Word-Dokument - Messe Sindelfingen

Werbung
Pressemitteilung
Antik & Kunst 2015 (15. bis 18. Januar)
Januar
2015
Künstlerin und Forscherin: Maria Sibylla Merian
Als Tochter des Kupferstechers Matthäus Merian d. Ä. trug sie bereits
einen großen Namen – doch sie schaffte es mit ihrer eigenen Leistung
als Malerin, Kupferstecherin und Naturforscherin, zu einer weltweiten
Berühmtheit zu werden. Sie erforschte und malte Insekten und
Pflanzen und reiste dafür sogar ins ferne Surinam: Maria Sibylla
Merian (1647 – 1717) führte ein abenteuerliches, für die damalige Zeit
äußerst ungewöhnliches Leben. Ihre Werke, die Fachwissen und
künstlerische Fertigkeit in faszinierender Vollendung vereinen, gelten
als Höhepunkte der alten wissenschaftlichen Buchkunst.
Es waren damals keine rosigen Zeiten für wissensbegierige und
tatendurstige Mädchen: 1647 wurde Maria Sibylla Merian in Frankfurt am
Main geboren. Ihr Stiefvater, der Blumenmaler und Kupferstecher Jacob
Marell, brachte ihr das Kupferstechen, die Aquarell- und die Blumenmalerei
sowie das Zeichnen bei – eine damals für Mädchen eigentlich undenkbare,
informelle Lehrzeit und für Maria Sibylla die Chance, die sie nutzte. Schon
als Elfjährige beherrschte sie das Kupferstechen. Ihre zweite Leidenschaft
galt der Wissenschaft: Massenweise brachte sie die unterschiedlichsten
Raupen ins Haus, beobachtete fasziniert deren Verpuppung und freute
sich, wenn der Kokon aufbrach und ein neuer Schmetterling – ein
„Sommervögelein“, wie sie es nannte – zum Vorschein kam.
Ihre
Beobachtungen wurden sorgfältig gezeichnet und aquarelliert. Auch nach
ihrer Heirat und als Mutter zweier Töchter in Nürnberg malte Maria Sibylla,
fertigte Stiche an und gab einer Gruppe von Frauen (einer „Jungfern
Messe Sindelfingen GmbH & Co. KG
Mahdentalstraße 116, 71065 Sindelfingen, Deutschland
Fon: +49(0)7031 / 791-0, Fax: +49(0)7031 / 791-109
1/5
Companey“) Malunterricht. Und sie sammelte weiterhin ihre Raupen, deren
Verwandlungen sie in Zeichnungen und Gemälden festhielt. Zwischen
1675 und 1680 erschien ihr dreiteiliges Neues Blumenbuch, in dem auf
Kupferstichen Blumen, Sträuße und Kränze, vereinzelt mit Raupen,
Schmetterlingen und anderen Tieren, naturgetreu abgebildet waren – ein
heute äußerst seltenes Vorlagenwerk. 1679 folgte Der Raupen wunderbare
Verwandelung, 1683 hierzu der zweite Band. Auf den insgesamt 100
Kupfern waren Insekten in ihren diversen Lebensstadien um eine Pflanze
herum abgebildet, dazu ein Begleittext, in dem Maria Sibylla den am Tier
erfolgenden Wandel schilderte – eine für die damalige Entomologie sehr
bedeutsame Visualisierung des Prozesses der Metamorphose.
Für ein Frauenleben im 17. Jahrhundert ist diese Biografie schon äußerst
ungewöhnlich. Für Maria Sibylla Merian jedoch sollte das eigentliche
Abenteuer ihres Lebens noch kommen: Ihren Mann hatte sie mit 39 Jahren
verlassen, um mit ihren Töchtern in der Religionsgemeinschaft der
Labadisten zu leben. Doch schon fünf Jahre später, 1691, zog sie nach
Amsterdam und verdiente ihr Geld mit Malerei und Malunterricht. Mit
großem Interesse besichtigte sie die dortigen naturkundlichen Sammlungen
mit Insekten aus fernen Ländern, denen jedoch der Bezug zum Prozess
der Fortpflanzung und Verwandlung der Tiere fehlte, auch gab es zu
diesem Thema kaum Literatur. Das forderte die Forscherin und Künstlerin
heraus: Sie verkaufte all ihr Hab und Gut und bestieg zusammen mit ihrer
Tochter Dorothea ein Schiff nach Surinam in Südamerika, wo die beiden im
Spätsommer 1699 eintrafen. In Wäldern und Plantagen wurde nach neuen
Raupen und Insekten gesucht. Spinnen, Schlangen, Eidechsen, Vögel,
Kröten oder Muscheln waren ebenfalls begehrte Forschungsobjekte. Die
Tiere wurden abgemalt, in Branntwein eingelegt oder gepresst sowie
beschriftet, nummeriert und konserviert, um sie zu Hause dann malen oder
verkaufen zu können. Nach knapp zwei Jahren kehrten Mutter und Tochter
nach Amsterdam zurück. Vier Jahre später erschien Merians Hauptwerk
Metamorphosis Insectorum Surinamensium: ein beeindruckender Foliant
von 60 Kupfern mit den Insekten der Neuen Welt, in Merian-typischer Art in
den Entwicklungsstadien abgebildet, dazu die Wirtspflanze der Larven
sowie ein Begleittext. Nicht nur wegen des hier vermittelten Fachwissens,
sondern vor allem durch dessen Verknüpfung mit der hohen künstlerischen
Messe Sindelfingen GmbH & Co. KG
Mahdentalstraße 116, 71065 Sindelfingen, Deutschland
Fon: +49(0)7031 / 791-0, Fax: +49(0)7031 / 791-109
2/5
Qualität
der
gilt
Illustrationen
das
„Insektenbuch“
als
eines
der
bedeutsamsten Glanzlichter der alten naturwissenschaftlichen Buchkunst.
Als Maria Sibylla 1717 in Amsterdam starb, war sie eine international
bekannte Persönlichkeit. Ihre Kupferstiche sind begehrte Kunstwerke, die
auch heute noch die Anziehungskraft des Exotischen und Besonderen
vermitteln.
Ein deutschlandweiter „Brennpunkt“ für das Werk der Maria Sibylla Merian
befindet sich in Sindelfingen: Schon seit vielen Jahren hat das
Kunstkabinett Strehler sich auf die bedeutende Malerin und Forscherin
spezialisiert, nahezu das komplette Werk der Merian ist in diesem
renommierten
Antiquariat
für
hochwertige
Grafik
vertreten.
Das
traditionsreiche Haus, das in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum feiert,
wurde 1975 von Brigitte Strehler gegründet, seit 1994 wird es von ihr
gemeinsam mit ihrer Tochter, der Kunsthistorikerin Birgit Strehler, geführt.
Beide Frauen sind hochrangige Expertinnen für das Werk der Maria Sibylla
Merian: „Was uns schon immer fasziniert hat, ist diese wagemutige, toughe
Frau, die mit ihrem Forscherdrang all den damaligen Widrigkeiten der
Männerwelt getrotzt und diese weite Reise unternommen hat“, erzählt Birgit
Strehler. Über das Werk der Merian hinaus bietet das Kunstkabinett
Strehler eine reiche weitere Auswahl an Kunst auf Papier: Von alten DürerGrafiken bis hin zu Picasso-Werken spannt sich der Bogen.
Eine gute Gelegenheit, das Werk der Maria Sibylla Merian sowie das
ebenso
erlesene
wie
breit
gefächerte
weitere
Kunstangebot
des
Kunstkabinetts Strehler kennenzulernen, bietet sich auf der „Antik & Kunst“
in der Messe Sindelfingen: Als unangefochtene „Lokalmatadoren“ sind die
beiden Kunstexpertinnen hier mit ihrem Stand vertreten und offerieren ihre
begehrten Kupferstiche, Drucke und Grafiken einem kunstsinnigen
Publikum.
Die „Antik & Kunst“ findet vom 15. bis 18. Januar 2015 in der Messe
Sindelfingen statt. Den Auftakt bildet eine festliche Vernissage am 15.1.
von 17 bis 21 Uhr. Von Freitag bis Sonntag ist die Messe von 11 bis 18 Uhr
geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 10 Euro, für Jugendliche ab
Messe Sindelfingen GmbH & Co. KG
Mahdentalstraße 116, 71065 Sindelfingen, Deutschland
Fon: +49(0)7031 / 791-0, Fax: +49(0)7031 / 791-109
3/5
16 Jahre, Schüler, Studenten und Rentner 8 Euro. Für Kinder bis 15 Jahre
in Begleitung Erwachsener ist der Eintritt kostenlos.
Informationen zur Messe: www.antik-kunst-messe.de
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Ihr Ansprechpartner für Fragen zur Messe:
Heidi Debschütz
Pressestelle
Fon: +49(0)7034 / 237558
[email protected]
Kathrin Sindlinger
Projektleitung
Messe Sindelfingen GmbH & Co. KG
Mahdentalstraße 116, 71065 Sindelfingen, Deutschland
Fon: +49(0)7031 / 791-114
[email protected]
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.messe-sindelfingen.de
Bildunterschriften:
((Bild „Banane mit Echse 2015 komp“, Bildnachweis: Kunstkabinett
Strehler))
Vom Ei bis zum Schmetterling visualisiert Maria Sibylla Merian hier den
Prozess der Metamorphose an einer Bananenpflanze, dazu hat sich eine
blaue Echse gesellt …
((Bild „Blumenkorbkomp.“, Bildnachweis: Kunstkabinett Strehler))
Messe Sindelfingen GmbH & Co. KG
Mahdentalstraße 116, 71065 Sindelfingen, Deutschland
Fon: +49(0)7031 / 791-0, Fax: +49(0)7031 / 791-109
4/5
Wundervolle Farbenpracht: Der Kupferstich „Blumenkorb“ entstand im Jahr
1680.
Über ein Belegexemplar / einen Link bei Veröffentlichung von
Inhalten aus dieser Pressemitteilung würden wir uns sehr freuen.
Bitte senden an:
Messe Sindelfingen GmbH & Co. KG
Mahdentalstraße 116, 71065 Sindelfingen, Deutschland
Herzlichen Dank!
Messe Sindelfingen GmbH & Co. KG
Mahdentalstraße 116, 71065 Sindelfingen, Deutschland
Fon: +49(0)7031 / 791-0, Fax: +49(0)7031 / 791-109
5/5
Herunterladen