Freude und Frieden - Meraner Musikwochen

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Freude und Frieden
Musik kennt keine Grenzen: Mit Spitzenorchestern aus Europa, Asien und Amerika
feiern die Meraner Musikwochen ihren 30. Geburtstag
Wie wird das wohl klingen? Am 25. August eröffnen das Orchester und der Chor der
chinesischen Nationaloper von Peking mit Beethovens 9. Sinfonie die 30. Meraner
Musikwochen. Am Pult steht Opernchef Yu Feng. Instrumentalsolistin ist Mélodie Zhao. In
der Jugendstilatmosphäre des Kursaals wird die in der Schweiz geborene 21jährige
Pianistin mit chinesischen Wurzeln eine Bearbeitung der berühmten Chorkantate „Der
gelbe Fluss“ des chinesischen Komponisten Xian Xinghai interpretieren. Damit beweist
das südtirol classic festival seine Weltoffenheit – und knüpft an einen programmatischen
Schwerpunkt des Vorjahres an. Ein chinesisches Orchester eröffnet das Konzert in Meran
mit chinesischer Musik, lässt es sich aber nicht nehmen, auch den „Europäer“ Beethoven
– mit dessen berühmtestem Werk – ins Programm zu nehmen. Man kann das als
Handschlag, freundschaftliche Geste oder musikalische Friedensbotschaft interpretieren.
2014 spielten in Meran – neben Orchestern aus Europa – philharmonische Klangkörper
aus Korea, Armenien, Brasilien und Mexiko auf, die um den Globus reisten, um sich in der
Kurstadt vorzustellen. 2015 sind in Meran das Orquesta Juvenil Universitaria Eduardo
Mata aus Mexiko City und das China Youth Philharmonic Orchestra zu Gast – und setzen
damit in einem hochkarätig besetzten Jubiläumsprogramm „exotische“ Akzente. Auch das
Jugendorchester aus China verknüpft Orient und Okzident – neben Beethovens 3.
Sinfonie stehen an diesem Abend Werke chinesischer Komponisten auf dem Programm.
30 Jahre Musik in Meran – das heißt auch 414 Konzerte und 248.000 Besucherinnen und
Besucher. Die sinfonische Reihe „classic“ ist seit drei Jahrzehnten das Herzstück des
Musikfests und das ist auch in diesem Herbst nicht anders. Im Kursaal spielt das TonhalleOrchester Zürich unter seinem Musikdirektor und Chefdirigenten Lionel Bringuier (28.08).
Dabei bringt diese Formation aus der Schweiz mit Janine Jansen eine weltbekannte
Solistin mit, die bereits vier Mal mit dem Deutschen Musikpreis ECHO (zuletzt 2013 für die
„beste Kammermusikeinspielung des Jahres“) ausgezeichnet wurde.
Am 1. September gastieren in Meran die Wiener Symphoniker unter der Leitung des
Musikdirektors der Opéra National de Paris Philippe Jordan (Solisten: Kyoungmin Park –
Bratsche, Nikolaj Znaider – Violine). 2014 hatte sich Jordan mit dem Orchestre de l'Opéra
National de Paris an die Interpretation aller Beethoven-Sinfonien herangewagt – in Meran
steht deshalb Beethovens 7. Sinfonie auf dem Konzertkalender. Am 4. und 8. September
folgen zwei weitere Highlights mit dem Orchestra Filarmonica der Mailänder Scala unter
Daniel Harding und dem Mariinsky Orchester aus St. Petersburg unter Valery Gergiev.
Das Konzert der Academy of St. Martin in the Fields (15.09, Solist Daniel Hope – Violine)
verweist auf die ersten Jahre des Festivals, als der Gründer dieses Klangkörpers, Sir
Neville Marriner, in Meran an der Programmgestaltung beteiligt war und die Academy –
fast schon als Orchester in Residence – zu den „Stammgästen“ des Festivals gehörte. Am
22. September sorgt das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia aus Rom
unter Juraj Valcuha für einen krönenden Abschluss der 30. Meraner Musikwochen. Dabei
wird die junge französische Pianistin Lise de la Salle Beethovens 3. Klavierkonzert spielen.
Dazu kommt zeitgenössische Musik aus Südtirol. Am 31. August ist auf Schloss Juval eine
„Südtiroler“ Produktion zu hören: Der Komponist Dietrich Oberdörfer stellt sein Projekt
„Unio mystica II“ vor, das westliche Sakralmusik, psychedelische Gitarrensounds und
Shinto- und Zen-Mystik kombiniert. „Unio mystica II“ wird in Zusammenarbeit mit dem
Südtiroler Künstlerbund und dem Meraner Musikwochenverein auch als CD produziert.
Die Kammermusikreihe matinée classique im Pavillon des Fleurs umfasst drei Konzerte,
die jeweils am Samstagvormittag – als musikalischer Start in das Wochenende –
angesetzt sind. In Meran treten Sabina von Walther (Sopran) und Helmut Deutsch (Klavier,
29.08), das Gitarrenquartett Los Romeros (05.09), das vermutlich in diesem Jahr zum
letzten Mal in der Originalbesetzung mit Pepe Romero zu hören ist, und das Duo Daniel
Hope und Sebastian Knauer (Klavier) auf (12.09). Der deutsche Pianist begleitete 2013 in
Meran die Lesung von Klaus Maria Brandauer („Mozart unplugged“) im Rahmen der von
Hope betreuten „himmlischen“ Konzertreihe „spheres“. In der A-cappella-Reihe vox
humana kommt mit The Real Group aus Stockholm (27.08) ein Spitzenensemble in den
Rittersaal auf Schloss Tirol. Es folgen das Vokalquartett Niniwe (03.09, Schloss Schenna)
und der Hover State Chamber Choir aus Armenien (18.09, Pfarrkirche Niederlana).
Dass die Meraner Musikwochen auch jenseits des „klassischen“ Repertoires verankert
sind, zeigt auch die Cross-Over-Reihe colours of music. Schon das erste Konzert im
Stadttheater ist ein Highlight: Am 2. September gastiert in Meran das russische Terem
Quartet. Am 16. September ziehen die colours of music dann in den Kursaal um: Dort
ehren die Sinatra Tribute Band, der Pianist Max Neissendorfer und die Sängerin Barbara
Mayr „The Voice“, wie der Sänger und Kinostar auch genannt wurde. Der Kursaal wird zu
diesem Anlass zu einer Music Hall. Das Publikum sitzt an Tischen und kann die Musik bei
einem – im Eintrittspreis mit inbegriffenen – Glas preisgekrönten Vernatsch genießen. Das
Trio des Pianisten David Gazarov schließt die Reihe im Stadttheater ab (21.09).
Das Nachtkonzert (09.09) ist ein Open-Air-Event. Auf dem mondänen Thermenplatz wird
der exzentrische Organist Cameron Carpenter, der die Spielweise des Kircheninstruments
revolutionierte, aberwitzige Tonfolgen virtuos mit Händen und Füßen spielt und selbst
Tschaikowsky‘s 6. Sinfonie für Orgel arrangierte, eine Musik- und Lasershow vorstellen.
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