Leserdienst Hinweise · Anregungen Meran KONGRESS AKTUELL 3 und 4 (Herz und Atmung) 4. Einführung in die Übungen 5 und 6 (Sonnengeflecht und Kopfübungen) 5. Das Autogene Training mit Kindern und Jugendlichen Das Seminar ist anrechnungsfähig für die berufsbegleitende Weiterbi ldung für die Zusatzbeze ichnung . Psychotherapie und für die Zusatzbezeichnung Psychoanalyse Meran - das onkologische Seminar XXXI. Podiumsdiskussion: Der Schwindel (9.45-12.00 Uhr, 8. 9.) (Prof. Dr. Walther Birkmayer, Wien, Prof. Dr. Hans-Dietrich Herrmann, Hamburg, Dr. Karl Heinz Kimbel, Köln , Dr. Waltraut Kruse , Aachen, San.-Rat Dr. Franz Carl Loch , Sulzbach, Dr. Hanns-Dieter Wolff, Trier.Moderator: Dr. Hans Hamm, Hamburg) C. Veranstaltungen verschiedener Thematik I. Theologie und Medizin Gemeinsame Veranstaltungen der Evangelischen Akademikerschaft in Deutschland und des Katholischen Akademikerverbandes Deutschlands (20.45 Uhr, 3. 9.) Referent und Thema werden später bekanntgegeben II. Haben die Freien Berufe noch eine Chance? (20.45 Uhr, 7. 9.) Abendvortrag aus Anlaß des dreißigjährigen Kongreßjubiläums in Meran, von Prof. J. F. Volrad Dene ke, Köl n 111. Vorfüh rungen wissenschaftlicher Filme (ab 15.00 Uhr, Mo.-Fr.) (gemäß Sonderprogramm) IV. Botanische Führungen (14.00-16.00 Uhr, 31 . 8., 2., 7. und 9. 9.) (Prof. Dr. Josef Fill , Dorf Tirol) Änderungen und Ergänzungen des Programms vorbehalten ..,. Auskunft und Prospektanforderung: Kongreßbüro der Bundesärztekammer, Postfach 41 02 20, 5000 Köln 41 , (Telefon : [02 21]40 04-2 33 bis 40 04-2 35) 12 Unter Le itung von Prof. Dr. Ekkehard Grundmann, Münster, wi rd be im XXX. Internatio nalen Fortbildung skong reß der Bundesärzte kammer und der Öste rrei ch ischen Ärztekamme r in Meran (30. Augu st bis 10. September) ein onko log isches Seminar stattf inden. De r fo lgende und ei n weitere r Beitrag im näc hsten Heft füh ren in d ie Thematik ein. Zu Basisthemen der Medizin müssen heute mehrere Disziplinen Beiträge zusammenlegen, wenn für den niedergelassenen Arzt Anwendbares vermittelt werden soll. So bietet dieses Seminar neben einer Darstellung der Grundlagen über die heutigen Kenntnisse der Krebsentstehung und des Krebswachstums praktische Beiträge aus internistischer, chirurg ischer, radiologischer und gynäkologischer Sicht. Alle Referate sind aufeinander abgestimmt mit dem Ziel, für die täglichen Entscheidungen des niedergelassenen Arztes Richtlin ien zu geben . Voraussetzung ist ein Einbl ick in den heutigen Wissensstand zur Krebsentstehung und zum Krebswachstum . Zu den klassischen Kausalfaktoren bösartiger Tumoren, den chemischen Karzinogenen , den Strahlen und den Viren , haben die letzten Jahre wesentliche neue Erkenntnisse gebracht. Daß d ie entscheidenden Angriffe am Genom, insbesondere an der DNA, erfolgen, ist unbestritten. Gesichert ist aber heute, daß diese Schäden weitgehend repariert werden können , ja, daß das Reparatursystem so gut funktioniert , daß in den meisten Fällen eine entsprechende Genomschädigung funktionell wirkungslos bleibt. Erst ein quantitatives oder qualitatives Versagen der Reparaturmechanismen führt zu irreversiblen Genomschäd igungen , die als Voraus- Hd t 28 vom 16. Juli 1982 79. Jahrgang setzung für die Entstehung eines bösartigen Tumors angesehen werden müssen. Die Entstehung der ersten Krebszelle hängt aber von Promotionsfaktoren ab, die gleich den Kausalfaktoren im wesentlichen umwelt-bedingt sind. Hierzu gehören nicht nur bestimmte chemische Substanzen, sondern auch Ernährungsfaktoren , also Umwelteinflüsse, d ie meh r noch als die eigentlichen Kausalfaktoren unserer Beeinflussung zugänglich sind . An einzelnen Beispielen wird beleuchtet, wie etwa fettreiche Nahrung das Risiko zur Entstehung bösartiger Tumoren der Mamma oder des Dickdarms signifikant begünstigt. Nimmt man noch hinzu , daß die Krebsvorstad ien in nahezu allen Organen bekannt sind , so wird deutlich, daß die Prävention bösartiger Tumoren heute nicht nur möglich ist, sondern ärztl icherseits gefordert werden müßte. Der Ansatz liegt in der Führung der Patienten in der ärztl ichen Praxis, zugleich aber auch in der noch immer ungenügenden Aufk~rung der Bevölkerung über die Präventionsmöglichkeiten jedes einzelnen. Selbst die Entstehung eines Primärtumors bedeutet noch nicht Tumorkrankheit Nach heutiger Kenntnis ist d ie Krebsentstehung nicht - wie man lange Zeit meinte - ein Zwei-SchrittPhänomen , sondern mindestens ein Drama in drei Akten . Der dritte Akt ist der entscheidende: die Entste- DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe B hung einer Krebskrankheit aus einer Primärgeschwulst Zumindest in drüsigen Organen ist heute sicher, daß Menschen oberhalb des fünfzigsten Lebensjahres sehr häufig und oft mehrere Primärgeschwülste haben , die aber nicht zu r Krebskrankheit auswachsen. Hier ist ein aktuelles Gebiet der Forschung, das in d iesem Referat nur angedeutet werden kann. Probleme der Immunologie und der allgemeinen Wachstumspathologie stehen hier im Vordergrund. Der moderne Begriff des Risikopatienten leitet die heutige Krebsvorsorge. Sie ist nicht nur eine Früherkennung , sondern eine echte Vorsorge, wenn sie in der Praxis lege artis vorgenommen wird. Für nahezu jeden Tumor kennen wir die Risikofaktoren , deren Aufzählung und Summierung einen Risikofaktor für jeden einzelnen Patienten gibt. Die oft kostenaufwendigen Vorsorgemaßnahmen müssen auf die Patienten mit hohem Risiko konzentriert werden - ein neues Beispiel fü r die individuelle Betreuung des Patienten auch und gerade in der Onkologie! Das g leiche gilt für die Nachsorge. Nachdem die Kassenärztlichen Vereinigungen einen entsprechenden Nachsorgekatalog für nahezu alle Tu rmoren erarbeiten, wird die Nachsorge Tumorkranker mehr und mehr Aufgabe des niedergelassenen Arztes, allerdings in Kooperat ion mit den Schwerpunktkrankenhäusern oder Tumorzentren. Letztere müssen ihre Aufgabe nicht nur in der Diagnostik und Therapie der aktuellen Tumorerkrankung sehen , sondern auch in der kooperativen Nachsorgebetreu ung , wobei dem niedergelassenen Arzt naturgemäß die Priorität zukommt. Ekkehard Grundmann