Vortrag am: 03. Mai 2016, 17:15 – 18:45 Uhr Ort: Hörsaal S1|05/122 (Maschinenhaus Magdalenenstraße) Thema: Wächter des Genoms: Wie schützen sich unsere Zellen vor Krebsentstehung? Vortragender: Prof. Dr. Alexander Löwer Fachbereich: Biologie (FB 10) Die Zellen in unserem Körper müssen sich ständig gegen Stress verteidigen, der aus der Umwelt auf sie einstürmt oder als Folge lebensnotwendiger Prozesse in ihrem Inneren entsteht. Zum Beispiel schädigt Sonneneinstrahlung das Erbgut unserer Hautzellen, während die Zellatmung schädliche Radikale erzeugt. Unsere Zellen nehmen diesen Stress wahr und leiten entsprechende Gegenmaßnahmen ein. Meistens ist es ausreichend, das Wachstum anzuhalten und entstandene Schäden zu reparieren. Nur im Extremfall wird der programmierte Zelltod ausgelöst, um irreparabel geschädigte Zellen zum Wohle des Gesamtorganismus zu eliminieren. Wenn diese Mechanismen nicht aufeinander abgestimmt sind oder auf Grund von Mutationen versagen, kann es zur Krebsentstehung kommen. Unser wichtigster Schutz vor Krebsentstehung ist der Tumorsuppressor p53, der daher auch „Wächter des Genoms“ genannt wird. In diesem Vortrag erkläre ich, wie p53 durch Stress aktiviert wird und die anschließende zelluläre Antwort koordiniert. Im Mittelpunkt steht ein komplexes Signalnetzwerk mit zahlreichen positiven und negativen Rückkopplungsschleifen, das der Zelle durch dynamische Signalverarbeitung ermöglicht, flexibel auf variierende Schäden am Genom zu reagieren. Zur Untersuchung dieser molekularen Vorgänge wird eine spezielle Methode vorgestellt, durch die das p53 Netzwerk in lebenden Zellen beobachtet und quantifiziert werden kann.