Theorieteil Wandern und Geocaching mit Kindern Bewegung und Sport Manuela Tatschl, Dipl.Sozpäd. Sabine Hächler, KBV 2012 - 2015 WANDERN MIT KINDERN I. Routenwahl und Routenplanung ........................................................................... 4 1. Ziel der Wanderung ........................................................................................... 4 2. Abwechslungsreichtum ...................................................................................... 4 3. Leistungsfähigkeit .............................................................................................. 4 4. Pausen .............................................................................................................. 5 5. Leistungskurve .................................................................................................. 5 6. Wege ................................................................................................................. 5 II. Sicherheitsüberlegungen ...................................................................................... 6 1. Rekognoszieren................................................................................................. 6 2. Ausrüstung ........................................................................................................ 6 2.1 Ausrüstung der Kinder und Jugendlichen .................................................................. 6 2.2 Ausrüstung der Betreuer ........................................................................................... 7 III. Organisation ...................................................................................................... 7 1. Pausen .............................................................................................................. 7 2. Wetter ................................................................................................................ 8 3. Vor dem Loslaufen ............................................................................................ 8 4. Unterwegs sein .................................................................................................. 8 5. Ideen für Spiele während des Wanderns ........................................................... 9 WAS IST GEOCACHING? I. Ausrüstung ............................................................................................................. 10 1. GPS-Empfänger ................................................................................................. 10 2. Software ............................................................................................................. 11 II. Der Geocache ....................................................................................................... 11 1.Nano .................................................................................................................... 12 2. Micro oder Mini ................................................................................................... 12 3. Small .................................................................................................................. 12 4. Regular oder Medium ......................................................................................... 12 1 5. Large .................................................................................................................. 12 III. Trackables ....................................................................................................... 14 IV. Verstecke und Varianten ................................................................................. 15 1.Traditional Cache ................................................................................................ 17 2. Multi Cache ........................................................................................................ 17 3. Mystery-Cache ................................................................................................... 18 4. Bonuscache........................................................................................................ 18 5. Caches ohne realen Cachebehälter ................................................................... 18 6. Earth Cache ....................................................................................................... 19 7. Event Cache ....................................................................................................... 19 8. Wherigo Cache ................................................................................................... 20 9. Sonstige ............................................................................................................. 20 V. Tarnung .............................................................................................................. 21 GEOCACHING MIT KINDERN I. GPS Schatzsuche mit Kindern ............................................................................... 23 1. Material............................................................................................................... 23 2. Voraussetzungen ............................................................................................... 24 II. Varianten der Schatzsuche ................................................................................... 24 3.1 Basis-Variante .................................................................................................... 24 3.2 Multi-Variante ..................................................................................................... 24 3.4 Rätsel-Variante .................................................................................................. 25 III.Geocaching in Vorarlberg ...................................................................................... 25 LITERATURHINWEISE 1. Bücher ............................................................................................................. 26 2. Links ................................................................................................................ 26 2 WANDERN MIT KINDERN Beim Wandern mit Kindern soll nicht die Leistung an sich im Vordergrund stehen. Die Kinder sollen durch Erlebnisse in der Natur, Abenteuer und Bewegung die Freunde am Wandern entdecken. Leider ist dies heute oftmals nicht mehr der Fall und Wandern wird als langweilig oder anstrengend angesehen. Wie kann wandern interessant gestaltet werden, sodass die Bewegung zur Nebensächlichkeit wird und Spannung, Aktion und ein lohnendes Ziel die Kinder und Jugendlichen aus ihren Kinderzimmern lockt? Geocaching als Chance und Möglichkeit, die Freude an der Bewegung wieder zu entdecken Im ersten Teil meiner fachspezifischen Arbeit möchte ich auf die verschiedenen Aspekte eingehen, um die Bedürfnisse der Kinder abzudecken, die in der Vorbereitung und der Durchführung einer Wanderung beachtet werden sollten. Im zweiten Teil geht es um das eigentliche Geocaching und wie es mit Kindern und Jugendliche angewandt werden kann. 3 I. ROUTENWAHL UND ROUTENPLANUNG Folgende Elemente sollten berücksichtigt werden: 1. ZIEL DER W ANDERUNG Es lohnt sich, bei der Routenwahl darauf zu achten, dass den Kindern und Jugendlichen ein attraktives und lohnendes Ziel vermittelt wird, welches neben dem Geocaching den Höhepunkt der Route ausmacht: ein See, eine Burg, ein Spielplatz etc. 2. ABWECHSLUNGSREICHTUM Wird die ganze Zeit auf einem Feldweg gerade aus gewandert, gibt es für die Kinder wenig zu entdecken und es wird sehr schnell langweilig. Durch die entsprechende Routenwahl kann darauf geachtet werden, dass der Weg durch unterschiedliches Gelände führt (Wald, Wiese, dem Bach entlang). Die Wanderung wird auch spannender, wenn der Weg wechselt zwischen Steigungen und Gefällen oder engen und weitsichtigen Abschnitten. Es gibt auch die Möglichkeit, dass Wege eingeplant werden, an denen Aktivitäten möglich sind. Dies kann ein Bauernhof mit Tieren sein, ein Sinn- oder Lehrpfad oder ein Bach, der während der Pause gestaut werden kann. Wichtig ist, dass die Spannungskurve der Wanderung bewusst gestaltet wird. 3. LEISTUNGSFÄHIGKEIT Die Marschgeschwindigkeit von Kindern im Alter von 8 – 14 Jahren liegt Zusammensetzung je nach der Gruppe bei ungefähr 4km/h. Pro 100 Höhenmeter verlängert sich die die Strecke um 1 km. 4 Die effektive Wanderzeit sollte nicht zu lange sein. Kinder haben noch keine große Ausdauer und man sollte sich bewusst sein, dass sie viel mehr Schritte machen als ein Erwachsener. Ein Wandererlebnis mit 2 – 3 Stunden reicht völlig aus. Lieber zu viel Zeit einplanen und dann mit Kurzspielen füllen, als die Kinder überfordern. 4. PAUSEN Es ist wichtig, bereits bei der Wanderroutenplanung die Pausen gezielt einzuplanen. Hier ist zu berücksichtigen, dass die Kinder mehr, dafür kürzere Pausen brauchen als Erwachsene. Kinder sind schneller müde, dafür erholen sie sich auch schneller. Falls unterschiedliche Leistungsgruppen miteinander unterwegs sind, ist es wichtig, dass die Pausen so geplant werden, dass alle Kinder genügend Pausen haben. Es ist für alle mühsam, wenn die Langsameren aus Zeitgründen zu wenig und die Schnelleren zu viele Pausen haben. 5. LEISTUNGSKURVE Eine Wanderung besteht aus verschieden intensiven Teilen. Die Leistungskurve einer Wanderung beschreibt, zu welchem Zeitpunkt die Wanderung intensiv und zu welchem Zeitpunkt sie wenig intensiv ist. Die Leistungskurve sollte auf die Ausdauer der Kinder und Jugendlichen angepasst sein. Weiter kann die Leistungskurve auch auf die Spannungskurve angepasst werden. Es ist darauf zu achten, dass die Wanderung nicht gleich mit einem sehr anstrengenden Abschnitt beginnt, damit die Kinder nicht gleich körperlich an ihre Grenzen kommen. Die Wanderung soll locker beginnen, darf in der Mitte ein wenig anstrengendere Abschnitte haben und soll am Schluss – wenn die Kinder vielleicht schon müde sind – wieder locker sein. 6. WEGE Bei der Wahl der Wege lohnt es sich, wenn immer möglich befahrene Straßen zu vermeiden. Die sind nicht nur unattraktiv, sondern vor allem auch gefährlich. Wanderkarten mit eingetragenen Wanderwegen bieten hier ein gutes Hilfsmittel. 5 II. SICHERHEITSÜBERLEGUNGEN 1. REKOGNOSZIEREN Rekognoszieren (to recognize = erkennen) lohnt sich auf jeden Fall! Viele Situationen, in die man vor Ort geraten könnte, sind auf der Wanderkarte bei der Planung nicht ersichtlich. Das Überqueren eines Baches, ein steiler Abhang oder eine Hängebrücke, die nur einzeln begangen werden darf, stellt mit wandererfahrenen Jugendlichen kein Problem dar, könnte für eine Kindergruppe aber gefährlich werden, weil die Kinder die Situation weniger gut einschätzen können. Darum ist es wichtig, dass heikle Stellen beim Rekognoszieren genau angeschaut werden und mögliche Umwege oder andere Maßnahmen angedacht werden (Einerkolonne bei Straßen, Seil zum Halten usw.). Beim Rekognoszieren können auf der Wanderkarte geeignete Orte für Pausen, Brunnen für Trinkgelegenheiten, oder schlechter Handyempfang eingetragen werden. 2. AUSRÜSTUNG Es ist wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen durch schlechte Ausrüstung nicht sicher unterwegs sind und durch „erschwerte“ Umstände, zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind, wie zum Beispiel Blasen durch schlechtes Schuhwerk. Hier empfiehlt sich, das die Eltern bzw. die Erziehungsberechtigten im Vorfeld Informationen erhalten, was für einen schönen Wandertag wichtig ist. 2.1 AUSRÜSTUNG DER KINDER UND JUGENDLICHEN Gutes Schuhwerk (richtige Größe, guter Halt, gutes Profil, wasserdicht) Geeignete Kleidung („Zwiebelprinzip“) Sonnenschutz (Kopfbedeckung, Sonnencreme, Sonnenbrille) Regenschutz Trinkflasche (keine Süßgetränke) Gut sitzender Rucksack (max. 15 % des Körpergewichts) Gesunde Jause 6 2.2 AUSRÜSTUNG DER BETREUER Apotheke (ev. mehrere, wenn ich großen Gruppen gegangen wird) Notfallblätter mit den wichtigsten Informationen und Telefonnummern Handy (mit allen Nummern der anderen Betreuer) Karte und Wanderroutenplanung Traubenzucker (für die Müden) Genügend Geld für Unvorhergesehenes III. ORGANISATION Eine gute Möglichkeit den Leistungsunterschieden in der Gruppe zu begegnen ist die Bildung von kleineren leistungsgleichen Gruppen. Hier können zum Beispiel die Stärkeren zusätzliche Aufgaben erhalten, in dem sie für das Kartenlesen verantwortlich sind. Sollten sich die Gruppen teilen und auf verschiedenen Wegen gehen um zu einem gemeinsamen Ziel zu kommen, ist es wichtig, dass sicherheitsrelevantes Material in allen Gruppen vorhanden ist. Bevor mit den Kindern und Jugendlichen gestartet wird, sollten einige Regeln mit der Gruppe abgemacht werden. Die Teilnehmenden sollen darauf achten, dass die Gruppe nur so weit auseinander läuft, dass alle immer in Sichtweite sind dass niemand die Gruppe verlässt ohne einen Betreuer zu informieren dass niemand vor die verantwortlichen Betreuern geht (sofern, nicht die Leitung der Gruppe von leistungsstarken Kids übernommen wird) dass niemand hinter das „Schlusslicht“ fällt. 1. PAUSEN Die Pausen dienen vor allem dazu, dass sich alle erholen können. Hier sollte beachtet werden, dass alle genügend trinken und essen. Die Betreuer erkundigen sich, ob alles in Ordnung ist oder „ob irgendwo der Schuh drückt“. Auch kann die Zeit genutzt werden, dass man sich einen Überblick verschafft, wie die Verfassung der Gruppe ist (konditionell und emotional). 7 Eine erholsame Pause bedeutet für Kinder nicht, dass sie einfach rumsitzen. Damit die Kinder nicht aus Langeweile beginnen herumzutoben, können die Pausen aktiv mit Kurzspielen gestaltet werden. Nach der Pause werden alle Abfälle wieder in den Rucksack verpackt und bei der nächsten Gelegenheit in Abfalleimern entsorgt. 2. WETTER Bevor eine Wanderung unternommen werden kann, sollte die Wetterlage abgeklärt werden. Wie ist die allgemeine Tendenz? Wie entwickelt sich das Wetter im Laufe des Tages? Achtung auf Gewitter und bei Kaltfronten (das Schönwetter unmittelbar davor ist trügerisch und ein Wetterumschlag kann sehr schnell erfolgen). Zu beachten ist auch, dass die Temperatur pro 100 Höhenmeter um ca. 0,5 Grad abnimmt. Es kann also in höheren Lagen empfindlich kalt werden. 3. VOR DEM LOSLAUFEN Bevor gestartet wird, sollten verschiedene Dinge überprüft werden: WC Besuch Schuhe gut gebunden Alle mit Sonnencreme eingeschmiert Alles eingepackt Kinder abzählen 4. UNTERWEGS SEIN Für einige Kinder und Jugendliche ist das Unterwegs sein und das Entdecken von Unbekannten Motivation genug. Doch es kann auch in der Gruppe Kinder und Jugendliche geben, die an ihre Grenzen kommen und nicht mehr laufen mögen. Hier sind die Betreuer gefragt um die betroffenen Kinder zu unterstützen. Dies kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass man sich Zeit nimmt, um auf das einzugehen, was unterwegs geschieht (Tiere am Wegrand wahrnehmen, Pflanzen - vielleicht an Hand eines Pflanzenführers erkennen, benennen und sich merken). Vielleicht gibt es 8 Spannendes, was die Kinder lernen können, wie geographische Besonderheiten, Sagen aus der Umgebung, außergewöhnliche Gebäude usw.) 5. IDEEN FÜR SPIELE WÄHREND DES W ANDERNS Ruf- und Singspiele : Tante von Marokko, Fli fly Wanderspiele: Fahrradsattel; ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm; Vater Abraham Sprach- und Merkspiele: Ich packe in den Rucksack Fragespiele: Ich sehe was, was du nicht siehst, Rückwärtsgeschichten Aufgaben lösen: verschiedene Blätter etc. sammeln Eine weitere Möglichkeit um das Wandern oder Unterwegssein im Gelände interessant zu gestalten, ist Geocaching. 9 WAS IST GEOCACHING? Geocaching, auch GPS-Schnitzeljagd genannt, ist eine Art elektronische Schatzsuche oder Schnitzeljagd. Die Verstecke („Geocaches“, kurz „Caches“) werden anhand geografischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mit Hilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden. Mit genauen Landkarten ist auch die Suche ohne GPS-Empfänger möglich. Ein Geocache ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch sowie verschiedene kleine Tauschgegenstände befinden. Der Besucher kann sich in ein Logbuch eintragen, um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschließend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund kann im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt werden. So können auch andere Personen – insbesondere der Verstecker oder „Owner“ (englisch für „Eigentümer“) – die Geschehnisse rund um den Geocache verfolgen. Wesentlich beim gesamten Suchund Tauschvorgang ist, dass von anderen anwesenden Personen das Vor-haben nicht erkannt wird und so der Cache Uneingeweihten verborgen bleibt. Laut der Datenbank des größten Geocache-Verzeichnisses geocaching.com existieren heute weltweit insgesamt über 2,2 Mio. aktive Caches, davon befinden sich über 300.000 in Deutschland, über 20.000 in der Schweiz und über 30.000 in Österreich. In den USA befinden sich mit fast 1 Mio. die meisten Caches (Stand: November 2013). I. AUSRÜSTUNG 1. GPS-EMPFÄNGER Zum Auffinden der Caches reicht ein einfacher GPS-Empfänger. Die Anzeige topografischer Karten kann die Orientierung im Gelände erleichtern, Straßenkarten und Navigationsfunktionen können die Anreise ins Zielgebiet unterstützen. 10 Neben GPS-Geräten bieten auch Notebooks, PDAs, mobile Navigationssysteme sowie Mobiltelefone mit integriertem oder externem GPS-Empfänger entsprechende Funktionen. Sie sind jedoch weniger für die Anforderungen anspruchsvoller Caches ausgelegt als OutdoorGPS-Geräte, die lange Akkulaufzeiten bieten und gegen Belastungen durch Stöße und Wasser geschützt sind. In offenem Gelände oder auf dem Wasser können GPS-Geräte die Position sehr präzise bestimmen. In dicht belaubtem Wald oder Schluchten haben besonders ältere GPS-Geräte Schwierigkeiten, die Position mit einer genügenden Genauigkeit zu ermitteln. Die Weiterentwicklung der Geräte verbessert jedoch auch den Empfang unter schwierigen Verhältnissen. 2. SOFTWARE Verschiedene Softwarelösungen erleichtern das Geocaching, sind aber keine Voraussetzung. Damit können Caches und deren Beschreibungen verwaltet, nach verschiedenen Kriterien ausgewählt und auf tragbaren Systemen wie PDAs, Smartphones oder Mobiltelefonen gespeichert werden. Dadurch kann auf das Ausdrucken der Cache-Beschreibungen verzichtet werden (so genanntes paperless caching). II. DER GEOCACHE Bei einem Cache handelt es sich zumeist um einen festen, wasserdicht verschließbaren Behälter, der somit den Inhalt vor Witterungs- und anderen Einflüssen schützen kann. Der Behälter selbst kann unterschiedliche Formen haben, von einer kleinen Filmdose über eine einfache Frischhaltedose aus Plastik bis hin zur Munitionskiste aus Stahl oder gar einem versteckten Tresor, dessen Kombination erst herausgefunden werden muss. Oft wird die Größe des Behälters durch den Ort 11 des Verstecks bestimmt. Für die Cachebehälter hat sich folgende Größeneinteilung etabliert: 1.NANO Winziger Cache-Behälter, Durchmesser meist unter 1 cm, der lediglich einen kleinen Zettel als Logbuch enthält. Oft magnetisch, damit er an Denkmälern oder ähnlichem unauffällig versteckt werden kann. „Nano“-Caches stellen laut geo-caching.com eine Sonderform von MicroCaches dar. 2. MICRO ODER MINI Sehr kleine Cache-Behälter, die oft nur einen Zettel und Stift enthalten. Oft werden Filmdosen oder PET-Rohlinge („PETlinge“) verwendet. 3. SMALL Kleine Behälter, die neben einem Logbuch noch Platz für kleinere Gegenstände bieten. 4. REGULAR ODER MEDIUM Cache mittlerer Größe, der Platz für mehrere Travelbugs oder Tauschgegenstände bietet. Behälter dieser Größe können von einem Liter bis zu mehreren Litern Inhalt fassen. 5. LARGE Große Behälter, die ein Maximum an Platz bieten und somit außergewöhnliche Tauschobjekte fassen können. Bis auf die Nano-Größe können Cache-Owner die Größe ihrer Caches beim Erstellen des Listings angeben. Beim Suchen der Caches ist es hilfreich zu wissen, welche 12 Größe der Cache hat, weil sich je nach angegebener Größe etwaige Verstecke ausschließen. Der Cachebehälter enthält neben dem Logbuch zumeist Tauschgegenstände. Wurde ein Cache gefunden, kann der Finder einen oder mehrere enthaltenen der Gegenstände entnehmen und zum Tausch etwas anderes dafür hinterlegen. Dieser Tauschhandel (Trading) wird dann im Logbuch und auf der zugehörigen Internetseite vermerkt. Es besteht kein Zwang zum Tauschen, bei manchen Caches (beispielsweise Micro-Caches) besteht aus Platzgründen auch gar keine Möglichkeit. Allerdings gilt beim Tauschen immer der Grundsatz „Trade up, trade equal or don’t trade“; das heißt die entnommenen und eingebrachten Gegenstände sollen in einem gesunden Wertverhältnis stehen. Übersteigt der Wert der entnommenen Gegenstände die der Hinterlassenen deutlich, so wird dies als Downtrade oder Downtrading bezeichnet und ist weitgehend verpönt – im Gegensatz zu Uptrade oder Uptrading, also dem Hinterlassen eines höherwertigen Tauschobjekts. Hat man nichts Geeignetes zum Tauschen, bietet es sich an, auf einen Tausch zu verzichten. Ebenso ist es nicht sinnvoll, Lebensmittel oder beispielsweise zeitlich beschränkte Gutscheine zu hinterlassen, da manche Caches nur selten gefunden werden und Lebensmittel Tiere anziehen. Da auch Familien mit Kindern auf „Schatzsuche“ gehen, sind Gegenstände ohne Jugendfreigabe ebenfalls tabu. Jeder Cache sollte als Grundausstattung eine Art „Gebrauchsanweisung“ (Cache Note) beinhalten, damit eventuelle Zufallsfinder wissen, worum es sich bei dem Behälter handelt und ihn somit nicht als Müll oder Bedrohung ansehen. 13 III. TRACKABLES Neben alltäglichen Tauschobjekten gibt es so genannte Trackables. Zu den verbreitetsten zählen die Travel Bugs (von englisch: bitten by the travel bug „vom Reisefieber gepackt“). Dies sind Gegenstände, die von Geocachern von einem Cache zu einem anderen transportiert werden und deren dabei zurückgelegter Weg auf speziellen Internetseiten protokolliert wird. Zu diesem Zweck ist jeder Travel Bug über eine eindeutige Zahlenkombination identifizierbar. Diese Nummer ist (bei den Exemplaren von geocaching.com) auf zwei Aluminium-Marken geprägt, wie sie in ähnlicher Form vom Militär verwendet werden („Dog Tag“, „Hundemarke“). Eine dieser Marken bleibt immer bei demjenigen, der den Travel Bug initiiert hat, die andere wird an dem Gegenstand befestigt. Der Initiator eines Travel Bugs kann zusätzlich zum einfachen Reisen spezielle Aufgaben für den Travel Bug definieren. So soll sich ein Travel Bug beispielsweise nur in einem bestimmten Land aufhalten, ein bestimmtes Ziel erreichen oder bevorzugt nur an bestimmten Orten abgelegt werden. Anhand der Caches, in denen der Travel Bug landet, wird die Distanz berechnet, die der Travel Bug zurückgelegt Gelegentlich hat schließen (Luftlinie). sich auch Cacher zusammen, um ein TravelBug-Rennen zu veranstalten. Da die Travel Bugs von geocaching.com nur durch den kostenpflichtigen Erwerb eines Dog Tag registriert werden können, etablieren sich inzwischen kostenlose alternative Angebote wie zum Beispiel GeoKrety, bei denen jeder Nutzer die Identifikationskennzeichnung selber erstellen kann. Nachteil der kostenlosen Travel Bug-Variante ist, dass die Bewegung des Objektes auf kommerziell betriebenen Geocaching-Webseiten oft nicht oder nicht unmittelbar mit der Cachebeschreibung protokolliert werden kann. Webseiten wie GeoKrety bieten aber alle sonst verfügbaren Funktionen wie Kartendarstellung und Entfernungsberechnung. 14 Eine spezielle Variante von Travel Bugs sind so genannte Geocoins. Diese meist aufwändig produzierten und zum Teil recht individuell gestalteten Medaillen sind seltener und daher begehrter als die herkömmlichen Travel Bugs. Obwohl sie wie diese hauptsächlich zwischen Caches reisen sollen, gibt es deshalb neben den wandernden Coins auch Varianten, die den Eigentümer oder deren Haustiere (z.B. Hunde) stets begleiten und deren Sichtung durch andere Geocacher auch mit einem speziellen Logeintrag protokolliert wird. Immer wieder müssen Cacher den Verlust ihrer Trackables melden, weil entweder Finder des Gegenstands nicht erkennen, dass es sich um einen Trackable handelt und diesen behalten (gerade bei einem schönen Geocoin) oder Coin-Sammler die Coins bewusst an sich nehmen, um ihre Privatsammlung Letztgenannte Cacher werden „Coindiebe“ genannt. IV. VERSTECKE UND VARIANTEN Aus Rücksicht auf die Natur ist das Vergraben von Caches verpönt und bei geocaching.com in den Nutzungsbedingungen ausdrücklich untersagt. Auch das Eingraben von Rohren, deren getarnter Deckel durch die Finder dann ohne Grabwerkzeuge entfernt werden kann, ist im Leitfaden von geocaching.com untersagt. Daher werden überwiegend bereits vorhandene natürliche oder künstliche Hohlräume als Versteck verwendet: Kleine Höhlen, Nischen zwischen Felsen oder Baumwurzeln, Mauerritzen, alte Gebäude und so weiter. Um die Gefahr von Zufallsfunden zu mindern und die Suche zu erschweren, sind insbesondere bodennahe Verstecke meist mit Laub, 15 zu ergänzen. Rinde, Moos, Steinen oder Zweigen getarnt. Besonders raffinierte Verstecke sind unter anderem in extra dafür angefertigten Bohrungen versenkte Filmdosen, beschriftete Magnetfolien, Informationen an Mauern, Felsen, unter Sitzflächen von Parkbänken und in Ritzen von Schautafeln. Auch in ehemaligen Schaltkästen, an Angelsehnen, in Rohrstangen oder unter Wasser können Geocaches deponiert sein. Caches werden üblicherweise dem Schwierigkeitsgrad der Wegstrecke und des Geländes (Terrain) sowie dem Schwierigkeitsgrad der Aufgaben (Difficulty) bewertet, um den ungefähren Aufwand für die Suche anzudeuten. Caches können verlangen, besondere Ausrüstung Taschenlampe mitzuführen bis hin (von zur der einfachen Kletter-, Bergsteig- beziehungsweise Tauchausrüstung oder einem Boot), Rätsel- oder Rechenaufgaben zu lösen, Bäume zu erklettern oder Grotten und Höhlen zu erkunden. Caches lassen sich anhand ihrer Aufgabenstellung in verschiedene Kategorien unterteilen, die wichtigsten sind: Der „einfache“ Cache (Traditional Caches), bei dem direkt die Position des Verstecks angegeben ist. Mehrstufige Caches (Multi Caches oder Offset Caches), bei denen man mehrere Orte mit Hinweisen auf den nächsten Ort oder das eigentliche Versteck aufsuchen muss. Rätsel-Caches (Mystery Caches), die schon im Vorfeld eine Recherche oder Knobelei erfordern. Virtuelle Caches (Virtual Caches), bei denen weder ein Cachebehälter noch ein Log-buch vorhanden sind, am weitesten verbreitet sind hierbei die Earth Caches, die auf spezielle geologische Phänomene hinweisen. 16 1.TRADITIONAL CACHE Die ersten Caches gehörten dieser Kategorie an, daher die Bezeichnung „Traditional Cache“. Sie waren anfangs an besonderen Orten versteckt, heutzutage aber praktisch überall, auch in urbanem Gebiet. Bei Traditional Caches werden die Koordinaten des Cache-Verstecks veröffentlicht. Dennoch kann das Auffinden schwierig sein, weil der Cache gut getarnt ist, schwer erreichbar ist (zum Beispiel durch Bergsteigen oder einen Tauchgang), Geschicklichkeit für die Bergung notwendig ist oder der Ort „vermuggelt“ ist. Außenstehende, die Geocaching nicht kennen, werden als Muggels oder Geomuggels bezeichnet. Der Begriff stammt aus den Harry-Potter-Büchern, dort wird Muggel als Bezeichnung für Personen ohne magische Fähigkeiten verwendet. Caches, die man einfach mit dem Auto erreichen und schnell finden kann, werden auch als Drive-in bezeichnet. Die Mehrheit der in Österreich versteckten Caches sind „Traditionals“. 2. MULTI CACHE Bei einem Multi-Cache sind mehrere Stationen zu absolvieren, um das CacheVersteck zu finden. Die Koordinaten der Stationen sind entweder komplett veröffentlicht oder sind an der vorgehenden Station versteckt. Die Koordinaten des Cache-Verstecks ergeben sich meist durch Hinweise, die der Geocacher an den einzelnen Stationen findet. Die Hinweise können eigens für den Cache angebracht sein (zum Beispiel durch Anschreiben oder Metalltäfelchen) oder ergeben sich aus vorhandenen Landschaftsmarken (zum Beispiel durch Bezug auf bereits vorhandene Schilder). Die Schwierigkeit hängt von den zu lösenden Aufgaben, von den zu findenden Hinweisen und vom Cache-Versteck selbst ab. Länge und Beschaffenheit der Wegstrecke bestimmen die Terrain-Bewertung. Ein Nacht-Cache ist meist ein Multi-Cache, bei dem die Stationen und Hinweise nur bei Dunkelheit wahrgenommen werden können. Die Stationen haben Reflektoren, blinkende LEDs, akustische Signalgeber, Lichtschranken, Wecker oder andere technische Spielereien. Manche Caches erfordern spezielle Geräte (zum Beispiel Nachtsichtgerät, Metalldetektor, Funkgerät oder UV-Licht), um die Hinweise zu finden. 17 3. MYSTERY-CACHE Bei einem Mystery-Cache (auch: Puzzle-Cache oder Rätsel-Cache) muss zunächst ein Rätsel gelöst werden, bevor mit der Suche begonnen werden kann. Die im Internet veröffentlichten Koordinaten entsprechen daher nicht den tatsächlichen Werten, sondern weisen auf in der Nähe befinden (maximal 3 km Entfernung), um den Cache regional richtig zuordnen zu können. Die Rätsel können sehr unterschiedlicher Art und Schwierigkeit sein (mathematische Rätsel, trigonometrische Aufgaben, Literaturaufgaben, Internet-Recherchen, Sudokus, Bilderrätsel, Entschlüsselungen usw.). Die ermittelte Koordinate ist entweder der Cache selbst (wie beim Traditional Cache) oder der Beginn eines MultiCaches. 4. BONUSCACHE Ein Bonuscache ist ein Mysterycache, bei dem die Vorarbeit im Finden eines oder mehrerer Caches besteht, bei denen man die Informationen zum Einstieg erhält. Im Gegensatz zum echten Mystery kann er sofort ohne weitere Vorarbeit, nach dem Finden der vorgelegten Caches gesucht werden. Auch hier weisen die veröffentlichten Koordinaten nur auf einen willkürlichen Punkt in der Umgebung (siehe oben). 5. CACHES OHNE REALEN CACHEBEHÄLTER Caches ohne realen Behälter und Logbuch sind virtuelle Caches, Locationless Caches, EarthCaches und Webcam Caches. Es ist in Geocacher-Kreisen sehr umstritten, ob das Verstecken und Suchen von solchen Caches „echtes“ Geocaching ist. Mit Ausnahme von EarthCaches werden diese Caches auf der Seite geocaching.com nicht mehr freigeschaltet, auf opencaching.de sind sie hingegen erlaubt. Bei Webcam Caches wird der Fund durch ein Webcam-Bild des Finders dokumentiert. Gelegentlich sind zusätzliche Aufgaben zu erfüllen oder Utensilien verlangt, damit der Finder auf dem Bild erkennbar ist. 18 Caches, die kein GPS-Gerät benötigen und die „von zu Hause aus“ absolviert werden können, haben nichts mit der ursprünglichen Idee des Geocachings zu tun und werden deshalb von vielen nicht als „Geocaching“ betrachtet. 6. EARTH CACHE EarthCaches führen den Cacher zu geologisch interessanten Orten, an denen er etwas über die Entstehung, den Aufbau und die Formen der Erdkruste und ihrer unterschiedlichen Gesteinsarten erfahren kann. Sie sind bei geocaching.com ein eigenständiger Cachetyp, der in Form eines Traditional (eine einzige zu besuchende Koordinate) oder eines Multi (mehrere zu besuchende Koordinaten/Stages) gestaltet sein kann. Das Konzept der EarthCaches wurde von Gary Lewis (Geoaware), Educational Director der Geological Society of America, entwickelt. Der erste EarthCache wurde am 10. Januar 2004 in Australien gelegt. 7. EVENT CACHE Der Event-Cache ist ein Ereignis, das zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfindet oder beginnt. Meist sind Event-Caches Treffen von Geocachern mit Stammtischcharakter. Eine weitere Form sind Multi-Caches mit besonderen Stationen oder Anforderungen, die nur zeitweise existieren oder durch fachkundige Personen betreut werden. Groundspeak definiert einen großen Event-Cache mit mehr als 500 Teilnehmern als Mega-Event Cache. Diese Veranstaltungen finden meist jährlich statt und ziehen auch internationale Besucher an. Eine besondere Form eines Event-Caches ist das Cache in – Trash out (CITO). Dabei wird ein bestimmtes Gebiet festgelegt, aus dem Müll beseitigt wird. Meist wird nach dem Säubern der Gegend ein Erinnerungs-Cache ausgelegt. Bei Event-Caches entstehen häufig Ideen für neue anspruchsvolle Caches, da sich dort Geocacher aus der Region treffen und diskutieren. Auch Einsteiger können sich bei Event-Caches mit dem Thema vertraut machen. Andere Geocacher können persönlich kennen gelernt und Telefonnummern ausgetauscht werden, um bei Problemen per Mobiltelefon einen Finder oder Owner zu kontaktieren (so genannter „Telefonjoker“). Inwiefern diese „Telefonjoker“-Hilfe im Sinne des Spiels ist, wird mitunter kontrovers diskutiert. 19 8. W HERIGO CACHE Wherigo (deutsch in etwa: Wohin ich gehe) ist eine Plattform für GPS-gestützte Adventure-Games in der Realität und seit Frühjahr 2008 ein neuer Cache-Typ auf geocaching.com. Das GPS führt Spieler, die auf ihr GPS-Gerät – zum Beispiel ein PDA die Garmin-Oregon-Serie oder auch Android- oder Symbian-Geräte – eine entsprechende sogenannte „Cartridge“ laden, an eine gewünschte Stelle, von der sie dann mit virtuellen Objekten und Charakteren interagieren können. Die Möglichkeiten von Wherigo sind sehr umfangreich, so kann man beispielsweise bei Annäherung an einzelne Orte bestimmte Bilder oder Texte mit Aufgaben anzeigen. Besonders reizvoll erscheint Wherigo in den Fällen, in denen nicht nur lineare Abläufe dargestellt werden, sondern der Anwender selber entscheiden kann, in welcher Reihenfolge er einzelne Stationen besucht. Die wesentliche Arbeit steckt bei Wherigo darin, die Cartridge zu erstellen. Einige Garmin-Geräte wie die Oregon-Serie (bis 2012) können die für Wherigo-Adventures notwendigen Cartridges direkt laden und abspielen, neuere Garmin-Geräte allerdings nicht mehr. 9. SONSTIGE Lost Places stellen keinen eigenen Cache-Typ dar, sondern sind nur ein besonderes Versteck. Dabei werden, oft in Verbindung mit Hintergrundgeschichten, verlassene und herrenlose Gebäude mit in die Spurensuche einbezogen. So kann es sein, dass man als Indiana Jones in alten Ruinen sucht oder einen fiktiven Mord in einer Fabrikanlage aufklären soll. dieser Manche „verlorenen Orte“ sind alte Bunkeranlagen im Wald oder ganze aufgegebene Dörfer. Das HCC (Hardcorecaching) umfasst Geocaches, deren Terrain und Schwierigkeit hoch eingestuft sind (auf geocaching.com größer/gleich „vier von fünf Sternen“). Das Erreichen dieser Caches stellt besondere Anforderungen an den Geocacher, sei es das Lösen schwieriger Rätsel wie z. B. das Decodieren verschlüsselter Informationen, oder auch körperliche Fitness. In der Regel beansprucht das Finden eines Hardcorecaches mehrere Stunden bis Tage, und spezielle Ausrüstung z. B. zum Klettern oder Tauchen wird dabei erforderlich. 20 Ein Moving Cache ist ein Geocache, der vom Finder mitgenommen und an einer anderen Stelle neu versteckt wird. Die Koordinaten des alten Verstecks werden durch die des neuen ersetzt. Zwei seltenere Varianten sind zum einen das Tragen eines „Moving Caches“, wenn man unterwegs ist; hierbei wird die Möglichkeit eingeräumt, die Position des Caches live am Computer oder einem Mobiltelefon mit Internetfunktion zu verfolgen; zum anderen gibt es „Moving Caches“, die man in anderen Caches finden und mitnehmen kann und bei einer weiteren Suche in einem anderen Cache platziert. Die letztere Variante ähnelt vom Prinzip einem „Travel Bug“. „Moving Caches“ jeder Art sind in der Datenbank geocaching.com nicht zugelassen, in anderen Datenbanken aber möglich. Es gibt auch „Moving Caches“, die sozusagen als Open-Source-Projekt angelegt sind. Der Besitzer („Owner“) legt die Kennung, mit der er den Schatz gelegt hat, in den Schatz und gibt Regeln vor, anhand deren ein Finder sich des Schatzes bemächtigen kann und diesen verändern oder an einen anderen Platz bringen kann. V. TARNUNG Caches werden meist so versteckt und getarnt, dass sie von Unbeteiligten nicht gefunden oder erkannt werden. Außerdem gilt der Grundsatz, Cache-Verstecke geheim zu halten und möglichst unbeobachtet aufzusuchen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Cache von Unbeteiligten beschädigt wird oder verloren geht. 21 GEOCACHING MIT KINDERN Geocaching ist ein Spiel für Erwachsene, aber eben ein Spiel. Und als solches spricht es das Kind in uns an. Genau deswegen ist es etwas, das man – unter bestimmten Voraussetzungen – mit Kindern gemeinsam unternehmen kann. Argumente, welche für Geocachen mit Kindern sprechen Bewegung in freier Natur, abseits von Wegen und Pfaden Erfolgserlebnis beim Finden des Caches Freude am Umgang mit technischem Gerät (GPS), welches sonst den Erwachsenen vorbehalten ist Eine Wanderung wird zum Abenteuer Längere Strecken werden in kürzere Abschnitte mit Erfolgserlebnis unterteilt Argumente, welche gegen Geocachen mit Kindern sprechen Nicht jeder Cache ist für Kinder geeignet. Schwierigkeitsgrad des Geländes (Höhle, Bäume, weit abgelegen, etc.) Größe und Tarnung des Behälters Schwierige Rätsel überfordern die Kinder Der Ehrgeiz der Erwachsenen kann Kinder unter Leistungsdruck setzen Fazit Wenn bei der Auswahl der Caches darauf geachtet wird, dass die Kinder diese selbst oder nur mit unmerklichem Zutun von Erwachsenen finden, steht einem positiven Erlebnis nichts im Wege. Besonders eignen sich dazu „Traditional Caches“ (grüne Symbole auf der Karte). Oder es werden für die Kinder spezielle Caches versteckt, welche ihrem Alter und Interessen entsprechen (siehe später). Es besteht auch die Möglichkeit selbst eine Schatzsuche mittels GPS-Geräten vorzubereiten. 22 I. GPS SCHATZSUCHE MIT KINDERN 1. MATERIAL Für eine GPS-Schatzsuche mit Kindern und Jugendlichen wird folgendes Material gebraucht. GPS-Geräte (je ein Gerät für 3-4 Kinder) Als Alternative zu GPS-Geräten können auch Smartphones mit kostenloser Geocaching-App verwendet werden. Hier empfiehlt sich c:geo. Smartphones haben gegenüber GPS-Geräten den Nachteil, dass sie einen sehr hohen Energieverbrauch haben, wenn die GPS-Funktion aktiv ist und dazu noch eine Onlinekarte verwendet wird. Zudem kann der Datentransfer langsam sein und das vertragliche Limit überschreiten. Googlemaps eignet sich nicht, da es umständlich ist die Koordinaten exakt anzeigen zu lassen. Caches zum Suchen. Am besten eignen sich dafür Filmdosen oder PETlinge, da diese wasserdicht, robust und günstig sind. Als Versteck eignen sich zu Beginn leicht zu erreichende Orte, welche nicht allzu sehr getarnt werden. Um die Koordinaten der Verstecke zu ermitteln, eignet sich ein GPS-Gerät mit dem der jeweilige Standort als „Wegpunkt“ markiert werden kann. Alternativ dazu können auch mit der Funktion „Meinen Koordinaten“ von c:geo, die jeweiligen Koordinaten ermitteln werden. Die Cache-Informationen können den Kindern und Jugendlichen gesammelt auf einem Blatt mitgeben oder in einem der Caches hinterlegen werden. Bei der ersten Variante (alle Koordinaten auf einem Blatt) haben die Kids die Möglichkeit, bei Nichtfinden eines Caches die restlichen Caches trotzdem zu suchen. Bei der zweiten Variante, wo die Koordinaten für den nächsten Cache im davorliegenden Cache versteckt sind, ist es hilfreich, den Kids eine Notfallhilfe zur Verfügung zu stellen. Dies kann z.B. einen Liste mit allen Caches in einem verschlossenen Umschlag sein. Oder eine Begleitperson hat diese Liste bei sich und kann im Notfall die nächsten 23 Koordinaten bekanntgeben. Auch eine Notfallnummer unter der die Koordinaten oder Hinweise zum Finden eines Caches erfragt werden können, ist eine Möglichkeit. 2. VORAUSSETZUNGEN Für eine gelungen GPS-Schatzsuche brauchen die Kinder und Jugendlichen so gut wie keine Vorkenntnisse. Allerdings ist es sinnvoll, dass die Teilnehmenden auch verstehen, woher die Koordinaten kommen und wozu zum Beispiel das Koordinatensystem dient. Auch das „Lesen lernen“ von topographischen Karten erleichtert das Suchen bzw. Finden der Caches. Um Kindern die Funktionsweise des GPS zu erklären eignet sich folgender Film: Die Sendung mit der Maus - Navi (GPS) http://www.youtube.com/watch?v=mx2KvedZdug Wichtig ist, dass die Kinder an dem verwendeten Gerät (GPS-Geräte oder Smartphone) die Koordinaten korrekt eingeben können. Und mit den wichtigsten Funktionen der Navigation vertraut sind. II. VARIANTEN DER SCHATZSUCHE Neben dem reinen Finden der Caches kann die Schatzsuche mit weiteren Elementen ergänzt werden. 3.1 BASIS-VARIANTE Die Kinder versuchen in möglichst kurzer Zeit alle Caches zu finden. Das Finden der Caches kann mittels eines im Cache versteckten Symbols glaubhaft gemacht werden. Je nach Gruppe besteht hier jedoch die Gefahr der Manipulation durch ausplaudern. Sicherer sind da Stempel, Zettel - die entnommen werden müssen etc. 3.2 MULTI -VARIANTE Hier erhalten die Jugendlichen die Koordinaten des Start-Cache. Dort finden sie die Koordinaten des nächsten und so fort, bis sie beim Final-Cache ankommen. Dieser 24 kann eine Belohnung enthalten oder ein spezieller Ort sein, an dem es eine Jause gibt. 3.3 P OWER -V ARIANTE Bei dieser Variant erhalten die Kinder alle Koordinaten auf einem Blatt. Jeder Cache ist wie beim Original-Cache mit Schwierigkeitspunkten versehen. Die Gruppen haben nun eine bestimmte Zeit, um möglichst viele Punkte zu sammeln. Dabei ist es ihnen überlassen, welche Caches sie suchen um möglichst viele Punkte zu erreichen. 3.4 RÄTSEL-VARIANTE Das Suchen der Caches wird mit einem Rätsel verbunden. Nur wer das Rätsel löst, bekommt die richtigen Koordinaten. Zu einer Frage stehen zwei, drei oder vier mögliche Antworten zur Auswahl. Nur wer die richtige Antwort hat, kann mit den dazugehörigen Koordinaten den Cache finden. Diese Variante eignet sich gut um vermitteltes Wissen zu vertiefen. III.GEOCACHING IN VORARLBERG Vorarlberg bietet für Geocacher eine Vielfalt an Möglichkeiten. So gibt es einige Powertrails, mit unterschieldichen Schwierigkeitsgraden. Durch die offizielle Beurteilung der Betreiber mittels Attributen, die sich auf die Beschaffenheit des Terrains, die notwendige Ausrüstung und Risiken beziehen, lässt es sich leicht einschätzen, ob die Runde für kleine Kinder, Menschen mit Beeinträchtigungen oder Jugendliche mit speziellen Herausforderungen geeignet ist. 25 LITERATURHINWEIS 1. BÜCHER Gründel, Markus (2013): Outdoor, Geocaching I, Alles rund um die moderne Schatzsuche; Conrad Stein Verlag Andrack, Manuela (2005): Cache! Wir finden ihn! Geocaching-Roman für Kinder ab 8 Jahren; mixtvision Verlag 2. LINKS www.geocaching.com – offizielle Geocache Seite von Groundspeak. Das Original! www.geocache.at - Das österreichische Geocachingportal aj-gps.net - geocaching data AUSTRIA www.opencaching.de - Opencaching Deutschland e.V. 26