Der Fall der Mauer

Werbung
This worksheet is for private or classroom use only and may not be used in any publication or for-profit purpose.
Der Fall der Mauer
Lesetext:
Für die meisten Menschen in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR (Deutschen
Demokratischen Republik) begann der 9. November 1989 wie jeder andere Tag. An diesem
Donnerstag gingen sie zur Arbeit oder zur Schule: westdeutsche Bürger in der BRD oder in
West-Berlin, Ostdeutsche in der DDR oder in Ost-Berlin.
Zwischen ihnen lagen eine Mauer, Grenzposten und
Stacheldraht. Aber eine Veränderung lag doch in der Luft.
In den letzten Monaten hatte sich der Regierungsstil der
kommunistischen Ostblockländer unter der Führung von
Michail Gorbatschow klar geändert. Die Bürger der DDR
spürten es und begannen ausgiebiger gegen die Regierung
zu demonstrieren. Am 9. Oktober gab es eine große
Demonstration in Leipzig, an der 70.000 Menschen
teilnahmen. Eine Woche später demonstrierten 100.000.
Die ostdeutsche Regierung drohte den Demonstranten, aber sie griff nicht ein. Die ostdeutsche
Führung wusste, dass die DDR wirtschaftlich nicht mehr überleben konnte. Mehr und mehr
Ostdeutsche reisten über die Tschechoslowakei in den Westen. In beiden Teilen Deutschlands
wartete man gespannt darauf, wie es weitergehen würde. Aber der Alltag ging für die Meisten
normal weiter. Bis zum Abend des 9. November. Bei einer Pressekonferenz verkündete Günter
Schabowski, ein offizieller Regierungssprecher, dass eine neue Reiseregelung getroffen wurde,
“die es jedem Bürger der DDR möglich macht, über Grenzübergangspunkte der DDR
auszureisen.” Er sagte auch, dass die neue Regel ab sofort gelte. Die DDR-Bürgerinnen und Bürgern sahen die Pressekonferenz im Fernsehen und glaubten, dass die Grenzen nun geöffnet
seien. Viele machten sich auf den Weg zur Grenze. Die Grenzsoldaten wussten nicht, wie sie
reagieren sollten. Tausende von Menschen standen an ihren Grenzposten und wollten in den
Westen. Die Regierung gab keinen Befehl, die Menschen zurückzuhalten. Also öffneten die
Grenzsoldaten schließlich die Grenze nach West-Berlin. Die Mauer war nach fast 30 Jahren
gefallen. Deutsche aus Ost- und West-Berlin konnten frei hin- und herreisen. Familien, die viele
Jahre getrennt waren, feierten ein Wiedersehen. Bald begannen die Menschen damit, die
verhasste Mauer zu zerstören, aber es dauerte noch fast ein Jahr, bis aus den zwei verschiedenen
deutschen Ländern am 3. Oktober 1990 offiziell wieder eine Nation wurde.
I.
Fragen zum Inhalt.
1. Was bedeutete die Abkürzung “BRD”?
2. Was für ein Wochentag war der 9. November 1989?
3. Lag der DDR-Teil von Berlin im Osten oder im Westen der Stadt?
4. Wer führte im November 1989 die Ostblockländer an?
5. Wo gab es im Oktober 1989 große Demonstrationen?
6. Wie ging es der Wirtschaft der DDR zu diesem Zeitpunkt?
7. Durch welches Land konnte viele Ostdeutsche in den Westen ausreisen?
8. Zu welcher Tageszeit fand die Pressekonferenz von Günter Schabowski statt?
9. Was besagte die neue Reiseregelung?
10. Wohin gingen viele Ostdeutsche nach der Pressekonferenz?
11. Was machten die Grenzsoldaten?
12. Wie lange stand die Mauer?
13. Was machten die Menschen mit der Mauer?
14. Wann wurde Deutschland offiziell wiedervereint?
II.
Wie sagt man das? Suchen Sie die richtigen Ausdrücke im Text.
1. The 9th of November 1989 started like every other day.
2. They went to work or to school.
3. Between them lay a wall, border posts and barbed wire.
4. But a change was in the air.
5. The citizens of the GDR felt it.
6. The East-German government did not intervene.
7. One waited intently to see how things would continue.
8. He said that the new rule would be in effect immediately.
9. Many (people) set out for the border.
10. The government did not give an order to hold the people back.
11. The wall had fallen after almost 30 years.
12. Families celebrated a reunion.
13. Soon people began to destroy the wall.
III.
Verben in der Vergangenheit. Ergänzen Sie die Tabelle.
Vergangenheitsform
begannen
gingen
lagen
gab
teilnahmen
griff . . . ein
wusste
wurde
sahen
standen
Infinitiv
Antworten:
I.
1. Bundesrepublik Deutschland; 2. Donnerstag; 3. im Osten; 4. Michail Gorbatschow;
5. Leipzig; 6. schlecht; 7. durch die Tschechoslowakei; 8. am Abend; 9. dass DDRBürger ausreisen könnten; 10. zur Grenze; 11. Sie öffneten die Grenze; 12. fast 30
Jahre; 13. Sie zerstörten die Mauer; 14. am 3. Oktober 1990
II.
1. Der 9. November 1989 begann wie jeder andere Tag.
2. Sie gingen zur Arbeit oder zur Schule.
3. Zwischen ihnen lagen eine Mauer, Grenzposten und Stacheldraht.
4. Aber eine Veränderung lag (doch) in der Luft.
5. Die Bürger der DDR spürten es.
6. Die ostdeutsche Regierung griff nicht ein.
7. Man wartete gespannt darauf, wie es weitergehen würde.
8. Er sagte, dass die neue Regel ab sofort gelte.
9. Viele machten sich auf den Weg zur Grenze.
10. Die Regierung gab keinen Befehl, die Menschen zurückzuhalten.
11. Die Mauer war nach fast 30 Jahren gefallen.
12. Familien feierten ein Wiedersehen.
13. Bald begannen die Menschen damit, die Mauer zu zerstören.
III.
Vergangenheitsform
Infinitiv
begannen
beginnen
gingen
gehen
lagen
liegen
gab
geben
teilnahmen
teilnehmen
griff . . . ein
eingreifen
wusste
wissen
wurde
werden
sahen
sehen
standen
stehen
Herunterladen