Felix Ritter von Luschan (* 11. August 1854 in

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Felix von Luschan
Felix von Luschan, 1907.
Felix Ritter von Luschan (* 11. August 1854 in Hollabrunn, Niederösterreich; † 7.
Februar 1924 in Berlin)
war Arzt, Anthropologe, Forschungsreisender, Archäologe undEthnograph.
Inhaltsverzeichnis
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1 Leben
o 1.1 Herkunft und Jugend
o 1.2 Studium, beruflicher Werdegang und Familiengründung
o 1.3 Krankheit und Tod
2 Forschung
o 2.1 Frühe Studien
o 2.2 Studien im Zusammenhang mit den Ausgrabungen in Zincirli
o 2.3 Afrikanische Studien
o 2.4 Verschiedene Beschäftigungen
o 2.5 Wissenschaftliche Haltung zum Komplex „Arier“ und „Juden“
o 2.6 Lebenswerk
3 Politische und soziale Positionen
4 Veröffentlichungen (Auswahl)
5 Literatur
6 Einzelnachweise und Anmerkungen
7 Weblinks
Leben[Bearbeiten]
Herkunft und Jugend[Bearbeiten]
Felix von Luschan wurde am 11. August 1854 in Oberhollabrunn (seit 1928 Hollabrunn) als
erstes Kind seiner Eltern bei Wiengeboren. Sein Vater, Maximilian Ritter von Luschan
(1821-1883), war Hof- und Gerichtsadvokat und Sohn des in Graz tätigen
Oberlandesgerichtsrats Lucas von Luschan, der am 21. November 1855 als Ritter des
Ordens der Eisernen Krone in den Adelsstand erhoben wurde. Dessen Familienname
verweist auf den Ort Lužan in Bosnien, wo das Geschlecht bis zu derSchlacht auf dem
Amselfeld (1389) ansässig gewesen war, bevor es nach Laibach übersiedelte.[1]
Am 18. September 1853 hatte der Vater Maximilian die in Brasilien geborene Mutter,
Christine von Luschan, geb. Hocheder (1833-1879), geheiratet, deren Familie aus
dem Zillertal in Tirol stammte. Ihr Vater, der Geologe Johann Carl Hocheder, hatte von
seinem Vater nach anfänglicher Betätigung als Goldwäscher die Entwicklung neuer
Methoden zur Aufbereitung und Förderung goldhaltiger Gesteine erlernt, Leokardia Alberti
geheiratet, die Tochter des Referenten der k. u. k. Haller Berg- und Salinenwerke, zu deren
Direktor er inzwischen aufgestiegen war, und war mit der Familie zwischen Brasilien, wo er
für eine dort Goldminen betreibende englische Bergwerksgesellschaft arbeitete, und Wien
hin- und hergependelt, bis die Familie 1841 in Wien sesshaft wurde, wo er als
Ministerialsekretär tätig geworden war.[1][2]
Die Eltern Felix von Luschans waren 1854 von Wien in das 1850 zum Bezirkszentrum des
westlichen Weinviertels erhobene Hollabrunn umgezogen. 1855 wurde dort auch sein
Bruder Max geboren, 1858 - inzwischen lebte die Familie wieder in Wien - sein Bruder
Oscar.[1]
Die Familie pflegte in Wien engen Kontakt zu jener seiner zehn Jahre jüngeren, späteren
Frau. Ihr Vater, der GeologeFerdinand von Hochstetter, war ein Gründungsmitglied der
Anthropologischen Gesellschaft in Wien und Pionier derNeuseeland-Forschung. In diesem
Umfeld kam es auch für den jungen Felix von Luschan früh zum Kontakt mit europäischen
Gelehrten.[1]
Der frühe Tod seiner Mutter im Juli 1879 machte ihn nach eigenem Bekunden „heimat- und
obdachlos“. Im elterlichen Haus in Wien wollte er nun nicht mehr dauerhaft bleiben.[1]
Studium, beruflicher Werdegang und Familiengründung [Bearbeiten]
Nach der Reifeprüfung am Akademischen Gymnasium in Wien 1871 studierte Felix von
Luschan ab 1871 Medizin an derUniversität Wien.[3] 1873 bekleidete er erstmals das Amt
des Rechnungsführers für die Anthropologische Gesellschaft Wien und bereitete
Sammlungsbestände für die Weltausstellung in Wien auf. 1874 fungierte er als
Demonstrator an der Wiener Lehrkanzel für Physiologie und wurde Kustos der
Sammlungen der Wiener Anthropologischen Gesellschaft. 1876 nahm er am VIII.
Internationalen Kongreß für Anthropologie und Urgeschichte in Budapest teil, auf dem er
Kapazitäten des Faches wieRudolf Virchow oder Paul Broca begegnen konnte.[2] 1878
wurde er in Wien zum Doktor der Medizin promoviert und studierte im Sommersemester
1878 bei Paul Broca in Paris an der Ècole d'Anthropologie.[3][4][5] Er arbeitete an dem
Aufbau der Anthropologischen Ausstellung Österreich-Ungarns für die Weltausstellung in
Paris mit und war offizieller Repräsentant Österreichs bei dem in dieselbe Zeit fallenden
Anthropologenkongreß.[5]
Noch im selben Jahr und bis 1879 rückte er als Militäroberarzt bei der
Besetzung Bosniens durch Österreich ein, wo er in beiden Jahren
auch archäologische und ethnographische Studien wie Grabungen und Körpermessungen
durchführte.[3][4][5]
Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst widmete er sich archäologischen und
ethnologischen Studien auf dem Balkan, wurde anschließend 1880-1882 als Sekundararzt
an das Allgemeinen Krankenhaus in Wien berufen, wo er zuerst in derChirurgie und später
in der Psychiatrie zum Einsatz kam, begab sich aber auch bereits 1880 auf Reisen und
Grabungen inDalmatien und Montenegro und nahm 1881 an der ersten und 1882 an der
zweiten österreichischen Expedition nach Lykienund Karien unter der Leitung des
Archäologen Otto Benndorf teil.[4][1][5]
Dazwischen habilitierte er 1882 an der Universität Wien für Anthropologie bzw. für
physische Ethnographie.[3] 1882 nahm er zudem an der „pamphylischen Expedition“
unter Karl Graf Lanckoroński teil. 1883 folgte die Teilnahme an einer wissenschaftlichen
Reise in die Kommagene zum Nemrud Dağ unter Karl Humann und im Auftrag
der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften mit einer ersten Erkundung
von Zincirli und eine weitere Reise nach Karien, Lykien, Pamphylien und Syrien.[5]
1885 wurde er als Direktorialassistent an das „Königliche Museum für Völkerkunde“
(heute Ethnologisches Museum) in Berlin berufen, wo zum 1. Januar 1886 in
den preußischen Staatsdienst eintritt und von 1904 bis 1910 als Direktor der Afrika- und
Ozeanien-Abteilungen wirkte.[3][5]
Am 22. Juli 1885 fand die Hochzeit mit Emma von Luschan, geb. von Hochstetter,
in Millstatt (Kärnten) statt,[4] wohin die Familie von Luschan 1883 mit Rücksicht auf die
Gesundheit des Bruders Oscar umgezogen war und seit 1884 zwei Villen für sich errichten
ließ.[1] Emma (1864-1941) war die Tochter von Ferdinand von Hochstetter und der
Georgiana Bengough.[4]Nach der Hochzeit erfolgte 1885 der Umzug der Familie nach
Berlin.[5]
1888 promovierte von Luschan in München zum Doktor
der Philosophie und habilitierte sich im gleichen Jahr im Fach Anthropologie an der
Philosophischen Fakultät der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität.[3][4] In diesem Jahr
nahm er an der ersten Grabungsexpedition in Zincirli teil, unter der Leitung von Karl
Humann und im Auftrag des Orientkomitees, an der zweiten 1890 dann wie an den
folgenden (dritte: 1890/1891, vierte: 1894, fünfte: 1902) in eigener Leitung. 1897 wurde von
Luschan das Prädikat „Professor“ verliehen, und er unternahm Reisen
nach England und Russland.[5]
1900 wurde er außerordentlicher Professor und 1909 bis zu seiner Pensionierung 1922
ordentlicher Professor für physische Anthropologie, mit dem ersten Lehrstuhl für
Anthropologie an der Berliner Charité (Teil der Friedrich-Wilhelms-Universität).[3][1]1909
übernahm er die Schriftführung im Vorstand der Berliner Gesellschaft für Anthropologie,
Ethnologie und Urgeschichte, vertrat diese 1911 auf dem Internationalen Rassenkongreß
in London und führte 1920 die Redaktion der „Zeitschrift für Ethnologie“ durch.[5] Im Jahr
1917 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Krankheit und Tod[Bearbeiten]
Ende 1923 besuchte Felix von Luschan zum letzten Mal eine Sitzung der Berliner
Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Bereits schwerkrank, aber
geistig ungetrübt, reiste er im Winter 1923 zur Erholung nach Ägypten. Zurück in Berlin
verstarb er jedoch am 7. Februar 1924. Seine sterblichen Überreste wurden nach Millstatt
überführt und in der Familiengruft bestattet. Die unter der Aufsicht seines Bruders Oscar
erbaute „Villa Felicitas“, die Felix von Luschan mit seiner Frau nach der Hochzeit bezogen
hatte, wich später dem Bau einer neuen Bundesstraße.[1]
Forschung[Bearbeiten]
Frühe Studien[Bearbeiten]
Seine ersten anthropologischen und archäologischen Studien publizierte von Luschan
bereits kurz nach der Reifeprüfung ab 1871, häufig bereits mit kraniologischen Inhalt, also
den Schädelbau betreffend.[4][1] Ab 1872 erschienen seine ersten wissenschaftlichen
Aufsätze in den Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft Wien.[5] Ebenfalls schon
in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelte er als Student eine rege
Sammeltätigkeit antiker Funde.[1] Auch seine Stationierung nach Bosnien nutzte er zum
Sammeln ethnographischer Objekte, zur Organisation von Ausgrabungen, zur Vermessung
von Körpern und zur Aneignung von Sprachkenntnissen wie etwa
in Englisch, Französisch und Arabisch.[1] Zu Beginn seiner Forschungstätigkeit begleitete
Felix von Luschan Otto Benndorf 1881 in Lykien (Südwesttürkei) und 1882 erneut
nachKleinasien, von wo der monumentale Grabbau, das Heroon von Gjölbaschi-Trysa, für
Wien erworben werden sollte.[4]
Studien im Zusammenhang mit den Ausgrabungen in
Zincirli[Bearbeiten]
Im südostanatolischen und nahe der syrischen Grenze gelegenen Zincirli (auch:
Sendschirli/Türkei) gelang von Luschan 1883 die Entdeckung der Ruinenstätte des
alten Sam'al.[3][4] Der schon beim ersten Besuch durch die auf der Fundstätte gemeinsam
mit Otto Puchstein vorgefundenen hethitischen Reliefs genährte Wunsch von Luschans
„inshallah [so Gott will] werde ich auch einmal eine solche Schatzkammer untersuchen
dürfen“ erfüllte sich bei den ab 1888 erfolgten Ausgrabungen, deren erste zunächst unter
der Leitung von Carl Humann stand, deren vier weitere Kampagnen bis 1902 er aber
persönlich leitete, unterstützt von Robert Koldewey und begleitet von seiner Frau Emma.
Die Identifizierung der Ruinenstätte als dasaramäische Sam’al gelang
mithilfe akkadischer Quellen.[1] Mit dieser Entdeckung der Hauptstadt eines
späthethitischen Königreichs (1200-709 v. Chr.) und der Publikation der Ergebnisse ab
1893 erlangte von Luschan erstmals weite Bekanntheit.[3][4]
Vergleich kurzköpfiger und langköpfiger Schädeltypen von Vertretern antiker und moderner Ethnien
(aus Von Luschan 1889, Fig. 92-96, Fig. 112)
Die in Zusammenhang mit diesen Ausgrabungen stehenden anthropologischen und
ethnologischen Forschungen von Luschans in Kleinasien führten schließlich unter
Berücksichtigung archäologischer, linguistischer, physischer und kultureller Merkmale zur
Herausarbeitung der These einer vorgriechischen armenischen „Urbevölkerung“
(„Armenide“) im kleinasiatisch-syrischen Gebiet mit extremer Kurz- und Hochköpfigkeit
(Hypsibrachycephalie), welche der Anthropologe als hethitischen Typus in den Skulpturen
von Zincirli wiederzufinden glaubte.[3][4] Diese Urbevölkerung betrachtete er als Vorfahren
sowohl der durch strenge geographische, religiöse, sprachliche und politische Isolierung
erstaunlich homogen erhaltenen armenischen Bevölkerung Kleinasiens und
des Kaukasus als auch der hypsibrachycephalen zeitgenössischen (also modernen)
Bestandteile der sogenannten „griechischen“[6] und der „türkischen“[6] Bevölkerung im
südlichen Kleinasien.[7] Die nicht hypsicephalen Bevölkerungsbestandteile Lykiens führte er
dagegen zum Teil auf seit der Antike von Westen her eingewanderte griechische und von
Osten her stammende semitischeWurzeln zurück,[8] zum Teil vermutete er auch eine
Einwanderung aus Nordindien in später historischer Zeit wie für dieTürkisch sprechenden
und nomadisierenden Yörük oder für die „Zigeuner“ (oder „Çingene“).[9][10]
In die Zeit der Ausgrabungen in Zincirli fällt zudem seine Entdeckung der nahe gelegenen
hethitischen Bildhauerwerkstatt von Yesemek.
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Portrait männlicherTahtacı (von Luschan 1889, Tafel XXXII)
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Portrait männlicher Armenier (von Luschan 1889, Tafel XXXIV)
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Portrait männlicher Zigeuner (von Luschan 1889, Tafel XXXIX)
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Portrait männlicher Türken aus Lykien (von Luschan 1889, Tafel XXXIII)
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Fotografien weiblicherYörük und einer Türkin (von Luschan 1889, Fig 105-108)^
Afrikanische Studien[Bearbeiten]
Eingeladen von der „British Association for the Advancement of Science“ ging von Luschan
1905 zusammen mit seiner Frau auf Forschungsreise nach Südafrika, während der er
phonographische Aufnahmen erstellte.[5] Auch in Ägypten hatte er sich längere Zeit
aufgehalten. Als Direktor des Museums für Völkerkunde in Berlin war er am Aufbau der
reichen Sammlungsbestände des Museums weitgehend beteiligt.[3][1] So kamen dank der
Tatkraft von Luschans die wichtigsten Denkmäler der Kunst von Benin nach Berlin, die er
als erster beschrieb,[11] ohne selbst auch nur einmal in Benin gewesen zu sein.[1] Sie stellen
mit ihren Elfenbeinschnitzereien und Bronzefiguren als „Altertümer von Benin“ eine der
bedeutendsten Sammlungen des Museums dar.[1] Von Luschan war somit einige Jahre
nach Leo Frobenius einer der ersten Europäer, die den Rang der afrikanischen Kunst auf
bestimmten Gebieten für mindestens gleichrangig mit der europäischen einschätzten, wie
am Beispiel der Bronzegusstechnik aus Benin, die er als „auf der höchsten Höhe des
überhaupt Erreichbaren“ stehend ansah.[1]
Verschiedene Beschäftigungen[Bearbeiten]
Die in Verbindung mit einer 1914 in Sydney geplanten Kongressteilnahme stehende und
1913 in Angriff genommene Forschungsreise in die Südsee, die auch in das Innere
von Australien und Neuseeland führen sollte, musste das Ehepaar Felix und Emma von
Luschan bedingt durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges umplanen. Anstelle von
Neuseeland, wo Emmas Vater Ferdinand von Hochstetter noch immer in hohem Ansehen
stand, gelangten sie von Australien aus über die Hawaii-InselOahu im Oktober 1914 in
die USA, wo sie bis Ende April 1915 blieben. Von Luschan hielt dort zur Sicherung ihres
Lebensunterhaltes an zahlreichen Universitäten Vorträge, studierte die ethnologischen
Sammlungen in Chicago, New York undWashington und richtete seinen
Forschungsschwerpunkt auf die dort lebenden, aus Schwarzafrika stammenden
Bevölkerungsgruppen und die Problematik von Rassendiskriminierung, Kriminalität
und Prostitution, wobei er seine Studien aufgrund der Einreisebedingungen
auf Alabama, Virginia, Baltimore und New York beschränken musste.[1]
Von 1915-1918 war er Mitglied der 30-köpfigen „Königlich-Preußischen Phonographischen
Kommission“, die in über 70 Kriegsgefangenenlagern Tonaufnahmen von mehr als 250
Dialekten und Sprachen sowie von der Volksmusik der Gefangenen erstellten. In dieser
Kommission von Anthropologen, Linguisten und Musikwissenschaftlern übernahm von
Luschan auch die fotografische Erfassung für anthropologische Studien.[1]
Zeugnisse der Vielseitigkeit von Luschans sind auch beispielsweise seine Publikationen
über Zeremonialmasken ausNeuguinea, Schnitzereien aus dem Westsudan oder
Baumrindenboote und Waffen der Batwa-Pygmäen am Kiwusee. Von Luschan vertrat die
These der monophyletischen Abstammung (von einer gemeinsamen Wurzel) des
Menschen und sah die Vorstellung einer linearen kulturellen Evolution in der Abstraktion
von Naturvorbildern in der Kunst bestätigt.[4]
Wissenschaftliche Haltung zum Komplex „Arier“ und
„Juden“[Bearbeiten]
Deutlich hat sich der Forscher noch in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts von den
Tendenzen distanziert, von einerindogermanischen Sprachfamilie auf einen einstigen oder
gar bestehenden „indogermanischen Volksstamm“ zu schließen. Auch den Begriff und die
Theorie einer „arischen Rasse“ auf Grundlage von „arischen Sprachen“ wies er als
unwissenschaftlich zurück und bezeichnete ihn als „ebenso töricht, als wollte man von
einer langköpfigen Sprache oder von einer brünetten Grammatik reden“. Als „besonders
verfehlt“ brandmarkte er die seinerzeit „in den letzten Jahren in Mode gekommene
Anwendung des Wortes 'arisch' im Gegensatz zu 'jüdisch'“ und verwies darauf, dass ein
großer Teil der modernen „Juden“ trotz ihrer Zugehörigkeit zu den semitischen
Sprachen nach „somatischen“ (also physisch-anthropologischen) Gesichtspunkten als
allernächste Verwandte der Armenier zu betrachten seien, die wie die Perser im engsten
Sinne des Wortes eine „arische“ Sprache redeten.[12]
Lebenswerk[Bearbeiten]
Die Von-Luschan-Skala diente in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Klassifizierung
von Hautfarben
Bis heute gilt von Luschan in der Anthropologie als erstrangiger Anatom, dessen um die
vorige Jahrhundertwende zusammengetragenen Daten beispielsweise über die
Entwicklung der physischen Merkmale der Bevölkerung auf Kreta noch immer zu dem
besten verfügbaren Material in der Anthropologie gehören[13] und dessen zahlreiche
ethnologisch-historische Studien stets von hoher Objektgebundenheit und großer
Materialkenntnis zeugen.[4]
Die nach Felix von Luschan benannte Von-Luschan-Skala diente in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts der Klassifizierung von Hautfarben.
Die aus dem lykischen Material in seinen anthropologischen Studien 1889 publizierten
Bildwerke und insbesondere Fotografien zählten damals nach seiner eigenen Einschätzung
„wohl zu den schönsten Abbildungen [...], welche die anthropologische Literatur
aufzuweisen hat“.[14]
Zu seinen Pionierleistungen gehörte auch die Verwendung eines handlichen und leicht
transportablen Phonographen für Tonaufnahmen im Freiland, die sich besonders für
musikalische Aufnahmen als wissenschaftlich verwertbar erwiesen.[15] So gelangen von
Luschan während der letzten Grabungskampagne von 1902 trotz fehlender Erfahrung und
zur eigenen Überraschung gute Tonaufnahmen einiger kurdischer Texte
und türkischer Lieder.[1] Den dokumentarischen Wert dieser heute über 100 Jahre alten
Musikaufzeichnungen aus dem Südosten Kleinasiens veranschaulicht der früheste Beleg
einer inzwischen nahezu weltweit verbreiteten Melodie durch eine Aufnahme von Luschans
aus Zincirli.[16]
So ermöglichte es von Luschan, dass dem anthropologisch interessierten
Museumsbesucher in Berlin neben den obligatorischen ethnischen Schaustücken auch
eine Vielfalt an damals sehr modernen technischen Medien zur Vermittlung der
Völkerkunde zur Verfügung stand,
wie Fotografien, Stereoskopbilder, kinematographische Vorführungen und
eine Phonothek.[1]
Das Werk von Luschans zeichnet sich durch das anthropologische Bemühen aus, die
Untersuchungen am Knochenbau Lebender mit solchen an in Grabungen freigelegten
Skeletten zu vergleichen, wobei es ihm gelang, die stagnierende wissenschaftliche
Disziplin der Kraniologie zu beleben und die großen Zusammenhänge darzustellen, indem
er zugleich ein hohes Maß an Sorgfalt auf Basis von umfangreichem und in Eigenarbeit
gefördertem Material gewährleistete.[3][4] Diesen Ansatz verfolgen beispielsweise seine
Betrachtungen über verschiedene Ethnien Kleinasiens sowie über Kreter, Altägypter,
Hamiten, Juden, Pygmäen und Buschmänner[3] oder auch seine seit 1893 publizierten
Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit den Grabungen in Zincirli.[4] Sein
ethnologisches Wirken um einen zugleich spezialisierten wie auch umfangreichen
Themenkreis ist durch seine historisch-rekonstruierende Arbeitsweise
gekennzeichnet.[3] Insbesondere aber kommt von Luschan das Verdienst zu, durch seine
ungewöhnlichen Kenntnisse, durch die auf zahlreichen Reisen erworbene Erfahrung und
praktischen Erfolge im Rahmen der Museumstätigkeit sowie durch seine Lehrtätigkeit als
ordentlicher Professor für Anthropologie in Berlin wesentlich zur Etablierung der
jungen Völkerkunde beigetragen zu haben.[3][4]
Politische und soziale Positionen[Bearbeiten]
Felix von Luschan lehnte auch angesichts der um sich
greifenden Rassenideologie der Nationalsozialisten die Gegnerschaft zwischen
„Christen und Juden“[17] ab. Von Luschan sah in dem Zusammenleben beider
Bevölkerungsgruppen „im allgemeinen“ ein Beispiel „fast idealer Symbiose“ und konnte
sich „persönlich [...] ein restloses Ineinanderaufgehen von Christen und Juden“ vorstellen.
Als die beiden Bewegungen, die seinerzeit „mehr als je einer vernünftigen und beiden
Teilen nützlichen Symbiose entgegenarbeiten“, sah er indes den Zionismus und
den Antisemitismus an, von denen beiden er annahm, sie würden nicht auf Dauer von
wesentlicher Bedeutung sein.[18]
Sehr eindeutig bezog von Luschan in seinem Werk Position gegen die
pseudowissenschaftliche Begründung und die intolerante Ausrichtung des Antisemitismus
und seiner Schriften. Sowohl die angebliche „Rasseneinheit der Juden“ als auch deren
„angebliche soziale Minderwertigkeit“ wies er entschieden als wissenschaftlich völlig
unhaltbar zurück. Zu dem seinerzeit von antisemitischen Schriften verwendeten Begriff
einer „jüdischen Rasse“ schrieb er 1922: „Sowenig als es eine indogermanische oder
'arische' Rasse gibt, sowenig gibt es eine jüdische; es gibt auch keinen jüdischen Typus,
sondern nur einen ganz allgemein orientalischen, an dem genau wie die Juden auch
Griechen und Armenier und in geringerem Maße auch viele andere Vorderasiaten beteiligt
sind.“[19] Dem Bestreben auch jüdischer Autoren, von einer geschlossenen jüdischen
Rasse auszugehen, stellte von Luschan seine Überzeugung entgegen, „daß nirgends in
der Welt irgendwelche Kulturen anders entstanden sind als durch Rassenmischung und
durch gegenseitigen Austausch von allerhand geistigen und anderen Errungenschaften,
also durch Handel und Verkehr.“[20] Der „angeblichen sozialen Minderwertigkeit“ begegnete
er, es sei „völlig unwissenschaftlich, von einem 'Charakter' der Juden zu sprechen“.[21] Für
seine Positionierung gegenüber dem aufstrebenden Nationalsozialismus mag seine
Haltung zu der Wahl des Hakenkreuzes als „'arisches' oder germanisches, d. h. in diesem
Sinne also antisemitisches Symbol“ kennzeichnend sein. Die Herleitung von indischen
Bräuchen - so von Luschan - gehe auf eine „ganz absurde und reinweg aus der Luft
gegriffene Annahme zurück“.[22]
Skeptisch stand von Luschan dagegen der Praktikabilität des Zionismus gegenüber. Er
betonte seine Freundschaft mit vielen Führern der Bewegung und seine Hochachtung auch
für ihre übrigen Führer, zweifelte aber an der Zukunftsfähigkeit einer jüdischen
Staatengründung in Palästina, da das Land zu arm und unattraktiv für die europäischen
Juden mit Ausnahme der verarmten Ostjuden sei und keine Aussicht auf unbelastete
Beziehungen zu der muslimischen Bevölkerung bestünde.[18]
Unter dem Eindruck der Rassendiskriminierung von Bevölkerungen aus Schwarzafrika und
seiner eigenen Erfahrungen in Afrika kam von Luschan zu dem Schluss: „Schon vor
Jahrzehnten habe ich öffentlich gesagt, dass es in Afrika keine anderen Wilden gäbe als
einige toll gewordene Weiße, und die Greueltaten der Belgier am Kongo haben mir seither
hundertmal recht gegeben. Auch sonst würde es heute manchen Kolonialregierungen sehr
wohl anstehen, die einheimischen Kulturen der Afrikaner etwas höher einzuschätzen, als
sie das meist tun; freilich geht das alte Afrika jetzt raschem Untergang entgegen, schon
weil der europäische Einfluß mit seinen vier S (Sklavenhandel, Schnaps, Syphilis,
Schundwaren) auf sie wie zersetzendes Gift gewirkt hat und teilweise noch immer
fortwirkt.“[1]
Zwar hatte sich von Luschan trotz des herrschenden Zeitgeistes vehement gegen die
angebliche Minderwertigkeit von bestimmten Ethnien oder Bevölkerungsgruppen wie
„Mischlingen“ oder unehelichen Kindern gewendet, doch hielt er in Bezug auf angeblich
„minderwertige Individuen“, auf die Weitergabe ihrer angeblich minderwertigen
Eigenschaften an die Nachkommen und auf die Begegnung der von ihnen ausgehenden
Kriminalität an damals häufig anzutreffenden Vorstellungen erblicher Determiniertheit fest,
wie seine Aussagen noch 1922 verraten: „Die menschliche Gesellschaft hätte es in der
Hand, sich vor minderwertigen, d. h. asozialen oder antisozialen Elementen dauernd zu
schützen und zugleich deren Anzahl wesentlich herabzusetzen.“ Er selbst verstand
darunter, es sei besser, „gewohnheitsmäßige Schwerverbrecher“ dauerhaft „in einer milden
Anstalt zu isolieren“, anstatt sie „de facto eigentlich zu lebenslänglichem Zuchthaus“ zu
verurteilen, worauf sie nach Monaten oder Jahren wieder in Freiheit rückfällig würden und
sich, so von Luschan, „fortpflanzen“ könnten. Wenige Jahre später verstanden die
Nationalsozialisten mit dem Schlagwort der Euthanasie unter „Schutz der Gesellschaft“ die
Unterbindung der Fortpflanzung von ihnen unliebsamen Bürgern in
menschenverachtendster Weise.[23]
Obwohl sich von Luschan selbst stets um die Förderung der „messenden Anthropologie“
bemüht und verdient gemacht hat und seit 1908 auch Mitglied der wenige Jahre zuvor
gegründeten „Berliner Gesellschaft für Rassenhygiene“ war, trat er in späteren Jahren
leichtfertig rassistischen Ansätzen folgenden Umdeutungen seiner kraniologischen Studien
entschieden entgegen (1922): „So führen uns auch alle Versuche, die Menschheit nach der
Hautfarbe, nach der Länge oder der Breite der Hirnkapsel oder nach der Art der Haare
usw. in künstliche Gruppen zu teilen, völlig in die Irre.[24] [...] Die gesamte Menschheit
besteht nur aus einer einzigen Spezies: Homo sapiens. [...] Es gibt keine 'wilden' Völker, es
gibt nur Völker mit einer anderen Kultur als die unsere. [...] Die trennenden Eigenschaften
der 'Rassen' sind im wesentlichen durch klimatische, soziale und andere Faktoren der
Umwelt entstanden. [...] Es gibt keine an sich minderwertigen Rassen. [...] Es gibt in jeder
Rasse einzelne minderwertige Individuen. [...] Der Unterschied zwischen den
verschiedenen Rassen ist, besonders was die moralischen Eigenschaften und die
Intelligenz angeht, nicht entfernt so groß als der zwischen einzelnen Individuen ein und
derselben Rasse.“[25][1]
Nach Ansicht der nach der Weltkriege herschenden Sionisten : „Der Missbrauch der
Nationalsozialisten jedoch brachte die Methode der Körpervermessung nachhaltig in
Misskredit und wirft bis heute einen dunklen Schatten auf biometrische Studien am
Menschen“.[1] [ Die roten Sätzte sind von „Caesar Borgia“ hinzugefügt worden.]
Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten]
Die größeren und kleineren Veröffentlichungen von Luschans umfassen zusammen mehr
als 200 Titel. Bibliographien findet sich in Zeitschrift für Ethnologie, Bd. 83, 1958, S. 285ff.
und Bd. 85, 1960, S. 118ff.[3]
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Anthropologische Studien, in: Eugen Petersen, Felix von Luschan (Hrsg.): Reisen in
Lykien Milyas und Kibyratis, Carl Gerold's Sohn, Wien 1889, S. 198ff.
u.a.: Ausgrabungen in Sendschirli, 5 Bände, Orient-Comité, Berlin, 1893-1943.
Beiträge zur Völkerkunde der deutschen Schutzgebiete. Reimer, Berlin 1897.
Die Karl Knorr'sche Sammlung von Benin-Altertümern im Museum für Länder- und
Völkerkunde in Stuttgart, Stuttgart, 1901.
Einige türkische Volkslieder aus Nordsyrien und die Bedeutung phonographischer
Aufnahmen für die Völkerkunde, In:Zeitschrift für Ethnologie Band 36, 1904 S. 177202.
Anthropologie, Ethnographie und Urgeschichte. 3. Auflage, Jänecke, Hannover 1905.
Anthropological View of Race. In: Gustav Spiller (Hrsg.), Papers on Inter-Racial
Problems Communicated to the First Universal Race Congress Held at the University
of London, July 26-29, 1911, P. S. King, London u. The World's Peace Foundation,
Boston, 1911, S. 13-24.
Hamitische Typen. Beilage zu: Carl Meinhof, Die Sprachen der Hamiten, Hamburg,
Kolonialinstitut, Abhandlungen, Bd. 9, L. Friederichsen & Co., Hamburg, 1912.
Beiträge zur Anthropologie von Kreta, In: Zeitschrift für Ethnologie 45, 1913, S. 307393.
Die Neger in den Vereinigten Staaten, In: Koloniale Rundschau, Heft 11/12, 1915, S.
504-540.
Entstehung und Herkunft der jonischen Säule. In: Der Alte Orient. Gemeinverständliche
Darstellungen. J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig 1912
Kriegsgefangene [mit 100 Abb. n. Steinzeichnungen von Hermann Struck], Reimer,
Berlin, 1917.
Die Altertümer von Benin, 3 Bde., Veröffentlichungen aus dem Museum für
Völkerkunde, VIII, IX, X, Berlin, 1919.
Völker, Rassen, Sprachen. Welt-Verlag, Berlin 1922, Neuaufl. 1927.
Literatur[Bearbeiten]
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Petermanns Mitteilungen, 70, 1924, S. ?.
Hans Virchow: Gedächtnisrede auf Felix von Luschan. In: Zeitschrift für Ethnologie 56,
1924, S. 112-117.
Fritz Kiffner: Felix von Luschan. Eine biographische Skizze aus persönlichen
Erinnerungen und Äußerungen seiner Zeit. In:Wissenschaftliche Zeitschrift der
Humboldt-Universität zu Berlin. Math.-Naturwiss. Reihe 10, 2, 1961, 231ff.
Hans Grimm: Felix von Luschan als Anthropologe. Von der Kraniologie zur
Humanbiologie. In: Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 27, 3, 1986, 415ff.
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Liane Jakob-Rost: Felix von Luschan als Archäologe. In: EthnographischArchäologische Zeitschrift 27, 3, 1986, 427ff.
Andreas E. Furtwängler: Luschan, Felix von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB).
Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 528 f. (Digitalisat).
Liselotte Knoll: Felix von Luschan. Ergänzungen und Beiträge zu biographischen Daten
eines Pioniers der Ethnologie. Diplomarbeit der Universität Wien 2004 (ungedruckt).
Adelheid Zeller: Felix von Luschan. Seine Bedeutung für die Beninforschung. Ein
Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte. Diplomarbeit der Universität Wien 2004
(ungedruckt).
Christine Stelzig: Felix von Luschan. Ein kunstsinniger Manager am Königlichen
Museum für Völkerkunde zu Berlin. In: Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller
(Hrsg.) „… Macht und Anteil an der Weltherrschaft.“ Berlin und der deutsche
Kolonialismus. Unrast, Münster 2005, ISBN 3-89771-024-2.
Gisela Völger: Kustos, Kaufmann, Benin-Forscher. Felix von Luschan - ein
Österreicher in königlich-preussischen Museumsdiensten. In: Barbara Plankensteiner
(Hrsg.): Könige und Rituale. Höfische Kunst aus Nigeria Museum für Völkerkunde,
Wien 2007, S. 212-225.
Peter Ruggendorfer, Hubert D. Szemethy (Hrsg.): Felix von Luschan (1854–1924).
Leben und Wirken eines Universalgelehrten. Böhlau, Wien 2009, ISBN 978-3-20578146-2.
Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten]
1. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Hubert Szemethy, Peter
Ruggendorfer & Bettina Kratzmüller (Konzeption April 2005): Felix von Luschan. (*
1854 Hollabrunn - 1924 Berlin) Arzt, Anthropologe, Forschungsreisender und
Ausgräber, Ausstellung und Symposion zu seinem Leben und Wirken, Hollabrunn,
22. - 30. Mai 2005, PDF-URL: http://klassarchaeologie.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_klassarc/Sammlung/Luschan
ausstellung/Luschan_01.pdf, abgerufen am 14. August 2011 von URL http://klassarchaeologie.univie.ac.at/einrichtungen/archaeologische-sammlung/ausstellungenund-projekte/
2. ↑ Hochspringen nach:a b Peter Ruggendorfer & Hubert D. Szemethy (Hg.): Felix von
Luschan (1854-1924) - Leben und Wirken eines Universalgelehrten, Böhlau, Wien
u. a. 2009, ISBN 978-3-205-78146-2, hier S. 23f.
3. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h i j k l m n o p Zentrum Neuzeit- und
Zeitgeschichtsforschung: Luschan, Felix von (1854-1924), Anthropologe,
Österreichisches Biographisches Lexikon (=ÖBL) 1815–1950, Bd. 5, Lfg. 24, 1971,
S. 372f.; URL (abgerufen am 13. August
2011): http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_L/Luschan_Felix_1854_1924.xml
4. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h i j k l m n o p Andreas E. Furtwängler: Luschan, Felix
von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin
1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 528 f. (Digitalisat).
5. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h i j k Peter Ruggendorfer & Hubert D. Szemethy
(Hg.): Felix von Luschan (1854-1924) - Leben und Wirken eines
Universalgelehrten, Böhlau, Wien u. a. 2009, ISBN 978-3-205-78146-2, hier S. 1719
6. ↑ Hochspringen nach:a b Felix von Luschan, Anthropologische Studien, in: Eugen
Petersen & Felix von Luschan (Eds.), Reisen in Lykien Milyas und Kibyratis, Carl
Gerold's Sohn, Wien 1889, S. 198ff., hier S. 212, Fußnote 4: Die Begriffe
„Griechen“ und „Türken“ im Zusammengang mit der lykischen Bevölkerung
verwendete von Luschan mit ausdrücklichem Hinweis auf den zeitgenössischen
Sprachgebrauch, nach dem mit „Griechen“ die damalige griechischorthodoxe Bevölkerung, mit „Türken“ die muslimische Bevölkerung Kleinasiens
bezeichnet wurde. „Türken“ im engeren Sinne kamen nach von Luschan in Lykien
aber nur vereinzelt (kaum ein Prozent der Bevölkerung) vor.
7. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Anthropologische Studien, in: Eugen Petersen &
Felix von Luschan (Eds.), Reisen in Lykien Milyas und Kibyratis, Carl Gerold's
Sohn, Wien 1889, S. 198ff., hier S. 207
8. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Anthropologische Studien, in: Eugen Petersen &
Felix von Luschan (Eds.), Reisen in Lykien Milyas und Kibyratis, Carl Gerold's
Sohn, Wien 1889, S. 198ff., hier S. 212
9. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Diskussion zu E. Brandenburg, Kysylbasch- und
Jürükendörfer in der Gegend von Turkmendag, Zeitschrift für Ethnologie, 37, Asher
& Co., Berlin 1905, S. 188-197, hier S. 197
10. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Wandervölker Kleinasiens, Verhandlungen der
Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, Berlin 1886,
S. 167-171, hier S. 168f
11. Hochspringen↑ Gert A. Zischka, Allgemeines Gelehrten-Lexikon, Kröner, Stuttgart,
1961, S. 396
12. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922, S.
I-VIII + 1-192, hier S. 53f., 62; cf. Ausgabe von 1927, S. 117f., 132f.; an anderer
Stelle differenziert der Autor detaillierter für verschiedene Bevölkerungsanteile der
Juden: 1922, S. 70ff.; cf. 1927, S. 146ff.
13. Hochspringen↑ John R. Baker, Race, Oxford University Press, London et al. 1974,
S. I-XVIII & 1-625, ISBN 0-19-212954-6, hier S. 516, mit Verweis auf F. v.
Luschan, Beiträge zur Anthropologie von Kreta, Zeitschrift für Ethnologie, 45, S.
307-393, cf. John R. Baker, Die Rassen der Menschheit - Merkmale, Unterschiede
und ihre Beziehungen zueinander, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1976, in
Lizenz für Pawlak, Herrsching 1989, S. 1-398, ISBN 3-88199-648-6, hier S. 363
14. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Die Tachtadschy und andere Ueberreste der
alten Bevölkerung Lykiens, Archiv für Anthropologie, Band 19, Braunschweig 1891,
pp. 31-53, hier S. 31
15. Hochspringen↑ Friedrich Giese (Ed.), Materialien zur Kenntnis des anatolischen
Türkisch - Teil 1 - Erzählungen und Lieder aus dem Vilajet Qonjah - Gesammelt, in
Transkription, mit Anmerkungen und einer Übersetzung der Lieder
herausgegeben, S. 1-126, in: I. Kúnos & Fr. Giese (Eds.), Beiträge zum Studium
der türkischen Sprache und Literatur, 1, Haupt, Halle a. S. & New York 1907, 126
S., hier S. 10f.
16. Hochspringen↑ Reinhard Eckert (Kontakt), Everybody’s Song – Music as a tool for
the promotion of diversity and intercultural understanding , Cyprus Neuroscience
and Technology Institute, Nicosia, 2006-2008 (Projekt), URL (abgerufen 7. August
2011): http://www.everybodys-song.net/inspiratio_story.php; zitierte Stelle: „The
first traceable recording is from the year 1900, performed in Turkish language by
Avedis, a twelve year old Armenian boy. The record was made on wax cylinders by
ethnologist, archaeologist and physician Felix von Luschan and his wife Emma in
Zencirli, a village in the Turkish district Aintâb (today Gaziantep, South Eastern
Turkey) of the Ottoman administrative division vilâyet and sancak Haleb (today
Aleppo, Northern Syria) (cf. Klebe 2004, 87pp.)“; Anmerkung: Die hier behandelte
Melodie ist zum Beispiel Grundlage für das türkische „Kâtibim“ bzw. „Üsküdar'a
gider iken“ oder das bulgarische „Ясен месец“, in der Popmusik unter anderem für
das von „Boney M.“ gesungene Stück „Rasputin“ Frank Farians
17. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922, S.
I-VIII + 1-192, hier S. 175; cf. Ausgabe von 1927, S. 353: Von Luschan übernimmt
hier nicht die zeitgemäße und scheinbar antagonistische Formulierung von „Ariern
und Juden“, sondern spricht von „Christen und Juden“.
18. ↑ Hochspringen nach:a b Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922,
S. I-VIII + 1-192, hier S. 175; cf. Ausgabe von 1927, S. 353
19. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922, S.
I-VIII + 1-192, hier S. 165f.; cf. Ausgabe von 1927, S. 337f.
20. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922, S.
I-VIII + 1-192, hier S. 168; cf. Ausgabe von 1927, S. 342
21. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922, S.
I-VIII + 1-192, hier S. 169; cf. Ausgabe von 1927, S. 345
22. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922, S.
I-VIII + 1-192, hier S. 175f.; cf. Ausgabe von 1927, S. 354
23. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922, S.
I-VIII + 1-192, hier S. 171, 188; cf. Ausgabe von 1927, S. 346f., 375
24. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922, S.
I-VIII + 1-192, hier S. 13; cf. Ausgabe von 1927, S. 35
25. Hochspringen↑ Felix von Luschan, Völker Rassen Sprachen, Welt, Berlin 1922, S.
I-VIII + 1-192, hier S. 187f.; cf. Ausgabe von 1927, S. 374f.
Weblinks[Bearbeiten]
Commons: Felix von Luschan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Literatur von und über Felix von Luschan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Die Familie Felix von Luschans (Hrsg.: Institut für Klassische Archäologie der
Universität Wien, 2005) (PDF; 6,0 MB)
Kurzbiografie der Österr. Akademie der Wissenschaften (ÖAW) (PDF; 56 kB)
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