160122_pa_temperaturrekord_klimakonferenz

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22. Jänner 2016
ANSCHOBER: 2015 bisher heißestes Jahr des Planeten –
Klimawandel zeigt immer stärkere Auswirkungen –
In Linz beginnt’s: Konferenz bringt Umsetzungsstart der Beschlüsse
der Weltklimakonferenz Paris
(LK) Diese Woche hat die US-Klimabehörde NOAA (National Oceanic and
Atmospheric Administration) bekanntgegeben, dass 2015 das wärmste Jahr der Erde
seit Beginn der Aufzeichnungen war.
Trotz natürlicher Schwankungen im Klima und einzelner Temperaturrekorde, sind sich
Expert/innen einig, etwa auch Wolfgang Lucht, Ko-Leiter des Forschungsbereichs
Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, dass der Trend zu
höheren Temperaturen in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels nach oben
geht. Auch für Oberösterreich liegen Daten vor, dass sowohl die mittleren
Temperaturen steigen, als auch die Hitzetage (>30°C) in OÖ.
Grafik aus dem Österr. Sachstandsbericht Klimawandel, 2014: Zeitreihen der Abweichung der globalen Oberflächentemperatur vom Mittel der Periode 1961 bis 1990 mit Unsicherheitsbereich, ausgewertet durch vier internationale
Forschungsgruppen. Die Trends rechts sind für 1900 bis 2010 sowie 1980 bis 2010 berechnet. Sie sind in allen Fällen
statistisch hoch signifikant.
Copyright: Quantifying uncertainties in global and regional temperature change using an ensemble of observational
estimates: The HadCRUT4 data set.; Morice C.P. et al.; J. Geophys. Res. 117/D8. © 2012 American Geophysical Union
Klimaschutz-Landesrat Rudi Anschober: „Der Klimawandel ist in der Mitte unserer Erde
angekommen, wir müssen jetzt umgehend die richtigen Maßnahmen setzen, um seine
Auswirkungen in einem erträglichen Maße auch für unsere nächsten Generationen zu
halten – das betrifft Gesundheit, Vegetation, Landwirtschaft, Umwelt, Energie,
Wohnbau, usw. Aber nicht nur in Oberösterreich: hunderte Millionen Menschen werden
sonst in den nächsten Jahrzehnten durch die Klimaveränderung aus ihrer Heimat
vertrieben. Wesentliches Zeichen war der Beschluss der Staatengemeinschaft beim
Mag.a Tina Schmoranz (+43 732) 7720-12083 oder (+43 0)664 60072 12083
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Klimagipfel in Paris zu einem Weltklimavertrag. Jetzt liegt es bei den einzelnen
Ländern, Maßnahmen konsequent anzugehen. Dazu habe ich für 18. Februar alle
Klimaschutzreferent/innen
der
Länder
sowie
den
Bundesminister
zu
einer
Umsetzungskonferenz nach Linz geladen – wir müssen jetzt die Dynamik nützen,
verbindliche Maßnahmen, Zeitpunkte, Zuständigkeiten festsetzen. So können wir von
dem wachsenden Markt auch wirtschaftlich profitieren, Arbeitsplätze schaffen, zum
Silicon Valley der Klimaschutztechnologien werden. Mein Ziel: Österreich und die EU
müssen die guten Ziele der Weltklimakonferenz in Paris rasch starten. In Linz soll die
Umsetzung in Österreich starten, bis Jahresende soll auf Schiene sein, welche
Maßnahmen wo erforderlich sind für den Ausstieg aus der Verbrennung fossiler
Energieträger - denn das ist der Schlüssel für die Umsetzung der neuen
Weltklimaziele.“
Erste Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt in OÖ spürbar
-
Lebensbereich Boden und Landwirtschaft:
Die beobachtete Zunahme der Hitzetage und sommerlichen Trockenperioden in
Oberösterreich führt vor allem auf Böden mit geringer Wasserspeicherkapazität zu
Ertragseinbußen. In den niederschlagsreichen Regionen im Nordstau der Alpen sind
dagegen vor allem im Grünlandanbau höhere Erträge zu erwarten. Jedoch erfreuen
sich auch Schädlinge und Krankheitserreger eines größeren Ausbreitungsgebietes. Die
Verlängerung der Vegetationsperioden sorgt einerseits für früheres Wachstum,
andererseits kann die an Schönwetterperioden gebundene Ernte im Frühjahr mit
geringerer Sicherheit erfolgen. Extreme Wetterereignisse wie Starkniederschläge
sorgen für eine Zunahme der Bodenerosion und verringern die für den Anbau produktiv
nutzbare Fläche.
-
Lebensbereich Gesundheit und Gesellschaft
Unter der Zunahme der Stärke und Häufigkeit von Hitzewellen leiden vor allem die
sozial schwächeren Schichten der Gesellschaft, sowie ältere und chronisch kranke
Menschen. Ebenso gesundheitsgefährdend ist die Ausbreitung von bisher in Österreich
nicht vorhandenen Infektionskrankheiten und von allergenen Pflanzen und Tieren.
Das
Thema
Migration
stellt
eine
weitere
wesentliche
gesellschaftspolitische
Herausforderung dar, die bislang nur ansatzweise, in Zukunft aber in zunehmendem
Ausmaß durch Klimawandelfolgen geprägt sein wird. Dies betrifft sowohl EntwicklungsMag.a Tina Schmoranz (+43 732) 7720-12083 oder (+43 0)664 60072 12083
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und Schwellenländer (u.a. aufgrund von Dürre, Anstieg des Meeresspiegels,
Bodenverlust)
als
auch
innereuropäischen Migrationsdruck
aus Ländern
am
Mittelmeer, die von Hitze stärker betroffen sind und wo teilweise sogar Wüstenbildung
erwartet wird.
-
Lebensbereich Energie
Klimafolgen zeigen im für die Stromversorgung wesentlichen Bereich der Wasserkraft
in ganz Österreich bereits negative Effekte. Neben den Auswirkungen eines
veränderten
Abflussgeschehens,
welches
eine
absolute
Verringerung
der
Erzeugungseffizienz von Wasserkraftwerken verursacht, kommt es durch die saisonale
Verschiebung
von
Niederschlägen
Produktionspotentialen.
Zusätzlich
auch
ändert
zu
sich
im
Jahresverlauf
auch
der
verschobenen
Jahresverlauf
der
Stromnachfrage: Heißere Sommer und weniger kalte Winter zeichnen ein neues Bild
beim Energiebedarf für Heizen und Kühlen.
Mag.a Tina Schmoranz (+43 732) 7720-12083 oder (+43 0)664 60072 12083
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