Wer kann Arbeitslehre studieren? - Lehrstuhl für Ergonomie

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Studieninfo Arbeitslehre
Wissenswertes für Studienanfänger
Informationen im Web: http://www.ergonomie.tum.de/de/teaching/arbeitslehre
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Arbeitslehre - was ist das?
Arbeitslehre ist ein Unterrichtsfach an Mittel-, Haupt- und Sonderschulen. Es wirkt als Leitfach mit
theoretischen und praktischen Inhalten und Lernzielen in den berufsorientierenden Zweigen
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Soziales,
Technik,
Wirtschaft
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und im fächerübergreifenden Sinn auch in die übrigen Fächer hinein.
Ziele und inhaltliche Schwerpunkte
"Die Schüler der Hauptschule treten in der Regel als Erste in das Berufsleben ein. Vorrangiges
Bildungsziel des Fachs Arbeitslehre ist es, sie auf jene von Arbeit geprägten Bereiche vorzubereiten, in
denen sie in Zukunft als ERWERBSTÄTIGE, als PRODUZENTEN von Gütern und Dienstleistungen, als
VERBRAUCHER und WIRTSCHAFTSBÜRGER leben werden. Die Schüler und Schülerinnen sollen
ein grundlegendes Verständnis von Wirtschaft, Technik, Beruf und Haushalt erwerben und die
Interdependenz zu Arbeit als Grundphänomen menschlichen Daseins begreifen. Dazu setzen sie
sich mit wichtigen Tatsachen und Vorgängen der Arbeits- und Wirtschaftswelt auseinander. Sie
beschäftigen sich mit aktuellen Entwicklungen in diesen Bereichen und deren Auswirkungen auf das
persönliche Leben und die Gesellschaft."[Hauptschullehrplan]
An der Uni lernen Sie als Student der Arbeitslehre überwiegend abstrakte Inhalte, die lange Zeit gültig
bleiben und über den Lehrplan hinaus weite Bereiche abdecken sollen. Sie lernen aber auch z.B. im
Bereich Arbeit wie Sie Ihre Ausdauer abschätzen und steigern können oder wovon Ihre
Konzentrationsfähigkeit abhängt.
Im Bereich Beruf erfahren Sie z.B. wie Berufseignungstest zu bearbeiten sind oder was der "QUALI"
für Ihre Schüler bedeutet. Der Bereich Wirtschaft liefert Ihnen z.B. konkrete Hinweise für den nächsten
Schlussverkauf oder Ihre Sparanlagen. Schließlich helfen Ihnen die Inhalte des Bereichs Technik Ihre
Wünsche effektiver zu erfüllen, d.h. z.B. Sie wissen bald, ob Ihr nächstes Auto einen Gasmotor braucht
oder was die beste Espressomaschine wäre.
Diese lebensnahen Inhalte lassen sich besonders wirksam mit handlungsorientierten Methoden
lernen. Sie werden Betriebserkundungen, Betriebspraktika, Projekte, Simulationsverfahren,
Lernspiele und viele weitere Unterrichtsverfahren kennen lernen und fachgerecht durchführen.
Um Arbeitslehre wirkungsvoll unterrichten zu können sollten Sie mit beiden Beinen im Leben stehen,
über ein breites Allgemeinwissen verfügen, möglichst schon mit der Berufs- und Arbeitswelt in
Berührung gekommen sein (Berufsausbildung, Ferienjobs?), immer weiter lernen wollen, um aktuell zu
bleiben und vor allem gern mit jungen Leuten arbeiten. (sie schaffen das schon. )
Da viele Studenten zu Beginn des Studiums Arbeitslehre noch recht wenig kennen, soll dieses
Heftchen die häufigsten inhaltlichen und organisatorischen Fragen an den Studienberater beantworten
und mithelfen, das Studium effektiv und erfreulich zu gestalten.
Viel Erfolg!
München, den 15. April 2014
Herbert Rausch
Studienberater Arbeitslehre
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Wer kann Arbeitslehre studieren?
Arbeitslehre kann im Rahmen der Lehrämter an Sonder-, Hauptschulen studiert werden.
Die folgende Tabelle verweist auf die in der Lehramtsprüfungsordnung I (LPO I neu vom 13.03.2008
Bachelor) verwendeten Bezeichnungen und Paragraphen:
Arbeitslehre
für das Lehramtsstudium an
Sonderschulen
Hauptschulen
als Didaktikfach
innerhalb einer Fächergruppe
§ 91/92 LPO I
als Didaktikfach
innerhalb einer Fächergruppe
§38 LPO I
und als Unterrichtsfach
[nicht vertieft]
§ 40 LPO I
Arbeitslehre soll der Hauptschule ein eigenständiges Profil geben. Zusammen mit den arbeitstechnischen Fächern spielt sie im neuen Hauptschullehrplan eine noch bedeutendere Rolle als zuvor.
Da viele Studenten dieses Fach aus ihrer eigenen Schulzeit nicht kennen, wechseln
überdurchschnittlich viele erst nach den ersten Erfahrungen im Studium oder während der Schulpraktika
zur Arbeitslehre. Im Gegensatz zu den vom Gymnasium bekannten Fächern, wie Deutsch, Englisch
usw. müssen in der Arbeitslehre zunächst die fachlichen Grundlagen studiert werden. Dies bedeutet vor
allem im kurzen Studiengang der Didaktiken einer Fächergruppe eine erhöhte Belastung.
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Inhalte der Lehrveranstaltungen
Im Folgenden werden die Inhalte der Lehrveranstaltungen sortiert nach den einzelnen Schwerpunkten
vorgestellt. Die Angaben dienen der unverbindlichen Orientierung, weitere Auskünfte erhalten Sie von
den Dozenten.
Die Themenbereiche gegliedert nach der Einteilung des neuen Lehrplans:
Arbeit
Beruf
Wirtschaft
Technik
Fachdidaktik
Praktikum
Vorlesung: Ergonomics/Arbeitswissenschaften; Bengler
Vorlesung: Produktionsergonomie; Bengler
Vorlesung: Statistik und Statistik Übung; Eichinger
Praktikum: Ergonomisches Praktikum für LH und LS; Aringer
Vorlesung: Technische Betriebsführung; Reinhart/Thiemann
Vorlesung: Arbeitsschutz und Betriebssicherheit; Einhaus
Vorlesung: Arbeits- und Organisationspsychologie; Seeliger
Vorlesung: Berufsbildungs- und Arbeitsrecht; Kassirra / Böttcher
Vorlesung: Einführung in die Berufskunde; Kassirra
Vorlesung: Berufswahl und Berufsberatung; Kassirra
Seminar: Berufskundliches Seminar; Kassirra
Seminar: Betriebliche Ausbildung mit Exkursionen; Kassirra
Vorlesung: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre; Weizsäcker
Vorlesung: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre; Wildemann
Übung: Arbeits- und Industriesoziologie; Whittall
Vorlesung: Grundlagen der Technik; Senner
Praktikum: Technik Anwendungen; Senner
Vorlesung: Technik, Wirtschaft und Gesellschaft; Zachmann
Vorlesung: Soziale Aspekte der Informationstechnik; Fraczek
Technik im Unterricht
Vorlesung: Fachdidaktik Arbeitslehre, Rausch
Praxis-Seminar: Fachdidaktik Arbeitslehre, Rausch
Didaktik- und Methodenseminar: Fachdidaktik Arbeitslehre, Rausch
Prüfungsvorbereitungsseminar, Rausch
Begleitseminar zum Schulpraktikum, Rausch
WISO Praktikum
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Arbeit
1. Arbeitswissenschaften/Ergonomics
Inhalt:
Neben einem Überblick über die Grundlagen der Arbeitswissenschaft werden Modelle der menschlichen
Wahrnehmung,
Informationsverarbeitung
und
Motorik
vorgestellt.
Grundlegende
Kommunikationsmodelle werden in ihrer Be Bedeutung für die Gestaltung von Mensch-MaschineInteraktion anhand von Beispielen aus den verschiedenen Arbeitsbereichen der Ergonomie diskutiert.
Basierend auf den Grundlagen der Messtheorie werden Ansätze und Werkzeuge zur Evaluation der
Mensch-Maschine-Interaktion aber auch der Messung von Qualität und Leistung menschlicher Arbeit
diskutiert.
Grundlagen und Arbeitsfelder, Aufgaben des Ergonomen, Historische Entwicklung und Soziologische
Aspekte, Demografische Entwicklung, Anthropometrie, Physiologie, Kognition – Wahrnehmung –
Informationsverarbeitung,
Interaktion
und
Kommunikation,
Messung
&
Evaluation,
Arbeitsorganisationen
Angestrebte Lernergebnisse:
Die Studierenden können nach ergonomischen Vorgaben Belastung und Beanspruchung des
Menschen analysieren, sowie Kommunikationsprozesse in Arbeitssystemen analysieren. Darüber
hinaus können die Studierenden Prozesse der menschlichen Informationsaufnahme, -verabreitung und
-umsetzung verstehen, sowie einzelne Aspekte daraus in anderen Arbeitsbereichen anwenden.
2. Produktionsergonomie
Inhalt:
Nach dem Besuch der Vorlesung sollen die Studenten mögliche Gefahrenquellen für den Menschen in
der Produktion erkennen und Gesundheitsschädigungen von Mitarbeitern vorbeugen können. Dazu wird
im ersten Teil der Vorlesung nach einer Einführung zu den Grundlagen menschlicher Arbeit und
Leistung auf die Wirkung von leistungsbeeinflussenden Faktoren, z.B. Trainingszustand, eingegangen.
Anschließend erfolgt eine Einführung in die Grundlagen der Anatomie, der Anthropometrie
(Körpermaße) sowie der Biomechanik, um mit den darauffolgenden Erläuterungen zur Kognition
(Informationsverarbeitung des Menschen) den Menschen in seinem Arbeitssystem ganzheitlich
beschrieben zu haben.
Im zweiten Teil der Vorlesung werden die in der Produktion vorherrschenden Arbeitsbedingungen näher
betrachtet. Wie hoch ist eine ergonomisch sinnvolle Arbeitstemperatur? Wie laut darf es in einer
Produktionshalle werden? Neben der Einführung in die Messmethoden zu den unterschiedlichen
Umweltfaktoren wie Klima, Lärm oder Beleuchtung werden außerdem aus Gesetzen, Standards und
Normen entnommene Richtwerte angegeben, die von Unternehmen bei der Auslegung ihrer
Arbeitssysteme eingehalten werden müssen. Im dritten Teil der Vorlesung werden Verfahren zur
Arbeitszeitanalyse und -bewertung, sowie zur Arbeitsplatzanalyse und -bewertung vorgestellt und
klassifiziert. Dabei gehen die Dozenten beispielhaft auf die Verfahren MTM (Methods-Time
measurement) und SvZ (System vorbestimmter Zeiten) ein.
Zusätzlich zur Beschreibung der klassischen Inhalte zur Produktionsergonomie soll der abschließende
Teil der Vorlesung einen Ausblick in zukünftige Arbeitsweisen und Technologien bieten. Das Interesse
an einer Annäherung von Mensch und Roboter in der Produktion ist immer häufiger zu beobachten,
weswegen die Dozenten auf Szenarien der Mensch-Roboter-Kooperation und deren Bedeutung für die
Ergonomie eingehen werden. In diesem Zusammenhang sind außerdem Vorträge durch Gastredner
aus der Industrie angedacht.
Angestrebte Lernergebnisse:
Nach der Teilnahme an der Modulveranstaltung sind die Studierenden in der Lage,
- arbeitsrechtliche Normen und Gesetze zu erinnern,
- arbeitswissenschaftliche Theorien und Erkenntnisse zu verstehen,
- die aus einer Arbeitstätigkeit / einem Arbeitsplatz resultierenden Belastungen für den Menschen
(Klima, Lärm, körperliche Arbeit, Arbeitsplatzgestaltung) zu analysieren
- und die gewonnenen Erkenntnisse auf die Beurteilung vorhandener Arbeitsplätze anzuwenden
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3. Versuchsplanung und Statistik
Inhalt:
Die Veranstaltung beinhaltet die Aufbereitung und Darstellung von Daten, Mittelwerten, Varianzen und
weiteren statistischen Kenngrößen und umfasst Grundlagen der statistischen Auswertung. Den
Schwerpunkt der Veranstaltung bildet die Vorstellung von verschiedenen statistischen Methoden zur
Untersuchung von Zusammenhängen und Unterschieden zwischen Variablen. Parallel zur statistischen
Grundausbildung erfolgt eine problemorientierte Einführung in die Versuchsplanung.
Es wird der klassische Verlauf des experimentellen Forschungsprozesses und dessen Varianten
vorgestellt. Den praktischen Anteil der Veranstaltung bilden kleine Projekte, in denen die Teilnehmer
eigene Daten erheben, auswerten und ihre Ergebnisse ausarbeiten und präsentieren. Die Teilnehmer
erhalten eine Einführung in die Statistiksoftware SPSS. Mit Hilfe von SPSS und Excel werden die
Praxisprojekte ausgewertet.
Angestrebte Lernergebnisse:
Nach der Teilnahme an der Modulveranstaltung sind die Studierenden in der Lage,
- eigene Versuche zu planen,
- die geeignete statistische Auswertung zu wählen
- und möglicher Störeinflüsse zu erkennen,
- den Aufbau und die Logik statistischer Signifikanztests zu verstehen und
- diese für grundlegende Auswertungen mit Hilfe der Statistiksoftware SPSS und Excel anzuwenden.
4.Arbeits- und Organisationspsychologie
Inhalt:
Im Rahmen der Veranstaltung 'Arbeits- und Organisationspsychologie' werden Arbeitsplatzgestaltung,
Mensch-Maschine-Interaktion, normative Werte und Ethik, individuelle Eigenschaften der
Organisationsteilnehmer, Arbeitsmotivation, Gruppen und Gruppenarbeit, basale Attribute von
Oganisationen, Organisationskultur, Organisationentwicklung, Führung, Kommunikations- und
Entscheidungsprozesse, Konflikt und Konfliktlösung behandelt.
Beruf
1. Einführung in die Berufskunde
Inhalt:
In der Vorlesung werden folgende Inhalte behandelt:
- Bedeutung der Berufskunde, Begriffsklärungen;
- Ordnung der Berufe: Gliederungssystematiken, Ausbildungsberufe, Berufsbeschreibungen,
Berufsanforderungen und Berufseignung, Berufsdynamik;
- Das Bildungssystem in Deutschland;
- Das dualen System der Berufsbildung: rechtliche Sicht, berufspädagogische Sicht, betriebliche
Erfordernisse, Prüfungswesen, Reformansätze;
- Berufsbildende Schulen in Bayern.
Angestrebte Lernergebnisse:
Nach der Vorlesung kennen die Studierenden verschiedene Ordnungskriterien der Berufe und
insbesondere der Ausbildungsberufe und verstehen deren Systematik. Sie verstehen weiter den
Aufbau und die Struktur des dualen Bildungssystems in Deutschland unter rechtlichen und
berufspädagogischen Aspekten und können dieses Wissen auf einfache Fälle anwenden.
Die Studierenden verstehen schließlich das berufliche Schulwesen in Bayern und können das Wissen
im späteren Beruf anwenden.
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2. Berufswahl und Berufsberatung
Inhalt:
In der Vorlesung werden folgende Inhalte behandelt:
- Begriffsklärungen "Arbeit" und "Beruf";
Berufswahl: Einflussgrößen zur Berufswahl, Berufswahltheorien;
Berufseignung: Berufliche Erwartungen, berufliche Fähigkeiten, Ermittlung von Erwartungen und
Fähigkeiten;
Berufsberatung: Bundesagentur für Arbeit, Beratungskonzeption, Zusammenarbeit mit der Schule;
Arbeitsmarkt: Grundlagen, aktuelle Situation, Jugendliche im Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit.
Angestrebte Lernergebnisse:
Nach der Teilnahme an den Modulveranstaltungen sind die Studierenden in der Lage, die
Berufswahlsituation eines Hauptschülers zu verstehen. Sie können die verschiedenen exogenen und
endogenen Einflussgrößen auf die Berufswahl analysieren und sind in der Lage, den Schülern im
Rahmen der schulischen Möglichkeiten Hilfestellung zur Berufswahl zu geben.
Sie verstehen die grundlegenden Mechanismen des Arbeitsmarktes und können die Auswirkungen
verschiedener arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen einordnen.
3. Berufskundliches Seminar
Inhalt:
Das Seminar wird als 4-tägige Blockveranstaltung in den Semesterferien durchgeführt.
Die Blockveranstaltung in den Semesterferien erlaubt eine intensive Behandlung der berufskundlichen
Inhalte und Methoden.
In unregelmäßigem Wechsel werden von den Teilnehmern verschiedene Ausbildungsberufe mit ihren
Anforderungen und Besonderheiten vorgestellt und berufskundliche Inhalte durch die Bearbeitung von
Aufträgen vertieft. Bei den Arbeitsaufträgen werden verschiedene Methoden der Arbeitslehre wie
Experteninterviews, Rollenspiele etc. eingesetzt. Die Ergebnisse der Aufträge werden diskutiert und in
Arbeitsblättern festgehalten. Zum Erfahren des Themenbereichs "Arbeitsbeanspruchung" gehört ein
Praxistag in der Metallwerkstatt, an dem die Teilnehmer unter Anleitung des Werkstattpersonals eigene
Werkstücke herstellen und bearbeiten können.
Der Ablauf des Seminars sowie die verschiedenen Eindrücke werden von den Teilnehmern in einem
Abschlussprotokoll festgehalten.
Angestrebte Lernergebnisse:
Nach dem Seminar kennen die Teilnehmer mehrere Ausbildungsberufe genauer und können
Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Ausbildungsberufe einschätzen. Sie haben gelernt,
wesentliche Aspekte eines Ausbildungsberufs im Internet zu recherchieren und als Referat zu
präsentieren Sie konnten zudem ihr berufskundliches Wissen durch eigene Übungen vertiefen und ihr
theoretisches Methodenwissen auch praktisch anwenden. Zum Methodenmix gehören Einzelarbeit,
Gruppenarbeit, Experteninterview, Rollenspiel etc. Ein Praxistag in der Metallwerkstatt des Lehrstuhls
lässt die Teilnehmer schließlich die Anforderungen eines Ausbildungsberufs "erspüren".
4. Betriebliche Ausbildung (mit Exkursionen)
Inhalt:
Die Arbeit und die Aufgaben der ausführenden und überwachenden Institutionen des dualen Systems
werden vorgestellt.
Dabei ist der Besuch folgender Bildungseinrichtungen vorgesehen:
- die Handwerkskammer sowie die Industrie- und Handelskammer,
- eine überbetriebliche Ausbildungsstätte der Handwerkskammer,
- eine Berufsschule,
- einen Industriebetrieb sowie einen Handwerksbetrieb,
- das Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit,
eine Berufsbildungswerk für Behinderte und
- eine gewerkschaftsnahe Ausbildungsberatungsstelle.
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Angestrebte Lernergebnisse:
Nach der Teilnahme an dem Seminar sind die Studierenden in der Lage, die komplexe Vielfalt des
beruflichen Ausbildungssystems in Deutschland zu verstehen. Sie verstehen die unterschiedlichen
Interessenlagen der beteiligten Personen und können dieses Wissen an ihre Schüler weitergeben.
Sie können die erworbenen Kenntnisse in eigenen Betriebserkundungen anwenden.
In der Gruppe können die Studenten die eigenen Beiträge sowie die Beiträge anderer Gruppenmitglieder bewerten und ein gemeinsames Ergebnis schaffen.
Wirtschaft
1. Grundzüge der Volkswirtschaftslehre
Inhalt:
Die Vorlesung bietet eine Einführung in die Wissenschaft der Märkte. Diese ist in zwei Teilbereiche
untergliedert: die Mikroökonomik und die Makroökonomik, wobei die Grenzen oft fließend sind.
In der Mikroökonomik steht die Analyse individueller Märkte im Vordergrund. Sie befasst sich mit einer
einzelwirtschaftlichen Untersuchung der Haushalte, Unternehmen und staatlichen Organisationen
sowie deren Interaktion auf Märkten. Wie können die ökonomischen Entscheidungen der Konsumenten
erklärt
werden?
Welche
Faktoren
bestimmen
die
Produktionsentscheidungen
eines Unternehmens? Welche Mechanismen führen zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage?
Welche Beziehung besteht zwischen Marktmacht und gesellschaftlicher Wohlfahrt? Was ist ein
Marktversagen und welche Folgen hat es? Die Makroökonomik hat eine gesamtwirtschaftliche
Ausrichtung. Sie befasst sich insbesondere mit Fragen des Wirtschaftswachstums, der Arbeitslosigkeit,
der Inflation sowie Themen der makroökonomischen Wirtschaftspolitik.
Angestrebte Lernergebnisse:
Nach der Teilnahme an der Veranstaltung sind die Studierenden in der Lage, den Zusammenhang
zwischen Angebot und Nachfrage, die Produktionsentscheidungen der Unternehmen und den
Zusammenhang zwischen Marktmacht und gesellschaftlicher Wohlfahrt zu verstehen. Die Studenten
werden sich grundlegendes Wissen zu den Gebieten Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit und
Inflation aneignen.
2. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
Inhalt:
Die Vorlesung BWL I vermittelt betriebswirtschaftliche Grundlagenkenntnisse. Teilaspekte
davon sind Unternehmen und Umwelt, internes und externes Rechnungswesen, Finanzierung,
Investition und Unternehmensbewertung, Organisation und Personal. Vorkenntnisse werden
nicht vorausgesetzt.
3. Arbeits- und Industriesoziologie
(Sozialpsychologie)
Inhalt:
Empirische Befunde und Theorien zu den Themen: Von der Industrie zur Dienstleistungs- und
Wissensgesellschaft - Neue Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und in den Beschäftigungsverhältnissen - Neue Modelle der Arbeitsorganisation, Flexibilisierung und Autonomisierung der Arbeit.
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Technik
1. Technik-Wirtschaft-Gesellschaft
Inhalt:
In dieser Veranstaltung wird ein Zugang zu den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen
Dimensionen der Technikentwicklung erarbeitet. An ausgewählten Beispielen aus der
Technikgeschichte der ersten und zweiten Moderne wird analysiert, unter welchen Voraussetzungen
moderne Technik entsteht und mit welchen Konsequenzen für Nutzer und Nichtnutzer die neuen
Artefakte, Verfahren und Dienstleistungen gesellschaftlich angeeignet werden. Damit soll vor allem die
Erkenntnis vermittelt werden, dass über den Erfolg moderner Technik nicht allein die
Funktionstüchtigkeit im technischen Sinne entscheidet, sondern dass relevante soziale Gruppen in
gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen neue Technik durchsetzen oder verhindern.
Angestrebte Lernergebnisse:
Die Studierenden erwerben sozio-kulturelles Orientierungswissen, das sie befähigen soll, über die
Konsequenzen und die Reichweite der Anwendungen ihrer ingenieurwissenschaftlichen
Fachkenntnisse nachzudenken und ihr Handlungswissen an die Gesellschaft zurückzubinden.
2. Anwendungen der Technik (Praktikum)
Inhalt:
Im Rahmen eines Block-Praktikums werden den Studierenden neun Themenbereiche aus
dem Gebiet der Technik in Form von Versuchen näher gebracht. Am Ende des Praktikums
sollen die Studierenden eine Unterrichtseinheit in Form einer Präsentation ausarbeiten und
vorstellen.
1. Tägliche Arbeiten mit Geräten: Wo kommt die Kraft her?
2. Arbeitsmaschinen: (NC gesteuerte) Dreh- und Fräsmaschine
3. Wie Geräte mit dem Menschen in Wechselwirkung stehen: Muskuläre Arbeit und
Herz-Kreislauf-Belastung.
4. Energieumsetzung: Carnotscher Kreisprozess – Heißluftmotor
5. Verbrennungsmotor
6. Energieumsetzung: Dynamo – Elektromotor
7. Alternative Energien: Wind- und Wasserkraft
8. Wasserstofftechnologie: Brennstoffzelle
9. Alternative Energien: Solarenergie
10. Informationstechnologie: Praktische Anwendung von GPS
Angestrebte Lernergebnisse:
Die Studierenden sollen aus den Praktikumsversuchen ableiten können, wie sie technische
Inhalte didaktisch richtig aufbereitet in der Schule vermitteln können.
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3. Grundlagen der Technik (VHB-Kurs Grundlagen der Technik)
Inhalt:
Im VHB-Kurs „Grundlagen der Technik“ wird der Begriff Technik systematisch eingeführt.
Technikbegriff, Geschichte der Technik, Systematik, Bewertung, Anwendungsfelder,
Technikdidaktische Grundlagen
1. Bedeutung und Geschichte der Technik
2. Geschichte der Technik II
3. Systematik der Technik
4. Grundkategorie: Stoff
5. Grundkategorie: Energie
6. Grundkategorie: Information
7. Von der Idee zum Produkt
8. Aspekte der Energietechnik
9. Aspekte der Produktionstechnik
10. Aspekte der Kommunikations- und Informationstechnik
11. Technikbewertung (12)
12. Methoden der Technikbewertung (13)
Angestrebtes Lernergebnisse:
Die Studierenden erwerben ein Basiswissen rund um das Thema Technik. Sie sollen
begreifen, dass Technik einen innovativen Charakter hat, verschiedene Aspekte besitzt und
in Grundkategorien eingeteilt werden kann.
4. Soziale Aspekte der Informationstechnik
Inhalt:
Das Seminar gliedert sich in sieben Hauptabschnitte, die das Thema soziale Aspekte in der
Informationstechnik untersuchen. Aufbauend auf die wesentlichen Grundlagen der Informations-technik
und Informatik werden die Probleme, Gefahren und Vorteile der Informationstechnik bzw. SoftwareNutzung erörtert. Die Veränderungen im Arbeitsleben und der Berufswelt ist mit der Verbreitung der
Onlinedienste (E-comerce, E-learning) und der Entwicklung der Web-basierten intelligenten Systeme
verbunden. Die Software- und Hardware-Ergonomie bilden dabei die Voraussetzung für den Umgang
mit nutzerfreundlichen Systemen und deren Anwendungen. Das Seminar bietet eine Themenreihe, die
sowohl für die Schule als auch für das private und gesellschaftliche Leben eine immer größer werdende
Rolle spielt. Die einzelnen Seminartermine stellen für die Studenten eine Grundlage dar, sich ein
eigenes themenspezifisches Grundwissen innerhalb der sozialen Aspekte der Informationstechnik zu
erarbeiten.
Die Inhalte des Seminars sind als Präsentationen oder Datenbank – Anwendungen umzusetzen und
darzubieten. Mit der Ausarbeitung eines Abschlussvortrages (Projektarbeit) zum Nachweis dass die
Inhalte verstanden wurden, endet das Seminar.
Angestrebte Lernergebnisse:
Studierende sollen verstehen, welche positiven und negativen Konsequenzen die Informationstechnik
sowohl für das Arbeitsleben als auch für die Gesellschaft mit sich bringt. Des Weiteren sollen sie
nachvollziehen können, welche Rolle die Informationstechnik bei der Anwendung und Nutzung der Softund Hardware-Ergonomie spielen. Den Studierenden soll ferner klar werden, dass diese beiden
Bereiche die Voraussetzung für eine optimale Leistung bei der Nutzung neuerer Informationstechniken
im beruflichen und im privaten Leben darstellen.
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Fachdidaktik
1. Fachdidaktik der Arbeitslehre
Inhalt:
Die Vorlesung gliedert sich in zwei Hauptabschnitte, die systematisch aufbauend die wesentlichen
Grundlagen
für einen wirkungsvollen Arbeitslehreunterricht liefern. Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse
mit
Zielvorgaben verknüpft und für die Unterrichtsplanung aufbereitet. Die Vorlesung liefert einen Überblick
über die Grundlagen der Didaktik der Arbeitslehre. Sie soll die Fähigkeit, Unterrichtsverfahren und
Modelle zu planen, durchzuführen und auszuwerten, fördern und aufzeigen, wie die Komplexität des
Faches altersgemäß elementarisiert werden kann. Die Geschichte der Arbeitslehre wird ausgehend von
der Industrieschulbewegung über Kerschensteiner bis zur aktuellen Entwicklung an den Haupt- und in
den Berufsoberschulen dargestellt. Die wesentlichen Grundlagen der Unterrichtsplanung einer
Unterrichtseinheit mit Sach-, Planungs-, Entwurfs-, Unterrichts-, Nachbereitungsteil und der
Lehrdarstellung bilden die Basis für Lehrplananalysen bzw. curriculum theoretische Ansätze. Besonders
werden die Unterrichtsverfahren der Arbeitslehre, wie die Betriebserkundung, das Betriebspraktikum,
das Experteninterview, die Pro- und Contra-Debatte, das Brainstorming, die Fallstudie, das Spiel im
Unterricht und das Projektvorhaben beschrieben.
Angestrebte Lernergebnisse:
Studierende sollen verstehen, welche Inhalte vermittelt werden sollen; Kenntnisse der Fachinhalte,
Schlüsselqualifikationen, historischen Entwicklung des Faches Arbeitslehre, der Darstellungsformen
der Lerninhalte; Bewertung der Inhalte für eine Unterrichtsstunde. Studierende sollen verstehen, wie
Inhalte vermittelt werden; Analyse der Gestaltung von Unterrichtseinheiten, Bewertung von
Unterrichtsverfahren.
2. Fachdidaktik der Arbeitslehre Praxisseminar
Inhalt:
Unter Bezugnahme auf die Vorlesung Fachdidaktik Arbeitslehre werden von den Studierenden
selbständig konkrete Unterrichtsstunden vorbereitet, bei einem individuellen Einzelgespräch
(Sondertermin ca. 1 h) entworfen, im Seminar gehalten und in der Gruppe besprochen und schließlich
an einer der umliegenden Hauptschulen erprobt (Sondertermin ca. ein Vormittag) und mit den
Klassenlehrern und Dozenten besprochen.
Angestrebte Lernergebnisse:
Studierende sollen verstehen, welche Inhalte vermittelt werden sollen; Kenntnisse der Fachinhalte,
Schlüsselqualifikationen, der Darstellungsformen der Lerninhalte; Bewertung und Anwendung der
Inhalte für eine Unterrichtsstunde. Studierende sollen verstehen, wie Inhalte vermittelt werden;
Analyse der Gestaltung von Unterrichtseinheiten, Bewertung und Anwendung von
Unterrichtsverfahren.
3. Fachdidaktik der Arbeitslehre Didaktik- und Methodenseminar
Inhalt:
Unter Bezugnahme auf die Vorlesung Fachdidaktik Arbeitslehre werden Lerninhalte (in Anlehnung an
den Lehrplan im Fach AWT) z. B. mit den Methoden der Didaktischen Analyse und der Didaktischen
Reduktion ausgewählt und in Referaten vorgestellt. Unter Bezugnahme auf das Didaktikseminar
werden Methoden (in Anlehnung an Lerninhalte des Lehrplans im Fach AWT) systematisch
analysiert, ausgewählt, zu Unterrichtseinheiten zusammengestellt und in Referaten vorgestellt.
Angestrebte Lernergebnisse:
Analysieren von Groblernzielen sowie Anwendung der didaktischen Reduktion und der didaktischen
Analyse Analysieren von konkreten Feinlernzielen sowie deren Anwendung in konkreten
Unterrichtsbeispielen
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