Warum Gesundheitserziehung schon im Kinder sind ja noch offen und befangen, Kindergarten? sie haben eingefahrene Verhaltensmuster noch nicht Für Kinder ist Gesundheit im Normalfall kein Thema, wir wissen aber alle, welche negativen Einflüsse unser Lebenswandel(z. B. Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Reizüberflutung) auf eine gesunde Entwicklung hat. Vor einigen Jahren entstand beim KneippLandesverband das Projekt „Kneipp im Kindergarten, Kinder von heute – gesundheitsbewusste Erwachsene von morgen“. Das Ziel dieses Projektes war und ist es, Kinder sensibel für die Vorgänge und Abläufe ihres Körpers zu machen und Möglichkeiten aufzuzeigen, durch Vorbeugung etwas zur Gesunderhaltung ihres Körpers beizutragen. verinnerlicht. Darin liegt unsere große Chance. Wir haben im Kinderhaus die Möglichkeit, mit den Kindern die Grundlage einer gesunden Lebensweise zu erarbeiten und zu üben. Die Kinder lernen spielerisch, dass sie mit ihrer Gesundheit verantwortlich umgehen müssen und erkennen, dass ein gesunder Körper die Basis dafür ist, aktiv am täglichen Leben teilnehmen zu können. In dieser Broschüre möchten wir die Warum kam man in diesem fünf Säulen Sebastian Kneipp vorstellen. Zusammenhang auf Sebastian Kneipp? Wir geben einen Einblick, wie wir die fünf Säulen in unserem Kinderhaus übernehmen und den Kindern näher bringen. Außerdem stellen wir die Wasseranwendungen vor, die wir im Kinderhaus anbieten, vielleicht ein kleiner Anreiz, die eine oder andere Anwendung daheim auszuprobieren. Sebastian Kneipp lebte 1821 bis 1897. Er war als Pfarrer in Bad Wörishofen tätig. Aufgrund eigener Erfahrungen erkannte er, dass man die Quellen der Natur und die eigenen Fähigkeiten des Menschen nutzen kann, um positiv auf den Körper einzuwirken. Aus diesen Überlegungen heraus entstanden die fünf Wirkungsprinzipien, die als die fünf Säulen Sebastian Kneipp bezeichnet Viel Freude dabei! werden: Bewegung Wasser Ernährung Heilpflanzen Ordnung Die Kneipp – Gesundheitslehre ist eine ganzheitliche Lehre und kann gut in den Alltag integriert werden. Man kann sie leicht erlernen, außerdem ist sie kostengünstig. Bewegung: Pflanzen/Kräuter: Die Anwendung von Kräutern, äußerlich und innerlich, kann vorbeugend und heilend auf den Organismus eingreifen. Das machen wir im Kinderhaus: - Körperliche Bewegung die sinnvoll eingesetzt ist, setzt angepasste Reize, dadurch werden wichtige Funktionen unseres Körpers trainiert und gefördert. Anlegen und pflegen einer Kräuterschnecke - Nutzen der geernteten Kräuter (Tee, Schnittlauchbrote …) Körperliche Bewegung ist auch gut für unser seelisches Wohlbefinden. Das machen wir im Kinderhaus: - Regelmäßiger Aufenthalt im Freiem - Regelmäßig Turnen und Bewegungsspiele - Bewegungsbaustelle im Turnraum - Motopädagogik Ordnung: Wir wissen alle, wie hektisch es in unserer Zeit zugeht. Durch die Reizüberflutung wird unser Lebensrhythmus regelmäßig manipuliert und nicht selten sind gesundheitliche Störungen die Folge. Deshalb ist es für unser Wohlbefinden wichtig, dass wir unsere Lebensführung wieder mehr an die natürlichen Abläufe (Tag/Nacht, Sommer/Winter) anpassen. Das machen wir im Kinderhaus: - Regelmäßig Gespräche über gesunde Ernährung - Einmal im Monat gesundes Frühstück - Zubereitung von gesunden Speisen (Zum Projekt passend) Achten auf Wechsel von An- und Religiöse Feste haben einen festen Platz in unserem Haus - - Regelmäßiger Tagesablauf Entspannung - Das machen wir im Kinderhaus: Jahreszeitliche Abläufe werden berücksichtigt. Wasser: Wasser ist die wohl bekannteste Säule und wird meist sofort mit Sebastian Kneipp in Verbindung gesetzt. Durch die Einflüsse einer Ernährung: technisierten und klimatisierten Umwelt werden viele Lebensfunktionen nicht mehr Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann Krankheiten vorbeugen oder deren Verlauf günstig beeinflussen. ausreichend trainiert; die Folge davon ist eine zunehmende Anfälligkeit gegenüber Krankheiten. Durch den Einsatz von warmen und kaltem Wasser üben wir Reize auf unseren Körper aus; dadurch werden die Abwehrkräfte angeregt, unseren Körper bei der Auseinandersetzung mit Krankheitserregern zu unterstützen. Das machen wir im Kinderhaus: - Wechselfußbäder und Wechselarmbäder - Wassertreten - Schneelauf - - Taulauf Kaltes Armbad - Knieguss Für die meisten Kinder ist der Kontakt mit Wasser etwas Normales und Schönes, selten gibt es Kinder, die den Umgang mit Wasser ablehnen. Trockenbürsten: Das brauchen wir: Eine Bürste mit Naturborsten oder einen Massagehandschuh aus Sisal. So geht es: Ziehe dich aus und öffne das Fenster. Bürste mit kreisenden Bewegungen: rechter Fuß, rechter Oberschenkel, rechter Unterschenkel, dann den Po. Anschließend: linker Fuß, linker Unterschenkel, linder Oberschenkel. Dann rechter Arm und linker Arm. Den Bauch spiralförmig bürsten, anschließend als Abschluss den Rücken in „Längs- und Querstrichen“ bürsten. Wirkung: Die Durchblutung der Haut wird angeregt. Steigerung des Stoffwechsels. Reinigung und Erneuerung der Haut. Achtung: Bei sichtbaren Krampfadern werden die Beine nicht gebürstet. Durch das Trockenbürsten soll es zu einer leichten Hautrötung kommen. Man kann sich anschließend mit einem guten Öl einölen. Taulaufen: Das brauche ich: Ein kleines Wiesen- oder Rasenstück mit Morgentau. So geht es: Gehe barfuß durch das taunasse Gras, ziehe anschließend Socken und Schuhe an. Mache erwärmende Übungen. Wirkung: Für „Morgenmuffel“ ist es ein idealer Start für einen guten Tag. Achtung: Taulaufen darf nie mit kalten Füßen oder bei Durchblutungsstörungen gemacht werden. Bei Nieren- und Blasenentzündungen vorher den Arzt fragen. Schneelauf: Das brauche ich: Frischen, lockeren Neuschnee So geht es: Gehe ein paar Schritte durch den weichen Schnee, ziehe anschließend Socken und Schuhe an. Mache erwärmende Übungen. Wirkung: Schneetreten dar man auch mit kalten Füßen durchführen, weil auf einen starken Kältereiz auch kalte Füße reagieren. Die Füße werden warm und besser durchblutet, der Kreislauf angeregt. Vor dem Schlafengehen dient Schneetreten als „Einschlafhilfe“. Achtung: Vorsicht – Rutschgefahr!!!! Verharschter Schnee kann zu Verletzungen führen. Wechselfußbad: Wechselarmbad: Das brauche ich: 2 Wannen oder Eimer mit jeweils warmen Wasser (36-38 Grad) und kaltes Wasser gefüllt. Das brauche ich: 2 Armbadewannen oder 2 Waschbecken So geht es: Bade deine Füße zuerst 5 Minuten im warmen Wasser, wechsle ins kalte Wasser und zähle langsam bis 10. Gehe zurück ins warme Wasser und nach 5 Minuten nochmals ins kalte Wasser. Streife das Wasser ab, trockne die Zehen sorgfältig ab (Zehenzwischenräume!!). Ziehe Socken und Schuhe an und mache erwärmende Übungen. Wirkung: Verbesserung der Durchblutung bei kalten Füßen. Hilft bei Kopfschmerzen und Migräne. Tut gut bei einem beginnenden grippalen Infekt. Achtung: Krampfadern nicht geeignet! So geht es: Fülle die Gefäße mit Wasser. Warm: 36 – 38 Grad Kalt: bis 18 Grad (so kalt wie möglich) Setzte dich bequem vor die Gefäße. Lege beide Arme 5 Minuten ins warme Wasser, wechsle dann ins kalte Wasser und zähle bis 10. Gehe zurück ins warme Wasser, bleibe 5 Minuten und gehe nochmals ins kalte Wasser. Zähle bis 10. Streife das Wasser von den Armen ab und mache erwärmende Übungen. Wirkung: Gefäßtraining Anregung der Durchblutung Achtung: Nicht geeignet bei organischen Herzkrankheiten und bei Gefäßkrämpfen. Wassertreten: Das brauche ich: Ideal ist ein Bach oder ein Teich; es genügt aber auch eine Wanne oder mehrere Eimer. Das Wasser soll nicht ganz knietief sein. So geht es: Gehe im „Storchengang“ durch das kalte Wasser. Dabei werden die Beine bei jedem Schritt aus dem Wasser gehoben und wieder eingetaucht. Mache es etwa 1 Minute. Nach dem Wassertreten das Wasser nur absteifen, Strümpfe und Schuhe anziehen und erwärmende Übungen machen. Wirkung: Erfrischung für die Füße . Anregung des Kreislaufes. Besserung bei Durchblutungsstörungen. Am Abend durchgeführt ist Wassertreten eine „Einschlafhilfe“. Achtung: Wassertreten darf man nie mit kalten Füßen machen! Bei Nieren- und Blasenbeschwerden vorher den Arzt fragen. Kalter Knieguss: Das brauche ich: Eine Handbrause mit abschraubbarem Handgriff oder eine Gießkanne. So geht es: Beginne am rechten Fußrücken und gehe an der Außenseite des Beines bis handbreit über das Knie hoch. Auf dieser Höhe den Wasserstrahl einige Sekunden um das ganze Bein laufen lassen. Anschließend an der Innenseite bis zum Fuß zurückgehen. Mache das Gleiche mit dem linken Fuß. Als Abschluss werden die rechte und linke Fußsohle begossen. Trockne die Füße ab und mache erwärmende Übungen. Wirkung: Anregung der Durchblutung bei leichten Durchblutungsstörungen. Erfrischung bei müden Beinen. Ideal bei Krampfadern. Am Abend eine „Einschlafhilfe“. Achtung: Während des Gusses auf eine rutschfeste Unterlage stellen. Nur mit warmen Füßen durchführen. Vorsicht bei niedrigem Blutdruck. Bei Nieren- und Blasenbeschwerden den Arzt fragen. Grundregeln für Wasseranwendungen: Nur auf warmer Haut Beachten der Reizstärke (je jünger ein Kind ist, desto milder muss der Reiz gesetzt werden) Wiedererwärmung (nach jeder Kaltanwendung muss durch Bewegung für Wiedererwärmung des Körpers gesorgt werden) Langsam steigern (mit leichten Reizen beginnen z. B. Wechselbäder, dann steigern bis zum Taulaufen und Schneetreten) Nur Regelmäßigkeit führt zum Erfolg! Die Wasseranwendungen müssen Spaß machen und freiwillig erfolgen! Die Raumtemperatur muss der Situation angepasst sein Die Anwendung darf nicht unter Zeitdruck geschehen („Jede Anwendung ist eine Zuwendung“!) Mit Kindern auf den Spuren Sebastian Kneipps Kath. Kinderhaus Don Bosco Luisenburgstraße 20 95682 Brand Tel. 09236/330 Bevor wir unser Projekt „Kneipp im Kinderhaus“ begannen, nahm eine Mitarbeiterin an mehreren Fortbildungen des Kneipp-Landesverbandes teil, um Grundkenntnisse für dieses neue Angebot zu erhalten. Nach einem Informationsabend für die Eltern, über die Hintergründe unseres Vorhabens zu informieren, konnten wir beginnen … Was anfangs noch mit Spannung, Unsicherheit und vielen Fragen begann, hatte nach kurzer Zeit einen festen Platz in unserer Arbeit und ist inzwischen ein fester Bestandteil in unserer Einrichtung geworden. Jede Gruppe hat einen „Kneipp Tag“ pro Woche, an dem Wasseranwendungen auf dem Programm stehen. Die Kinder können mit dem Begriff „Kneipp“ umgehen und einzelne Anwendungen lösen bei den Kindern Assoziationen aus. Betonen möchten wir ausdrücklich, dass kein Kind zu einer Anwendung gezwungen wir, die Erfahrung zeigt uns jedoch immer wieder, dass besonders schüchterne und ängstliche Kinder durch liebevolles Heranführen ihre Scheu verlieren und ihr Selbstbewusstsein steigt, wenn sie eine Anwendung ausprobiert haben. Die durchwegs positive Reaktion der Eltern auf unser Projekt, der Austausch untereinander, neue Anregungen bei Fortbildungen und nicht zuletzt die Freude und Begeisterung unserer Kinder bestärken uns, dieses Projekt weiterzuführen. Somit leistet unser Kinderhaus Don Bosco einen wichtigen Beitrag zum Grundgedanken des Projektes „Kneipp im Kindergarten, Kindern von heute – gesundheitsbewusste Erwachsene von morgen“.