VKL-Konzept der Stirumschule Bruchsal Viele Nationen - eine Heimat des Lernens: STIRUMSCHULE VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 1 Inhaltsverzeichnis Leitbild der Stirumschule…………………………………………………………………………………. S. 03 Voraussetzungen der Schule und des schulischen Umfelds……………………………… S. 04 1.1. Einzugsgebiet…………………………………………………………………………………………………… S. 04 1.2. Bezug zum Schulprofil……………………………………………………………………………………… S. 07 1.3. Einbindung der VKL in die gesamte Schule………………………………………………………. S. 07 1.4. Dokumentation eines bereits vorhandenen Netzwerks……………………………………. S. 07 Organisation der VKL-Klassen………………………………………………………………………….. S. 10 Zur Verfügung stehende Anzahl an Lehrerwochenstunden…………………………….. S. 10 2.2. Voraussichtliche Anzahl der Schüler………………………………………………………………… S. 10 2.3. Art der Führung der VKL – integrativ……………………………………………………………….. S. 10 2.4. Grundsätze für die Zuteilung der Schüler in ihre Regelklasse…………………………… S. 12 2.5. Kooperation Regelklasse und VKL……………………………………………………………………. S. 15 2.6. Konzeptionen der Absprachen über die Integration in die Regelklassen………….. S. 16 Inhaltliche und didaktische Konzeption des Sprachförderbedarfs…………………… S. 17 3.1. Themen für DaZ………………………………………………………………………………………………. S. 17 3.2. Empfehlung für die ersten, grundlegenden Themen in DaZ…………………………….. S. 18 3.3. Lerngestaltung auf drei Niveaustufen………………………………………………………………. S. 18 3.4. Medienkompetenz…………………………………………………………………………………………… S. 18 3.5. Lerngänge mit Realitätsbezug………………………………………………………………………….. S. 19 3.6. Dokumentation des Lernfortschritts………………………………………………………………… S. 19 3.7. Halbjahresinformationen und Zeugnisse…………………………………………………………. S. 19 1. 2. 2.1. 3. 4. Literaturverzeichnis………………………………………………………………………………………….. S. 21 5. Anlagen……………………………………………………………………………………………………………. S. 22 VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 2 Leitbild der Stirumschule 1. Wir gehen so miteinander um, wie wir selbst behandelt werden möchten und helfen uns gegenseitig. 2. Wir bereiten zusammen mit unseren Kooperationspartnern die Kinder auf das Leben vor. 3. Ob wir lehren oder lernen – wir sind ein Team und sind offen für Veränderungen. 4. Wir pflegen unser Schulleben durch gemeinsame Aktivitäten und Erlebnisse. 5. Wir sind eine internationale Schule und erleben unsere kulturelle Vielfalt als Bereicherung. VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 3 1. Voraussetzungen der Schule und des schulischen Umfelds 1.1. Einzugsgebiet Das Einzugsgebiet der Stirumschule liegt in der Kernstadt der Stadt Bruchsal. Hier leben etwa 8000 Mitbürger. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund liegt laut Aussage der Integrationsbeauftragten Frau Kübach 2015 bei ca. 2000 Bürgern, etwa 25 %.1 Nicht mit erfasst werden hier Kinder mit Migrationshintergrund, die nach dem Jahr 2000 in Deutschland geboren wurden, da diese als Deutsche erfasst werden. Der reale Anteil ist daher um ein Vielfaches höher. Man geht von einem Migranten – Anteil in der Kernstadt von etwa 50% aus. Dies bedeutet für unsere Schule, dass von 462 Schülern 60% einen Migrationshintergrund haben. Hier liegt der Anteil in der WRS mit ca. 80 % noch einmal deutlich darüber. In Bruchsal leben insgesamt 122 verschiedene Nationen (die UN geht weltweit von 194 Nationen aus). Die Stirumschule vereint über 40 verschiedene Nationen unter ihrem Dach! In den letzten Jahren zeigt sich an unserer Schule ein vermehrter Zuwachs von Familien, die Asyl beantragen. In Bruchsal ist ein Wohnheim für Asylbewerber und aus den umliegenden Gemeinden finden immer mehr Kinder bei uns 1 Auszug aus der Einwohnerfortschreibung der Stadt Bruchsal VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 4 Aufnahme. Bisher galt dies für Kinder im Alter der Sek I. Ab dem Schuljahr 2015/2016 werden auch Kinder im Alter der GS aufgenommen. Der ausgeführte Sachverhalt führt dazu, dass Kinder in die Schule kommen, die bisher nur in ihrer Erstsprache gebildet wurden. Leider besitzen einige der Schüler auch in ihrer Erstsprache keine grammatikalische Sicherheit und bauen dadurch nur schwer eine Zweitsprache auf. Dass es sehr komplex ist, eine Zweitsprache gleichzeitig mit ihrem Schriftspracherwerb zu erlernen, ohne in der Erstsprache literarisiert zu sein, liegt auf der Hand. (siehe: Havva Engin 2010) Grammatikalische Strukturen im Hirn, die durch einen gelungenen Schriftspracherwerb vorliegen und an die angeknüpft, verglichen und sortiert werden könnte, liegen nicht immer vor. Zunehmend kommen Kinder, die als Analphabeten gelten und aufgrund ihrer Situation keinen regelmäßigen Schulbesuch kennen. Auch einen Kindergarten haben diese Kinder nie besucht. Ziel der Stirumschule ist es, den Schülern der VKL Basiskompetenzen zu vermitteln, die es ihnen ermöglichen - die deutsche Sprache mündlich korrekt und mit gutem Wortschatz anlassgerecht zu verwenden - grammatikalische Strukturen sicher zu beherrschen - Texte selbständig zu erlesen und Informationen zu entnehmen - anlassbezogen einen korrekten schriftlichen Ausdruck zu erwerben - Grundlagen der deutschen Rechtschreibung zu beherrschen VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 5 - gut zwischen Erst – und Zweitsprache wechseln zu können, damit ihre kulturelle Identität aufgebaut und gefestigt wird - Personalkompetenz - Sozialkompetenz - Lebensfreude Da wir aus der Resilienzforschung wissen, dass Bezugspersonen für ein späteres erfülltes Leben sehr wichtig sind. Möchten wir diese gerne für die Schüler sein. Uns ist es wichtig zu betonen, dass wir die Schüler mit ihrer Problematik der kulturellen Identität ernst nehmen. Es geht darum, die deutsche Sprache sicher zu erwerben. Die Entscheidung, welche kulturelle Identität ein Schüler für sich wählt, kann unseres Erachtens nur dann zufriedenstellend für das Individuum gelöst werden, wenn beide Sprachen als gleichwertig erachtet und geachtet werden. Vorrangiges Ziel der schulischen Förderung in der VKL ist, Schülern2 ausreichende Deutschkenntnisse zu vermitteln, um sie in die Regelklassen der verschiedenen Schularten einzugliedern. (VwV 6640-52, 01.08.2008 ) 2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen, in diesem Konzept, gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht. VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 6 1.2. Bezug zum Schulprofil In unserem Leitbild haben wir uns mit Punkt 5 „Wir sind eine internationale Schule und erleben unsere kulturelle Vielfalt als Bereicherung“ einer besonderen Herausforderung gestellt. Kindern, die Flucht, Armut, Krieg, Verfolgung erlebt haben, eine neue Perspektive zu geben, ist ein wichtiges gesellschaftliches Ziel. 1.3. Einbindung der VKL in die gesamte Schule Die Stirumschule bietet ein integratives Modell von Klasse 1-9 an. Die inhaltliche und didaktische Ausführung wird unter Punkt 2.3. erläutert. 1.4. Dokumentation eines bereits vorhandenen Netzwerks Frau Neuthardt, die Schulsozialarbeiterin der Stirumschule, steht Schülern und Eltern in Fragen der Lebenshilfe bei. Sie hat zahlreiche Verbindungen, zum Beispiel zum Jungendmigrationsdienst, den Gemeinschaftsunterkünften oder dem Jugendamt. Außerdem steht sie den Vorbereitungsklassen der WRS beim Übergang von Schule in den Beruf zur Seite und bietet hier Perspektiven bei der Berufsorientierung. VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 7 Frau Anwar und Frau Bahidir sind die soziokulturellen Mittler der Stirumschule. Sie veranstalten Elternkaffees, um kulturelle Verbindungen herzustellen und einen Austausch zu ermöglichen. Sie helfen den Eltern bei Behördengängen, informieren über das deutsche Schulsystem und versuchen den neuangekommenen Familien in Bruchsal mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das Integrationsbüro Bruchsal ist die zentrale Anlaufstelle der Stadt Bruchsal für alle Fragen der neuen Mitbürger. Die Integrationsbeauftragte Frau Kübach, die für alle Belange in Fragen Migration und Integration zuständig ist, verfügt auch über einen Dolmetscherpool, den unsere Schule in Anspruch nehmen darf. Die Musik- und Kunstschule Bruchsal unterstützt die Stirumschule durch Projekte wie die „Theatrale Sprachförderung“. Hier werden durch den spielerischen Umgang mit Sprache und Körper die VKL Schüler für die deutsche Sprache sensibilisiert und verlieren die Scheu immer regelgerecht sprechen zu müssen. Frau Höhlein (Maltherapeutin) bietet in kleinen Gruppen eine sanfte Art der Traumabewältigung an. Durch das Malen drücken Schüler ihre Gefühle aus und lassen sich in dieser besonderen Situation auf Frau Höhlein ein. Die Schüler VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 8 finden in ihr eine Ansprechpartnerin, die deren Ängste und Gefühlsbewegungen auf einer anderen Ebene wahrnimmt und anspricht. Die Schulseelsorge ist an der Stirumschule mit Frau Elisabeth Maier sehr kompetent und einfühlsam besetzt. Frau Maier nimmt sich für die Sorgen und Nöte, auch der VKL Schüler, Zeit und unterstützt in Gesprächen die Kinder bei der Bewältigung des Schulalltags. Beratungslehrerin Frau Carra wird ab dem Schuljahr 2015/16 bei Schwierigkeiten in Fragen schulischer Themen mit eingebunden: Sie bietet Schulleistungstests an und das Angebot der Kooperation mit weiteren Bildungseinrichtungen: Pestalozzi - Schule, Schlossschule Stutensee, Sprachheilschule Forst. Des Weiteren ist sie das Bindungsglied für Angebote der schulpsychologischen Beratungsstelle (Trauma) und weiterer sozialer Netzwerke z. Bsp. der Diakonie in Fragen der Familienhilfe. Der Verein Kulterbunt e.V. hat sein Sprachförderbüro an der Schule, mit Öffnungszeiten während der Schulzeit. Das niedrigschwellige Angebot richtet sich an Mütter, Hilfe bei allen Schulfragen in Anspruch zu nehmen. VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 9 2. Organisation der VKL-Klassen 2.1. Zur Verfügung stehende Anzahl der Lehrerwochenstunden - VKL-Grundschule 18 Stunden - VKL-Werkrealschule 25 Stunden 2.2. Voraussichtliche Anzahl der Schüler - Grundschule mindestens 10 bis maximal 24 Schüler - 2 x Werkrealschule mindestens 10 bis maximal 24 Schüler ( siehe Organisationserlass § 2.1 ) 2.3. Art der Führung der VKL – integrativ Grundsätzlich werden ab dem Schuljahr 2015/16 alle Schüler der Vorbereitungsklasse sowohl einer Regelklasse als auch der VKL zugeordnet. Dies entspricht den Forderungen des Kultusministeriums, wie es in §3.2.2 Vorbereitungsklassen des Schul – und Dienstrechtes niedergelegt ist: „Schülerinnen und Schüler…..nehmen vor allem in den Fächern des musischtechnischen Bereichs am Unterricht zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Regelklasse teil. Das schulische Leben wird…so gestaltet, das gegenseitige Kontakte regelmäßig gepflegt werden können….“ (VwV des KM vom 1.8.2008 KuU S. 223/2009). VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 10 In der Regelklasse erleben die VKL Schüler außerdem das Sprachbad, das aus der Fremdsprachendidaktik so erfolgreich praktiziert wird. Wie hoffen dadurch einen guten Synergieeffekt bei den Schülern zu erzielen. VKL auf einen Blick Anmeldung an der Stirumschule für VKL Eingangsdiagnose durch die VKL Lehrer Einteilung in VKL-Niveaugruppe Zuteilung einer Regelklasse für sprachferne Fächer Sukzessive Zunahme am Unterricht der Regelklasse Weiterhin Unterricht und Unterstützung in VKL VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 11 Endgültige Überstellung in Regelklasse 2.4. Grundsätze für die Zuteilung der Schüler in ihre Regelklasse Der Fokus des VKL – Unterrichtes liegt auf der Sprachvermittlung der deutschen Sprache und der Vorbereitung auf die entsprechende Klasse. Eine Sprachstandserhebung erfolgt dann, wenn bereits Kenntnisse der deutschen Sprache vorhanden sind. Unserer Erfahrung nach, ist dies in sehr seltenen Fällen möglich (Je nach Alter der Kinder eignen sich hier: Münsteraner Screening, Hase, SFT). Um eine entsprechend fundierte Aussage zu machen, welcher Regelklasse ein Schüler zugeordnet wird, werden Neuzugänge daher zukünftig in grundlegenden schulrelevanten und mathematischen Kompetenzen getestet. Dabei soll bei Kindern im Alter der GS darauf geachtet werden, dass die Testsituation so spielerisch wie möglich gestaltet ist, beispielsweise durch handlungsorientiertes Material. Schuleingangstests bei Kindern im Alter von 6 bis 7,5 Jahren sind angebracht, da dies der „normalen“ Schuleingangssituation entspricht, sofern dies möglich ist. VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 12 Den Eltern wird von der Stirumschule empfohlen, ihre Kinder dem Gesundheitsamt vorzustellen. Bei sprachlichen Schwierigkeiten kann die Schule Hilfe anbieten (siehe Netzwerk und unterstützende Maßnahmen). Grundlegende schulrelevante Kompetenzen: - Papier falten nach nonverbaler Anweisung - Handhabung von Schere, basteln nach nonverbaler Anweisung - Handhabung von Stift, Füller, Lineal - Schriftspracherwerb in der eigenen Muttersprache sofern Dolmetscher zur Verfügung stehen - Schreiben auf Linien - Übungen zur Konzentration und Aufmerksamkeit Mathematische Kenntnisse - Test der mathematischen Grundkenntnisse (Addition, Subtraktion, Division, Multiplikation, Sortieren und Zuordnen mit Hilfe von Figuren, um Grundlagen der Logik und Mengenbildung zu erfassen - Räumliches und geometrisches Vorstellungsvermögen, dem Alter entsprechend - Fragen zu Inhalten der Klassenstufen VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 13 Falls möglich, sollte die Testsituation zusammen mit einem Dolmetscher gestaltet werden, um Verfälschungen der Testergebnisse, wegen mangelnden Sprachkenntnissen, zu vermeiden. Ziel: Der Begabung, dem Leistungsstand oder dem Alter entsprechende Zuweisung einer Regelklasse. Außerdem ergeben sich durch die Testergebnisse die VKL- Gruppen welche gemeinsam beim VKL- Lehrer unterrichtet werden. (siehe 2.5. individueller Stundenplan und 3.0 Inhaltliche Arbeit in VKL) Grundsätzlich ist die Überlegung, die Kinder eine Klassenstufe tiefer als ihr Alter dies vorgibt zuzuweisen, damit die Schüler ein Jahr haben, in dem sie sich ganz auf das Erlernen der deutschen Sprache konzentrieren können. Es kann aber Fälle geben, in denen dies nicht angezeigt ist. Deshalb wird individuell entschieden. Explizit bedeutet dies: Ein Schüler wird in die VKL aufgenommen. Er wird von der Beratungslehrerin getestet und für die VKL Stunden in A1, A2 oder B1 Niveaugruppe eingeteilt. Somit ist gewährleistet, dass jeder Schüler seinem Leistungsstand VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 14 entsprechende Förderung in den VKL Stunden erhält. Außerdem wird auf Grundlage der Testung und des Alters der Schüler einer Regelklasse für die sprachfernen Fächer zugeteilt. Ziel ist es, den Schüler im Laufe der Zeit mit immer mehr Stunden in der Regelklasse zu beschulen und die Förderung in der VKL seinem Leistungsstand anzupassen. Je nach Bedarf des Schülers, werden die Stunden in der VKL sukzessive abgebaut bis zur letztendlich vollständigen Übergabe in die Regelklasse. (siehe VKL auf einen Blick) 2.5. Kooperation Regelklasse und VKL Die Schüler erhalten einen individuellen Stundenplan, der sich nach folgenden Kriterien richtet: Schuljahr 1 / 1. Halbjahr VKL Unterricht in: Deutsch als Zweitsprache, Mathe integrativ in der Regelklasse: sprachferner Unterricht z.B. Musik, BK, Sport, Sachunterricht Schuljahr 1 / 2. Halbjahr VKL Unterricht in Deutsch als Zweitsprache, individuelle Förderung mit den Materialien aus der Regelklasse und der Sprachförderung. Es finden regelmäßige Gespräche mit allen an der Bildung Beteiligten statt. Integrativ in der Regelklasse: alle Fächer außer Deutsch, ergänzt durch interne Sprachförderung und externe Sprachförderung. VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 15 Einbindung der VKL in den Ganztagesbetrieb der Grundschule und/oder Teilnahme an AGs des Jugendbegleiterprogrammes am Nachmittag. Die Schnelligkeit der Integration in die Regeklasse wird immer bestimmt durch den Lernfortschritt der Schüler. Gegen Ende des ersten Schuljahres nehmen die Schüler, falls erforderlich, an einem Schulleistungstest teil. Endgültige Überweisung in die Regelklasse erfolgt nach spätestens 1,5 Schuljahren. Ausnahmen: Dieses Vorgehen ist gedacht für Kinder OHNE Kenntnisse in Deutsch, jedoch mit grundlegenden kulturellen Techniken, die für eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht an deutschen Schulen vorausgesetzt werden müssen. Kinder OHNE diese Kenntnisse brauchen eine gesonderte Förderung. Ebenso Kinder, die mit traumatischen Erlebnissen zu uns kommen. Für diese Kinder kann die Überweisung in die Regelklasse bis zu 2 Jahre ausgesetzt werden. Außerdem werden hier auch externe Beratungsstellen hinzugezogen (siehe Netzwerke und unterstützende Maßnahmen). Nach endgültiger Überweisung in die Regelklasse können die Schüler weiterhin durch unser internes Sprachförderkonzept unterstützt werden. Auch auf externe Hilfen kann weiterhin im Bedarfsfall zurückgegriffen werden. (siehe 1.4. bereits vorhandenes Netzwerk) VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 16 2.6. Konzeptionen der Absprachen über die Integration in die Regelklassen Der VKL-Lehrer erstellt individuelle Stundenpläne, bespricht diese mit den Klassenlehrern der Regelklassen und trifft Absprachen mit den Klassenlehrern. Geplant sind Team-Teachingstunden für die Klassen, in denen besondere Integrationsmaßnahmen erforderlich sind. ie VKL-Lehrer achten bei der Verteilung der Schüler auf ausgewogene Schülerzahlen. Wenn möglich, werden Schüler mit gleicher Muttersprache in unterschiedliche Regelklassen integriert, um Deutsch als gesprochene Sprache im Schulalltag zu gewährleisten. (§3.2.2Vorbereitungsklassen, Sprachförderung (Integration)) Der VKL Lehrer erstellt ein Übergabeprotokoll für die Regelklasse, in dem die Lernfortschritte und die erworbenen Fähigkeiten dokumentiert sind. Dies ist besonders dann wichtig, wenn nicht nur die Klasse, sondern auch die Schulart gewechselt wird. Der Schüler pflegt sein Portfolio und legt diese individuelle Lerndokumentation, beim endgültigen Besuch der Regelklasse, seinem zukünftigen Klassenlehrer vor. 3. Inhaltliche und didaktische Konzeption der Sprachförderbedarfs VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 17 3.1. Themen für DaZ Deutsch als Zweitsprache steht im Mittelpunkt, mit z.B. - Wortschatzerarbeitung und – erweiterung - Wort- und Satzbildung - Verbzweitstellung - Phonetik 3.2. Empfehlung für die ersten, grundlegenden Themen in DaZ - Sich vorstellen - Farben - Schulsachen - Familie - Dinge im Raum - Essen und Trinken - Der Körper - Die Kleidung 3.3. Lerngestaltung auf drei Niveaustufen Grundlage ist der Europäische Referenzrahmen für Sprachen A1 – Anfänger A2 – Mittleres Niveau B1 – Fortgeschrittene VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 18 3.4. Medienkompetenz Die grundsätzliche didaktische Konzeption beruht auf der Anwendung neuer Medien, um eine konsequente individuelle Förderung zu gewährleisten. Beispiele: Arbeit mit Whiteboard, PC, Tablet 3.5. Lerngänge mit Realitätsbezug Außerschulische Aktivitäten wie der Gang zum Wochenmarkt, in den Zoo, in die Stadt zeigen den Schülern, wofür sie die deutsche Sprache brauchen und haben daher einen hohen Aufforderungscharakter. Sie können das Erlernte alltagsbezogen einsetzen und profitieren von natürlichen Gesprächsanlässen. 3.6. Dokumentation des Lernfortschritts - Portfolio - Leistungsnachweise mündlich und schriftlich - Leistungsbeurteilung im ersten Jahr in einer Regelklasse und Zeugnisse siehe ( VwV vom 01.08.2008 ) und Notenbildungsverordnung. 3.7. Halbjahresinformationen und Zeugnisse VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 19 Die Schüler erhalten eine Halbjahresinformation oder ein Zeugnis, solange sie Schüler der VKL-Klasse sind (siehe Anlage). „Wenn die Krise alles verfinstert hat, werden Kinder des Lichts die Sterne anzünden“ (Phil Bosmans) Und wir, als Stirumschule, werden sie mit allem uns zur Verfügung stehenden dabei unterstützen. VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 20 Mai 2015, Schröder , Wittmann, Carra 4. Literaturverzeichnis Belke (2004): Fortbildungsunterlagen „DaZ im Unterricht“ Reg.präs. Karlsruhe 2008 Cornelsen (2010): Fördermaterialien Deutsch Rechtschreibung, Grammatik, Lesen, Schreiben7./8. Schuljahr Tests, Kopiervorlagen mit Lösungsblättern und CD-ROM im Ordner Cornelsen (2011): Deutsch als Zweitsprache Klasse 5, 6 Sprachvermögen testen und fördern Kopiervorlagen zur gezielten Sprachförderung foerdern@cornelsen – online platform Havva Engin (2010): Die Bedeutung der Erstsprache für die schulische Integration von Migrantenkindern und die Rolle der Migrantenvereine in der Vermittlung von Muttersprachen Havva Engin (2010): Curriculumsentwicklung und Lehrziele Deutsch als Zweitsprache im vorschulischen und schulischen Bereich. VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 21 Michael Rux (2015): GEW Jahrbuch für Lehrinnen und Lehrer Schul-und Dienstrecht in Baden Württemberg Standardausgabe 2015 Weiß, Ingrid (2013): DaZ im Fachunterricht: Sprachbarrieren überwindenSchüler erreichen und fördern Klasse 5-10 Ziegler Screening: www.sprache-fördern.de VKL Konzept der Stirumschule Bruchsal 22