Lösung: Der Hinduismus Der Hinduismus ist nach dem Christentum und dem Islam mit etwa 900 Millionen Menschen die drittgrösste Weltreligion. Hindu heisst übersetzt Inder. Die Hindus glauben an viele Götter. Der Hinduismus ist eine friedliche Religion. Keinem Lebewesen soll Schmerz zugefügt werden. Jeder Hindu wird bei seiner Geburt einer bestimmten Kaste zugeordnet. In der höchsten Kaste sind die Priester, es folgen die Krieger, dann die Bauern und ganz zuunterst die Diener. Wer gar keiner Kaste angehört, z.B. Bettler, gilt als unrein, man darf ihn nicht berühren. Man kann seine Kaste nicht wechseln und Menschen aus verschiedenen Kasten dürfen nichts miteinander zu tun haben. Sie dürfen weder miteinander essen, noch jemand von einer andern Kaste heiraten. Hindus glauben, dass beim Tod eines Menschen oder eines Tieres nur sein Körper stirbt und die Seele sofort in einen neuen Körper schlüpft und dort weiter lebt. Wer sein Leben gut gelebt hat, besitzt ein gutes Karma. Ein gutes Karma bedeutet, dass das nächste Leben besser wird, man kann in eine bessere Kaste hinein geboren werden. Mit einem schlechten Karma wird auch das nächste Leben schlechter, man kommt in eine tiefere Kaste. Auch Tiere haben eine Seele. Deshalb sind die meisten Inder Vegetarier, das heisst, sie essen kein Fleisch. Besonders Kühe gelten als heilige Tiere. Die ewige Wiedergeburt nennt man Reinkarnation. Die Hindus hoffen alle, eines Tages von der Reinkarnation befreit zu werden. Zu dieser Erlösung führen vier Wege: 1. Weg der Erkenntnis (nachdenken und lernen) 2. Weg des Fühlens (beten) 3. Weg des Handelns (gute Taten) 4. Weg des Verzichtes (Konzentrationsübungen, Yoga) und der Meditation 96 Der Glaube Hindus glauben an sehr viele Götter. Drei von ihnen werden am meisten verehrt: Brahma, Vishnu und Shiva. Die Religion gibt es seit bald 4000 Jahren, sie ist aber aus vielen religiösen Richtungen zusammengesetzt, die es schon vorher gegeben hat. Deshalb gibt es auch kein Glaubensbekenntnis, das für alle Hindus gilt. Viele Familien haben zu Hause einen Altar, vor dem sie Räucherkerzen anzünden und ihre Gebete sprechen. Dreimal am Tag gehen die Leute in die Tempel, um zu beten. In den Tempeln können den Göttern Opfer in Form von Speisen dargebracht werden. Jeder Tempel gehört zu einer bestimmten Gottheit, die als Figur in der Mitte steht. Im Tempel finden keine Gottesdienste statt. Die Hindus gehen auch nicht allein zum Beten in den Tempel, oft ist das Ziel einfach die Begegnung mit der Statue oder dem Bild, das die verehrte Gottheit verkörpert. Beim Betreten des Tempels werden die Schuhe ausgezogen; die Frauen bedecken den Kopf als Zeichen des Respekts. Das heilige Buch Die Hindus haben viele heilige Bücher. Sie sind in einer alten indischen Gelehrtensprache geschrieben: Sanskrit. Die älteste der heiligen Schriften ist die Veda (= Wissen). Symbol Das Symbol für den Hinduismus ist das OM. Das ist eine heilige Silbe, die „ALLES“ bedeutet. 97 Die Hindus sprechen oder summen die Silbe jeden Tag immer und immer wieder. Es wird A – U – M ausgesprochen. Jeder Laut steht für eine Lebensphase: Geburt – Leben – Tod. Ein Spruch, der immer wieder aufgesagt oder gesummt wird, ist ein Mantra. Man soll sich dabei nur noch auf das Wort konzentrieren, bis man innerlich ganz leer ist. Das OM ist auch so ein Mantra. Meditation, Yoga und Askese sind für den Hinduismus sehr wichtig. Bei all diesen Übungen versucht man immer wieder, die Gedanken völlig auszuschalten und nur auf einen Teil des Körpers zu konzentrieren oder man schaltet den Körper ab und konzentriert sich auf einen einzigen Gedanken oder denkt intensiv über etwas nach. Die Feste der Hindus Die meisten Feste haben etwas mit den Jahreszeiten zu tun: - Holi ist das Frühlingsfest - Divali ist das indische Neujahrsfest. Die heiligen Orte Der Fluss Ganges ist den Hindus sehr heilig. Millionen von Hindus gehen jedes Jahr an den Ganges, um sich von ihren Sünden rein zu waschen. Am Ganges liegt auch die heiligste Stadt der Hindus: Benares. Gurus Gurus sind religiöse Lehrer oder Meister. Viele Hindus können nicht lesen und schreiben. Die Gurus kommen dann zu ihnen und lesen ihnen aus den heiligen Büchern vor. Sie sagen ihnen auch, wie sie leben müssen, um zur Erlösung zu gelangen. 98 Fülle die Lücken des folgenden Textes mit den richtigen Wörtern. Der Hinduismus ist die drittgrösste Religion auf der Erde. Jeder Hindu gehört von seiner Geburt an in eine bestimmte Kaste. Die Kaste kann er im Laufe seines Lebens nicht wechseln. Er kann jedoch ein gutes Leben führen, damit er ein gutes Karma bekommt. Dann wird er im nächsten Leben in eine bessere Kaste geboren. Kühe gelten als heilige Tiere. Ihr Fleisch wird nicht gegessen. Die ewige Wiedergeburt nennt man Reinkarnation. Der Hinduismus ist eine friedliche Religion. Man soll keinem Lebewesen Schmerz zufügen. Hindus glauben an sehr viele Götter. Beim Betreten des Tempels ziehen die Hindus ihre Schuhe aus. Die Frauen bedecken ihren Kopf. Die heilige Silbe OM ist das Symbol für den Hinduismus. Der Ganges ist der heilige Fluss. An ihm liegt die heilige Stadt Benares. Gurus gehen zu den Leuten, die nicht lesen und schreiben können und lesen ihnen aus den heiligen Büchern vor. Sie sagen ihnen auch, wie sie gut leben können. 99