Kapitel 6: Angebot, Nachfrage und wirtschaftspolitische Maßnahmen Für Politiker haben Steuern einen zweifachen Zweck: Einnahmen für öffentliche Ausgaben zu erzielen Marktereignisse beeinflussen Preiskontrollen Interessenkonflikt, weil Käufer stets einen möglichst niedrigen und Verkäufer immer einen möglichst hohen Preis wollen Höchstpreis (price ceiling): Ein gesetzlicher Höchstpreis, zu dem ein Gut verkauft werden darf Mindestpreis (price floor): Ein gesetzlicher Mindestpreis, zu dem ein Gut verkauft werden kann Wie Höchstpreise die Marktergebnisse verändern Wenn der Gleichgewichtspreis niedriger liegt als der Höchstpreis, bleibt die Vorschrift einer Preisobergrenze wirkungslos Wenn der Höchstpreis unter dem Gleichgewicht liegt, entsteht ein Nachfrageüberschuss und Notwendigkeit einer Rationalisierung des knappen Guts unter den vielen Nachfragern (freie Märkt rationalisieren die Güter über die Preise) Nicht alle Nachfrager sind von dem Höchstpreis begünstigt Zahlen zwar weniger aber verlieren z.B. viel Zeit beim Schlange stehen oder gehen ganz leer aus Rationalisierung oder Diskriminierung nach den Vorlieben der Anbieter ist ineffizient (da nicht derjenige Nachfrager mit der höchsten Wertschätzung das Gut erhält) und unfair Schaubild Fallstudie Mietpreisbindung kurzfristig und langfristig: Das Ziel besteht eigentlich darin, das Wohnen für die Armen erschwinglich zu machen. Höchstpreise für Wohnungen zerstören eine Stadt. Kurzfristig scheint das Angebot relativ unelastisch, doch langfristig wird kein Anreiz zur Investition in neue Wohnräume oder Sauberhaltung der bestehenden gegeben. Der Nachfrageüberschuss wird sich langfristig noch vergrößern, da durch die billigen Wohnungspreise mehr Leute dazu ermutigt werden in eine eigene Wohnung zu ziehen. Wie Mindestpreise die Marktergebnisse verändern Ein wirksamer Mindestpreis verursacht ein Angebotsüberschuss (Zielgruppe wird nur teilweise erreicht) Einige Anbieter werden nicht in der Lage sein, alle ihre Produkte abzusetzen Sie werden sich die persönlichen Vorlieben der Nachfrager zu Nutzen machen wollen Preise sind Resultate von Millionen von Einzelentscheidungen von Konsumenten und Unternehmungen, die hinter Angebots- und Nachfragekurve stehen Oft schaden Preiskontrollen gerade denen, denen geholfen werden soll z.B. halten Höchstmieten zwar die Mietpreise niedrig, doch nehmen sie den Eigentümern auch den Anreiz für Instandhaltung und für die Schaffung von neuem Wohnraum Mindestlöhne mögen wohl die Einkommen einiger Arbeitskräfte steigern, doch sie führen auch zur Arbeitslosigkeit Schaubild Steuern (Taxes) Steuern werden von Regierungen erhoben, um die Einkünfte für öffentliche Aufgaben zu gewinnen Steuerinzidenz: Wer trägt die Last der Besteuerung? Steuern entmutigen die Marktkräfte Sobald ein Gut besteuert wird, kommt es zu kleineren gehandelten Mengen im neuen Gleichgewicht Käufer und Verkäufer teilen sich die Steuerlast Im neuen Gleichgewicht bezahlen die Käufer mehr und die Verkäufer erhalten weniger Allgemein zum Zeichnen der Kurven: Durch die Steuer verschiebt sich die Nachfragekurve genau um den Preis der Steuer pro Stück abwärts Die Angebotskurve verschiebt sich genau um das Ausmaß der Steuer nach oben Wie wird die Steuerlast genau aufgeteilt? Ein Markt mit sehr elastischem Angebot und relativ unelastischer Nachfrage, d.h. die Verkäufer reagieren mit ihren Mengen sehr stark auf Preisänderungen, während die Nachfrager nicht sehr empfindlich auf Preisänderungen antworten) Wenn auf einem derartigen Markt eine Steuer eingeführt wird, geht der von den Verkäufern erlöste Nettopreis nicht stark zurück, d.h. die Verkäufer trifft nur ein kleiner Teil der Steuerlast Der von den Nachfragern bezahlte Preis steigt jedoch sehr stark an, d.h. die Nachfrager tragen den größten Teil der Steuerlast Eine Steuerlast trifft jene Seite des Marktes schwerer, die weniger elastisch ist Eine Luxussteuer wird größten Teils von den Produzenten getragen, da Luxusgüter sehr elastisch sind Wenn Yachten hoch besteuert werden, kauft man sich z.B. einen Jet oder 2 Ferienhäuser