Kraftstoff für die Zukunft auf Europas Wasserstraβen

Kraftstoff für die Zukunft auf Europas Wasserstraβen
Norwegen, berühmt für seine atemberaubenden Fjorde
und unberührte Natur,
ein Ort, an dem die Zukunft der Energie
keine Zukunft mehr ist.
Inmitten dieser Stille, vollziehen sich Veränderungen,
die auch in anderen Ländern spürbar werden können,
weit über Norwegen hinaus.
Es ist Montag morgen auf dem Fährschiff Mastrafjord...
..eine belebte Pendlerstrecke, die zum Alltag gehört
hier auf der Stavanger Halbinsel.
2 Millionen Menschen überqueren so jedes Jahr den Boknafjord.
Diese Verkehrsroute ist sehr wichtig.
Sie ist die zweitgröβte Verkehrsverbindung im Land.
Diese Schiffe müssen also funktionieren.
Die Fähre macht täglich 42 Überfahrten.
Heute schränkt der Nebel die Sicht ein.
Es erfordert die ganze Geschicklichkeit von Kapitän Vikøren,
um sicher überzusetzen.
Bei schlechter Sicht
ist das Radargerät das wichtigste Instrument.
Ich bediene das Steuerrad
und achte natürlich auf den Kurs und die Geschwindigkeit.
Aufgrund des Wetters ist die Überfahrt voller Herausforderungen.
Ich drehe jetzt das Schiff, damit wir die Wellen in einem besseren Winkel anfahren.
So liegt das Schiff viel ruhiger auf dem Wasser.
Unter Deck ist die Mastrafjord kein gewöhnliches Fährschiff.
Hier verbirgt sich die allerneueste Technik.
Der Schiffsantrieb erfolgt mit Flüssigerdgas (LNG).
Das Gas wird auf minus 162 Grad gekühlt,
es schrumpft dabei um das 600-fache
und wird so für eine einfache Verfrachtung und Lagerung verflüssigt.
Von diesem Fährschiff gibt es fünf Prototypen,
die sich durch innovative Technik auszeichnen,
sie sind ein Zeichen des Fortschritts, ein neuer Schritt.
Der leistungsstarke Gasantrieb der Fähre
gehört zu den saubersten auf See.
Schiffsmechaniker, Ulrik Kjerpeset,
und Chefingenieur, Rolf Nilsen,
sorgen für einen reibungslosen Betrieb.
Ich habe meine Arbeit hier vor vier Jahren angefangen.
Ich wuβte nicht sehr viel über LNG.
Ich finde es gut.
Man muss kein Öl wechseln.
Das LNG bleibt sehr sauber und verschwärzt sich nicht.
Es sieht schön aus.
Heute abend überwachen Rolf und Ulrik,
wie die Mastrafjord betankt wird.
Von einer nahegelegenen Speicheranlage
wird das für die Fähre vorgesehene LNG
abgeholt und per LKW angeliefert.
Die Fährschiffe können ebenfalls
von einem Tankschiff oder an einer Landstation aufgetankt werden.
Die Mastrafjord hat einen straffen Zeitplan
Und die Lieferung von LNG per LKW ist am flexibelsten.
Gaslaster bereit?
Ulrik, bis Du bereit?
Das Betanken ist ein sicherer Vorgang.
Rolf und Ulrik sorgen für den planmäβigen Verlauf.
Bitte 354 und 352 öffnen.
354 und 352 sind offen.
Tanklaster, fϋr Stickstoff jetzt geöffnet.
Es bildet sich ein Nebel,
wenn die warme Luft mit den eiskalten Rohren in Berührung kommt,
durch die das LNG gepumpt wird.
Das Auftanken dauert 90 Minuten.
Wenn die Mastrafjord vollgetankt ist,
hat sie genug Kraftstoff
für ungefähr acht Tage.
Herkömmliche Schiffsemissionen
haben in der Regel einen hohen Schwefelgehalt.
Ab 2015 wird die EU strenge, neue Abgasnormen
für eine verbesserte Luftqualität durchsetzen.
Die Betreiber der Mastrafjord, Fjord1,
sind darauf eingestellt.
Wir betrachten uns als Vorreiter im LNG-Bereich.
Wir sind die ersten in der Welt,
die eine LNG-Fähre in Betrieb genommen haben,
und heute operieren wir bereits mit 12 solcher Fähren.
Insgesamt gesehen ist das ein Schritt in die richtige Richtung
im Bestreben nach umweltfreundlichen Verkehrslösungen.
Im Shell Technology Centre in Amsterdam
Testet und verbessert Tim Last
das aufzubereitende Erdgas,
um das LNG herzustellen.
Bevor wir das LNG herstellen können,
müssen wir erst andere Bestandteile entfernen
wie Schwefelwasserstoff oder CO2.
In Amsterdam arbeiten wir an technologischen Verbesserungen,
um neue Verfahren für die Zukunft zu entwickeln.
Zu meiner Aufgabe gehört es, die Lösemittel zu verbessern,
mit denen das Erdgas gereinigt wird,
das direkt aus der Erde kommt.
Diese Lösemittel sind notwendig, um den Prozess zu optimieren
und das Gas reiner zu machen,
denn sonst kann das Erdgas nicht verflüssigt werden.
Tim und sein Team arbeiten seit vielen Jahren
an der Entwicklung des Aufbereitungsprozesses -
wissenschaftliche Forschung, die für den Erfolg von LNG ausschlaggebend ist.
LNG als Treibstoff
für die Schifffahrt hat eine groβe Zukunft.
In dieser Hinsicht sind momentan Binnenwasserstraβen interessant,
oder der Ostseeraum sowie einige Küstengewässer in den USA.
Dort wurden frühzeitig strengere Emissionsvorschriften durchgesetzt.
Aber im Laufe der Zeit werden sich immer mehr Wasserstraβen und Häfen dem Trend anschliessen,
und LNG bietet hierbei mit die besten Voraussetzungen,
um diesen Emissionsbeschränkungen gerecht zu werden.
Die Vorteile von LNG
Sorgen auch im Bereich der Handelsschifffahrt für viel Furore.
In dem kleinen Fischerhafen von Åkrehamn
sind Jørgen Runehall und Henrik Anderson, die auf einem Schleppnetzfischer arbeiten,
ganz aufgeregt über die neue Entwicklung.
Für die Fischerei und Segelei wird sich viel ändern.
Wir müssen verstärkt an die Umwelt denken.
Wie man hier sieht, beginnen die Fähren auf LNG umzusteigen,
die allerneuesten natϋrlich.
Für kleine Schiffe wie unsere ist die Technologie noch nicht geeignet,
aber vielleicht für die gröβeren Fischereischiffe.
Ich bin der Meinung, dass das richtig so ist.
Wir wollen die Nordsee gut behandeln,
so dass wir noch viele Jahre von der Fischerei leben können.
LNG ist keine unmittelbare Lösung für Jørgen und Henrik
in ihren kleinen Fischerbooten,
aber es ist heute schon eine Realität
mit groβem Potential.
Die Zukunft von LNG als Verkehrskraftstoff
Ist nicht auf die Schifffahrt beschränkt.
Es wird im Straβenverkehr, Bergbau und Schienenverkehr Anwendung finden,
überhall dort, wo es einen hohen Kraftstoffverbrauch gibt
und Emissionsbeschränkungen geplant sind.
Um sich als weltweit wettbewerbsfähigstes
und innovativstes Energieunternehmen zu etablieren,
müssen wir die Entwicklung neuer Technologien vorantreiben.
Der Energiebedarf wächst ständig.
Um unsere kostbare Umwelt zu erhalten,
braucht die Welt intelligente und wirksame Lösungen.
LNG ist ein wichtiger Bestandteil in diesem Bestreben.