Erkenntnisse am Ende eines Arbeitslebens

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ARBEITER WIE ICH
Erkenntnisse am Ende eines Arbeitslebens
Essay
Peter A. Bruns
„Das Beste wird sein, sie schreiben über Sachen die sie kennen!“ lässt Erich Kästner sich
von einem kunstverständigen Oberkellner raten, im Prolog zu Emil und die Detektive.
Travail, opium unique. Diese Aussage, stellt Richard Sennett, seinem Buch Handwerk,
voran. Ein Buch ganz anderer Gattung. Doch auch Sennett spricht im Grunde von der Liebe
zur Arbeit. So auch ich. Und ein Vers und ein paar Zeilen, von Kurt Tucholsky, zeigen die
Kehrseite dieser „Liebe zur Arbeit“ auf. Ernst Jünger verbirgt in seinen Texten, die Wertschätzung des Handwerks ebenso. Und Georges Friedmann, der Antoine de Saint-Exupéry
zitiert, macht es offensichtlich. Und was von mir, an meinesgleichen, an die Arbeiter der Stirn
und Hand, gerichtet ist, folgt dem Rat jenes oben zitierten Oberkellners.
Karrieren
Et jibt Karrieren, die jehn durch’n Hintern.
Die Leute kriechen bei die Vorjesetzten rin.
Da is et warm. Da kenn se ibawintern.
Da bleihm se denn ne Weile drin.
I, denken die – kein Neid! Wer hat, der hat.
Denn komm se raus. Denn sind se plötzlich wat.
Denn sind se plötzlich feine Herrn jeworden!
(KurtTucholsky)
„Früher sagte man: Kopf- und Hand-Arbeiter. Die Schreihälse der Nazis plakatieren: „Arbeiter der Stirn und der Faust!“ Die Stirn, das ist der Kopfteil, mit dem die Ochsen ziehen,
und eine Hand, die zur Faust geschlossen ist, kann überhaupt nicht arbeiten.“
„Möchten wir wohl eine Literatur lesen, die vorher die Zensur des Herrn Seeger und seiner
Filmzensoren passiert hätte? Nein, das möchten wir nicht. Wie sähe solch eine Literatur aus?
Sie sähe recht kläglich aus. Was muß man also tun? Man muß jede Filmzensur, die über die
bestehenden Strafgesetze hinausreichen will, abschaffen.“
Peter Panter. Die Weltbühne, 21.07.1931, Nr. 29, S. 103,
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Ernst Jünger veröffentlichte im Jahre darauf, 1932, sein Buch Der Arbeiter. Der Plan des
Buches war, die Gestalt des Arbeiters sichtbar zu machen jenseits der Theorien. Mir scheint,
dieses ist Ernst Jünger nur unscharf gelungen. Aber meine Einschätzung mag nicht zutreffen,
denn: Aude sapere. Ich habe mich bei der Beurteilung seines Buches, des eigenen Verstandes
bedient, da „hapert“ es wohl. „LOL“. (Internet-Kürzel: loughing out lout) Aufschlussreich
empfand ich aber eine Fußnote in Jüngers Buch:
„Ein konkretes Verhältnis zum Menschen besitzt man, wenn man den Tod seines Freundes oder Feindes Müller tiefer empfindet als die Nachricht, daß bei einer Überschwemmung
des Hoang-Ho 10000 Menschen ertrunken sind. Die Geschichte der abstrakten Humanität
dagegen beginnt mit Erwägungen etwa der Art, ob es unsittlicher sei, einen konkreten Feind
in Paris zu töten oder einen unbekannten Mandarin in China durch einen Druck auf den
Knopf.“
Dieses Problem, diesen Zwiespalt, den Jünger aufzeigte, hat aber unsere Elite in Politik
und Wirtschaft gelöst: Im zweiten Weltkrieg und den Kriegen danach. Und noch nicht lange
her, im Kosovo, im Irak und in Afghanistan und wenn unser Verfassungsgericht mitspielt,
werden wir unsere Freiheit nicht nur am Hindukusch verteidigen, ohne Zustimmung des Parlaments, sondern auch in Palästina und Israel. Die Bundesrepublik ist auf dem Wege, sich der
amerikanischen Militär und Geheimdienstpolitik zu unterwerfen. Dafür wird man sich die
passenden Verfassungsrichter in Karlsruhe schon aussuchen. Und es ist keine öffentliche,
politische Kraft in Sicht, die diesen fatalen Marsch in die Militarisierung aufhalten könnte.
Das Kriegsspiel, eine Arbeit, ein Handwerk ohne Liebe.
Alles in allem, empfand ich Jüngers Buch Der Arbeiter, als seltsam umständlich geschrieben. Im Gegensatz zu seinen anderen Texten, die ich gern und mit Gewinn, gelesen habe. (Ein Vormittag in Antibes, etwa) Aber weite Teile seines Werkes, sind für mich zu kompliziert, aber das liegt wohl an meiner mangelnden Bildung als Arbeiter.
Anders erging es mir mit dem Buch Zukunft der Arbeit von Georges Friedmann, (der
französische Sozial- und Arbeitswissenschaftler) der folgenden Textabschnitt, aus Wind, Sand
und Sterne, von Antoine de Saint-Exupéry seinem Buch vorangestellt hat und wie so oft, haben die Franzosen den klaren Blick, fürs Menschliche:
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Die guten Leute, die sich über die technischen Fortschritte unserer Zeit so entsetzen, verwechseln, wie mir scheint, Zweck und Mittel. Wer nur um Gewinn kämpft, erntet nichts, was
der Mühe wert ist. Aber die Maschine ist kein Ziel, sondern ein Werkzeug, ein Gerät, nicht
anders als der Pflug.
Wir denken, daß die Maschine den Menschen erdrückt und zerstört – wohl nur, weil wir
noch zu wenig Abstand haben, um die Wirkungen einer so plötzlichen Umstellung zu überblicken. Was sind die hundert Jahre des Zeitalters der Maschine gemessen an den zweihunderttausend Jahren der Menschheitsgeschichte? Wir sind erst noch dabei, in dem Lande der tiefen
Schächte und der riesigen Kraftwerke heimisch zu werden. Wir sind eben erst in das noch
unvollendete neue Haus eingezogen. Alles hat sich um uns so schnell geändert, die Beziehungen von Mensch zu Menschwie die Gesetze von Arbeit und Sitte.
Jeder Fortschritt hat uns aus Gewohnheiten, die wir kaum erst angenommen hatten,
gleich wieder vertrieben. Wir sind Verbannte, die noch kein neues Vaterland gefunden haben.
So haben wir auch im Fortschrittsrausche die Menschen dazu gezwungen, an Eisenbahnen, Werkbauten und Tiefenbohrungen Dienst zu tun und haben darüber ziemlich vergessen,
daß alle diese Anlagen nur geschaffen wurden, um den Menschen zu dienen.
Wir müssen dem neuen Haus sein Gesicht geben, denn es hat noch keins. Die einen durften bauen, die anderen sollen jetzt wohnen; ein jeder hat so seine Wahrheit.
Deshalb will ich mich bemühen und nachfolgend einen anderen Ton anschlagen, was
meine Wahrheit betrifft und persönlich und konkret werden:
„Dann mach doch deinen Scheiß alleine“, brüllte mich mal ein Mitarbeiter an, weil ich
seine Arbeit fachlich kritisierte. Er blieb zwar unbelehrbar, was die Ausführung der Arbeit
betraf, aber ich musste doch lächeln und war ihm wohl gesonnen, weil es heutzutage, solche
selbstbewussten, meinetwegen auch eigensinnigen Arbeiter, in Deutschland, kaum noch gibt.
In Frankreich mag es noch so sein, aber von Frankreich zu lernen, fiel den Deutschen und
vielen Europäern schon immer schwer, (denken wir an die Trennung von Religion und Staat)
ebenso wie von klugen Deutschen, wie Tucholsky zu lernen. Das Selbstbewusstsein deutscher
Geister, wie Tucholsky - und den Franzosen, im allgemeinem - im sozialen Bereich, wird
zwar gern gepriesen, seit der französischen Revolution und nach dem 2. Weltkrieg, aber bei
diesen Lippenbekenntnissen, bleibt es in der Regel.
Viele Politiker und Wirtschaftsbosse, europäischer Nationen, haben die fatale Neigung,
den USA, oder besser: deren Geldadel, in den Hintern zu kriechen, wie auch viele Lohnab3
hängige Europas, gleichzeitig den Unternehmern, hinten rein kriechen. Das ergibt eine fatale
Annäherung rechter Gesinnungen, zwischen „denen da oben“ und „denen da unten“, die einerseits von Aggression und andererseits von Unterwürfigkeit geprägt ist. („Erst hast du sie
zu Füßen und dann am Hals.“)
Doch „der Fisch stinkt vom Kopfe her“, wie der Volksmund sagt. Die politische Führungsschicht ist Volkes Vorbild. Ich würde mir, für Deutschland jedenfalls, lieber einen noch
engeren Schulterschluss mit Frankreich (nicht Sarkozy) wünschen. Oder provokativ gesagt:
ich wünschte mir eine kopulierende Umarmung (wirtschaftlich, militärisch) von Marianne
und Michel. (nicht zu verwechseln mit Angela und Nicolas) So eng, dass keine andere Nation
sich dazwischen drängen könnte, sondern sie müssten uns zuvor in Berlichingen begrüßen. So
gesehen, ist es nicht von Vorteil eine Kanzlerin zu haben, die sich doch gern in die Brust
wirft, aber damit auch an die Brust der USA. Wie Nicolas übrigens ebenso. Spaß beiseite.
Zurück zu den deutschen Arbeiterinnen und Arbeitern, den Lohnabhängigen. Sie kriechen, wie gesagt, zu oft ins Mauseloch, und verraten und begeben sich ihrer angestammten
Rechte. Und diese fatale Neigung, oder Existenzangst, vor dem Manager, oder Unternehmer,
wird nahezu unüberwindlich, wenn sie, wie ich selbst erfahren musste, ihm „Auge in Auge“,
gegenüberstehen. Ja, ich kenne den Einwand: „wes Brot ich eß‘, des Lied ich sing‘“, aus eigener Erfahrung. Auch die Angst vor den täglichen Realitäten. (Wie soll ich meinen finanziellen
Verpflichtungen nachkommen?) Bis mir klar wurde: Angst ist das Gegenteil von Intelligenz.
Denn es ist ja umgekehrt: die Unternehmer essen mein Brot! Doch können diese Wahrheiten
nicht mehr artikuliert werden, weil die Macht der Gewerkschaften geschrumpft ist.
Mir wurde schnell klar, als ich ins Arbeitsleben, mit siebzehn eintrat, dass die Abhängigkeit der Arbeiterinnen und Arbeiter, vom Unternehmer (dem Kapital, Ernst Abbe hat kaum
Nachahmer.) ein Vertrauen zerstörendes Verhalten, beider Seiten bewirkt.
In politischen Diskussionen, spricht man ja gern von „gleicher Augenhöhe“. Die Wirklichkeit ist eine andere. In „der Welt der Arbeit“, haben Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik, lange schon, indem sie den Bildungsmangel der Durchschnittsbürgerinnen
und Bürger ausnutzten, dem „einfachen Volk“, den Floh ins Ohr gesetzt, dass „jeder kleine
Käsehändler, Millionär werden kann.“ Diese „Geisteshaltung“, dieser Kinderglaube ist es, den
die Ausbeuter um jeden Preis beibehalten wollen und deshalb immer wieder predigen, wie
unser Guido Westerwelle, gerade wieder lautstark tönt.
Die daraus entstandene, ganz allgemeine, selbstsüchtige Haltung, sich persönlich zu bereichern, speziell die Unternehmer und Politiker, zu Lasten der Lohnabhängigen, führt zu ei4
ner somnambulen Volksverblödung, und ist eine der Ursachen von Lohndumping, Arbeitslosigkeit und unverschämten Reichtums der Wenigen, weltweit.
„Vom Tellerwäscher zum Millionär“ und „jeder ist seines Glückes Schmied“. Diese perfiden Sprüche, in Verbindung mit der freien Marktwirtschaft, lassen ahnen, von wem, und mit
wie viel Dummheit, die Welt regiert wird, doch vor allem: sich regieren lässt. Wie Herbert
Grönemeier singt, „wir werden gern regiert“. Das ist so, weil die Lohnabhängigen immer
wieder auf die „Volksvertreter“ hereinfallen, die sich Volkes Vertrauen erschleichen, sich
jedoch entpuppen als Chamäleons. Geldmacht korrumpiert eben. Der Mensch ist schwach.
Oder mit einem Apercus von Nestroy:
„Der Mensch ist gut, aber die Leut’ san a G’sindl.“
Ich spreche deshalb wieder über das, was mir am Herzen liegt: vom durchaus positiven
Wesen, der produktiven Arbeit. Ich habe jahrzehntelang, harte Arbeiten (auf dem Bau, in Fabriken und anderswo) vermeintlich, „freiwillig“ angenommen und stets gerne und oft sogar mit
Lust ausgeführt, weil ich Arbeitsabläufe, die zu Anfang meines Arbeitslebens, (60ger, 70ger
Jahre) noch ohne Hektik waren, mitbestimmen durfte und die, nach meinem damaligen Gefühl, auch fair bezahlt wurden. Obwohl die Bezahlung schon damals, nicht fair war. Jedoch
„Ein-Euro-Jobs“, gab es nicht. Hätte man damals einem Arbeiter, solch perfides Angebot gemacht, hätte er dem Anbieter eins in die Fresse gehauen.
Wie sagte noch, in einem anderen Zusammenhang, jener sogenannte Sozialdemokrat und
damalige Ministerpräsident Hessens, Holger Börner, und natürlich, wie so häufig bei Sozialdemokraten, drosch er auf die Falschen ein:
„Ich bedauere, daß es mir mein hohes Staatsamt verbietet, den Kerlen selbst eins auf die
Fresse zu hauen. Früher auf dem Bau hat man solche Dinge mit der Dachlatte erledigt.“
(über militante Demonstranten gegen die Startbahn West in einem Interview im Mai 1982
mit der "Bunten Illustrierten"; vgl. auch Frankfurter Rundschau v. 22.5.1982)
„Wer keine Politik macht, mit dem wird sie gemacht“, sagte Börner allerdings auch. Ich
setze hinzu: mit dem wird Schlitten gefahren. Da passt auch der Ausspruch, des ehemaligen
SPD Parteivorsitzenden a.D. Beck, einem „ungepflegten“ Arbeitslosen gegenüber, „er solle
mal erst zum Friseur gehen, dann bekäme er auch Arbeit“. Aber so sind führende Sozialdemokraten heute. Wie der ehemalige SPD-Parteiführer Müntefering, der das Renteneintrittsalter auf 67 geschraubt hat. Oder der Dr. Thilo Sarrazin, ehemaliger SPD-Finanzsenator Berlin,
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mit 8 Aufsichtsratsposten, der bedürftigen Menschen frech vorgaukelt, wie sie sich von 4,25
Euro täglich, ernähren könnten. Solche gutsituierten SPD-Klugscheißer, untergraben den sozialen Wertestandard der SPD. Ist das Absicht? „Wahnsinn mit Methode?“ Wer hat uns verraten?
Was in diesem gern zitierten Zusammenhang, Menschen in China, Indien oder sonstwo
verdienten, war zu meiner Zeit (bis in die 80ger Jahre) für Deutsche irrelevant und ist es,
„sachlich gesehen“, noch heute. Und ohne Lohn, oder für weniger Lohn zu arbeiten, um angeblich ein Unternehmen vor dem Zusammenbruch zu bewahren, hätte noch in den Siebzigern, unter den Belegschaften, Lachanfälle ausgelöst. Wie richtig das ist zeigt die sogenannte
„Finanzkrise“, oder die sogenannte „Globalisierung“, die nun seit langem schon, tibetanischen
Gebetsmühlen gleich, von den politisch Arrivierten in Schwung gehalten, die Arbeiterinnen
und Arbeiter verdummt. Die Einflussreichen erfanden sich schon immer Mechanismen, die
Lohnabhängigen „unten zu halten“.
Mir hat mal ein Viehhändler beim Skat, über einen renitenten Knecht, beim Doppelkorn
zugezischelt: „den ficke ich auch noch um“. Das tat er dann auch. Man fand den Knecht eines
Tages tot, besoffen, mit dem Gesicht in der Gülle des Kuhstalls. Der Viehhändler, zog danach
am Stammtisch hämisch über ihn her. Und genau das ist den Lohnabhängigen in Deutschland,
seit den 80ger Jahren geschehen: „sie sind umgefickt“, oder neudeutsch: globalisiert und liegen nun im „Lidle-Dreck“ und unterlagen der sogenannten „großen“ Koalition und in deren
Verlängerung, der kleinen Koalition der Union mit FDP.
Wären die Umstände damals, wie heute gewesen, hätte ich meine Arbeit früher, sicher
auch mit weniger Lust getan, so wie ich es heute fast überall, in der sogenannten „globalisierten“ Welt, der diversifizierten Produktion, des „JIT“ just in time, beobachte. Wahrscheinlich
aber wäre ich unter die Revoluzzer gegangen und hätte, frei nach Tucholsky, die „eigenen
Laternen“ zertrümmert. Nur, die RAF handelte mir damals nicht logisch und menschlich genug. Deshalb verstehe ich auch kompromisslos, die Wut der Jugend, wie beim G8 Gipfel in
Rostock, oder in den Vorstädten von Paris. Und ich kann ihnen nur den alten Spruch aus meinen jüngeren Jahren, zurufen: „macht kaputt, was euch kaputt macht“ - aber bitte nicht wahllos und möglichst ohne Gewalt. Vielleicht mit Konsumverzicht. Wahlverzicht und ständigen
Demonstrationen, wie einst zu Zeiten der außerparlamentarischen Opposition, mit dem Ziel,
des bedingungslosen Grundeinkommens im Auge. Sozusagen als Vorspeise, für weitere Aktionen, den gestohlenen Besitz der Arbeiterinnen und Arbeiter, zurückzufordern. Denn wie
sangen die Prinzen noch: Es ist alles nur geklaut.
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Es ist die selbstsüchtige Geldgier der Wenigen und nicht diese Globalisierung, die uns allen zu schaffen macht. Es ist eine künstliche Armut, die durch die fortschreitende Technik, in
Händen der Wenigen, in allen Regionen der Erde, die unsere Humanität ins stolpern bringt
und immer wieder zu Kriegen führt. Eine künstliche Armut.
Der Hunger der Vielen, füllt die Bäuche der Wenigen. Eines Tages, mag es ja vielleicht
durch Einsicht, auch zur Humanität führen. Wenn Männer wie Professor Götz W. Werner,
mehr Gehör finden. (na, ja …) Nur wie viel Blut und zerstörte Hoffnungen, wird es noch kosten? Deshalb sage ich: eine Jugend sollte nicht darauf warten, dass andere Verhältnisse von
selbst kommen. Sie sollten handeln, aber möglichst ohne Gewalt. Doch das wird nicht immer
möglich sein.
Also: auf die Straße ihr Jungen, im Verbund mit den progressiven Alten und bildet eine
neue APO, für ein bedingungsloses Grundeinkommen, zur nächsten Wahl. Es scheint nur ein
kleines Ziel, aber es ist ein Anfang, „und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“ (sagt jedenfalls Hermann Hesse)
Ihr seid das Volk. Hoffen und harren, hält Kluge nur zum Narren. So erging es mir und
den meisten meiner, sogenannten 68Generation, in den Sechzigern und Siebzigern. Denn
Fortschritt scheint nur eine Schnecke. Ich denke an den Fall der Mauer. So gesehen hat, meine
Generation ja etwas Fortschritt erreicht. Unsere damalige Aufbruchsstimmung neu zu entfachen und fortzuführen, gäbe vielen Menschen neuen Lebensmut- und Sinn.
In meinem Arbeitsleben, habe ich mich, wenn möglich, nicht selbstsüchtig verhalten und
nur wenige Fehler bei der Arbeit als Selbständiger gemacht. Wer allerdings aus Bequemlichkeit nicht arbeitet, kann keine Fehler machen, außer, von der Arbeit anderer zu leben, (wie die
Verursacher der Finanzkrise) was ja in den sogenannten „besseren Kreisen“, wieder salonfähig geworden ist. Das zieht sich - soziale Fortschritte, pulverisierend - durch alle Schichten
und Bereiche unserer Gesellschaft. Wie die Faust aufs Auge passt da dieser fragwürdige Bankenspruch: „Lassen sie ihr Geld arbeiten!“
Ein bekannter Pastor schrieb mir von der Insel Sylt, auf meine Frage, wie er es denn mit
den Zinsen hielte, eine nette Ansichtskarte - worauf seine Kirche abgebildet ist, als sei es seine Bank - wörtlich: „was haben Sie nur gegen Zinsen? Ich habe nichts gegen Zinsen!“
So sind die Vertreter des Geldadels, jene der Wirtschaft und jene der Religionen. Sie kennen ihre „Bibeln“ nicht. Ja, was habe ich denn nur gegen Zinsen? Oder so gesehen, gegen
Aktien und/oder Religionen? Bin ich etwa neidisch, auf den Glauben an unverschämtes Ver-
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halten von Finanzchaoten? Schäme ich mich etwa meiner Mittellosigkeit, weil ich nicht unverschämt zu sein vermag? Schäme ich mich meiner geistigen Armut? Selig sind die …
„Über die Armut braucht man sich nicht zu schämen. Es gibt mehr Leute, die sich ihres
Reichtums schämen sollten“, um noch einmal Johann Nepomuk Nestroy zu zitieren, der auch
kluge Sätze über das Wesen der Arbeit geschrieben hat. Ich möchte die Arbeit für mich auch
definieren, im Sinne der alten Griechen, als:
„Das was gemacht werden muss, aber keinen Spaß macht.“
Solche Arbeiten gibt es ja auch heute noch genug bei uns und nicht nur in der sogenannten dritten Welt. Diese Arbeit wird nur „unter den Teppich gekehrt“, verniedlicht, oder nicht
entsprechend anerkannt. Das Wort Arbeit, leitet sich im Griechischen ab von „Strafe“ und
nicht nur deshalb, auch bezüglich der Erotik, fühle ich mich zu den „alten Griechen“, insbesondere zu den Vorsokratikern, hingezogen. So gesehen, bin ich wohl Masochist, wenn ich
sage „mir macht meine Arbeit Freude“.
Arbeit als „Strafe“, hilft mir über meine seelische Depression, die ja die neue Volkskrankheit ist, hinweg, weil „Strafarbeit“ im Grunde, im weitesten Sinne, ja auch ein Spiel sein
sollte. Wenn - ja wenn „der Knüppel nicht beim Hund läge“ und die Arbeit den Reichen und
Arrivierten, nicht als Mittel der Erpressung dienen würde. Man kann mich ja mit einer Arbeit, und deren Entlohnung, ebenso manipulativ belohnen, als auch bestrafen:
„Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen: der Mensch spielt nur, wo er in voller
Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
(Schiller: Die ästhetische Erziehung des Menschen, 15. Brief).
Etwas Produktives durch Arbeit schaffen, jedoch auch spielerisch, was aber zugleich
handfest, von mir oder anderen Menschen gebraucht wird, löste in mir schon in jungen Jahren, wie bei den meisten „bastelnden Kindern“, ein Wohlgefühl aus. Aber auch für mich
selbst etwas scheinbar Nutzloses arbeiten, konnte mich oft begeistern. „Begeistert ist man
stets allein“ (Goethe bezieht sich hier auf das Alleinsein und Weintrinken) und der Schoppen
nach der Arbeit, erquickt mich heute so, wie die Nachkriegs-Coca-Cola als Kind.
Alle Begeisterung aber, kann für mich in sich zusammenfallen, wenn Außenstehende mir
die Freude, an dem was ich geschaffen habe, vergällen und mich aus Raffgier unter Druck
setzen, statt zu loben.
Nicht nur für mich selbst zu „werkeln“, sondern etwas für unser aller soziales Zusammenleben zu erschaffen, wie es etwa berufene Wissenschaftler tun, um unser tägliches Leben,
komfortabler oder geistig und kulturell reicher einrichten zu können, schafft auch mir Befrie8
digung. Jeder Mensch hat dabei mindestens eine Begabung, die er entdecken, anwenden und
pflegen sollte, um sich als ganzer Mensch zu fühlen. Sich als aufrechtes Wesen zu empfinden,
als das er ja angelegt ist, (und nicht als „Arbeitstier“) dem die Gesellschaft aber ein „schlechtes Gewissen“ einredet, wenn er nicht arbeitet, oder von ihm erwartet wird, dann wenigstens
etwas Ehrenamtliches zu tun.
Denn der öffentliche, moralische Druck, „etwas zu arbeiten“, ist im Grunde abträglich,
für den zivilisierten, kultivierten Menschen. Der Unternehmer und Professor, der an der Universität von Karlsruhe lehrt, der zuvor erwähnte Götz W. Werner, schlägt ein (bedingungsloses) Grundeinkommen für alle vor, das dem Wesen nach, nicht an einen Zwang zur Arbeit
gekoppelt ist. Um eine kreative Gelassenheit zwischen uns Menschen zu bewirken. Ein guter,
überfälliger Gedanke, den wir entwickeln sollten. Die Zeit ist reif und reich genug ist unser
Land, oder Europa, allemal.
Im Konzert aller Hand- und Kopfarbeiter mitzuspielen, wobei der Handarbeiter auch „auf
die Pauke hauen“ muss (was ist jene Sinfonie ohne Paukenschlag) macht einen großen Teil
meines Daseins aus, und solange es meine körperliche Verfassung erlaubt, möchte ich meine
Hände auch nicht mit 67 „in den Schoß legen“, obwohl das durchaus auch seinen Reiz haben
kann, wenn sie wissen was ich meine. Ich beziehe mich hier, auf die Erotik der griechischen
Vasenmalerei. Das ist auch Arbeit, die man mit 67 noch tun kann.
Zugegeben, es kommt dabei, wie an der Börse, auf die Tagesform an. Denn ich wüsste
nicht, was mich mehr, auch sexuell, befriedigen könnte, als wenn ein Mensch, dem ich etwas
erschaffen habe, mir anerkennend sagt, „hey, das hast du gutgemacht, ich kann’s gut nutzen,
daran habe ich Freude.“
Wenn dann noch das Preis- Leistungsverhältnis stimmt, bin ich für kostbare Momente
glücklich, wie bei der käuflichen Liebe, eines der schwierigsten „Handwerkskünste“. Erzwungene, wenn auch bezahlte, ungeliebte Arbeit ist eine Strafe, eine erzwungene Prostitution. Prostitution, ist jedoch alle Arbeit die wir für andere tun und andere für uns. Wir sollten
stets in die Planung einbezogen werden, so wir es denn wollen.
Mein Freund und Arbeitskollege behauptet außerdem noch: „Nicht finanzielle Spekulation sondern, „Arbeit mache erotisch!“ Und er ist mutiger als ich, was sein Verhalten gegenüber fremden, arbeitenden Menschen betrifft, egal wo er sie antrifft. Sei es nun in einem Lokal, wo er es dem anfangs zitierten, aufmerksamen „Oberkellner“ augenzwinkernd sagt, oder
auf dem Bau einem Handwerker, oder im Büro, einer kompetenten Angestellten. Viele ver9
dutzte Gesichter konnte ich dabei beobachten, wenn er einen Ober rundweg, in seiner, vom
trocknen, hamburger Humor geprägten Art, ansprach:
„Darf ich sie etwas Intimes fragen?“
„Ja!“ der Ober hält inne und schaut erwartungsvoll.
„Machen sie ihre Arbeit gern?“
„ja, schon, warum fragen sie?“ Mein Freund lächelt:
„Ihr professionelles arbeiten, macht sie erotisch.“
Die derart Befragten, schauten stets perplex drein, dann lächelten sie und setzen frohen
Herzens, mit feinem Grinsen, ihre Tätigkeit fort. Ja, man muss seine Arbeit lieben, wie ein
guter Musiker, das Musikstück, welches er spielt und natürlich sein „Werkzeug“, sein Musikinstrument, sei es Geige oder Flöte, Piano oder Cello, oh … Moment mal …
Ich war mal verknallt, in eine Musikstudentin. Sie wohnte am Gänsemarkt in Hamburg
und sie spielte Cello und sie benutzte auch mich als ihren Resonanzkörper. Die Frauen fingen
ja in den Siebzigern damit an, Männerkörper als ihre Instrumente anzusehen: „ich möchte
oben sitzen“. So klemmte sie sich ihr Cello fest zwischen die Beine. Udo Lindenberg wäre
damals neidisch gewesen. Mein Gott, sie konnte spielen ... als ich allerdings einmal bei der
Liebe den falschen Ton traf, und meinte: „zu dem Kind würde ich aber stehen“, griff sie sich
ihr Cello, tat einen finalen Strich in Moll und meinte: „Von dir will ich kein Kind!“ Doch das
ist eine andere Geschichte und hat nur mittelbar mit Arbeit zu tun.
Arbeiten aus Berufung, kann der Mensch selten. Das hat viele Gründe, aber wenn er das
Glück hat, dann klingt die Arbeit, nein, dann ist sie wie Musik. Und Musik kann wie Sex sein
und vice versa. Wenn jeder sein Instrument beherrscht, ist auch Gruppensex, wie, wenn ein
erstklassiges Orchester erklingt. Ich habe es erlebt. Erotik, Sex und Musik machen frei, sexuelle Freiheit, wie Beethovens Neunte – da, da, da, daaa – aber ja doch, jeder nach seiner Fasson, und Taktstock. Wie wäre es denn mit Ravels Boléro?
Ich traue mich nicht, wie mein erwähnter Freund, solche „musikalischen“ Fragen, mündlich an Fremde zu richten. Ich war stets schriftlich mutiger, als mündlich. Vielleicht, sieht
man es mir nach, weil bei mir manches Mündliche, in der Gefahr steht, unüberlegter, hinausposaunt zu werden? Ich schreibe im Zweifelsfall eher einen Brief. (LOL)
Komponieren, Noten schreiben, das Musiker sie lesen und eventuell die Melodie, beim
lesen im Ohr haben, ist eine schöne Kunst. Aber entschlüsselt wird sie erst, wenn das Komponierte gespielt, oder gesungen wird. So verhält es sich auch mit dem Geschriebenen. Doch,
„der Tat, bedarf es der Worte Saat.“
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Erotik, Sex, Musik, gehört zur Arbeit? Da zweifelt bestimmt so mancher. Ich habe aber in
meinem Arbeitsleben erfahren, dass ich damit, kein Problem habe, wenn die Musik zur Arbeit
passt. Dann wird Arbeit zum Tanz und Tanz ist ja von Erotik und Sex durchsetzt. Das wird
mir deutlich, wenn ich Ballettaufführungen von John Neumeier sehe. Ein begabter Könner,
der seine Arbeit liebt. Ein Künstler und Handwerker von Format.
Wegen solcher Vorbilder, habe ich mich, bis heute, als Mann in den Sechzigern, nicht zu
einem Muster, gutbürgerlicher Ordnung und moralischer Sauberkeit mausern können und
etwa E- und U-Musik trennen wollen, wie auch nicht das Spiel von der Arbeit.
Ich fühle mich in einer Umgebung, die sturen, moralischen Mustern entspricht, fremd.
Und solche Muster herrschen aus durchsichtigen, domestizierenden Absichten, in der Arbeitswelt vor, wo ich böse Blicke ernte, wenn ich einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter
offensichtlich auf den Busen, oder Knackarsch schaue, weil ich beim anschauen die Engel
musizieren höre. Die Moralapostel nennen es sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Opfer
dieser Moralapostel wurde der sympathische US Präsident Clinton „an seinem Arbeitsplatz“,
wo ihm der Marsch geblasen wurde. Welch ein prachtvolles, wollüstig, tönendes Präsidentenhorn muss es gewesen sein.
Diese Sehnsucht: Seele, Arbeit, Musik, Lust miteinander in Einklang bringen zu wollen,
wie ein klassisches Quartett, dieses ständige Ringen, um Harmonie, dass „sexuell-musisch
Tierische“ zugleich nicht zu verraten, bleibt immer in mir. Clinton hat sicher, mit Humor betrachtet, sich wohl auch deshalb, im weißen Haus, den Marsch blasen lassen. Genaueres weiß
man nicht. Und ich werde es jedenfalls auch nicht aufgeben, in dieses Wunderhorn zu blasen.
Es muss ja nicht Clintons sein …
Denn nicht nur die Seele, kann ich laut Kästner, nicht „baumeln lassen“, so sehr ich es
auch zuweilen möchte. Mein „Taktstock“ bleibt erhoben, so lange mein Blut pulsiert. Ich habe diese, meine Neigung, bereitwillig angenommen. Ich wurde schon in jungen Jahren zum
Pragmatiker, was mir nun im Alter gut bekommt. Bei Clinton war‘s vermutlich ebenso, „denn
Hillary sitzt oben“.
Als ich jung war, habe ich manchmal versucht, diese positiven Mächte meiner Sehnsüchte, zu unterdrücken. Diese Versuche sind mir alle misslungen und ich landete beim Suizid, der
mir ebenfalls misslang. Ich war. jedenfalls was den Suizid betrifft, ein schlechter Handwerker,
bei dieser Art von „Hand an sich legen“.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ dieser Ausspruch Kästners, motivierte mich, mit
einundzwanzig nach Australien auszuwandern. In Australien bin ich menschlich und fachlich
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dann guten Gelegenheitsarbeitern des Geistes und der wahrlich geschulten Hand begegnet.
Durch Australiens Menschen, ihrer gelassenen, heiteren aber dabei durchaus gewissenhaften
Einstellung zur Arbeit und Pflichterfüllung, (damals, in den Sechzigern jedenfalls, war es so)
lernte ich auch deren unbeschwerten Freuden kennen, nämlich, sich auszuleben im Tanz des
Lebens, der Liebe und der Arbeit. Das heißt: Ich lernte meine „deutsche Pflicht zu arbeiten“,
„Arbeit macht frei“, (welch Wahnsinn, wenn erzwungen) zu ertragen und am Ende gar zu
lieben und ich behaupte heute: jeder und jede kann seine Arbeit wirklich frei und willig lieben. Jedem das Seine?! Hätte ein jeder nur, ein auskömmliches Grundeinkommen.
Natürlich steht vielen Berufszweigen die Profitgier und Termindruck, unseres Zinssystems entgegen und die fehlende gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung. Man kann ja
einen Menschen nicht nur durch Wohnverhältnisse geistig und physisch verkrüppeln, sondern
auch durch Arbeit, die nur noch „mit der Uhr in der Hand“ abgeleistet werden muss und wo
ihn „globale Sklavenhalter“ drangsalieren.
Die meisten Menschen jedoch wollen, oder können nicht begreifen und verdrängen, was
sie im Innersten wohl wissen, was es bedeutet, wenn der Nächste für sie, für uns alle, die
Schwerstarbeit oder die „Drecksarbeit“, für einen Hungerlohn macht, oder machen muss, will
er nicht krepieren.
Diese, meine Sicht auf unser Arbeitsleben, kann auf vielfältige Arten verstanden und
missverstanden werden. Ich bin bestimmt nicht die Instanz, die entscheiden kann, wo beim
Leser das Verständnis, seiner oder meiner hier dargestellten Ansicht, was die Arbeit betrifft,
aufhört und das Missverstehen beginnt. Ich werde bestimmt Leserinnen und Leser finden,
denen mein Schreiben durchsichtiger ist, als mir selbst. Das wäre kein zu verachtender Umstand, denn: unter manchen Umständen können ja auch Missverständnisse fruchtbar sein und
uns Menschen in einer Art Katharsis zum Humor hinführen, der erst in einer Symbiose mit
der Erotik und dem musischen Sex, in einer erneuerten „Welt der freiwilligen Arbeit“, erst
wirklich entstehen kann und sie lebenswerter macht und dadurch die Absichten ihrer Feinde,
der Arbeitsscheuen, finanziellen Hasardeure, Profitgierigen, die wahren asozialen Arbeitslosen, überwinden hilft. Dieses heutige, fatale System zu überwinden, würde auch der sich
weltweit ausbreitenden Depression, Einhalt gebieten.
Ich möchte jedenfalls den Begriff Arbeit, so wie ich ihn als Lehrling und als Arbeitersohn,
vermittelt bekam und wie ich seinen Inhalt, selber erlebt und erarbeitet habe, dieses Spiel, laut
Schiller, diese Lust und Liebe zur Arbeit, die will ich blank und rein erhalten wissen. Vielleicht prägt mein Begriff von Arbeit eines Tages, doch noch die tägliche Realität.
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Dieser Text war ein „böses Stück Arbeit“. Der Worte sind aber nun genug … „ich will
Spaß haben“ schnauzte mich wütend ein Lehrling an, dem ich etwas zu sehr mit fachlichen
Erklärungen, was handwerkliches Qualitätsbewusstsein betrifft, „auf den Wecker fiel“. Er
sagte es allerdings recht „drollig“ auf Plattdeutsch. Das wurde dann bei mir im Betrieb, zum
geflügelten Wort: „ik will Spooß hebben“. Doch das letzte Wort soll, wie in der „Realwirtschaft“, aber kein Lehrling haben, sondern der Meister Erich Kästner:
„Was auch immer geschieht:
Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken!“
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