Ressort Migration/ Integration Ressort Migration/Integration 4. September 2015 Flüchtlinge unterstützen - Begegnung auf Augenhöhe organisieren gemeinsam aktiv werden! Leitideen zur Vorbereitung von Aktionen/Unterstützungen Hingehen und Nachfragen: Nehmt Kontakt mit den Menschen auf, um ihre Situation und Bedürfnisse kennenzulernen. Handelt es sich vor allem um Alleinstehende? Familien mit Kindern? Welche Voraussetzungen bringen sie mit? Dementsprechend ist auch der Unterstützungsbedarf unterschiedlich Ausdauer statt Aktivismus - weniger ist auf lange Sicht mehr! Manchmal kann es sinnvoll sein, Dinge zu spenden und zu sammeln wie z.B. Fahrräder für die Mobilität oder ein Monatsticket für die jeweiligen Verkehrsbetriebe Manche wünschen sich als erstes Sprachkurse, persönliche Kontakte oder eine Freizeitbeschäftigung Begleitung zu Terminen, bei Erledigungen etc. Selbst Rat und Unterstützung von ExpertInnen, in Netzwerken und anderswo suchen und annehmen. An Erfahrungsaustauschen teilnehmen, das hilft eigene Energien zu bewahren Wichtig: Flucht und Asyl ist nie die einzige Identität von Geflüchteten Jede/r Geflüchtete hat ihre/seine eigene Geschichte, Lebenserfahrung, Biografie, Alter etc. dadurch entwickeln sich unterschiedliche Problemstellungen und Ansprachen Fragen, was die Menschen brauchen und sich wünschen - sie sind ExpertInnen in eigener Sache Nicht helfen, sondern UNTERSTÜTZEN Unterstützen kann heißen, dass die bestehenden Strukturen für die Geflüchteten nicht passen! Flexibilität, Kreativität und Innovation ist gefragt! Sie sind auch eigenständig Handelnde mit eigenen Zielen und Vorstellungen über ihren Weg, diese gilt es zu akzeptieren und zu begleiten! Denn Flüchtlinge haben eine eigene Stimme organisieren auch selber und füreinander bspw. Sprach- und Computerkurse geben Selbsthilfe und Orientierungskurse um einander über ihre Rechte aufzuklären, um ihre Isolation zu durchbrechen Geflüchtete werden nicht erst aktiv, wenn die Bevölkerung ihnen hilft Wer es bis zu uns geschafft hat, verfügt in der Regel über viel Ausdauer, Mut und Ressourcen sind unter Umständen traumatisiert und brauchen professionelle Hilfe Was kann man tun? Es gibt inzwischen bundesweit viele Initiativen, Flüchtlinge zu unterstützen, auch viele GewerkschafterInnen, Betriebsräte, Jugend-und Auszubildendenvertretungen sind beteiligt. Einige Beispiele findet ihr: in der IG Migration.... in der Metallzeitung..... Die Vorstandsverwaltung stellt der Initiative „Teachers on the road“ einen Raum für Sprachkurse und Lernmittel (Hefte, Stifte etc.) zur Verfügung Opel : Aktion der JAV BMW AG Regensburg: Aktion auf Jugend- und Auszubildendenversammlung OJA München hat Lebensmittel am Bahnhof verteilt. IG Metall Halle-Dessau: Vortrag und Diskussion zur aktuellen Lage auf einer Delegiertenversammlung Willkommensfest bei Mansfelder Kupfer und Messing GmbH in Hettstedt Deutschkurse für Flüchtlinge sind angelaufen (BR und KollegInnen beteiligt) In Nordrhein-Westfalen startet die IG Metall Jugend gerade die Initiative "Willkommen - Geflüchtete in der Ausbildung". Das Ziel: Jeder Metallbetrieb in NRW soll mindestens einen Geflüchteten als Azubi einstellen. Kolleg/innen der IG Metall Jugend Dresden und Riesa halfen bei der Einrichtung einer Notunterkunft für 600 AsylbewerberInnen auf dem Gelände der TU Dresden Weitere Ideen: (siehe auch Listen/Hinweise vor Ort) Kontakt zu kompetenten AnsprechpartnerInnen herstellen: Rechtsanwälte, Ärzte, Krisendienste, Seelsorger, Sozialberatung Besuch von Museen, Zoo, Schwimmbädern, Veranstaltungen ....organisieren Teilnahme an Festen, Veranstaltungen , Camps ermöglichen Stadtführungen durch den Alltag, Sprachkurse ermöglichen oder organisieren Verschenken von o Übersetzungsbücher (Diktionär) o Kinderbüchern o Gesellschafts- und Kartenspiele o Handarbeitsbedarf o Werkzeug Begegnung schaffen und Isolation durchbrechen Kontakt zu anderen Menschen Präsenz in den Lagern/Heimen Begleitung zu Terminen Paten für SchülerInnen und Erwachsene werden Minderjährige begleiten Praktikumsplätze bereitstellen Ausbildungsplätze schaffen Tipps für Delegiertenversammlungen zum/mit dem Thema Flucht Absichten und Ziele klären: Wollen wir o Aufklären über die aktuelle Situation o Bezug zur IGM Geschichte und unserem Auftrag herstellen, o Empathie erzeugen o Möglichkeit zur Diskussion und Austausch über Verunsicherungen schaffen o Uns als IG Metall positionieren o Aktivitäten anstoßen, Bündnispartner und Netzwerke vorstellen Zeitrahmen festlegen Verbinden mit anderen aktuellen Themen (Probleme im Betrieb, Insolvenzen...), diese nicht unwichtiger machen als sie sind Recherche - wie ist die aktuelle Situation in der Verwaltungsstelle, im Land usw.? Welche Einrichtungen gibt es? Wie wohnen Flüchtlinge? Wie viele Menschen im Vergleich zur Bevölkerung sind das? (Weg von den „massenhaften Zahlen“ zur Verhältnismäßigkeit) z.B. kommen in NRW i.d.R. 4-8 Flüchtlinge auf 1.000 Einwohner Wie ist die Stimmung in der Bevölkerung? Wie unter unseren Delegierten? Wie in den Betrieben? Welche Aktionen gibt es bereits? Positive, wie negative? Positive Beispiele sammeln und sichtbar machen: Durch Bilder, Wortbeiträge etc. Welche Positionen haben die Parteien in der Stadt, im Gebiet der VS, welche der/die Oberbürgermeister/in, der/die Stadtrat/Stadträtin? Welche Positionen haben Migrantenorganisationen, Vereine und andere Verbände, die Kirchen, Moscheen(verbände), jüdische Gemeinden.... Eigene Haltung: o Keine Arroganz gegenüber kritischen Delegierten o Ängste sind legitim, aber sie sind kein Freifahrtschein für Bündnisse mit Nazis oder Stimmungsmache gegen Flüchtlinge. o Die eigene Betroffenheit, Verbundenheit, aber auch Unsicherheit deutlich machen (also in welchem Stadtteil lebe ich, was tue ich, was beschäftigt mich und meine Familie, FreundInnen, was verunsichert mich...?) Keine schnelle Lösungen, Wahrheiten verkünden. Ursachen und Bewältigung der aktuellen Krise sind komplex. Werben für einen langen Atem! Begegnung und Austausch ist das Gebot der Stunde Dennoch den Rahmen und Auftrag unsere Satzung und unseres Selbstverständnisses aufzeigen! Bezug zur Geschichte herstellen, es gab und gibt viele ehemalige Flüchtlinge unter uns in der IG Metall