Jugend

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Handout
28.11. 2015
Jugend & Politik
Politikverdrossenheit
Unter Politikverdrossenheit versteht man, dass Menschen, hauptsächlich Jugendliche, nicht
mehr an Politik interessiert sind. Gründe dafür wären, dass sie enttäuscht oder verärgert
von den PolitikerInnenn sind. Sie würden nur auf ihren eigenen Vorteil achten und sich nicht
für die Bevölkerung interessieren, so oft die Meinung über PolitikerInnen. Außerdem
glauben die Jugendlichen auch, dass die PolitikerInnen schon alles richten würden und ihre
Stimme nicht so viel wert wäre. Heutzutage gelten die Parteien außerdem als korrupt und
die alten PolitikerInnen verstehen die Jugend oft nicht mehr, obwohl man sich aber einig ist,
dass die Jugend die Zukunft ist.
Früher, nach dem Zweiten Weltkrieg, war Politikverdrossenheit ein Fremdwort für die
Menschen. Bei der ersten freien Wahl (25.11.1945) betrug die Wahlbeteiligung 94,3%.
Lange Zeit blieb diese auch auf einem so hohen Level.
In der Nachkriegszeit bestimmte die Politik das Leben der Bevölkerung. Denn nur durch
diese hatten die Menschen Hoffnung auf eine Verbesserung der Lebensumstände, auf einen
Job oder eine Wohnung. Doch mit dem zunehmenden Wohlstand verblasste der Reiz der
Politik.
Damals war eine Politisierung auch viel einfacher als heute, denn es standen nicht so
komplexe Themen wie die Schulden, Banken-, und EU-Krise im Mittelpunkt. Bislang gelang
es nur zwei Politikern wirklich die Menschen zu politisieren, Kreisky und Haider. Diese
hatten nämlich klare Aussagen und vermittelten das Gefühl, etwas zu verändern.
Populismus und seine Anziehungskraft
Was ist Populismus überhaupt?
Populismus leitet sich vom lateinischen Wort „populis“ ab, was soviel wie „Volk“ bedeutet.
Unter Populismus versteht man eine Politik, die mit scheinbar einfachen
Lösungen versucht die Gunst der Bevölkerung zu gewinnen
Charakteristisch an populistischen Parteien ist, dass es sehr oft eine zentrale Figur an der
Spitze gibt. Es werden meist Sachverhalte vereinfacht dargestellt (z.B.: es gibt nur
Kriegsflüchtlinge und Wirtschaftsflüchtlinge) und man versucht oft, durch solche
Darstellungen eine bestimmte Stimmung zu erzeugen( z.B: Angstmache) oder eine
Situation in Schwarz und Weiß darzustellen. Beispielsweise indem man die Menschen in
„Wir“ und „Die, in „echte Österreicher“ und Ausländer unterteilt.
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28.11. 2015
Sowohl in Österreich als auch in Europa freuen sich vor allem rechtspopulistische Parteien
über immer mehr Zuspruch. Die Konsequenz daraus ist, dass solche Parteien teilweise
schon in Regierungsverantwortung stehen. Der Zulauf hat mehrere Gründe, einerseits
behaupten diese Parteien oft, sie hätten einfache Lösungen für bestimmte komplizierte
Probleme (z.B.: Das ein Zaun alle Flüchtlinge aus Österreich draußen halten würde und
dann ginge es allen wieder gut) und gerade das wollen viele Menschen in schwierigen Zeiten
hören. Andererseits versucht man gezielt Feindbilder aufzubauen denen Menschen die
Schuld an privaten oder öffentlichen Geschehnissen geben können. Beispielsweise wird hier
oft die These aufgestellt, dass der Islam schuld an all dem Terror und den Leiden in Europa
ist. Wenn man dann als einzige Partei gegen die Schuldigen vorgehen möchte, denken viele
Personen, dass so eine Partei wählenswert ist, weil durch ihre Vorgehensweise die eigene
Zukunft besser wird.
Wie auch Statistiken zeigen, wählen gerade aus diesen Gründen viele, eher bildungsferne,
Jugendliche populistische Parteien. Ein weiteres Problem ist die Politikverdrossenheit von
jungen Menschen. Die Konsequenz daraus ist nämlich, dass diese Menschen viele Aussagen
v.a. von rechtspopulistischen Politikern nicht näher hinterfragen und die oft zweifelhaften
Aussagen eben solcher Politiker daher oft als gegebene Tatsachen akzeptieren.
Kampagnen der österreichischen PolitikerInnen
Jede Partei in Österreich macht Werbung speziell für junge WählerInnen. Man will die Erstund WechselwählerInnen von sich überzeugen und langfristig an sich binden. Ein weiteres
Motiv hinter den Kampagnen ist, dass man jünger wirken möchte. Darüber hinaus will man
beweisen, dass man auf „junge Themen“ setzt, also Themen für die sich junge Erwachsene
(vermeidlich) interessieren.
Hierbei gibt es nur ein gravierendes Problem: Viele dieser
Kampagnen sind oft so trivial und plump gestaltet, dass viele
JungwählerInnen das Gefühl haben, Politiker nähmen sie nicht ernst
genug für die „wirkliche“ politische Themenlandschaft. Umfragen
zeigen, dass WählerInnen unter 30 Jahren in Kampagnen klare
Bekenntnisse und Lösungen von Politikerinnen lesen oder hören
möchten. Man wünscht sich auch, dass PolitikerInnen
Führungsqualitäten zeigen und eine klare Meinung haben zu der sie
stehen. Anstatt Partyspaß und Sex würden junge Menschen gerne etwas über die Zukunft
des Arbeitsmarktes, der Wirtschaft und des Bildungssystems erfahren.
Politische Bildung in der Schule
Politische Bildung soll zur persönlichen Entfaltung sowie für die Weiterentwicklung der
Gesellschaft dienen. Daher sollte das Grundwissen über Politik in den Schulen vermittelt
werden, da es wichtig ist, schon in jungen Jahren ein gewisses Know-How über Politik zu
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28.11. 2015
haben. Ansonsten tun sie sich schwer beispielsweise die „richtige“ Partei zu wählen,
nachdem sie wahlberechtigt sind. Mit der zunehmenden Kompliziertheit in den
Lebensbereichen, sollte ein aktiver Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft und zur
Verwirklichung der Demokratie geschaffen werden.
Die Ziele der politischen Bildung an Schulen sind zunächst die Vermittlung von Wissen und
Kenntnissen, Entwicklung der Fähigkeit zu hinterfragen und die Weckung von Bereitschaft
zu verantwortungsbewusstem Handeln.
Besondere Anliegen sind beispielsweise die Erziehung zu einem fundierten
Österreichbewusstsein, gesamteuropäischen Denken und zu Weltoffenheit. Dabei sollen
die SchülerInnen beispielsweise etwas über Wahlen, Demokratie und Meinungsfreiheit
erlernen. Sie sollten in der Lage sein, sich ihr eigenes Urteil zu bilden.
Derzeit herrscht in den Schulen keine einheitliche Ausbildung, sie ist durchmischt, weil
politische Bildung mit Fächern wie Geschichte oder Recht unterrichtet wird.
Politische Bildung war in der Schule sehr lange ein Tabuthema, weil man eine Zeit lang
damit nur Manipulation und Indoktrination assoziierte. Früher hätte es auch bedeutet, sich
mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzten.
Hauptsächlich sollte politische Bildung von neutralen und erfahrenen LehrerInnen
unterrichtet werden, beispielsweise JuristInnen mit vieljähriger Praxis. Diese sollten die
Mündigkeit der BürgerInnen fördern und den SchülerInnen beibringen, wie man politische
Geschehnisse beurteilen kann.
Im internationalen Vergleich steht Österreich gegenüber Deutschland eher beklagenswert
da. Deutschland hat ein eigenes Lehramtstudium sowie ein eigenes Unterrichtsfach
„Politischer Bildung“.
Handout
28.11. 2015
Quellen:
Politikverdrossenheit

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/707958/Schlechte-Zeiten-furPolitikverdrossene

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/740821/Jugend-Politik_DieAlten-haben-die-Macht

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/demokratieverdrossenheit-politik-istnicht-alles-12729723.html

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/739742/Junge-haben-genugvon-diesen-WaschlappenPolitikern

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1449796/Jungwaehler_Dieunterschaetzte-Macht
Populismus

Kampagnen

Politische Bildung in der Schule

http://derstandard.at/1326504124051/Politische-Bildung-Politik-war-in-derSchule-sehr-lange-Zeit-tabu

https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/prinz/politische_bildung.html
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