Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss ANLAGE II zum Protokoll der Plenartagung im Februar Brüssel, den 9. April 2015 ANLAGE II zum PROTOKOLL der 505. Plenartagung des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses vom 18./19. Februar 2015 in Brüssel _____________ Sitzung vom 19. Februar _____________ Punkt 9 der Tagesordnung Debatte über die Strategie Europa 2020 und die Herausforderungen für Europa im Zusammenhang mit der Verabschiedung der Stellungnahmen EUR/007 und EUR/008 unter Teilnahme von Guntram Wolff, Direktor der europäischen Denkfabrik Bruegel ___________ EESC-2015-00317-02-00-PV-TRA (EN) 1/7 Rue Belliard/Belliardstraat 99 — 1040 Bruxelles/Brussel — BELGIQUE/BELGIË Tel.: +32 25469011 — Fax: +32 25134893 — Internet: http://www.eesc.europa.eu DE Der Präsident, Henri Malosse, geht zu Punkt 9 der Tagesordnung über: Debatte über die Strategie Europa 2020 und die Herausforderungen für Europa im Zusammenhang mit der Verabschiedung der Stellungnahmen EUR/007 und EUR/008 unter Teilnahme von Guntram Wolff, Direktor der europäischen Denkfabrik Bruegel **** Herr Malosse führt kurz in die Tagesordnung ein. In den letzten 10 bis 15 Jahren habe die EU einen großen Teil des Vertrauens der Bürger verloren, das der EWSA durch konkrete Projekte zugunsten der Menschen wiedergewinnen wolle. Die Strategie Europa 2020 solle kein leeres Dogma sein, sondern das Leben der Menschen verbessern. Dieser Aspekt sollte in die Überprüfung der Strategie einfließen. Dann bittet Herr Malosse Herrn Wolff um seine Darlegungen. Als Erstes weist Herr Wolff auf die schwache Wirtschaftsleistung der EU und insbesondere des Euroraums in den jüngsten Jahren hin. Die Stagnation habe seit 2008 die Höhe des BIP beeinträchtigt und die Arbeitslosigkeit erhöht, seit 2011 sinke die Inflation in besorgniserregender Weise. Für die derzeitige Lage des Euroraums gebe es zwei Hauptgründe: eine schlechte Wirtschaftspolitik einzelner Mitgliedstaaten sowie weitreichendere Probleme der Steuerung des Euroraums, darunter die Fiskalpolitik, die schleppende Regelung tief greifender Bankenprobleme und erhebliche Unterschiede bei den Lohnstückkosten, vor allem bei den Löhnen, zwischen den Ländern. Sodann spricht Herr Wolff den Prozess der Umsetzung der Ziele der langfristigen Agenda für Europa 2020 an, wobei er unter anderem auf das Fehlen herausragender Universitäten auf dem europäischen Festland und die Zunahme der Armut in vielen Ländern des Euroraums hinweist. Im zweiten Teil seiner Darlegungen wendet er sich gesondert zu betrachtenden Fragen zu: Steuerungsprobleme im Euroraum, Erfordernis eines symmetrischen Rahmens für die Wettbewerbsfähigkeit und einer verbesserten Fiskalpolitik, Notwendigkeit, das Gleichgewicht zwischen den mit Blick auf die Europa-2020-Strategie auf europäischer und nationaler Ebene zu bearbeitenden Problemen zu überdenken sowie die wichtigsten anstehenden Herausforderungen, einschließlich der Förderung von Produktivität, Wachstum, Beschäftigung und sozialem Zusammenhalt. **** Herr Malosse erklärt, dass die Reformen in der Tat schwer umzusetzen seien und der Unterstützung der Bürger bedürften, die sie nicht immer als in ihrem besten Interesse ansähen. Dann bittet er den Berichterstatter Etele Baráth, seine Stellungnahme zum Thema Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie Europa 2020 und Möglichkeiten zur Erreichung ihrer Ziele bis 2020 (Sondierungsstellungnahme auf Ersuchen des lettischen Ratsvorsitzes) zu erläutern. Herr Baráth betont, dass es für ihn eine Ehre sei, die Stellungnahme auf Ersuchen des lettischen Ratsvorsitzes zu erarbeiten, und dass er die Unterstützung von Frau Batut und Herrn van Iersel überaus schätze. Er begrüße die Äußerung von Herrn Juncker vom 18. Februar, dass die Europa-2020Strategie Teil des Projekts Europa bleiben sollte. Im Hinblick auf die Ziele der Europa-2020-Strategie befinde sich die EU derzeit in einer schlechteren Lage als vor zehn Jahren, als die Strategie eingeführt EESC-2015-00317-02-00-PV-TRA (EN) 2/7 wurde. Er hebt die negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise und den Mangel an Instrumenten hervor, die eine wirksame Umsetzung der Strategie sicherstellen könnten. Zudem betont er die Notwendigkeit einer geeigneteren Vision, die eine bessere Koordinierung mit Schwerpunkt auf dem Europäischen Semester und weiteren Programmen im Zusammenhang mit der Europa-2020-Strategie garantiere. Das Programm sollte durch die Fokussierung auf Wettbewerbsfähigkeit, europäische Fonds und Nachhaltigkeit verbessert werden. Herr Baráth hebt ganz besonders die Schlüsselfrage der Steuerung hervor, die gestärkt werden müsse. Außerdem seien ausgewogene Bemühungen für die Koordinierung von Aufgaben und Verfahren nötig, vielleicht über eine zentrale Anlaufstelle. Ferner macht er auf weitere wichtige Elemente der Europa-2020-Strategie aufmerksam, wie die digitale Agenda, das menschliche und natürliche Umfeld sowie den Verbraucherschutz. Die Europa-2020Strategie sollte überdacht und eingehend nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit erwogen werden – statt sich auf mit dem BIP verknüpfte Indikatoren zu beschränken. Herr Malosse bittet den Berichterstatter Gonçalo Lobo Xavier, die Stellungnahme zur Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Rat, die Europäische Zentralbank, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, den Ausschuss der Regionen und die Europäische Investitionsbank – Jahreswachstumsbericht 2015, COM(2014) 902 final zu erläutern. Herr Lobo Xavier merkt an, dass die Vorbereitung dieser dringenden Stellungnahme, in der konkrete Vorschläge unterbreitet würden, eine enorme Herausforderung und zugleich eine große Chance sei. Die drei Hauptthemen, die im Zusammenhang mit dem Jahreswachstumsbericht besonderer Aufmerksamkeit bedürften, seien: Produktivität, Steuerung und Mechanismen. Zunächst geht er auf die Notwendigkeit von Mechanismen und Lösungen für Probleme der EU ein. Dann spricht er die Produktivität und ihre Verbindung mit der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung an. Es sei von grundlegender Bedeutung, in Sozialwirtschaft und soziale Erneuerung zu investieren. Ferner geht er auf das dritte Hauptthema ein, d.h. das Erfordernis einer wirksamen Steuerung des Euroraums, sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene, die eng mit der Europa-2020-Strategie verbunden sei. Im Hinblick auf wirksamere Maßnahmen, sei es unerlässlich, den Zeitplan für die Zivilgesellschaft zu überarbeiten und die Sozialpartner in die Konzipierung von Vorschlägen für den Jahreswachstumsbericht einzubeziehen, da diese bereit seien, zusammenzuarbeiten und sich an der Suche nach Lösungen für Probleme auf europäischer und nationaler Ebene zu beteiligen. Abschließend stellt er fest, dass Entscheidungen über die geeignete Ebene zur Lösung konkreter Probleme aus der Perspektive der Steuergerechtigkeit, der Verwaltung von Staatsschulden und dem Investitionspotenzial erörtert werden sollten. Es folgt eine allgemeine Aussprache: Herr Jahier begrüßt die Darlegungen von Herrn Wolff. Er stimmt zu, dass die Strategie Europa 2020 im Kern nicht funktioniere und dass es notwendig sei, die Zusammenarbeit auszubauen. Sektorspezifische Maßnahmen könnten ohne eine allgemeine Koordinierung nicht fortgesetzt werden und es müsse ein Paradigmenwechsel stattfinden, da das Gleichgewicht zwischen Wachstum, Beschäftigung, Inklusion und Nachhaltigkeit nicht berücksichtigt werde. EESC-2015-00317-02-00-PV-TRA (EN) 3/7 Herr Stoev äußert sich zur Bedeutung der digitalen Technologien und dem Erfordernis erfolgreicher Politik und Bildung in diesem Bereich. Er weist auf die potenziellen Gewinneinbußen aufgrund der fehlenden Digitalisierung des EU-Markts hin. Außerdem sei es erforderlich, das Regelungsumfeld für die digitale Wirtschaft zu stärken. Herr Palmieri unterstreicht den Mangel an Steuerung der Europa-2020-Strategie und die dringende Notwendigkeit, die Strategie zu stärken. Er frage sich, ob die Menschen immer noch an die Strategie glauben sollten, da die Lage kritisch sei. Es sollte eher über Wettbewerbsfähigkeit als über Produktivität diskutiert werden. Zudem bestehe ein soziales Gefälle zwischen Ländern und zwischen Regionen. Es müsse entschlossen für eine bessere Zukunft eingetreten werden, wofür Zusammenhalt, wirksame Steuerung, Investitionen in Forschung und Entwicklung, Industriepolitik, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und Stärkung des Bildungswesens, als erste Priorität jedoch die Bekämpfung der Armut erforderlich seien. Ohne die Unterstützung mittels der entsprechenden Strukturen, Instrumente und Investitionen sei keines der Ziele erreichbar. Abschließend bringt er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die für die Zukunft der EU so wichtige Europa-2020-Strategie gestärkt werde. Herr Palmgren zeigt sich über ineffiziente arbeitsrechtliche Regelungen besorgt, die die EU in einer Zeit des wachsenden Wettbewerbs ausbremsten. Es seien in der Tat verstärkte Digitalisierung und vereinfachte Regelungen nötig, die einen einfacheren Zugang zu den Finanzmitteln sicherten. Herr van Iersel verweist auf die schwache Leistung der Leitinitiativen der Strategie Europa 2020, das Scheitern des Europäischen Semesters und die Bedeutung der nationalen Reformprogramme, deren Inhalt von den Mitgliedstaaten der EU kaum berücksichtigt werde. Der Schwerpunkt der EU sei dabei, sich von den europäischen Institutionen auf die nationale Ebene zu verlagern, und die Kommission müsse wieder zum Motor der europäischen Integration werden. Mit Blick auf Haushaltsdisziplin und Wirtschaftswachstum seien die nationalen Reformprogramme der wichtigste Faktor und diese würden versagen. In Bezug auf die Steuerung fragt er sich, wie sich die politische Union einführen lässt. Frau Bischoff betont die mangelnde Verknüpfung zwischen der Europa-2020-Strategie und der Haushaltspolitik. Die Lissabon-Strategie funktioniere nicht und es müsse überlegt werden, ob wir mit der derzeitigen Strategie auf dem richtigen Weg seien. Die Lage der EU sei mit Blick auf die Armutsund Umweltziele jetzt schlechter als zu dem Zeitpunkt, zu dem die Europa-2020-Strategie eingeführt worden sei, aber die Strategie dürfe nicht vernachlässigt werden. Eine neue Fassung der Europa-2020Strategie sollte mit der wirtschaftspolitischen Steuerung, insbesondere in der WWU, verknüpft werden. Dazu könnte die Investitionsoffensive beitragen, sofern sie wirksam umgesetzt würde und die entsprechenden Mittel bereitgestellt würden. Sie unterstreicht auch die Rolle der Sozialpartner bei Tarifverhandlungen und die Notwendigkeit, sie unter Wahrung ihrer Autonomie innerhalb der WWU besser einzubinden. EESC-2015-00317-02-00-PV-TRA (EN) 4/7 Herr Ribbe stellt die gute Idee der Europa-2020-Strategie ihren schwachen Ergebnissen gegenüber. Er frage sich, ob die EU aufgrund der Krise ihre Fähigkeit verliere, langfristig zu denken. Zudem frage er sich, ob die EU die Kraft habe, im Hinblick auf globale Herausforderungen mit der übrigen Welt zu konkurrieren. Er zweifle daran, dass die Investitionsoffensive die Mängel der Europa-2020Strategie ausgleichen könne. Herr Fornea hebt hervor, dass die EU keine Wachstums-, sondern nur eine Konjunkturbelebungsstrategie habe. Er thematisiert Steuerungsprobleme auf europäischer und nationaler Ebene, die enorm hohe Jugendarbeitslosigkeit, den Mangel an Instrumenten zur Umsetzung von Maßnahmen sowie das Fehlen klarer Ziele gegenüber zahlreichen Strategien und Debatten, in denen wichtige Fragen oft vermieden würden. Frau Škrabalo unterstreicht die Bedeutung der Debatte sowie die Bedeutung langfristiger Investitionen und der für die Armutsminderung notwendigen Instrumente, z.B. den Mindestlohn. Soziale und ökologische Fragen dürften gegenüber wirtschaftlichen Fragen nicht in den Hintergrund treten. Sie zeigt sich besorgt über die sozialen Ergebnisse der Europa-2020-Strategie und die Einbeziehung der Ökologie in die Strategie. Herr Páleník hält inklusives Wachstum für grundlegend, kann es aber nicht sehen. Er verweist auf steigende Arbeitslosigkeit, die zu sozialen Spannungen, Unruhen und Verbrechen führen könnte. Er fragt, wie Arbeitsproduktivität entwickelt werden könnte. Abschließend stellt er fest, dass die Menschen sich als Teil der Gesellschaft fühlen und nicht ausgegrenzt werden sollten. Frau Demelenne teilt die Besorgnis über Arbeitslosigkeit und mangelndes Wirtschaftswachstum. Arbeitskosten spielten beim Streben nach Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum eine wichtige Rolle. Nicht nur Löhne und Gehälter, sondern auch Besteuerung, Energiekosten, und mangelnde Investitionen in Sektoren, die hochwertige Produkte herstellten, seien wichtige Faktoren. Sie äußert sich zur Einführung eines Rahmens für Löhne und Gehälter in Belgien. Sie fragt nach der Koordinierung von Löhnen und Gehältern zur Vermeidung von Wettbewerb. Herr de Buck äußert sich skeptisch zur Europa-2020-Strategie. Die EU sei effizient bei der Festlegung von Zielen und Indikatoren, aber worum es wirklich gehe, sei die Umsetzung der Politik. Er fragt sich, ob die digitale und die Energieunion wirklich existieren und weist auf zu erörternde Themen hin: Arbeitsmarktregelungen, Bildung und Handel. Er zeigt sich über die Steuerung und Wettbewerbsfähigkeit der EU besorgt. Europäische und nationale Fragen seien heute miteinander verquickt. Herr Malosse bittet die Herren Wolff, Baráth und Lobo Xavier um Reaktion. Herr Wolff räumt zunächst ein, dass Unklarheit über die Definition von Zielen und die Ebene – europäische oder nationale – herrscht, auf der bestimmte Maßnahmen ausgeführt werden sollten. Es bedürfe einer verstärkten Koordinierung der Strukturpolitik, die häufig tief in nationalen Bestimmungen verwurzelt sei, durch die EU. Dabei sollten nur grundlegende Fragen, die koordiniert EESC-2015-00317-02-00-PV-TRA (EN) 5/7 werden müssten, berücksichtigt werden. Es gebe Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen EU-Mitgliedstaaten und in dem sich aus der Produktivität ergebenden Prozess der Entwicklung der Löhne und Gehälter. Das Modell der Vereinigten Staaten der Mobilität der Arbeitnehmer sei für die EU weder machbar noch realistisch. Er weist auf das Beispiel Belgiens hin, das einen nationalen Rat für Wettbewerbsfähigkeit eingeführt habe. Solche Räte könnten überall in der EU eingesetzt und koordiniert werden. Er stimmt zu, dass die EU in diesen Zeiten des Krisenmanagements ihre langfristige Ausrichtung auf die Zukunft verliere und dass es nicht Präsident Junckers Plan sei, das Problem der Europa-2020-Strategie zu lösen. In der Tat würden die nationalen Reformprogramme in vielen Ländern versagen. Man müsse entscheiden, in welchen Bereichen politische Einheit erforderlich sei und in welchen nicht, und sich ausschließlich auf erstere konzentrieren. Abschließend unterstreicht er die Notwendigkeit der Umsetzung, vor allem auf nationaler Ebene. Herr Baráth dankt den Teilnehmern an der Aussprache. Er schließe sich Herrn Palmieris Ausführungen an, dass erhebliche Unterschiede in den Bereichen Forschung und Entwicklung die langfristige wirtschaftliche Entwicklung der EU bremsten. Die digitale Wirtschaft spiele eine entscheidende Rolle und die Koordinierung zwischen den einzelnen Sektoren müsse verstärkt werden. Er räumt ein, dass das Projekt von Herrn Juncker die Europa-2020-Strategie nicht wirklich beeinflussen könne. Es seien flexible Projekte und Berechnungen nötig, die Faktoren wie den Defiziten der EU-Mitgliedstaaten Rechnung trügen. Schließlich nennt er drei Säulen der Europa2020-Strategie – Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Inklusion –, deren Koordinierung ausschlaggebend für Wachstum sei. Herr Lobo Xavier dankt den Teilnehmern für ihre Bemerkungen im Rahmen der Aussprache. Ein Gleichgewicht zwischen fiskalischen und sozialen Maßnahmen sei fundamental. Der digitale Markt könne die Beschäftigung fördern, vorausgesetzt es würden Maßnahmen getroffen, um einschlägige Bestimmungen einzuführen. In Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit unterstreicht er die Bedeutung der Industrie und das Erfordernis, sicherzustellen dass sowohl KMU als auch die großen europäischen Marktführer unterstützt würden. Er sei ebenfalls der Ansicht, dass die EU entschlossener die Steuerungsmechanismen ändern müsse. Die Sozialpartner ebenso wie andere Organisationen der Zivilgesellschaft seien in der Tat Teil der Lösung und sollten in die Vorbereitung und Umsetzung der Politik einbezogen werden. Abschließend betont er die entscheidende Bedeutung des Investitionsumfelds und die Notwendigkeit hochwertiger privater wie öffentlicher Investitionen, die in einem günstigen Umfeld zum Wohle aller getätigt werden könnten. Herr Malosse weist darauf hin, dass die Europa-2020-Strategie nützlich sein könne, jedoch bei dieser wie bei der vorausgegangenen Lissabon-Strategie die Gemeinschaftsmethode vergessen worden sei. Die Gemeinschaftsmethode sei elementar und müsse wieder eingeführt werden, um mit Instrumenten im Rahmen der Strategie zum Einsatz zu kommen. Die Europa-2020-Strategie und die Gemeinschaftsmethode sollten kombiniert werden und sich dabei gegenseitig verstärken. Herr Malosse dankt den Gastrednern und Berichterstattern. Er entschuldigt sich und überträgt den Vorsitz an Vizepräsident Hans-Joachim Wilms. EESC-2015-00317-02-00-PV-TRA (EN) 6/7 Herr Wilms kündigt an, zu den Änderungsanträgen überzugehen. Herr Greif erklärt, dass er zuerst über die Stellungnahmen sprechen wolle, da er dazu keine Möglichkeit gehabt habe. Herr Wilms bittet das Plenum, darüber abzustimmen, ob die allgemeine Aussprache wieder aufgenommen oder zu den Änderungsanträgen übergegangen werden solle. Das Plenum stimmt dafür, zu den Änderungsanträgen überzugehen. Während der Aussprache über die Änderungsanträge zeigt sich Herr Palmieri in seiner Funktion als Vorsitzender des Lenkungsausschusses Europa 2020 besorgt darüber, wie mit den Stellungnahmen EUR/007 und EUR/008 umgegangen würde. Die Berichterstatter, Herr Baráth und Herr Lobo Xavier, arbeiteten sehr hart und unter extrem schwierigen und strittigen Umständen an den Stellungnahmen. Die Berichterstatter sollten mehr Zeit erhalten, die Stellungnahmen und Kompromisslösungen zu erläutern. Nur über die Änderungsanträge zu sprechen sei den Berichterstattern gegenüber nicht fair und würde der Rolle des EWSA nicht gerecht werden, insbesondere da um eine der Stellungnahmen vom lettischen Ratsvorsitz ersucht worden sei. Herr Wilms antwortet, dass die Berichterstatter gemäß der Geschäftsordnung bereits vor der allgemeinen Aussprache Zeit gehabt hätten, die Stellungnahmen zu erläutern, und ihnen zudem anschließend das Wort erteilt worden sei, um auf die Fragen des Plenums einzugehen. Vor der Erörterung der Änderungsanträge sei das Plenum gefragt worden, ob es die allgemeine Aussprache wieder aufnehmen wolle, aber die Mehrheit habe dafür gestimmt, zu den Änderungsanträgen überzugehen. _____________ EESC-2015-00317-02-00-PV-TRA (EN) 7/7