spezielle Betriebswirtschaftslehre - Tourismus Tourismus in Österreich Österreich hat seinen Platz unter den Top Ten bei den Ankünften verloren, aber zählt noch immer zu den beliebtesten Reisezielen. Bei den Pro-Kopf-Einnahmen aus dem Tourismus befindet sich Österreich international im Spitzenfeld Tourismus ist in Österreich sehr wichtig und nimmt die Schlüsselrolle ein. Beitrag zum BIP: 8 % des Bruttoinlandproduktes. Ca. 90 000 Betriebe werden zum Tourismus in Österreich gezählt. Unser Land ist ein typisches Touristenland und lebt grundsätzlich davon, speziell Kärnten. Bei uns sind die Rahmenbedingungen, wie z. B. Umweltauflagen, bestens erfüllt. Der MICE-Tourismus (Meeting – Incentives – Congresses – Events) spielt in Österreich eine große Rolle. Der Kongresstourismus ist sehr wichtig, da ein solcher Tourist 460,00 durchschnittlich pro Tag und ein normaler Tourist nur rund 100,00 pro Tag in Österreich lässt. volkswirtschaftliche Funktionen des Tourismus: Einkommen der Unternehmen und auch der nachgelagerten Unternehmen (Landwirtschaft, Bauwirtschaft..) Arbeitsplätze (Tourismus ist größter Arbeitgeber der Welt 100 Mio. Arbeitsplätze; Bild des Beschäftigten im Tourismus: weiblich, jung, zeitlich flexibel, häufiger Arbeitsplatzwechsel; Durchschnittseinkommen aber unter dem Durchschnittseinkommen der Österreicher/Innen) wesentlicher Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt und zur Zahlungsbilanz Reisemotive Frankreich und China sind im Ranking deshalb so weit vorne, da sie viele Leute alleine schon wegen ihrer Vielfalt und anziehen. Z. B. der Eifelturm ist ein Weltgebäude das jährlich Besucher an sich zieht. Damit kann ein Lindwurm in Österreich nicht mithalten. Außerdem ist es abhängig von dem Urlaubertypen. Urlaubertypologien: junge Genussurlauber jung, niedriges bis mittl. Einkommen, zeitlich flexibel, Unterhaltung im Vordergrund; Sport, Nichtstun junge Familien mittleres Alter, mittleres Einkommen, ausspannen und Erholung vorsichtige Erholungsurlauber etwas älter, mittleres Einkommen, suchen Ruhe und Entspannung, nähere Umgebung anspruchsvolle Erlebnisurlauber jung bis mittl. Alter, mittl. bis höheres Einkommen, mobil, aktiv klassische Kultururlauber höheres Einkommen, interessiert an Kultur, traditionell eingestellt….. 1 spezielle Betriebswirtschaftslehre - Tourismus Trends neue Zielgruppen künstliche Erlebniswelten Nutzung des Internets Trends kürzere Aufenthalte neue Märkte Heutzutage reisen Leute immer kürzer. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist gesunken von 5,08 auf 4 innerhalb von nur 20 Jahren. Sie buchen lieber Billigfluglinien und nutzen daher das übergebliebene Geld für hochwertige teurere Angebote. Sehr beliebt sind derzeit Städtereisen, Sporturlaube und Rundreisen. Erlebniswelten Erlebniswelten dienen zur Unterhaltung für die ganze Familie, aber auf für spezielle Zielgruppen. Heutzutage sind sie total im Trend. Österreich hat den Trend anfangs lange verschlafen. Seit Jahren nimmt das Angebot von Erlebniswelten zu. Ein Beispiel ist das Erlebniszentrum in St. Kanzian, welches Spaß für Groß und Klein bietet. Vorteile Nachteile Förderung für das Land bzw. den Ort Kunden schätzen die Ruhe am Land und wollten keinen Ansturm von Touristen. Gastbetriebe und Hotels hängen meist von solchen Attraktionen ab. Besser den Einklang mit der Natur in den Vordergrund stellen und so versuchen mehr Touristen zu bekommen. Können touristische Impulse setzen Viele Kräuter und Anbaugebiete können daher kaputt gehen. Entwicklung des Tourismus Wenn man sich verplant, geht man schnell in Konkurs, was sich negativ auf das Land bzw. den Ort auswirkt. 2 spezielle Betriebswirtschaftslehre - Tourismus Meist stehen diese Großprojekte nach kurzer Zeit in den Schlagzeilen, weil sie sich finanziell verplant haben, der Standtort nicht richtig war, Überschätzung des Besucherpotenzials und Managementschwächen. Neue Märkte – neue Chancen Zukunft für den österreichischen Tourismus liegt im Osten. Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen und Russland; weitere Hoffnungsmärkte sind China und Indien Neue Zielgruppen Oldies but Goldies Generation +50; rel. hohes Einkommen und rel. viel Zeit Umweltzeichen und Zertifizierungen Die bekannteste Form sind die Hotelsterne, welche einem Gütesiegel entsprechen. Eine Hotelklassifizierung ist ein einheitliches System, welches z. B. in Deutschland, Schweden und Ungarn genauso ist. In Italien und Spanien kann die gleiche Sternenanzahl aber anders gereiht und mit anderen Standards zertifiziert werden. Weiter Zertifizierungen im Bereich Tourismus: Österreichische Umweltzeichen o staatliche Ökolabel für Tourismus o für die Stärkung des Umweltbewusstseins o Kosteneinsparungen o Umweltorientierte Betriebsführung Blue Flag o Zeichen für Badeurlaub o seit 1987 o steht für die Qualität des Wassers, Reinigung des Strandes, Abfallentsorgung o engagieren sich für die intakte Natur und Umwelt Kronen – familotel – www.petschnighof.at 3 spezielle Betriebswirtschaftslehre - Tourismus Kennzahlen im Tourismus Reiseintensität o Reisehäufigkeit o Gesamten Nächtigungen / gesamten Ankünfte Tourismusintensität o Anzahl der Reisenden / Anzahl der Personen Durchschnittliche Aufenthaltsdauer o Anteil der Personen mit min. einer Reise mit fünftägiger Aufenthaltsdauer Zahl der Übernachtungen pro Einwohner Auslastung o Nächtigungen werden mit Bettenkapazität in Relation gestellt o Durchschnittlicher Auslastung in Österreich 35 % Negative Auswirkungen des Tourismus 1. Negative Auswirkung auf die Natur Anfangs ist es natürlich gut, dass durch die Touristen für die Natur gesorgt wird, aber bringt dies auch einiges negatives mit sich. Durch den Bau von z. B. immer mehr Skipisten und Hotels gehen immer mehr schöne Plätze der Natur kaputt. 2. Wasserverbrauch In Ländern wie Mallorca wird viel zu viel Wasser für die Golfplätze verschwendet, sodass die Leute dort fast kein Wasser mehr für das Leben haben. 3. Umweltverschmutzung Da immer mehr Leute in den Urlaub tausende Kilometer weit fahren werden sehr viele Schadstoffe, welche die Umwelt belasten, ausgegeben. 4. Müll Heutzutage wird immer mehr Müll einfach im Meer versenkt, wodurch viele Korallenriffe zerstört werden. 5. Abwasser In manchen Ländern gibt es noch keine richtigen Kläranlagen, daher wird das verdreckte mit Chemikalien versetzte Wasser in Flüsse oder Meere geleitet. 4 spezielle Betriebswirtschaftslehre - Tourismus Leider werden mit den vielen Neuheiten immer mehr Tiere von ihren Plätzen verbannt und sterben mit der Zeit immer mehr aus. Durch die vielen Angebote, die ein Tourist haben will, müssen sich viele alteingesessene Berghütten umstellen und ihre Bräuche und Sitten verändern. Außerdem passen sich der Lebensstil der heutigen Tourismusregion immer mehr an, um keine Touristen zu verschrecken. Für Tourismusgegenden besteht die Gefahr, dass sie sich zu sehr darauf fixieren und andere Wirtschaftszweige nicht mehr beachten. Sanfter nachhaltiger Tourismus Das Ziel davon ist, dass die Umwelt (Achten auf die Natur, Wasser, Atmosphäre usw.), Wirtschaft (Einnahmen bleiben in der Region, Arbeitsplätze) und die Gesellschaft (Bevölkerung wird an der Planung beteiligt, Recht auf Selbstbestimmung der Bevölkerung) verbunden wird. Darauf sollen die zukünftigen Generationen profitieren. „Tourismus soll sozial gerecht, kulturell angepasst, ökologisch verträglich und wirtschaftlich sinnvoll sein.“ 5