Inhaltsverzeichnis Gemeinsamer Teil 1. Markt .......................................................................................................................... - 2 1.1. Definition ............................................................................................................. - 2 - 1.2. Arten ................................................................................................................... - 2 - 1.3. unvollkommener und vollkommender Markt ........................................................ - 2 - 1.3.1. vollkommender Markt ................................................................................... - 2 - 1.3.2. unvollkommener Markt ................................................................................. - 2 - 1.4. 2. Marktversagen .................................................................................................... - 3 - 1.4.1. Definition ...................................................................................................... - 3 - 1.4.2. Ursachen...................................................................................................... - 3 - Externe Effekte ........................................................................................................... - 3 2.1. Definition ............................................................................................................. - 3 - 2.2. positive und negative externe Effekte .................................................................. - 3 - 2.2.1. positive externe Effekte ................................................................................ - 3 - 2.2.2. negative externe Effekte ............................................................................... - 4 - 2.3. Typen .................................................................................................................. - 4 - 2.3.1. psychologische externe Effekte .................................................................... - 4 - 2.3.2. pekuniäre externe Effekte ............................................................................ - 4 - 2.3.3. technologische externe Effekte .................................................................... - 4 - 2.4. externe Effekte im Konsum und in der Produktion ............................................... - 4 - 2.4.1. externe Effekte in der Produktion ................................................................. - 4 - 2.4.2. externe Effekte im Konsum .......................................................................... - 5 - 2.5. Messung und Bewertung von externen Effekten ................................................. - 5 - 2.5.1. Modelle ........................................................................................................ - 5 - 2.5.2. Probleme...................................................................................................... - 6 - 3.1. Internalisierung.................................................................................................... - 6 - 3.1.1. Definition ...................................................................................................... - 6 - 3.1.2. Möglichkeiten der Internalisierung ................................................................ - 6 - 1. Markt 1.1. Definition Unter dem Begriff „Markt“ versteht man das Zusammentreffen, von zwei oder mehreren Marktakteure, zum Austausch von Gütern oder Dienstleistungen. Als Marktakteure werden Anbieter und Nachfrager bezeichnet, welche einzelne Personen, Unternehmen oder Haushalte sein können. 1 1.2. Arten In der Volkswirtschaft unterscheidet man zwei verschiedene Marktarten, die Gütermärkte und die Faktormärkte. Bei den Gütermärkten verkaufen die Unternehmen ihre Güter und Dienstleistungen an Haushalte, während bei den Faktormärkten die Unternehmen die Käufer von, zum Beispiel, Arbeitskraft, Grundbesitz oder Realkapital sind.2 1.3. unvollkommener und vollkommender Markt 1.3.1. vollkommender Markt Der vollkommende Markt ist ein, im Prinzip, rein theoretisches Modell und wird auch als „idealer Markt“ bezeichnet. Er beschreibt einen Markt, an dem es zahlreiche AnbieterInnen und NachfragerInnen gibt. Die AnbieterInnen sind alle gleichgestellt, sprich sie dürfen weder persönliche, räumliche oder zeitliche Präferenzen haben und müssen außerdem die gegebenen Marktpreise akzeptieren. Beim vollkommenen Markt herrscht vollständige Markttransparenz. Die angebotenen Güter müssen gelichartig sein, was bedeutet, dass sie sich durch nichts unterscheiden dürfen. 3, 4 1.3.2. unvollkommener Markt Am unvollkommenen Markt, sind weder die angebotenen Güter gleichartig, noch sind die AnbieterInnen alle gleichgestellt. Die AnbieterInnen können individuell, durch Marketingmaßnahmen, das Interesse der NachfragerInnen wecken und sie haben die Möglichkeit die Preise unterschiedlich zu gestalten. Der unvollkommene Markt liegt in der Realität vor. 5, 6 Fritsch, Michael et al, Marktversagen und Wirtschaftspolitik. 7. Auflage. – München: Verlag Franz Vahlen, 2007, S. 6; zitiert in Neugebauer, Miriam: Marktversagen infolge von externen Effekten. – Oldenburg: Grin Verlag, 2008, S.5 2 vgl. Mankiw, Nicholas Gegory: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. – Stuttgart: Schäffer-Poeschel, 2004, S. 26; zitiert in Neugebauer, Miriam: Marktversagen infolge von externen Effekten. – Oldenburg: Grin Verlag, 2008, S.6 3 vgl. ebda S. 68; zitiert in Neugebauer, Miriam: Marktversagen infolge von externen Effekten. – Oldenburg: Grin Verlag, 2008, S.7 4 vlg. http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/21070/vollkommener-markt (18.10.2012) 5 vgl. http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=1E04F0; zitiert in Neugebauer, Miriam: Marktversagen infolge von externen Effekten. – Oldenburg: Grin Verlag, 2008, S.8 6 vgl. Mankiw, Nicholas Gegory: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. – Stuttgart: Schäffer-Poeschel, 2004, S. 68f; zitiert in Neugebauer, Miriam: Marktversagen infolge von externen Effekten. – Oldenburg: Grin Verlag, 2008, S.8 1 vgl. -2- 1.4. Marktversagen 1.4.1. Definition Am Markt werden Güter dort eingesetzt, wo der Nutzen des Käufers/der Käuferin und der Nutzen des Verkäufers/der Verkäuferin am höchsten sind. Hierbei müssen am Markt zum Beispiel folgende Bedingungen erfüllt sein: vollständige Konkurrenz Universalität Marktergebnis ist nur für jeweilige/n Käufer/in und Verkäufer von Bedeutung Handelbarkeit keine Informationsungleichgewichte Liegt eine, oder mehrere, dieser Bedingungen nicht vor, spricht man von Marktversagen. 7 1.4.2. Ursachen Marktversagen kann auf folgende Ursachen zurückgeführt werden: 2. natürliche Monopole Unteilbarkeit asymmetrische Information öffentliche Güter externe Effekte 8 Externe Effekte 2.1. Definition Als externe Effekte, auch „Drittwirkungen“ genannt, bezeichnet man die, durch die Aktivitäten einer Wirtschaftseinheit auf andere Wirtschaftseinheiten ausgeübten Einflüsse, ohne, dass der Verursacher/ die Verursacherin dafür finanziell aufkommen muss, beziehungsweise der/die Betroffene eine Entschädigung erhält. Diese können entweder positive oder negative Einflüsse sein, welche in der Produktion oder bei dem Konsum entstehen können. 9,10 2.2. positive und negative externe Effekte 2.2.1. positive externe Effekte Im Falle, dass die Aktivitäten des Versuchers/der Verursacherin sich positiv auf das Produktions- oder Nutzniveau anderer Produzenten oder Konsumenten auswirkt, folglich ein vorteilhafter Einfluss auf Dritte vorliegt, spricht man von positiven externen Effekten. 11,12 Beispiele: Hausrenovierung, Straßenbeleuchtung, Parfumduft, … 7 vgl. http://www.svp-thunstetten-buetzberg.ch/archiv_doc/Marktversagen.pdf (23.10.2012) vgl. Neugebauer, Miriam: Marktversagen infolge von externen Effekten. – Oldenburg: Grin Verlag, 2008, S.11 9 vgl. Beck, Bernhard: Mikroökonomie. – Stuttgart: UTB basics, vdf Hochschulverlag, 2011, S. 146 10 vgl. Karl, Bernhard: Die sozialen Kosten und externe Effekte des Verkehrs in Österreich – Wien, Wirtschaftsuniv., Dipl.-Arb. , 1990. 11 vgl. Bernhard, 1990, S. 12 vgl. www.vimentis.ch/content/docs/marktversagen.pdf (14.10.2012) 8 -3- 2.2.2. negative externe Effekte Im umgekehrten Fall, wirken sich die Aktivitäten des Versuchers/der Verursacherin negativ auf das Produktions- oder Nutzniveau anderer Produzenten oder Konsumenten aus, folglich liegt ein nachteiliger Einfluss auf Dritte vor. 13, 14 Beispiel: Zigarettenrauch, CO²-Ausstoß bei Verkehr, Industrieabgase, … 2.3. Typen Man kann zwischen drei verschiedenen Typen von externen Effekten unterscheiden. 2.3.1. psychologische externe Effekte Unter psychologische externe Effekte versteht man, wenn ohne, dass ein physischer Zusammenhang besteht, das Nutzniveau einer Person durch das Konsum- oder Nutzniveau durch Dritte beeinflusst wird.15 2.3.2. pekuniäre externe Effekte Pekuniäre externe Effekte sind Folgen des Wettbewerbs auf den Märkten, die entweder positive (Eröffnung von Marktchancen), oder negative (Vernichtung von Marktchancen) Auswirkungen auf andere Märkte haben. 16 Sie sind somit das Resultat aus nicht direkt miteinander verbundenen Marktbeziehungen.17 2.3.3. technologische externe Effekte Technologische externe Effekte entstehen, wenn die Handlungen von Marktakteuren unmittelbar die Gewinn- bzw. Nutzenfunktionen von Dritten, entweder positiv oder negativ, beeinflussen. Hierbei müssen die VerursacherInnen nicht für alle entstanden Kosten aufkommen, sondern „übertragen“ diese auf die Allgemeinheit. Sie können durch Produktions- oder durch Konsumaktivität ausgelöst werden. 18, 19 2.4. externe Effekte im Konsum und in der Produktion 2.4.1. externe Effekte in der Produktion: „Externe Effekte in der Produktion treten dann auf, wenn die Produktionsmöglichkeiten eines Unternehmens von den Konsum- oder Produktionsentscheidungen anderer abhängen.“ 20 13 vgl. www.vimentis.ch/content/docs/marktversagen.pdf (14.10.2012) vgl. Karl, Bernhard: Die sozialen Kosten und externe Effekte des Verkehrs in Österreich. – Wien, Wirtschaftsuniv., Dipl.-Arb. , 1990. 15 vgl. Fritsch, Michael et al, Marktversagen und Wirtschaftspolitik. 7. Auflage. – München: Verlag Franz Vahlen, 2007, S. 91; zitiert in Neugebauer, Miriam: Marktversagen infolge von externen Effekten. – Oldenburg: Grin Verlag, 2008, S.12 16 vgl. Beck, Bernhard: Mikroökonomie. – Stuttgart: UTB basics, vdf Hochschulverlag, 2011, S.151 17 vgl. Fritsch, Michael et al, Marktversagen und Wirtschaftspolitik. 7. Auflage. – München: Verlag Franz Vahlen, 2007, S. 91; zitiert in Neugebauer, Miriam: Marktversagen infolge von externen Effekten. – Oldenburg: Grin Verlag, 2008, S.12 18 vgl. http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/externe-effekte/externe-effekte.htm (18.10.2012) 19 vgl. Fritsch, Michael et al, Marktversagen und Wirtschaftspolitik. 7. Auflage. – München: Verlag Franz Vahlen, 2007, S. 91; zitiert in Neugebauer, Miriam: Marktversagen infolge von externen Effekten. – Oldenburg: Grin Verlag, 2008, S.12 20 Michael Ahlheim ; Stephan, Gunter : Ökonomische Ökologie. – Berlin: Springer Berlin Heidelberg, 2008, S. 59 14 -4- Beispiele negative externe Effekte: Produktion/Konsum: Durch die Abgase einer Fabrik, wird die Luftverschmutzung erhöht und dies kann, zum Beispiel, zu gesundheitlichen Schäden führen. Produktion/Produktion: Wenn eine Fabrik, durch Fäkalien die Gewässer verschmutzt, wirkt sich das, zum Beispiel, negativ auf eine Fischerei aus. 21 2.4.2. externe Effekte im Konsum: „Externe Effekte im Konsum liegen vor, wenn das Nutzniveau eines Konsumenten durch die Konsum- oder Produktionsentscheidungen anderer Wirtschaftssubjekte beeinflusst wird.“ 22 Beispiele negative externe Effekte: Konsum/Produktion: Durch eine falsche Abfallentsorgung sickern die schädlichen Stoffe in das Grundwasser, welche zur Verschmutzung der Gewässer beitragen und sich dies dadurch zum Beispiel schlecht auf die Fischerei auswirkt. Konsum/Konsum: Durch eine Grillparty werden die Nachbarn durch den entstehenden Rauch oder Lärm belästigt.23 2.5. Messung und Bewertung von externen Effekten Es gibt verschiedene Konzepte zur Bewertung von externen Effekten. 2.5.1. Modelle Konzept der „Unterlassungskosten“ Bei diesem Konzept nimmt man die Kosten, die bei der Vermeidung des entstandenen Schadens anfallen würden. 24 Hierbei werden die Kosten erhoben, die notwendig sind um externe Effekte durch gegebene Technologien zu vermindern beziehungsweise zu vermeiden. 25 Hedonistisches Preiskonzept Mit Hilfe des hedonistischen Preiskonzepts wird die Veränderung des Marktpreises eines Gutes ermittelt, welche auf externe Effekte zurückzuführen ist. 26 Schadensfunktion/Dosis-Wirkungs-Konzept Für das Dosis-Wirkungskonzept wird zuerst die Bewertung von nicht-finanziellen Größen herangezogen. Infolge analysiert man das finanzielle Ausmaß der bekannten, beziehungsweise angenommenen Schäden. 27 21 vgl. http://www2.uni- jena.de/oeko/Lehrangebot/Lehrangebot_SS_08/V_Einf_Oekonomie_Organisation_Medien/Vorl08_5.pdf (22.10.2012) 22 Michael Ahlheim ; Stephan, Gunter : Ökonomische Ökologie. – Berlin: Springer Berlin Heidelberg, 2008, S. 59 23 vgl. http://www2.unijena.de/oeko/Lehrangebot/Lehrangebot_SS_08/V_Einf_Oekonomie_Organisation_Medien/Vorl08_5.pdf (22.10.2012) 24vgl. http://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/328910/ (23.10.2012) 25 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Externer_Effekt#Messung_und_Bewertung (23.10.2012) 26 vgl. ebda. 27 vgl. ebda. -5- Konzept der geäußerten Präferenzen Um die verursachten Schäden durch externe Effekte zu bewerten, sind vor allem die individuellen Wertschätzungen von Bedeutung. Zur Bewertung werden jene Personen befragt, deren Nutzniveau durch externe Effekte verändert wurde. 28 2.5.2. Probleme Die Bewertung wird jedoch durch die folgenden Punkte erschwert: Die für das Konzept der „Unterlassungskosten“ notwendigen Technologien, sind oft nicht vorhanden, beziehungsweise weisen diese oft zu hohe Kosten auf. 29 Die vollständige Erfassung der verursachenden Ereignisse, beziehungsweise die Feststellung, wem man den verursachten Schaden zuordnen kann, ist oft nicht eindeutig. 30 Die Zeitspanne zwischen der Verursachung und der Wirkung ist oft nicht genau festellbar. Infolge kann die Wirkung nur schwer einer bestimmten Ursache zugeordnet werden und die zukünftige Entwicklung ist kaum vorhersehbar.31 2.6. Internalisierung 2.6.1. Definition Bei der Internalisierung von externen Effekten, werden die externen Kosten bzw. Schäden dem/der Verursacher/in zugeordnet. Infolge sollte sich das Markversagen, sprich die volkswirtschaftliche Fehlverteilung, eliminieren. 32 2.6.2. Möglichkeiten der Internalisierung Moralische Appelle Öffentliche Güter Politische Durchsetzbarkeit ohne Umgehungsmöglichkeiten Fusion/Verhandlung zwischen dem/der Schädiger/in und dem/der Geschädigtem/r Gebote und Verbote Steuern bzw. Subventionen 33 28 vgl. http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3193.pdf (23.10.2012) vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Externer_Effekt#Messung_und_Bewertung (23.10.2012) 30 vgl. Karl, Bernhard: Die sozialen Kosten und externe Effekte des Verkehrs in Österreich – Wien, Wirtschaftsuniv., Dipl.-Arb. , 1990. 31 Bernhard, 1990 32 vgl. http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/internalisierung-externer-effekte.html (22.10.2012) 33 vgl. http://www.ruhr-uni-bochum.de/agvwp1/Vwp/iee.pdf (22.10.2012) 29 -6-