Interview - AGFK-BW

Werbung
INTERVIEW
Der Vorstand der AGFK-BW erklärt, warum sich eine Mitgliedschaft im Netzwerk fürs
Rad auszahlt. Im Interview:
Reinhard Molt, Bürgermeister von Filderstadt,
Michael Obert, Bürgermeister von Karlsruhe,
Günter Riemer, Bürgermeister von Kirchheim unter Teck,
Beatrice Soltys, Bürgermeisterin von Fellbach und
Dr. Michael Wilke, Bürgermeister von Lörrach.
Radfahren ist Teil eines modernen Lebensstils. Aber warum lohnt sich für Kommunen
und Landkreise die Förderung des Radverkehrs?
Reinhard Molt: Grundsätzlich gilt: Investitionen in die Infrastruktur des Radverkehrs sind
günstiger als die Investitionen in den motorisierten Individualverkehr. Deshalb lohnt es
sich doppelt, dass Kommunen und Landkreise den Radverkehr fördern.
Michael Obert: Radverkehr ist unverzichtbarer Bestand moderner Mobilität und für jede
Kommune ein harter Standortfaktor. Ohne hohen Radverkehrsanteil ist Mobilität im
verdichteten Raum gar nicht mehr möglich.
Beatrice Soltys: Eine Stärkung des Radverkehrs hilft, Probleme des dominierenden KfzVerkehrs zu verringern, seien es Platzprobleme, z.B. beim Parken, oder die negativen
Auswirkungen von Abgasen, - insgesamt trägt dies also zur Steigerung der
Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums bei.
Dr. Michael Wilke: Viele Kommunen haben das Ziel klimaneutrale Kommune zu werden
und wollen daher den CO2-Ausstoß stark reduzieren. Hierfür ist ein Ausbau des
Radverkehrs unverzichtbar. Und nicht zuletzt: Fahrradfahren ist gesund und macht
Spaß.
Die AGFK-BW ist ein Netzwerk mit aktuell 39 Mitgliedern. Welchen Mehrwert bietet die
AGFK-BW ihren Mitgliedern?
Reinhard Molt: In vielerlei Hinsicht betritt man mit der Förderung von Radverkehr
Neuland. Hier ist der Austausch zwischen den Akteuren gut und förderlich, um
Argumentationshilfen gegenüber den traditionellen Verkehrsarten und Gremien zu
bekommen. Weitere wichtige Bausteine der AGFK- Arbeit sind Fortbildungsangebote
und die Produktion von Informationsmaterialien sowie Marketingmaßnahmen. Gerade
die Kommunikations-arbeit, das heißt das Marketing für die Fahrradnutzung, ist von
enormer Bedeutung.
Beatrice Soltys: Im Zusammenschluss ist mehr politisches Gewicht beim Einbringen
fahrradbezogener Forderungen möglich. Aus meiner Sicht also insgesamt in jedem Fall
eine lohnende Kooperation.
KONTAKT:
Pressebüro
Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in
Baden-Württemberg e. V.
c/o fairkehr GmbH
Telefon (0228) 985 85-44
Telefax (0228) 985 85-50
[email protected]
www.agfk-bw.de
FÜRS RAD. VOR ORT.
Welche Voraussetzungen müssen Städte, Gemeinden und Landkreise erfüllen um
Mitglied in der AGFK-BW zu werden?
Dr. Michael Wilke: Die Bewerber müssen sich zu einer nachhaltigen Förderung des
Radverkehrs bekennen. Der erste Schritt hierfür ist der Beschluss des zuständigen
politischen Gremiums, der AGFK-BW beitreten zu wollen und darauf hinzuwirken, die
erforderlichen Voraussetzungen für die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Stadt“,
„Fahrradfreundliche Gemeinde“ oder „Fahrradfreundlicher Landkreis“ zu erfüllen. Eine
wesentliche Voraussetzung ist unter anderem einen festen Ansprechpartner für alle
Belange des Radverkehrs zu benennen. Auch sollten die Bewerber bereit sein, sich aktiv
bei Mitgliederversammlungen, Facharbeiterkreisen und thematischen Arbeitsgruppen
einzubringen.
Beatrice Soltys: Nicht zuletzt ist ein finanzieller Beitrag nötig, der sich nach der Größe
der Kommune richtet. Mit Hilfe dieser Mitgliedsbeiträge sowie verschiedener Fördermittel
wird die Arbeit der AGFK-BW finanziert.
Wann ist eine Kommune denn fahrradfreundlich?
Reinhard Molt: Eine Kommune ist dann fahrradfreundlich, wenn für den radfahrenden
Bürger erkennbar wird, dass das Radfahren von allen Seiten erleichtert wird und, sehr
wichtig, auch Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit dem Thema
Radverkehrsförderung betrieben wird. Dieses neue Bewusstsein gilt es zu schärfen.
Dr. Michael Wilke: Damit sich eine Kommune fahrradfreundlich nennen kann, sollte sie
die Radverkehrsförderung in all ihren Arbeitsbereichen verankern. Neben den
Investitionen in die Infrastruktur sollte auch durch begleitenden Aktionen und Projekte ein
fahrradfreundliches Klima in der Kommune geschaffen werden.
Günter Riemer: Wenn das Angebot so gut ist, dass die Nutzung des Fahrrads
selbstverständlich ist.
Beatrice Soltys: Um eine qualitative Aussage über die Fahrradfreundlichkeit der
Kommune treffen zu können, kann man sich vom Land BW als fahrradfreundliche
Kommune zertifizieren lassen. Dazu bewertet eine Kommission verschiedene Bereiche
wie politische Schwerpunktsetzung, Infrastruktur, Verknüpfung des Radverkehrs mit dem
ÖPNV und anderes.
KONTAKT:
Zum Abschluss: Wer ist denn Ihr neues Wunschmitglied in der AGFK-BW und warum?
Reinhard Molt: Mein neues Wunschmitglied ist die Gemeinde Remshalden, da ich bis
Mai 2012 in Remshalden verantwortlich für das Planen und Bauen in dieser Kommune
war.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Remshalden das 40. AGFK-Mitglied werden würde.
Günter Riemer: Reutlingen, eine Großstadt mit über 100.000 Einwohnern
Pressebüro
Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in
Baden-Württemberg e. V.
c/o fairkehr GmbH
Telefon (0228) 985 85-44
Telefax (0228) 985 85-50
[email protected]
www.agfk-bw.de
FÜRS RAD. VOR ORT.
Beatrice Soltys: Wenn man sich die Verteilung der Mitglieds-Kommunen über das Land
anschaut, fällt auf, dass die Bereiche Hohenlohe, Schwäbische Alb und auch der
Schwarzwald noch recht gering vertreten sind. Von daher wäre es schön, wenn sich eine
Kommune aus diesen Gegenden der AGFK-BW anschließen würde.
Michael Obert: Ein Landkreis wäre vielleicht nicht schlecht, da haben wir noch
Nachholbedarf. Willkommen ist aber natürlich jeder, der sich für die
Radverkehrsförderung einsetzt.
Dr. Michael Wilke: Ich wünsche mir, dass noch zahlreiche Städte, Gemeinden und
Landkreise in Baden-Württemberg der AGFK-BW beitreten. Je mehr Mitglieder die
AGFK-BW hat desto besser kann sie Belange des Radverkehrs gegenüber dem Land
und dem Bund vertreten.
KONTAKT:
Pressebüro
Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in
Baden-Württemberg e. V.
c/o fairkehr GmbH
Telefon (0228) 985 85-44
Telefax (0228) 985 85-50
[email protected]
www.agfk-bw.de
FÜRS RAD. VOR ORT.
Herunterladen