INTERVIEW: BM REINHARD MOLT Radfahren ist Teil eines modernen Lebensstils. Aber warum lohnt sich für Kommunen und Landkreise die Förderung des Radverkehrs? Reinhard Molt: Aus kommunaler Sicht muss Radfahren mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Radfahren reduziert einerseits die Verkehrsbelastung auf den Straßen und natürlich andererseits auch die Emissionsbelastung in unseren Städten. Durch die Förderung von Radverkehr wird gleichzeitig insgesamt sowohl für die Nutzer der Straßen als auch für die Anlieger der Verkehr erträglicher und umweltfreundlicher. Darüber hinaus muss ein Umdenken bei den Investitionen auf kommunaler Ebene erfolgen. Grundsätzlich gilt: Investitionen in die Infrastruktur des Radverkehrs sind günstiger als die Investitionen in den motorisierten Individualverkehr. Deshalb lohnt es sich doppelt, dass Kommunen und Landkreise den Radverkehr fördern. Die AGFK-BW ist ein Netzwerk mit aktuell 39 Mitgliedern. Welchen Mehrwert bietet sie denn ihren Mitgliedern? Reinhard Molt: Der Mehrwert für die Mitglieder ist insbesondere der Austausch unter den Akteuren auf unterschiedlichen Ebenen: Von Oberbürgermeistern, Bürgermeistern bis hin zu Stadt- und Verkehrsplanern, aber natürlich auch für die jeweiligen Radbeauftragten in den Mitgliedskommunen. In vielerlei Hinsicht betritt man mit der Förderung von Radverkehr Neuland. Hier ist ein Austausch zwischen den Akteuren gut und förderlich, um Argumentationshilfen gegenüber den traditionellen Verkehrsarten und Gremien zu bekommen. Weitere wichtige Bausteine der AGFK-Arbeit sind die Fortbildungsangebote und die Produktion von Informationsmaterialien sowie Marketingmaßnahmen. Gerade die Kommunikationsarbeit, das heißt das Marketing für die Fahrradnutzung, ist von enormer Bedeutung. Welche Voraussetzungen müssen Städte, Gemeinden und Landkreise erfüllen um Mitglied in der AGFK-BW zu werden? Reinhard Molt: Wichtig ist, dass sowohl innerhalb der Gremienarbeit, aber insbesondere innerhalb der Verwaltung das Bewusstsein reifen muss, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, das Fahrradfahren zu fördern. Erst im Zusammenspiel zwischen Gremienarbeit und Kommunalverwaltung ist es möglich, diesen Weg zielstrebig zu beschreiten, da teilweise auch innerhalb der Bürgerschaft doch sehr stark der Blick vom motorisierten Individualverkehr aus geht. Wann ist eine Kommune denn fahrradfreundlich? Reinhard Molt: Eine Kommune ist dann fahrradfreundlich, wenn für den radfahrenden Bürger erkennbar wird, dass das Radfahren von allen Seiten erleichtert wird und, sehr wichtig, auch Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit dem Thema Radverkehrsförderung betrieben wird. Dieses neue Bewusstsein gilt es zu schärfen. Zum Abschluss: Wer ist denn Ihr neues Wunschmitglied in der AGFK-BW und warum? Reinhard Molt: Mein neues Wunschmitglied ist die Gemeinde Remshalden, da ich bis Mai 2012 in Remshalden verantwortlich für das Planen und Bauen in dieser Kommune war. Ich würde mich sehr freuen, wenn Remshalden das 40. AGFK-Mitglied werden würde. KONTAKT: Pressebüro Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. c/o fairkehr GmbH Telefon (0228) 985 85-44 Telefax (0228) 985 85-50 [email protected] www.agfk-bw.de FÜRS RAD. VOR ORT.