F_rderpreis_2013_Rede_Prof._Gather_13_Nov_2013

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Verleihung des Alfried Krupp-Förderpreises
für junge Hochschullehrer 2013
Begrüßung
Prof. Dr. Ursula Gather
Vorsitzende des Kuratoriums der
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
- Es gilt das gesprochene Wort -
Magnifizenzen,
sehr geehrter Herr Professor Borgwardt,
sehr geehrte Familie Borgwardt,
meine sehr verehrten Damen und Herren!
zur Verleihung des Alfried Krupp-Förderpreises für junge Hochschullehrer 2013 heiße
ich Sie in der Villa Hügel sehr herzlich willkommen.
Gestatten Sie mir eine Bemerkung vorab. Ich selbst habe den Preis im Juni 1987 aus
der Hand von Berthold Beitz erhalten. Der Preis hat meine wissenschaftliche Laufbahn entscheidend geprägt und gefördert. Stets hat Herr Beitz den Preis selbst an die
Preisträger überreicht. Die heutige Preisverleihung ist die erste, zu der er nicht mehr
unter uns weilt. Ich möchte Sie bitten, sich zum Andenken an Berthold Beitz zu erheben.
(Schweigeminute)
Meine Damen und Herren,
ich danke Ihnen, dass Sie sich zu Ehren von Herrn Beitz erhoben haben.
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung verleiht den Krupp-Förderpreis
heute zum 34. Mal. Das Ziel des Alfried Krupp-Förderpreises ist es, junge hervorragende Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer an deutschen Universitäten auszuzeichnen und zu fördern. Auch im Namen aller bisherigen Preisträger kann ich sagen:
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Die Besonderheit des Preises besteht weniger in der freilich beachtlich hohen finanziellen Ausstattung. Sie besteht vielmehr darin, dass er absolutes Vertrauen in die innovativen Fähigkeiten dieser jungen Wissenschaftler setzt. Um den KruppFörderpreis zu erlangen, muss man keine ausgearbeitete Projektbeschreibung einreichen, keinen Zeitplan bezüglich einer Zwischenevaluation oder einen Fortsetzungsantrag schreiben. Das wichtigste sind hervorragende wissenschaftliche Leistungen,
die bereits erbracht wurden, und die begründete Aussicht auf weitere exzellente Forschung.
In gewisser Weise gibt der Krupp-Förderpreis jungen Professorinnen und Professoren
eine besondere Unabhängigkeit und Freiheit – Freiheit von Bürokratie und Verwaltungsaufwand –, um sich ganz und gar der Forschung widmen zu können. In diesem
Sinne ist dieser Preis auch ein persönliches Vermächtnis von Berthold Beitz, dem
Freiheit und Unabhängigkeit stets so wichtig waren. Für ihn galt stets der Grundsatz:
„Vertrauen auf Personen statt auf Papiere“.
Alle Förderpreisträger, von denen auch in diesem Jahr wieder viele anwesend sind,
und die ich besonders herzlich begrüße, alle Förderpreisträger haben dies erfahren.
Wir finden daher, für junge Wissenschaftler, die voller Ideen sind, und die den größten Teil ihrer Laufbahn noch vor sich haben, ist der Alfried Krupp-Förderpreis die
schönste denkbare Auszeichnung.
In diesem Jahr hat der Wissenschaftliche Beirat der Stiftung unter der Leitung von
Herrn Professor Lüst einstimmig Herrn Karsten Borgwardt von der Eberhard Karls
Universität Tübingen vorgeschlagen. Lieber Herr Lüst, Ihnen und allen Mitgliedern
des Wissenschaftlichen Beirats danke ich für Ihre wie immer hervorragende Arbeit.
Lieber Herr Borgwardt, Ihnen gratuliere ich im Namen des Kuratoriums der Alfried
Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung herzlich zu dieser Auszeichnung.
Herr Borgwardt wurde in Kaiserslautern geboren. Dennoch hat ihn die bayerische
Stiftung Maximilianeum in ihre Förderung aufgenommen, wozu gemäß der sympathisch altmodischen Richtlinien eine „tadellose sittliche Führung“ Voraussetzung ist.
Ich freue mich, dass auch Herr Hanspeter Beißer aus dem Vorstand der Stiftung
Maximilianeum heute anwesend ist – so sieht die fürsorgliche Betreuung eines Stipendiaten aus!
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Heute ist Herr Borgwardt Professor für Data-Mining in den Lebenswissenschaften an
der Universität Tübingen, und wir sind gespannt, gleich von ihm selbst etwas über
seine Arbeit zu hören.
Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Herr Professor Strohschneider, hält den Festvortrag zum Thema „Über wissenschaftliche Bildung“. Lieber Herr
Strohschneider, die Deutsche Forschungsgemeinschaft vergibt so viele noble Auszeichnungen und unterstützt die deutsche Wissenschaft so vielfältig, dass Sie es mir
hoffentlich großzügig nachsehen, wenn ich den Krupp-Förderpreis gerade eben als
den schönsten Preis bezeichnet habe. Ich jedenfalls danke Ihnen sehr herzlich für die
Zusage, heute den Festvortrag zu halten.
Das Fachgebiet unseres diesjährigen Preisträgers ist die Bioinformatik. Als interdisziplinäre Wissenschaft versucht die Bioinformatik Probleme aus den Lebenswissenschaften mit theoretischen computergestützten Methoden zu lösen. So hat sie zu
grundlegenden Erkenntnissen der modernen Biologie und Medizin beigetragen.
Als Statistikerin kann ich mich der Faszination der Bioinformatik nicht entziehen.
Wenn ich lese, dass die Gruppe von Herrn Borgwardt an effizienten Algorithmen, mathematischen Methoden und statistischen Verfahren arbeitet, die den Zugang zu und
das Management von biologischen Informationen ermöglichen, hätte ich schon fast
Lust mit dabei zu sein.
Was genau Herr Borgwardt an der Schnittstelle von Mathematik, Statistik und Bioinformatik vollbringt, wird uns nun Herr Rosenstiel in seiner Laudatio erläutern. Als Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen und
als Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik ist Herr Rosenstiel hierzu nicht
nur fachlich und gleichsam von Amts wegen berufen, er kennt unseren Preisträger
auch aus dem universitären Alltag. Lieber Herr Rosenstiel – wir freuen uns auf Ihre
Laudatio.
Vielen Dank!
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