Altschülerrubrik 67 Juni 2014 In unserer Altschülerrubrik im Juni sind die Std. 5 Schüler von 1974 dran aus ihrem Leben und von ihren Erinnerungen zu berichten. Es war damals eine große Klasse mit vielen Mädchen. In der Klasse waren: Dieter Beneke, Rudolph Gevers, Kurt Klingenberg, Susan Buttner (?), Rosel Gevers (Unterreiner), Friedhild Hillermann (Meyer), Heidi Klingenberg (Beneke), Waltraud Klingenberg (Böhmer), Christa Niebuhr (Sträuli), Helga Niebuhr (Hambrock), Lydia Niebuhr (Meyer), Angelika Scharlach (Weber), Annette Smuts (Swart) und Jaritha Smuts (Maree). Dieter Beneke Dieter Beneke ist der Sohn von Friedrich und Therese (geb. Backeberg) Beneke. Vater Friedrich ist auch Altschüler unserer Schule. Dieters Geschwister: Siegmund, Elvera, Gunhild, Manfred und Heidrun besuchten auch die Lüneburger Schule. Die Hochschuljahre verbrachte Dieter in Piet Retief. Dann ging er zum Militär nach Middelburg. Danach studierte er Landbau am Pretoria Technikon, bevor er auf die elterliche Farm zurückkam. Dieter heiratete Lynelle geb. Uhlman aus der Wartburger Gegend. Sie haben drei Kinder: Rupert, Petra und Stefan, die auch alle bei uns an der Schule waren. Dieter schrieb uns folgende Erinnerungen auf: Vieles kann man ja noch behalten – aber mehr vom Schülerheim als von der Schule, denn die hat mir nicht viel Spaß gemacht. Nach zwei Tagen in Klasse 1 hatte ich genug von der Schule. Frl. Fuls hat mir einen Hansenschwanz an der Hose befestigt, weil ich auf dem Tisch gesessen habe. Die Tische waren ja nicht viel höher als die Stühle. Ich habe dann meinen Lederranzen gepackt und bin losgegangen nach Hause – ich nahm die Verkürzung bei Onkel Valentin Böhmer vorbei. Leider hat er mich dann gesehen und rief meinen Vater auf der „Plaaslyn“ an. Als ich dann beim großen Weg ankam, kam mein Vater mir schon mit seinem blauen B1600 Mazda Bakkie entgegen. Mein Vater hat mich dann eingeladen und während er mit mir nach Lüneburg zurückfuhr, hat er mich verprügelt. Ich bin dann nie wieder von der Schule weggelaufen. Für den Deutschunterricht konnten wir keinen besseren Lehrer als Herrn Kurt Gevers gehabt haben – er konnte nur sehr hart kneifen. Frau Monica Gevers war eine tolle Lehrerin – sehr genau mit ihrer Arbeit. Schulleiter Edgar Engelbrecht nannte mich immer auf den Namen der „Zuchtbullen“ meines Vaters – das fand ich nicht so toll. Ich war der Älteste in der Klasse und so musste ich, weil ich schon eine Uhr hatte in Std. 5 die Glocke läuten. Heidi Klingenberg (Beneke) (meine jetzige Schwägerin), war mit mir in der Klasse. Sie mochte mich nicht so gerne, und gab mir mal eine Ohrfeige. Das war weil ich frech zu ihr war, und nicht weil ich die Glocke immer zu früh oder spät läutete. Ich war beim Laufen immer Zweiter. Wir waren ja nur 3 Jungen in der Klasse mit 10 Mädchen!!!!! Wir hatten sehr schöne und liebe Heimeltern. Zuerst Onkel Lui und Tante Marie Niebuhr, dann Onkel Oswald (Gundwane) und Tante Gretchen Freyer und zuletzt Onkel Victor und Tante Lili Gevers. Ich glaube die Heimeltern haben so oft gewechselt, weil wir so eine unmögliche Klasse waren. Im Schülerheim mussten wir von Klasse 1 – Std. 2 Feuer machen um warmes Wasser zu haben. Dann wurden „Geysers“ eingesetzt. Der große Generator spendete immer noch Licht. Wenn wir keine Lust mehr zum lernen hatten, legten wir eine 2 Cent Münze in die Glübirne. Dann ging der Generator aus. Wir hatten auch sehr viel Spaß mit Waggies Tante Gretchens Hund. Dem schmierten wir Terpentin unter den Schwanz. Nun konnten wir zusehen wie der Hund um die Halle raste und sich um jede Kurve auf seinen Po schleppte. Wir hatten auch viel Spaß in den Höhlen im Busch wo wir mit unseren kleinen Traktoren und Lastwagen spielten – und später mit den schönen Mädchen. Wir bauten auch kleine Dreckhäuser neben Onkel Luis Garage, wo Peter Niebuhr immer Feuer machen musste und Eckard Meyer uns lehrte wie ein Mädchen zu küssen. (Die Beiden waren älter als wir.) Rudolph Gevers musste immer Tauben schießen die dann auch gebraten wurden. Dann mussten wir sie mit Federn und „All“ essen. Rudolph Gevers Rudolph Gevers ist der Sohn von Victor und Lili (geb. Beneke) Gevers, die auch beide schon die Lüneburger Schule besuchten. Auch die Geschwister von Rudolph: Ingrid, Alida, Erika, Linda und Helmuth sind Altschüler der Lüneburger Schule. Rudolph verbrachte die Hochschuljahre in Glencoe an der Technischen Hochschule. Dann ging er zum Militär, wo er eine Zeit lang auch in Ruanda stationiert war. Dann machte er die Lehre als „Millwright“ in Newcastle. Er heiratete Zelna Lots. Sie wohnten zunächst in Newcastle. Rudolph und Zelna haben drei Kinder: Philene, Andrea und Ivan. Alle drei Kinder sind auch Altschüler unserer Schule. Die beiden Töchter sind verheiratet. Andrea hat drei Kinder (zwei Jungen und ein Mädchen). Dann arbeitete Rudolph als Elektriker in der Mine bei Hlobane. Er kaufte dann den „ABC Scrapyard“ in Vryheid. Nachdem er eine Zeit lang dort gearbeitet hatte, wurde der Schrotthaufen verkauft und die Farm Bergheim wurde gekauft. Hier wurde Holzkohle produziert, die dann nach Grootspruit geschickt wurde. Sie holten dann „Puderholzkohle“ von Plokwane und machten auf Grootspruit Briketten. Später kauften sie ein Gelände in Polokwane und produzierten die Briketten dort. Rudolph hatte dort viele Kontrakte und lieferte die Briketten auch an Charka in Piet Retief. Rudolf öffnete auch noch eine Backsteinfabrik in Polokwane. Hier lief alles automatisch! Am 11. Januar 2011 kam Rudolph bei einem schweren Autounfall ums Leben. Information von Mama Lili Gevers Kurt Klingenberg Kurt Klingenberg ist der Sohn von Siegfried und Veronica (geb. Oellermann). Vater Siegfried war auch schon an der Lüneburger Schule. Auch die Geschwister: Ursula, Hugo und Dieter gehören zur Lüneburger Altschülerschaft. Die Hochschulzeit verbrachte Kurt in Paulpietersburg und Piet Retief. Dann studierte Kurt B.Com Rek an der Pretoria Universität. Nach dem Studium war er zwei Jahre in Kimberley und Pretoria im Militär. Dann arbeitete Kurt 3 Jahre lamg bei KPMG in Pretoria und machte dort sein Praktisch und seine “Articles”. In 1989 kam er zurück auf die elterliche Farm, La Bella wo er heute noch mit seiner Mutter wohnt. Er farmt zusammen mit Walter Beneke und Ralf Küsel. Sie ackern Mais und Springmehlis. Sie haben auch Rinder. Folgendes behält Kurt von seiner Lüneburger Schuleit. Wir hatten immer einen Gemüsegarten. Jeder bekam ein Stückchen Land wo er pflanzen durfte. Wir haben dann immer nachmittags und in den Pausen dort gearbeitet. Ich behalte noch dass ich eine ganz, ganz große Zwiebel aus meinem Garten erntete. Dieses Projekt gehörte damals auch zum Landsdiens. Einmal im Jahr kam immer eine Krankenschwester zur Schule um uns zu untersuchen um zu sehen wir auch alle gesund wären. Sie prüfte auch immer die Augen. Wir mussten dann immer in einer ganz langen Reihe stehen. Sie fingen mit den Augentests an und dann mussten wir einzelnd zu der Krankenschwester ins Lehrerzimmer hinein. Als wir in Klasse 2 waren, kam sie wieder um uns zu untersuchen. Als wir dann fertig waren, hatten wir keine Lust zurück zu Frl. Renate Engelbrechts Klasse zu gehen und wir liefen zum Sportplatz wo wir erstmal ganz schön spielten. Als unser Gewissen uns dann zwickte, liefen wir wie von Hunden gehetzt zur Klasse zurück und erklärten, dass die Schlangen uns gejagt hätten. Wir hätten uns aber eigentlich gar nicht entschuldigen brauchen, da Frl. Engelbrecht uns noch gar nicht vermisst hatte. Walter Beneke und Wilmar Gevers wurden für die Nord Nataller Kricketmannschaft gewählt. Ich bezeichnete diese Beiden als meine Helden. Onkel Helmuth Beneke transportiete uns fast jeden Samstag zu den Kricketwettkäpfen. Wir spielten sogar bis in Ladysmith Kricket. Onkel Helmuth kaufte dann jedesmal für einen jeden von uns ein Sahneeis. Barry Richards war zu der Zeit ein sehr bekannter und berühmter Kricketspieler. Einmal fuhr Herr Engelbrecht mit uns nach Newcastle wo Barry Richard uns ‘coachte’. Dieses war ein Höhepunkt für mich. Nur eines hasste ich: Wir mussten in Klasse 1 jeden Mittag schlafen und wehe wenn wir Unfug trieben!! Wenn ich doch damals schon wüsste was ich heute weiß: Dass der Mittagschlaf etwas ganz Schönes ist. Ich wünsche der Schule Lüneburg alles Gute und möge unser himmlischer Vater die Schule, Lehrer und Schüler segnen dass sie auch ein Segen für viele Andere sein können. Susan Buttner (?) Susan Buttner ist die Stiefenkeltochter von Tim Engelbrecht. Sie wohnte damals bei der Oma Ems auf der Farm Tamboekiesbult. Auch sie verbrachte die Hochschuljahre in Paulpietersburg und Piet Retief. So weit wir es wissen ist sie verheiratet und hat einen Sohn. Leider haben wir jede Spur von ihr verloren und würden uns sehr freuen, wenn jemand uns helfen könnte sie zu finden. Rosel Gevers (Unterreiner) Rosel Gevers ist die Tochter von Louis und Vivianne (geb. Niebuhr) Gevers, die auch beide Lüneburger Altschüler sind. Auch die Geschwister Rolf und Ivonne gehören zur Lüneburger Altschülerschaft. Die Hochschulzeit verbrachte sie an der Paulpietersburger Schule und in Piet Retief . Aus ihrem weiteren Leben berichtet Rosi: Nach der Schule habe ich etwa zwei Jahre lang für meinen Vater im SPAR in Paulpieterburg gearbeitet. Dann bin ich nach Pretoria um mich als Krankenschwester ausbilden zu lassen. Am ersten Tag als ich in das Krankenhaus hinein ging, war es mir eigentlich schon klar das dieses nichts für mich ist. Ich habe das Studium dann nach 3 Wochen aufgegeben. Dann machte ich die Lehre als Friseuse. Das war eigentlich schon immer meine erste Wahl. Dann hat mein Vater mir geholfen ein Geschäft zu kaufen. Dieses habe ich schon seit 1987. Ich bin glücklich in meinem Beruf. Ich habe spät in meinem Leben einen Österreicher geheiratet. Wir waren sehr glücklich verheiratet. Mein Mann Helmut ist vor 2 Jahren an Zungenkrebs gestorben. Mir geht es aber noch sehr gut. Ich bin sehr “happy” in Pretoria und fliege ab und zu nach Österreich zu meinen Schwiegereltern. Rosi schickte uns folgende Erinnerungen an die Lüneburger Schulzeit zu: Ich hatte nur Unarten im Kopf. Es war nicht einfach für mich, weil wir als Kinder oft umherzogen. So war ich weg von Lüneburg und kam dann nach drei Jahren wieder zurück. Ich hatte in den drei Jahren keinen Deutsch- unterricht. Zu Hause haben wir wohl Deutsch geredet, aber wir hatten keinen Unterricht. Herr Kurt Gevers war ja sehr streng, wie wir es alle wussten. Ich kann mich nur daran erinnern, wie streng er war und wie er immer meinen Wortschatz korrigierte. Ich habe ja in den drei Jahren wo ich weg war, nur Afrikaans in der Schule gehabt. Das Schülerheim war sehr gut. Onkel Oswald hat es nur nicht so einfach mit mir gehabt, denn ich kam ja dann aus der Stadt und wusste alles besser. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich viele Kinder terrorisiert habe. Wenn ich jemanden verletzt habe, bitte ich um Vergebung. Ich habe mich ja so “groß und stark” gedacht. Christa hat mir immer die Sprüche für den Religionsunterricht in ein Buch aufgeschrieben. Die Sprüche wollten aber trotzdem nicht in meinem Kopf bleiben. Danke, Christa für deine Mühe mit mir. Ja, Lüneburg war eine schwere, aber trotz Allem doch sehr schöne Zeit für mich! Lüneburg hat mir einen guten Halt im Leben gegeben. Danke an Alle die mir immer geholfen haben. Liebe Grüße Rosi Gevers jetzt Unterrainer Friedhild Hillermann (Meyer) Friedhild Hillermann ist die Tochter von Heinrich und Stella (geb. Niebuhr). Mama Stella ist auch Altschülerin der Schule. Friedhilds Brüder Werner und Lothar sind auch Lüneburger Altschüler. Die Hochschulzeit verbrachte Friedhild wie die meisten ihrer Klassenkameraden in Paulpietersburg und Piet Retief. Dann ging Friedhild nach Pretoria wo sie einen Sekretärinnen/Haushaltskurs absolvierte. Friedhild heiratete Peter Meyer, der auch Altschüler unserer Schule ist. Sie haben zwei Kinder: Ilona und Herbert. Ilona heiratete Rudolf Kruse aus Pretoria. Sie haben zwei Kinder, Jürgen, der jetzt bei uns in der ersten Klasse ist und Lindel. Friedhild arbeitet im Lüneburger Laden. Friedhild schrieb uns Folgendes auf: Weil mein Elternhaus beim Lüneburger Laden war, war ich natürlich ein Hauskind und durfte jeden Morgen mit Tante Monica Gevers zur Schule fahren. Es passierte aber auch, dass ich am Nachmittag zu Fuß nach Hause ging und eine eine meine schönsten Fantasien war, dass vom Himmel ein Bett, mit Kissen und Matratze auf 4 Rädern mir von vorne entgegenkam und ich mich einfach darauf plumpste und dann nach Hause gebracht wurde. Wir waren 10 Mädchen und nur 4 Jungen, die es wirklich nicht leicht mit uns Mädchen hatten, weil wir sie oft “tackleten” um zu zeigen, dass Mädchen doch stärker sind. Ich kann es noch genau behalten als Heidi Rudolph in der Brotpause “tacklete” - sie kam von hinten und “duikte” ihn - man sah nur Brot und Rudolph fliegen. Sein ganzes Gesicht war voll Erdnussbutter - aber schon mal wieder ein Beweis, dass wir Mädchen stärker waren!!! Das Schönste an der Schule war die Bibliothek mit den vielen, vielen Büchern. Wir durften immer wieder eins nehmen- von Saartjie Baumann, Trompie en die Boksombende, Jasper, Pucki u.s.w. Manchmal weiß ich gar nicht, wie ich das Lernen geschafft habe, weil da immer ein Lesebuch unter den Hausaufgaben lag. In Klasse 1und 2 gab es dann auch Kasperle und Seppel, Räuber Hotzenplotz, die kleine Hexe … Da ist es doch kein Wunder, dass ich jetzt noch so gerne “Thrillers” lese. Tante Monica war mir eine “Vorbildlehrerin”! Unsere Netzballmannschaft war ‘unbesiegbar’ und das haben wir alles nur ihr zu verdanken. Wie viele Bälle mussten wir immer zueinander werfen - kurze, schnelle, harte Bälle und hohe, langsame Bälle. Wie oft hieß es: “Butterfinger” wenn uns der Ball aus den Händen fiel. Wenn einer von uns Mannschaftsleiterin war, durfte sie den Ball mit Dubbin schmieren bis er ganz blank war. Unsere “Tekkies” wurden mit “Shoe Shine” schneeweiß geputzt. Tante Monica hat uns auch das Stricken und Nähen beigebracht und das war gar nicht so schön, weil die Hände immer schwitzten während des Strickens und es alles soooo langsam ging. Wenn mal die Säume meiner Kleider lostrennten, war es viel einfacher sie nur “zuzustapeln”. Heute bin ich sehr, sehr dankbar, dass ich dieses an der Schule gelernt habe, denn ich stricke und nähe sehr gerne. Bei Pastor Scharlach hatten wir Religionsunterricht - ‘schu!!’ war das mal kalt im Winter. Es war bestimmt nicht immer ganz so schön alles auswendig lernen zu müssen, aber jetzt bin ich auch sehr dankbar, dass man so viele Gesänge, Psalmen und Sprüche noch immer behält. Unsre Prüfung in der Kirche war auch sehr lang, weil wir 12 Konfirmanden waren. Für unsere Prüfung mussten wir zu den ganzen Sprüchen und Fragen noch das Lied Nr. 399: “ Befiehl du deine Wege” mit 12 Versen lernen und alle Verse von Psalm 27 auswendig aufsagen. Heutzutage ist man sehr dankbar dafür. Der Landsdiensklub, ‘take/projekte’ machen, Briefmarken sammeln, die Fahrten nach Cedara mit der Dampflokomotive vom Paulpietersburger Bahnhof; alles war ein herrliches Erlebnis. Wir haben da so viele Afrikaanse Volksliedjies gelernt und herrlich mitgesungen. Das Singen bei Onkel Kurt Gevers und das Flöten bei Tante Lydia Engelbrecht waren auch besonders schön. Bei Onkel Kurt hatten wir auch Deutschunterricht - eijaja!!! Da lernten wir wirklich perfektes Deutsch. Als ich vielleicht in Std. 2 oder 3 war, spielten wir im Viereck Kricket. Wilmar Gevers “boulte” mich mit dem Ball oberhalb meines rechten Auges, sodass da ein tiefer Schnitt war. Hat das aber mal geblutet!!! Ich musste so schnell wie möglich zu Dr. Ehlers in Paulpietersburg wo ich auch 6 Stiche bekam – zum Glück ist die Wunde aber sehr gut geheilt. Wilmar hat sich darüber ganz furchtbar schlecht gefühlt. In Std. 6 und 7 fuhren wir dann mit der gelben Mamba an die Paulpietersburger Schule. In Std. 8,9 und Matrik gings dann nach Piet Retief. Ich studierte danach für ein Jahr in Pretoria, arbeitete dann bei der Munisipalität in Paulpeitersburg und heiratete Peter Meyer. Wenn ich so zurück denke, war alles einfach schön gewesen. Ich wünsche unserer kleinen Schule weiter Gottes Segen und den Lehrern Kraft, Geduld und Liebe. Heidi Klingenberg (Beneke) Heidi Klingenberg ist die Tochter von Edgar und Käte (geb. Hambrock) Klingenberg, die auch beide Altschüler der Schule sind. Ihre Schwestern Christa, Ingrid und Marlene besuchten auch die Lüneburger Schule. Die Hochschuljahre verbrachte sie in Paulpietersburg und Piet Retief. Dann machte sie auch einen Haushaltskurs in Pretoria, bevor sie Manfred Beneke, der auch ein Altschüler unserer Schule ist, heiratete. Manfred und Heidi haben 5 Kinder, die auch alle bei uns an der Schule waren: Udo, Lutz, Friedrich, Inge, und Erich. Zur Zeit ist Heidi unsere Schulsekretärin – das Herz unserer Schule. Wir danken ihr bei dieser Gelegenheit von Herzen für ihren Einsatz überall. Heidi schrieb uns Folgendes auf: Ich kam im Jahre 1968 zur Schule in Lüneburg. Meine Geschwister Christa und Ingrid waren schon in der Schule und es war gar nicht komisch um einfach mitzugehen. Die Lüneburger Schule besuchte ich bis zur 7. Klasse. Die Paulpietersburger Schule ging damals noch bis zur 9. Klasse und wir fuhren jeden Morgen mit einem Bus für 2 Jahre von Lüneburg nach Paulpietersburg zur Schule. Diese beiden Schuljahre in Paulpietersburg waren sehr schöne Jahre. Wir wurden in Klasse 8 konfirmiert: Der Vorkonfirmadenunterricht begann als wir in Klasse 7 waren: Jeden Morgen eine halbe Stunde vor dem Religionsunterricht für die jüngeren Schüler. Den Konfirmadenunterricht erhielten wir dann in Klasse 8, Dienstags- und Donnerstagnachmittags, wenn wir mit dem Bus von Paulpietersburg zurück kamen. Jeder hatte ein kleines Büchlein wo wir die verschiedenen Sprüche selbst mit der Hand hineinschreiben mussten: Sprüche vom Gesetz, Glauben, Gebet, Taufe und Abendmahl. Wir mussten sie alle auswendig kennen und auch wissen wo jeder Spruch in der Bibel stand und zu welcher Gruppe er gehörte. Wenn wir gefragt wurden die Sprüche herzusagen, musste man sehr schnell denken, wenn jemand vor dir den Spruch hersagte den man gerade in dem Kopf hatte. Diese Sprüche, Psalmen und Gesänge sind sitzen geblieben; vor Allem wenn man nachts wach liegt oder Sorgen einen quälen. Wenn man Sonntags nicht in der Christenlehre war, musste man sich am Montag bei Pasor Scharlach melden und erklären, warum man nicht in der Christenlehre war. Wenn man in der Pause fuhr, musste man sich erst bei Pastor Scharlach in der Sakristei entschuldigen. Man verpasste also nur selten die Christenlehre. Die Gesänge, Hauptstücke und Sprüche mussten aber auch flott aufgesagt werden ohne geöffnetes Gesangbuch oder Katechismus. An dieser Stelle möchte ich Pastor Scharlach für diesen ausserordentlichen Konfirmanden- und Religionsunterricht den Keiner uns nehmen kann, danken. Klassen 10 - 12 war ich in der Piet-Retief Hochschule. Nach der Schule machte ich einen Haushaltskurs (“Troukursus”) an dem Technikon in Pretoria wo ich Kochen, Nähen, Haushalten, Tippen u.s.w. erlernte. Im Jahre 1982 heiratete ich Manfred Beneke. Wir sind gesegnet mit 5 Kindern: Udo, Lutz, Friedrich, Inge und Erich. Inge verheiratete sich im November 2013 mit Werner Johannes aus Panbult. Ich war Tagesschüler und ging erst ab der 10. Klasse ins Schülerheim in Piet-Retief. Da meine Mutter Lehrerin an der Schule Lüneburg war, konnten wir immer mit ihr zur Schule fahren. Als Frl. Sigrid Fuls (Dietrich) dann auf Lüneburg unterrichtete lernte sie das Fahren bei meinem Vater und wir fuhren dann mit ihr zur Schule. Als sie dann nicht mehr unterrichtete, fuhren wir 4 Schwestern mit dem Fahrrad zur Schule. Enige Jahre sind wir dann Fuß bis zum großen Weg gelaufen um mit Onkel Siegfried Klingenberg, der den Schulbus nach Paulpietersburg fuhr, zu fahren. Im Winter erfroren die Finger fast und nachmittags schwitzen wir auf dem Heimweg. Tante Monica Gevers hatte ihr Tun mir den Unterschied zwischen then und when beizubringen. Sie hat’s aber geschafft. Als ich in Klasse 5 war, kam Herr Gevers von Evander zu uns nach Lüneburg. Es war ja mein Onkel und am ersten Morgen als er das Klassenzimmer betrat, begrüßte ich ich ihn als Onkel Kurt, wie erschrak ich als er ganz streng sagte: “Ich bin Herr Gevers!!” Der Deutschunterricht bei HERRN GEVERS war sehr gut und wir haben sehr, sehr viel gelernt. Wie die Lüneburger Schule sich freuen kann, dass die Kinder auch heute noch den Deutschunterricht von Herrn Gevers erteilt bekommen - es ist ein Schatz den wir so lange wie möglich erhalten müssen. Ich liebte meinen Sport: Panther und Tiger: Waltraud Böhmer (Panther) und ich (Tiger) wetteiferten immer um den ersten Platz. Dieter, erinnerst du dich noch, als du immer glaubtest dass du schneller als ich laufen könntest. Um dem Gerede ein Ende zu machen fragte ich Herrn Arno Engelbrecht um uns von den 150m zu starten: Danach gab’s Ruhe!! Wer hätte geahnt dass du mal mein Schwager werden würdest!! Als wir Mädchen dann in Klasse 7 das Tauziehen beim Deutschen Sportfest gewannen, forderten wir die Sieger der Jungen auf gegen uns zu ziehen. Es war die Ülzener Mannschaft; Matthias Albers und Wilhelm Weber zogen u.a. in der Mannschaft. Ganz brav und voll Mut griffen sie das Seil - O weh!! Wir schleppten sie ohne weiteres - bis heute reden sie nicht sehr gern darüber. Könnt ihr euch noch an die vielen Kuchen, die Tante Shirley für das Tiger/Pantherfest gebacken hatte, erinnern? Statt einer Medaille bekamen wir als Preis einen hübschen Kuchen. Die Kuchen waren alle verziert: verschiedene Tiere, Puppen, Autos und noch mehr. Wie war man gespannt und jeder hoffte einen Kuchen zu bekommen! Dann hatte man einen ganz süßen Nachmittag nach dem Sportfest. Die Preisverteilung war ein Höhepunkt: Alle Schüler saßen auf dem Rasen vor dem Zelt mit den verschiedenen Kuchen und Pokalen und wartete die Bescherung ab. Ach, waren das schöne Zeiten!! Dann gab es auch noch den ‘Lenteloop’. Man konnte wählen ob man 10km, 20km oder 40km gehen wollte. Wir sind dann bis zu Oom Tino Smuts gegangen. Man bekam dann dem gemäß eine bronze, silberne oder goldene Medaille. Der Spaziergang war soooo schön. Einmal durfte ich nicht mit gehen weil ich am nächsten Tag zum ‘Interlaer’ musste. Ich kann mich nicht mehr erinnern wer die anderen Athleten waren die dann an einem anderen Tag ganz früh mit Herrn Engelbrecht spaziert sind. (Fast glaube ich Rosa Niebuhr/Meyer war eine von denen die auch beim Interlaer Hochsprung machen musste). Ich bin Tante Monica sehr dankbar dass sie uns das Netzball so gut beibrachte. Als wir in Klasse 7 waren verloren wir keinen Wettkampf. Da Paulpietersburg nicht eine so gute Mannschaft hatte, fragten wir um gegen die Klasse 8 Netzballmannschaft zu spielen. Ich spielte gegen Carola Klingenberg. Sie stolperte, fiel hin und brach sich das Schlüsselbein. Wir gewannen sie 24/22. Ich spielte in Klasse 6 und 7 in der Nord-Nataller Mannschaft. Tante Monica brachte uns wöchentlich nach Dundee um mit der Mannschaft zu üben. Wir mussten in Welkom spielen. Herr Engelbrecht und Oom Tino Smuts unterstützten uns. Auch das Tennisspielen war super. In den Pausen während der Examen spielten wir immer Völkerball - das vergesse ich nie - es war wunderbar. Ich glaube nicht dass es heutzutage noch gespielt wird. Die Konzerte waren Höhepunkte. Erinnert ihr euch noch an: “Der Rattenfänger von Hameln?“ In dem Konzert, Eulenspiegel, musste ich Rudolf Gevers übers Knie ziehen. Als er beim Üben einmal nicht da war sollte Jimmy Buhr sich an seiner Stelle bücken - ich holte aus uns gab ihm eine ordentliche Tracht Prügel, dass ihm das Weinen nahe war - Jimmy, es tut mir Leid, es war nicht böse gemeint. Ich habe nur gute Erinnerungen von der Schule Lüneburg. Wir waren eine große Klasse von 14 Schülern (10 Mädchen und 4 Jungen) und hatten sehr viel Spaß miteinander. Es gab sehr selten Zank und Uneinigkeit. In der Schule Lüneburg wurden wir erzogen, gebildet und geformt für die Welt dort draußen. Mit viel Selbstvertrauen verließen wir die Schule und waren stolz Lüneburger zu sein. Im Jahre 2010 kam ich als Sekretärin zurück zur Schule Lüneburg. Es macht mir immer noch viel Spaß bei der Schule zu sein wenn auch die Verantwortungen sich verschoben haben. Eines bin ich mir aber ganz sicher, dass jeder der an der Schule Lüneburg war, einen guten Start im Leben bekommen hat um mit Sicherheit die Tatsachen der großen Welt dort draußen ins Auge sehen zu können. Waltraud Klingenberg (Böhmer) Waltraud Klingenberg ist die Tochter von Waldemar und Helene (geb. Backeberg) Klingenberg. Vater Waldemar ist auch schon Altschüler der Lüneburger Schule. Waltraud und ihre Geschwister: Carola, Friedhelm, Hilke und Othard verbrachten die Grundschuljahre an der Lüneburger Schule. Die Hochschuljahre verbrachte sie in Paulpietersburg und Piet Retief. Nach der Hochschulzeit machte sie das Studium als Tierarztassitentin. Waltraud heiratete Wolfgang Böhmer aus Wittenberg. Sie haben vier Kinder: Rainer, Marlies, Heinz, Silke, die auch die Grundschulzeit oder einen teil der Grundschulzeit hier bei uns verbracht haben. Waltraud ist jetzt Sekretärin an der Wittenberger Schule. Dazu schreibt Waltraud: Im Büro sitzen: So etwas wollte ich in meinem Leben nie tun. Folgendes behält Waltraud aus ihrer Lünerburger Schulzeit: Im Schülerheim mit Onkel Lui und Tante Marie hatten wir schöne Zeiten. Zuckerbrot war herrlich. Ganz wichtige Erinnerungen sind die Religionsstunden wo wir Gesänge, Katechismus und die Bibel kennenlernen durften. Es ist so schön, wenn man noch heute so viele Gesänge, Sprüche und Hauptstücke auswendig kennt. Die Aufsätze bei Herrn Gevers gefielen mir gar nicht. Meine Schwester musste mir bis in Martic beim Aufsatz-schreiben helfen. Sprachen waren gar nicht meine Linie. Tante Monica Gevers war eine ganz besondere Lehrerin. Sie hat niemanden vorgezogen. Sie hat uns das Ballfangen gut beigebracht. Man durfte keine “Butterfinger” haben. Die Sportaktivitäten gefielen mir viel mehr als Schulunterricht. Die interessanten Ausflüge, Landsdienstouren, Konzerte und die jährlichen Weihnachtsfeiern waren sehr schön. Projektemachen für Landsdiens mochte ich gar nicht. Die Näh- und Kochstunden waren sehr lehrreich. Es ist so schade, dass die Kinder dieses nicht mehr an den Schulen lernen. Ich wünsche der Schule auch weiterhin alles Gute.