Investition in einen Index: Exchange Traded Funds versus Index Zertifikate Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein börsengehandelter Indexfonds in Form eines Sondervermögens, der meist passiv verwaltet wird und einen zugrunde liegenden Index abbildet. ETFs kombinieren die Vorteile von Aktien und Fonds in einem einzigen Produkt und können jederzeit an der Börse gehandelt werden. Gleichzeitig bieten sie Zugang zu unterschiedlichsten Aktienmärkten. Index Zertifikate sind börsennotierte Bank‐Schuldverschreibungen (Wertpapiere) von Geldinstituten und bilden – ebenso wie ETFs – den Kurs des zugrunde liegenden Index eins zu eins ab. Als Basiswert haben sie einen Aktien‐, Wertpapier‐ oder Rohstoff‐Index. Das größte Unterscheidungsmerkmal ist die Sicherheit des investierten Kapitals. Rechtlich gesehen sind Index‐Zertifikate Schuldverschreibungen. Deshalb spielt die Bonität des Emittenten bei der Rückzahlung des investierten Kapitals eine wichtige Rolle. Gerät die Bank in Zahlungsschwierigkeiten, wird der Investor wie alle anderen Gläubiger behandelt. Bei einem Konkurs der Bank ist das Geld im schlimmsten Fall verloren. Im Gegensatz dazu ist das investierte Kapital bei Exchange Traded Funds (ETFs) als Sondervermögen geschützt – es wird strikt getrennt vom Betriebsvermögen der Investmentgesellschaft verwaltet und ist auch im Falle einer Insolvenz sicher. Vor diesem Hintergrund existiert bei ETFs kein Emittentenrisiko. Während der Anleger bei Aktien und Aktienfonds Miteigentümer am Unternehmen oder Fonds wird, erwirbt er bei einem Index‐Zertifikat lediglich das Recht, an der Wertentwicklung von Indizes beteiligt zu werden. Auch in puncto Dividendenzahlungen bieten ETFs im Vergleich zu Index‐Zertifikaten einen Vorteil: Bei ETFs profitieren Investoren in vollem Umfang von den Dividenden‐ und Zinsausschüttungen des jeweiligen Basiswertes – ganz gleich, ob es sich um einen Performance‐ oder einen Preis‐Index handelt. Meist fließen die Dividenden den Investoren nach Steuern zu oder werden in den Preis des ETFs eingerechnet. Die Emission von Index‐Zertifikaten kostet jedoch nur einen Bruchteil einer ETF‐Auflegung. Der Investor zahlt lediglich die für den Aktien‐Handel gültigen Kauf‐ und Verkaufsspesen. Bei den ETFs ist hingegen eine jährliche Verwaltungsgebühr zu entrichten, ein Ausgabeaufschlag fällt nicht an. Außerdem können Zertifikate in Deutschland über Nacht emittiert werden, während dies bei ETFs drei Monate dauert und ca. 150.000 Euro kostet. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es in Europa schon über 50.000 Index-Zertifikate gibt, aber gerade mal 400 ETFs. ETFs erlauben es, mit einer einzigen Transaktion an einem breit diversifizierten Wertpapierportfolio zu partizipieren. Sie ermöglichen eine kostengünstige, flexible und unkomplizierte Index‐ Partizipation. Index‐Zertifikate haben im Unterschied eine feste Laufzeit. Sie können jedoch börsentäglich verkauft werden. Am Ende der Laufzeit kann man ein neues Zertifikat erwerben. Da zwei Drittel der Fondmanager es nicht schaffen den Vergleichsindex (Benchmark) zu schlagen, sind passive Investments gefragt. ETFs und Index-Zertifikate garantieren eine marktkonforme Performance und versprechen eine höhere Renditechance. Ganz nach der Idee: „Don’t try to beat the market, be the market.”