1 TAF 12.6 Wirtschaftspolitik: Lernjob 3 Inflation – Deflation – Kaufkraft – Nominallohn - Reallohn Entscheiden Sie bitte für die folgenden Fälle, ob jeweils, eine Inflation oder eine Deflation beschrieben wird und geben Sie die Auswirkungen auf die Kaufkraft an: Aufgabe 1: Entscheiden Sie bitte für die folgenden Fälle, ob jeweils, eine Inflation oder eine Deflation beschrieben wird und geben Sie die Auswirkungen auf die Kaufkraft an: Von einem gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht ausgehend a) steigt die Geldmenge um 10 Mrd €. Im gleichen Zeitraum ist das BIP um 6 Mrd € gestiegen. Inflation, die (wie immer) zu einer sinkenden Kaufkraft führt. Inflation, weil die Nachfrage ( Geldmenge) stärker steigt als das Angebot (BIP) b) steigt das durchschnittliche Nominaleinkommen der Bevölkerung (ceteris paribus) um 10%, das BIP um 3% dto. Die Einkommenszunahme ist nachfragewirksam und mit 10% höher als die Zunahme des Angebots N>A Inflation Rückgang Kaufkraft (weil die Kaufkraft eines bestimmten Betrags vorher und nachher verglichen wird und nicht die gesamte onsummöglichkeit eines Einkommens) c) sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage um 2% während das Angebot um 3% gestiegen ist Deflation N<A. Die Kaufkraft nimmt zu , die Lage ist trotzdem ernst! d) sinkt das durchschnittliche Realeinkommen der Bevölkerung bei steigendem Nominaleinkommen Inflation. Offensichtlich steigen die Preise (Inflationsrate) schneller als das Nominaleinkommen. Sonst würde das Realeinkommen nicht sinken! Kaufkraft sinkt also. e) sinkt das Realeinkommen der Bevölkerung bei gleichbleibendem Nominaleinkommen dto. Aufgabe 2: Sie haben 1 Mio im Lotto gewonnen und das Geld zu 2% Zinsen p.a. auf der Bank angelegt. Die Inflationsrate beträgt 3%. Wie verändert sich die Kaufkraft ihres Geldes im Zeitablauf und was überlegen Sie? Ihr Geld verliert an Wert. Im Ausgangsjahr hätten Sie sich eine Yacht zum Preis von 1 Mio gerade noch kaufen können. Nach einem Jahr besitzen Sie wegen der Zinsen zwar mehr Geld, nämlich 1.020.000,- € , die Yacht kostet aber leider 1.030.000,Sie werden sich alternative Geldanlagen überlegen: z.B. Aktienkauf, Investition in eigenes Unternehmen, Kapitalexport, dh Geldanlage im Ausland, wo Zinsen > Inflationsrate 2 TAF 12.6 Wirtschaftspolitik: Lernjob 3 Aufgabe 3: Geben Sie bitte je ein nachvollziehbares Beispiel für folgende Inflationsursachen importierte Inflation Rohstoffe, die zur Produktion erforderlich (oder entsprechende Fertigprodukte) sind und nur im Ausland erhältlich sind steigen im Preis kostenbedingte Inflation Der Staat erlässt umfangreiche Umweltschutzvorschriften. Die Unternehmen müssen neue Filter in die Schornsteine einbauen. Kostenerhöhung Weitergabe über den Preis geldmengenbedingte Inflation Die Zentralbank senkt die Zinsen. Die Leute nehmen zusätzliche Kredite auf. Es ist mehr Geld und damit mehr Nachfrage vorhanden Preise steigen nachfragebedingte Inflation Die Bevölkerung stürmt in einer Krisensituation die Läden (Hamsterkäufe), Preise steigen Aufgabe 4 (Problemlösung): „Die Inflation ist des Schuldners Freund“ Bitte erläutern Sie diese Aussage! Das Geld verliert durch die Preissteigerungen an Wert. Die Höhe einer Schuld ist aber nach ihrem Nominalwert angegen, dh. Sie wächst nicht und kann von immer wertloserem Geld abbezahlt werden. Aufgabe 5 (Problemlösung). Bei der Überlegung, wie man der hohen Staatsverschuldung in der europäischen Union beikommen könnte, wurde auch überlegt, dass die Regierungen absichtlich eine höhere Inflationsrate anstreben könnten. Warum kann eine Inflation helfen, die Staatsschulden zu bezahlen? dto.