Hauskreis-Impuls Was brauche ich nochmal wirklich? Was ist der Sinn des Lebens, wenn Gott mir Frieden und bedingungslose, unwandelbare Liebe heute schon geschenkt hat? Wonach strebe ich dann und was brauche ich für den Weg? Was brauche ich nicht mehr oder weniger? 1. Vollkommenheit und Perfektion Vollkommenheit und Perfektion hören sich an wie "dasselbe in grün". Mit Perfektion ist hier jedoch ein Lebensanspruch gemeint, der alles als mangelhaft oder gar ungenügend empfindet, was nicht perfekt ist. Ein Vergleich aus dem Sport: Wenn die Deutsche Fußballnationalmannschaft 1:0 gegen Malta gewinnt, hat sie zwar gewonnen, aber alle fragen: "Was war bloß los, dass der Sieg nicht höher ausgefallen ist?" Ähnlich sieht es beim FC Bayern aus, wenn er nicht Deutscher Meister wird. Die Werbung pflanzt in uns die Sehnsucht nach Perfektion in allen Dingen und oft genug glauben wir ihr mehr, als wir wahrhaben wollen. Impulse Wo ist es der Werbung in Funk, Fernsehen und Druck gelungen, den Anspruch auf Perfektion in Menschen anzustacheln? Sammelt Beispiele. Wo stellen wir diesen Anspruch nicht nur an Dinge, sondern auch an Menschen um uns herum und an uns selbst? Wo erlebt ihr es, dass Menschen unzufrieden sind, weil etwas oder jemand nicht perfekt ist? Ganz leicht vergessen wir bei unserem Anspruch auf Perfektion etwas Grundlegendes: Die Dankbarkeit dafür, dass wir überhaupt leben dürfen. Jesus weist genau auf diesen Aspekt in der Bergpredigt hin. Lest dazu bitte Matthäus 6,25 Das Bewusstsein für das blanke Leben selbst können wir am besten von Menschen lernen, die sprichwörtlich "dem Tod von der Schippe gesprungen" sind. Sterbenskranke, die gesund wurden sehen plötzlich das nackte Leben als größtes Geschenk. Und hier kommt die "Vollkommenheit" zum Zuge. Gott beendete unsere Schöpfung mit einem "...es war sehr gut." Dabei sind wir unterschiedlich begabt, unterschiedlich fit, unterschiedlich gesund, unterschiedlich stark, unterschiedlich schön, unterschiedlich intelligent. Aber über jedem steht Gottes Wort von der Vollkommenheit: "Sehr gut". Impuls Muss man erst todkrank werden, um das Geschenk des Lebens wieder schätzen zu können? Wie können wir heute wieder dankbar dafür werden? Wissen wir noch, dass kein Umstand und kein Zusatz zu unserem Leben so wichtig sein können wie das Leben selbst? Was kann uns helfen, unser Leben wieder mehr zu schätzen als alles andere? Fassen wir zusammen: Mit dem Leben schenkt Gott uns etwas im Universum Unvergleichliches. Zudem ist es sein Hauptanliegen, dass wir seinen Frieden und seine Liebe als Grundausstattung haben. Das ist das Hauptanliegen Jesu in den Evangelien: Dass Menschen durch ihn ans Herz Gottes kommen und dass sie Freiheit gewinnen. Lest Johannes 8,36. Wer so ins Leben geht, ist frei. Frei zu was? Was ist nun zu tun dran und was brauche ich noch? Die Lebenshaltung, die Jesus für freie Menschen lehrte, ist die des Dieners (Johannes 13,1317. Das klingt paradox, ist aber sein Ernst. Martin Schleske schreibt in "Der Klang": "Wer kein Diener sein will, wird ein Knecht sein müssen." Er meint: Entweder, du bist Knecht deiner Bedürfnisse und/oder Ängste, oder du bist frei und kannst dienen, weil du eben nicht mehr alle Zeit, allen Besitz und alle Energie für dich brauchst. Nur wer Knecht ist, wird nicht dienen können. Impuls: Wir brauchen nun eine konkrete und praktische Bilanz des Lebens. Die guten Voraussetzungen auf einen Blick: A) Ich nehme mein Leben und mein Sosein als Geschenk Gottes neu an. B) Ich lasse Jesus an mein Innerstes: Er gibt mir Frieden und Liebe. Vergesst es bitte nie: Er lebt und er wirkt. Lassen wir ihn ran. Welches Tun und Streben im Leben hat Züge von alter Knechtschaft? Denkt dabei an unseren Hang zu Perfektionierung und Perfektionismus. o Was kann ich lassen, um Freiraum zum Dienen und zum Sein zu gewinnen? Welche Dinge im Leben sind Symbole von Knechtschaft? (Zu viel, zu groß, teurer als nötig) o Was kann ich aufgeben, weggeben, nicht wieder kaufen, günstiger oder kleiner kaufen, um Freiraum für das Leben selbst und für das Dienen zu finden? Ihr könnt das gemeinsam besprechen, aber auch als Stillarbeit in eine ruhige Einzelarbeitsphase geben. Odervielleicht beides?