Freitag, 31. August 2012 Heute vor zwei Jahren Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor zwei Jahren sind wir begeistert von serbischen Autofahrern. Heute sehen wir einen Bericht über das Atomkraftwerk Ohi, an dem wir vorbeigekommen sind. 31. August Mohács [ˈmohaːʧ] (deutsch: Mohatsch, kroatisch: Mohač) – Doroslovo (Serbian: Дорослово or Doroslovo, Hungarian: Doroszló, Croatian: Doroslovo), 87,15 km, 1843,2 Gesamt Km Datum: 31.8.10 Tag: 31 TagesunterstützerIn: Thomas Pröpper von: Mohacs m NN 143 nach: Doroslovo m NN 139 km 87,15 Gesamt km 1821,3406 km/h: 15,06 Fahrzeit 05:47 gesamte Fahrzeit: 134:36:00 Anstieg in m pro h 0,00 Anstieg in m 0 Abfahrt in m: 4 höchster Punkt in m NN 151 Steigung/Gefälle 0,00 1. Problem: Der Flaschenhalter von Wolfgangs Rad hält zwar super am Rahmen, ist aber an sich gebrochen. Lösung: In Mohacs finden wir einen super Fahrradladen und es gibt einen neuen. 2. Problem: das wir in Pécs verdrängt hatten: der Reißverschluss der „Sonnenseite“, also des Ausgangs, vom Überzelt hat den Geist aufgegeben. Er schließt nicht mehr. Bisher kein Problem, da es vor allem gegen Kälte schützt und bei Regen geht er auch in dem Zustand recht gut. Bei Kälte und starkem Regen wird es vor allem wegen der Kälte schwierig. Bei 8 Grad nach Sonnenaufgang Außentemperatur wird das bemerkbar…. . Lösung: Wir stellen uns eine Klettverschluss-Lösung vor, so dass Innen und Außen Klettverschluss ist. Hoffentlich finden wir jemanden in Sarajevo (kyrillisch Сарајево; dt. auch Sarajewo; türkisch: Saraybosna), der uns das nähen kann. Nach dem Regen gestern wachen wir ganz begeistert auf: die Sonne scheint und das Barometer ist gestiegen! Es ist zwar immer noch super kalt, aber die Sonne wärmt doch schon ein wenig. So fahren wir motiviert und interessiert begutachtet von den ersten Einlaufenden aus unserer Wiese los, lösen das Problem des Flaschenhalters, besorgen neue Sonnencreme Stärke 50 (wir sind Optimisten bei dem Barometer) und machen uns auf den Weg zur Donaufähre. Die Donau ist schon recht breit. Auf der anderen Seite ist ein großes Naturschutzgebiet. Wir fahren die verbleibenden Kilometer bis zur Grenze beinahe alleine durch Fruchtbares Land und immer wieder kleine, gepflegte Dörfer. Im letzten Ort vor der Grenze kaufen wir noch ein für die letzten Forint die wir haben. Darüber entspinnt ein pantomimisches Gespräch mit der Dame im Laden, woher wir kommen und wo wir hinfahren. Die Grenze ist völlig unkompliziert und wir bekommen unseren ersten Stempel. Direkt hinter der Grenze bleiben wir beindruckt stehen: das erste Schild, das uns in Serbien begrüßt, sind zwei Tafeln hintereinander in Serbisch und Englisch, die den Donauradweg in Serbien erläutern. Dieser ist in der Tat sehr gut ausgeschildert. Auch wenn wir ihn nicht fahren, treffen wir auf den ersten Kilometern immer wieder auf die Schilder. Wir werden unmittelbar hinter der Grenze bereits von den ersten Autofahrern freundlich begrüßt und das bleibt den ganzen Tag so. Die Dörfer und auch die Städte sind größtenteils renoviert und schön, auch die Außenbezirke sehen gut aus. Die Autofahrer sind rücksichtsvoll und fahren langsam an uns vorbei, die meisten winken oder grüßen. Es macht Spaß, hier Rad zu fahren obwohl die am Morgen zu erahnenden Wolken sich bis zum Mittag zusammengeschoben haben und es anfängt zu regnen. Es ist kalt und sehr windig. Auch wenn der Regen kein Vergleich zu gestern ist und bis zum Abend sogar ab und an ein blauer Streifen am Himmel ist und die Sonne wenigstens zu erahnen ist ebenso wie der Himmel unterschiedliche Schattierungen aufweist (am Abend ist es einfach nur noch grau), ist das Fahren im Regen doch auf die Dauer nervend und vor allem kalt. Es geht bereits am Nachmittag runter auf 8 Grad. Und das Ende August! Da es früh dunkel wird, suchen wir um 19:00 Uhr Wasser und ein Nachtquatier. Wir sind in einem Ort gelandet, der ungarisch ist – insgesamt fahren wir ja durch den Teil Serbiens, der durch ungemein viele Ethnien geprägt ist, die Vojvodina [ˈvɔjvɔdina] (kyrillisch Војводина; deutsch auch Wojwodina oder Woiwodina; ungarisch: Vajdaság) – und finden den Hinweis auf eine heilige Quelle. Ob heilig oder nicht, Quelle brauchen wir, also biegen wir in den Feldweg zur Kirche ein. Dort finden wir ein Bauarbeiter Trio vor, die an einem überdachten Open-Air-Bereich hinter der eigentlichen, auch schon großen Kirche, arbeiten, dort stehen schon Bänke bereit und ein Altar. Das Ganze ist ein Marienort. Auf jeden Fall bekommen wir Wasser und beschließen, gleich dort zu bleiben und hinter dem Kirchhügel uns einen Ort zu suchen. Den finden wir am Rande eines Ackers vor dem Deich eines der vielen kleinen Flüsse hier. Inzwischen sind wir geübt, im Regen das Zelt aufzubauen, aber vorher lassen wir eine Schafherde passieren. Bei der Kälte und Nässe kostet es sehr viel Überwindung, noch unter die Freilanddusche zu gehen. Aber immerhin regnet es nicht ganz so stark wie gestern. Morgen geht es nach Novi Sad (kyrillisch Нови Сад, [ˈnɔ̂viː ˈsâːd], anhören?/i; deutsch, inzwischen selten, Neusatz; ungarisch Újvidék; slowakisch Nový Sad), die Hauptstadt der Voivodina. Heute sind wir durch endlose Mais- und Paprikafelder gefahren, die Landschaft flach und dadurch so weit, wie das Auge reicht. Kein Hügel, keine Erhöhung, immer nur die Bäume um die Dörfer oder die Auen. Es stehen manche Häuser leer, viele sind aber auch in einem sehr guten Zustand. Es gibt viel Vieh, auch an den Häusern selbst. Wir sehen, viele Schafe, Ziegen und auch ein paar Schweine, aber doch nur einen Pferdewagen. In den Dörfern gibt es überall kleine Läden und Bars, schwieriger ist es, etwas zum Essen am Mittag zu finden, viele der Grill-Restaurants an der Straße sind geschlossen und wirken seit Langem zu. Die Straßen sind in einem guten Zustand. Samstag, 1. September 2012 Heute vor zwei Jahren Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor zwei Jahren finden wir Trinkwasserbrunnen in der Vojvodina und Spuren des KosovoKrieges. Heute schreibt das Auswärtige Amt zur Türkei: Ausreise in den Irak Weiterreise in Drittländer Grundsätzlich ist das notwendige Visum für eine Weiterreise in die Nachbarstaaten bereits vor der Abreise aus Deutschland bei den entsprechenden Auslandsvertretungen in Deutschland einzuholen. Eine Antragstellung bei den Konsulaten in der Türkei ist in der Regel nicht möglich. Für Reisende, die über die Türkei nach Afghanistan, Indien, Pakistan, Nigeria oder Tadschikistan reisen möchten, teilte das Gesundheitsministerium der Türkei im Juli 2011 mit, dass aufgrund der hohen Anzahl an Polioerkrankungen (=Kinderlähmung) in den entsprechenden Ländern der o.g. Personenkreis eine Dosis Schluckimpfung (zwei Tropfen) gegen Polio bei der Ausreise erhalten soll, sofern nicht bescheinigt werden kann, dass innerhalb des letzten Monats vor Reisebeginn eine solche Impfung bereits vorgenommen wurde. Wenn die Impfung abgelehnt wird, ist eine schriftliche Erklärung abzugeben. Eine Ablehnung der Impfung kann die Verweigerung der (Wieder)Einreise zur Folge haben. Die Ausreise aus der Türkei in den Irak ist seit dem 01.07.2004 nur für Inhaber eines für Irak gültigen Visums möglich. In diesem Zusammenhang wird auf die Reisewarnung des Auswärtigen Amts für Irak hingewiesen. Deutsche Staatsangehörige sind seit dem 01.07.2004 visumspflichtig. Weiterreise nach Syrien Anlässlich der aktuellen Situation in Syrien warnt das Auswärtige Amt ausdrücklich vor Reisen in dieses Land. In diesem Zusammenhang wird auf die Reisewarnung des Auswärtigen Amts für Syrien hingewiesen. Aktuellen Nachrichten zufolge hat die syrische Regierung im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien verstärkt Minen ausgelegt, um syrische Staatsangehörige an der Flucht in die Türkei zu hindern. Es wird darauf hingewiesen, dass gerade im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien das Fotografieren strengstens verboten ist. Dies gilt auch für vermeintlich harmlose Landschaftsaufnahmen. Wir weisen hier darauf hin, daß wir das Visum für die Autonome Region Kurdistan (kurdisch ههرێمی کوردستانHeremê Kurdistanê, arabisch إقليم كردستان العراقIqlīm Kurdistān) an der Grenze erhalten haben! Das Visum für den Iran (Persien, persisch ايرانĪrān [iːˈrɔːn], dt. Land der Arier) in Ankara. Mittwoch, 1. September 2010 1. September - 030, 031, 032 1. September Doroslovo (Serbian: Дорослово or Doroslovo, Hungarian: Doroszló, Croatian: Doroslovo) – Novi Sad (kyrillisch Нови Сад, [ˈnɔ̂viː ˈsâːd], anhören?/i; deutsch, inzwischen selten, Neusatz; ungarisch Újvidék; slowakisch Nový Sad) (mittags), bisher 75,23 km Datum: 01. Sep Tag: 32 TagesunterstützerIn: Haus Damiano von: Doroslovo m NN 139 nach: Srem. Kamenica m NN 216 km 90,58 Gesamt km 1911,9206 km/h: 15,86 Fahrzeit 05:42 gesamte Fahrzeit: 140:18:00 Anstieg in m pro h 24,91 Anstieg in m 142 Abfahrt in m: 65 höchster Punkt in m NN 224 Steigung/Gefälle 0,23 Am Morgen ist es kalt, aber der Regen hat aufgehört, nur der Wind ist noch zu hören. Als ich (=Gunda) um 6:00 aus dem Zelt krabbel, bekomme ich einen gehörigen Schrecken, als mein erster Blick auf eine grell-blaue Maria (hebr./aram. מריםMariam) fällt. Langsam dämmert es mir, dass wir ja neben einem Ort einer Marienerscheinung zelten und die Statue Mittelpunkt der Anlage ist. Wir kommen nur langsam in die Gänge, es ist einfach zu kalt. Die Schwalben fliegen auf Bodenhöhe und wir bewundern ihre Flugkünste. Zum Glück haben wir Rückenwind, denn den Wind als Gegenwind zu haben, wäre krass gewesen. So fahren wir sehr schnell über recht gute Straßen nach Novi Sad (kyrillisch Нови Сад, [ˈnɔ̂viː ˈsâːd], anhören?/i; deutsch, inzwischen selten, Neusatz; ungarisch Újvidék; slowakisch Nový Sad), der Verkehr ist deutlich mehr als gestern, aber nach wie vor freundlich und angenehm. Wir entdecken, dass es in der Dörfern Stellen gibt, die als Trinkwasserbrunnen gebaut sind. So können wir unsere Flaschen auffüllen und jeweils ein wenig das Dorftreiben beobachten. Es kommen fast alle mit dem Fahrrad an die Trinkwasserstellen und vielen Plastikflaschen oder Containern und füllen ihr Wasser auf. Es ist aber keine Atmosphäre des Redens und Quatschens, es füllt eher jede/r für sich ab. An manchen Orten stehen zudem große Behälter für die Plastikflaschen. In den Orten und an der Straße wird Säckeweise Paprika, Zwiebeln und Kartoffeln und natürlich Melonen verkauft. Manchmal auch Pfirsiche. Nach zwei Pausen sind wir um 13:30 in Novi Sad, die Stadt, in der eine der Donaubrücken im letzten Krieg um den Kososvo von der NATO gesprengt wurde. Inzwischen ist sie wieder aufgebaut, auch sonst ist die Stadt im Aufbruch, viele Renovierungen, die eine oder andere (westlich) internationale Marke, viele neue Autos. Und uns begrüßt an der Donau wieder das Radschild. Wir finden ein Restaurant mit Blick auf die Donau und die Burg und offenem Netz und beschließen, einen Teil der Internet-Arbeit hier zu machen. Mittwoch, 1. September 2010 Sponsored by www.sticker-store24.com 1. September Novi Sad (kyrillisch Нови Сад, [ˈnɔ̂viː ˈsâːd], anhören?/i; deutsch, inzwischen selten, Neusatz; ungarisch Újvidék; slowakisch Nový Sad) – Sremska Kamenica (Cyrillic: Сремска Каменица, pronounced [sreɛ̂ːmskaː kâmenit͡sa]), 90,58 km, 1935,1 Gesamt km Datum: 01. Sep Tag: 32 TagesunterstützerIn: Haus Damiano von: Doroslovo m NN 139 nach: Srem. Kamenica m NN 216 km 90,58 Gesamt km 1911,9206 km/h: 15,86 Fahrzeit 05:42 gesamte Fahrzeit: 140:18:00 Anstieg in m pro h 24,91 Anstieg in m 142 Abfahrt in m: 65 höchster Punkt in m NN 224 Steigung/Gefälle 0,23 In Novi Sad haben wir dann den Versuch unternommen, Postkarten zu bekommen. Das ist gar nicht so leicht. Schließlich wurden wir bei einem Kiosk fündig, der aber keine Briefmarken hatte. Auf jeden Fall hatten wir die Postkarten! Dann ging es über die neue Brücke hinaus aus der Stadt und auf der anderen Seite war es plötzlich ganz anderes. Die Häuser anders gebaut, weniger renoviert. Direkt hinter Novi Sad geht es den Berg hinauf in das Naturschutzgebiet, ein kleines Gebirge, das die Donau zum Umlenken bringt. Es ist ein wunderschöner Weg nach oben, der plötzlich den Blick frei gibt auf die Donau und die Stadt. Anschließend bekommen wir in einem Restaurant Wasser und finden einen schönen Platz auf einem Feldweg oberhalb der Bundesstraße. Es gibt ganz andere Vögel, die in der Nacht noch rufen oder singen. Wir können sie nicht identifizieren. Sonntag, 2. September 2012 Heute vor zwei Jahren Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor zwei Jahren fahren wir über den Frankenwald, einen der drei heiligen Berge der orthodoxen Christenheit. Fruška Gora (kyrillisch Фрушка Гора, ungarisch Tarcal-hegység, dt. veraltet auch Frankenwald) Wikipedia: Die Fruška Gora (kyrillisch Фрушка Гора, ungarisch Tarcal-hegység, dt. veraltet auch Frankenwald) ist ein kleines Mittelgebirge am rechten Ufer der Donau südlich von Novi Sad in der serbischen Provinz Vojvodina; der kleinere westliche Teil liegt in Kroatien. Sie erstreckt sich in der Ost-West-Richtung über eine Länge von 80 Kilometer. Der am höchsten gelegene Gipfel Crveni Čot liegt 539 m über dem Meeresspiegel. Die Täler der Fruška Gora sind mit Viehweiden, Getreidefeldern, Weingärten, Obstplantagen, Waldwiesen und Abhängen bedeckt. Ab etwa 300 m Höhe überwiegen dichte Mischwäldern mit einem großen Bestand an Lindenbäumen. Das Gebiet wurde im Jahr 1960 zum Nationalpark erklärt. Dabei wurden aktive Schutzgebieten auf einer Fläche von 25,525 Quadratkilometern ausgewiesen. Die Verwaltungsbehörde des Parks hat ihren Sitz in der nahe gelegenen Stadt Sremski Karlovci. Der Park ist bekannt für seine vielfältige Flora und Faune, darunter über 700 Arten von Heilkräutern sowie viele gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tierarten wie Luchse, Hirsche, Europäische Mufflons, Eber und Marder oder Salamander. Der Nationalpark ist für die Liste des UNESCO-Weltnatur- und Weltkulturerbes nominiert. Fruška Gora mit mehr als einem Dutzend mittelalterlicher serbischer Klöster gilt als einer der drei heiligen Berge in der christlich-orthodoxen Welt (neben dem Berg Sinai mit dem Katharinenkloster und dem Berg Athos mit dem Kloster Hilandar). Die Klöster sind interessant aufgrund ihrer Architektur, einer Mischung aus byzantinischen und barocken Elementen (siehe auch Serbisch-byzantinischer Stil). Einige von ihnen wurden während des Zweiten Weltkrieges stark beschädigt, es können in ihnen aber immer noch uralte Fresken und Ikonen gefunden und restauriert werden. Mit ihren Fresken und Bibliotheken zählen die Klöster der Fruška Gora zu den bedeutendsten in Europa. Die bekanntesten unter ihnen sind Krušedol und Hopovo. Die Vojvodina ist die Heimat vieler verschiedener Volksgruppen. Neben Serben, die mit etwa 65 % die absolute Mehrheit der Bevölkerung stellen, leben in der Vojvodina als anerkannte autochthone Minderheiten u. a. Ungarn, Slowaken, Kroaten, Rumänen, Bunjewatzen, Šokci, Russinen, Roma, Deutsche und Bulgaren. 2. September: Sremska Kamenica (Cyrillic: Сремска Каменица, pronounced [sreɛ̂ːmskaː kâmenit͡sa]) – Prnjavor, 95,03 km, 2031,5 Gesamt km Datum: 2.9.10 Tag: 33 TagesunterstützerIn: Frank Hoffmann von: Srem. Kamenica m NN 216 nach: Prinjavor m NN 118 km 95,03 Gesamt km 2006,9506 km/h: 14,69 Fahrzeit 06:28 gesamte Fahrzeit: 146:46:00 Anstieg in m pro h 44,07 Anstieg in m 285 Abfahrt in m: 383 höchster Punkt in m NN 494 Steigung/Gefälle 0,70 So sehen gerade unsere normalen Tage aus: Aufstehen um 5:45, Frühstücken, Abbauen etc., Abfahrt um 8:00, alle 1,5 Stunden gibt es eine kurze Pause mit Trinken und einem Riegel oder ähnlichem. Zwischen 13:00 und 14:00 suchen wir ein Restaurant zum Essen und machen dann Pause bis 15:00 Uhr oder 16:00 Uhr je nach Wetter und Sonnenstärke. Dann fahren wir bis 19:00, suchen Wasser und einen Schlafplatz, um 20:00 Uhr ist es bereits stockfinster! Daher müssen wir schnell aufbauen, dann duschen, kochen, schreiben und meistens gegen 22:00, spätestens 22:30 das Licht ausmachen. Der Morgen begrüßt uns mit strahlend blauem Himmel. In der Nacht war es richtig kalt und sternenklar, wir sind froh um die Wetterveränderung. Zunächst sieht es so aus, als habe Wolfgangs Rad einen Platten, aber das war doch nur der Temperaturunterschied. Wir schieben unsere Räder aus unserem Feldweg wieder auf die Straße und nehmen Lehm vom Boden für mehrere kreative Stunden mit… Es geht sehr schnell steil bergauf, immer um die 8-12%, aber die Straße ist so geführt, dass es keinen Gegenverkehr gibt. Dafür wird die Straße, die wie eine einspurige aussieht, als zweispurige nicht nur genutzt, sondern ist so gedacht. Für uns gut, denn so entsteht kein hupendender Stau hinter uns. Auch hier sind die Autofahrer selbst im rasanten Fahren noch rücksichtsvoll, auch die LKWs. Es ist die Hauptstraße von Novi Sad (kyrillisch Нови Сад, [ˈnɔ̂viː ˈsâːd], anhören?/i; deutsch, inzwischen selten, Neusatz; ungarisch Újvidék; slowakisch Nový Sad) nach Belgrad (serbisch Београд/Beograd, anhören?/i) und dementsprechend fährt alles, was vier Räder hat, auf dieser Straße. Zum Teil abenteuerlich. Oben angekommen , fühlen wir uns ein wenig wie in Disneyland. Wir trinken einen Kaffee und wollen unsere zwei Bierflaschen gegen Pfand abgeben und zahlen anstatt dessen das Bier. Da aber einige mit Bier (9:30) da sitzen, scheint das die Annahme zu sein, wenn jemand mit zwei Bierflaschen kommt. Wir sausen den Berg wieder hinunter und entdecken, dass heute Markttag ist. Überall sind die Stände, die vor den Häuser stehen, mit Gemüse und Obst bestückt und es wird verkauft und begutachtet, Melonen abgeklopft. In jedem Dorf und an den Häusern dazwischen sitzen Menschen neben ihren Erträgen. Der Wind hat gedreht und wir fahren ein wenig anders und haben den Wind von gestern als Gegenwind. Dementsprechend langsam kommen wir voran und es ist sehr anstrengend. Wir essen zu Mittag in einer der Grillstuben am Straßenrand und können daneben auch einen Mittagsschlaf einlegen. Es ist eine eigenartige Ansammlung von bestehenden Restaurants zum Teil im Halbrohbau, einer abgebrannten Mühle, einer auf dem Boden liegenden Plastik, Bussen und LKWs, die halten. Wir fahren weiter gegen den Wind, der zwar schwächer geworden ist, aber noch da ist und stellen bald fest, dass wir unser Tagesziel heute nicht erreichen werden. Es ist ein schönes Fahren. Einmal biegen wir von der Bundesstraße ab und nehmen die alte Straße. Auf der Karte ist eine Brücke über die Save (auch Sau, Sawe; in den südslawischen Sprachen Sava, kyrillisch Сава, antiker/lateinischer Name Savus) eingezeichnet. Schon auf dem Weg zur Brücke bekommen wir den Hinweis, dass wir nicht weiterkommen. Dann stehen wir vor der Brücke, die ein Eisenbahnbrücke ist und einen schmalen Streifen zu beiden Seiten hat, der für Fußgänger oder Radfahrer ohne Gepäck möglich ist. Wir kommen da nicht weiter und fahren wieder zurück. Was auch immer mit der eingezeichneten Brücke geschehen ist, es gibt sie nicht mehr. Dafür nützen wir die neue Fernstrassenbrücke flußabwärts. Der Wind wird weniger und wir fahren durch sehr viele Straßendörfer immer weiter auf die bosnische Grenze zu, am Horizont sind die Berge bereits zu sehen, die uns in den nächsten Tagen erwarten. Die Bebauung ist hier ganz unterschiedlich. Mal sind es alte Gehöfte, dann wieder eine beinahe städtische Bebauung, dann wieder halb fertige Bauten. Viele Kinder sind zu sehen, eine Menge Cafés, in denen vor allem Männer sitzen. Wir kommen auch an Häusern mit Roma-Familien vorbei, die Korbflechtarbeiten verkaufen. Im Hof sitzen viele und flechten. Wir finden Wasser an einer Tankstelle und einen schönen Platz unter einem Apfelbaum mit Blick auf die Berge. Morgen wird es wieder ein langer Tag. Montag, 3. September 2012 Heute vor zwei Jahren Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor zwei Jahren schießen Jugendliche mit Plastikgewehren auf unsere EU-Fahne. Wir sind nicht weit von Srebrenica (kyrillisch Сребреница, dt. veraltet Silberin). Serbien (serbisch Србија/Srbija anhören?/i) Europäische Union (EU) Bosnien und Herzegowina (serbokroatisch Bosna i Hercegovina/Босна и Херцеговина, kurz BiH/БиХ; auch Bosnien-Herzegowina) Republika Srpska (kyrillisch Република Српска, abgekürzt: РС/RS, deutsch fehlerhaft auch Serbische Republik) Samstag, 11. Dezember 2010 Kilometer- und Höhenangaben Serbien Graphik hier herunterladen Höhe max. Nr Zielort Tages Gesamt Höhe Tagesziel/Ort KmH Tageshöhenmeter über km am Tag km NN Tag 30 Mohacs 143 78,38 1754,8 31 Doroslovo 139 87,15 1843,2 15,06 0 151 Srem. Kamenica 216 90,58 1935,1 15,86 142 224 33 Prinjavor 118 95,03 2031,5 14,69 285 494 34 Milici 243 94,33 2127,3 14,78 250 260 32 356 235 3. September: Prnjavor - Milići (Cyrillic: Милићи), 94,33 km, 2127,3 Gesamt km Datum: 3.9.10 Tag: 34 TagesunterstützerIn: Anegret Henrichs und Norbert Volpert von: Prinjavor m NN 118 nach: Milici m NN 243 km 94,33 Gesamt km 2101,2806 km/h: 14,78 Fahrzeit 06:22 gesamte Fahrzeit: 153:08:00 Anstieg in m pro h 39,27 Anstieg in m 250 Abfahrt in m: 125 höchster Punkt in m NN 260 Steigung/Gefälle 0,40 Heute Morgen haben wir schön verschlafen, weil der Wecker nicht richtig gespeichert war…so ist es 6:30 als wir aufstehen. Dementsprechend fahren wir erst um 8:30 los, in einen wunderschönen Morgen hinein und unter den erstaunten Blicken der Bewohner des Dorfes, die sich sicherlich fragen, wo wir herkommen. Den Vormittag verbringen wir auf der Straßen Richtung Grenze, eine bunte Mischung aus Häusern im unterschiedlichen Stil, alles ist sehr aufgeräumt und gepflegt. Immer wieder weisen Schilder auf serbisch-orthodoxe Klöster, Kirchen oder Geschichtsorte hin , dagegen gibt es lange keinen Hinweis auf die Grenze. Schließlich erreichen wir die Grenze, einen Kilometer vorher gab es ein Hinweisschild. Es ist eine kleine Grenze und die Aus- und Einreise erfolgt problemlos. Uns begrüßen zwei Schilder: eines nach Bosnien und Herzegowina (serbokroatisch Bosna i Hercegovina/Босна и Херцеговина, kurz BiH/БиХ; auch Bosnien-Herzegowina) und eines in die Republika Srpska (kyrillisch Република Српска, abgekürzt: РС/RS, deutsch fehlerhaft auch Serbische Republik). Wir haben die Nebenstraße gewählt und fahren durch viele Dörfer, bis wir die erste Kleinstadt erreichen. Die Bauern arbeiten mit einfacheren Mitteln als auf der anderen Seite des Flusses, viele mit der Hand. Wir werden mit Erstaunen durchaus freundlich begrüßt. In der Kleinstadt steht die erste Moschee (arabisch مسجدmasdschid, DMG masǧid ‚Ort der Niederwerfung‘) , schon an der Grenze ist ein anderer Musikstil aufgefallen. Da wir in der Kleinstadt keine Bank finden und noch eine lange Strecke vor uns haben, fahren wir weiter. In der großen Grenzstadt , die eine Auto- und eine Füßgängergrenze hat, werden wir von den Halbstarken mit "Heil Hitler" und Hitlergruß begrüßt. Was auch immer das zu bedeuten hat. Wolfgang holt Geld am Hauptplatz und ich finde mich gleich umringt von acht Kids, die auf mich einreden, die Räder anschauen und in einer Mischung aus das alles komisch finden und bewundern mich umringen. Es kommen noch Jugendliche dazu. Insgesamt ist es eine durchaus eigenartige Stimmung. Wir haben Geld und fahren von dannen in ein nächstgelegenes Restaurant. In Bosnien gibt es die alte D-Mark, die hier nachgedruckt wird. Das ist auch lustig. In einem sehr schönen Garten essen wir lecker und haben unsere Räder gut im Blick, die immer Gegenstand des Beschauens von Halbstarken sind, die immer wieder vom Restaurantbesitzer weggeschickt werden. Sie haben die Fahnen entdeckt und rätseln welche sie kennen. Einer hat eine Plastik-MP dabei (mit Plastik-Munition, wie wir später entdecken) und tut so als würde er auf die Europa-Fahne schießen. Wir schauen uns das an und fragen uns, was in seinem Kopf vorgeht. Als sie wieder weggeschickt werden, schießt er eine Gummi-Hülse in den Garten. Wir fahren nach dem Essen immer den Fluß hinauf, vorbei an einem riesigen Staudamm in serbischer Hand und vorbei an den ersten zerstörten Häusern. Auf unserem Weg begegnen uns zum Teil fast komplett zerstörte Dörfer, in denen neben den Skeletten der Häuser neue stehen. In allen Dörfern gibt es eine Kirche und eine Moschee mit Minarett, diese sind neu und alle gleich gebaut. Die Frauen in ihren Reaktionen beinahe reglos, auch die Männer zunächst zurückhaltend, dazu immer wieder Kinder mit dem Hitlergruß. Dennoch sind alle freundlich zu uns, je weiter wir fahren ,desto mehr. Immer wieder gibt es Schilder der EU, oder der schwedischen und schweizer Caritas, die in den Dörfern aufbaut. Wir sind nur ein Tal von Srebrenica (kyrillisch Сребреница, dt. veraltet Silberin) entfernt. Auf dem Weg zum Ort, an dem wir Halt machen, fahren wir an der ersten Minenwarnung vorbei. Wir beschließen in ein Motel zu gehen.