Donnerstag, 1. August 2013 Heute vor drei Jahen ist der große Tag des Aufbruchs! Samstag, 11. Dezember 2010 Kilometer- und Höhenangaben Deutschland Graphik hier herunterladen Nr Tagesziel/Ort Tag Höhe ZielortTages über km NN max. Gesamt Höhe KmH Tageshöhenmeter am km Tag 1 Rhens 83,91 83,91 2 Bingen 59,17 143,08 3 Worms 88,71 231,79 4 Amorbach 88,16 319,96 5 Rohenburg o. d. Tauber 112,43 436,8 6 Rothenburg o. d. Tauber 0 436,8 7 Maihingen 77,93 515,7 8 Donauwörth 53,05 569,5 9 bei Dachau 91,52 662,1 10 München 43,82 706,6 11 München 0 12 München 0 13 Prien am Chiemsee 465 1. 8. 2010 Bonn - Rhens Datum: 01. Aug Tag: 1 TagesunterstützerIn: Magura von: Bonn m NN 60 nach: Rhens m NN km 83,91 Gesamt km 83,91 km/h: 13 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 6:00:00 96,78 804,6 15,27 283 573 Anstieg in m pro h 66,67 Anstieg in m 400 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN Steigung/Gefälle 0,48 Heute Morgen um 6:30 Uhr kam Jürgen, frisch aus dem Urlaub, um uns zu verabschieden und dass er zugleich die Mieter reinlassen kann. Nachdem wir bis 2:30 Uhr und länger noch vorbereitet und geputzt haben, war heute ein langer, aber vor allem schöner Tag. Die Verabschiedung auf dem Münsterplatz war toll – es waren so viele da und eine schöne Erfahrung. Es geht wirklich los! Den ersten Teil haben uns Renate und Christoph belgeitet und wir haben uns mal wieder über die Radwege gewundert. Nach der Mittagspause haben wir zunehmend auf diese verzichtet und sind jetzt auf einen Campingplatz gelandet, auf dem lauter Dauercamper sind und unglaublich wohlerzogene Kinder. Die Räder sind doch noch sehr schwer. Die Gewöhnung ist nötig. Jetzt sind wir unterwegs. Das ist ja schon irre. Heute Morgen noch ein Interview fürs Radio. Für Zusammenhängendes bin ich zu müde. Freitag, 2. August 2013 Heute vor drei Jahren haben wir das Gefühl, schon ganz lange unterwegs zu sein. Dienstag, 3. August 2010 01. - 02.08.2010 - Bonn > Bingen - 001, 002 2.8.2010 Rhens - Bingen Datum: 2.8.10 Tag: 2 TagesunterstützerIn: von: Rhens m NN nach: Bingen m NN km 59,17 Gesamt km 143,08 km/h: 13 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 12:00:00 Anstieg in m pro h 66,67 Anstieg in m 400 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN Steigung/Gefälle 0,68 Den ganzen Tag sind wir einem Gewitter davon gefahren, dass uns mit Rückenwind beschenkt hat und bisher nicht erwischt hat. Heute Morgen haben wir sortiert und einen mehr oder weniger gemeinsamen Überblick bekommen, wo was ist und wie was am besten zu verstauen ist. Nun hängt das Sturmfeuerzeug im Zelt. Heute Nachmittag im beschaulichen St. Goar ist uns aufgefallen, dass wir das Gefühl haben, als seien wir schon ganz lange unterwegs. Keine Arbeit zurückzulassen, sprich durch Urlaub zu unterbrechen und oft ja noch letztes aus dem Urlaub zu machen, verändert das Losfahren, Abschalten und Erholen ungemein. Wie auch immer das geht, in irgendeiner Form sollte das auch mit Arbeit möglich sein. Faktisch braucht es da ja doch eine Woche Minimum. So sind wir aber vor allem mit den Wetter, den Straßen – hier geht es kaum anders als Radwege zu nehmen, die ja generell für Fernfahrende nicht ausgelegt sind, den Rädern, den letzten Einstellungen, losen Schrauben und immer wieder der spannende Blick aufs Barometer und das Staunen, dass wir wirklich losgefahren sind! Der Generalanzeiger berichtet! Samstag, 3. August 2013 Heute vor drei Jahren nerven die Autofahrer! 3.8. Bingen am Rhein - Worms [vɔʁms, im Dialekt vɔms] Datum: 3.8.10 Tag: 3 TagesunterstützerIn: von: Bingen m NN nach: Worms m NN km 88,71 Gesamt km 231,79 km/h: 13 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 18:00:00 Anstieg in m pro h 66,67 Anstieg in m 400 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN Steigung/Gefälle 0,45 1. Problem: Die Uhr von Wolfgang hat Wasser und beschlägt. Lösung: noch keine 2. Problem: Die Sigg-Flasche fällt bei schlechter Straße aus der Halterung an Gundas Rad. Lösung: Sigg-Flasche mit Karabiner-Haken und Kabelbinder befestigt. Der Weg von Bingen am Rhein nach Worms [vɔʁms, im Dialekt vɔms] ist eher ohne große Aufregung, die Täler sind stressig, weil die Autofahrer so genervt sind. Daher wurde das Fahren erst angenehm, als die Straßen leerer waren. Worms hat keinen Campingplatz mehr, obwohl er noch eingezeichnet ist. So haben wir dann nach Kontakt mit Wormsern, die das alles auch nicht verstehen und uns Wasser gegeben, feudal gegenüber der Altstadt in der Nähe der Nibelungenbrücke in Nachbarschaft mit Millionen von Schnecken und Mücken genächtigt und eine zünftige Brotzeit zu uns genommen. In der Nacht erwischte Wolfgang dann der Magen-Darm-Virus, Gunda erst am Tag. Der Express berichtet! Sonntag, 4. August 2013 Heute vor drei Jahren wundern wir uns über angenehme Autofahrer, sobald wir das Tal verlassen haben. 4.8. Worms [vɔʁms, im Dialekt vɔms] - Amorbach Datum: 4.8.10 Tag: 4 TagesunterstützerIn: von: Worms m NN nach: Amorbach m NN km 88,16 Gesamt km 319,95 km/h: 13 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 24:00:00 Anstieg in m pro h 66,67 Anstieg in m 400 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN Steigung/Gefälle 0,45 Hinter Worms [vɔʁms, im Dialekt vɔms] ging es dann in den Odenwald. Zunächst noch durch Industriegebiet, das irre groß ist und vor allem natürlich durch Biblis geprägt ist. Plötzlich taucht der Odenwald wie eine grüne Wand auf und die Straßen winden sich angenehm nach oben. Je weiter wir vom Tal weg sind, desto angenehmer wird der Straßenverkehr. Wir fahren den Odenwald quer, also nach Osten und nehmen so jedes Tal und jeden Hügel mit. Schon auf 200 m hat man den Eindruck, ganz hoch zu sein und das Rheintal ist immer wieder mal als dunstiges Etwas im Rückspiegel zu sehen. Zunächst ist alles sehr eng, nach dem ersten „Pass“ weiten sich die Täler und haben Almcharakter. Es sind schöne Orte, gepflegt, mit Fachwerk, vielen Blumen, sehr idyllisch. Die Bayrische Grenze ist mehr Grenze als so manch andere EU-Grenze. Direkt an der Grenze steht ein Gasthaus mit großer bayrischer Fahne und dahinter sind die Dörfer karg, die Landschaft auch. Es wird sehr kalt im Winter sein. Angesichts der vielen Kämme, entscheiden wir uns für Amorbach, das wir um 21:00 Uhr erreichen und das uns in der schwerpunktmäßigen Abwesenheit jeglicher Menschenseele begrüßt. Wir machen den Besitzer des einzigen Hotels ausfindig, er organisiert uns noch ein Essen beim Griechen und wir erfahren ganz schnell ganz viel über Amorbach. Nachdem wir mittags bei Hitze noch alles getrocknet hatten, was nach der Rheinauen-Nacht noch feucht war, entscheiden wir uns fürs Hotel und werden elegant im neu renovierten Hotel untergebracht. Montag, 5. August 2013 Heute vor drei Jahren kommen wir vom Regen in die Traufe. 5.8. Amorbach - Rothenburg ob der Tauber 112,43 km Datum: 5.8.10 Tag: 5 TagesunterstützerIn: von: Amorbach m NN nach: Rohenburg o. d. Tauber m NN km 112,43 Gesamt km 432,38 km/h: 13 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 30:00:00 Anstieg in m pro h 66,67 Anstieg in m 400 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN Steigung/Gefälle 0,36 1. Problem: der Tacho fällt von Gundas Rad, bis Bad Mergentheim ist er verloren. Lösung: da brauchts wohl einen neuen 2. Problem: externe Festplätte fällt runter, geht nicht mehr. Lösung: erst mal in Ruhe lassen, am nächsten Tag geht sie wieder In Amorbach fahren wir noch trocken los, direkt wieder auf den nächsten Kamm. Auf dem Kamm lauert schon die Wolkenfront, dennoch können wir die erste Pause noch trocken erleben, aber dann begleitet uns die Wolkenfront mit zunächst leichtem Regen. Leider haben wir unsere Schuhe nicht gewechselt, fahren also in Sandalen weiter. Die erste blöde Entscheidung. Der leichte Regen wird zum starken Regen, wird zum Schlagregen. Wir kommen vollkommen durchnässt in Tauberbischofsheim an, wo Joachim auf uns wartet. Das italienische Café haben wir im Handumdrehen in ein Taschenlager verwandelt, der Fußboden schwimmt und unter allen Stühlen und am Tisch unseres eleganten Stehtisches mit Barhockern hängen tropfende Socken. Bis auf die Socken und die Sandalen ist aber alles im grünen Bereich. Mit Joachim fahren wir im strömenden Regen weiter an der Tauber entlang, verlieren uns einmal, da wir ja keine Radwege fahren können mit unseren Rädern. Es ist bestimmt eine schöne Strecke – bei anderem Wetter. Immer wieder scheint es als sei das Grau signifikant heller, aber immer nur um dann stärker zu regnen. Die Orte sind alle super gepflegt und sehr schön, selbst im Regen. Um 18:00 trennen sich unsere Wege, Joachim muss zurück gen Würzburg, wir gen Rothenburg ob der Tauber. Der Regen bleibt, die Gegend wird hügeliger und einsamer, nach wie vor sehr schön. Total ländlich und wir können uns nicht so recht vorstellen, dass hier Touristen durchkommen. Die Straße wird zur Landstraße mit Schäfern an der Seite. Es regnet und regnet und regnet. Wir kommen in Rothenburg ob der Tauber an und haben das Glück, direkt am Campingplatz zu landen. Dort erfahren wir, dass es am Mittag bei einem Gewitter 30 l pro Stunde geregnet hat. Er zeigt uns eine Stelle, die einigermaßen trocken ist. So bauen wir strömenden Regen unseren Schelter und unser Zelt auf, alles ist trocken. Es regnet und regnet und regnet. Bis auf unsere Schuhe und Strümpfe ist alles trocken. Was lernen wir daraus: Regen macht die Füße nass – Sandalen sind bei Dauerregen keine ideale Bekleidung. Und: jeder touristische Ort hat einen Hintereingang. Dienstag, 6. August 2013 Heute vor drei Jahren ist unser erster Ruhetag! Freitag, 6. August 2010 3.8.-6.8.2010 - 003, 004, 005, 006 6. August: Rothenburg ob der Tauber Ruhetag. Es regnet, regnet, regnet. Viele bauen die Zelte ab. Manche ein wenig chaotisch und müssen ihr Auto in einem britisch-niederländischen Hilfsunternehmen aufsägen. Wir sind trocken, schlafen aus und wagen uns nachher mal in den Ort. Vielleicht gibt es da ja sogar ein Internetcafé? Mittwoch, 7. August 2013 Heute vor drei Jahren wündern wir uns über die höchste Dichte von Biogasanlagen. 7. August Rothenburg ob der Tauber – Maihingen 77,93km Datum: 7.8.10 Tag: 7 TagesunterstützerIn: von: Rothenburg o. d. Tauber m NN nach: Maihingen m NN km 77,93 Gesamt km 510,3101 km/h: 13 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 36:00:00 Anstieg in m pro h 66,67 Anstieg in m 400 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN Steigung/Gefälle 0,51 Neues von der Uhr: die Tropfen sind weg, der Nebel auch, als Uhr geht sie, ist aber bei -57 Grad Celsius stehengeblieben. Braucht wohl doch einen Reset. Am Morgen war der Himmel blau, es ist beinahe ein wenig unvorstellbar gewesen nach dem Regen. Aber es war trocken, die Sonne schien. Das Zusammenlegen und Abbauen der ganzen nassen Sachen hat fast eine Stunde länger gedauert als sonst, aber es hat sich gelohnt, alles aufzubauen. Im Grunde waren nur die Socken nass. Der Zeltboden auch, aber das ist ok. Wir sind eine ganze Weile an der Tauber entlang gefahren, dann immer der romantischen Straße folgend – das Schild zweisprachig (deutsch/japanisch) – zum Nördlinger Ries. Die Gegend ist unglaublich sauber und ordentlich, eine Unmenge von Solar auf den Dächern und Mais (Zea mays), in Österreich auch Kukuruz genannt, so weit das Auge reicht. Dies steigert sich im Ries noch einmal um ein Vielfaches. Dort besuchen wir Barbara und Karl und landen auf dem Abschlussabend eines Jugendcamps der charismatischen Gemeindeerneuerung. Aber auch die feiern wenn die Teilnehmenden weg sind mit Bier und lauter Musik. In Maihingen besteht das Dorf zum großen Teil aus der charismatischen Erneuerung. Dort erfahren wir auch, dass der Mais für die „Bio-Gas-Anlagen“ angebaut wird, deren Dichte im Ries die Höchste ist. Das erklärt den vielen Mais ohne ein einziges Vieh. Keine Probleme Donnerstag, 8. August 2013 Heute vor drei Jahren ... gibt es keinen Campingplatz am Donauradweg! 8. August Maihingen – Donauwörth 53,09 km Datum: 8.8.10 Tag: 8 TagesunterstützerIn: von: Maihingen m NN nach: Donauwörth m NN km 53,05 Gesamt km 563,3601 km/h: 13 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 42:00:00 Anstieg in m pro h 66,67 Anstieg in m 400 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN Steigung/Gefälle 0,75 Wir fahren im Trockenen los, werden aber auf den ersten Kilometern bereits vom Regen eingeholt, der uns treu bleibt. Es regnet und regnet und hört erst zum Abend auf. Wir haben einfach ein Gewitter an uns vorbei ziehen lassen, so dass es uns nicht zweimal erwischt. Daher konnten wir im Trockenen aufbauen. Es gab keinen Campingplatz, obwohl wir am Donauradweg waren. Freitag, 9. August 2013 Heute vor drei Jahren ärgern wir uns über besserwisserische Autofahrer in Dachau. 9. August Donauwörth – Dachau 91,52 km Datum: 9.8.10 Tag: 9 TagesunterstützerIn: von: Donauwörth m NN nach: bei Dachau m NN km 91,52 Gesamt km 654,8801 km/h: 13 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 48:00:00 Anstieg in m pro h 66,67 Anstieg in m 400 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN Steigung/Gefälle 0,44 Der Ausdruck des Tages heute war die Dame am Nebentisch, die mit kritischem Blick auf ihr Mittagessen verkündete: dieser Knödel ist nicht auf meinem Niveau! Die Besonderheit heute auf jeden Fall, dass der Regen sich verzogen hat und je mehr wir nach Süden kamen, desto sonniger wurde es. Nach einer Schnecken- und Mückenreichen Nacht an der Donau begrüßten uns zum Mittag bereits die Moränen (französisch: moraine „Geröll“) der Alpen. In einem ständigen Auf und Ab ging es durch Landschaften mit einem blauen Himmel, die der bayrischen Werbung entsprungen sind. In Pfaffenhausen konnten wir die Alpen sehen. Bemerkenswert auch, dass es ganz wenige Campingplätze gibt. Dementsprechend lagern wir gerade auch wieder auf einer Wiese vor Dachau. Auffallend ist, dass Autofahrer im Tal und oder in der Stadt deutlich angstrengender sind. Da wir ja keine Radwege fahren, erfahren wir die unterschiedlichsten Reaktionen auf unsere Präsenz auf der Fahrbahn. Während die LKW-Fahrer heute sehr geduldig hinter uns die Moränen hochgeschlichen sind, wurden die Autofahrer schon bei einem guten Tempo ungeduldig. Der Dachauer Autofahrer an sich neigt zum Schimpfen und Gestikulieren. Straßen ohne Radwege sind deutlich leichter. Heute Mittag haben wir am Rande eines Feldes unsere Mittagspause gemacht und sehen nun aus als kämen wir direkt aus der Schlammgrube. Es war so etwas von nass und lehmig, dass wir bis zu den Knöcheln mit Schlamm versunken sind und Gundas Rad ganz alleine stand da es so tief eingesunken war. Morgen geht es nach München, einen Tag früher als gedacht. Der erste Meilenstein! Samstag, 10. August 2013 Heute vor drei Jahren ... erreichen wir den ersten Meilenstein: Minga (amtli: München) Mittwoch, 11. August 2010 7.-10. August 2010 - 007, 008, 009, 010 10. August Dachau – Minga (amtli: München) 43,82km Datum: 10.8.10 Tag: 10 TagesunterstützerIn: von: bei Dachau m NN nach: München m NN km 43,82 Gesamt km 698,7001 km/h: 13 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 54:00:00 Anstieg in m pro h 66,67 Anstieg in m 400 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN Steigung/Gefälle 0,91 1. Problem: die Fahnenstange an Gundas Rad ist angebrochen. Lösung: Gaffa kann alles (und einen besonderen Gruß an Hanno!) 2. Problem: Klemmverschluss an Gundas Hinterlicht ist abgebrochen. Lösung: Diesmal kann Gaffa nicht alles, aber zum Glück gibt es Kabelbinder. 3. Problem: Ortliebtaschen sind zwar wasserdicht, aber bei dem ständig wechselnden Wetter zwischen Schauern, Dauerregen und Hitze und Feuchtigkeit entwickeln auch sie Schwitzflüssigkeit innen. Lösung: wir haben eh alle Klamotten des Sortierens und Überblicks wegen in den importierten Zip-Säcken gehabt, ansonsten regelmäßig ausräumen, austrocknen lassen in der Sonne, wenn sie denn scheint. Die Ursache für diese Schäden rekonstruieren wir an einem noch zu lösenden Problem: Wie transportieren wir 23 Liter Wasser in drei Wassersäcken zusätzlich? Der eine 10 Liter-Sack hat nämlich gestern ein Salto-Mortale der Quertasche auf Gundas Rad verursacht, daher die folgenden Schäden. Lösung: der Sack wird vor die Quertasche auf den Gepäckträger gelegt und mit einem weiteren Spanngurt gesichert. Unser Nachtquartier in Dachau war wunderbar! Nachdem es auch dort keinen Campingplatz gab, fanden wir eine Wiese direkt am Ortsausgang mit Duschraum im Wald und keinen Menschen sogar bis recht spät in den Vormittag. So konnten wir ausschlafen, Pannen beheben und ganz gemütlich zur Gedenkstätte radeln. Im Karmel konnten wir noch ein Fläschchen Karmelitergeist erstehen, das Zeugs hilft in allen Lebenslagen. Das Kloster mit der zentralen katholischen Gedenkkirche und dem Kloster in direkter Achse hinterlässt gemischte Gefühle, zumal genau in dem Moment, in dem wir uns die (an sich schöne) Klosterkirche anschauen, drei Priester ihre Messe für sich zelebrieren. Das mutet sehr seltsam an an diesem Ort. Die Gedenkstätte selbst war voll, in der Mittagshitze wird die Brutalität besonders deutlich. Danach haben wir das Kontrastprogramm gemacht: vom guten griechischen Mittagstisch in den Biergarten am Chinesischen Turm. Obwohl wir unterm Turm lagerten, Taschen ausräumend und Ketten ölend, sind wir wenig beachtet worden. Das ist auch angenehm an einer Großstadt, dass man nicht immer sofort unter Verdacht gerät. Ganz privat quer durch Minga (amtli: München) zu fahren ist toll und am Abend gab es Gemüsepfanne bei Peter, die einfach eine Wucht war. Jetzt sind wir zwei Tage hier, eine Mischung aus Logistik, Problemlösung und Freizeit. Wir müssen das Uhrenproblem lösen, Kartenmaterial sichten und noch einen Gürtel kaufen. Außerdem haben wir Internet ganz ohne Probleme. Uebrigens: Rieke und Torsten sind in Koblenz. Sonntag, 11. August 2013 Heute vor drei Jahren ... kaufen wir einen neuen Höhenmesser. Montag, 12. August 2013 Heute vor drei Jahren ... verstauen wir in vier unserer dreizehn Taschen wasserdicht verpackt insgesamt zehn Bankkarten (mit 30.500 € auf den Konten), 13.000 $ und 1.000 € in Reiseschecks und 6.540 $ sowie 5.000 € in bar. Tips: Geldautomaten Iran Reisekasse Treveller Cheques Western Union 11. und 12. August München?/i [ˈmʏnçn̩ ] (bairisch Minga) Wir sind in München und reformieren unsere Technik mit Peters Hilfe – jetzt haben wir einen EMail-Stick, um unsere Mails abzuholen. Ansonsten besorgen wir uns noch Winterkleidung und sind jetzt im Besitz von zwei netten Möchte-Gern-Daunen-Jacken, die für einen Zwiebellook ideal sind. Darüber hinaus konnten wir alles sortieren und uns sortieren, München genießen, einen Tag in der Sonne und einen Tag im Regen. Dienstag, 13. August 2013 Heute vor drei Jahren ... besuchen wir das Grab von Wolfgang´s Eltern. Samstag, 11. Dezember 2010 Kilometer- und Höhenangaben Deutschland Graphik hier herunterladen Nr Tagesziel/Ort Tag Höhe ZielortTages über km NN max. Gesamt Höhe KmH Tageshöhenmeter am km Tag 1 Rhens 83,91 83,91 2 Bingen 59,17 143,08 3 Worms 88,71 231,79 4 Amorbach 88,16 319,96 5 Rohenburg o. d. Tauber 112,43 436,8 6 Rothenburg o. d. Tauber 0 436,8 7 Maihingen 77,93 515,7 8 Donauwörth 53,05 569,5 9 bei Dachau 91,52 662,1 10 München 43,82 706,6 11 München 0 12 München 0 13 Prien am Chiemsee 465 96,78 804,6 15,27 283 573 13. August München?/i [ˈmʏnçn̩ ] (bairisch Minga) – Prien am Chiemsee (amtlich: Prien a.Chiemsee, hochdeutsch [priːn], bairisch [breˑɐ̯̃n]) 96,78 km Datum: 13.8.10 Tag: 13 TagesunterstützerIn: von: München m NN nach: Prien am Chiemsee m NN 465 km 96,78 Gesamt km 795,4803 km/h: 15,27 Fahrzeit 06:20 gesamte Fahrzeit: 60:20:00 Anstieg in m pro h 44,68 Anstieg in m 283 Abfahrt in m: höchster Punkt in m NN 573 Steigung/Gefälle 0,29 In München fahren wir noch ohne Regen los, aber schon mit dem Regenzeugs griffbereit. Schon in München?/i [ˈmʏnçn̩ ] (bairisch Minga) beginnt der Regen und bleibt uns bis zum Abend treu. Zuerst fahren wir nach Taufkirchen zum Grab von Wolfgangs Eltern, dann zum Burggraf´schen Schmied-Hof in Aschbach. Peter fährt mit uns und das auch im Regen. Die Landschaft ändert sich schnell vom städtischen Bereich zur bäurischen Landschaft. Zunächst geht es eher gerade aus und ohne Steigungen, die kommen erst am Ende und wir vermuten, dass sie den Chiemsee einfach weiter weg geschoben haben. Die letzten Steigungen vor Prien am Chiemsee (amtlich: Prien a.Chiemsee, hochdeutsch [priːn], bairisch [breˑɐ̯̃n]) haben es in sich. Es ist so nebelig und grau, dass die Alpen nur zu erahnen sind und ab und an sich ein dunkler grauer Schatten vom grauen Himmel abhebt. Auch den See sieht man nur als graues Etwas am Horizont. Es ist schade, dass der Regen doch vieles von der Landschaft schluckt. Auf dem Campingplatz suchen wir einen Platz, der nicht unter Wasser steht – kein leichtes Unterfangen. Immerhin regnet es für den Moment nicht. Pünktlich nach dem Aufbau des Zeltes fängt es wieder an zu regnen und wir speisen am geschlossenen Kiosk unterm Dach. Anschließend stellen wir fest, dass unser vermeintlich trockener Platz von schnell wachsenden Seen umlagert wird, die aus dem Nichts vom dem wenigen neuen Regen entstanden sind. Für eine Drainage entscheiden wir uns nicht, sondern vertrauen auf unser Zelt. In der Nacht hört der Regen auf. Mittwoch, 14. August 2013 Heute vor drei Jahren ... verlassen wir Deutschland für über 400 Tage! Samstag, 11. Dezember 2010 Kilometer- und Höhenangaben Österreich Graphik hier herunterladen Nr Tag Höhe Tages Tagesziel/OrtZielort km über NN Gesamt km KmH 14 Hallein 398 92,4 898,3 14,83 354 571 15 Radstadt 826 64,97 964 12,06 695 852 16 Tamsweg 1065 56,24 1021,2 1739 17 Tamsweg 1065 0 1021,2 1065 18 Murau 851 41,38 1062,3 16,76 60 1065 19 Weissenburg 716 60,23 1123,5 15,65 314 861 20 St. Stefan 87,87 1212,6 16,05 388 962 463 max. TageshöhenmeterHöhe am Tag 14. August Prien am Chiemsee (amtlich: Prien a.Chiemsee, hochdeutsch [priːn], bairisch [breˑɐ̯̃n]) – Hallein 92,40 km Gesamt Km 898,3 Datum: 14.8.10 Tag: 14 TagesunterstützerIn: "Magura z. hf. Herrn Michael Schäfers" von: Prien am Chiemsee m NN 465 nach: Hallein m NN 398 km 92,4 Gesamt km 887,8803 km/h: 14,83 Fahrzeit 06:13 gesamte Fahrzeit: 66:33:00 Anstieg in m pro h 56,94 Anstieg in m 354 Abfahrt in m: 421 höchster Punkt in m NN 571 Steigung/Gefälle 0,84 1. Problem: Wolfgangs Uhr hat in der Nacht endgültig den Geist aufgegeben. Lösung: Peter wird die Uhr mit den anderen Dingen nach Bonn schicken. Es gibt ja die neue Uhr in der Hoffnung, dass sie nicht das Zeitlich segnet. 2. Problem: das mit dem Schwitzwasser ist gelöst: Lösung: es gibt von Ortlieb nämlich wasserdichte Innensäcke…… Im Trockenen loszufahren ist einfach angenehm. Die Landschaft in Richtung Traunstein ist wirklich schön. Die Berge sind in den Wolken immer wieder mal zu sehen, ihre Schönheit zu erahnen. Es ist eher flach und wir kommen gut voran. In einem kleinen Ort genehmigen wir uns einen Kaffee mit super leckeren Teilchen und fahren dann nach Traunstein hinein. In jedem Dorf und jeder Stadt sind an diesem Wochenende lauter Feiern und Feste. In Traunstein ist es auch so, dort werden wir mit den Rädern bestaunt. Nach Traunstein ging es richtig kräftig den Berg hinauf und die Umgebung ist von einer ganz eigenen auch architektonischen Schönheit. Besonders die Kuhställe sind irre, sie sind mit großen Fenstern und fast ganz aus Holz gebaut. Es ist eine ganz harmonische Zusammenstellung aus großen Stallungen und durchaus auch neueren Häusern. Die Zwiebelkirchentürme hingegen sind ganz verschwunden. Kurz vor Salzburg fahren wir an einem Triathlon vorbei und auf der anderen Seite an einem riesen Supermarkt. Wir vermuten, dass dies der einzige noch offene ist und kaufen dort ein und fragen uns, ob wir irgendetwas verpasst haben – alle Regale sind leer gekauft! Anschließend fahren wir über die Grenze und suchen einen Grenzer, der uns unsere Pässe stempelt. Da ist Samstags gar keine Chance, also fahren wir ohne Stempel weiter. Nun haben wir ganz ohne großes Aufsehen Deutschland verlassen! In Salzburg landen wir wiederrum in einer ganz anderen Welt. Die halbe Stadt ist auf dem Weg zu den Festspielen, überall sind Festkleider und Fräcke, alle sind herausgeputzt und schick gemacht. Die Stadt wirkt so, als würde sie überall mitspielen – ein wenig wie Spiel ohne Grenzen., Da wir unsere Abendgarderobe nicht griffbereit hatten, haben wir doch eher profan einen Campingplatz gesucht. Dieses Unterfangen jedoch war beinahe unerreichbar – es gab Campingplätze im Norden und im Osten, aber auf unsere Karte gab es zwei andere, die es aber nicht gab. Dafür gab es eine Jugendherberge, die aber auch nicht alle kannten. Dann sind wir weiter gefahren und haben nach mehrmaliger intensiver Beratung mit Taxi-Fahrern, Polizei und Tankstellen-Menschen zu einem Kreisel gefunden, an dem immer noch kein Campingplatz war, dafür waren wir ziemlich viele Kilometer gefahren und trafen zwei weitere Radler, die ebenfalls an diesen Kreisel geschickt wurden. An dem Kreisel gab es immerhin ein Schild zum nächsten Campingplatz – in fünf Kilometern. Es war fast neun. Also sind wir zu fünft zum Campingplatz gesaust, eine schöne Strecke und gelandet sind wir auf einem Luxuscampingplatz. Die beiden werden dieselbe Strecke fahren, die wir auch fahren.