Montag, 18. Juni 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr verlassen wir China (chinesisch 中華人民共和國 / 中华人民共和国 Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó Aussprache?/i). Und werden mit einem Artikel auf Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) vorbereitet. 18. Juni, 上海 aufs Schiff Nachdem wir von der Jugendherberge nett verabschiedet werden und im Regen durch 上海 zum Hafen fahren, gestaltet sich das Einchecken am Hafen wiedereinmal typisch chinesisch. Es fängt damit an, dass wir mit den Rädern gar nicht zum Terminal dürften, es ist für Radfahrer und Fußgänger verboten, den Eingang zu nehmen. Wir überraschen den Pförtner wohl so sehr, dass er uns nicht anhält. Dann folgen wir den Schildern (wir brauchen schließlich Tickets) zum Ticketschalter und können aber der Verkehrsführung nicht folgen, da sie für Busse gedacht und mit diesen vollgestellt ist. Es bleibt nur der in diesem Moment freie Bürgersteig. Da kommen wir ungefähr 100m, bevor wir schreiende Chinesen hinter und vor uns haben und einer auch gleich die Polizei holt, die zu fünft angelaufen kommt. Zum Glück spricht einer der Hafenangestellten soweit Englisch, dass er uns klar machen kann, dass wir mit unseren Rädern an einem Tor zu warten haben. Irgendwas soll mit dem Gepäck passieren. Wir sollen unsere Räder da stehen lassen. Wir wollen unsere Räder da aber nicht stehen lassen und so schreien wir uns eine Weile an. Die Polizisten hat er immerhin weggeschickt. Inzwischen ist nicht nur eines der Kreuzfahrtschiffe angekommen, für ein anderes beginnt das Einchecken. Es hat zur Folge, dass auf dem Bürgersteig zwischen Wartehalle und Gepäckscanner (hinter dem wir zu warten haben) Gruppen von Reisenden in Busse verfrachtet werden. Das alles mit Geschrei. Die anderen werden eingecheckt. Das alles mit Geschrei. Mittendrin müssen Busse einparken, ausparken, umparken. Alles mit Geschrei. Es gibt noch Taxifahrer mit Gästen, beide schreien. Im Terminal schreit auch alles. Unser Hafenangestellter nicht, das ist sehr angenehm. Irgendwann wird klar, dass wir die Tickets im Terminal bekommen, das Gepäck da irgendwie auch hin muss, gleichzeitig aber auch nicht. Wie auch immer, wir bekommen die Tickets, stehen tatsächlich auf der Reservierungsliste, haben kein Fieber. Nun soll also das Gepäck auch in den Terminal. Also lassen wir unsere Räder beim großen Tor im Eingang der Halle, die sich als Gepäckhalle offenbart, das machen wir so schnell, dass es zum Schreien nicht reicht. Also stehen wir unter lauter fürs Kreuzfahrtschiff eingecheckten (und schreienden) Chinesen mit unseren Plörren und sind nur froh, dass es einen weiteren Radfahrer gibt. Als irgendwem klar wird, dass wir mit dem Gepäck nicht weiterkommen, weil die Schlange sich nicht bewegt, nimmt der fröhliche Schiffsarzt beherzt das Ganze in die Hand und bahnt uns einen Weg durch die Kreuzfahrtgruppe (mit Schreien). Am Eingang zum nächsten Terminal haben wir eine Angestellte vor uns, sie schreit uns an. Sie will irgendwas, wir haben keine Ahnung was. Der Arzt sieht unsere Quittung für die Hafengebühr und gibt sie ihr. Alles ist gut. Alles muss durch den Scanner (ein zweites Mal) und dann stehen wir auf der anderen Seite der Gepäckhalle und sehen unsere Räder. Wieder schreien. Inzwischen wissen wir, dass wir je zwei Gepäckstücke mitnehmen und zwei einchecken können. Wir haben zwölf. Also alles umpacken und in unsere Polenkoffer. Also haben wir plötzlich nur noch acht. Geht alles. Mit Schreien. Denn die Angestellten kommentieren die Verwandlung unseres Gepäcks mit Rufen. Dann ist da wieder einer, der mehrmals irgendwas chinesisches in unsere Richtung schreit. Inzwischen sagen wir ja immer nur: das verstehen wir nicht und packen weiter. Irgendwann wird deutlich, dass wir für die Räder zahlen müssen. Als alles das passiert ist, können wir durch den Zoll und die Auswanderung und haben schnell den Exit-Stempel im Pass und werden zum Schiff gefahren. Wir haben die totale Luxuskabine im dritten Stock mit Tür zum Deck und Bad. Leider regnet es ohne Ende. Das Schiff ist schön, es ist ruhig und auch beim Essen unterhalten sich alle ganz ruhig. So was geht also auch. Es schwankt nur ein wenig und wir gucken am Abend einen der Filme, die wir von Rieke und Torsten haben. So sind die beiden noch ein wenig bei uns. Übrigens: Uwe und Isabel sind mal kurz in München! Dienstag, 19. Juni 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr erreichen wir Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i)! Dienstag, 21. Juni 2011 18.-19. Juni, Schiff, 322, 323 19. Juni, Schiff Es gibt Frühstück und wir essen es ganz mutig. Ungewohnt, aber verträglich. Heute regnet es nicht ganz so viel. Gerade fahren wir an der ersten japanischen Insel vorbei! Nach der neuen Reiseroute also das letzte Land auf unserer 14-monatigen Reise. Immer wieder tauchen neue Inseln auf und wir versuchen anhand unserer Karte, die Fahrt nachzuvollziehen. So ganz gelingt es uns nicht. Dennoch sind wir bald sicher, dass wir nun wirklich Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) um uns herum haben. Hier gibt es die Japan Times, dort finden wir spannende Artikel zum Iran (Persien, persisch ايرانĪrān [iːˈrɔːn]/, dt. Land der Arier) und zu China [ˈçiːna] (oberdt.: [ˈkiːna]). Wir bekommen die Ahnung, dass wir bald in einem Land mit freier Presse sein werden. Dann am Abend: wir sehen die große Brücke (北九州市) und wissen nun wo wir sind und dass wir mitten in 日本 sind! Auch wenn es in Strömen regnet, müssen wir raus und Fotos machen. An dieser Stelle werden wir unsere Route Bonn > Tokyo am 369. Tag nach einem 1.753 km langen Abstecher auf die Inseln Shukoku und Kyushu fortsetzen. Die Schiffsreise schenkt uns auch Zeit für etwas mehr Statistik. Hier die höchsten Berge, die wir gesehen haben: Tag Berg Höhe 302 تاغ قوڭۇر7.719 287 ئاتا مۇز تاغ7.546 m 295 Қуллаи Ленин 7.134 m 289 N. Muzkol Peak 6.128 m 189 دماوند5.671 Die höchsten Pässe, über die wir gefahren sind: Pass Höhe Tag Akbaital Pass 4656 288 Kyzyl ArtPass 4336 294 Koitezek Passl 4272 279 Uy Bulak Pass 4233 293 Pass vor Alichur 4164 280 Neizatash Pass 4136 281 Uy BulakPass 4092 292 Иркештам Pass 3723 296 Kotali Jaman-Tal 3716 282 Die längsten Flüsse, die wir überquert haben: Tag Fluß Länge 313長江 / 长江 6.380 km 311 黃河 / 黄河 5.464 km Fırat 3.380 km 008 Donau 2.857 km 210 Amyderýa 2.539 km 107 Dicle 1.900 km 003 Rhein 1.233 km Bevor die Regensaison in Japan unsere Regenerfahrung fortsetzt, haben wir schnell die Regentage (56 + 9 Schnee) an den Fahrtagen (178) bis Kaxgar (in der Antike chinesisch 疏勒 Shūlè, altgriechisch möglicherweise Kasia[1]) zusammengezählt, es ist ein gutes Drittel und das meiste davon bis Ankara (früher Angora, antiker Name altgriechisch Ankyra Ἄγκυρα, lateinisch Ancyra) ! PDF hier anklicken Mittwoch, 20. Juni 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr nehmen wir ein erstes Japanisches Bad! Wikipepia: Reinigung hat in Japan nicht nur etwas mit Hygiene zu tun, sondern ist ein Aspekt, der die gesamte Kultur prägt. Unreinheit jeder Art – körperlich wie seelisch – gilt als Quelle vieler Übel und Krankheiten, und zwar bei dem Betreffenden selbst, aber auch bei seinem sozialen Umfeld. Sie ist daher unbedingt zu vermeiden bzw. zu beseitigen. Daher werden japanische Wohnungen nie in Straßenschuhen betreten, gibt es spezielle Schuhe für die Toilette und man schüttelt sich nicht die Hände. Als die wichtigsten Formen von Unreinheit gelten in Japan Tod, Geburt, Verbrechen, Krankheit und Menstruation. Für jeden Fall gibt es bestimmte Rituale. Nach einer Geburt ist zum Beispiel ein Geburtsbad für Mutter, Kind und Vater vorgeschrieben. Das private Bad Heute verfügen die meisten Wohnungen in Japan über ein Badezimmer (ofuro), was bis vor etwa 30 Jahren häufig noch nicht der Fall war. Da das Baden Teil des sozialen Lebens ist, baden die Mitglieder einer Familie im Allgemeinen gemeinsam in einer Wanne (Badebottich). Mitunter werden auch Gäste als Teil der Gastfreundschaft zum Bad eingeladen. Ist die Wanne nicht groß genug für alle, wird nach alter Tradition in hierarchischer Reihenfolge gebadet: zuerst das Familienoberhaupt, dann die Männer nach absteigendem Alter, schließlich ebenso die Frauen. Das Badewasser ist in Japan wesentlich heißer als gewöhnlich in Mitteleuropa, die Temperatur beträgt in der Regel deutlich über 40 Grad Celsius. In der medizinischen Fachliteratur sind 47 Grad als für den Menschen erträglich belegt.[24] Die Hitze gilt als Voraussetzung für völlige Entspannung. Sehr wichtig ist, sich vor dem Wannenbad gründlich mit Seife zu reinigen und abzuspülen, um das Badewasser nicht zu verunreinigen. Das eigentliche Bad dient also nicht der Reinigung, sondern dem sozialen Kontakt und dem Wohlbefinden. Bis zum 19. Jahrhundert verwendete man in Japan übrigens keine Seife, sondern rieb die Haut mit bestimmten Kräutern oder Reiskleie ab; das war gleichzeitig ein natürliches Peeling. Öffentliche Bäder Weibliche Badegäste reinigen sich in einem Sentō (Holzschnitt, 1867) Bei den öffentlichen Bädern unterscheidet man zwischen denen mit natürlichen heißen Quellen, Onsen genannt, und den übrigen, die Sentō heißen. Da Japan in einer vulkanisch aktiven Region liegt, gibt es sehr viele heiße Quellen, von denen sich über 2000 in Badeanlagen befinden. Die meisten Onsen gibt es in freier Landschaft, aber man findet sie auch in Städten. In Tokio zum Beispiel existieren etwa 25 Onsen-Badehäuser. Orte mit bekannten Heilquellen sind Kurorte nach westlichem Vorbild. In einem Onsen befinden sich die meisten Becken im Freien (rotenburo), die mitunter unterschiedlich temperiert sind. Extrem heiße Quellen, in denen sich auch die hitzeerprobten Japaner nur wenige Minuten aufhalten können, heißen jigoku (Hölle). Viele Onsen verfügen zusätzlich über Saunen, Wellness-Angebote und Therapiezentren. Für das öffentliche Bad gelten die gleichen Regeln wie für das private, stets geht die Reinigung voraus. Im Allgemeinen wird in den japanischen Badehäusern nackt gebadet, Badekleidung ist also nicht gestattet. Vor dem 7. Jahrhundert badeten die Japaner höchstwahrscheinlich überwiegend in den zahlreichen Quellen im Freien, denn es gibt keine Hinweise auf geschlossene Bäder. Im 6. bis 8. Jahrhundert (Asuka- und Nara-Periode) wurde die Religion des Buddhismus von China übernommen, was starke Auswirkungen auf die gesamte Kultur des Landes hatte. Zu jedem buddhistischen Tempel gehörte traditionell auch ein Badehaus (yuya) für die Mönche. Diese Badehäuser wurden im Laufe der Zeit auch für die übrige Bevölkerung geöffnet, denn das Prinzip der Reinheit spielt im Buddhismus eine große Rolle. Private Bäder besaßen aber nur die Wohlhabenden. Japanerin badet in einem Holzzuber (Holzschnitt von Torii Kiyomitsu, Ende 18. Jahrhundert) Das erste öffentliche Badehaus wird 1266 erwähnt. In Tokio entstand das erste Sentō im Jahre 1591. Die frühen Bäder waren Dampf- bzw. Schwitzbäder, genannt iwaburo (Steinbäder) oder kamaburo (Ofenbäder). Es handelte sich um natürliche oder künstliche Felsenhöhlen oder um steinerne Gewölbe. In den iwaburo entlang der Küste wurde das Gestein durch das Verbrennen von Holz erhitzt; dann goss man Meerwasser über die Felsen und erzeugte so Dampf. Der Eingang zu diesen „Badehäusern“ war sehr klein, damit der Dampf nicht entwich. Es gab keine Fenster, so dass es im Innern sehr dunkel war und die Benutzer sich ständig räusperten oder hüstelten, um neu Eintretenden zu signalisieren, welche Plätze bereits besetzt waren. Die Dunkelheit ließ sich aber auch für sexuelle Kontakte nutzen, denn es gab keine Trennung nach Geschlechtern, und so kamen diese Bäder in Verruf. Sie wurden schließlich 1870 aus hygienischen und moralischen Gründen abgeschafft. Am Anfang der so genannten Edo-Zeit (1603–1867) gab es zwei verschiedene Bädertypen. In Tokio (das damals Edo hieß) waren Heißwasser-Bäder (yuya) üblich, während es in Osaka Dampfbäder (mushiburo) gab. Zu dieser Zeit war weiterhin das gemeinsame Bad von Frauen und Männern die Regel. Bei den männlichen Besuchern, gerade auch bei den Samurai, sehr beliebt waren Badehäuser, die „Bademädchen“ (yuna) beschäftigten, die den Gästen den Rücken schrubbten, die Haare wuschen etc. Einige boten gegen Bezahlung offenbar aber auch Liebesdienste an. 1841 wurde die Beschäftigung von yunas generell verboten, außerdem das gemeinsame Baden beider Geschlechter. Die Geschlechtertrennung wurde allerdings von den Betreibern der Badehäuser häufig missachtet, oder die Bereiche für Männer und Frauen wurden nur symbolisch durch eine Leine getrennt. Das zog erneute offizielle Verbote nach sich. Heute baden in fast allen Sentō Männer und Frauen in getrennten Räumen. Es gibt mittlerweile auch Einzelwannen.[25] 20. Juni, Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i) Der Morgen begrüßt uns mit weiterem Regen. Dafür gibt es im Grunde keinen Wellengang mehr. Nach dem Frühstück legt das Schiff schon an und es kommt das japanische Ärzteteam zum Fiebermessen und alle Stellen sich in der Reihenfolge ihrer Nummernkärtchen, die es zum Einchecken gab, auf. Auf diese Weise muss der Name nicht erfragt werden. Wir haben unsere bestimmt verwechselt. Dann dauert es noch eine Stunde, bis wir von Bord dürfen. Es ist alles ganz ruhig. Unser Gepäck ist da, ebenso die Räder. Unsere Räder sind so unendlich dreckig durch die Schlammschlacht im Pamir (womöglich aus Sanskrit upa-meru, „Nahe dem (Berg) Meru“, oder aus Persisch pāye mihr, „Zu Füßen Mithras“)[1][2], dass sie erst gereinigt werden müssen und dann desinfiziert. Uns ist das alles fürchterlich peinlich, da zwei Angestellte nun um unsere Räder auf Knien rutschen und reinigen. Sie entschuldigen sich bei uns, dass wir warten müssen. Es ist alles ganz ruhig und freundlich. Als wir die Räder des Wagens auspacken, sowohl ein Lächeln als auch ein Schrecken über alle Gesichter, einschließlich unserer. Also werden die auch noch gereinigt. Dann kommen wir ohne jede Probleme durch den Zoll und können die Räder beladen. Es regnet immer noch in Strömen. Zum Glück gibt es eine ganz gute Karte vom Hafen, so dass wir das nächste Einkaufszentrum ansteuern und dort Geld bekommen und auch eine Karte. Wir fahren zur Jugendherberge im Süden, wunderschön gelegen. Sie ist voll. Das ist dem Jugendherbergsmenschen so peinlich, dass er uns zwei Getränke schenkt. Er ruft in der anderen Jugendherberge an, dort ist ein Zimmer frei. Sie ist 20 km entfernt in der Stadt. Also fahren wir zurück, inzwischen ohne Regen. Der Linksverkehr ist gar nicht so schlimm und es gibt eine Verkehrsregelung ganz ohne Hupen und Autos halten an und die Ampeln werden ernst genommen. Wir sind erstaunt über die Ruhe und Gelassenheit, mit der hier der Straßenverkehr geregelt ist und vor allem über die vielen, vielen Radfahrenden. Wir finden die Jugendherberge, auch sie ist sehr schön im Park in einem Teil des Sportstadions. Nach einigem Hin und Her bekommen wir ein Zimmer, in dem wir drei Nächte bleiben können ohne umzuziehen. Es ist im Japanischen Stil und sehr schön. Nach einem guten Essen, das preislich sogar geht, nur die Übernachtung ist teuer, genießt Gunda noch das Japanische Bad während Wolfgang schon anfängt, den Blog nachzuarbeiten. Hier geht das ja alles wieder. Und: So ging´s bei Rieke und Torsten weiter: hier. Montag, 20. Juni 2011 Statistik unserer ersten 300 Tage bitte hier anklicken Montag, 20. Juni 2011 Höhen- und Kilometerangaben Tadjikistan und Kirgisistan bitte hier klicken Donnerstag, 21. Juni 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr reparieren wir Räder und Ausrüstung. 21. Juni, Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i) Heute Morgen scheint die Sonne! Es gibt blauen Himmel! Wir verbringen den Tag mit dem Reparieren der Räder (Wolfgang) und der Suche nach Einzelteilen und der Post (Gunda). Am Abend haben wir viel geschafft und hoffen, morgen den Rest hinzukriegen und dann endlich wieder loszukönnen. Ein kleiner Eindruck aus Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i): Anschauen tun wir uns nichts, da Alex ja hierhin kommt und wir dann mit ihr zusammen uns sowohl Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i) als auch Kyōto (jap. 京都市, -shi, im Deutschen meist Kyoto, seltener auch Kioto geschrieben) und Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anschauen. Wir freuen uns sehr, dass sie kommt. anhören?/i) Vitelli-Camping Hänger: Fahne und Rücklicht auf die rechte Seite für japanischen Linksverkehr montiert Problem: eine der Arretierungskugeln einer der beiden Steckachsen fällt heraus. Es bleibt also nur noch die zweite Kugel. Signature von Gunda: (17.351,45 km Gesamtlaufleistung) Vorderer und hinterer Mantel miteinander getauscht (2.245,6 km Laufleistung) Kette und Kassette sowie Bremsklötze neu (4.712,45 km Laufleistung) Neuer Spiegel rechts montiert für jap. Linksverkehr (alter Spiegel bei Bahnfahrt zerstört) Fahne rechts montiert für japanischen Linksverkehr Kettenschutz repariert (bei Bahnfahrt durchgebrochen) Zahnkranzschutz und Lenkerklingel nicht ersetzbar (beides fehlt nach Bahnfahrt) Abgebrochene Schraubenteile von Ständer entfernt und mit neuen Schrauben wieder montiert. Karabinerhaken für Trinkflasche ersetzt (fehlt nach Bahnfahrt) Freitag, 22. Juni 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr machen wir noch einen Reparaturtag. 22. Juni, Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i) Heute scheint auch wieder die Sonne und der Tag steht erneut im Zeichen der Reparatur. Uns wird deutlich, dass wir das nicht alles schaffen und verlängern noch einen Tag. Wir haben vieles immer aufgeschoben „wenn wir in China [ˈçiːna] (oberdt.: [ˈkiːna]) sind“, das Austauschen der Ersatzteile stand eh erst jetzt auf dem Programm. Außerdem wollen wir nun endlich das Paket fertig bekommen, was wir schon in Kaxgar (in der Antike chinesisch 疏勒 Shūlè, altgriechisch möglicherweise Kasia[1]) wegschicken wollten, aber am Feiertag gescheitert waren. Am Nachmittag fahren wir dann die drei Fahrradläden, die es hier in der Straße gibt, ab um Schrauben zu suchen. Wir bekommen welche für den Ständer an Gundas Rad, so ist das Gewurschtel schon mal vorbei. Anschließend gehen wir zum Italiener, das ist in Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) zwar sündhaft teuer (eigentlich nur die Getränke), aber es ist wirklich gut und ein anderer Geschmack. Insgesamt sind wir froh, überhaupt wieder essen zu können. Am Abend steht Baden in dem wunderbaren japanischen Bad auf dem Programm. Reparaturen: In der Küchentasche: Die Olivenölflasche ist tatsächlich undicht, umgefüllt in eine andere Flasche. Sonst ist da alles in Ordnung Sonstiges: Die Uhr ist nach dem Batteriewechsel in Shanghai nicht mehr zusammenbaubar gewesen. Auch zwei Geschäfte in Osaka schaffen das nicht. Jetzt ist sie halbwegs geschraubt und zeigt wieder Zeit, Höhe und Barometer an (Letzeres fällt). Klamotten: Strümpfe ersetzt, da sie alle total viele Löcher haben, sonst ist alles in Ordnung. Reparaturen: Terraliner AlloyS von Wolfgang: Neue Mäntel (4.712,45 km Laufleistung) Original Schimano Schaltzughülse eingebaut (Schaltung funktioniert nach wie vor nicht) Neuen Spiegel rechts angebaut für jap. Linksverkehr (alter Spiegel bei Bahnfahrt zerstört) Kette und Kassette sowie Bremsklötze neu (4.712,45 km Laufleistung) Neuer Schmutzfänger am hinteren Schutzblech (alter fehlte nach der Bahnfahrt) Steigungsmesser nicht ersetzbar (fehlt nach Bahnfahrt) Samstag, 23. Juni 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr schicken wir 14 kg Wintersachen zurück nach Deutschland. Donnerstag, 23. Juni 2011 20.-23. Juni, Osaka, 324, 325, 326 23. Juni, Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i) Heute ist der Tag der Tage: wir schleppen die – wie sich rausstellt doch „nur“ 14kg – zur Post (jap. 日 本郵政公社, Nippon Yūsei Kōsha) . Unsere „Polentasche“ wird ohne jedes Nachfragen als Paket genommen und so sind wir nun unsere Daunenjacken und Thermohosen und ähnliches los. Wir fahren zurück, suchen einen weiteren Fahrradladen, den wir nicht finden, dafür aber einen Bäcker und einen Supermarkt. Hier ist das Essen zum Erwärmen in der Mikrowelle, das es in jedem kleinen und großen Supermarkt neben der großen Sushi-Auswahl als Auswahl gibt – im Supermarkt bezahlbar und zudem gibt es vor Ort Mikrowellen. Auf die Dauer fehlt dann vielleicht das Gefühl, dass Essen etwas anderes sein könnte als Nahrungszunahme, aber angesichts der Preise ist es doch eine gute Lösung. Denn eine Packung Nudeln kostet so viel wie zwei Essen aus dem Supermarkt… Vom Preisniveau her sind wir nun wirklich wieder im Westen angekommen. Wir müssen nun packen und noch den Achter aus Gundas Hinterrad rausbekommen. Eine Idee unserer Route haben wir zwar, aber genau anschauen sollten wir sie trotzdem. Obwohl so viel weggeschickt ist, sind die Taschen immer noch schwer. Es ist zum Mäusemelken! Wir sind hier richtig im Hochsommer gelandet, es regnet nun schon den zweiten Tag nicht mehr, ist auch gar nicht so feucht, sondern heiß und windig. Ganz ungewohnt, alles ist grün und blüht, überall duftet es und es sind viele Menschen unterwegs. Hier ist es eine Selbstverständlichkeit, Sonnenschutz mit dem Schutzfaktor 50 zu kaufen. Wir freuen uns auf die Fahrt mit dem Wechsel zwischen Berg und Meer. Sonntag, 24. Juni 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr fahren wir über den ersten Paß mit 100 m NN. 24. Juni, Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] 11951 Gesamktkm Audio?/i) bis Wakayama (jap. 和歌山市, -shi), 61,8km, Datum: 24.6.11 Tag: 328 TagesunterstützerIn: von: Osaka m NN 16 nach: Wakayama m NN 82 km 61,8 Gesamt km 11951,4343 km/h: 11,4 Fahrzeit 05:25 gesamte Fahrzeit: 943:29:00 Anstieg in m pro h 24,92 Anstieg in m 135 Abfahrt in m: 69 höchster Punkt in m NN 101 Steigung/Gefälle 0,33 Der Morgen ist wiederum strahlend blau und das, obwohl Wetter.de vorausgesagt hatte, dass es regnet. Wir checken aus und fahren zur anderen Jugendherberge um dort für den September zu reservieren. Es geht zwar am ersten Tag nicht, dafür an den anderen Tagen und wir können unsere zweite „Polentasche“ mit den chinesischen Bahntaschen da lassen. Wir fahren in den Wind und die Sonne und müssen uns erst mal wieder an die Hitze gewöhnen. Der Weg ist der Weg zum Flughafen Kansai (jap. 関西国際空港, Kansai kokusai kūkō, engl. Kansai International Airport) und nun wissen wir, dass wir das letzte Stück nicht fahren dürfen. Also brauchen wir dafür eine Lösung. Zur Mittagszeit fahren wir an einem LKW vorbei, der uns zuruft. Wir winken zurück und fahren zum nächsten Laden, um dort das Mittagessen zu kaufen. Er ist bereits vor uns da und hat schon zwei Cola für uns in der Hand und kauft uns dann noch das Mittagessen. Total nett! Wir essen und verbringen einen Teil der Mittagshitze im Schatten beim Laden. Kurz vorm Losfahren wollen wir uns noch einen Schokoriegel und einen der gekühlten Milchkaffee kaufen, als auch er wieder im Laden ist und das auch für uns bezahlt. Ein wenig fühlen wir uns eben doch wie im Iran! Wir fahren weiter, immer wieder das im Blick, ebenso die Berge neben und vor uns. Die Struktur wird dörflicher und vermehrt sind Reisfelder am Rand zu sehen, aber auch kleine Gärten mit Gemüse. Bald biegt die Straße in die „Berge“ und wir fahren den ersten Pass mit ganzen 100 m Höhe. Vorher füllen wir noch Trinkwasser auf. Wir finden einen Platz zum Schlafen neben einer Kiesgrube und hören unter uns den Zug im Tunnel. Es ist warm und schwül und inzwischen ist der Himmel in der Tat bewölkt. Nun warten wir auf die Dunkelheit für eine Dusche und dann gibt es endlich wieder einmal Nudeln mit Thunfisch! Montag, 25. Juni 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr sind wir in Shikoku (jap. 四国, dt. vier Länder) ! 25. Juni, Wakayama (jap. 和歌山市, -shi) bis Kamiyama (神山町 Kamiyama-chō?), 52,2 km, 12004 Gesamtkm Datum: 25.6.11 Tag: 329 TagesunterstützerIn: von: Wakayama m NN 82 nach: Kamiyama m NN 186 km 52,2 Gesamt km 12003,6343 km/h: 11 Fahrzeit 04:43 gesamte Fahrzeit: 948:12:00 Anstieg in m pro h 75,27 Anstieg in m 355 Abfahrt in m: 251 höchster Punkt in m NN 251 Steigung/Gefälle 1,16 Wir stehen um 4:30 auf und es ist bereits sehr warm. Unser Platz ist gut gewählt, die Sonne kommt erst gegen 6:00 über den Berg. Wir machen uns auf den Weg zur Fähre und finden sie recht schnell. Dort können wir die Räder selber ins Schiff fahren, es ist eine ganz normale Autofähre. Während Gunda einen Teil der nicht geschlafenen Nacht (auch an Wärme muss man sich gewöhnen) nachholt , schaut sich Wolfgang das Schiff, die Leute und das Meer an. Einmal angekommen, müssen wir noch überlegen, welche Straße wir nehmen. Zum ersten Mal seit zehn Monaten „müssen“ wir nirgendswo hin oder lang, außer dass wir vielleicht nach Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) wollen. So groß ist Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) aber in dem zu befahrenen Teil nicht. Es ist ein eigenartiges Gefühl, plötzlich eher einen Radurlaub zu machen und erstaunlicherweise geht manches leichter und manches nicht. Zum Beispiel sind Anstrengungen eine ganz andere Wahrnehmung. Jetzt überlegen wir, ob wir die Passstraße nehmen oder den Tunnel, beides geht. Wir müssen nicht nach der Zeit schauen und nicht nach den Straßen (die sind hier eh gut). Wir nehmen die Passstraße. Zugleich ist dann die Anstrengung als solches dann da, sie ist nicht mehr Teil eines großen Ganzen. Oder vielleicht doch, aber im Augenblick ist sie primär und präsent und zudem in Verbindung mit 37 Grad im Schatten. Die Straße ist dennoch wunderschön und windet sich an vielen Schreinen vorbei in den Berg hinein. Nach einem Tunnel stehen wir in einem ganz dichten Wald, beinahe ein Regenwald. Käme nicht um jede Kurve ein Haus und mit ihm die Gift-spritzenden Bauern, wäre das eine ländliche Idylle. Heute Mittag sind wir nach langen Suchen eingekehrt in einer Halle, die zunächst aussah wie eine Gärtnerei, dann aber eine Mischung aus Gärtnerei, Café, Spätkauf und Verkauf und allem Möglichen ist. Geführt von sehr heiteren und fidelen Damen zwischen 50-80. Sie sind begeistert, dass wir da sind, wir bekommen auch unser Essen und als wir unsere zusammenschraubbaren Stäbchen auspacken, ist die Frauenbande restlos aus dem Häuschen. Wir verstehen eh kein Wort, aber aufgeregte japanische Damen hören sich sehr lustig an. Sie schauen auch, ob wir es denn können, zwei schon mit einer Plastikgabel bewehrt, aber anscheinend können wir sie überzeugen. Wir werden frenetisch verabschiedet als wir nach einer Mittagspause unterm Baum nebenan an ihnen vorbei fahren. Das ist noch vor der Passstraße. Wasser finden wir beim Panasonic-Laden mit beneidenswerten Blumen vorm Geschäft , während gegenüber die Bambusbäume für das Sternenfest Tanabata (jap. 七夕, wörtlich: siebenter Abend oder 棚機, dt. Wega) hochgezogen werden. Es geht hier hoch und runter an diversen Flüssen entlang, immer begleitet von Reisfeldern und Ansagen, die wir nicht verstehen und hoffen, dass sie nicht so wichtig sind. Unser Schlafplatz ist erneut eine Baustelle, diesmal wird es eine Brücke und es gibt einen kurzen Schauer zum Zeltaufbau. Es ist heiß und schwül und grün. Wir sind in einer ganz anderen Welt und müssen uns erst zurechtfinden. Dienstag, 26. Juni 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr geben wir auf in den Bergen wegen Wolkenbruchs und fahren ins Tal. Montag, 4. Juli 2011 24.-26. 6.328, 329, 330 26. Juni, Kamiyama (神山町 Kamiyama-chō?) bis Mima (jap. 美馬市, -shi), 47,7km, 12051 Gesamtkm Datum: 26.6.11 Tag: 330 TagesunterstützerIn: Petra Tuin von: Kamiyama m NN 186 nach: Waki m NN 50 km 47,7 Gesamt km 12051,3343 km/h: 10,7 Fahrzeit 04:26 gesamte Fahrzeit: 952:38:00 Anstieg in m pro h 120,68 Anstieg in m 535 Abfahrt in m: 671 höchster Punkt in m NN 679 Steigung/Gefälle 2,53 Problem: auch das Ketten- und Ritzeltauschen hat das Knarren und beinahe wie Schlagen an Gundas Hinterrad nicht geändert. Wir vermuten nun, dass die vorderen Ritzel doch hinüber sind, vor allem aber dass das Lager des hinteren Laufrades nach bald 18.000 km mit Gepäck kaputt ist. Wir haben keines dabei, wissen auch nicht, wie eines eingebaut werden muss. Gestern Abend haben wir es gerade geschafft, das Zelt aufzubauen, als der erste Regenguss über uns nieder geht. So geht es die Nacht durch und auch der Morgen ist ganz ähnlich. Daher ignorieren wir den Wecker um 4:30 und schlafen bis 7:00. Inzwischen regnet es beinahe gar nicht mehr. Als wir zur Straße zurückschieben, sehen wir, dass die Straße voller Sternenfestbäume ist. Ein Baum ist umgekippt und wird nun vom zuständigen Senior an einen anderen Ort getragen. Da dieser direkt neben unserem Ausgang ist, packt Gunda noch mit an, bis der Baum steht. Die gesamten nächsten Dörfer haben Bäume an der Straße. Es geht gut bergauf, eine wunderschöne Passstraße, wir sind wieder erstaunt, wie viel Asphalt es geben kann. Und Wasser. Dennoch ist es gut anstrengend. Am Pass gibt es wieder einen Tunnel und es fängt an zu gießen. Wir fahren im strömenden Regen in ein dampfendes Tal hinab, finden eine Tourist Information mitsamt Restaurant. Es gießt und gießt und gießt. Nach dem Mittagessen entscheiden wir, dass wir nicht weiter in die Berge und zum nächsten Pass fahren (immerhin fast auf 1.200 m), sondern ins nächste Tal hinab. Auf den Bergstraßen gibt es im Grunde keine Infrastruktur und für weitere zwei Tage ohne Laden und im strömenden Regen sind wir weder von den Vorräten noch von der Stimmung her aufgelegt. Das ist das gute am Urlaubsradeln: man kann die Richtung wechseln. Bald hört es auf zu regnen, wir füllen in einem der unendlich ordentlichen Dörfer Wasser auf, finden sogar einen offenen Laden für Brot und Bier und sind nun neben einem der vielen Bäche, umgeben von sehr interessierten Mücken und fragen uns, wieso wir eigentlich kein Zedan dabei haben und wieso wir das jetzt erst merken. Es regnet nur noch leicht ab und an. Mittwoch, 27. Juni 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr kommen wir ins Tal des Yoshino (jap. 吉野川, Yoshino-gawa). 27. Juni, Waki (脇町, -chō) bis Higashimiyoshi (東みよし町 Higashimiyoshi-chō?), 23,2 km, 12200,1 Gesamtkm Datum: 27.6.11 Tag: 331 TagesunterstützerIn: von: Waki m NN 50 nach: Mino m NN 63 km 23,2 Gesamt km 12074,5343 km/h: 12,3 Fahrzeit 01:52 gesamte Fahrzeit: 954:30:00 Anstieg in m pro h 51,43 Anstieg in m 96 Abfahrt in m: 83 höchster Punkt in m NN 80 Steigung/Gefälle 0,77 Problem: da das Rad von Gunda sich immer noch schlimm anhört, bauen wir das Hinterrad aus um zu schauen, ob das Lager verdreckt ist und wie es sich anhört. Es ist Sand drin und das Schlagen ist deutlich zu hören. Da es aber gut läuft, lassen wir es so wie es ist, ebenso die vorderen Ritzeln an beiden Rädern. Sollte das mit dem Siebenschläfertag auch in Japan gelten, dann würde es weiterregnen. Aber hier soll es ja eine offizielle Regenzeit geben und die soll bald aufhören und hat ganz im Süden schon vor zwei Wochen aufgehört. Stand in der Zeitung, sogar dass sie fünf Tage zu früh aufgehört habe und nun das Aufhören gen Norden zieht. Da sind wir und es regnet. Aber es hört auch immer wieder mal auf. Aber es regnet doch so stark, dass es keine Motivation bietet, um 4:30 aufzustehen, also bleiben wir in unserem Märchenwald bis 10:00 und fahren dann – ohne Regen für die ersten zwei Stunden los. Nach einer Pause zum Einkaufen und dem Philososphieren über Frauen in Japan, es ist ein Laden, in dem nur Frauen einkaufen, essen wir nach einem kräftigen Schauer zu Mittag auf einer Bank unterm Dach vor einem Getränkeladen und dort kaufen nur Männer ein. Die fahren auch andere Autos. Wir kommen an so vielen Reisfeldern vorbei, dass wir heute endlich das eine oder andere fotografieren. Wir fahren im leichten Regen wieder los und sehen das Zeichen eines Campingplatzes und beschließen, dass der Tag des Campingplatzausprobierens heute ist. Es ist ein schöner Platz mit viel Platz, auf der Frei-Zelten-Wiese sind wir die einzigen. Es ist auch durchaus teuer, so dass wir uns das zwar noch eher leisten können als eine Jugendherberge, aber eben doch nur zum Wäsche-waschen und Baden, mit Platz Räder reparieren und alles Auspacken, Trocknen und wieder einpacken. Zum Glück regnet es den ganzen Nachmittag nicht, so dass wir in der Tat alles auspacken können und trocken bekommen, Die Wäsche hängt jetzt im Spülhaus und baden geht auch. Hier gäbe es sogar Gaskartuschen, wir verbrauchen ja gerade die, die wir noch aus Bonn mitgenommen haben! Sozusagen die eiserne Reserve, denn unser Kocher kann auch Benzin und ist damit sehr schnell, aber im Zelt zu kochen geht eben nur mit Gas und das ist sowohl in der Kälte super gewesen, als es jetzt wegen der Mücken ist. Allerdings bedeutet das jeden Morgen und jeden Abend ein Hamam-Besuch gratis, denn die Temperatur und Feuchtigkeit steigt dann im Zelt ins Unermeßliche, aber immer noch besser als sich von den Mücken auffuttern zu lassen. Gen Westen sieht der Himmel gruselig aus und wir hoffen, dass das Ende der Regenzeit nun doch bald kommt, wenngleich die Wolken sogar gut tun, denn die Sonne ist irre stark. Wolken ohne Regen, das wäre doch was, liebes Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i)! Donnerstag, 28. Juni 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr fahren wir ins Herz Shikokus (jap. 四国, dt. vier Länder). 28. Juni, Higashimiyoshi (東みよし町 Higashimiyoshi-chō?) bis Ōtoyo (大豊町 Ōtoyo-chō?), 50,6km, 12124 Gesamtkm Datum: 28.6.11 Tag: 332 TagesunterstützerIn: von: Mino m NN 63 nach: Otoyo m NN 166 km 50,6 Gesamt km 12125,1343 km/h: 11,9 Fahrzeit 04:13 gesamte Fahrzeit: 958:43:00 Anstieg in m pro h 59,53 Anstieg in m 251 Abfahrt in m: 148 höchster Punkt in m NN 181 Steigung/Gefälle 0,79 Auch heute Morgen verschlafen wir den Wecker und nehmen erst den allgemeinen Zeltplatzwecker um sieben Uhr ernst. Es ist strahlend blauer Himmel und unser Zelt steht plötzlich in der sengenden Sonne. So ganz wach sind wir dann doch noch nicht, denn bei der Übergabe des frisch gekochten, Betonung auf kochen, Kaffees kollidieren Gunda und Wolfgang mit dem Netz im Zelt und der Kaffee läuft Gunda über die Hand und verbrüht ihre Hände ziemlich. Das Packen wäre wohl auch so langsam gewesen, aber wir schaffen es dann doch um 10:00 auszuchecken. Wir bekommen noch einen Kugelschreiber mit Taschenlampe geschenkt. Nun haben wir ein Feuerzeug mit Taschenlampe und einen Kugelschreiber mit Taschenlampe. Beim letzeren bauen wir sie in der Mittagspause, die wir ab 12:00 einlegen, aus, um die Batterie in der Lampe an Wolfgangs Hut wieder in Gang zu bekommen. Es ist irre heiß, 38 Grad im Schatten. Gegen 15.00 Uhr sind es nur noch 35 Grad und wir beschließen, weiterzufahren, zumal es leicht bewölkt ist (und ohne Regen!). Unser Weg führt am Fluss weiter, der bald zu einer richtig schönen Schlucht wird. Die Straßen sind super gebaut und so kommen wir dann doch noch gut voran. Es gibt Wasser ohne Ende, alle paar Meter kommt ein Wasserfall herunter. Der Fluss wird auch zum Rafting genommen, so sind wir plötzlich in einer Freizeitsportgegend und sehen den ersten outdoor-Laden seit Teheran (persisch ( تهرانTehrān) /teɦˈrɔːn/). Es ist überhaupt alles das erste seit. Der erste Campingplatz seit Österreich zum Beispiel. Er ist wirklich eine Wucht gewesen. Vom Preis her geht das auch nur einmal die Woche, aber dann lohnt es sich mit Waschmaschine, japanischem Bad, schönen Duschen, Küchen etc. Dieser ist richtig energienachhaltig gebaut gewesen. Ansonsten wundern wir uns schon sehr über den Energieverbrauch. Die Häuser und auch die Läden sind nicht so gebaut, dass sie Schatten spenden. Fast alle Autofahrer lassen ihr Auto laufen, wenn sie einkaufen gehen, oder dann im Auto essen oder schlafen. Heute Mittag haben wir zehn Autos nebeneinander mit laufendem Motor zur selben Zeit gesehen. Ein schattenspendendes Dach und die Situation wäre eine andere. Aber es gibt auch die, die das nicht machen und dann mit Handtuch um den Hals herumlaufen, es ist wirklich irre heiß hier. Wir sind froh um die Bäume, die Schatten geben und auch die Schlucht, die noch so tief ist, dass die Sonne bald hinterm Berg verschwindet und die Temperaturen richtig angenehm werden. Wir kämpfen gegen Sonnenbrand (vor allem Wolfgang) und gegen Sonnenallergie (Gunda) und eh immer Sonnenbrand. Aber mit Sonnenschutz 50 und UV-Klamotten geht das ganz gut, es bleibt das Problem der Sonnenallergie, vor allem auf den Oberschenkeln. Die konstruierte Tuch-Lösung als Schattengeber ist ein wenig eine Lösung, aber nur bei Windstille (ist heute nicht gewesen). Das Putzen hat immerhin das Lager wieder ein wenig beruhigt. Nun sind wir neben der Straße auf der alten Straße, neben einem Wasserfall unter vielen Bäumen und haben eine große Fangemeinde an Mücken und Spinnen um uns. Freitag, 29. Juni 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr begegnen wir Getränkeautomaten und erleben Fahrradgenuß. Heute finden wir einen Artikel, wo wir endlich unsere Beobachtungen der Eisenbahnbaustellen in China eiunordnen können: Die neue Seidenstraße: von China nach Europa mit der Eisenbahn Veröffentlicht am 5. Januar 2011 (Stand: 28.06.2012) in den Kategorien: Eisenbahn,Hochgeschwindigkeitszug,Infrastruktur,Zukunft von Martin Randelhoff Möglicher Trassenverlauf einer Eisenbahnstrecke von China nach Europa im Auftrag von Evraz – Nigel Nixon Consultancy China baut sein Hochgeschwindigkeitszugnetz immer weiter aus. Das Land verfügt mit einer Länge von mehr als 7500 Kilometern bereits über das weltweit längste Schienennetz für Hochgeschwindigkeitszüge. Dieses soll bis 2012 auf mehr als 13.000 km erweitert werden. 2015 sollen mehr als 16.000 Kilometer Schnellfahrstrecke existieren. Aber nicht nur innerhalb des Landes plant China Hochgeschwindigkeitsstrecken. Längst sind Strecken nach Laos, Thailand, Malaysia, Kambodscha und Myanmar in Planung oder bereits im Bau. Aber dies scheint dem Reich der Mitte noch nicht genug zu sein. Im Dezember 2010 hat China Bulgarien eingeladen zusammen mit der Türkei an einer Hochgeschwindigkeitsstrecke von China bis nach Europa zu arbeiten. Die Strecke soll auf 320 Stundenkilometer ausgelegt werden. Insgesamt sind drei unterschiedliche Trassenverläufe im Gespräch. Finanziert werden soll dieses massive Bauprojekt von China. Allerdings dürfte China Gegenleistungen erwarten. Myanmar liefert zum Beispiel Lithium an China als Austausch für die Finanzierung und den Bau der Eisenbahnstrecke von China in das international isolierte Land. Mögliche Trassenverläufe China – Zentralasien – Europa Für die Eisenbahnverbindung nach Europa wird auch über einen alternativen Trassenverlauf durch den Nahen Osten, Pakistan und Indien nachgedacht. Die Route wäre vor allem im Interesse Indiens, dass allerdings aufgrund politischer Erwägungen nicht allzu gewillt sein dürfte, mit China zusammenzuarbeiten. Mögliche Trassenverläufe China – Europa über Indien / Kasachstan / Russland – The Transport Politic Nutzung der transsibirschen Eisenbahn Alternativ ist auch eine Streckenverbindung zwischen Peking – Moskau – Berlin im Gespräch, auf der bereits streckenweise die Transsibirische Eisenbahn verkehrt. Die transsibirische Eisenbahntrasse und die Verbindung zwischen Ost-Kasachstan und Nordwest-China, die Dsungarische Pforte, sind jedoch bereits heute gut ausgelastet, sodass die Kapazität nur schwer erhöht werden kann. Des Weiteren ist derzeit eine Verlängerung des Breitspurnetzes bis nach Wien im Gespräch. Die Strecke Guangzhou – Istanbul durch Zentralasien Die südlichste Route würde von Guangzhou nach Istanbul über Van, Teheran, Kabul, Islamabad, Delhi, Dhaka, und Kunming führen. Neu errichtet werden müssten 165 Kilometer Strecke von der chinesischen Stadt Kashgar bis zur chinesisch-kirgisischen Grenze sowie 268,4 Kilometer Strecke durch Kirgisistan. Der Bau der innerkirgisische Strecke würde etwa zwei Milliarden Dollar kosten. Durch Usbekistan und Afghanistan würde der Anschluss an das iranische Netz hergestellt werden. Vom innerchinesischen Teil dieser Hauptstrecke würden Nebenstrecken nach Hanoi und Ho Chi Minh City, Bangkok, Kuala Lumpur und Singapur abzweigen. Diese Strecke wäre die kürzeste der drei möglichen Routen. Problematisch ist jedoch das hügelige Gelände und die verschiedenen politischen Probleme zentralasiatischer Länder untereinander sowie der drohende Affront gegenüber Russland. So kam es 2010 zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Kirgisen und der usbekischen Minderheit im Süden von Kirgisistan. Ebenso umstritten ist die Streckenführung innerhalb Kirgisistans, da im geplanten Verlauf 40 Prozent des Grundvorkommens liegen. In Kirgististan selbst besteht außerdem Skepsis, dass das Land zu einer Art Chinatown wird und vor allem chinesische Wanderarbeiter die Strecke errichten werden. Anbindung an das europäische Eisenbahnnetz über die Türkei (Kars – Edirne) Die Anbindung an das türkische Eisenbahnnetz und die weitere Anbindung nach Europa wären ohne größere Probleme möglich. Die westtürkische Stadt Kars befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Grenze zu Armenien und Georgien. Die strategisch wichtige Eisenbahnstrecke Baku-Tbilisi-Kars (BTK) wird derzeit gebaut. Zudem liegt Kars an der Bahnstrecke Istanbul–Ankara–Kayseri–Sivas–Erzurum– Gjumri (Armenien). Türkische und chinesische Vertreter diskutieren den Bau einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke von Kars nach Edirne. Die Kosten werden mit etwa 35 Milliarden Dollar angegeben, von denen China etwa 30 Milliarden Dollar als Kredit gewähren würde. Edirne liegt 220 km westlich von Istanbul nahe dem Dreiländereck Bulgarien, Griechenland und Türkei am Nordufer des türkisch-bulgarisch-griechischen Grenzflusses Meriç. Durch die Stadt verläuft die Eisenbahnlinie Sofia–Istanbul und somit die direkte Verbindung der Türkei nach Bulgarien. Derzeit verläuft mit dem Optima Express eine privat betriebene Autozugverbindung (3x wöchentlich) vom österreichischen Villach nach Edirne (1.400 km). Die Strecke Edirne-Kars verläuft durch 29 türkische Provinzen. Die Reisezeit soll von heute 36 Stunden auf etwa 12 Stunden sinken. Bei Istanbul soll die Strecke durch den MarmarayEisenbahntunnelgeführt werden, der unter dem Bosporus hindurchführt und Asien mit Europa verbindet. Das Marmaray-Projekt soll bis zum 29. Juni 2015 abgeschlossen sein. Verlauf des Marmaray-Tunnel in Istanbul – Sémhur @ Wikimedia Commons – CC BY-SA 3.0 Die Strecke Peking – Berlin / Wien durch die kasachische Steppe Die mittlere Route würde von Peking nach Berlin oder Wien führen. Die Routenführung wäre folgende: Lviv – Kiew – Volgograd – Astrakhan – Aral’sk – Ürümqi – Lanzhou – Xi’an – Zhengzhou – Peking. Diese Strecke würde großteils durch flache Steppe führen, wäre also einfach und schnell zu bauen. Der Zugang nach China würde einfach durch die Tien Shan und Altai Gebirge erfolgen. Bereits in den 1960er Jahren plante die Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik der Vereinten Nationen, ESCAP, ein 114.000 Kilometer langes Trans-Asien-Eisenbahnprojekt, das Europa mit China verbinden sollte. Dieses Vorhaben wurde jedoch durch die Kriege in Indochina, die chinesische Kulturrevolution sowie die mangelnden finanziellen Mittel ausgebremst. 2006 unterzeichneten 22 asiatische Länder die Absichtserklärung eine solche Linie bauen zu wollen. Aufgrund dieser Erklärung wurde mit dem Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken von China nach Laos und Thailand begonnen. Unabhängig davon wird derzeit an einer Eisenbahnstrecke von Kasachstan nach China gearbeitet, die pro Jahr 40 Millionen Tonnen Güter transportieren soll. Innerhalb Kasachstans wird die Strecke Dosty – Aktogai errichtet. Diese soll später nach Europa verlängert werden. Vorbehalte gegen wachsenden chinesischen Einfluss in Zentralasien Die größten Hindernisse einer Eisenbahnverbindung zwischen China und Europa wären keine technischen, sondern politische. China hat mit dem schwierigen Bau der Eisenbahnstrecke nach Tibet bewiesen, dass es auch schwierige technische Herausforderungen meistern kann. Eine Strecke durch Pakistan, den Iran und den restlichen Nahen Osten würde aber einige Probleme auf politischer Ebene mit sich bringen. Eine Route durch Kasachstan und Russland scheint politisch weniger heikel zu sein, würde aber den Iran tangieren. Dies kann vor allem in Europa zu Bedenken führen, die jedoch unbegründet sein könnten. Schließlich betreiben die türkische, iranische, kasachische, tadschikische, turkmenische, kirgisische und usbekische Eisenbahnen seit 2002 den Eurasia Block Container Train, einen Containerzug der auf der Strecke Istanbul–Ankara–Teheran–Taschkent–Almaty verkehrt. Die Konkurrenz zwischen China und Russland um Einfluss im zentralasiatischen Raum schränkt die Trassenwahl ebenfalls ein. Eine Strecke von China durch die ehemalige Sowjetrepublik Kirgisistan wäre am effizientesten, wenn die Strecke in Normalspur (1435mm) ausgeführt werden würde. Dies kollidiert jedoch mit der derzeit genutzten russischen Breitspur und den Plänen Russlands, eine NordSüd-Verbindung durch Kirgisien, Tadschikistan und Afghanistan bis nach Indien zu errichten. Natürlich muss man sich klar darüber sein, dass es China vor allem um eine wachsende Einflussnahme in der Region geht. Mit einer Eisenbahnstrecke ließe sich der chinesische Einfluss in der Region sicherlich steigern. Des Weiteren würde sich China Zugriff auf wichtige Rohstoffe wie zum Beispiel Lithium sichern. Die chinesische Regierung bietet vielen zentralasiatischen Ländern an, Investitionen in die lokalen Eisenbahnnetze mit Schürfrechten oder Rohstofflieferungen zu bezahlen. Abgesehen davon stellt sich mir persönlich die Frage nach dem Sinn einer solchen Hochgeschwindigkeitsstrecke, die zeitlich keinesfalls mit dem Flugzeug, das für diese Strecke zwischen 10 und 14 Stunden benötigt, konkurrieren könnte. Eher wäre eine Art “Intercity”-Zug denkbar, der die mangelhaft untereinander verbundenen Städte Zentralasiens mit China und Europa verbindet. Ich kann mir jedoch sehr gut Gütertransporte auf dieser Strecke vorstellen. Diese würden die Transportzeit von China nach Europa gegenüber dem Schiffstransport (circa 20 Tage) erheblich verkürzen und könnte für den Transport zeitsensitiver Güter, deren Transport per Flugzeug im Vergleich zum Warenwert zu aufwendig wäre, dienen. Bereits 2008 hat die Deutsche Bahn einige Güterzüge von und nach China fahren lassen. In Xiangtang, rund 700 Kilometer nördlich von Hongkong, ist am Freitag ein Container-Zug Richtung Deutschland abgefahren. Der mit 50 Containern beladene Fujitsu Siemens Computers Company-Train transportiert im Auftrag des in München ansässigen Unternehmens in China produzierte IT-Produkte wie Monitore und Chassis nach Hamburg. In der Hansestadt wird der von DB Schenker in Zusammenarbeit mit der Russischen Eisenbahn RZD und den chinesischen Eisenbahnen betreute Zug nach 17 Tagen und über 10.000 Kilometer Strecke am 6. Oktober erwartet. Der Zug, dessen gesamter Vorlauf in China von verschiedenen DB-Schenker-Gesellschaften organisiert wurde, durchquert China, die Mongolei und passiert bei Irkutsk die Grenze zu Russland. Er folgt im weiteren Verlauf der Trans-Sibirischen Eisenbahn via Nowosibirsk, Omsk, Ekaterinburg bis Moskau. Von dort rollt er über Weißrussland und Polen weiter nach Deutschland. Nach der Ankunft in Hamburg werden die 50 Container in zwei Richtungen weitergeleitet: Die Monitore gelangen mit dem Zug weiter ins europäische Verteilzentrum von FSC nach Worms, die Chassis fahren direkt bis zur Fabrik nach Augsburg, in der PCs und Server produziert werden. Rund 60 Prozent der Produktion von Fujitsu Siemens Computers findet in Deutschland statt. “Mit Fujitsu Siemens Computers hat uns erstmals ein Unternehmen damit beauftragt, einen kompletten Zug auf dem Landweg von China nach Deutschland zu fahren. Unsere Company-Trains wollen wir weiterentwickeln, weil es für viele unserer Kunden eine zukunftsfähige Ergänzung zum Schiff und zur Luftfracht ist”, sagt Hartmut Albers, Geschäftsführer der Trans Eurasia Logistics bei DB Schenker. “Zugleich markiert dieser Zug den Einstieg in den Regelverkehr auf der bedeutenden Handelsachse: In einigen Monaten planen wir die Betriebsaufnahme des Trans Eurasia Express, einer wöchentlichen Verbindung China – Deutschland mit Abfahrten in beiden Ländern.” Unterschiedliche Spurweiten behindern Interoperabilität zwischen den Netzen Bis zu einem Baubeginn wären aber noch einige Probleme zu lösen. Dies betrifft nicht nur politische, sondern auch Probleme der unterschiedlichen Spurweiten. Diese beträgt in Europa, dem Iran, der Türkei und China 1435 mm, in großen Teilen Indiens und Pakistans 1676 mm, in Russland und den meisten angrenzenden Ländern jedoch 1524 mm. Dies würde umfangreiche Umspurungsmaßnahmen oder in vielen Ländern die Errichtung eines Eisenbahnnetzes mit anderer Spurweite mit sich bringen (wie zum Beispiel das spanische Hochgeschwindigkeitsnetz). Unterschiede gibt es auch bei den Kupplungen: in Europa werden Puffer und Schraubenkupplung verwendet, in Russland und China die russische SA-3 Kupplung. Dies würde den Einsatz eines Unikuppler (UIC 69e) notwendig machen. CRH2 380A – 1:1-Modell bei der Shanghai World Expo 2010 – Wikimedia Commons – Alancrh – Creative Commons Derzeit plant China den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke Ürümqi – Lanzhou – Xi’an – Zhengzhou – Peking mit einer Gesamtlänge von etwa 3.600 Kilometern. Der Bau der restlichen Eisenbahnstrecke bis Europa würde bis etwa 2025 dauern. Montag, 4. Juli 2011 27.-29. Juni、331, 332, 333 29. Juni, Ōtoyo (大豊町 Ōtoyo-chō?) bis Gohoku (吾北村 Gohoku-son?), 75,54km, 12327 Gesamtkm Datum: 29.6.11 Tag: 333 TagesunterstützerIn: von: Otoyo m NN 166 nach: Gohoku m NN 68 km 75,54 Gesamt km 12200,6743 km/h: 12,8 Fahrzeit 05:54 gesamte Fahrzeit: 964:37:00 Anstieg in m pro h 82,03 Anstieg in m 484 Abfahrt in m: 582 höchster Punkt in m NN 474 Steigung/Gefälle 1,41 Einen Tag und eine Nacht ohne Regen! Wir stehen in der Tat mit dem Wecker auf und verlassen bald unseren Märchenwald um dem Fluss weiter zu folgen. Es ist ein schönes Flusstal und wir fahren so vor uns hin. Selbst die kleinen Straßen sind im guten Zustand, wenngleich Japanisch Kenntnisse heute von Vorteil gewesen wären, denn unsere kleine Straße endet bald in einer Baustelle, an der kein Vorbeikommen ist: der ganze Berghang ist weggespült und wird neu befestigt. Also fahren wir zurück und auf die Hauptstraße durch einen der vielen Tunnel. Bald kommt ein Supermarkt und wir nehmen uns vor, noch eine weitere Stunde bis zum Mittagessen zu fahren, um dann in einem der Supermärkte einzukaufen. Es geht immer höher, die Gegend wird immer einsamer, es kommen viele Reisfelder und viele Bauern und sonst nichts. Da es aber auch immer heißer wird, biegen wir ab und entscheiden, eine der beiden verbleibenden Notnahrungen zu kochen. Es soll Rührei geben. Nach einigem Hin und Her haben wir es geschafft, es schmeckt nicht nur gut, sondern macht auch sehr satt. Wir verbringen die ärgste Hitze im Schatten und mit Reparaturen und Schlafen. Es geht weiter bergauf und kaum fahren wir um die Kurve, kommen wir an einem der japanischen Phänomene vorbei, mit denen wir ja wirklich nichts anfangen können – also auf einer Meta-Ebene. Praktisch sind sie super bei 38 Grad im Schatten: die Getränkeautomaten, die gekühlte und erhitze Getränke in einem Automaten anbieten. Die stehen irgendwo in der Landschaft, gerne in der sengenden Sonne. Wir kaufen dort ebenso ein, wie die vorbeikommenden LKW- und Autofahrer, es gibt schlicht auch keine Alternative. Die Häuser sind verlassen, die Läden zu. Der nächste Supermarkt für uns weit entfernt und hinterm Pass. Vorm Pass kommt wieder ein Tunnel und dann geht es bergab. Es ist herrlich, denn bergab können wir die Räder einfach laufen lassen, die Straßen sind so gut. Hier ist Radfahren wirklich wieder einfach Radfahren. Weder müssen wir uns mit irgendwelchen Menschen, die nerven oder gefährlich sind, rumschlagen, noch mit schlechten Straßen oder extremen Höhen. Nur mit schlechtem Wetter, denn hinterm Tunnel ist der Himmel schwarz und ein Gewitter hängt im Berg, in den wir wieder einmal fahren wollen, auf der Straße, die wir im strömenden Regen verlassen haben. Wir kommen gerade ins nächste Dorf, als zunächst die Wolken noch romantisch im Tal hängen, um aber im nächsten Augenblick im Wolkenguss herab zugießen. Wir retten uns unter die Brücke, entscheiden aber, dass der unter der Brücke fließende Kanal und der neben der Brücke fließende Fluss nicht vertrauenserweckend bei dem Wetter sind, und trinken erst mal unser Bier, das eigentlich für den Abend war, und warten das Ende des Regens ab. Das kommt und mit Wasser ausgestattet sitzen wir nun in einem WahnsinnsKonzert von Fröschen neben Reisfeldern, aufgefuttert von Mücken und interessiert angequackt von Fröschen, die auch zwischendurch auf unser Zelt hüpfen. Samstag, 30. Juni 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr kommen wir an einen unaufgeräumten Ort. Heute montieren wir endlich Ersatz für den auf der Bahnreise durch China [ˈçiːna] (oberdt.: [ˈkiːna]) entwendeten Steigungsmesser. 30. Juni, Gohoku (吾北村 Gohoku-son?) bis Higashitsuno (東津野村 Higashitsuno-mura?), 64km, 12391 Gesamtkm Datum: 30.6.11 Tag: 334 TagesunterstützerIn: von: Gohoku m NN 68 nach: Higashitsuno m NN 375 km 64 Gesamt km 12264,6743 km/h: 10,6 Fahrzeit 06:01 gesamte Fahrzeit: 970:38:00 Anstieg in m pro h 145,43 Anstieg in m 875 Abfahrt in m: 568 höchster Punkt in m NN 751 Steigung/Gefälle 2,25 Es regnet in der Nacht nicht und nur am Morgen gibt es einen leichten Schauer, den wir aber nicht als Regen zählen. Die Anzahl der Frösche in und an den Taschen hält sich in Grenzen, nur einer sitzt auf Gundas Taschen und findet den Weg nicht mehr hinunter. Mit einem Ast geht es dann und er macht einen Satz ins Gras. Der Nebel hängt im Tal und ein wenig kommt die Sonne heraus und lässt die Farben hervortreten. Um 6:00 geht die Sirene los, wir vermuten aber, dass es die Sechs-Uhr-Sirene ist, da es häufig um 6:00, 12:00 und am Abend irgendwelche Sirenen, Ansagen oder Musik gibt. Japan ist ein Land mit vielen Lautsprechern und vielen Ansagen. Wir fahren den Berg hinauf zum ersten Pass und sausen wieder hinab. Ab 11:00 Uhr wird es schlagartig heiß und wir suchen uns ab 11:45 einen Platz für die Mittagspause, nachdem wir vorher noch Nudeln gekauft haben. Wir finden einen schönen Schattenplatz neben einem Tempel, der eigentlich ein Schrein ist, kochen Nudeln und schlafen für eine Stunde. Die kleinen Straßen sind so, dass es nicht viele Läden und kaum Essensmöglichkeiten gibt. Selbst die Getränkeautomaten verlassen uns ein wenig. Nach dem Mittag starten wir in die Hitze und fahren weiter bergauf und bergauf. Wir sind immer wieder erstaunt, wie sehr es hier aussieht wie für eine Modeleisenbahn gebaut. Es ist alles ordentlich und adrett und die Altersstruktur ist sehr alt. Der vermeintliche Pizza-Blitz ist der Post-Mofafahrer und die Busse fahren meist leer. Wir fragen uns, wie es kommt, dass alle Kekse nochmals in Plastik eingepackt sind und dann in so einem Karton 14 Kekse sind, also sieben Packungen, obwohl auch 16 locker reinpassen. Ebenso haben wir leider vergessen, was Glühwürmchen für eine Bedeutung haben, denn es gibt hier enorm viele und Klara hatte uns davon erzählt. Als wir dann doch einen Automaten und einen Tante Emma Laden finden, sind wir zum ersten Mal in einem Dorf, das nicht wie aus dem Ferienkatalog aussieht. Es ist ziemlich chaotisch und die Müllabfuhr hat hier schon länger nicht mehr funktioniert. Es gibt eine Post, auf ihr aber keine Briefmarken. Dafür gibt es Enten. Innerlich lästern wir ja immer wieder mal über die Ordentlichkeit hier (Klara, Michael, Henner und Mariko mögen es uns verzeihen) und dass es aussieht wie in der Eifel, wenn diese in Österreich wäre. Hier ist es dann doch mal anders. Direkt dahinter geht es steil den Berg hinauf und wir sind immer noch auf dem Weg nach Shinden, ein Ort, dessen Namen sehr gut passt zum Pass-Fahren bei über 40 Grad. Zum Glück ist es bewölkt und regnet nicht, so dass wir die steile Straße ganz gut nehmen können. Neben ihr wird bereits wieder eine neue gebaut, ein Phänomen, das uns genauso erstaunt. Es wird eine bestehende sowohl ausgebaut als auch neugebaut und das an vielen Stellen gleichzeitig. Die alte ist wunderschön und geht durch den Wald. Hier sind viele der Reisfelder aufgegeben. Es eröffnen sich zum ersten Mal Blicke auf die anderen Berge. Nach dem Passtunnel regnet es nicht, obwohl es im Tunnel noch so aussieht. Wir nähern uns Shinden, einem sehr ordentlichen Dorf, ebenso wie die Dörfer davor und danach. Also doch Österreich… Wir finden Wasser bei einem Holz-Fabrik-Baron und einen Schlafplatz auf der kleinen Straße unter einem Baum. Sonntag, 1. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr finden wir einen Campingplatz mit funktionierendem Warmwasser, aber ohne Personal. Die Gebühr soll in einen Briefkasten gelegt werden... 1. Juli, Higashitsuno (東津野村 Higashitsuno-mura?) bis Taishō (大正町 Taishō-chō?), 52,68km, 12443,7 Gesamtkm Datum: 01. Jul.11 Tag: 335 TagesunterstützerIn: von: Higashitsuno m NN 375 nach: Taisho m NN 203 km 52,68 Gesamt km 12317,3543 km/h: 14 Fahrzeit 03:46 gesamte Fahrzeit: 974:24:00 Anstieg in m pro h 52,83 Anstieg in m 199 Abfahrt in m: 371 höchster Punkt in m NN 375 Steigung/Gefälle 1,08 Es hat vom Abend an die ganze Nacht geregnet und um 4:30 schüttet es wie aus Eimern. Genug um zu beschließen, dass so abbauen keinen Sinn macht. Gegen 7:00 regnet es noch immer, gegen 8:00 Uhr es weniger und um 10:00 können wir abbauen ohne Regen. Das Tal dampft und der Blick aus dem Zelt ist der Fluss im Nebel. Wir fahren am Fluss bergab, vor uns Nebel und hinter uns Nebel. Dafür, dass es bergab geht, geht es ganz schön bergauf, wir müssen erst zum Stausee. Überall sind Warnschilder wegen des Stausees, der über uns ist und nach dem Stausee wegen des Stausees, an dem wir gerade vorbei sind. In Ermangelung eines Mittagessens verzehren wir Kekse und Chips zu Cola, das war das einzige für den direkten Verzehr und für uns erkennbar, was es im Laden einer alten Dame am Wegesrand gibt. Schon am Morgen haben wir einen Laden gefunden, dieser allerdings ist sehr gut ausgestattet und wir kaufen genug ein, um über das Wochenende zu kommen, denn Samstag und Sonntag ist es auf dem Land in Japan fast unmöglich, etwas einzukaufen. Auch die Supermärkte mit den Fertiggerichten haben uns verlassen. Nur in den größeren Orten sind sie anzutreffen. Die Fahrt den Fluss entlang ist schön und oft von der Natur spektakulär, die kleine Straße in einem super guten Zustand. Wir wollen endlich wieder einen freien Tag einlegen und suchen dafür einen Campingplatz auf, einen von zweien auf dem Weg. Dieser ist am Waldesrand und sehr schön, aber unbewirtschaftet. Immerhin gehen die Duschen (hoffen wir), auf jeden Fall gibt es fließendes Wasser. So fahren wir morgen dennoch weiter und hoffen auf den nächsten Campingplatz mit Strom und Waschmaschine. Montag, 2. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr erreichen wir den Pazifischen Ozean! Gestern ist das EU-Ölembarge gegen Iran in Kraft getreten. 2. Juli, Taishō (大正町 Taishō-chō?) bis Tosashimizu (jap. 土佐清水市 -shi), 74,32km, 12518 Gesamtkm Datum: 2.7.11 Tag: 336 TagesunterstützerIn: von: Taisho m NN 203 nach: Tosashimizu m NN 49 km 74,32 Gesamt km 12391,6743 km/h: 12,3 Fahrzeit 06:00 gesamte Fahrzeit: 980:24:00 Anstieg in m pro h 92,33 Anstieg in m 554 Abfahrt in m: 708 höchster Punkt in m NN 466 Steigung/Gefälle 1,70 Die Duschen funktionieren tatsächlich und sind sogar warm. Es regnet in der Nacht nicht und wir brechen gegen 6:45 zum Pass auf, der direkt hoch durch den Wald geht. Kurz vorm Pass gibt es schöne Blicke ins Tal mit seinen Reisfeldern und traditionellen Häusern. Hinterm Pass geht es rapide bergab und bald sind wir dem Meer nahe, aber noch nicht seinem Wind. Der nächste Campingplatz ist eher einfach gestaltet; für uns, die wir eine Steckdose und Internet und eine Waschmaschine suchen, ist es nichts. Wir fahren weiter und sind bald darauf am Pazifischen Ozean! Hier ist er in der Tat ruhig, es ist beinahe noch eine Bucht, dass er anders kann, ist an den vielen Tsunami (jap. 津波, wörtlich ‚Hafenwelle‘)-Schildern zu sehen. Wir fahren weiter und können uns nicht einigen, ob wir bis zum Kap und mit ihm bis zur Jugendherberge fahren und bleiben so im Hafen stecken. Auf der Suche nach einem sicheren Schlafplatz folgen wir den Tsunami-Schildern und landen am Steilhang ohne jegliche erkenntliche Evakuierungsfläche und nehmen den einzig freien Platz: eine Baustelle. Werden aber gleich von aufgeregten Damen auf die vorhandenen Schlangen hingewiesen. Nicht froh über diese bleiben wir dennoch da und müssen morgen sehen, wie wir weiterfahren und wann es endlich den freien Tag gibt. Das Meer ist wunderschön! Dienstag, 3. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr essen wir den besten Fisch, den wir in Japan bekmmen haben. Heute lesen wir von der großen Anti-Atom-Demo am Freitag. Montag, 4. Juli 2011 30. Juni-3. Juli、334, 335, 336, 337 3. Juli, Tosashimizu (jap. 土佐清水市 -shi) bis Cape Ashizuri (足摺岬 Ashizuri-misaki), 16,1km, 12392 Gesamtkm Datum: 3.7.11 Tag: 337 TagesunterstützerIn: Sabine Schwarz von: Tosashimizu m NN 49 nach: Ashizuri-misaki m NN 71 km 16,1 Gesamt km 12407,7743 km/h: 9,9 Fahrzeit 01:37 gesamte Fahrzeit: 982:01:00 Anstieg in m pro h 47,01 Anstieg in m 76 Abfahrt in m: 54 höchster Punkt in m NN 107 Steigung/Gefälle 0,81 Die Schlangen sehen wir nicht, dafür gibt es dort so viele Mücken, dass wir das Zelt im Grunde gar nicht aufmachen können und es daher super heiß ist. In der Nacht wird es auch nicht kühler. Am Morgen ist das Kaffeekochen schon der erste Saunagang und der Weg aus dem Zelt angenehm, denn draußen ist es doch deutlich kühler. Es ist grau und regnerisch. Wir bauen ab und werden von einer der Damen, die morgens um 6 mit Sichel und Bambusstämmen auf dem Weg unterwegs ist, gefragt, ob wir gut geschlafen haben. Haben wir. Im Ort gibt es einen riesigen Supermarkt, durch den wollen wir eigentlich noch durch, aber der öffnet erst um 9:30. Also schauen wir in die Fischhalle hinein bevor wir losfahren. Es geht bergauf und bergab und regnet immer wieder einmal, aber nicht stark. Die Ausblicke auf den Pazifik sind traumhaft schön. Es ist eine malerische Steilküste, auf die die dichten Bäume immer wieder den Blick freigeben. Uns kommen regelmäßig Pilger entgegen, die Insel ist ein Pilgerweg durch 88 Tempel. Sie sind alleine oder in Gruppen unterwegs. Bald sind wir am Kap, finden die Jugendherberge, wo wir einen japanischen Raum bekommen. Nach einem exzellenten Mittagessen mit frischem Fisch, für den wir noch extra Soße bekommen und einem langen Mittagsschlaf schauen wir uns die Sehenswürdigkeiten an. Es gibt eine natürliche Brücke im Meer, einen Steinstrand, an dem all die Steine sind, die es für teuer Geld in Feng Shui, Feng-Shui oder Fēngshuǐ (chinesisch 風水 / 风水 ‚Wind und Wasser‘)-Läden gibt, einen großen Tempel, [fɤŋ ʂu̯ eɪ̯] zu dem ein Weg von „unserem“ Schrein führt und natürlich das Kap selbst. Die Zikaden machen einen unglaublichen Krach, es ist irre und wie in Wellen. Ab und an sind auch Vögel zu hören. Die Natur ist so üppig und grün, es macht Spaß mit Ruhe den Straßenrand anzuschauen. Es kreucht und fleucht auch eine Menge, das macht weniger Spaß, wenngleich die Krebse auf die Entfernung auch hübsch sind. Wir sehen riesige Schmetterlinge, viele (tote) Schlangen, Frösche, viele Greifvögel. Das Meer ist wieder einmal wunderschön und die Tempel sind hoch genug gebaut. Mittwoch, 4. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr werden wir in den Thermen von einer englischsprechenen Angestellten begrüßt; wir sind wohl die ersten Ausländer seit Fukushima. 4. Juli, Cape Ashizuri (足摺岬 Ashizuri-misaki) Der Himmel ist bleigrau und es pfeift ein Sturm durch die Bäume. Wir können unsere Klamotten in die Maschine werfen. Hier ist im Grunde alles feucht, dennoch trocknet alles in der Sonne ganz schnell, nur nicht unsere Sachen, die so verschwitzt sind, dass sie nicht mehr trocken werden. Also müssen wir öfters waschen. Zum Glück gibt es Waschmaschinen in den Jugendherbergen und an den großen Campingplätzen. Zum Mittagessen gönnen wir uns wieder den guten Fisch, so ein herrliches Essen. Einfach roher Fisch mit Wasabi (Eutrema japonica) (jap. わさび in Hiragana-Schrift[1]) und Sojasoße. Da unser Blog sich langsam mehr und sammelt, machen wir doch den Versuch, hier Internet zu finden. Im Hotel nebenan werden wir nicht fündig, aber in den Thermen auf dem Berg soll es welches geben. Also wandern wir im Sturm in einem Wechsel aus Sonne und Wolken den steilen Berg hinauf. Die Therme sind eine ausgesprochen schöne Architektur, die nicht hoch, sondern in die Breite angelegt ist und daher nicht höher als der Hügel dahinter ist. Das Haus ist im Bauhausstil gebaut, mit klaren Linien, innen viel Licht und wenig Gedöns. Sehr, sehr schön. Dort gibt es auch eine englisch sprechende Angestellte, die uns den einen Computer zeigt, wo wir das Lan-Kabel nehmen dürfen. Wir bekommen noch eine englische Broschüre über die Gegend dazu. So können wir Stunde um Stunde den Blog einstellen. In der Dämmerung und im Sturm gehen wir zurück, die Bürgersteige sind alle hochgeklappt und alles ist geschlossen. Zum Glück haben wir noch Nudeln auf Vorrat und stellen fest, dass die japanischen Nudeln doch sehr anders sind und wir in unserem Nudelbegriff nicht sehr interkulturell sind. Der Sturm nimmt zu und es fängt an zu regnen. Wir müssen heute keine Mücken auf dem Zimmer werfen, dafür eine riesige Kakerlake. Donnerstag, 5. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr erleben wir frühmorgens die Pilger. Dienstag, 5. Juli 2011 4. und 5. Juli、 338, 339 5. Juli, Cape Ashizuri (足摺岬 Ashizuri-misaki) Die Nacht wird durch ein schweres Gewitter und Sturm immer wieder taghell erleuchtet, dazu kommt der Leuchtturm in regelmäßigen Abständen. Es ist so stürmisch, dass der Wind durch unser Zimmer pfeift und wir froh um die Schlafsäcke sind. Im Morgengrauen legt sich der Wind und der Regen und die Pilger sind wieder da. Es wird dann zweimal in die Hände geklatscht, an der Glocke gezogen (vorher Geld in die Kiste geworfen) und noch mal in die Hände geklatscht. Einer der Pilger hat zwischen dem Klatschen und Glocke-Ziehen noch religiöse Texte gesungen. Für unsere Ohren hörte es sich an wie eine Koran-Rezitation, diese ähnelt ja schon sehr der Gregorianik. Was sich wem ähnelt und anhört, ist eine Frage der Betrachtung und der Forschung, auf jeden Fall fällt uns auf, dass der rezitierende Gesang im Christentum, Islam (arabisch إسالمislām ‚Unterwerfung (unter Gott)/völlige Hingabe (an Gott)‘[1] اإلسالمal-islām, ‚der Islam‘) und hier im Buddhismus sehr ähnlich ist. Den jüdischen haben wir nicht gehört, so dass wir das aktuell nicht sagen können. Wir bleiben heute noch hier in der Hoffnung, dass die herausgekommene Sonne nun doch unsere sauberen Sachen trocknet. Außerdem gibt es hier ein Fußbad einer heißen Quelle, für unsere zerstochenen Füße sicherlich eine Wohltat. Es ist wunderschön mit einem Blick auf die Meer-Brücke. Nach uns kommt eine Kinderschar, die sich ganz brav auf die Bänke setzen, Füße ins Wasser. Zum Mittag gibt es wieder den leckeren Fisch, diesmal sind es gleich zwei Krebse, die Interesse haben. Dann soll auch dieser Blog ins Netz und mit ihm die weitere Organisation der verbleibenden Zeit als E-Mail nach Deutschland. Freitag, 6. Juli 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr fahren wir durch den Nebelwald. 6. Juli Cape Ashizuri (足摺岬 Ashizuri-misaki) bis Tatsukushi, 29,41 km 12.563,7 ges.km Datum: 6.7.11 Tag: 340 TagesunterstützerIn: von: Ashizuri-misaki m NN 71 nach: Tatsukushi m NN 6 km 29,41 Gesamt km 12437,1845 km/h: 9,6 Fahrzeit 03:03 gesamte Fahrzeit: 985:04:00 Anstieg in m pro h 134,75 Anstieg in m 411 Abfahrt in m: 476 höchster Punkt in m NN 379 Steigung/Gefälle 3,02 Gestern sind wir die Treppe neben der stillgelegten Seilbahn zu den Thermen hochgestiefelt. Es scheint so viel stillgelegt zu sein und ein wenig haben wir das Gefühl, dass wir mit den Pilgern die einzigen sind, die hier unterwegs sind. Der Morgen begrüßt uns mit strömenden Regen und so lassen wir uns Zeit, die Jugendherberge zu verlassen. Es geht direkt strak bergauf und wir machen einen Stop bei den Thermen, weil wir der netten Angestellten noch ein Kärtchen geben wollen. Gestern ist sie schon weggewesen. Leider ist sie heute morgen noch nicht da. Ein Schild weist auf den Nebel hin, durch den wir den nicht hohen aber doch steilen Pass nehmen. Es ist ein irrer Nebel, es regnet aber nicht. Wir fahren durch die Schwaden, hören das Meer unter uns und alle Autofahrenden sind ganz begeistert über uns. Kaum sind wir über den Pass, wechselt der Nebel in Regen und dieser begleitet uns. Wir erreichen wieder den Hafen und heute hat der Laden geöffnet und wir schwelgen in Einkaufsmöglichkeiten, sind aber ganz eisern, denn die Preise lassen nichts anderes zu. Dennoch haben wir ein köstliches Mittagessen und bleiben eine ganze Weile vor dem Laden sitzen. Dort gibt es netterweise zwei Stühle. Es regnet, wir werden von den Einkaufenden mit einem freundlichen Nicken gegrüßt. Es hilft nichts, wir fahren weiter in den Regen hinein. Immerhin finden wir in einem Baumarkt Öl, Rasierklingen und sogar Gaskartuschen. Letztere zwar fürchterlich teuer, aber angesichts der Mücken ist ein im Zelt-Kochen einfach ein nötiger Luxus. Es geht bergauf und bergab und im strömenden Regen erreichen wir unseren Campingplatz. Wir sind die einzigen, das Gras ist gemäht, es muss also schon einmal einer da gewesen sein. Es gibt eine überdachte Sitzgelegenheit mit genügend Platz in der Mitte für unser Zelt. Wir sind direkt am Meer, nicht sehr Tsunami (jap. 津波, wörtlich ‚Hafenwelle‘) sicher. Aber wir kämen über die Bäume aufs Dach und haben nun wichtiges in einer Tasche. Morgen wollen wir die Attraktionen hier anschauen und hoffen, dass sie offen haben und hier überhaupt jemand ist. Zumindestens der Zeltplatzwächter ist kurz hier gewesen. Jetzt jagen wir Mücken im Zelt (so ganz dicht ist es eben nicht mehr), freuen uns auf Nudeln und besseres Wetter. Samstag, 7. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr beobachten wir die Fische im Korallenriff und erleben eine Märchen-Küste. 7. Juli, Tatsukushi Es geht ein heftiger Sturm mit ein wenig Regen, wir fühlen uns aber recht sicher in unserem BetonVerschlag. Der heutige Tag steht im Motto des Sight-Seeings. Wir laufen zunächst zum Informations- und Verkaufspunkt wo wir jemanden finden, der ein wenig Englisch kann. Wir laufen zum Unter-WasserBeobachtungsort und sind ganz fasziniert. Es ist rund gestaltet und hat eine Menge Fenster, durch die wir viele Fische eben im Ozean beobachten können. Wir vermuten, dass sie dort gefüttert werden und so dort bleiben. Faszinierend ist vor allem zu sehen, dass Fische sich im offenen Wasser ganz anders bewegen als im Aquarium. Die Strömung ist ziemlich stark und der Wellengang auch und so werden sie Hin und Her gewogen. Nach einer Weile überwiegt dann aber das Tremendum über dem Faszinosum und wir erklimmen wieder die Erdoberfläche. Auf der Suche nach dem Boot mit dem Glasboden machen wir endlich Fotos von den vielen Blumen üm uns herum und versuchen auch, den einen oder anderen Schmetterling zu fotografieren (mit lieben Grüßen an Wiho!) und kommen dann zu dem einzigen offenen Geschäft, hier geht es um Tauchen und Surfen und wir erfahren, dass das Wetter zu schlecht für die Bote ist, aber kein Sturm aufzieht. Also laufen wir zum einzigen Supermarkt, essen wieder lecker Fisch und laufen dann einen faszinierenden Weg an der Steilküste entlang zurück. Es geht über Sandsteinformationen entlang an surrealen Felsen , das Meer immer neben uns. Da können wir auch den Stein für George in eine der vielen natürlichen Nischen legen. Nach einem langen Sitzen am Strand unterm Dach – es sieht hier aus wie an der Nordsee im November – laufen wir den Weg zurück und bleiben noch eine Weile an der Flutmauer sitzen und beobachten die Greifvögel. Die Duschen sind her unberechenbar, es gibt aber eine Menge Wasser. Sonntag, 8. Juli 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr setzen wir über nach Kyūshū (jap. 九州, Provinzen“). anhören?/i, deutsch „neun Heute lesen wir von fortgeschrittenen Kriegsvorbereitungen gegen den Iran. Dienstag, 12. Juli 2011 6.-8. Juli bis Saiki, 340, 341, 342 8. Juli Tasukushi bis Saiki, 51,21 km, 12.614,9 ges.km Datum: 8.7.11 Tag: 342 TagesunterstützerIn: von: Tatsukushi m NN 6 nach: Saiki m NN 14 km 51,21 Gesamt km 12488,3946 km/h: 12,5 Fahrzeit 04:06 gesamte Fahrzeit: 989:10:00 Anstieg in m pro h 57,07 Anstieg in m 234 Abfahrt in m: 226 höchster Punkt in m NN 84 Steigung/Gefälle 0,90 Die Nacht ist unvorstellbar heiß und schwül und die Mückenmenge überwältigend und sie stechen sogar durch den Mückenschutz hindurch. Aber es ist schon wieder trocken geblieben, nun schon einen Tag und eine Nacht. Der Morgen ist zwar ziemlich wolkenverhangen, aber über dem Meer ist es gutes Wetter. Wir verlassen diesen Campingplatz, der doch ein wenig seltsam ist, auf dem Herrenklo hängen die gebrauchten Kondome in der Toilettentüre… Die Straße führt uns an der Steilküste entlang, immer wieder wunderschön. Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) ist das ideale Land, um eventuelle Tunnelanimositäten zu begegnen, denn man kommt nicht drum herum. Meistens nicht, manchmal gibt es noch die alte Straße, hier geht sie dann direkt an der Küste entlang und wir fahren eine. Sie führt zum Leuchtturm und von dort gibt es einen Fußweg zur Klippe. Unten auf den Felsen campieren Angler mitten im Ozean. Wir erklimmen auch noch den Schrein und fahren dann weiter. Es geht bergauf und bergab und wir sind sehr schnell an der Küstenstadt Sukumo (jap. 宿毛市 -shi). Dort geht die Fähre auf die nächste Insel Kyūshū (jap. 九州, anhören?/i, deutsch „neun Provinzen“). Nach einem guten, aber doch ein wenig einseitigem Nudelessen und der Suche nach einem Supermarkt verlassen wir auf der Fähre diese schöne Insel. Wir fahren einer Regenfront entgegen und sind froh, dass wir fürs heute Abend davon verschont bleiben. Die Suche nach einem sicheren Platz gestaltet sich nicht so leicht, nun sitzen wir hinterm einem Felsen und einem Handymasten und der Eisenbahn im Gras eines Obstgartens und werden wahnsinnig ob der Mücken. Skandinavien ist dagegen ein Kinderspiel! Montag, 9. Juli 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr sind wir enttäuscht von Kyūshū (jap. 九州, Provinzen“). anhören?/i, deutsch „neun 9. Juli bis Shonai, 69,2 km, 12.684,1 ges.km Datum: 9.7.11 Tag: 343 TagesunterstützerIn: von: Saiki m NN 14 nach: Shonai m NN 17 km 69,2 Gesamt km 12557,5946 km/h: 12,6 Fahrzeit 05:28 gesamte Fahrzeit: 994:38:00 Anstieg in m pro h 87,62 Anstieg in m 479 Abfahrt in m: 476 höchster Punkt in m NN 131 Steigung/Gefälle 1,38 Es hat in der Nacht auch nicht geregnet und die wenigen Tropfen am Morgen zählen wir nicht als Regen. Es geht an der Küste entlang und die Küste liegt so dramatisch in den Wolken, dass wir beschließen, die Straße durchs Landesinnere zu nehmen. Es ist viel Verkehr und wir kommen doch aus einer anderen Welt. Auch sind die Autos hier deutlich größer, die Geschwindigkeit höher und es herrscht eine gewisse Vorliebe für tiefergelegte Autos. Es geht von Stadt zu Stadt und in einer kaufen wir für das Wochenende ein und beschließen mit Blick auf die Karte, uns die Steinbuddhas anzuschauen. Der erste Versuch endet nach mindestens 17% Steigung bei einem sehr schönen Schrein. Der zweite Versuch bei einer heißen Quelle (auch sehr verlockend) und in Baustellen liegenden Tempeln, von denen wir weitergeschickt werden. Der dritte Versuch ist es dann und es ist ein richtiger Touristenort, heute mit einem Betriebsausflug. Die Herren sitzen alle an den Tischen und nach einiger Weile entdecken wir eine Frau. Gruppenbild mit Dame gibt es also nicht nur bei uns gut bekannten katholischen Arbeitgebern…. Außerdem gibt viele Paare aus den Städten, die sich die Statuen anschauen, fürs Land haben sie völlig ungeeignete, da Mückenaffine (aus der Perspektive der Mücken) Kleidung. Die Statuen selber sind beeindruckend, gerade auch in ihrer Vielgestalt und Größe. Wir fahren weiter und kämpfen mit der Hitze und den vielen Autos. Irgendwann sind wir nicht nur „oben“, sondern auch auf einer kleinen Straße. Das Vergnügen hält nicht lange und wir fahren mit dem Samstag Feierabendverkehr im Stau gen Westen, die Vulkane vor Augen, die heute in einem dramatischen Gewitterwolken-Rot sind. Mit Mühe finden wir in der dichten Besiedlung einen schönen Platz neben dem riesigen Campingmobil von Harry und Sally aus Hiroshima ([çi'ɺoɕima], jap. 広島市, -shi, dt. „weiträumige Insel“) (sie sind nicht zu Hause), neben dem Fluss und freuen uns auf eine kalte Dusche. Einen Augenblick klebefrei! Nach Shikoku (jap. 四国, dt. vier Länder) ist der erste richtige Tag auf Kyūshū (jap. 九州, anhören?/i, deutsch „neun Provinzen“) erst einmal enttäuschend und gewöhnungsbedürftig. Wir sind gespannt auf die Berge und ob es dort anders ist als besiedelt, zersiedelt und ein Einkaufszentrum neben dem anderen. Dienstag, 10. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr sehen wir erstmals einen Vulkan dampfen. Dienstag, 12. Juli 2011 9.-10. Juli, bis Kuju-san, 343, 344 10. Juli bis Kuju-san (久住山), 43 km, 12.579 ges.km Datum: 10.7.11 Tag: 344 TagesunterstützerIn: von: Shonai m NN 17 nach: Kuju-san m NN 808 km 43 Gesamt km 12600,5946 km/h: 7,9 Fahrzeit 05:26 gesamte Fahrzeit: 1000:04:00 Anstieg in m pro h 193,80 Anstieg in m 1053 Abfahrt in m: 262 höchster Punkt in m NN 862 Steigung/Gefälle 3,06 Panne: Das Lager vom linken Pedal an Wolfgangs Rad ist hinüber und klemmt, klackt und hält hoffentlich noch durch die Berge. Es hat immer noch nicht geregnet, das Gewitter ist in den Bergen geblieben. Heute Morgen sehen wir dann, dass Harry und Sally Sam und Sally sind und eine Camper-Marke. Wie auch immer, der Platz ist sehr gut gewesen und wir können um 6:30 starten, nachdem schon die ersten Motorrad-Gruppen an uns vorbei gebrettert sind. Es geht zunächst am Fluss entlang langsam bergauf und wir können auf die kleine Straße wechseln. Es ist vor allem Reisanbau mit vielen traditionellen Häusern. Die Gegend ist super gepflegt und unsere erste Pause machen wir neben einem Toilettenhaus an der Bahnstation; es ist aus Holz gebaut, sauber mit Toilettenpapier und es ist nichts geritzt oder ähnliches. In einem Dorf gibt es sogar einen Münzkopierer an der Straße. Die Hauptstraße ist sehr voll und es fahren vor allem große Autos den Berg hinauf. Wir stellen wieder einmal fest, dass hier ganz andere Menschen unterwegs sind als auf Shikoku (jap. 四国, dt. vier Länder). Wir können bald abbiegen und fahren über eine kleine Straße direkt bergauf und das ist diesmal ernst gemeint. Es geht am Stück um die 15% (Steigungsmesser ist ja leider bei der chinesischen Staatsbahn geblieben), aber unsere Muskeln sagen uns: mehr als 12% auf jeden Fall. Wir kommen an einem Dorf vorbei, das aus vielen, vielen Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) besteht. Im Grunde ist jedes zweite Haus ein Haus mit einer Bademoglichkeit. Wir haben aber vor allem Hunger und dafür gibt es nichts erkennbares. Daher fahren wir weiter, kämpfen uns den Berg hinauf und sind heilfroh, als um eine Kurve herum zunächst ein Parkplatz und dann ein Schrein mit einer Schutzhütte an einem künstlichen Bach zu erkennen ist. Es gibt einen Brunnen. Wir richten uns dort häuslich ein, kochen Nudeln, schlafen im Schatten und erst am Nachmittag halten wieder Autos an, um zunächst den kurzven apshaltierten Weg im Garten und dann den Weg zum Schrein zu gehen. Wir machen das auch und bewundern wieder einmal die Hortensien ebenso wie die Farbkombination mit dem im Orange gehaltenen Schrein. Es geht steil bergauf und gerade als wir dachten, nun müssten wir doch oben sein, erreichen wir die Hauptsstaße, mit ihr den Tourismus, aber auch den Ausblick auf die Ebene und den Vulkan. Auch heute türmen sich die Gewitterwolken, noch scheint die Sonne, aber es ist auf 800 m angenehm kühl (25 Grad). Wir finden einen Campingplatz, den wir dann doch nehmen und sind gespannt auf den Vulkan. Mittwoch, 11. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr kommen wir mitten in ein japanisches Manöver. Dienstag, 12. Juli 2011 11. Juli bis Aso, 345 11. Juli bis Aso (jap. 阿蘇市, -shi), 32,7 km, 12.612 ges.km Datum: 11.7.11 Tag: 345 TagesunterstützerIn: Veronika und Gunter Prüller-Jagenteufel von: Kuju-san m NN 808 nach: Aso m NN 750 km 32,7 Gesamt km 12633,2946 km/h: 11,3 Fahrzeit 02:53 gesamte Fahrzeit: 1002:57:00 Anstieg in m pro h 185,90 Anstieg in m 536 Abfahrt in m: 594 höchster Punkt in m NN 1322 Steigung/Gefälle 3,46 In der Nacht ist es regelrecht kalt und der Morgen ist klar und frisch. Wir stehen um 4:30 auf und frühstücken und entscheiden, dass wir unbedingt noch weiter schlafen müssen und schlafen bis 7:00. Der Vulkan Kujū-san 九重山 ist gut zu sehen, ebenso die Rauchschwaden, die aufsteigen, wenngleich sich viele Wolken auf den Berg hinschieben. Schon den ganzen Morgen sind Militärfahrzeuge abwechselnd mit Motorrädern in Kolonne den Berg hinauf gefahren. Wir wagen uns nach einer wunderbaren Dusche auf die Straße und fühlen uns ein wenig wie im falschen Film. Wir sind im Nationalpark und es fährt ein Auto nach dem anderen. Abgesehen von den Militärs, die alles, was sie so haben, vorführen – bis hin zu Artilleriegeschossen - sind es riesige Motorräder, riesige Autos, unzählige Busse und einige wenige LKWs. Dazwischen wacker wir und als einzige Radfahrer. Der Pass kommt viel schneller als gedacht und wir sind wieder nicht in eine der vielen Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) abgebogen obwohl der gesamte Weg nach Schwefel (lateinisch Sulphur [ˈzʊlfʊr] oder Sulfur, im Deutschen eventuell von indogermanisch *suel- oder „schwelen“ abgeleitet; die Silbe „-thio-“ stammt vom griechischen Wort θείον (Schwefel)) riecht. Am Pass gibt es den obligatorischen Parkplatz, die Automaten für die Getränke, den Essens-Souvenirladen, eine Theke für Eis und keine wirklichen Möglichkeiten, sich draußen hinzusetzen. Es gibt Bänke, die aber keinen Sonnen- oder Regenschutz haben und wir hätten so gerne einen richtigen Kaffee oder Tee getrunken, es gibt die Automaten. Es ist eine befremdliche Kultur, die uns sehr an die amerikanische Kultur erinnert. Viele Autos stehen auf dem Parkplatz, viele lassen den Motor laufen, obwohl sie nicht drinsitzen. Wir sitzen unverdrossen draußen und fahren bald weiter. Es geht steil bergab und vor uns liegen Hügel über Hügel, alles ist ganz grün. Am nächsten Rastplatz finden wir einen Laden ohne Essen, entscheinden uns für den gruseligen Toast mit Zutaten und setzen uns (als einzige) unter einen Baum. Wieder haben wir die Militärs in Kolonne um uns herum, daneben gibt es zwei Restaurants für die Busse und den Essens-SouvenirLaden. Wir verbringen im Schatten mit Waldameisen die Mittagspause und fahren dann in die grüne Hügellandschaft hinab, die bezaubernd ist. Es ist so ungewohnt, immer noch, so viel grün zu sehen. Hier gibt es Gras und wieder Gras, einige Teile sind Schutzzonen für Wildtiere. Es ist pechschwarz und wir retten uns vor dem Gewitter auf den Aussichtspunkt. Dort gibt es einen Chaos-Laden mit theoretischem Café, das seine besten Zeiten vor langer Zeit hatte. Dort haben wir einen beeindruckenden Blick auf die Ebene, die ganz platt und mit viel Reisanbau vor uns liegt. Es ist ein so anderer Anblick als heute Mittag. Wir entscheiden, morgen einen fast freien Tag zu machen und gegenüber vom Laden uns neben die Fernsehantenne ins Gebüsch zu den Mücken zu schlagen. Donnerstag, 12. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr schenkt uns ein alter Mann Geld für´s Abendessen. Mittwoch, 20. Juli 2011 12. Juli, Aso, 16,02km, 12776,7 Gesamtkm, 346 12. Juli, Aso (jap. 阿蘇市, -shi), 16,02km, 12776,7 Gesamtkm Datum: 12.7.11 Tag: 346 TagesunterstützerIn: von: Aso m NN 750 nach: Aso m NN 603 km 16,02 Gesamt km 12649,3146 km/h: 11,6 Fahrzeit 01:22 gesamte Fahrzeit: 1004:19:00 Anstieg in m pro h 23,41 Anstieg in m 32 Abfahrt in m: 179 höchster Punkt in m NN 750 Steigung/Gefälle 1,32 Gestern Abend sind wir zur Aussichtsplattform vorgegangen, um in den Abendhimmel hinein den Vulkan zu schauen. Es ist bewölkt und friedlich. Wir stehen vor den SIEBEN Automaten, die alle dasselbe verkaufen und fragen uns, was der Schwachsinn eigentlich soll. Dagegen mögen wir die bemalten Straßen. Wir schlafen bis acht Uhr und stellen fest, dass die Fernsehantenne eine Regenmessstation ist. Mit den Serpentinen geht es ruckzuck in die Ebene hinab und wir finden unser erstes Ziel sehr schnell: eine der vielen Hot Springs. Diese ist klein und im Grunde so etwas wie ein öffentliches Bad. Wir zahlen umgerechnet 2,5 Euro und dürfen hinein. Nach Männern und Frauen getrennt besteht es aus einem Innen- und einem Außenbecken. Nach der gründlichen Reinigung landen wir beide im Außenbecken. Gunda alleine und Wolfgang mit zwei Männern. Es ist sehr heiter, denn diese unterhalten sich angeregt mit Wolfgang, der auch antwortet, Gunda sitzt auf der anderen Seite der Wand und versucht, nicht laut zu lachen. Solche Momente sind einfach schön und bei einer Sprache wie Japanisch sucht auch keiner mehr Anknüpfungspunkte, zumal wir ja selbst die Orte anders aussprechen. Nach dem Baden finden wir einen Laden, diesmal mit Essen und anschließend einen Supermarkt. In der Mittagshitze fahren wir durch den Ort und finden die Informationsstelle, die über freies Internet verfügt. Während Wolfgang dieses erkundet, wird Gunda von einem alten Herrn angesprochen, der seine Englisch-Kenntnisse zusammenkramt und uns eine gute Reise wünscht und uns Geld schenkt, damit wir am Abend etwas essen können. Es ist eine beinahe rührende Begegnung, denn er freut sich so sehr, dass wir da sind. Wir erfahren im Internet, dass es wieder ein Erdbeben im Norden gab. Nach vielen Stunden des Blogreinstellens, E-Mails lesen und ein wenig beantworten (mit der japanischen Tastatur nicht so leicht), fahren wir mit Wasser beladen los und finden – wie immer – einen guten Ort im Wald neben und gegenüber von Obstplantagen an der Passstraße zum nächsten Vulkan Aso (jap. 阿蘇山, Asosan). Freitag, 13. Juli 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr erreichen wir den Fuß des Aso (jap. 阿蘇山, Aso-san. Mittwoch, 20. Juli 2011 13. Juli Aso bis Aso San, 14,3km, 12641 Gesamtkm, 347 13. Juli Aso (jap. 阿蘇市, -shi) bis Aso (jap. 阿蘇山, Aso-san), 14,3km, 12641 Gesamtkm Datum: 13.7.11 Tag: 347 TagesunterstützerIn: von: Aso m NN 603 nach: Aso-san m NN 1124 km 14,3 Gesamt km 12663,6146 km/h: 6 Fahrzeit 02:21 gesamte Fahrzeit: 1006:40:00 Anstieg in m pro h 257,87 Anstieg in m 606 Abfahrt in m: 85 höchster Punkt in m NN 1147 Steigung/Gefälle 4,83 Unser schnellster Anstieg mit 257,87 Höhenmeter/h. Unser Wecker klingelt um 4:30, kurz danach singen die ersten Vögel und bevor die Zikaden loslegen entscheiden wir, weiterzuschlafen, da wir beide ziemliche Kopfschmerzen haben. Von der Sonne werden wir um 8:00 geweckt und innerhalb weniger Minuten haben wir die Biosauna im Zelt. Die Zikaden schweigen, die Vögel singen und die Ameisen haben schon längst die Umgehungsstraße über unser Innenzelt gebaut. Nach dem Frühstück gibt es die Walddusche im Schatten, welch eine Wohltat. Dann bauen wir ab, geschützt durch die Bäume und schauen immer wieder fasziniert auf die Straße. Dort tummeln sich schon wieder die Ausflügler. Aber nachdem wir im Internet gesehen haben, dass Japan im Pro-Kopf-Energie-Verbrauch hinter Deutschland liegt, dürfen wir nur noch bedingt lästern. Im Sonnenschein arbeiten wir uns den Berg hinauf, die Steigung ist schön gebaut und die Landschaft wechselt sich zwischen Wald und Wiese ab. Bald können wir hinunter in die Ebene und auf unseren Aussichtspunkt von vorgestern schauen. Es sind viele Kühe und Pferde hier oben, für die gibt es auch extra Warnschilder, die uns sehr amüsieren. Die Landschaft ist wirklich schön, es sind regelrechte Almen, aber auch hier immer wieder Schutzgebiete. Einer der Berge ist ein kleiner Vulkan, immer wieder sehen wir den Krater des großen neben uns. Gerade machen wir eine Kekspause mit einzeln abgepackten – diesmal 16 – Keksen als des anfängt zu donnern. Selbst der Kuckuck schweigt. Es fängt auch bald darauf an zu regnen und schüttet und stürmt den restlichen Weg hinauf. Die Motorradfahrer von heute morgen kommen uns wieder entgegen, viele ohne Regenkleidung. Die Armen! Plötzlich hören wir im Nebel und Regen Musik und erahnen ein Haus neben uns. Um die Kurve herum haben wir wirklich das Museum erreicht und retten uns unters Dach. Nach einem recht guten Essen schauen wir uns das Museum an, das den ganzen Charme eines 80ziger-Jahre Museums hat. Es ist daher nicht so leicht für uns, da wenig Information auf Englisch vorhanden ist und sich wenig selbst erklärt, aber dennoch erfahren wir genug, um die Größe und auch die geologische und kulturell-religiöse Bedeutung zu erahnen. Die Vulkangruppe stellt den ruhenden Buddha dar, dessen Bauchnabel der aktive Vulkan ist. Es gibt zwei Kameras aus dem Krater und dort ist nur Nebel zu sehen. Also fahren wir zur Seilbahn und bleiben dort für die Nacht. Im Laden bekommen wir direkt Kekse geschenkt und die drei Herren sind ganz begeistert, dass wir mit dem Rad da sind. Heute ist uns auch eine Gruppe Radfahrender entgegengekommen mit einem Begleitfahrzeug der Stadt. Sie waren früh genug unterwegs. Nun sind wir in einer Art Scheune, die uns vor dem Wind und dem Regen schützt und wollen morgen die Seilbahn nehmen. Samstag, 14. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr besichtigen wir den Krater des aktiven Vulkans. Mittwoch, 20. Juli 2011 14. Juli, Aso San bis Takamori, 48,7km, 12691 Gesamtkm, 348 14. Juli, Aso (jap. 阿蘇山, Aso-san) bis Takamori (高森町 Takamori-machi?), 48,7km, 12691 Gesamtkm Datum: 14.7.11 Tag: 348 TagesunterstützerIn: Norbert Bauer und Sabine Schössler von: Aso-san m NN 1124 nach: Takamori m NN 559 km 48,7 Gesamt km 12712,3146 km/h: 12,8 Fahrzeit 03:47 gesamte Fahrzeit: 1010:27:00 Anstieg in m pro h 137,18 Anstieg in m 519 Abfahrt in m: 1084 höchster Punkt in m NN 1149 Steigung/Gefälle 3,29 Die Nacht ist ein reiner Luxus gewesen, es ist kühl, der Wind ist außerhalb unserer Schutzhütte, ebenso der Regen und es gibt keinerlei Verkehrslärm, keinerlei Mücken und auch die Flugzeuge werden weniger. In der Nacht kommt der Mond heraus und es ist sternenklar. Wir können bis 6:30 schlafen, dann in der Sonne alles trocknen. Es ist blauer Himmel und wir sehen bereits den Rauch aus dem Vulkan kommen. Als wir um 8:30 dann an der Seilbahn stehen, werden wir von den Parkwächtern mit einem Lächeln begrüßt. Der Vulkan ist absolut beeindruckend. Als Ganzes der Größe der Welt, in einem Teil aktiv und in den dürfen wir hineinsehen. Er ist mit Wasser gefüllt, heiß und qualmt, aber der eigentliche Qualm kommt aus dem Berg selbst. Wir wandern noch eine Weile um die anderen Krater herum und fahren dann wieder hinab. Was für eine Landschaft! Es ist richtig voll geworden, heute bei dem guten Wetter. Wir sausen den Berg hinab, ein Vergnügen bei diesen Straßen. Um uns das satte Grün der Wiesen, der Blick auf die Berge, viele Kühe und die Ebene, die vor uns liegt. Wir finden dort nach einiger Zeit einen Supermarkt und die Tourist-Infos, die diesmal nicht auf nichtjapanische Touristen eingestellt ist. Es ist heiß und wir verbringen die Hitze unter einem Baum neben der Grundschule. Das ist in Japan kein Problem, die Kinder sind neugierig, spielen ungefähr 50 m entfernt, beäugen uns und verabschieden uns mit vielen Rufen und Winken. Es geht steil den eigentlichen Krater wieder hinauf, durch viele Tunnel hindurch. Wir machen eine Pause am Aussichtsparkplatz, als ein Auto neben uns hält und der Fahrer uns anspricht, uns Prospekte und Fotos der Region schenkt und noch Fotos mit uns macht. Er ist ganz begeistert, dass wir hier herumfahren und ist selber in einem Planetarium ,aktiv. Nun haben wir viele neue Karten. Nach dem letzten Tunnel geht es wieder steil bergab und wir sehen die nächste Berge vor uns, Wir fahren quer zu den Tälern, bergauf und bergab, es ist ein sattes Grün um uns und noch wechseln sich Heuwirtschaft und Reis ab. Bald sind wir am Fluss und dort überwiegt der Reisanbau. Es ist ein enges Tal und seitdem wir durch den Film im Museum wissen, dass es hier Affen gibt, die im Fluss schwimmen, schauen wir noch genauer hin. Bisher gibt es nur die Grundpfeiler für eine neue Brücke und einen Kanal, dem wir folgen und uns den Platz neben einem Gewächshaus für die Nacht leihen. Sonntag, 15. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr begegnen wir erstmals Affen und haben seit dem 28. April wieder den ersten Platten! Die extrem steile Abfahrt von 485 Höhenmetern läßt Wolfgangs Bremsen wieder zu heiß werden. Mittwoch, 20. Juli 2011 15. Juli Takomori bis Ichifusa-Yama, 64,2km, 12756 Gesamtkm, 349 15. Juli Takamori (高森町 Takamori-machi?) bis Nishimera (西米良村 Nishimera-son?), 64,2km, 12756 Gesamtkm Datum: 15.7.11 Tag: 349 TagesunterstützerIn: von: Takamori m NN 559 nach: Ichifusa-yama m NN 566 km 64,2 Gesamt km 12776,5146 km/h: 10 Fahrzeit 06:24 gesamte Fahrzeit: 1016:51:00 Anstieg in m pro h 153,75 Anstieg in m 984 Abfahrt in m: 977 höchster Punkt in m NN 1051 Steigung/Gefälle 3,05 Nachdem wir gestern noch von Affen gesprochen haben: hier sind sie! Die Nacht ist taghell und als wir irgendwann die Köpfe aus dem Zelt strecken, um aufs Klo zu gehen, geht direkt ein Affentheater los. Unmittelbar auf dem Baum vorm Zelt muss einer gesessen sein, denn er rennt los mit viel Geschrei, nicht ohne dabei die Zikaden aufzuwecken, die ihrerseits anschlagen. So ein Affe verrät ja nicht nur sich selbst.. es hat eine Weile gedauert, bis es wieder ruhig ist im Wald. Die Nacht ist kühl in unserem Tal, feucht auch. Selbst der Morgen bleibt kühl, weil die Sonne noch hinterm Berg ist. Sie begrüßt uns erst, als wir die Straße erklimmen. Wir schieben den Schotterweg hoch und denken, daran, wie wir uns in Zentralasien gequält haben! Die Strecke ist schön und geht den Berg hinauf und dann wieder hinunter. Wir finden den Ort, an dem es eine richtig gute Ausstellung zu religiösen Riten und Kulten der Region im Laufe eines Jahres, vor allem der Shintō (jap. 神道, im Deutschen meist übersetzt mit „Weg der Götter“)-Religion, gibt. Dort kaufen wir auch ein für das Wochenende, denn wir haben nicht den Eindruck, bis Montag an irgendeinem Laden vorbeizukommen. Zum Mittagessen haben wir eingekauft, was immer wieder Überraschungen auslöst, und ackern uns in der Hitze den Berg zum Stausee hoch. Bald finden wir einen Schattenplatz in der Außenkurve überm Stausee, essen dort unser lustiges Brot (hier sind Bohnen in allem),die Wurst, die irgendwie auch Fisch heißt und schlafen. Gerade bereiten wir uns fürs Weiterfahren vor, als ein Auto hält und eine Frau uns eine Tüte voller Eiswürfel schenkt. Die Menschen hier in der Region sind besonders nett und freuen sich, dass wir uns hier die Berge hinaufmühen. Heute haben wir wieder eine dieser kleinen Straßen, auf der wir ganz alleine den Pass fahren. Sie ist in einem guten Zustand. Zur Zeit werden alle Straßenränder beschnitten und gemäht und das sind immer ganze Trupps von GärtnerInnen. Selbst auf dieser Straße sind sie schon gewesen. In einer Pause haben wir den Blick aufs Tal und genau in dem Moment kommt die Sonne durch die Wolken und beleuchtet alles mystisch. Die hiesige Religion hat angesichts der Natur eine immanente Logik, die das Christentum wohl nie erreicht hat. Nach dem Pass geht es steil und rapide bergab ins nächste Tal. Hier ist die zerstörerische Kraft des Wassers überall zu sehen, ganze Berghänge sind hinuntergerissen, mit ihnen Geröll und Bäume. Die Steigung ist wieder so steil, dass wir den ersten Platten seit dem Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پ نجpandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch)-Tal haben. So bleiben wir am Fluss, finden hoffentlich gutes Wasser in einem der vielen Sturzbäche aus dem Berg und können den Rest aus dem Fluss nehmen. Seitdem wir wissen, dass es Affen gibt, packen wir alles gut ein. Morgen geht es wieder bergauf. Es ist erstaunlich, wie sehr wir ab der großen Straßen hier jenseits der Segnungen der Zivilisation sind. Durch die Übernachtungspreise sind wir auf Campingplätze oder Jugendherbergen angewiesen und diese gibt es auf den kleinen Straßen nicht so oft. Dabei bräuchten wir dringend mal wieder eine Waschmaschine oder Strom! Beides muss noch ein paar Tage halten. Montag, 16. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr kommen wir an einem Stausee vorbei, der offensichtlich beim TōhokuErdbeben 2011 (im Jap. 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震,[2] Heisei 23-nen (2011-nen) Tōhoku-chihō taiheiyō-oki jishin, dt. „Erdbeben an der Pazifik-Küste vor der Tōhoku-Region 2011“ bzw. 東日本大震災, Higashi-Nihon daishinsai, dt. „Große Erdbebenkatastrophe Ost-Japans“) beschädift wurde. Heute lesen wir über den zukünftigen Eisenbahnknoten Kashgar. Mittwoch, 20. Juli 2011 16. Juli, Ichifusa Yama bis Nishimera, 61,49km, 12967 Gesamtkm, 350 16. Juli, Ichifusa Yama bis Nishimera (西米良村 Nishimera-son?), 61,49km, 12967 Gesamtkm Datum: 16.7.11 Tag: 350 TagesunterstützerIn: von: Ichifusa-yama m NN 566 nach: Nishimera m NN 774 km 61,49 Gesamt km 12838,0046 km/h: 10 Fahrzeit 06:08 gesamte Fahrzeit: 1022:59:00 Anstieg in m pro h 162,07 Anstieg in m 994 Abfahrt in m: 786 höchster Punkt in m NN 779 Steigung/Gefälle 2,89 Der erste Versuch, den Platten zu reparieren, scheitert an der Feuchtigkeit. Der Vulkanisierer geht nicht. Der zweite Schlauch, bereits ein geflickter, platzt. Der dritte hält. Der Morgen ist nebelig und die Sonne braucht lange, um über den Berg zu kommen. Auf diese Weise haben wir lange Schatten. Auch der Fluss bleibt lange im Schatten. Wir fahren vorsichtiger den Berg hinab zur nächsten Kleinstadt und sind erstaunt, dass die Läden geöffnet sind. In unserem Konzept ist es ja Sonntag. Wir kaufen ein wenig ein, bekommen beim Wasserauffüllen eine Tüte mit Eis geschenkt. Es geht über die Brücke und direkt steil den Berg hinauf. Ein Auto überholt uns und bleibt dann beim Automaten stehen. Er überholt uns ein zweites Mal und schenkt uns zwei Flaschen automatenkalten Tee. Es ist immer wieder enorm, wie viel wir hier geschenkt bekommen und wie freundlich die Menschen sind. Der Pass ist mit einem Pfeil eingetragen und diesmal stimmt es wirklich. Auf halber Strecke nehmen wir unser Mittagessen zu uns. Von der Essensqualität her sind wir weit hinter dem Iran (früher Persien, persisch ايرانĪrān [iːˈrɔːn], dt. Land der Arier) oder sogar noch Tadschikistan (kyrillisch: Тоҷикистон, persoarabisch: تاجیکستانtājikestān; amtlich Republik Tadschikistan, kyrillisch: Ҷумҳурии Тоҷикистон, russisch Республика Таджикистан, Respublika Tadschikistan) in unseren Picknicks, aber es gibt hier einfach nichts für uns erkennbares, was ein Mittagessen darstellen könnte. Es scheitert schon am Brot oder ähnlichem. Nach dem Mittag geht es weiter und bald wieder bergab, auf einer für japanische Verhältnisse schlechten Straße. Wir erreichen den Stausee, der fast leer ist und so eine regelrecht morbide Landschaft hinterlässt. Bis auf ein Haus und Straßen und zubetonierte Berghänge gibt es nichts. Unsere Straße geht direkt wieder gen Himmel, wir sehen ein Schild über unseren Köpfen und wissen, da müssen wir hin. Wir haben kein Wasser und vertrauen erneut auf die Qualität der Bäche. Wolfgang holt Wasser und sich zugleich ein Tier in den Fuß, von dem wir annehmen, dass es ein Pferdeegel ist. Es geht hinauf und hinauf, die Straße bleibt klein und wir sind so ziemlich die einzigen. In Ermangelung eines Schlafplatzes fahren wir auch den zweiten Pass und finden oben einen guten Platz bei einem Holzlagerplatz. Den ganzen Tag haben uns die Rufe und Schreie der Affen begleitet, einmal waren sie ganz nah, aber wir haben sie nicht gesehen. Wolfgang hat sich ins Gespräch eingebracht, aber darauf sind sie erstmal verstummt. Wenn nicht immer wieder die Hänge betoniert wären und an diesem Hang die Bäume sehr krank wären, es also etwas mehr so wäre wie eine unberührte Natur, dann wäre das wie in einem Märchen. So ist es ein durchaus sehr anstrengendes, aber entspanntes Fahren in einem Land, das sich von Woche zu Woche durch mehr Fragezeichen als Erkenntnisse dennoch erschließt. Manche Anstrengungen des Orients sind hier nicht mehr, dennoch bleibt die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Heute Abend fällt das Barometer dramatisch, wir sind auf 770 m geblieben und hoffen, dass es nicht so schlimm kommt. Dienstag, 17. Juli 2012 Heute vor einem JAhr Heute vor einem JAhr kommen wir in die erste Feriengegend mit belebtem Campingplatz. Heute lesen wir von einer Großdemo in Japan. Mittwoch, 20. Juli 2011 17. Juli, Nishimera bis Koyabashi, 39,4km, 12877,4 Gesamtkm, 351 17. Juli, Nishimera (西米良村 Nishimera-son?) bis Kobayashi (jap. 小林市, -shi; wörtlich: kleiner Hain), 39,4km, 12877,4 Gesamtkm Datum: 17.7.11 Tag: 351 TagesunterstützerIn: Serap und Osman Erenay and Osman von: Nishimera m NN 774 nach: Kobayashi m NN 495 km 39,4 Gesamt km 12877,4046 km/h: 11,7 Fahrzeit 03:22 gesamte Fahrzeit: 1026:21:00 Anstieg in m pro h 143,47 Anstieg in m 483 Abfahrt in m: 762 höchster Punkt in m NN 775 Steigung/Gefälle 3,16 Der Regen ist erst am Morgen gekommen, der Sturm schon in der Nacht und mit ihm sind die Affen ruhig geworden. Sie sind auch nur aus der Ferne zu hören. Da es grau ist und immer wieder regnet, schlafen wir aus und machen uns um 11:00 auf den Weg, den Pass hinunter zu fahren. Das Wetter ist gar nicht so schlecht und es ist immer wieder schön, in diesem Land auf den kleinen Straßen aus dem Wald in die Ebene zu kommen und zu wissen, dort wird es einen Laden geben und Wasser und einen Getränkeautomaten. Wir finden den totalen Luxusladen, mit frischem Gemüse, Essen und Obst. Wir kaufen ein, auch für die nächsten Tage, da wir nicht wissen, wie es auf dem Berg, dem nächsten Vulkan sein soll und wie wir vom Wetter und Berg her da hoch kommen. Der Ladenbesitzer fragt uns, ob wir von „nebenan“, also dem Campingplatz am Fluss, kommen. Als wir ihm klar machen, dass wir von den Bergen kommen, ist er restlos begeistert und spendiert uns ein Getränk. Es ist eines dieser Gesundheitsgetränke, die es überall gibt, die wir noch nie getrunken haben, weil wir nicht wussten, was es ist. Es schmeckt gut und tut gut. Wir bleiben eine Weile auf der Bank im Schatten sitzen und philosophieren darüber, wie seltsam es ist, dass mit dem Ferienbeginn plötzlich alle Städter in ihren Autos aufs Land fahren, um dort in großen Zelten, mit Tisch und Stühlen und allen Sachen zum Kochen, Essen und sonstigem sich auf eine Wiese in einem Dorf, bei einem Dorf, See, Fluss oder Meer begeben, um dann eine Weile im Zelt zu leben. Sie sind zu erkennen an ihrer Stadt-Kleidung (mal wieder). Vielleicht ist ein Grund, warum wir von allen so freundlich begrüßt und behandelt werden neben dem Radfahren auch, dass wir so ähnlich gekleidet sind wie die Landmenschen und uns in der Hitze und der Feuchtigkeit auf unsere Weise abschuften. Vom Dorf geht es in die Stadt und von der Stadt wieder zum nächsten Berg. Es geht steil bergauf und alles ist ganz liebevoll gestaltet. Die erste beworbene Ebene ist ein Park, für den Eintritt gezahlt werden muss, Mit einem echten roten Ferrari teilen wir uns den Parkplatz und finden Wasser. Der Parkwächter stürmt auf uns zu und fragt uns, wo wir schlafen. Dass wir ein Zelt haben beruhigt ihn und er bietet uns den Park an. So richtig schnallen wir das aber erst, als wir schon wieder fahren, denn im Park ist noch eine Familie, die „Blinde Kuh“ spielt und er setzt sich dazu. Der Ort wäre schön gewesen, aber wir finden einen guten, direkt daneben auf einer Wiese, die wohl für den Sommer als Parkplatz genutzt wird. Inzwischen denken wir, dass Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) wohl nur zu verstehen ist, wenn man Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) gesehen hat, denn sonst ist es nicht nachvollziehbar, wieso jemand in einen durchaus netten, aber eben einfach Park am Rande eines Berges fährt. Das Wetter bleibt mäßig und wir sind gespannt, wie die Stauwetterlage bis morgen ist. Mittwoch, 18. Juli 2012 Heute vor einem Jahr Heute vor einem Jahr sitzen wir in unserem ersten Taifun fst und entscheiden uns, doch nach Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) zu fahren. Mittwoch, 20. Juli 2011 18. Juli, Koyabashi, 352 18. Juli, Kobayashi (jap. 小林市, -shi; wörtlich: kleiner Hain) Der Regen startet noch am Abend und bleibt den ganzen Tag erhalten. Daher bleiben wir, wo wir sind und erhöhen die Regenausrüstung mit dem Tarp. So haben wir die Möglichkeit, trocken zu spülen und nasse Regencapes aufzuhängen. Es regnet und stürmt gleichzeitig. Es wird zum Nachmittag ein wenig besser, der Wind dreht und kommt nun aus dem Tal. Dennoch regnet es regelmäßig in großen Mengen. Wir wandern daher zurück zum Garten, zu dem auch ein Café gehört, passenderweise „Rainforest-Café“, allerdings wegen des Kaffees aus der Initiative und können dort unseren Computer aufladen. Damit haben wir zwar immer noch kein Internet und auch keine Wäsche gewaschen, aber schon wieder Strom in der Kiste und die Bilder für den Blog der letzten Tage ausgesucht und eine weitere Statistik gemacht. Unsere größten Abfahrten Zielort – Tag - m: Kashi 299 2064 Shemri 43 1432 Blace 46 1417 Sarajevo 35 1340 Podgorica 40 1288 Mahabad 153 1264 Dashtizhum 263 1244 Milhangazi 76 1229 Sayrab 233 1209 Qamashi 231 1193 Sary-Tash 295 1099 Sanandaj 126 1087 Jarteppa 259 1087 Takamori 348 1084 Prizren 44 1023 Beyramil 95 1021 Sarakhs 202 1019 Damghan 192 990 Nura 296 980 Ichifusa-yama 349 977 Sarvabad 124 969 Gaziantep 99 957 Karabel Daban 297 894 Sanli Urfa 101 893 brod 38 880 Nurek 258 878 Taktudulak Daban 298 862 Cayirhan 79 849 Pozanti 93 841 Shurak Maleki 200 833 Hajiawa 116 828 Kamyaran 127 825 Kurutlutepe 90 797 Develiyenice 63 790 Nishimera 350 786 Bajevo Polje 39 777 Murghab 281 772 Kobayashi 351 762 Birecik 100 746 Alichur 280 715 Tosashimizu 336 299 Unsere größten Anstiege: Zielort – Tag – m Sarajevo 35 1664 Bajevo Polje 39 1404 Blace 46 Shuroabad 262 1337 1325 Rrape 42 1228 Shemri 43 1212 Subasi 78 1125 Kuju-san 344 1053 Sanli Urfa 101 1047 Nishimera 350 994 Taktudulak Daban 298 985 Ichifusa-yama 349 984 Sanandaj 126 983 Milhangazi 76 953 Kamyaran 127 941 Nurdagi 98 939 Sayrab 233 920 Cayirhan 79 900 Vuzh 276 896 Develiyenice 63 890 Higashitsuno 334 875 Gaziantep 99 874 Jarteppa 259 872 Sincan 81 863 Karashina 232 861 Amanqotan 230 857 Sarvabad 124 848 Bulunkul 279 844 Tizhtizh 125 831 Nurek 258 823 brod 38 778 Harir 115 740 Hamadan 133 738 Prizren 44 735 Qamchugha 117 730 Nura 296 728 Gülek 94 721 Radstadt 15 695 Karabel Daban 297 676 Dahuk 110 673 Gestern haben wir überlegt, doch nach Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) zu fahren, entweder mit dem Rad oder nachher mit Alex. Wir haben immer mehr den Eindruck, dass Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) nur mit oder von Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) her zu verstehen ist. Aber dafür müssen wir erstmal über den nächsten Vulkan kommen und dann geht es ganz in den Süden und dann die Insel wieder hoch nach Nagasaki (jap. 長崎市, shi).