Mittwoch, 8. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr schwimmen wir im Japanischen Meer und sind erstaunt über den Human Development Index. Heute schickt das Auswärtige Amt einen Sicherheitshinweis zu China: Taifun-Warnung für Ost-China Die Stadtregierung Shanghai warnt vor dem herannahenden Taifun "Haikui". Dieser bewege sich relativ langsam und mit zunehmender Stärke auf das chinesische Festland zu und werde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (7. und 8. August) oder am Mittwoch morgen vermutlich die Provinz Zhejiang erreichen. In Shanghai und den Nachbarprovinzen werden in den nächsten Tagen bis Freitag starke Regenfälle und kräftige Windböen erwartet. Zu Ihrer eigenen Sicherheit und Vorsorge nutzen Sie bitte die jeweils vorhandenen Informationsangebote (Fernsehen, Radio, Internet etc.) und informieren sich über die aktuellen Gefahreneinschätzungen für die Region, in der Sie sich gerade aufhalten. Unter den unten angegebenen Links finden Sie einige solcher Informationsangebote im Internet: Western Pacific Weather Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.westernpacificweather.com/2012/08/06/tropicalstorm-haikui-update-august-6-2012/ Tropical Storm Risk Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.tropicalstormrisk.com/ Shanghai Daily Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.shanghaidaily.com/nsp/Metro/2012/08/06/Haikui%2Bto%2Bbuffet%2BShanghai %2Bwith%2Bgaleforce%2Bwinds/ The Global Times Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.globaltimes.cn/NEWS/tabid/99/ID/725503/725503.aspx Nationales Meteorologisches Zentrum (nur chinesisch) Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.nmc.gov.cn/publish/typhoon/ Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.typhoon.gov.cn/ Einreisegenehmigungen für Tibet (TAR Permit) werden für Gruppen ab sechs Personen mit derselben Staatsangehörigkeit erteilt. Es muss jedoch weiterhin mit Verzögerungen bei der Beantragung gerechnet werden. Montag, 8. August 2011 8. August 2011, 373 8. August Hagi (jap. 萩市, -shi) Heute ist ein weiterer Faulenztag, wobei Wolfgang die Buchhandlung sucht, da wir eine weitere Karte für Japan brauchen und Gunda ein Buch ausliest. Am Abend gehen wir schwimmen, dann in der Jugendherberge baden, ein paar Sachen waschen und dann wieder packen. Denn morgen geht es weiter und dann ist faulenzen nicht möglich bis zum 11. September, denn dann haben wir ziemlich viele Kilometer vor uns. Rieke und Thorsten sind in Laos. Reihenfolge der bereisten Länder nach Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen: Deutschland 0,885 Japan 0,884 Griechenland 0,855 Österreich 0,851 Slowenien 0,828 Ungarn 0,805 Montenegro 0,769 Kroatien 0,767 Bulgarien 0,743 Serbien 0,735 Albanien 0,719 Bosnien und Herzegowina 0,710 Iran 0,702 Mazedonien 0,701 Türkei 0,679 Turkmenistan 0,669 China 0,663 Usbekistan 0,617 Kirgisistan 0,598 Tadschikistan 0,580 Afghanistan 0,349 Donnerstag, 9. August 2012 Heute vor einem JAhr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem JAhr gibt es ein erstes Verkehrszeichenn für Schneeketten. Und es ist NagasakiGedenktag. Vor dem 11. März 2011 wurde noch strikt getrennt. In den Friedenserklärungen von Hiroshima und Nagasaki wurde ein Verzicht auf Atomwaffen gefordert, aber die friedliche Nutzung der Kernenergie unterstützt. 2011 sah das erstmals anders aus, wie Nagasakis Bürgermeister Tomihisa Taue erklärt. "Ich habe mich gefragt, was für eine Art von Botschaft ich in dem Jahr nach der Atomkatastrophe von Fukushima übermitteln soll. Es ist das erste Mal, dass wir nicht nur aufrufen, Atomwaffen zu beseitigen, sondern auch einen Wechsel fordern, von der Atomenergie zu alternativen Energiequellen." Heute finden wir einen guten Artikel über Tadschikistan: Unruhen in Tadschikistan Das Gespenst des Bürgerkriegs Nach dem Zerfall der Sowjetunion wütete im tadschikischen Teil des Pamirgebirges ein blutiger ethnischer Konflikt. Seit dem Friedensvertrag von 1997 schienen die Auseinandersetzungen beendet. Doch die jüngsten Gefechte an der Grenze zu Afghanistan deuten auf ein Wiederaufflammen des Bürgerkriegs. Hintergründe von Marcus Bensmann Am 24. Juli brach in Charog in der tadschikischen Provinz Berg-Badachschan die Hölle aus. Mitten in der Hochgebirgsstadt unweit der afghanischen Grenze griffen im Morgengrauen über 2000 Soldaten in Wohnbezirken die Heimstätten von fünf Bandenchefs an, die als inoffizielle Autoritäten den Rubinund Opiumschmuggel in der Gebirgsprovinz kontrollieren. Die schweren Gefechte gingen über einen Tag lang und auch nach Regierungsangaben war der Blutzoll hoch. Neben 30 Kämpfern wurden 17 Angehörige der tadschikischen Sicherheitskräfte und ein Zivilist getötet, aber unabhängige Quellen sprechen von einer weit größeren Opferzahl. Unter den nach den Gefechten von den Regierungsgruppen gemachten Gefangenen waren auch afghanische Kämpfer. Seither hat sich die Lage wieder beruhigt, die Regierung kontrolliert die Stadt und den Großteil der unwegsamen Provinz und führt mit den in die Berge geflüchteten Bandenchefs Waffenstillstandsverhandlungen, in denen die Pamirpaten sich bereit zeigten, einer vollständigen Entwaffnung zuzustimmen. Bisher sind nach offiziellen Angaben 500 einzelne Schusswaffen abgegeben worden. Auch gibt es wieder Telefon- und Internetverbindungen in die Region. Die Julikämpfe am Dach der Welt - allein aus dem tadschikischen Teil des Pamirs ragen drei Siebentausender in den Himmel, ihre Gletscher bedeckten Höhen bilden den Wasserspeicher für die zentralasiatische Ebene - lenkte für eine kurze Zeit den internationalen Blick auf die komplizierte Gemengelage von Religionen, Bandenchefs, und den verzweifelten Versuch der tadschikischen Staatsmacht im Hochgebirgskorridor zwischen China, Afghanistan, Pakistan und Indien die Kontrolle zu behalten. Die Vorgänge werden von den USA und Europa mit Sorge betrachtet, denn durch das Land führt ein Seitenstrang der Nordversorgungsroute der NATO für den Afghanistankrieg, über die 2013 ein Teil des Rückzuges laufen soll. Die Geister der Vergangenheit Der staatliche Angriff weckte aber vor allem die Gespenster des Bürgerkriegs, der in Tadschikistan nach dem Zerfall der Sowjetunion bis zum Waffenstillstand 1997 wütete und bis heute Nachbeben wie die Gefechte in Charog auszusenden vermag. Tadschikische Oppositionskräfte vor allem im Exil beschwören den Beginn eines erneuten ethnischen Konflikts im Pamir. Grenze zur Provinz Berg-Badachschan: Mit dem Mord am Chef der Staatssicherheit in der Provinz Berg-Badachschan und der darauf folgenden Operation scheinen die alten Geister des vergangen geglaubten Bürgerkriegs wieder geweckt. In der tadschikischen Pamirprovinz leben vor allem Ismailiten, eine schiitische Glaubensgemeinschaft, die den Aga Khan als den direkten Nachfolger des Propheten verehrt. Während der Sowjetzeit war die Gebirgsprovinz mit knapp 200.000 Einwohnern, deren Sprache sich nach den verschiedenen Tälern unterscheidet, und die sich ausdrücklich nicht als Tadschiken fühlen, ein Vorposten der sowjetischen Grenztruppen an der afghanischen Grenze und wurde aus Moskau privilegiert versorgt. Schon in der Zarenzeit hatte ein russisches Expeditionsheer aus Osch in Kirgisistan kommend den Weg bis in den Pamir gebahnt. Im Museum von Charog steht immer noch das Klavier, das der russische Kommandant damals über die Berge hat schleppen lassen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann in Tadschikistan der Bürgerkrieg; die Hochlandtadschiken aus dem Pamirgebirge und Garmtal kämpften gegen die Clans der Tieflandtadschiken aus Kuljab um die Macht. Der Krieg wurde besonders am Anfang mit inner-ethnischer Brutalität geführt. Als die siegreiche Volksfront der Kuljabis die tadschikische Hauptstadt stürmte, begann eine regelrechte Hetzjagd auf die Abkömmlinge des Hochlandes und die Pamiris. Wer sich durch den gutturalen Akzent der Pamiris verriet oder ein bestimmtes Wiegenlied nicht kannte, wurde an Checkpoints aus dem Bus gezerrt und erschossen. Rettung durch den Agha Khan Die Opposition der Hochlandtadschiken führte von Afghanistan aus den Krieg gegen die Zentralregierung, während die Kuljabis die Unterstützung Russlands und Usbekistans genossen, und 1994 Emomali Rachmonow, einer der ihren, als Präsidenten einsetzte, der bis heute regiert. Die Pamiris, denen als Ismailiten jeder religiöser Fanatismus fremd ist, gingen gleichwohl eine Allianz mit der von islamistischen Sunniten dominierten Opposition ein. In der tadschikischen Pamirprovinz leben vor allem Ismailiten, eine schiitische Glaubensgemeinschaft, die den Agha Khan als den direkten Nachfolger des Propheten verehrt. Als 1997 mit dem Aufsetzen des Friedensvertrags von Moskau die einzig legale islamische Partei in Zentralasien in Tadschikistan die Arbeit aufnehmen konnte, traten dieser auch viele Pamiris bei, obwohl die "Islamische Partei der Wiedergeburt" (IPW) von Sunniten dominiert wird. Auch wenn sie mit Muhiddin Kabiri einen ausgesprochenen modernen Vorsitzenden hat, wird die zweite Reihe von radikaleren Strömungen kontrolliert. Pikant ist die Tatsache, dass während der Unruhen auch der ismailitische Parteivorsitzende der IPW im Pamir getötet wurde, und deren Stadtchef verschollen ist. Als die in der Ebene siegreiche Volksfront der Kuljabis auch die Pamirprovinz erobern wollte, blockierten Freischärler aus den Bergen die engen Zufahrtswege und retteten - so ist die Bevölkerung im Pamir überzeugt - die Menschen vor dem Zorn der Tieflandtadschiken. Aber mit Straßensperrungen wurde die Versorgung aus Tadschikistan gestoppt und die Unterstützung aus Moskau blieb schon seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion aus, auch wenn die russischen Grenztruppen bis 2004 weiterhin die Grenze zu Afghanistan und auch den Hochpamir bewachten. Eingeschlossen in den Tälern, gingen die Vorräte zu Neige, der Bevölkerung drohte der Hungertod. In der Sowjetzeit hatten nur wenige ismailitische Pamiris die Bilder des Aga Khan versteckt. In dieser größten Not erinnerte sich der Aga Khan seiner Anhänger. Die Aga Khan Stiftung organisierte über den verwitterten Pamirhighway aus Osch eine Lebenslinie und versorgte die Pamiris mit dem Notwendigsten. Als 1995 der Aga Khan selbst den Pamir besuchte, kam die Gebirgsbevölkerung aus den Dörfern und versammelten sich am Ufer des Pamir-Flusses, um den Nachkommen des Propheten zu sehen. Rückkehr des widerständigen Geists Die tadschikische Zentralregierung versuchte nach dem Friedensvertrag wieder die Macht im Pamir zu erlangen, vor allem nachdem die Russischen Grenzposten 2004 aus dem Hochgebirge abgezogen waren - aber die wahre Autorität lag bei den Bürgerkriegskommandanten. Präsident Rachmonow möchte die Gunst der Stunde nutzen und die volle Souveränität über das Pamir-Tal wieder herstellen. Doch das Gefecht in Charog zeigt nun, dass die Regierung Schwierigkeiten hat, die Hochgebirgsgrenze zu Afghanistan zu kontrollieren. Der Zentralregierung waren diese selbstbewussten Feldkommandanten von der Opposition und von der Volksfront ein Dorn im Auge. Viele erhielten wegen der Vereinbarungen im Friedensvertrag Staatsämter, bleiben danach aber weiterhin autark und ordneten sich nur ungern dem Präsidenten unter. Rachmon hingegen schaltete sie schrittweise aus; entweder wurden sie getötet oder verschwanden im Gefängnis. In den Bergen östlich der Hauptstadt konnten sich die Kommandanten jedoch halten. Seit 2010 führt die Zentralmacht in den tadschikischen Bergen einen verlustreichen Kampf gegen die widerspenstigen Kommandanten. Am 21. Juli 2012 wurde dann in der Pamirprovinz der Chef der Staatssicherheit erstochen. Die Zentralregierung sah eine Gelegenheit mit den widerspenstigen Autoritäten aufzuräumen und schlug zu. Und weckte die Geister des Bürgerkrieges. Ein Widerhall mit einem für die Zentralmacht gefährlichen Klang. Oppositionsgruppen sprechen von einem Wiederaufflammen des ethnischen Konfliktes. Die tadschikische Zentralreagierung reagiert dünnhäutig auf Meldungen in der russischen Presse, dass die Provinz Berg-Badachschan sich von Tadschikistan trennen und unabhängig werden könnte. Vor allem hat der Angriff dazu geführt, dass sich viele Pamiris wieder mit den Helden aus dem Bürgerkrieg solidarisieren. Zurzeit ist es vor allem dem Aga Kahn zu verdanken, dass die Lage nicht eskaliert, denn er hat einen direkten Draht zum tadschikischen Präsidenten und auch für die Pamirautoritäten ist seine Bitte nach Ruhe Gesetz. Russland lehnt sich bei dem Konflikt am Pamir auffallend zurück. Der tadschikische Außenminister hatte vor der Eskalation den Russen beschieden, dass die Verlängerung einer russischen Militärbasis in Tadschikistan noch nicht ausgemacht sei. Das Gefecht in Charog zeigt nun der Welt, dass die dortige Regierung Schwierigkeiten hat, die Hochgebirgsgrenze zu Afghanistan zu kontrollieren. Marcus Bensmann © Qantara.de 2012 Redaktion: Nimet Seker/Qantara.de Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Donnerstag, August 09, 2012 Links zu diesem Post Labels: 374, Berg-Badachschan, Honshu, Japan, Pamir, Relecture, Tadschikistan Reaktionen: Sonntag, 21. August 2011 9.8.2011, 374 9. August, Hagi (jap. 萩市, -shi) bis Hamada (jap. 浜田市, -shi), 96,2km, 13832,4954 Gesamtkm Datum: 9.8.11 Tag: 374 TagesunterstützerIn: von: Hagi m NN 2 nach: Misumi m NN 11 km 96,2 Gesamt km 13832,4954 km/h: 13 Fahrzeit 07:22 gesamte Fahrzeit: 1101:51:00 Anstieg in m pro h 102,35 Anstieg in m 754 Abfahrt in m: 745 höchster Punkt in m NN 173 Steigung/Gefälle 1,56 Heute ist Gedenktag für Nagasaki (jap. 長崎市, -shi). Im alltäglichen Fahren bekommen wir davon nicht viel mit, sind aber in Gedanken immer wieder dort. Wir fahre früh von dannen nach einer kurzen Morgenkrise, denn es tut sich kein Wasser für den Kaffee auf. Wolfgang sucht weiter und findet dann doch noch einen Zugang zur Küche und mit ihr zum heißen Wasser. Der Morgen ist gerettet. Es geht an der Küste entlang, schon die erste Pause gibt einen wunderschönen Blick auf die Küste und die Inseln. Es geht immer weiter im dichten Verkehr und wir sind froh, als wir auf eine kleine Straße abbiegen können. Sie hat sofort den Charme der kleinen Straßen von Shikoku (jap. 四国, dt. vier Länder), auch wenn sie schlechter gepflegt ist. Sie ist angenehm gebaut und so können wir den Berg locker nehmen. Wieder auf der großen Straße begrüßen uns weitere Tunnel. Hinter jedem dieser Tunnel hat es geregnet und als wir aus dem zweiten kommen ist es, als würden wir in ein Dampfbad eintreten. Inzwischen sind es eh schon 35 Grad. Es dampft tatsächlich. Wir suchen wie immer etwas essbares und fahren lange an einer wunderschönen Küste entlang, die kilometerlangen weißen Sandstrand hat und bis auf geschlossene Hotels und verschlafene Fischerdörfer sonst nichts zu bieten hat. Es ist immer wieder erstaunlich. Die nächste Stadt kündigt sich aber gleich mit Industrie und dem verlässlichen Supermarkt an. In diesem werden wir auf 25 Grad gekühlt und sind erstaunt, dass 25 Grad so kalt sein können. Beinahe sind wir froh, wieder draußen zu sein. Die einzige Bank wird von nach hinten parkenden Autos mit laufendem Motor blockiert, so wählen wir den Boden. Es gibt ganz leckeren Fisch. Welch eine Wohltat. Da Gunda heute Sonnenallergie hat wie noch nie, brauchen wir einen guten Schattenplatz. Von Schatten ist hier keine Rede und nach einiger Zeit wählen wir dann den Platz vor den Rettungsbooten. Ein wunderbarer Platz. Wir schlafen tief und fest an die zwei Stunden, bevor es weitergeht. Haben wir 70 Kilometer bis zum Mittagessen geschafft, sind es danach nur noch 25. Die Strecke ist nicht mehr so richtig ausgeschildert und wir irren eine Weile herum. Unsere Straße ist zur Kraftfahrzeugstraße geworden und keine Ausweichroute markiert. Wir finden aber dennoch zurück und lassen uns mit viel Verkehr bergauf und bergab führen. An einer Stelle gibt es ein Zeichen, dass Schneeketten nötig sind. Neben uns beginnt das erste Ski-Gebiet. Die Gegend ist und bleibt wunderschön, die Menschen hier wieder freundlich und sie winken begeistert. Inzwischen treffen wir immer wieder mal auf Ferienradfahrer. Mal mit einem Rucksack quer und der Isomatte obendrauf, mal mit viel Gepäck. Die Schlafplatzsuche gestaltet sich schwierig, die Straße ist eng und unser erkorener Platz neben der Post doch zu öffentlich. Nun sind wir auf einem Stück Rasen, dem einzigen ebenen mitten im Wohngebiet und hoffen, dass wir ungestört sind. Unsere geringsten Anstiege Tag – Anstieg – von NN – nach 31 0 Mohacs 143 Doroslovo 139 161 0 Teheran 1087 Teheran 1192 206 0 Ata 208 Hauz-Han 196 207 0 Hauz-Han 196 Mollanepes 196 209 0 Uch-Adzhl 186 Repetek 174 211 0 Alat 172 Bukhara 225 222 0 Rabat i-Malik 263 Oqtosh 261 352 0 Kobayashi 495 Kobayashi 495 205 2 Sarakhs 223 Ata 208 309 2 Kashi 1299 Kashi 1299 221 5 Buchara 225 Rabat i-Malik 263 58 7 Messimvria 3 Alexandroupoli 3 59 10 Alexandroupoli 3 Kamriotissa 10 171 21 Teheran 1192 Teheran 1168 51 29 Stip Dolani 307 346 32 Aso 750 Aso 603 208 33 Mollanepes 196 Uch-Adzhl 186 18 60 Tamsweg 1065 Murau 851 55 61 Orfani 0 Gravouna 20 96 61 Beyramil 121 Incirlik 32 56 67 Gravouna 20 Komotini 41 337 76 Tosashimizu 49 Ashizuri-misaki 71 128 85 Kamyaran 1674 Kermanshar 1530 106 91 Kiziltepe 509 Nusaybin 456 157 92 Kashan 898 Langarud 905 331 96 Waki 50 Mino 63 143 99 Murcheh Khort 1622 Esfahan 1595 224 99 Loyish 299 Samarqand 713 24 104 Rozno 195 Zagreb 143 154 104 Mahabad 1024 Kashan 898 223 112 Oqtosh 261 Loyish 299 240 119 Sachrinav 846 Dushanbe 893 91 123 Kurutlutepe 907 Aksaray 948 359 125 Fukiage 9 Kushikino 3 236 132 Termiz 382 Qumqorghan 426 328 135 Osaka 16 Wakayama 82 97 137 Incirlik 32 Osmanye 137 23 138 Rimske Toplice 241 Rozno 195 57 138 Komotini 41 Messimvria 3 336 32 142 Doroslovo 139 Srem. Kamenica 216 Freitag, 10. August 2012 Heute vor einem JAhr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem JAhr fahren wir an wunderbaren Stränden entlang. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Freitag, August 10, 2012 Links zu diesem Post Labels: 375, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Sonntag, 21. August 2011 10.8.2011, 375 10. August, Hamada (jap. 浜田市, -shi) bis Izumo (jap. 出雲市, -shi), 90,6km, 13923,09 Gesamtkm Datum: 10.8. Tag: 375 TagesunterstützerIn: von: Misumi m NN 11 nach: Taki m NN 10 km 90,6 Gesamt km 13923,0954 km/h: 13,4 Fahrzeit 06:45 gesamte Fahrzeit: 1108:36:00 Anstieg in m pro h 115,70 Anstieg in m 781 Abfahrt in m: 782 höchster Punkt in m NN 84 Steigung/Gefälle 1,73 Gestern Abend haben sich die Nachbarn dann doch noch die Neuzugezogenen mit Taschenlampe angeschaut. Aber mehr passiert dann hier auch nicht. Schon früh sind hier alle auf den Beinen, wir auch und stellen beim Weiterfahren fest, dass wir die einzigen möglichen 10qm Wiese gefunden haben. Die Strecke ist wieder wunderschön, obwohl auf der großen Straße, aber das Meer reißt es dann immer wieder heraus. Eine erste Pause machen wir im Schatten einer Art Café mit dem Blick auf eine der vielen Strände, die heute noch kommen. Dennoch hat jedes Land seine eigene Herausforderung und hier ist es die Sonne. Es ist gar nicht mal so heiß im Schatten, keine 33 Grad, aber den gibt es so selten. Gunda leidet ob ihrer Sonnenallergie und fährt nun ab morgens schon mit dem Tuch als Schutz, besser als gar nichts. Das Mittagessen wird aufgrund des eingeschränkten Angebots ziemlich eigenartig: Eier, von denen wir denken, dass sie gekocht sind (sind sie, aber weich), zwei Möhren, Brot oder so was ähnliches und drei Buletten (letztere sind sehr lecker). Zum Glück hat uns bei einer unserer Pausen ein Herr Bananen geschenkt, so dass wir nach der Mittagspause gesund in den Nachmittag starten können. Mittagessen und Mittagspause verbringen wir in einer der vielen Buchten. Hier hat es eine recht große Werft gegeben, inzwischen verfällt sie. Der Nachmittag schenkt uns noch mehr Meer, noch mehr weiße Sandstrände und bizarre Felsen. Dazwischen fahren wir durch Täler, in denen der Reis bereits gelb wird und sich im Wind wie das Meer wiegt. Es sind wenige Menschen jenseits der Autos unterwegs, viele aber auf den Friedhöfen. Die Gräber werden bereits geschmückt. Wir sind ziemlich groggy, als es zum Schluss noch einmal über einen Berg geht und dann haben wir wieder das Meer vor uns und finden dort in einem Park einen guten Platz für die Nacht. Morgen geht der Wecker um 4.00! Unsere niedrigsten Tagesetappen: Max. Höhe – Tag – von NN – nach 2 371 Hagi 2 Hagi 2 2 372 Hagi 2 Hagi 2 2 373 Hagi 2 Hagi 2 3 58 Messimvria 3 Alexandroupoli 3 4 382 Mihama 4 Mihama 4 5 361 Nagashima 5 Nagashima 5 6 341 Tatsukushi 6 Tatsukushi 6 10 59 Alexandroupoli 3 Kamriotissa 10 10 60 Kamriotissa 10 Kamriotissa 10 10 61 Kamriotissa 10 Kamriotissa 10 24 368 Fukuoka 6 Ashiye 7 26 364 Nagasaki 26 Nagasaki 26 26 365 Nagasaki 26 Nagasaki 26 29 67 Istanbul 29 Istanbul 29 29 68 Istanbul 29 Istanbul 29 29 69 Istanbul 29 Istanbul 29 29 70 Istanbul 29 Istanbul 29 29 71 Istanbul 29 Istanbul 29 36 359 Fukiage 9 Kushikino 3 41 376 Taki 10 Sakaiminato 2 46 369 Ashiye 7 Höhoku 14 57 62 Kamriotissa 10 Ipsala 10 59 377 Sakaiminato 2 Ketaka 6 63 380 Kinosaki 3 Myazu 10 71 338 Ashizuri-misaki 71 Ashizuri-misaki 71 71 339 Ashizuri-misaki 71 Ashizuri-misaki 71 73 360 Kushikino 3 Nagashima 5 79 366 Nagasaki 26 Arita 40 80 331 Waki 50 Mino 63 80 381 Myazu 10 Mihama 4 81 370 Höhoku 14 Hagi 2 84 342 Tatsukushi 6 Saiki 14 84 375 Misumi 11 Taki 10 88 362 Nagashima 5 Reihoku 18 99 356 Kanoya 11 Kaimon 34 101 328 Osaka 16 Wakayama 82 106 65 Tekirdag 2 Selimpasa 2 107 337 Tosashimizu 49 Ashizuri-misaki 71 112 358 Kasasa 23 Fukiage 9 115 56 Gravouna 20 Komotini 41 Samstag, 11. August 2012 Heute vor einem JAhr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem JAhr besuchen wir den Izumo-Taisha (jap. 出雲大社; die offizielle Lesung lautet Izumo no Ōyashiro, wörtlich Groß-Schrein von Izumo). Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Samstag, August 11, 2012 Links zu diesem Post Labels: 376, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Sonntag, 21. August 2011 11.8., 376 11. August bis Izumo (jap. 出雲市, -shi) bis Yonago (jap. 米子市, -shi), 89km, 14012,09 Gesamtkm Datum: 11.8.11 Tag: 376 TagesunterstützerIn: von: Taki m NN 10 nach: Sakaiminato m NN 2 km 89 Gesamt km 14012,0954 km/h: 15,5 Fahrzeit 05:43 gesamte Fahrzeit: 1114:19:00 Anstieg in m pro h 52,65 Anstieg in m 301 Abfahrt in m: 309 höchster Punkt in m NN 41 Steigung/Gefälle 0,69 Um vier Uhr klingelt der Wecker und wir stehen auch wacker auf, auch wenn die Sonne erst eine halbe Stunde später aufgeht. Mit uns haben zwei Motorradfahrer den Platz für die Nacht genutzt, einer von ihnen ist ganz interessiert, wir finden aber keine gemeinsame Sprache und so ist ein lustiges Japanisch-DeutschesPantomime-Gespräch, das sicherlich in vielem gar keinen Sinn gemacht hat. Die Strecke ist wunderschön, wieder direkt am Meer entlang, einsame Strände, ein paar Surfer, die den Wellen folgen. Im Landesinneren dann die wiegenenden Reisfelder, hier auch viel Weinanbau. Um 7:00 sind wir am ältesten Izumo-Taisha (jap. 出雲大社; die offizielle Lesung lautet Izumo no Ōyashiro, wörtlich Groß-Schrein von Izumo) und zugleich dem Ort, an dem die Shinto-Götter sozusagen Urlaub machen, eine Versammlung abhalten. Der auf uns alte wirkende wird renoviert, es ist eine riesige Anlage mit vielen Häusern und Tempeln und vielen Besuchern, schon um dieser Zeit. Als wir um kurz nach 8 weiterfahren ist es schon sehr heiß und wir fahren in einem Stop and Go bis zur nächsten Stadt. Der Weg führt uns am Binnenmeer entlang, das sehr hohe Wellen hat. Es ist enorm windig, wir haben den Wind als Rückenwind und sauen dahin. Die Strecke ist flach geführt, aber nur mäßig schön, da es am Meer selbst einfach nur die Straße gibt. Auch de Stadt Matsue (jap. 松江市, -shi) selbst hat am Meer nur Hauptverkehrsstraße und einen sehr schmalen Grünstreifen. Es gibt einen kleinen Park, in dem wir uns, dank eines Supermarktes gegenüber, einrichten. Die Parkanlagen in Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; Toiletten und Trinkwasser, meistens Bänke. anhören?/i) sind das absolute Vorbild: es gibt Sie sind gepflegt und spenden Schatten. Sie sind beinahe so schön wie die im restlichen Asien, die wir gesehen haben. Dort sind mehr Menschen im Park. Hier sind wir im Grunde die einzigen. Es ist immer wieder schade, dass solchen Städten das fehlt, was europäisch als mediterraner Charme verstanden würde: Cafés am Wasser, Restaurants mit Schatten zum Draußensitzen. Irgendwie muss die Atomlobby in diesem Land enorm stark sein, denn die alten Häuser haben alle Veranden und Terrassen und viel Schatten. Auch wenn es heiß ist in der Sonne, fahren wir wacker weiter und müssen noch „tanken“. Unser Einfahren in die Tankstelle löst die totale Panik bei der diensthabenden Frau aus. Sie will uns unbedingt wegschicken und macht wilde Zeichen, dass es nichts gibt, was wir brauchen. Als wir auf unsere Benzinflasche zeigen, wird sie noch panischer. Erst als wir sie öffnen und sie riechen kann, dass Benzin drin ist (das tadjkische Altöl ist ja zum Glück draußen, das hätte Verwirrung gestiftet!), bekommen wir den halben Liter und werden freundlich verabschiedet. Die Landseite des Binnenmeeres ist voller Industrie, Landgewinnung, Werften und Häfen. Wir überqueren eine beeindruckende Brücke , sehen im Dunst den 1700 m hohen Daisen (jap. 大山, dt. „großer Berg“) direkt neben uns und machen uns auf die Suche nach dem Campingplatz, den es hier geben soll. Er zeichnet sich als Wiese unter Pinienbäumen mit anscheinend mietbaren Zelten, Klohäuschen und einem öffentlichen Bootshaus mit grandiosen Duschen aus. Wir sind also umgeben von Familien und Gruppen, die alle dasselbe Zelt haben und alle grillen. Das ist geruchsmäßig echt hart, aber noch so hungrige Blicke haben bisher keine Einladung hervorgerufen. Also werden wir gleich unsere Nudeln machen. Aber so eine Grillwurst mit gegrilltem Gemüse, das wäre was! Wir haben überhaupt noch gar nicht gegrillt dieses Jahr, wenn man mal von den unendlichen Kebabs in Zentralasien und dem Iran (früher Persien, persisch ايرانĪrān [iːˈrɔːn], dt. Land der Arier) absieht… Unsere langsamsten Fahrtage: Tag – km/h – von NN – nach 294 4,7 Markansu 3976 Kyzyl Art-Pass 4077 264 5,9 Dashtizhum 879 Zigar 930 347 6 Aso 603 Aso-san 1124 121 6,62 Kaolog 717 Panjwin 1312 265 6,9 Zigar 930 Eged 1076 288 7 Chechekty 4125 Akbaital Pass 4220 262 7,4 Kulyab 589 Shuroabad 1764 270 7,6 Viskharv 1486 Baravin-Tar 1690 42 7,68 Qyrsac 129 Rrape 973 292 7,7 Kara Kul 3930 Uy Bulak-Pass 4087 279 7,8 Jelondi 3525 Bulunkul 4024 344 7,9 Shonai 17 Kuju-san 808 201 8,3 Shurak Maleki 838 Mozduran 847 263 8,5 Shuroabad 1764 Dashtizhum 879 271 8,5 Baravin-Tar 1690 Dekh 2049 78 8,58 Kapikaya 179 Subasi 607 57 8,79 Komotini 41 Messimvria 3 278 8,8 Kulghan-tugai 3357 Jelondi 3525 269 8,8 Kalaikhum 1288 Viskharv 1486 43 8,8 Rrape 973 Shemri 753 59 9,08 Alexandroupoli 3 Kamriotissa 10 39 9,16 brod 465 Bajevo Polje 1092 126 9,26 Tizhtizh 1662 Sanandaj 1558 293 9,4 Uy Bulak-Pass 4087 Markansu 3976 353 9,4 Kobayashi 495 Kirishima-yama 353 94 9,44 Pozanti 787 Gülek 984 98 9,59 Osmanye 137 Nurdagi 945 340 9,6 Ashizuri-misaki 71 Tatsukushi 6 280 9,6 Bulunkul 4024 Alichur 3863 295 9,7 Kyzyl Art-Pass 4077 Sary-Tash 3153 258 9,7 Dushanbe 893 Nurek 838 230 9,8 Samarkand 713 Amanqotan 1462 74 9,82 Osmaneli 93 Bilecik 516 337 9,9 Tosashimizu 49 Ashizuri-misaki 71 259 9,9 Nurek 838 Jarteppa 623 125 9,94 Sarvabad 1262 Tizhtizh 1662 277 10 Vuzh 2710 Kulghan-tugai 3357 276 10 Khorog 2128 Vuzh 2710 350 10 Ichifusa-yama 566 Nishimera 774 349 10 Takamori 559 Ichifusa-yama 566 Sonntag, 12. August 2012 Heute vor einem JAhr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem JAhr erleben wir Vorbereitungen zum O-bon (jap. お盆) oder nur Bon (das „O“ ist ein japanisches Honorativpräfix), einem japanischer buddhistischer Feiertag zur Errettung der Geister der verstorbenen Ahnen. Wikipedia: Die Ursprünge gehen auf das hinduistische Dīvalī-Fest (= Dīpāvalī; Lichterfest), verschmolzen mit Avalambana, der Preta-Speisung (hungriger Geister) und den am selben Tag abgehaltenen taoistischen Chung-yuen-Riten zurück. Obon ist eine verkürzte Form des Sanskrit-Wortes avalambana oder ullambana für kopfüber in der Hölle hängen und leiden, was den hungrigen Geistern (Preta) geschieht, die jedoch einmal jährlich aus der Unterwelt zurückkehren dürfen. Durch ihre symbolische Speisung soll deren Leiden in der Hölle gelindert werden. Es gibt ein entsprechendes Avalambana-Sutra (chinesisch 孟蘭盆經 Yúlánpénjīng, jap. Urabon-kyō), das durch die chinesische Übersetzung Dharmarakshas d. Ä. (chinesisch 竺 法護 Zhú Fǎhù, jap. Jiku Hōgo; der westlichen Jin) nach Japan gelangt ist. In ihm wird das vielseitige Zeremoniell des Allerseelenfestes (15. des 7. Mondmonats, später dann 13.-16.) mit Allerseelen-Opfer urabon-kuyō, besonders für Vater und Mutter der jetzigen und von sieben früheren Generationen - als von Shakyamuni herrührend dargestellt. Eine Abschrift japanischerseits aus 15. Jahr Tempyō (743) 1 Faszikel ist erhalten. Die Einführung der „Lichtkomponente“ des O-Bon (von Basil Chamberlain als „Laternenfest“ bezeichnet) fand in Japan erst 1230 auf Anordnung Go-Horikawa-tennōs statt. Das Abbrennen von Scheiterhaufen (oft in Form des Zeichens Dai, deshalb Daimonji no hi) am Abend des 16. soll auf Kōbō Daishi zurückgehen. Jedenfalls hat es seinen Ursprung in Shingon- oder Tendai-Riten. Die tantrische Schule hat auch eine Vielzahl von Pretaspeisungs-Opferriten (u.a. Segaki-ho, Ikitama-e) geschaffen. Am letzten Abend werden beim Tōrōnagashi (灯籠流し) Laternen schwimmen gelassen, um die Seelen der Verstorbenen zu führen. Bon Odori-Tänzerinnen in Ōsaka, 2004 Dieses ursprünglich religiöse buddhistische Fest ist inzwischen auch zu einem FamilienWiedervereinigungs-Feiertag geworden, zu dem die Menschen aus den großen Städten in ihre Heimatstädte zurückkommen und die Gräber ihrer Vorfahren besuchen und säubern. Traditionsgemäß mit einem Tanz-Festival verbunden, besteht das Obon in Japan bereits seit mehr als 500 Jahren. Es wird im östlichen Teil Japans (Kanto) vom 13. Juli (Willkommens-Obon) bis zum 16. Juli (Abschieds-Obon) und im westlichen Teil Japans im August gefeiert. In den letzten Jahren legten die meisten Teile Tokios den Obon in die Sommerferienzeit im August. Die mit dem Obon verbundenen Tänze werden von der Geschichte eines Jüngers Buddhas, Maudgalyāyana (jap. Mokuren), abgeleitet, der in einer Vision seine verstorbene Mutter im „Königreich der hungrigen Geister“ sah, wo sie sich der Selbstsucht hingab. Entsetzt ging er zu Buddha und fragte, wie er seine Mutter aus diesem Geisterreich befreien könne. Buddha antwortete, er solle am 15. Juli ein großes Fest für die letzten sieben Generationen der Verstorbenen ausrichten. Der Jünger tat dies und erreichte so die Befreiung seiner Mutter. Zugleich erkannte er dabei ihre Selbstlosigkeit und die vielen Opfer, die sie für ihn gebracht hatte. Der Jünger tanzte vor Freude, glücklich wegen der Freigabe seiner Mutter und dankbar für ihre Freundlichkeit. Von diesem Tanz der Freude abgeleitet ist „Bon Odori“ oder „Bon-Tanz“, mit dem beim O-bon an die Vorfahren und ihre Opfer erinnert wird. Obon entspricht dem chinesischen Geisterfest und ähnelt dem mexikanischen Día de Los Muertos, in einigen Aspekten auch dem christlichen Totensonntag. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Sonntag, August 12, 2012 Links zu diesem Post Labels: 377, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Sonntag, 21. August 2011 12.8.2011, 377 12. August, Sakaiminato (jap. 境港市, -shi) bis Tottori (jap. 鳥取市, -shi), 89,6km, 14101,69 Gesamtkm Datum: 12.8.11 Tag: 377 TagesunterstützerIn: von: Sakaiminato m NN 2 nach: Ketaka m NN 6 km 89,6 Gesamt km 14101,6954 km/h: 14,7 Fahrzeit 06:04 gesamte Fahrzeit: 1120:23:00 Anstieg in m pro h 48,63 Anstieg in m 295 Abfahrt in m: 291 höchster Punkt in m NN 59 Steigung/Gefälle 0,65 Die ersten 1,5 Stunden sind immer die schönsten, es ist kühl und es sind wenige Autos auf der Straße. Dann kommt die Sonne und der Verkehr und es wird eher unbequem. Zum Glück können wir nach einiger Zeit auf die kleine Straße wechseln und kommen an einem riesigen Friedhof vorbei, der in einem Film ein wichtiger Ort war. Es ist kurz vor dem O-bon (jap. お盆) oder nur Bon (das „O“ ist ein japanisches Honorativpräfix) und eine Menge Menschen sind auf dem Friedhof. Es geht weiter an der kleinen Straße, die leider irgendwann endet und wir sind wieder auf der großen. Bei einer Pause werden wir von einem Herrn auf Englisch angesprochen, das ist für uns ganz ungewohnt geworden. Ein weiterer Stop ist bei einem der Tourist-Infos, die sich hier aber immer mehr in Läden verwandeln mit einem riesigen Bildschirm zum Stauinfo auf der Autobahn (Filme der Autobahn) und einigen chaotischen, rein japanischen Flyern. Wir erstehen dort eine erstaunlich billige Melone und der Kauf löst an der Kasse ein Chaos aus. Es ist etwas mit der Melone nicht in Ordnung, das wissen wir: sie ist billig und der Klopftest war nicht gut. Sie ist viel zu reif und wird nicht viel Geschmack haben. Sie kostest aber auch nur umgerechnet einen Euro, nicht wie sonst in der Größe sieben. Also nehmen wir das mit dem Geschmack in Kauf. Aber dennoch, die Verkäufern will sie nicht verkaufen und es reden viele Frauen und Männer auf Japanisch auf Gunda ein. Irgendwann kommt eine Frau, die Englisch kann und erklärt die Aufregung: die Melone ist nicht gut – das wissen wir – und sie wird nur deswegen verkauft, weil sie auf den Altar für die Götter kommt. Nachdem geklärt ist, dass wir sie aber essen können und auch dürfen, erstehen wir sie. Es geht weiter, diesmal auf einem Feldweg, vorbei an vielen Feldern, die bewässert werden. Die Gegend hier ist erstaunlich trocken, alles ist reiner Sandboden und hier etwas anzubauen, bedeutet, Bewässerung durchgehend. So bekommen wir eine regelmäßige Dusche ab und staunen, was alles angebaut wird in einer Gegend, in der sonst nur Pinien wachsen. Kein Reis ist mehr zu sehen. Auf der Suche nach einem Mittagessen kommen wir zum Strand und sehen dort zwei überdachte Orte, die auch Essbares verkaufen. Es stellst sich als Badestrand heraus und das Essen ist gut. Wir bleiben unterm Dach während sich ein Gewitter zusammenschiebt, das aber nur mit Donner bei uns ankommt. Interessanterweise sind hier also die Leute, die sonst ihr klimatisiertes Auto kaum verlassen, in der prallesten Mittagshitze am Strand, viele davon im Wasser oder unter knappen Sonnenschirmen und gehen alle zwischen drei und vier. Das Lokal schließt um vier, da geht auch der Bademeister. Um 16:30 ist kein Mensch mehr da, dabei würde es jetzt doch erst angenehm. Jetzt sind alle im klimatisierten Auto auf dem Weg nach Hause. Was für ein seltsames Land, was diese Fragen angeht. Uns führt der Weg an einem SurfStrand nach dem anderen vorbei, einer ist auch mit Musik, wenngleich auch da alles eingepackt wird. Kaum sind wir auf der großen Straße, geht die Huperei los und wir sind froh, als wir einen Laden und kurz darauf eine Tankstelle sehen. Als deutlich wird, dass die Straße sechsspurig den Hügel wieder hinaufgeht, bleiben wir kurentschlossen hinter der Tankstelle oben. Die Tankstellt macht um 20:00 zu. Der NachtFern-Bus fährt kurz vorher ab und nun sind wir sozusagen alleine, abgesehen von den vielen Autos. Drei Männer laufen zum Strand und durch die frisch angepflanzte Dünenschonung wieder hoch. Immer wieder erstaunt uns, wie wenig Ahnung die Menschen hier von ihrer Umwelt zu haben scheinen. Die Sonne geht unter und wir sitzen eine Weile auf der Düne bis es dunkel genug ist zum Aufbauen. Das Wetter ändert sich, der Wind ist viel weniger und es gibt Tiefdruckgebiete, die um uns herum lungern, sagt die Zeitung. Montag, 13. August 2012 Heute vor einem JAhr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem JAhr erleben wir das Autochaos zur Urlaubszeit und Waldsterben in Japan. Heute lesen wir von einem Erdbeben im Iran. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Montag, August 13, 2012 Links zu diesem Post Labels: 378, Honshu, Iran, Japan, Relecture Reaktionen: Sonntag, 21. August 2011 13.8.2011, 378 13. August, Ketaka (気高町 Ketaka-chō?) bis Shin'onsen (新温泉町 Shin'onsen-chō?), 72,88km, 14174,57 Gesamtkm Datum: 13.8.11 Tag: 378 TagesunterstützerIn: von: Ketaka m NN 6 nach: Hamasaka m NN 152 km 72,88 Gesamt km 14174,5754 km/h: 11,3 Fahrzeit 06:25 gesamte Fahrzeit: 1126:48:00 Anstieg in m pro h 137,45 Anstieg in m 882 Abfahrt in m: 736 höchster Punkt in m NN 153 Steigung/Gefälle 2,22 Heut ist unser „Türkeitag“. Obwohl er ganz anders anfängt. Wir stehen um kurz nach vier auf und freuen uns an dem Sonnenaufgang. Ein Mann sitzt ebenfalls auf der Düne, keine fünf Meter vom Zelt entfernt, aber in Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) verlaufen solche Situationen komplett kommunikationslos. Das ist schon sehr anders. Es ist bereits früh morgens irre heiß und es gibt viel Verkehr. Nach einer ersten Pause arbeiten wir uns zum Aussichtspunkt der riesigen Sanddüne hinauf. Sie ist wirklich groß und einfach imposant in ihrer Form. Lustig ist das Drum herum. Es gibt einen Sessellift zum Aussichtspunkt. Als wir abfahren wollen, werden wir von brasilianisch sprechenden Japanern auf Englisch angeprochen und unterhalten uns eine Weile. Auf dem Weg nach unten kommen uns sechs Kamele mit Kamelführer entgegen, extra für die Düne schick gemacht. Sie kreuzen unseren Weg ein zweites Mal, diesmal am Parkplatz, der Tourist-Info, sprich AndenkenEssen-Kaufladen und werden mit großen Hallo begrüßt. Wir fahren am Meer entlang, es ist alles Sand bis auf die Pinien, die auch hier Schutzwälder sind. Heute sind sie voll mit Zelten obwohl überall ein Zelten-Verboten-Schild steht. Sogar auf Englisch. Aber das sind Tageszelte. Wir müssen zurück auf die große Straße und es ist ein unglaublicher Autoverkehr zu großer Hitze und vielen Steigungen. Ein Auto will an uns vorbei, wir sind auf der LKW-Spur, ein anderes lässt ihn nicht. Es gibt ein Hupen, dann bleibt der Überhol-Willige auf der schnellen Spur stehen und der anderen hinter ihm. Es folgt ein kurzer Wortwechsel, ein Stau von ungefähr zehn Autos ganz schnell. Es geht in dieser Form weiter und wir sind nur froh, als wir wieder auf die kleine Straße abbiegen können. Heute ist jeder Strand voll belegt und nun wissen wir, wofür es die riesigen Parkplätze gibt. Im ersten Ort finden wir nach vielem Suchen den Supermarkt und dort geht es zu wie in Europa vor Feiertagen. Für alle Fälle kaufen auch wir für zwei Tage ein und können sogar ein zweites Mal an einem Tisch essen, denn von ihnen gibt es zwei in der Eingangshalle. Wir finden einen schönen Ort für die Mittagspause, auch wenn die Nachbarn nicht immer so richtig schön sind. Heute gibt es noch nicht einmal Winker, diesmal ist es elektronisch gewesen. Schön sind bei Baustellen dann die Absperrungen, die aus Fröschen bestehen. Überhaupt werden wir gerne Tiere und ja eh Comics für die Kommunikation genommen. Die Polizei ist hier als Ente, die sehr an Donald Duck erinnert, dargestellt. Nach der Mittagspause können wir der großen Straße adé sagen und sind wieder auf der kleine, auch wenn das brutale Steigungen bedeutet. Heute nachmittag ist es besonders drastisch, dafür werden wir mit wunderbaren Blicken belohnt. Viele Menschen sind auf den Friedhöfen unterwegs und ganze Dörfer bestehen nur noch aus parkenden Autos. In einem Dorf verfahren wir uns, kommen an einer Grill-Gesellschaft vorbei, werden aber wieder nicht eingeladen. Dabei geht es nach dem Dorf bergauf in den wilden Westen. Zum Glück gibt es eine Quelle. Durch sie haben wir Koch- und Trinkwasser und kommen so über den Abend und die Nacht. Die drei Kilometer bis zum Restaurant schaffen wir nicht mehr und quetschen uns neben ein Denkmal an den Straßenrand. Ein wenig verstörend ist Japan zur Haupturlaubszeit, die im Sommer zum Glück nur diese eine Woche ist, ja schon. Geschlafen wird schwerpunktmäßig im Auto auf Parkplätzen, die es dafür auch eigens gibt. Der Motor läuft die ganze Nacht. Dementsprechend ist der Fahrstil am nächsten Tag. Dazu gibt es hier nicht die Einladungskultur, die das restliche Asien, das wir kennen gelernt haben, so speziell macht. Dort ist es eine Entscheidung am Morgen, zu fahren oder Einladungen anzunehmen. Hier fahren wir. Unsere Pausentage: Tag - Ort NN 6 Rothenburg o. d. Tauber 11 München 12 München 17 Tamsweg 1065 25 Zagreb 143 29 Pecs 36 Sarajevo 567 37 Sarajewo 567 45 Prizren 465 48 Verterska 475 49 Veterska 475 60 Kamriotissa 10 61 Kamriotissa 10 67 Istanbul 29 68 Istanbul 29 69 Istanbul 29 70 Istanbul 29 71 Istanbul 29 75 Bilecik 516 83 Cancaya/Visum1113 84 Cancaya/Visum 1113 85 Cancaya/Visum 1113 86 Cancaya/Visum 1113 87 Cancaya/Visum 1113 88 ankara/Visum 1113 102 Sanli Urfa 535 103 Sanli Urfa 535 109 Zahu 444 111 Dahuk 518 112 Dahuk/Visum 518 119 As Suleymaniyan 886 123 Marivan 1383 129 Kermanshar 1530 130 Kermanshar 1530 138 Arak 1669 144 Esfahan/Visum 1595 145 Esfahan/Visum 1595 146 Esfahan/Visum 1595 147 Esfahan/Visum 1595 148 Esfahan/Visum 1595 149 Esfahan/Visum 1595 150 Esfahan/Visum1595 151 Esfahan/Visum 1595 155 Kashan 898 156 Kashan 898 162 Teheran/Visum 1192 163 Teheran/Visum 1192 164 Teheran/Visum 1192 165 Teheran/Visum 1192 166 Teheran/Visum 1192 167 Teheran/Visum 1192 168 Teheran/Visum 1192 169 Teheran/Visum 1192 170 Teheran/Visum 1192 172 Teheran/Visum 1168 173 Teheran/Visum 1168 174 Teheran/Visum 1168 175 Teheran/Visum 1168 176 Teheran/Visum 1168 177 Teheran/Visum 1168 178 Teheran/Visum 1168 179 Teheran/Visum 1168 180 Teheran/Visum 1168 181 Teheran/Visum 1168 182 Teheran/Visum 1168 183 Teheran/Visum 1168 184 Teheran/Visum 1168 185 Teheran/Visum 1168 186 Teheran/Visum 1168 187 Teheran/Visum 1168 188 Teheran/Visum 1168 194 Shahrud 1377 203 Sarakhs 223 204 Sarakhs 223 212 Buchara 225 213 Buchara 225 214 Buchara 225 215 Buchara 225 216 Buchara 225 217 Buchara 225 218 Buchara 225 219 Buchara 225 220 Buchara 225 225 Samarkand 713 226 Samarkand 713 227 Samarkand 713 228 Samarkand 713 229 Samarkand 713 235 Termiz 382 239 Sachrinav 846 241 Dushanbe/Visum 893 242 Dushanbe/Visum 893 243 Dushanbe/Visum 893 244 Dushanbe/Visum 893 245 Dushanbe/Visum 893 246 Dushanbe/Visum 893 247 Dushanbe/Visum 893 248 Dushanbe/Visum 893 249 Dushanbe/Visum 893 250 Dushanbe/Visum 893 251 Dushanbe/Visum 893 252 Dushanbe/Visum 893 253 Dushanbe/Visum 893 254 Dushanbe/Visum 893 255 Dushanbe/Visum 893 256 Dushanbe/Visum 893 257 Dushanbe/Visum 893 261 Kulyab 589 267 Kalaikhum 1288 268 Kalaikhum 1288 273 Khorog 2128 274 Khorog 2128 275 Khorog 2128 283 Murghab 3631 284 Murghab 3631 285 Murghab 3631 286 Murghab 3631 290 Kara Kul 3930 291 Kara Kul 3930 300 Kashi/Visum 1299 301 kashi/Visum 1299 302 kashi/Visum 1299 303 kashi/Visum 1299 304 Kashi/Visum 1299 305 Kashi/Visum 1299 306 Kashi/Visum 1299 307 Kashi/Visum 1299 308 Kashi/Visum 1299 310 Zug/Visum 311 Zug/Visum 312 Zug/Visum 313 Shanghai 13 315 Shanghai 13 316 Shanghai 13 317 Shanghai 13 318 Shanghai 13 319 Shanghai 13 320 Shanghai 13 321 Shanghai 13 323 Schiff 0 325 Osaka 16 326 Osaka 16 327 Osaka 16 338 Ashizuri-misaki 71 339 Ashizuri-misaki 71 341 Tatsukushi 6 352 Kobayashi 495 354 Kirishima-yama 353 361 Nagashima 5 364 Nagasaki 26 365 Nagasaki 26 371 Hagi 2 372 Hagi 2 373 Hagi 2 382 Mihama 4 Dienstag, 14. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr erleben wir sauren Regen und Ferienchaos. Heute lesen wir aktuell aus Japan: Obon-Totenfest beginnt in Japan: Am heutigen Montag beginnt das Obon genannte buddhistische Totenfest in Japan. Dies ist mit mehreren Bräuchen verknüpft, die davon ausgehen, dass die Verstorbenen für ein paar Tage zu ihren Hinterbliebenen zurückkehren. Daher ist das Obon auch eine Reisezeit, da sich oft Familienangehörige zusammenfinden, die sonst wenig Kontakt haben. So berichtet dann auch die Mainichi Shimbun, dass Tsunami-Überlebende in Natori (Präf. Miyagi) den alten Brauch pflegen, vor den Türen ihrer Häuser Süßigkeiten in einem Feuer zu rösten – auch wenn von den Häusern meist nichts mehr übrig ist und die Feuer auf leeren Grundstücken brennen. Die Häuser sollen später in höherer Lage wieder erbaut werden. Die Asahi Shimbun berichtet aus der Präfektur Iwate. Dort wurde an mehreren Stellen der Toten gedacht. In Kamaishi wurden etwa 1.000 Papierlaternen mit Hoffnungsbotschaften einem Fluss übergeben. In Miyako gedachte man mit Kerzen in Milchkartons mit positiven Schriftzügen und einem Feuerwerk den Opfern der Katastrophen. In Otsuchi, ebenfalls in der Präfektur Iwate beteten Angestellte der Verwaltung für 40 Kollegen, die durch das Unglück gestorben waren. Wie die NHK berichtet, nutzten die Einwohner von Naraha die seit Freitag bestehende Möglichkeit, tagsüber wieder in den Ort zurückzukehren um auf dem Friedhof gestürzte Grabsteine wieder aufzurichten und die Gräber von Unkraut zu befreien, bevor in einem buddhistischen Tempel und an den Gräbern Blumen und Räucherstäbchen geopfert wurden. Menschen besuchen Pinie der Hoffnung vor dem Fällen: Nachdem sie als einzige eines ganzen Kiefernwaldes von 70.000 Bäumen den Wellen des Tsunami getrotz hatte, wurde eine einsame Pinie unter Bezeichnungen wie “Kibo no Matsu” (Pinie der Hoffnung) bekannt. Kibō no matsu - die Pinie der Hoffnung in Rikuzentakata (Foto: Jacob Ehnmark cc-by) Doch das Symbol des Wiederaufbaus hatte ebenfalls gelitten. Die durch das Salzwasser am Wurzelwerk entstandene Schäden waren zu groß, so dass nach vielen Rettungsversuchen der einsame Baum für tot erklärt wurde. Dennoch gelang es zumindest Sprößlinge zu ziehen, die sich stärker als erwartet entwickeln sollen. Jetzt besuchten anlässlich der Ferien zum buddhistischen Totenfest Obon viele Menschen noch einmal den Baum in der Stadt Rikuzentakata (Präf. Iwate) der noch in diesem Monat gefällt werden soll, berichtet die NHK. Südkoreas Präsident entfacht Takeshima-Konflikt: Lee Myung-Bak, der als erster südkoreanischer Präsident einen Fuß auf die von den Japanern Takeshima genannte Inselkette setzte, hat mit seiner Aktion einen Sturm der Empörung in Politik und der japanischen Bevölkerung ausgelöst. Tokyo rief seinen Botschafter zurück und Außenminister Koichiro Gemba kündigte an, die jahrzehntelange Politik der Zurückhaltung aufgrund von bilateralen Interessen sei vorbei – man wolle jetzt die Angelegenheit vor den Internationalen Gerichtshof bringen. Dies scheitert jedoch bislang an der erforderlichen Zustimmung Koreas. Während Japan weitere politische Schritte erwägt, warf der 44 Jahre alte Masakazu Yuasa, ein Mann ohne festen Wohnsitz, der von sich behauptet, Mitglied einer rechtsextremen Gruppierung zu sein, die Glastür des koreanischen Konsulats in Hiroshima ein. Auch wenn Südkorea nun ankündigte, eine geplante Militärübung an den Inseln zu verschieben, so dürften auch weitere Äußerung von Präsident Lee die Lage wenig entspannen. So warf er der japanischen Regierung laut der koreanischen Zeitung Dong-A Ilbo fehlende Aufrichtigkeit in der Angelegenheit vor. Für den südkoreanischen Fußball-Nationalspieler Park Jong-Woo hat die Takeshima-Affäre bereits jetzt Konsequenzen. Obwohl durch den olympischen Eid politische Aktionen untersagt sind, hatte er nach dem 2:1 Sieg gegen Japan ein Schild emporgehalten auf dem die Worte “Dokdo ist unser Territorium” standen. Er durfte auf Druck des IOC an der Siegerehrung nicht teilnehmen. Besonders im Netz hatten Koreaner protestiert und erklärt, sie hätten sich durch die bei einigen Wettkämpfen von Fans gezeigte japanische Militärflagge (Kyokujitsuki) beleidigt gefühlt. Diese steht in engem Zusammenhang mit dem Militarismus Japans im zweiten Weltkrieg. Brenzlig wurde es unterdessen auch in Südkoreas Hauptstadt Seoul. Hier kamen durch einen Großbrand auf der Baustelle eines Kunstmuseumgebäudes in der Nähe des traditionellen GyeongbokPalastes, vier Arbeiter ums Leben. 19 weitere wurden mit Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser gebracht. Verkehrsminister will umstrittenen Yasukuni-Schrein besuchen: Am vergangenen Freitag äußerte Yuichiro Hata, Japans Minister für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus seine Absicht, am Mittwoch anlässlich des 67. Jahrestags der japanischen Kapitulation, den Yasukuni-Schrein in Tokyo zu Besuchen um dort der Toten zu gedenken. Der Yasukuni Jinja in Tokyo: Hier werden die Seelen der Kriegstoten verehrt (Foto: Miki Yoshihito ccby) Auch wenn er dies als Privatmann täte, so wäre Hata der erste Kabinettsminister seit der Regierungsübernahmme durch die Demokratische Partei Japans im September 2009. Schreinbesuche durch Regierungsvertreter werden von den benachbarten Staaten China und Südkorea meist scharf kritisiert, gehören doch zu den Kriegstoten die dort in vergöttlichter Gestalt (Kami) verehrt werden, auch Militärs, die von den Alliierten als Kriegsverbrecher hingerichtet wurden. Ob der Minister in Anbetracht der Provokation durch Südkorea an seinem Vorhaben festhalten, oder um weitere Spannungen zu vermeiden absagen wird, ist noch unklar. Nachdem sich bereits Außenminister Gemba wenig diplomatisch gezeigt hatte, ist es jedoch gut möglich, dass sich Hata nun bewusst über die Gefühle der Nachbarstaaten hinwegsetzen wird. Über die Absicht des Verkehrsministers berichteten Kyodo, Yomiuri Shimbun und Kyodo. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Dienstag, August 14, 2012 Links zu diesem Post Labels: 379, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Sonntag, 21. August 2011 14.8.2011, 379 14. August, Hamasaka bis Kinosaki (城崎町 Kinosaki-chō?), 69,5km, 14244 Gesamtkm Datum: 14.8.11 Tag: 379 TagesunterstützerIn: von: Hamasaka m NN 152 nach: Kinosaki m NN 3 km 69,5 Gesamt km 14244,0754 km/h: 10,8 Fahrzeit 06:23 gesamte Fahrzeit: 1133:11:00 Anstieg in m pro h 146,32 Anstieg in m 934 Abfahrt in m: 1083 höchster Punkt in m NN 303 Steigung/Gefälle 2,90 Die Nacht ist taghell und wir haben wieder Affen um uns. Diesmal bleiben sie aber in ihrem Tal. Wir hatten für alle Fälle alles gut weggeräumt. Es ist heiß und schwül obwohl wir ja recht hoch sind. Der Morgen ist dafür frisch und wir fahren weiter steilst bergauf. Nach drei Kilometern erreichen wir ziemlich außer Puste den Leuchtturm und werden wie so oft mit wunderbaren Ausblicken beschenkt. Von dort geht es tatsächlich bergab und erst ab dem ersten Dorf nach dem Wilden Westen kommen uns wieder Autos entgegen, ihrer jedoch schon viele. Unten angekommen schauen wir uns das Treiben am Strand für einen Moment an und fahren dann weiter. Unser Ziel ist der nächste Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) und wir hatten eigentlich gedacht, da gut hin zu kommen. Es geht steilst wieder bergauf und wir kämpfen uns ab. Irgendwann sind wir einem Handy-Masten doch sehr nahe und wieder an einem großen Parkplatz. Es fängt an zu gießen und wir überlegen schon, ob wir nicht einfach da bleiben. Von der Idee werden wir durch Unmengen von Autos, die alle auf den Parkplatz fahren, drehen und weiterfahren, abgehalten. Außerdem müsste es jetzt ja bergab gehen. Tut es auch und wir erreichen die nächste Stadt. Am Stadteingang ist schon der erste Stau, alle wollen in den See-Zoo. Wir suchen den Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) und finden den ersten nicht. So fahren wir durch den ganzen Ort und finden mit Hilfe eines Hundebesitzers eine andere. Diese ist wirklich schön und unsere Theorie, dass die Massen erst nach 15:00, wenn sie vom Strand kommen, kommen, stimmt. Bis 15;00 sind wir aber schon wieder raus. Wir steigen auf unsere Räder, als der nächste Regenguss auf uns nieder geht. Unsere Kleidung trocknet eh nicht mehr, in der Regel spätestens ab dem dritten Tag. Dann sind sie so voller Salz vom Schwitzen, dass die kritische Masse des Nicht-Mehr-Trocknens erreicht ist. So macht es wenig Unterschied, außer dass wir den Regen nicht so gerne abgekommen, da hier vor allem Saurer Regen runtergeht. Dies ist an den vielen, vielen kaputten Bäumen zu erkennen. Wir finden eine Supermarkt und einen Platz zum Unterstellen. Dort haben wir die Sympathien direkt auf unserer Seite. Als wir weiterfahren, kommen wir wieder an mobilen Video-Überwachungsanalgen vorbei, die verhindern sollen, dass Leute Müll in der Landschaft abladen. Wir gehen davon aus, dass es nun nicht mehr bergauf geht, als sich zwischen uns und dem nächsten Binnenmeer ein kleiner, aber wieder absolut steiler Pass schiebt. Als wir am Meer abkommen, wollen wir keine weitere Steigung und sind auf der Suche nach dem Campingplatz. Dieser ist das totale Gegenteil von allen Campingplätzen, die wir bisher hatten. Zwar direkt am Strand, aber völlig überfüllt und ganz schlecht in Schuss gehalten. Keiner da, der schaut, wer wo parkt, wo Autos sind, wo Zelte. Die Duschen total schlecht, die Klos zu wenig. Auf der anderen Seite waren wir erstaunt, wie sonst für so wenige Menschen so tolle Plätze in Stand gehalten werden. Wir hocken hier zwischen Autos, mit einem Generator vor uns und Feuerwerkskörpern über uns und hoffen, dass in der Nacht nicht jemand in unsere Lücke parken will. Eigentlich wäre morgen der freie Tag, aber so heißt es, um 4:00 aufstehen und zu sehen, dass wir Land gewinnen. Unsere kürzesten Tagesetappen: Tag – km – von NN – nach NN 59 3,9 Alexandroupoli 3 Kamriotissa 10 171 4,74 Teheran 1192 Teheran 1168 121 4,94 Kaolog 717 Panjwin 1312 314 5 Shanghai 13 Shanghai 13 322 7 Shanghai 13 Schiff 0 161 7,6 Teheran 1087 Teheran 1192 309 9,1 Kashi 1299 Kashi 1299 51 11,84 Stip 336 Dolani 307 294 13 Markansu 3976 Kyzyl Art-Pass 4077 363 14,2 Reihoku 18 Nagasaki 26 347 14,3 Aso 603 Aso-san 1124 282 15,5 Murghab 3666 Murghab 3631 Aso 750 Aso 603 346 16,02 337 16,1 Tosashimizu 49 Ashizuri-misaki 71 278 16,9 Kulghan-tugai 3357 Jelondi 3525 293 18,5 Uy Bulak-Pass 4087 Markansu 3976 359 21 Fukiage 9 Kushikino 3 331 23,2 Waki 50 Mino 63 77 26,3 Milhangazi 240 Kapikaya 179 292 26,3 Kara Kul 3930 Uy Bulak-Pass 4087 264 26,5 Dashtizhum 879 Zigar 930 Joka 1667 Malayer 1686 Chechekty 4125 Akbaital Pass 4220 Panjwin 1312 Marivan 1383 135 26,65 288 27,8 122 28,86 340 29,41 Ashizuri-misaki 71 Tatsukushi 6 58 30,8 Messimvria 3 Alexandroupoli 3 72 31,25 Istanbul 29 Orhangazi 104 Loyish 299 Samarqand 713 224 31,73 345 32,7 Kuju-san 808 Aso 750 265 34,2 Zigar 930 Eged 1076 95 34,7 Gülek 984 Beyramil 121 80 35,19 Cayirhan 658 Baypazari 565 23 36,15 Rimske Toplice 241 Rozno 195 240 37,3 Sachrinav 846 Dushanbe 893 Shurak Maleki 838 Mozduran 847 201 37,58 353 37,8 Kobayashi 495 Kirishima-yama 353 94 37,91 Pozanti 787 Gülek 984 263 39 Shuroabad 1764 Dashtizhum 879 351 39,4 Nishimera 774 Kobayashi 495 74 40,94 Osmaneli 93 Bilecik 516 Mittwoch, 15. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr erleben wir rechte Autocorsos zum Kapitulationstag. Heute irritiert uns ein von der Tagesschau verbreitetes Foto von japanischen Anti-Atomkraftdemos mit genau dieser Flagge der Kaiserlich Japanischen Armee (1870–1945). Da stimmt doch was nicht? Wikipedia: Uyoku propagiert ihre politischen Ideologie zusammen mit Marschmusik und der Nationalhymne mittels extrem lauter Lautsprecherwagen (街宣車 gaisensha) in dicht besiedelten Stadtteilen. Diese Wagen sind oft schwarz lackiert, mit schwarz getönten Fensterscheiben versehen und mit Spruchbändern sowie dem Kaiserlichen Siegel, der Flagge Japans oder der Kriegsflagge Japans behangen. Diese gaisensha werden oft auch zur gezielten Belästigung und Einschüchterung politischer Gegner benutzt, darunter mehrheitlich Personen und Organisationen, die Japan öffentlich kritisieren oder sich nicht respektvoll und zurückhaltend genug über bestimmte Themen äußern (z. B. wegen japanischer Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg (u. a. Massaker von Nanking, Einheit 731, „Trostfrauen“), Kontroversen um den Yasukuni-Schrein, die Institution oder die Personen des japanischen Kaiserhauses, japanische Ansprüche im Kurilenkonflikt und Südsachalin, etc.), sowie deren Sponsoren und Unterstützer.[2] Daneben stören Uyoku systematisch Friedensdemonstrationen. Dabei und bei nahezu allen anderen Aktionen werden sie für gewöhnlich von der japanischen Polizei (deren Uniformen die Uyoku oft tragen) begleitet und bewacht bzw. beschützt. Unter anderem hat dies vielfach zu Vermutungen geführt, die Uyoku hätten immer noch Verbindungen zur Yakuza, zur Polizei, zu Unternehmen (von denen 80 % ihrer Einkünfte stammen sollen [1]) und sogar zu konservativen Regierungskreisen, die die Uyoku benutzen sollen, um ihre politischen oder wirtschaftlichen Gegner einzuschüchtern.[3][4] Laut Sheldon M. Garon, Professor für Geschichte und Ostasienstudien an der Princeton University, sind viele bekannte Mitglieder der LDP ehemalige Uyoku-Mitglieder. [4] Übrigens: Im katholischen Kulturraum ist heute Mariä Aufnahme in den Himmel, dt. auch Mariä Himmelfahrt, lateinisch assumptio Beatae Mariae Virginis mit Kräutersegnung. Wikipedia: Die Kräuterweihe gehört zu den volkstümlichen Bräuchen der römisch-katholischen Kirche. Dieser Brauch ist schon seit dem 9. Jahrhundert bekannt[1] und wurde in den letzten Jahren wieder mehr aufgelebt[2]. Dabei werden am Hochfest Maria Himmelfahrt am 15. August Kräuter zu einem Strauß gebunden und mit zur Kirche gebracht. Dort werden diese im Gottesdienst oder im Anschluss daran vom Priester gesegnet. Die Kräuterweihe zählt zu den Sakramentalien. In manchen Orten Bayerns und Tirols beginnt damit auch die Zeit des Frauendreißigers. Je nach Region bestehen die Kräuterbuschen aus insgesamt sieben (Zahl der Wochen- bzw. Schöpfungstage), neun (dreimal drei für die hl. Dreifaltigkeit), Zwölf (Zahl der Apostel), 14 (Zahl der Nothelfer), 24 (zweimal zwölf: zwölf Stämme Israels aus dem alten und zwölf Apostel Christi aus dem neuen Testament) 72 (sechsmal zwölf) (Zahl der Jünger Jesu) oder gar 99 verschiedenen Kräutern. Typische Kräuter neben Alant sind Echtes Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut und die verschiedenen Getreidesorten. In manchen Regionen wurden in die Kräuterbuschen so viele Alantblüten eingebunden, wie Menschen, Kühe und Pferde auf dem Hof lebten. Der Tee aus diesen geweihten Kräutern sollte besonders heilsam sein. Krankem Vieh wurden geweihte Kräuter ins Futter gemischt oder man warf zum Schutz vor Blitzschlag beim Gewitter Kräuter aus dem Buschen ins offene Feuer. Die Kräuterweihe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus' umfasst die folgenden Gebete: I. Lasset uns beten! Allmächtiger ewiger Gott, der Du Himmel, Erde und Meer, Sichtbares und Unsichtbares durch Dein Wort aus dem Nichts erschaffen hast und zum Gebrauch der Menschen und Tiere die Erde hervorbringen lassest Bäume und Kräuter, welche nach Deiner mildreichen Anordnung in ihrer jeweiligen Eigenart aus sich Frucht bringen, nicht nur als Kräuternahrung für die Beseelten, sondern auch zur Heilung kranker Körper. Inniglich bitten wir Dich mit Herz und Mund, Du wollest diese unterschiedlichen Kräutergattungen und Früchte durch Deine gnadenreiche Milde + segnen, damit sie durch den Einfluss der neuen Gnade Deines Segens und durch den rechten Gebrauch für Mensch und Tier in Deinem heiligen Namen über ihre von Dir gegebene natürliche Kraft hinaus reichen Schutz gewähren gegen alle Krankheit und Vergiftung. Durch unseren Herrn Jesus Christus ... Amen. (Oremus. Omnipotens sempiterne Deus, qui caelum, terram, mare, visibilia et invisibilia verbo tuo ex nihilo creasti, quique herbas arboresque ad usus hominum animaliumque terram gignere, et unumquodque juxta sementem in semetipso fructum habere praecepisti; atque non solum ut herbae animantibus ad victum, sed aegris etiam corporibus prodessent ad medicamentum, tua ineffabili pietate concessisti: te supplici mente et ore deprecamur ut has diversi generis herbas et fructus tua clementia bene+dicas et, supra naturalem a te inditam virtutem, eis benedictionis tuae novae gratiam infundas ut, ad usum hominibus et jumentis in nomine tuo applicatae, omnium morborum et adversitatum efficiantur praesidium. Per Dominum nostrum Jesum Christum, Filium tuum: Qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus, per omnia saecula saeculorum. Amen.) II. Lasset uns beten! O Gott, der Du durch Deinen Knecht Moses die Söhne Israels anleitetest, Manipeln der neuen Früchte zu ihrer Segnung zu den Priestern zu bringen, unter Auswahl der feinsten und schönsten Früchte der Gewächse und unter dem Ausdruck großer Freude vor Dir als ihrem wahren Gott: höre unsere Anrufungen, und gieße die Überfülle Deines + Segens auf uns und auf diese Bündel der neuen Gewächse und diese Collectio neuer Kräuter und Früchte, die wir Dir voll Dank an diesem hochfestlichen Tag darstellen und in Deinem Namen + segnen. Gewähre gnädig, dass überall dort wo auch immer von diesen gesegneten Kräutern etwas aufbewahrt, mitgetragen oder anders verwendet wird, Menschen, Schafe, Vieh, Reit- und Lasttiere heilende Hilfe finden gegen Krankheiten, Seuchen, Geschwüre, Bösartigkeiten und Verwünschungen sowie gegen die Gifte und Bisse der Schlangen und anderer Tiere, aber auch Verteidigung finden gegen teuflische Illusionen, Machenschaften und betrügerische Verführungen. Und so mögen wir beladen mit Manipeln guter Werke, durch die Verdienste der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria, deren leibliche Aufnahme in den Himmel wir feierlich begehen, gewürdigt werden, eben dort zugelassen zu werden. Durch unseren Herrn Jesus Christus ... Amen. (Oremus. Deus, qui per Moysen famulum tuum mandasti filiis Israel ut manipulos novorum fructuum benedicendos deferrent ad sacerdotes, tollerentque fructus arboris pulcherrimae, et laetarentur coram te Domino Deo suo: adesto propitius invocationibus nostris, et infunde tuae bene+dictionis abundantiam super nos et super manipulos novarum frugum, novarum herbarum et fructuum collectionem, quae cum gratiarum actione tibi repraesentamus et in nomine tuo in hac solemnitate bene+dicimus; et concede ut hominibus, pecoribus, pecudibus et jumentis contra morbos, pestes, ulcers, maleficia, incantationes, veneficia serpentem et aliorum venenosorum animalium et bestiarum morsus necnon quaecumque venena remedium praestent; atque contra diabolicas illusiones et machinationes et fraudes tutamen ferant, in quocumque loco positum vel portatum aut habitum aliquid ex eis fuerit: quatenus cum manipulis bonorum operum, meritis beatae Mariae Virginis, cujus Assumptione festum colimus, quo ipsa assumpta est suscipi mereamur. Per Dominum nostrum Jesum Christum, Filium tuum, qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus, per omnia saecula saeculorum. Amen.) III. Lasset uns beten! Herr, unser Gott, Du hast Maria über alle Geschöpfe erhoben und sie in den Himmel aufgenommen mit Seele und Leib. An ihrem Hochfest danken wir Dir für alle Wunder Deiner Schöpfung. Durch die Heilkräuter und Blumen schenkst Du uns Gesundheit und Freude. Segne + diese Kräuter und Blumen. Sie erinnern uns an deine Herrlichkeit und an den Reichtum Deines Lebens. Schenke uns auf die Fürsprache Mariens Dein Heil. Laß uns zur ewigen Gemeinschaft mir Dir gelangen und dereinst einstimmen in das Lob der ganzen Schöpfung, die Dich preist durch deinen Sohn Jesus Christus in alle Ewigkeit. IV. Lasset uns beten. Gott, Du ließest durch Jesaja im Alten Bunde ankündigen: "Aus dem Baumstumpf von Jesse, aus dem Baumstumpf Isais, des Vaters Davids, wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht." (Jes 11,1) Wir singen in der Weihnachtszeit immer wieder neu: "Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, von Jesse, von Isai, dem Vater Davids, kam die Art. Das Röslein, davon Jesaja sagt, ist Maria, die Reine." Dieses Röslein, diesen Reis aus Isais Stumpf, diesen Zweig Jesses, diese virgam Jesse, nämlich die allerseligste Jungfrau und Gottesgebärerin, die Mutter Deines Sohnes und unseres Herrn Jesus Christus, hast Du am heutigen Tage in den Himmel erhoben, damit Du uns Sterblichen auf ihre Bitten hin und unter ihrem Patronat die Frucht ihres Leibes, Deinen Sohn, vermittelst: wir bitten Dich demütig, dass wir kraft der Vollmacht dieses Deines Sohnes und unter dem glorreichen Patrozinum Seiner Mutter die Schutzwirkungen dieser Früchte der Erde für das irdische und ewige Heil zu nützen vermögen. Durch unseren selben Herrn Jesus Christus ... Und der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme auf diese Bündel herab und bleibe auf ihnen allezeit. Amen. (Oremus. Deus, qui virgam Jesse, Genetricem Filii tui Domini nostri Jesu Christi, hodierna die ad caelorum fastigia ideo evexisti ut per ejus suffragia et patrocinia fructum ventris illius, eundem Filium tuum, mortalitati nostrae communicares: te supplices exoramus, ut ejusdem Filii tui virtute eijusque Genetricis glorioso patrocinio, istorum terrae fructuum praesidiis per temporalem ad aeternam salutem disponamur. Per eundem Dominum nostrum Jesum Christum, Filium tuum, qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus, per omnia saecula saeculorum. Amen. Et benedictio Dei omnipotentis, Patris, et Filii, + et Spiritus Sancti, descendat super has creaturas et maneat semper. Amen.) Der Frauendreißiger bezeichnet die Zeit zwischen den Festen Mariä Himmelfahrt am 15. August und Mariä Namen am 12. September. In einem römischen Ablaßdokument vom 28. Oktober 2003[1] für den oberbayerischen Wallfahrtsort Buchenhüll in Eichstätt wird diese besondere Gnadenzeit der Verehrung Mariens datiert von der ersten Vesper des Hochfestes Mariä Himmelfahrt bis zum Untergang der Sonne am Gedächtnis der Schmerzen Mariens am 15. September. Es ist somit ein Marienmonat in der Sommerzeit, aufbauend auf dem persönlichen Osterfest Mariens. Sein Ursprung liegt vor allem auch in der konkreten Erfahrung, nach der diese Spanne als besonders günstige Zeit für das Sammeln von Kräutern gilt, denen dann ihre größte Heilkraft zugeschrieben wird. Der Brauch wurde in das Christentum übernommen. In einem katholischen Kräuterweihegebet heißt es: "Gott, Du ließest durch Jesaja (11,1) im Alten Bunde ankündigen: Aus dem Baumstumpf von Jesse, aus dem Baumstumpf Isais, des Vaters Davids, wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. - Wir singen in der Weihnachtszeit immer wieder neu: Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, von Jesse, von Isai, dem Vater Davids, kam die Art. Das Röslein, davon Jesaja sagt, ist Maria, die Reine. - Dieses Röslein, diesen Reis aus Isais Stumpf, diesen Zweig Jesses, diese virgam Jesse, nämlich die allerseligste Jungfrau und Gottesgebärerin, die Mutter Deines Sohnes und unseres Herrn Jesus Christus, hast Du am heutigen Tag in den Himmel erhoben, damit Du uns Sterblichen auf ihre Bitten hin und unter ihrem Patronat die Frucht ihres Leibes, Deinen Sohn, vermittelst: wir bitten Dich demütig, daß wir kraft der Vollmacht dieses Deines Sohnes und unter dem glorreichen Patrozinum Seiner Mutter die Schutzwirkungen dieser Früchte der Erde für das irdische und ewige Heil zu nützen vermögen." Insbesondere im bayerisch-tirolerischen Alpenraum ist der Frauendreißiger seither eine Periode ausgeprägter Marienverehrung. Die in Bayern mit dem Frauendreißiger verbundenen Sitten und Gebräuche sind anschaulich in dem Roman Die Rumplhanni (1916) von Lena Christ beschrieben. Zu Ehren der Patrona Bavariae und anlässlich der mit dem Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel verbundenen Kräuterweihe finden zahlreiche Abendandachten und Wallfahrten statt. Die bekanntesten sind die Kirchfahrt der Almbauern nach Hinterriß und die Wallfahrt von München zur Marienkirche in Ramersdorf. In der Bischofsstadt Eichstätt wird diese Zeit im Ortsteil Buchenhüll sowohl in der Marienwallfahrtskirche als auch an der Lourdesgrotte mit feierlichen Nachmittagsandachten begangen. Der Frauendreißigerschluß an der Lourdesgrotte findet jeweils an einem dem Gedenken der Schmerzen Mariens nahegelegenen Sonntag (im September) statt und wird auch alljährlich in das offizielle Kalendarium[2] der Diözese Eichstätt eingetragen. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Mittwoch, August 15, 2012 Links zu diesem Post Labels: 380, Deutschland, Honshu, Japan, Relecture, Österreich Reaktionen: Sonntag, 21. August 2011 15.8.2011, 380 15. August, Kinosaki (城崎町, -chō) bis Miyazu (jap. 宮津市, -shi), 76,8km, 14320,87 Gesamtkm Datum: 15.8.11 Tag: 380 TagesunterstützerIn: Manfred Büsing von: Kinosaki m NN 3 nach: Myazu m NN 10 km 76,8 Gesamt km 14320,8754 km/h: 14 Fahrzeit 05:28 gesamte Fahrzeit: 1138:39:00 Anstieg in m pro h 60,73 Anstieg in m 332 Abfahrt in m: 325 höchster Punkt in m NN 63 Steigung/Gefälle 0,86 Mit uns, manche sogar vor uns, stehen eine Menge Menschen auf und fahren ab. Bei manchen haben wir den Eindruck, dass sie nur für die Nacht zu Besuch gekommen sind. Insgesamt ist die Nacht viel ruhiger gewesen, als wir befürchtet haben. Der einzige Knackpunkt sind die Feuerwerkskörper gewesen, die zum Teil viel zu nah an unser Zelt gekommen sind. Dennoch haben wir geschlafen. Es geht an vielen Stränden vorbei ins Landesinnere, vorbei an wiegenden Reisfeldern mit noch relativ wenig Verkehr auf den Straßen. Der Reis ist beinahe reif und riecht bereits nach Reis. Gegen 11:00 sind wir in der nächsten größeren Stadt und lassen die nächste Political Correctness fallen: wir trinken bei Mc Donalds einen Café und laden unseren Computer auf. Für das Internet sind wir leider keine Kunden, aber wir können den Blog soweit vorbereiten, so dass wir bei einer nächsten Möglichkeit - das ist in Japan für uns ja ein größeres Problem als in allen anderen Ländern bisher - ihn einstellen können. Einen freien Tag machen wir immer noch nicht. Wir fahren zum Campingplatz, auch dieser in einem schlechten Zustand, aber voll belegt mit einem geschäftstüchtigen Besitzer, der 10 Euro pro Person haben will. Wir schauen uns um und fahren weiter. Auch dann geht er mit dem Preis nicht runter. Ein wenig erstaunt stehen wir einen Moment rum und sagen auf seine Frage, was wir sonst so gezahlt haben (bis auf den ersten ja zwischen 0 und 6 Euro pro Person für gute Campingplätze), aber er geht mit dem Preis nicht runter. Also fahren wir wieder. Den ganzen Vormittag hat uns ein für uns erstaunliches Phänomen begleitet. Heute ist der Tag der Kapitulation Japans und es fahren schwarze Bullis mit Lautsprechern auf dem Dach und Marschmusik, japanischer Fahne und einer zweiten, die wir als die kaiserlische vermuten, Corso. Zum Glück sind wir die los, als wir auf die kleine Straße fahren. So kommen wir zum Mc Donalds und seinem Strom (das ist jetzt nicht so ganz chronologisch). Wir sind in einer frommen Stadt gelandet, es gibt eine Menge Tempel hier und auf dem Weg, manche aus dem 9. Jahrhundert. Es gibt auch eine katholische Kirche. Diese ist wirklich schön, sie ist aus Holz mit Glasfenstern aus Paris aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Auf dem Kirchplatz gibt es Schatten unter einem Dach, da es regelmäßig Gewitterschauer gibt, für uns ein guter Kompromiss, auch wenn es deutlich wärmer ist. Leider haben ja katholische Kirchen nicht die Bäume, die Schreine und Tempel haben. Wir verbringen dort unsere Mittagspause, schauen noch einen Schrein und ein Etwas an, das wir nicht so ganz definieren können. Den Bulli-Corso sind wir los, aber der Urlaubsverkehr bleibt und heute sind die Autofahrer deutlich fahriger als die letzten Tage (oder noch mehr) und es gibt Unfälle. Einer ist aber eine Ausnahme, er fährt im Tunnel hinter uns und macht die Warnblinkanlage an. Das ist super! Es geht am Meer entlang und wieder ist ein Schiff der Küstenwache da. Gestern ist das auch schon so gewesen, auch die ganze Nacht durch. Das Licht ist mit den Booten und ihren hellen Leuchten zu sehen gewesen. Wir vermuten – angesichts des risikofreudigen Wassersports – dass es vor allem Sicherung der Leute zur Ursache hat. Wir kommen in den nächsten Regenguss und fahren mit ihm in die nächste Stadt. Vor einer unserer üblichen Roadstations werden wir auf Englisch angesprochen von Touristen aus Russland (russisch Россия Aussprache?/i, Transkription Rossija; beziehungsweise amtlich Russische Föderation oder seltener Russländische Föderation, russisch Российская Федерация, Aussprache?/i/Transkription Rossijskaja Federazija) (Wladiwostok (russisch Владивосто́ к, wiss. Transliteration Vladivostok anhören?/i – übersetzt: „Beherrsche den Osten“; chinesisch 海參崴 / Hǎishēnwǎi – übersetzt: Seegurkenmarsch)). Wir suchen Wasser und einen Schlafplatz, finden beides bei einem verlassenen Kabinen-Hotel und schwitzen nun bei Regen im Zelt. Unsere weitesten Tagesetappen Tag - von NN – nach NN – km – Fahrzeit 299 Taktudulak Daban 5 Amorbach 192 Ahuan 35 2806 Kashi 1299 139,2 08:10 Rohenburg o. d. Tauber 112,43 1487 Damghan 1084 109,03 07:35 Milici 243 Sarajevo 567 105,73 09:44 90 Yaglipinar 1081 Kurutlutepe 907 101,47 05:58 40 Bajevo Polje 1092 Podgorica 162 101,33 06:29 189 Teheran 1168 Garmsur 861 100,14 06:30 234 Sayrab 875 Termiz 382 99,9 06:37 91 Kurutlutepe 907 Aksaray 948 97,21 06:25 200 Emam Taqi 1405 Shurak Maleki 838 97,06 05:24 231 Amanqotan 1462 Qamashi 569 96,9 07:01 13 München Prien am Chiemsee 465 96,78 06:20 208 Mollanepes 196 Uch-Adzhl 186 96,77 07:55 374 Hagi 2 Misumi 11 96,2 07:22 206 Ata 208 Hauz-Han 196 95,43 07:46 33 Srem. Kamenica 216 Prinjavor 118 95,03 06:28 154 Mahabad 1024 Kashan 898 94,51 06:37 52 Dolani 307 Strumesnica 260 94,49 05:57 34 Prinjavor 118 Milici 243 94,33 06:22 Emam Taqi 1405 92,73 06:39 199 Hemmatabad1090 e-Zamani 14 Prien am Chiemsee 465 Hallein 398 92,4 06:13 222 Rabat i-Malik 263 Oqtosh 261 92,25 06:44 281 Alichur 3863 Murghab 3666 91,9 05:53 9 Donauwörth 55 Orfani 91,52 bei Dachau 0 Gravouna 20 91,39 06:40 375 Misumi 11 Taki 10 90,6 06:45 32 Doroslovo 139 Srem. Kamenica 216 90,58 05:42 53 Strumesnica 260 195 Shahrud 1377 Miyandasht 1156 90,31 05:56 377 Sakaiminato 2 Ketaka 6 89,6 06:04 56 Gravouna 20 Komotini 41 89,54 06:00 376 Taki 10 Sakaiminato 2 89 05:43 142 Robat-e Tork 1876 Murcheh Khort 1622 88,73 05:46 3 Bingen 237 Qumqorghan 426 Sharghun 589 88,7 06:19 105 Tanyeli 596 Kiziltepe 509 88,66 06:04 153 Baqerabad 2052 Mahabad 1024 88,45 05:09 4 Worms 202 Mozduran 847 Sarakhs 223 87,95 06:18 20 Weissenburg 716 St. Stefan 463 87,87 05:28 90,47 88,71 Worms 88,16 Amorbach Donnerstag, 16. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr begegnen wir einer großen Schlange. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Donnerstag, August 16, 2012 Links zu diesem Post Labels: 381, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Sonntag, 21. August 2011 16.8.2011, 381 16.August, Miyazu (jap. 宮津市, -shi) bis Mihama (jap. 美浜町, -chō; wörtlich: schöner Strand), 86,1km, 14406,97 Gesamtkm Datum: 16.8.11 Tag: 381 TagesunterstützerIn: von: Myazu m NN 10 nach: Mihama m NN 4 km 86,1 Gesamt km 14406,9754 km/h: 13,3 Fahrzeit 06:27 gesamte Fahrzeit: 1145:06:00 Anstieg in m pro h 39,07 Anstieg in m 252 Abfahrt in m: 258 höchster Punkt in m NN 80 Steigung/Gefälle 0,59 Um 4:00 tröpfelt es leicht und es ist die Versuchung, liegen zu bleiben. Aber gerade bewölkte Tage sind super Fahrtage, also stehen wir wacker auf und im Grunde regnet es auch nicht. Wir fahren den Fjord weiter, heute ist er in Grau und die Wolken hängen tief. Im Laufe des Vormittags kommt die Sonne heraus und die Wolken mischen sich mit der aufsteigenden Feuchtigkeit der Felder. Vor den Länden stehen immer noch viele Autos derer, die dort geschlafen haben, aber es wird deutlich weniger. Auch an den Stränden ist weniger los. Gerade biegen wir in einen Seitenweg, ein als eine Schlange eben diesen überqueren will. Von uns gestört, zieht sie sich zunächst ins Dickicht zurück, um dann doch über die Straße zu - was machen Schlangen? – schlängeln, in der Deckung des Fahrrades. Sie ist ziemlich groß und wir sind froh, dass wir bisher mit ihnen nur aus der Entfernung zu tun hatten. Es wird heiß, aber die Küste bleibt schön und mittlerweile auch einsam. Als wir zum Mittag einen Ort für die Pause suchen, sehen wir einen Strand und Fahnen mit Bäumen und Häusern. Unsere Assoziation ist typisch Europäisch: ein Ort zum Essen, denken wir und steuern ihn an. Wir erreichen einen Strand, der gerade den vorübergehenden Campingplatz wieder zusammenräumt, die Reste sind viele, viele Mülltüten und nur noch zwei Zelte. Also essen wir Nüsse und Thunfisch. Es fängt an zu regnen, wie in den letzten Tagen immer nach dem Mittagessen. Auch diesmal ist es ein Schauer und wir fahren weiter. Der angestrebte Campingplatz ist eine Katastrophe, mal wieder. Diesmal aber so, dass wir auf ihn verzichten und weitersuchen. Wir finden einen Platz neben einer Halle und entscheiden, dort zu bleiben. Es gibt Wasser und Schatten. Unsere längsten Tagesetappen: Fahrzeit - Tag - Start NN – Ziel NN Milici 243 Sarajevo 567 105,73 08:10 299 Taktudulak Daban 2806 Kashi 1299 139,2 07:55 208 Mollanepes 196 Uch-Adzhl 186 96,77 07:46 206 Ata 208 Hauz-Han 196 95,43 07:46 272 Dekh 2049 Khorog 2128 85,9 39 brod 465 Bajevo Polje 1092 70,53 Ahuan 1487 Damghan 1084 109,03 09:44 07:41 35 07:35 192 07:29 101 Birecik 381 Sanli Urfa 535 46 Prizren 465 Blace 385 07:27 211 Alat 172 Bukhara 225 81,18 07:22 374 Hagi 2 Misumi 11 96,2 07:01 231 Amanqotan 1462 Qamashi 569 96,9 Taktudulak Daban 2806 74,1 07:27 07:00 298 Karabel Daban 2683 06:58 271 84,24 84,77 Baravin-Tar 1690 Dekh 2049 59,6 43 Rrape 973 Shemri 753 61,12 06:45 375 Misumi 11 Taki 10 90,6 06:44 222 Rabat i-Malik 263 Oqtosh 261 92,25 06:56 06:43 99 Nurdagi 945 Gaziantep 862 80,01 06:40 55 Orfani 0 Gravouna 20 91,39 Emam Taqi 1405 92,73 06:39 199 Hemmatabad1090 e-Zamani 06:37 154 Mahabad 1024 Kashan 898 94,51 06:37 234 Sayrab 875 Termiz 382 99,9 06:33 367 Arita 40 Fukuoka 6 87,6 06:31 223 Oqtosh 261 Loyish 299 84,04 06:30 189 Teheran 1168 Garmsur 861 100,14 06:30 269 Kalaikhum 1288 Viskharv 1486 57,7 06:29 40 Bajevo Polje 1092 Podgorica 162 101,33 06:28 33 Srem. Kamenica 216 Prinjavor 118 95,03 06:28 41 Podgorica 162 Qyrsac 129 80,91 Myazu 10 Mihama 4 86,1 Kurutlutepe 907 Aksaray 948 97,21 06:25 378 Ketaka 6 Hamasaka 152 72,88 06:24 259 Nurek 838 Jarteppa 623 63,5 06:24 349 Takamori 559 Ichifusa-yama 566 64,2 06:27 381 06:25 91 06:23 107 Nusaybin 456 Cizre 370 86,04 06:23 379 Hamasaka 152 Kinosaki 3 69,5 34 Prinjavor 118 Milici 243 94,33 06:22 198 Sabzevar 976 Hemmatabad1090 e-Zamani 87,38 06:21 81 Baypazari 565 Sincan 801 67,78 06:20 13 Prien am Chiemsee 465 06:22 München Freitag, 17. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr haben wir endlich einen freien Tag! Heute teilt uns die Tagesschau mit, daß sie das Foto ausgetauscht haben, das wir vorgestern beanstandet hatten. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Freitag, August 17, 2012 Links zu diesem Post Labels: 382, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Sonntag, 21. August 2011 17.8.2011, 382 17. August Heute ist unser freier Tag. Endlich. Wir verbringen ihn mit Waschen, Aufräumen, Trocknen, Reparieren und finden Strom im Klohaus der Sporthalle. Unsere höchsten Tagesetappen Tag - Max. Höhe – von NN – nach NN 288 4656 Chechekty 4125 Akbaital Pass 4220 27,8 294 4336 Markansu 3976 Kyzyl ArtPass 4077 13 279 4272 Jelondi 3525 Bulunkul 4024 43,39 293 4233 Uy BulakPass 4087 Markansu 3976 18,5 289 4221 Akbaital Pass 4220 Kara Kul 3930 47,6 280 4164 Bulunkul 4024 Alichur 3863 45,5 281 4136 Alichur 3863 Murghab 3666 91,9 287 4127 Murghab 3631 Chechekty 4125 61,1 292 4092 Kara Kul 3930 Uy BulakPass 4087 26,3 290 3930 Kara Kul 3930 Kara Kul 3930 0,0001 291 3930 Kara Kul 3930 Kara Kul 3930 0,0001 296 3723 Sary-Tash 3153 Nura 2901 60,1 282 3716 Murghab 3666 Murghab 3631 15,5 283 3631 Murghab 3631 Murghab 3631 0,0001 284 3631 Murghab 3631 Murghab 3631 0,0001 285 3631 Murghab 3631 Murghab 3631 0,0001 286 3631 Murghab 3631 Murghab 3631 0,0001 278 3529 Kulghantugai 3357 Jelondi 3525 16,9 3357 59,3 277 3359 Vuzh 2710 Kulghantugai 295 3153 Kyzyl ArtPass 4077 Sary-Tash 3153 43,7 298 2991 Karabel Daban 2683 Taktudulak Daban 2806 74,1 Taktudulak 2806 Daban Kashi 1299 139,2 299 2806 276 2712 Khorog 2128 Vuzh 2710 61,1 297 2683 Nura 2901 Karabel Daban 2683 46,2 133 2215 Asadabad 1528 Hamadan 1805 56,94 153 2188 Baqerabad 2052 Mahabad 1024 88,45 126 2160 Tizhtizh 1662 Sanandaj 1558 48,97 272 2128 Dekh 2049 Khorog 2128 85,9 273 2128 Khorog 2128 Khorog 2128 0,0001 274 2128 Khorog 2128 Khorog 2128 0,0001 275 2128 Khorog 2128 Khorog 2128 0,0001 142 2109 Robat-e Tork 1876 Murcheh Khort 1622 88,73 136 2069 Malayer 1686 Tureh 1792 64,26 271 2060 BaravinTar 1690 Dekh 2049 59,6 152 2052 Esfahan 1595 Baqerabad 2052 69,03 134 1983 Hamadan 1805 Joka 1667 64,12 127 1980 Sanandaj 1558 Kamyaran 1674 67,67 192 1979 Ahuan 1487 Damghan 1084 109,03 263 1936 Shuroabad 1764 Dashtizhum 879 39 157 1906 905 82,15 Kashan 898 Langarud Samstag, 18. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr haben wir beide Hautausschlag. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Samstag, August 18, 2012 Links zu diesem Post Labels: 383, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Montag, 22. August 2011 18. August 2011, 383 18. August, Mihama (jap. 美浜町, -chō; wörtlich: schöner Strand) bis Fukui (jap. 福井市, -shi), 76,7km, 14483,67 Gesamtkm Datum: 18.8.11 Tag: 383 TagesunterstützerIn: von: Mihama m NN 4 nach: Fukui m NN 13 km 76,7 Gesamt km 14483,6755 km/h: 13,2 Fahrzeit 05:47 gesamte Fahrzeit: 1150:53:00 Anstieg in m pro h 112,56 Anstieg in m 651 Abfahrt in m: 642 höchster Punkt in m NN 197 Der Kocher streikt. Es ist kurz nach vier am Morgen. Das ist nicht lustig. Dabei ist der gestern noch gereinigt worden. Also gibt es komische Rosinenbrötchen mit eingespritzter salziger Butter, die sich eigentlich nur mit heißem Kaffee ertragen lassen, immerhin gibt es guten Orangensaft. So kommen wir um 5:30 schon los, Müssen wir auch, denn gestern war noch ein Herr vom Ordnungsamt, so wirkte er, da, um zu sagen, dass wir da nicht campen dürfen. Wir haben wacker auf den Plan gezeigt, der einen Campingplatz zeigt. Wir einigen uns darauf, dass wir morgens weg sind und alles sauber ist. Wieder eine mückenfreie Nacht. Der Grund dafür ist aber kein froher: die Felder um uns herum sind den ganzen Tag gespritzt worden. Das eine Feld mit einem kleinen ferngesteuerten Hubschrauber (!!!), das andere mit der Hand. Die Frösche quaken noch. Die Reiher stolzieren auch weiter durch das Feld. Die Felder stinken am Abend. Wir haben beide Probleme mit der Haut. Beide Ausschlag. Inzwischen vermuten wir, dass es an der Umweltverschmutzung liegt. Vielleicht wird das in den Bergen besser. Es ist bewölkt und wir fahren auf der Nebenstrecke gen Norden, einen letzten Tag am japanischen Meer entlang. Hier ist es durch Industrie, Atomkraftwerke und verlassene Hotels und Restaurants geprägt. Zudem ist es leer, nun sind die Feiertage vorbei. Es geht steil bergauf an der Steilküste, durch zahllose Tunnel, viele von ihnen mit Baustellen. Es geht ganz gut, nun begleiten uns wieder die LKW-Fahrer und die können fahren und haben in der Regel große Sympathie für uns. Eine Touristeninfo ist der letzte Punkt am Meer, sie ist schön gestaltet, hat sogar Schattenplätze zum Draußensitzen, auch wenn der Infocharakter sich auch hier auf Bildschirme mit Staumeldungen reduziert. Es kommt uns ein Radfahrer mit Gepäck entgegen. Es wird immer grauer und dunkler und wir schaffen es gerade noch, an unserer Lieblings-RoadStation ein Eis nach dem Wegpacken aller Handtücher etc. zu essen, als es plötzlich so dunkel wird, dass Autos mit Licht fahren und ein Platzregen über uns hereinbricht. Begleitet von einem Gewitter gießt es für 15 Minuten, dann zieht das Gewitter ab – in die Berge, in die wir wollen. Bald haben wir es eingeholt und es regnet und regnet. Wir finden einen überdachten Ort, den wir nicht ganz enträtseln können, der aber Wasser hat und ein gutes Dach. Der andere (betrunkene) Radfahrer findet dann doch irgendwann den Weg nach Hause. An Tagen wie diesen sehnen wir uns in den Iran (früher Persien, persisch ايرانĪrān Land der Arier) oder Irak (arabisch العراق [iːˈrɔːn], dt. جمهورية, DMG Ǧumhūriyyat al-Irāq; kurdisch كۆماری عێراق, Komara Îraqê;)zurück. Dort ist es keine Frage, dass Fremde auf dem Rad bei strömenden Regen (auch bei Sonnenschein) sofort eingeladen werden, einen Tee bekommen, mit den Männern der Familie essen und im besten Raum schlafen, egal wie sauber oder dreckig, nass oder trocken wir sind. Hier sind wir froh um die Infrastruktur solcher Orte, auch wenn sie mit Kamera und Bewegungsmelder ausgestattet sind, so dass wir uns die Wege gut gemerkt haben, die wir in der Dunkelheit nehmen können (und dass hier am Abend kein Mensch mehr zu Fuß, tagsüber ja auch nicht, unterwegs ist). Statistik: Unsere höchsten Übernachtungsorte Tag – Ort - NN 288 Akbaital Pass 4220 287 Chechekty 4125 292 Uy Bulak-Pass 4087 294 Kyzyl Art-Pass 4077 279 Bulunkul 4024 293 Markansu 3976 289 Kara Kul 3930 290 Kara Kul 3930 291 Kara Kul 3930 280 Alichur 3863 281 Murghab 3666 282 Murghab 3631 283 Murghab 3631 284 Murghab 3631 285 Murghab 3631 286 Murghab 3631 278 Jelondi 3525 277 Kulghan-tugai 3357 295 Sary-Tash 3153 296 Nura 2901 298 Taktudulak Daban 2806 276 Vuzh 2710 297 Karabel Daban 2683 272 Khorog 2128 273 Khorog 2128 274 Khorog 2128 275 Khorog 2128 152 Baqerabad 2052 271 Dekh 2049 141 Robat-e Tork 1876 133 Hamadan 1805 136 Tureh 1792 262 Shuroabad 1764 270 Baravin-Tar 1690 135 Malayer 1686 127 Kamyaran 1674 137 Arak 1669 138 Arak 1669 134 Joka 1667 125 Tizhtizh 1662 Sonntag, 19. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr geht es hoch in die Japanischen Alpen (jap. 日本アルプス, Nihon Alps). Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Sonntag, August 19, 2012 Links zu diesem Post Labels: 384, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Montag, 22. August 2011 19. August 2011, 384 19. August, Fukui (jap. 福井市, -shi) bis Gujō (jap. 郡上市, -shi), 70,56km, 14554,23 Gesamtkm Datum: 19.8.11 Tag: 384 TagesunterstützerIn: von: Fukui m NN nach: Izumi m NN 563 km 70,56 Gesamt km 14554,2355 km/h: 11,6 Fahrzeit 06:01 gesamte Fahrzeit: 1156:54:00 Anstieg in m pro h 114,85 Anstieg in m 691 Abfahrt in m: 141 höchster Punkt in m NN 618 Steigung/Gefälle 1,18 Der Kocher geht wieder. Gestern Abend schon, heute Morgen auch. Die Nacht über hat es infernalisch geregnet und gewittert. Mit einer kurzen Pause ohne Unterlass. Wir stehen um vier auf, frühstücken und schlafen bis sieben. Dann ist es trocken und wir können unsere Luxusbleibe verlassen, die sogar noch eines dieser lustigen japanischen Klos im Nebengebäude hat. Der Nebel hängt in den Hügeln und Bergen und es sieht überall ganz verwunschen aus. Vom morgen an geht es bergauf, immer einem Fluss entlang, der so eingemauert und betoniert ist, dass er im Grunde ein Kanal ist, aber die Steigung eines Flusses hat. Dementsprechend schnell fließt er und ist heute nach dem Starkregen reißend. Überhaupt ist heute alles Wasser. Von den Bergen kommt es gestürzt, über die Straße läuft es, Steinbrüche sind weggespült und es wird deutlich, wieviel Arbeit es ist, ein Land mit solchen Naturgewalten in der Form zu halten. Nachdem wir zur Mittagszeit genau zwischen zwei möglichen Orten sind, kochen wir am Wegesrand. Inzwischen sind wir auf dem Weg zu einer riesigen Staumauer. Es gibt die letzte Notnahrung, die wir noch in den USA gekauft haben. Leicht zu machen und sehr lecker. Vor der Staumauer kommt ein Ort und dieser hat bereits Ski-Lifte. Auf 500 m NN. Das ist echt irre, denn wir können uns das gar nicht vorstellen, aber es muss hier Schnee ohne Ende geben. In dem Ort gibt es englische Broschüren und einen Internet-PC, der allerdings so langsam ist, dass wir nur kurz in die Mails schauen und auf Twitter etwas schreiben. Wir finden ein Foto von „unseren“ Affen. Weiter geht es zur Staumauer, die durch zwei weitere Staumauern gesichert ist. Der See ist nicht mehr ganz voll, hat seine eigene Stimmung und an diesem Tag, der zum ersten Mal an den Herbst denken lässt. Seine eigene Melancholie. Hinter der Staumauer soll es zwei Campingplätze geben. Der zweite ist erkennbar und geschlossen. Es hilft nichts, wir müssen ihn nehmen. Es geht immer weiter bergauf und wir haben kein Wasser. Dieses müssen wir zwar auch erst anstellen, aber dann geht es. Ein schöner Campingplatz, aufwendig angelegt. Dass der nur für fünf Tage im Jahr aufhat (haben soll, aber es ist alles still gelegt), erstaunt uns. Auf Shikoku und Kyushu waren dann wenigstens die Toiletten und Duschen offen. Honschu scheint kein Ort für individuelles Reisen ohne Auto jenseits dieser einen Woche zu sein. Auf jeden Fall gab es hier noch keinen vernünftigen Campingplatz. Bei Fukushima gab es wieder ein Erdbeben mit einer Tsunami-Warnung. Montag, 20. August 2012 Heute vor einem JAhr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem JAhr entdecken wir Bänke unter Bäumen! Gestern hatte es in Bonn auch einmal 40°. Und die japanische Sitte, im Auto mit Klimaanlage und laufendem Motor zu schlafen, geht auch am Rheinufer! Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Montag, August 20, 2012 Links zu diesem Post Labels: 385, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Montag, 22. August 2011 20. August 2011, 385 20. August, Ōno (jap. 大野市, -shi) bis Gujō (jap. 郡上市, -shi), 57,3km, 14611,53 Gesamtkm Datum: 20.8.11 Tag: 385 TagesunterstützerIn: von: Izumi m NN nach: Shokava m NN 1000 km 57,3 Gesamt km 14611,5355 km/h: 9,9 Fahrzeit 05:47 gesamte Fahrzeit: 1162:41:00 Anstieg in m pro h 166,17 Anstieg in m 961 Abfahrt in m: 524 höchster Punkt in m NN 1069 Steigung/Gefälle 2,59 Was für ein Scheiß-Wetter! Ironischerweise waren wir vor einem Jahr auch auf dem Weg in die Alpen, bei ähnlichem Wetter! Vielleicht sollte einfach alles, was Alpen im Wort hat, im August großräumig gemieden werden! Dabei können wir das Zelt recht trocken abbauen und bei trockenem Wetter und einem Hauch von Sonne losfahren. Wir sind dem Pass recht nahe und kurz vorher geht die Autobahn ab, so dass wir eine schöne Passstraße für uns haben, denn für LKWs ist sie gesperrt. Sie schenkt uns einen tollen Blick ins Tal und ermöglicht einen genaueren Blick auf eine der vielen Figuren, die überall stehen. Das Tal selbst ist schön, aber durch die Autobahn völlig verschandelt. Wir treffen am Ortseingang eine Gruppe RadfahrerInnen, die wie wir sonst, auf dem Parkplatz sitzen und etwas trinken. Vor dem Supermarkt warten wir auf sein Öffnen und sind ganz begeistert: er hat nicht nur drei Holzbänke in einem schattigen Bereich vor der Türe, auch einen Sitzbereich drinnen und ein Café!. Als wir dann sehen, dass die beiden Road-Stations, die das Dorf hat, auch noch Stühle und Bänke vor der Türe haben, beides im Schatten, überlegen wir für einen Moment, ob wir uns nicht doch im Wald an einem netten Ort mit Quelle einmieten und einmal am Tag ins Dorf fahren und gediegen auf der Bank essen. Ich glaube, nach über 12 Monaten wird man seltsam. Oder vielleicht drückt sich eine Form von „Heimweh“ auch einfach in seltsamen Sehnsüchten aus: einen Bio-Apfel essen, gutes Brot, zum Essen unter Bäumen sitzen…. Wir widerstehen der Versuchung und fahren den nächsten Pass hinauf. Es fängt nach einiger Zeit an zu tröpfeln und als wir an der Tourist-Ínfo kurz vorm Pass ankommen, ist es bereits eher ein Regen. Dort gibt es lecker Nudel-Topf mit drinnen-Sitz-Möglichkeiten. Inzwischen regnet es. Wir fahren weiter dem Pass entgegen und sind erstaunt, dass die wenigen Urlauber, die noch da sind bei dem Regen, eher zu schnell fahren. Gerade im Tunnel scheinen sie einen Geschwindigkeitsrausch zu haben. Für uns nicht leicht, denn sie fahren dazu gerne ohne Licht. Die vielen Tunnel oder Schneegalerien – die sind überhaupt das Beste – sind dennoch heute schön, weil es dort wenigstens nicht regnet. Mittlerweile gießt es und es wird schlimmer, je höher wir kommen. Wir hoffen auf einen trockenen Platz für die Nacht. Nachdem sehnsüchtige Blick auf die vor ihren (hier sehr großen) Häusern stehenden und trocken erstaunt Schauenden nichts nutzen, wissen wir: wir werden hier keine Einladungen bekommen und fragen trauen wir uns auch nicht. Es kommt eine Kombination auf Klohaus und Picknickort mit leider festen Tisch und Bänken. Aber daneben ist Platz und so sind wir zwar im Regen, können aber unsere Regensachen im Trockenen aufhängen. Unser schönes gelbes Zelt bekommt immer mehr Stock-Flecken, weil es seit zwei Monaten fast nie trocken ist, sei es vom Regen, sei es von der Feuchtigkeit. Unsere Regenklamotten auch und rosten tut eh alles. Was für ein Scheiß-Wetter! Dienstag, 21. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr kommen wir in den alpinen Touristen-Trubel. Heute lesen wir von einem Bombenanschlag in Gaziantep. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Dienstag, August 21, 2012 Links zu diesem Post Labels: 386, Honshu, Japan, Relecture, Türkei Reaktionen: Montag, 22. August 2011 21. August 2011, 386 21. August, Ōno (jap. 大野市, -shi) bis Takayama (jap. 高山市, -shi), 34,5km, 14646,03 Gesamtkm Datum: 21.8.11 Tag: 386 TagesunterstützerIn: von: Shokava m NN nach: Takayama m NN 614 km 34,5 Gesamt km 14646,0355 km/h: 13,6 Fahrzeit 02:31 gesamte Fahrzeit: 1165:12:00 Anstieg in m pro h 103,31 Anstieg in m 260 Abfahrt in m: 646 höchster Punkt in m NN 1086 Steigung/Gefälle 2,63 Was für ein Scheiß-Wetter Teil 2. Unser schlampiges Aufbauen rächt sich: wir wollten nicht vor dem Häuschen aufbauen weil wir dann so sehr im Blick gewesen wären und haben uns für den Platz daneben entschieden – obwohl uns schon am Abend eine Pütze anlächelt. Eben diese lächelt uns am Morgen im Zelt an. So ein Mist! Zum ersten Mal sind die Iso-Matten nass und das, obwohl es gar nicht schlimm geregnet hat. Das Zelt trieft. Es regnet immer noch, wenn auch leicht. Wir haben das Häuschen daneben und entscheiden uns fürs Aufstehen um 6:30. Es ist grau, die Wolken hängen tief, es ist kalt. Immerhin können wir alles ins Häuschen transferieren, die dicken Schuhe rausholen und die Regenjacken. Das ist alles trocken. Auch der Schlafsack ist nicht nässer als sonst in den schwülen-heißen Nächten mit über 30 Grad. Nachdem alles eingepackt ist und unsere gelbe Tasche nun die Regen-Katastrophen-Tasche ist mit allem, was nass ist, fahren wir los und sind schnell über den ersten und den zweiten Pass gefahren. Manchmal ist sogar eine Ahnung von Sonne zu sehen, schütten tut es nur einmal. Wir kommen aus der Einsamkeit der Berge an eine Tourist-Info, also Info ohne Info, und sie ist komplett überfüllt. Die Autobahn ist direkt daneben. Wir stiefeln mit Regensachen, dicken Schuhen herum, die anderen mit hochhackigen Sandälchen, kurzen Hosen. Es muss lustig aussehen. Macht aber keinen Spaß. Wir hätten gerne einen heißen Tee getrunken. Aber nicht für das Geld. Wir fahren weiter und sehen von weitem einen riesigen goldenen Bogen mit einer riesigen roten Kugel drauf und schauen uns das an. Es ist eine synkretistische Religion oder Organisation, Sukyo Mahikari, die dort ihren Welt-Schrein hat. So ganz schlau werden wir nicht daraus, aber schauen uns beeindruckt das Gebäude an. Es hat in der Haupthalle, die aussieht wie eine der Mega-Churches, einen erhöhten Schrein hinter Glas. Unterhalb des Glases ist ein Aquarium mit riesigen Goldfischen. Es gibt eine Extra-Loge, eine Orgel und ein Bühne. Wir fahren weiter in die Stadt, die auch brechend voll ist. Langsam wird uns bewusst, dass heute Sonntag ist. Wir haben Sorge, keinen Platz in der Jugendherberge zu bekommen, aber als wir sie nach langem Suchen finden, ist sie beinahe leer. Unser Zelt ist jetzt fromm: es hängt mit allen Isomatten sowohl am Zaun der Tempelglocke als auch am Zaun des Tempels. Dort ist es überdacht. Vielleicht trocknet es trotz Regen. Heute Abend ist das Bad zum ersten Mal deutlich wärmer als die Luft und es ist ein Vergnügen, ins heiße Wasser zu steigen. Überhaupt ist es ein Vergnügen, bei dem Scheiß-Wetter drinnen zu sein. Mittwoch, 22. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr wohnen wir in der Tempel-Jugendherberge von Takayama. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Mittwoch, August 22, 2012 Links zu diesem Post Labels: 387, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Montag, 22. August 2011 22. August 2011, 387 22. August, Takayama (jap. 高山市, -shi) Unsere Jugendherberge ist ja in einem Tempel, der richtig alt ist (12. Jahrhundert) und wir residieren in den Mönchsräumen. Es ist ein schönes Gebäude, auch wenn die Inneneinrichtung etwas eigen ist. Unser Zelt trocknet vor sich hin, das ist nicht leicht bei dem Regen, der nachts hinunterstürzt und auch tagsüber immer wieder da ist. Der Vormittag ist jedoch beinahe regenfrei und fast sonnig. Wir erkunden die Stadt, die eine Mischung aus als und neu ist und auch heute viele Touristen hat. Geraucht werden darf nur an bestimmten Stellen und das mit eindeutigen Hinweisen darauf, dass das nicht gesund ist. Es laufen Menschen herum mit Rauchen-Verboten-Fahnen, die gleichzeitig Müll einsammeln. Die Stadt ist neben den vielen Andenken-Essens-Läden (mit Stäbchen für bis zu 100 Euro) auch eine sehr alltägliche Stadt. Wir gehen ins Stadtmuseum. Dort haben wir sowohl eine Perspektive auf die alte Architektur als auch auf das moderne Leben auf der Straße. Wir kommen an einer Werkstatt vorbei, die Tatami (jap. 畳, traditionell auch 疊, 疉 oder 疂)-Matten herstellt und suchen die beiden öffentlichen Fußbäder auf. Das eine ist warm , das andere kalt. Das eine hat viele Informationen auf Englisch und eine Erklärung für zwei Figuren, die die Begleiter aller Reisenden sind. Auf dem Weg zurück kommen wir an einem Gedenkstein vorbei, der uns ein wenig irritiert, gerade nach den Museen in Nagasaki. Auf dem Weg zurück genießen wir die Ruhe hier oben im Tempelbezirk, bis wir wieder in die Jugendherberge dürfen. Es regnet wieder und so bleibt uns, die weiteren Blogs reinzusetzen, das Zelt wieder zu packen, überhaupt zu packen. Morgen geht’s weiter. Donnerstag, 23. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr erleben wir einen Wolkenbruch im Hida-Gebirge (jap. 飛騨山脈, Hidasanmyaku). Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Donnerstag, August 23, 2012 Links zu diesem Post Labels: 388, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Donnerstag, 25. August 2011 23. August 2011 23. August Takayama (jap. 高山市, -shi) bis Matsumoto (jap. 松本市, -shi), 34,4km, 14680,43 Gesamtkm Datum: 23.8.11 Tag: 388 TagesunterstützerIn: von: Takayama m NN nach: Herayu m NN 1284 km 34,4 Gesamt km 14680,4356 km/h: 8,3 Fahrzeit 04:06 gesamte Fahrzeit: 1169:18:00 Anstieg in m pro h 219,51 Anstieg in m 900 Abfahrt in m: 230 höchster Punkt in m NN 1418 Steigung/Gefälle 3,28 Aufstieg in das 飛騨山脈. Was für ein Scheißwetter, Teil drei. Die Nacht zeichnet sich durch Regengüsse aus, die zum Teil so stark sind, dass wir durch die Lautstärke aufwachen. Aber sie sind draußen und wir drinnen, noch. Zum Bepacken ist der Glockenturm von den Wolken beinahe verschluckt und der Garten verwandelt sich in einen See. Dennoch hört es fast auf, als wir losfahren. So sehr fast, dass wir kurz entschlossen unsere Regensachen wieder ausziehen, für ungefähr 300 m. Dann ziehen wir sie wieder an. Es tröpfelt. Sollen wir sie wieder ausziehen? Wir denken ja und wollen es mit einer Kaffee-Pause an einem der Läden verbinden. Es fängt an zu regnen. Also Kaffee draußen im Regencape unter dem schmalen Dach. Wir biegen auf die Passstraße ab. Es herrscht erstaunlich viel Verkehr. Es gießt. Es gießt in einem Maße, dass wir bald wieder anhalten – in einem der Luxus-Bushäuschen, die es hier gibt: mit Dach, drei Wänden, leicht runde gebaut, Bänken an den Wänden mit Kissen (werden sorgsam zur Seite geräumt), einer Uhr und einem Spiegel. Von dort schauen wir uns einen Wolkenbruch nach dem anderen an. Ein Gewitter nach dem anderen. Es wird nicht besser. Also fahren wir weiter. Die Straße ist gut gebaut, es geht stetig bergauf, aber nicht zu steil. Nervig sind die Spurrillen, jetzt voller Wasser. Der Bach ist längst ein reißender Fluss geworden, dauernd stürzt von irgendwo Wasser hervor, auf der Straße läuft es uns entgegen und Autos tun ihr übriges. Wieder einmal fahren die Leute schneller als es bei dem Wetter sinnvoll ist, auf jeden Fall aus unserer Perspektive, die wir zur Dusche von oben noch die von der Seite bekommen. Wir brauchen Wasser. Sehen einen Laden mit einer Art Vordach auf unserer Seite. Halten an. Der Wasserhahn: fast unterm Dach. Zugedreht. Der nächste: im See dahinter. Also geht Gunda in den Laden, um nach Wasser zu fragen. Draußen ist gerade wieder einmal der Wolkenbruch der Stärke zehn auf unserer inneren Skala. In diesem steht Wolfgang. Die Dame des Ladens erhebt sich erst nach mehrmaligem Bitten und sehr missmutig, um den Wasserhahn in der Waschküche freizugeben. Kein Tee. Nichts. Nun gut. Es sind 15 Grad. Wir fahren weiter. Eine Trinkpause wollen wir einlegen, brauchen dafür aber ein Dach, denn die Stärke Zehn bleibt uns treu. Wir sehen eines an einer riesen Ansammlung von Andenken-Essens-Kaufläden. Wir bleiben ganz am äußersten Ende unter einem Dach stehen, wringen unsere Sachen aus. Sofort kommt der Parkwächter und will uns auf die Fahrradparkplätze verweisen: diese sind schön markiert und ohne Dach. Wir lehnen mit einem Handzeichen zum Himmel dankend ab. Er kommt alle 30 Sekunden wieder und wir müssen deutlicher werden. Wir werden nicht in den Regen schieben. Die zwei Geschäftsleute mit ihren Ständen kommen nun auch und wollen, dass wir zu den Parkplätzen gehen. Es ist kalt, es gießt. Wir wollen doch nur einen Schluck trinken. Den kurzen Gedanken, dort zu Mittag zu essen, lassen wir fallen. Weder wollen wir da Geld lassen, noch die Anwesenden mit unserer Anwesenheit beehren. Gerade verspielen die Japaner sämtliche Sympathien, die wir ihnen entgegengebracht haben. Wir fahren weiter. Finden ein Bushäuschen. Kochen dort Nudeln. Hängen unsere Regensachen auf. Gundas Regenhose hat ein Loch, sie wechselt in Sandalen, um morgen noch die Option auf trockene Schuhe zu haben. Wir sind durchweicht bis auf die Haut. Zwei japanische Radfahrer kommen vorbei. Sie scheinen nicht zu der Gruppe zu gehören, die wir so oft gesehen haben. Sie sind ebenso pladdernass und überlegen für einen Moment, zu uns zu kommen, fahren dann aber doch weiter. Reiseradfahrer in Japan sind echt hart im Nehmen, zumal es ihnen ja genauso geht wie uns und sie ja auch immer draußen sind. Wir packen und fahren wieder auf die Straße. Der Bach hat jetzt eine Wasserfallartige Steigung und ist ziemlich beeindruckend (Fotos zu machen ist undenkbar). Es gibt viele Kehren und dann einen Tunnel! Er ist fast 2,5km, leider schmal. Es geht bergab, das verkürzt zwar unser Fahrvergnügen ohne Regen, aber es ist angenehmer zumal selbst hier viele ohne Licht fahren. Hinterm Tunnel ist alles ganz anders! Schön wäre es, für einen Moment haben wir es gehofft, es gibt zwar eine Ahnung der Berge, die haben wir immer wieder mal gehabt, aber es bleibt der Regen. Wir erahnen auch eine Stadt und die Straße. Fahren langsam. Wegen der Straße und der Kälte, wir sind ja völlig durchnässt und solange es bergauf geht, ist es ok. Bergab wird es empfindlich kalt. Wir möchten das nächste Bushäuschen ansteuern als wir sehen, dass es einen Campingplatz gibt, der sogar in Betrieb ist. Die betriebseigenen Zelte stehen auf Holpfählen und Podesten, die privaten sind auf die Wege gebaut. Wir sehen eine Hütte und hoffen, dass die Tische verschiebbar sind. Es ist der Abwasch-und Grillplatz. Für ersteres lassen wir mit den Tischen (sie lassen sich verrücken!) genug Platz, zweites wird es wohl kaum geben. So haben wir ein Dach überm Kopf, ein kleiner Bach ist tief genug und weit genug von uns weg, der Weg zum Klo überschaubar. Wir können unsere Sachen aufhängen, so dass sie wenigstens nicht aufeinander liegen. Nun hoffen wir, dass uns keiner verscheucht, weil die freien Zeltplätze in der Wiese daneben sind (in ihr steht das Wasser knöcheltief, durch sie mussten wir nämlich durch). Fleecejacke ist ein Muss, die lange Unterhose auch. Eine Wärmflasche wird es auch geben. Hallo Welt, es ist August! Freitag, 24. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr überqueren wir das Hida-Gebirge, sehen einen Kragenbär und finden eine wunderschöne Schnecken-Jugendherberge. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Freitag, August 24, 2012 Links zu diesem Post Labels: 389, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Donnerstag, 25. August 2011 24. August 2011, 389 24. August Matsumoto (jap. 松本市, -shi) bis Suwa (jap. 諏訪市, -shi), 88,33km, 14768,7 Gesamtkm Datum: 24.8.11 Tag: 389 TagesunterstützerIn: von: Herayu m NN nach: Suwa m NN 779 km 88,33 Gesamt km 14768,7656 km/h: 11,7 Fahrzeit 07:32 gesamte Fahrzeit: 1176:50:00 Anstieg in m pro h 147,61 Anstieg in m 1112 Abfahrt in m: 1617 höchster Punkt in m NN 1744 Steigung/Gefälle 3,09 Querung des 飛騨山脈 über den Aribo-toge mt Blick auf den Hotaka-dake (3190 m) Unterbrechung im Scheißwetter für einen halben Tag. Es ist tatsächlich trocken und es gibt eine Ahnung von unterschiedlich aussehendem Himmel und von der Umgebung. Unser Campingplatz ist sehr gut für uns gewesen. Wir fahren auf die Passstraße durch einen Ort, der sich durch Ski-Lifte, Hotels und Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) über Onsen auszeichnet. Es gibt die Autobahn mit einem langen Tunnel parallel und so sind wir beinahe alleine auf der Passtraße, die es durchaus in sich hat. Wir wissen nicht so genau, wie hoch wir müssen, irgendwas um 1700+. Das Fahren ist schön, vor allem weil es so steil ist, dass die durchnässten Sachen, die wir tragen, immer warm, wenn schon nicht trocken werden. Oben angekommen, kommt die Sonne raus und wir setzen uns ausnahmsweise in die Sonne und wärmen uns. Bald kommt ein koreanischer Radtourist den Pass von der anderen Seite hochgeschoben. Er ist mit seinem Klapprad, einer kleinen Tasche, in der auch das Zelt ist, Jeans und gebügeltem karierten Hemd aus Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) kommend unterwegs. Ist ziemlich aus der Puste, denn Berge heißt im Grunde wandern für ihn. Der Himmel wird immer blauer und wir fahren die Serpentinen bergab, immer wieder durch Bäche, die über die Straße laufen. Diese haben den Vorteil, dass sie unsere Felgen kühlen und wir nicht so häufig Pausen machen brauchen. Am Straßenrand sehen wir etwas recht großes, Schwarzes im Morast wühlen. Wir denken: Hund, Wildschwein. Nein: ein kleiner Kragenbär! Einen Moment überlegen wir, ihn zu fotografieren, lassen es aber, da wir nicht wissen, was die Mutter davon hält. Auf der Hauptstraße angekommen, hat der Verkehr uns wieder und 20 Tunnel. Die Schlucht wäre wunderschön, mit ganz vielen natürlichen Schwefelquellen, die mit ihren bunten Becken in diesem ganzen Grün toll aussehen, aber wir sind im dichtesten Verkehr auf einer schmalen Straße mit Tunnel an Tunnel, so dass wir nur im Stau aufschauen und um uns schauen können. Leider. Wir erreichen ein wenig außer Puste die Tourist—Info, verlässlich im Blick auf ihre Toiletten und diesmal wirklich schöne architektonische Gestaltung mit gutem Essen. Die Sonne scheint noch immer, auch wenn die Wolken sich bereits wieder dramatisch zusammenziehen. Wir nutzen die Gunst der Stunde und trocknen wie die Weltmeister. Alles wird ausgepackt und von den Besuchern interessiert begutachtet: Regenhose, Strümpfe, Handtücher, Unterhosen, Regenschuhe, Regencape. Schuhe, Sandalen… Es ist alles trocken und wir fahren weiter, es ist richtig heiß. Wir fahren die „Nippon-Alpen-SalatStraße“ entlang, sehen aber nur Äpfel, diese werden mit den Melonen zusammen am Straßenrand verkauft. Uns ist aber wieder einmal der Appetit auf Obst vergangen, da wir sehen, wie viel gespritzt wird. Dementsprechend makellos sieht auch alles aus. Inzwischen ist der Himmel im Westen und Norden schon wieder schwarz und im Süden dramatisch und es stürmt. Uns wird ein weiterer Bergkamm vor die Nase geschoben und im dichten Verkehr geht es auf über 1000 m hoch. Das geht hier ohne viel Fackeln. Parallel ist auch wieder die Autobahn, sie ist ebenso voll wie unsere Straße. Noch 190 km bis Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i). Aber in dem Verkehr wollen wir nicht fahren. Wir wollen ja auch zum Berg. Am Rande bei einer Wasserpause sehen wir zwei Hirsche. Der Himmel im Westen sieht grandios aus, die Sonne kommt zum letzten Mal mit aller Kraft durch die Wolken. Wir erreichen Suwa (jap. 諏訪市, -shi), finden nach einigem Schauen und Nachschauen im Computer die Jugendherberge mit den ersten Regentropfen. Sie ist wohl eine der schönsten, die wir bisher hatten, und hat ihren Preis. Sie ist als Schneckenhaus gebaut, ein Haus ohne Klimaanlage mit Lüftungsmöglichkeiten nach oben, eine Bauweise, die wir von den Wüstenhäusern kennen. Sie hat einen Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) und einen alten Teil, der als „Gemeinschaftsraum“ dient. Wir springen in den Onsen, er ist heiß! Welch eine Wohltat nach der Kälte. Dann geht es – mit Schirm – zur Road-Station zum Essen. Das geht auch noch im Trockenen am See, dort gibt es keine Sitzgelegenheiten, nur so Steine. Kaum sind wir fertig, fängt es an zu regnen. Es schüttet. Es gießt. Wir erreichen die Jugendherberge und müssen die Wäsche noch rausnehmen. Es ist alles sehr glatt. Beim Hinaufgehen zur Waschmaschine rutscht Gunda aus und knallt mit ziemlicher Geschwindigkeit auf ihre linke Pobacke, wirft dabei einen Teil der Dekoration um, knallt mit dem Kopf gegen die Tür. Und ist einigermaßen erstaunt, als sie am Boden sitzt. Aufstehen, gucken, ob alles ok ist, Wäsche mitnehmen. Das wird alles eine ziemliche Prellung sein, ein wenig Kopfschmerzen stellen sich auch ein. Wir gehen in unser Schneckenzimmer (kleinst, aber schön und mit Betten!) und schlafen zum Rauschen des Regens ein. Samstag, 25. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr hätten wir bei gutem Wetter schon den Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama) sehen können. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Samstag, August 25, 2012 Links zu diesem Post Labels: 390, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Donnerstag, 25. August 2011 25. August 2011, 390 25. August, Suwa (jap. 諏訪市, -shi) Was für ein Scheißwetter, Teil 5 (Teil 4 versteckt gestern). Es regnet. Unser Schneckenhaus ist schön und trocken und hat schöne Sitzmöglichkeiten und wir müssen auch nicht raus. Wolfgang näht mit den mittlerweile verrosteten Nadeln seinen Bauchgurt wieder ganz, Gunda muss ihre Regenhose mit Zeltflicken wieder dicht kleben. Der Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) ist um 16:00 wieder auf. Mal schauen, ob es morgen weitergeht. Zeit haben wir noch ohne Ende. Nur ein wenig teuer ist es hier. Von hier ist der Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama) zu sehen, bei gutem Wetter. Erahnt haben wir ihn gestern schon in der Ferne in Nebel und in Wolken. Und es gibt unendlich viele Onsen. Sonntag, 26. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr beobachten wir einen Schmetterling beim Entfalten. Heute lesen wir von Mutationen bei japanischen Schmetterlingen. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Sonntag, August 26, 2012 Links zu diesem Post Labels: 391, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Freitag, 26. August 2011 26. August, 391 26. August, Suwa (jap. 諏訪市, -shi) Wir bleiben einen Tag länger in unserem Schneckenhaus. Die Reisegruppe aus Taiwan (chinesisch 臺灣 / 台湾 Táiwān, W.-G. T’ai-wan, früher auch Formosa genannt) ist abgereist und wir sind alleine. Trotz der relativen Größe des Hauses gibt es viel Platz und viele Ecken und vor allem auch draußen, was aber bei diesem Wetter nicht so attraktiv ist. Am Vormittag kommen die Nachbarn und bringen für uns Gurken und Miso (jap. みそ auch 味噌) und eine Kopie von einem Bild. Sie sind in Deutschland gewesen und zeigen uns ihre Fotos. Wir bekommen noch ein Plüsch-Etwas geschenkt, über das dann eine ganze Fernsehsendung läuft, es muss also etwas wichtiges sein. Überall stehen Aquarien herum, aber die Fische lassen sich nicht fotografieren, die Quiesche-Enten schon. Nach dem Mittagessen sehen wir einen Schmetterling, der gerade aus der Raupe geschlüpft ist und schauen ihm beim Trocknen zu. Ansonsten bereiten wir uns auf den Regen vor, Regenfronten aus dem Westen und dem Norden und zwei Taifune und werden wohl eher so fahren, wie es geht und nicht nach Datum. Pro-Kopf-Einkommen in $ (kaufkraftbereinigt) der Länder, die wir bereist haben: Österreich 38.839 Deutschland 34.212 Japan 32.608 Griechenland 29.882 Slowenien 27.654 Ungarn 18.567 Kroatien 17.703 Türkei 12.476 Bulgarien 11.900 Iran 11.172 Serbien 10.635 Montenegro 10.393 Mazedonien 9.171 Bosnien und Herzegowina 7.361 Albanien 7.164 Chinaa 6.567 Turkmenistan 5.971 Irak 3.570 Usbekistan 2.807 Kirgisistan 2.253 Tadschikistan 2.104 Afghanistan 935 Geld (ahd. gelt gehört anfangs in die kultische Sphäre und bezeichnet „das, womit man Buße und Opfer erstatten bzw. entrichten kann“ und nimmt erst ab dem 14. Jahrhundert seine aktuelle Bedeutung als „geprägtes Zahlungsmittel” an[1]), das wir auf unserer Reise in Händen hielten: Montag, 27. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr sind wir 138 km vor Tokyo! Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Montag, August 27, 2012 Links zu diesem Post Labels: 392, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Donnerstag, 1. September 2011 27. August 2011, 392 27. August, Suwa (jap. 諏訪市, -shi) bis Kōfu (jap. 甲府市, -shi, von Kōshū-Fuchū, d. h. dt. „Verwaltungssitz von Kōshū“), 84,9km, 14853,66 Gesamtkm Datum: 27.8.11 Tag: 392 TagesunterstützerIn: von: Suwa m NN nach: Kofu m NN 550 km 84,9 Gesamt km 14853,6658 km/h: 14,3 Fahrzeit 05:55 gesamte Fahrzeit: 1182:45:00 Anstieg in m pro h 108,34 Anstieg in m 641 Abfahrt in m: 870 höchster Punkt in m NN 945 Steigung/Gefälle 1,78 Wir verlassen unser Schneckenhaus. Welch ein Luxus, es gab sogar echte Betten. Unser Herbergsvater taut dann doch noch ein wenig auf, zunächst wirkte er vor allem besorgt um alles. Aber nachdem wir uns wohl ganz anständig benommen haben, immer alles weggeräumt haben und nicht zu viel Chaos verursacht haben mit unserem vielen Gepäck im Zimmer in der Größe des DBSchlafwagenabteils. Er macht ein Foto, verabschiedet uns herzlich und winkt noch lange. Auch wenn der Himmel bleiern ist, bleibt es trocken und wir kommen gut voran. Es geht rasch den ersten Pass hinauf, im dichten Verkehr. Danach geht es bergab und bergab. Wir können kaum nach links und nach rechts schauen, fühlen uns an den Iran (früher Persien, persisch ايرانĪrān [iːˈrɔːn], dt. Land der Arier) erinnert. Dort sind die Autofahrer besser. Wir fahren inmitten von einem wolkenlosen Niemandsland am Himmel über uns, um uns herum türmen sich zu allen Seiten die Wolken, alle dramatisch, viele schwarz. Nur das Tal, in dem wir bergab fahren, liegt im strahlenden blauen Himmel. Leider sehen wir dadurch nichts, weder die Alpen (jap. 日本アルプス, Nihon Alps) neben uns noch irgendeinen anderen Berg. Zum Mittagessen in der großen Stadt. Hier sehen die Leute deutlich anders aus. Schick, geschminkt. Ein wenig wie in Teheran (persisch ( تهرانTehrān) /teɦˈrɔːn/), unbeeindruckt. Wir werden von einem Amerikaner angesprochen, der seit 16 Jahren hier lebt. Vorher lebte er in Italien und Island. Einer der wenigen Möglichkeiten, englisch zu sprechen. Wir sind auf einer der Straßen nach Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) und obwohl es nur zwei Tage nach Tkoyo wären , wir fahren zum Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama). Neben vielen anderen Gründen haben wir keine Lust, weiter auf der vollen vierspurigen Straße zu fahren. Wir versorgen uns dicke im Supermarkt und klettern den nächsten Pass hinauf. Es ist heiß, irre heiß. Das Niemandsland wird langsam kleiner. Wind kommt auf, der Reis wogt, es werden die ersten Ähren einzeln geschnitten, viele sind irgendwo im Feld und schauen ganz genau, wie der Reis aussieht. Die anderen mähen das Gras drum herum. Hier gibt es viel Obst, es wird am Straßenrand verkauft, immer noch zu horrenden Preisen. Im Feld daneben wird munter gespitzt. Wir kaufen keines. Die Passstraße an sich schön, aber schmal und voll mit einer Mischung aus Fuji-Ausflüglern und LKWs. Steil ist sie. Der Tunnel kürzt den Pass ab und es geht für einen Moment in ein kleines Dorf. Das Niemandsland ist verschwunden. Unser Zeltplatz ist suboptimal: ein stillgelegter Baseballplatz, weil der Hang dahinter hinunterkommt. Es gibt eine Mauer und einen Zaun, der Zaun ist an einer Stelle schon kaputt, die Mauer vom Hang fast erreicht. Wir nehmen den am weitesten entfernten Ort. Und hoffen, dass kein Regen kommt. Aber er kommt, wenn auch nur leicht. Also doch wieder ein Regentag. Ob wir den Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama) überhaupt sehen werden? Dienstag, 28. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr gibt´s Weißbier und Brezenstange! Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Dienstag, August 28, 2012 Links zu diesem Post Labels: 393, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Donnerstag, 1. September 2011 28. August 2011, 393 28. August, Kōfu (jap. 甲府市, -shi, von Kōshū-Fuchū, d. h. dt. „Verwaltungssitz von Kōshū“) bis 白糸 の滝 Shiraito-no-taki, 34,8km, 14888,46 Gesamtkm Datum: 28.8.11 Tag: 393 TagesunterstützerIn: Brigitte Niepel von: Kofu m NN nach: Shiraito Falls m NN 527 km 34,8 Gesamt km 14888,4658 km/h: 12 Fahrzeit 02:53 gesamte Fahrzeit: 1185:38:00 Anstieg in m pro h 182,43 Anstieg in m 526 Abfahrt in m: 549 höchster Punkt in m NN 998 Steigung/Gefälle 3,09 Nur leicht regnet es in der Nacht. Der Morgen ist beinahe blau und wir fahren in einen schönen, frühen Morgen hinein. Die Passstraße ist klein, schmal und eigentlich sehr schön. Leider fahren wir in Kolonne und die Luft ist verpestet mit Abgasen. Wir kommen dennoch ganz gut voran und die Ampelphasen zu beiden Seiten des Passes schenken uns immer wieder mal eine halbe Minute Ruhe, leider reicht es nicht, um die Luft von Abgasen zu befreien. Schrecklich sind die Motorradfahrer, die extra laute Maschinen fahren. Jenseits des Passes liegen die Seen und wir fahren von einem zum nächsten , immer in der Hoffnung, den Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama) zu sehen, aber es ist einfach zu wolkig. An einer Tourist-Info machen wir halt, dort gibt es ein Aussichtsfenster – heute in den Nebel. Wir fahren weiter, der Westen bereits voller Regenwolken, der Osten in Wolken, der Süden aber eigentlich recht blau. Es geht rasant bergab und die alte Straße lässt uns ein wenig aufatmen. Hier ist es ruhig und die Luft wird besser. Der erste Campingplatz ist geschlossen, der zweite wirkt verlassen, aber gepflegt. Wir machen einen Rundgang und als wir ihn beendet haben, kommt der Besitzer. Nach der Preisverhandlung wollen wir weiterfahren, es ist uns zu teuer. Wir machen eine Kekspause und schauen auf die Karte, welche Optionen sich bieten. Er zeigt uns die Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Irgendwann nennt er einen Preis, der ok ist. Dann kommt er mit dem Telefon und am anderen Ende ist Stefan. Es stellt sich heraus, dass er Bierbrauer vom Tegernsee ist und gegenüber seine Brauerei hat. Als klar ist, dass wir einfach nur übernachten wollen, ist alles geklärt. Wir laufen los, in die Stadt und Stefan direkt in die Arme. Er erklärt uns den Weg zu den Wasserfällen, gibt uns Mückenspray. Die Wasserfälle 白糸の滝 Shiraito-no-taki sind voller Eisläden und Souvenirläden, selbst aber wirklich schön. Ein „ganz normaler“ und einmal Wasserfälle, die in einer Länge von 120 m in die Tiefe rauschen. Neben dem Ereignis selbst sind die Besucher ebenso sehenswert. Wir wandern zurück, wieder zu Stefan, der uns eingeladen hatte. Dort dürfen wir das Pils und das Weißbier probieren und bleiben auf Klönen bevor wir einen Abstecher in die Blaubeerbüsche machen dürfen. Wir naschen uns durch die Köstlichkeiten, als er wiederkommt und uns ein Brötchen und eine Laugenstange schenkt! Was für ein Luxus! Morgen werden wir früh aufstehen, vielleicht den Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama) sehen, auf jeden Fall aber ein Brötchen und eine Laugenstange zum Frühstück essen. Mittwoch, 29. August 2012 Heute vor einem Jahr Hier geht´s zu unserer Homepage www.silkroad-project.eu Heute vor einem Jahr sind wir nach 393 Tagen am Ziel und der Fuji zeigt sich! Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Mittwoch, August 29, 2012 Links zu diesem Post Labels: 394, Honshu, Japan, Relecture Reaktionen: Donnerstag, 1. September 2011 29. August 2011, 394 29. August, 白糸の滝 Shiraito-no-taki bis Shimada (jap. 島田市, -shi), 85, 29km, 14973,75 Gesamtkm Datum: 29.8.11 Tag: 394 TagesunterstützerIn: von: Shiraito Falls m NN Korea nach: Shimada m NN 3 km 85,29 Gesamt km 14973,7558 km/h: 15,8 Fahrzeit 05:24 gesamte Fahrzeit: 1191:02:00 Anstieg in m pro h 33,15 Anstieg in m 179 Abfahrt in m: 703 höchster Punkt in m NN 526 Steigung/Gefälle 1,03 1. Panne: die Sonnenbrille von Gunda ist durch die Hitze im Etui so verbogen, dass sie nun gerade ist wie ein Lineal. Sie ist noch tragbar, aber jede geschliffene Achse ist für die Katz. Ein wenig seltsames Fahren, aber sie vertraut darauf, dass Japaner schon keine Stufen oder ähnliches in ihre Straßen bauen. 2. Panne, der Druckknopf an der „Spießertasche“, der Lenkertasche, ist abgegangen. Nun haben wir schon vier Reklamationen an Ortlieb: ein Klemmverschluss geht nicht mehr obwohl er noch ganz ist. Nun der Druckknopf. 3. Problem: An einem Wassersack geht der Klemmverschluss auch auf. Zudem scheint eine Naht undicht geworden zu sein. Es gibt eine Grillparty auf dem Campingplatz, wir sind aber so müde, dass wir nur den Beginn mitbekommen, den Ausgang verschlafen und heute morgen ist es leer und ruhig. Ein Tier hat die Thunfischdosen fein säuberlich aus dem Müll geholt und neben unser Zelt gelegt. Um 5:00 schaut Wolfgang nach dem Fuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama) und er schaut ihn an. Also stehen wir auf und finden eine Tribüne an Ende des Campingplatzes. Dort machen wir viele Fotos und trinken Kaffee und essen die beiden Brötchen. Sie riechen richtig nach Brot! Weit entfernt davon, Bio-Brötchen zu sein, begeistern sie uns dennoch. Sobald die Sonne ein wenig gestiegen ist, ungefähr um 7:00 Uhr ist der Berg kaum noch zu sehen, bald darauf verschwindet er in den Wolken und im Nebel. Aber wir haben ihn gesehen und sind eine Woche zu früh am Ziel! Wie auch immer, wir sind da, mit vielen Umwegen und der nicht gefahrenen Strecke in China [ˈçiːna] (oberdt.: [ˈkiːna]), aber da! Wir schauen noch kurz bei Stephan vorbei, bekommen von ihm Etiketten geschenkt, die wir auf unsere Becher kleben können (da sind ja beide Henkel abgebrochen und das Wasser läuft in die Lücke). Es geht schnell bergab durch eine eher langweilige Gegend. Wir schauen uns den berühmten Schrein an, der für alles mögliche gut ist, auch für die gesunde Geburt und so sind viele Eltern mit ihren Neugeborenen da zu einem Ritual. So richtig gefallen tut er uns aber nicht, ist schon sehr kitschig. Die Gegend ist industriell und wenig schön, es geht bergab unter einem strahlend blauen Himmel, die Ruhe vor dem Sturm. Wir essen in der Autobahnraststätte – pardon, Tourist-Info – und sehen dort den Blick, den es eigentlich gibt auf denFuji (jap. 富士山, Fujisan, [ɸɯdʑisaɴ]; nach einer veralteten Lesung der Kanji auch Fudschijama, Fujiyama). Nach vielen Kilometern auf der für Radfahrer gesperrten Schnellstraße sind wir endlich auf einer etwas kleineren Straße direkt am Meer. Der stille Riese mit seinem Feuerring ist wieder da. Der Taifun kündigt sich bereits an. Die Wellen sind hoch und werden stündlich höher. Als wir auf die noch kleinere Straße abbiegen, sehen wir die Stadt hinter und den tosenden Pazifik unter uns. In der nächsten Stadt besorgen wir noch ein Frühstück und sehen, dass alle Schiffe im Hafen sind und die Fischer damit beschäftigt sind, die Schiffe zu vertäuen. Mit einem Blick auf die Karte sehen wir, dass wir die Jugendherberge jenseits der Fähre nicht vor Mittwoch erreichen und entscheiden uns doch für die nähere Jugendherberge, denn der Wind frischt schon auf. Nun sind wir in einem Park mit dem dezenten Geruch von Hundescheiße um uns und vor einem ominösen Ding, das wohl eine Krake darstellen soll und an der Freud seinen Spaß hätte. Freitag, 30. August 2013 Heute vor zwei Jahren ... haben wir einen letzten Blick auf den Fuji. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Freitag, August 30, 2013 Links zu diesem Post Labels: 395, Japan, Relecture Reaktionen: Donnerstag, 1. September 2011 30. August 2011, 395 30. August,Shimada (jap. 島田市, -shi) bis Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi), 41,4km, 15015,15 Gesamtkm Datum: 30.8.11 Tag: 395 TagesunterstützerIn: Tufan Özden von: Shimada m NN Korea nach: Omaezaki m NN 34 km 41,4 Gesamt km 15015,1558 km/h: 13,5 Fahrzeit 03:04 gesamte Fahrzeit: 1194:06:00 Anstieg in m pro h 9,46 Anstieg in m 29 Abfahrt in m: -2 höchster Punkt in m NN 36 Steigung/Gefälle 0,07 1. Panne: Die Schweißnaht der Deichsel ist gerissen. Der Park ist ruhig. Ein Mensch, der Lauftraining macht und eine Katze, die um die Ecke schaut. Das ist alles, was wir mitbekommen. Um 5:30 stehen wir auf, alles ist ruhig. Erst um 6:00 kommt Leben in den Park und um 6:30 gibt es Frühsport für alle. Das ist lustig, denn wir bauen gerade ab und nehmen den Sportlern wohl ein wenig die Aufmerksamkeit auf ihre Vorturner. Die Gruppe besteht zur Hälfte aus kleinen Mädchen und Senioren. Von den weiblichen der Letzteren werden wir freundlich gegrüßt- Die Sonne knallt vom Himmel. Die Schweißnaht vom Hänger ist gerissen. Wolfgang schlägt vor, den Hänger gleich da zu lassen, denn so geht weiterfahren nicht. Gunda schlägt vor, einen Automechaniker oder eine Schiffswerft zu suchen, beide können schweißen. Die Gegend ist eh von beiden geprägt. Bald finden wir einen Autoverkäufer mit Werkstatt, der das Problem direkt sieht, versteht und selber nichts machen kann. Also verlädt er kurzerhand den Hänger auf seinen kleinen Lieferwagen, zeigt um die Ecke und sagt: „One Moment“. Er saust davon, Wolfgang nutzt die Zeit und legt ein paar Dinge zum Trocknen in die Sonne und ölt ein wenig anderes. Der Lehrling bietet uns kalten grünen Tee an. Er tut gut in der Hitze. Kurz darauf kommt der Chef wieder, alles ist gelötet! Wolfgang baut wieder zusammen und packt den Wagen, die beiden sausen von dannen. Kurz dafür kommt eine Frau, die wohl im Büro arbeitet. Sie schaut neugierig zu uns und kommt dann irgendwann heraus, bittet uns ins Büro, wo wir einen Tee und Bonbons angeboten bekommen. Das ist schön, ein wenig sind wir also doch noch in Asien und ein Hauch des Charmes, der den Teil Asiens ausmacht, den wir bisher bereist haben, lächelt uns an. Der Weg führt uns am Meer entlang. Heute ist es lange so klar, dass wir den Fuji sehen. Sein Panorama begleitet uns den ganzen Vormittag, weniger der Ausblick aufs Meer, der wird durch die Schutzwälle uns verwehrt. Die Aufmerksamkeit ist eh auf den Tacho gerichtet, denn er wird jeden Moment auf 15.000 km umspringen. Dafür klettern wir auf den Wall und trinken ein lauwarmes Wasser. Noch kündigt sich der Taifun nur durch die Wolken und das Barometer an. Es ist heiß, sonnig und nicht windig. Wir suchen unsere Jugendherberge, die an einer Landzunge liegt. Es wird stündlich diesiger und die Wellen werden höher. Die Jugendherberge liegt oben im Dorf. Sie ist simpel und dafür recht teuer, es ist hier alles nochmal teurer. Wir haben ein Sechser Etagenbettzimmer für uns, das aber wirklich gut gebaut ist und eine Art Mini-Sitz-Ecke hat. Die Etagenbetten haben eine Leselampe, eine Gardine zum Zuziehen und außerdem eine Vorrichtung, damit man nicht aus dem Bett fällt. Das macht das Aussteigen aus dem Bett nicht so einfach. Am einfachsten ist es, sich auf ein Bein zu knien und das andere beherzt über die Holzstange zu heben und dann sich gleichzeitig mit dem anderen Bein abzustoßen, den Kopf einzuziehen (unteres Bett) und mit beiden Füßen auf dem Boden zu landen. Die Treppe hinauf zu den Schlafgemächern ist so steil und die Stufen so schmal, dass wir immer schräg gehen. Computer sind hier nicht so bekannt, geschweige denn Internet und es gibt eine Steckdose im ganzen Zimmer. Wir laufen ins Dorf zum Supermarkt, der preislich ok ist und ein überschaubares Sortiment hat. Im Augenblick wird günstiges Gemüse aus Fukushima verkauft (wissen wir von Stephan) und tatsächlich ist überall Gemüse zu günstigen Preisen zu haben. Wir kaufen es nicht. Aber eine Melone für „nur“ 4 Euro. Dafür fällt sie uns direkt hinter der Kasse zu Boden und zerbricht. Wir bekommen eine Neue! Das sind die Freuden, die uns in Japan dann doch freuen, eine neue Melone, obwohl wir sie ja nun fallen gelassen haben. Wir verbringen viel Zeit damit, im Fernsehen etwas über den Taifun zu erfahren. Aber Fernsehen hier ist eine unmögliche Angelegenheit. Es gibt tatsächlich keinen ausländischen oder englisch sprachigen Sender, das erste Mal. Noch nicht einmal einen englischen News-Ticker, wie das staatliche Fernsehen ihn immer zur Verfügung gestellt hat. Die japanischen Sender unterscheiden sich, hier gibt es zehn, eigentlich kaum. Die Nachrichten selbst sind kurz, fast nur innerjapanisch. In einem Studio, das je nach Tageszeit anders aussieht, aber nie wie das, was sonst ein Nachrichten-Studio ausmacht. Die Nachrichten werden durchaus auch mit Korrespondentenberichten gemacht, dazwischen gibt es den Stil der Erwachsenenbildung: zwei an einer Art Staffel, auf ihr sind auf Pappe geklebte Informationen, es wird dann immer eine neue Pappe auf die Schachtel gelegt. Dazu gibt es einen Tisch mit weiteren News-Sprechern und eigentlich immer ein Publikum. Manche Sender haben anstelle der Pappe auch eine Leinwand mit Computerbildern, aber vom Prinzip ist es dasselbe. Gezeigt wird dann mit einem Stock mit einem Ball am Ende, worum es gerade auf der Pappe geht. Auch der Wetterbericht ist so. Es scheint keine verlässliche Uhrzeit für diese „News“ zu geben. Die eigentlichen Nachrichten sind dazwischen und kurz ist ein Sprecher am Tisch zu sehen mit dem Bildschirm hinter sich. Sonst scheint es die übliche Mischung aus Kochsendungen (Schwerpunkt: italienische Nudelgerichte), Soaps und Talkshows zu sein. Das Bad ist hier sehr überschaubar, klein und das Wasser kalt. Es gibt die Möglichkeit, heißes Wasser nachlaufen zu lassen. Es soll eine Onse geben, vielleicht suchen wir die auf. Wir warten jetzt auf den Taifun, der ziemlich hier an Land treffen soll. Da ein Taifun zunächst ja sehr langsam sich fortbewegt, dauert es noch. Die letzen 5.000 km sind ewig lang gewesen. Die beiden Unterbrechungen in Dushanbe und dann in China eingerechnet, haben wir 4,5 Monate gebraucht. Samstag, 31. August 2013 Heute vor zwei Jahren ... ist der Taifun angekommen. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Samstag, August 31, 2013 Links zu diesem Post Labels: 396, Japan, Relecture Reaktionen: Donnerstag, 1. September 2011 31. August 2011, 396 31. August, Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi) Der Regen kommt näher, also auch der Taifun. Wir machen einen langen Spaziergang, der uns zum Leuchtturm führt. Danach geht es am Wasser entlang. Die Wettergrenze ist deutlich zu sehen und kommt minütlich näher. Noch scheint die Sonne, aber der Himmel über dem Pazifik ist schon beinahe schwarz. Das Meer ist aufgewühlt, es sollen bis zu acht Meter hohe Wellten heute bereits sein. Wir schauen einem Angler zu, der beachtliche Fische aus dem Pazifik holt und auf die Wolken zeigt, mit den Achseln zuckt und „Taifun“ sagt. Wir gehen weiter und es fängt an zu nieseln. Kurz darauf ist es erkennbarer Regen, danach gießt es auch schon. Wir laufen im Regen die Straße hoch, auf dem Weg zur Post und dann zum Supermarkt und sind gespannt, ob uns jemand mitnimmt. Wir können es uns nicht vorstellen, wir sind mittlerweile patschnass. An der Post hupt es hinter uns, der Angler. Er fragt, wo wir hinmüssen. Wir sagen, zum Supermarkt und er fährt uns dorthin, obwohl er direkt gegenüber der Post lebt. Beim Supermarkt möchte er warten, bis wir eingekauft haben und uns zur Jugendherberge bringen, aber wir danken ihm sehr, denn wir wollen dort essen und dann erst einkaufen. Inzwischen gießt es wie aus Eimern und es wäre ein weiter Weg gewesen. Wenn es einen (von uns) hergestellten Kontakt gibt, dann sind die Begegnungen durchaus herzlich und auch hilfsbereit. Nur ohne diesen Kontakt passiert hier gar nichts. Das ist einerseits ganz erleichternd, denn wir werden schlichtweg nicht beachtet, andererseits auch befremdlich, denn irgendwie sind wir ja doch noch in Asien und bisher ist es ja immer fast zu viel des Kontaktes gewesen und hat zugleich den Charme ausgemacht, auf diese Weise vom Land viel mitzubekommen, im Wohnzimmer zu sitzen, Einstellungen zur Politik und zum Land, auch zum eigenen mitzubekommen. Hier ist die Wahrnehmung eher wie in einem Aquarium, wo wir uns dann – wenn wir Internet haben – die Erklärung der wahrgenommenen Phänomene anlesen. Das ist ein wenig schade und wäre für einen Radurlaub ideal, für uns ist es erholsam und zugleich ernüchternd, ein wenig das Gefühl, wieder in der Industrialisierung angekommen zu sein. Sonntag, 1. September 2013 Heute vor zwei Jahren ... wird die Jugendherberge verbarrikadiert. Eingestellt von Wolfgang Burggraf um Sonntag, September 01, 2013 Links zu diesem Post Labels: 397, Japan, Relecture Reaktionen: Donnerstag, 1. September 2011 1. September 2011, 397 1. September, Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi) Wir warten auf den Taifun. Es ist windig, aber nicht sehr. Das Barometer bleibt stabil. Wir laufen zum Strand, die Wellen werden höher und die Straße ist gesperrt. Im Grand Hotel – das aussieht wie ein Hotel im November an der See und in den letzten Jahren der DDR oder Rumänien – hat ein Internetkabel. Da gehen wir noch hin. Als wir in die Jugendherberge zurückkommen, sind die Fenster bereits mit Brettern geschützt. Der Taifun bewegt sich nur langsam von der Stelle und soll wohl morgen da sein. Montag, 2. September 2013 Heute vor zwei Jahren ... zieht der Taifun über uns hinweg. Dienstag, 3. September 2013 Heute vor zwei Jahren ... gehen wir ins öffentliche Bad im siebten Stock des Hotels mit Blick auf das Meer. Mittwoch, 7. September 2011 2. und 3. September 2011, 398, 399 2. und 3. September Omaezaki (御前崎市 Omaezaki-shi?) Wir warten auf den Taifun. Dieser bewegt sich kaum. Er hat zudem seine Richtung erst ein wenig und dann deutlich geändert und wird nun auf Shikoku (四国?, "four provinces") treffen. Wie der letzte. Diese Insel, die wir so lieb gewonnen haben. Wir sind damit in den Außenbereich des Taifuns gerutscht, dafür sind hier enorme Regenmengen vorhergesagt. Aber es passiert im Grunde nichts. Es gibt immer wieder einmal einen Regenguss und es ist stürmisch. Die neun Meter hohen Wellen sind von Land aus nicht zu sehen. Da wir aber in Richtung Westen weiterfahren, müssen wir warten. Bis der Taifun sich über Japan hinwegbewegt hat. Daher sind wir in der Jugendherberge, gehen ein wenig spazieren, arbeiten die Statistik nach, den Blog auf, lesen. In der Nacht dann plötzlich Sturm und Starkregen. Der Jugendherbergshund ist draußen und jault die ganze Nacht. So schnell wie der Sturm gekommen ist, ist er auch wieder weg. Am Morgen erfahren wir, dass der Taifun sich gerade gar nicht mehr bewegt und die Fähre, die wir nehmen möchten, nicht fährt. Vielleicht Montag. Die Sehenswürdigkeit dieses Ortes ist der Leuchtturm. Einige Kilometer weiter ist ein „Nuklear Museum“, hier ist auch ein Atomkraftwerk. Vielleicht fahren wir da morgen hin. Es ist schwül und heiß, die Wellen sind schon weniger geworden und die Sonne, irgendwo hinter den Wolken, heizt alles auf. Der Wind ist ebenso warm, tut aber dennoch gut. Wir haben den Eindruck, dass wir in der Jugendherberge die ersten und letzten Gäste sind, es ist dermaßen heruntergekommen. Aber wieso würde hier auch jemand übernachten? Es gibt Wasserschildkröten, die hier einen Strand haben. Wahrscheinlich ist das dann eine beliebte Zeit. Es gibt auch noch einen Campingplatz, ein Hotel, das wohl schon lange geschlossen ist und das Grand Hotel. Der Hafenbereich dagegen ist hochmodern und scheint auch einen Personen- oder Yachthafen zu haben. Die Onse im Ort ist zu. Wir haben festgestellt, dass wir gar nicht so langsam waren mit einem Durchschnitt von 13,1 km/h. Wolfgang hat zwei, Gunda 14 Bücher gelesen. Wir haben fast jeden Tag einen Blog geschrieben. Wenige Radfahrer getroffen, Rieke und Thorsten, Pete im Sturm im Pamir und zwei Franzosen im Schneesturm in Kirgistan. Einige andere auf dem Weg, ohne dass wir gehalten haben. Den Pilger in der Türkei. Alex besucht uns gleich zweimal in Istanbul und jetzt in Osaka, Corinna und Sigrid in Samarkand und wir haben Ursula in Sarajewo und Simon in Pecs besucht, durften bei Serap und Osman eine Woche in Ankara bleiben und zehren von den vielen Begegnungen und Einladungen in der Türkei, dem Irak, dem Iran und in Usbekistan. Wir treffen Reza in Teheran und die Sanis im Iran sind eine ganz besondere Gruppe Mensch, was hätten wir nur ohne sie gemacht. Gunda hat zwei Artikel geschrieben und einen anderen veröffentlicht. Dass wir nun in vier Wochen wieder in Deutschland sein werden, ist noch nicht so recht vorstellbar. Bis dahin gibt es noch viel zu sehen. Bis dahin müssen wir vor allem abwarten, ob der Taifun sich doch noch mal bewegt, so dass wir weiterkommen! Inzwischen bewegt er sich weiter, der Taifun, es sieht so aus, als könnten wir wirklich Montag weiterfahren und dann auch die Fähre nehmen. Dann fahren wir nur noch sieben Tage mit dem Fahrrad in Japan, was für eine seltsame Vorstellung. Der Internetraum ist leider voller Gepäck, so dass wir nur ins öffentliche Bad gehen. Dieses ist dafür sehr schön, im siebten Stock und mit Blick aufs Meer. Es hat wohl auch noch mehr im Wasser als Wasser und Chlor, aber im Blick auf unsere Jugendherberge sind wir ja schon froh um Chlor und ein sauberes Bad. Das ist es wirklich. Wir fangen an, die Fotos nach den Favoriten anzuschauen und diese zu markieren. Mittwoch, 4. September 2013 Heute vor zwei Jahren ... ist unser 400. Tag! Mittwoch, 7. September 2011 4. September, 400. Tag 4. September Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi) Der Taifun hat sich bewegt und ist nun bald durch Japan durch. Er scheint – soweit wir das nachvollziehen können – ziemliche Schäden angerichtet zu haben und ist ausgerechnet in dem Teil Honshūs ( [hoɴɕuː] , jap. 本州 ‚Hauptprovinz‘; im Deutschen auch Honschu) besonders schlimm gewesen, wo wir jetzt durchmüssen. Der Starkregen bewegt sich jetzt hierhin. Es regnet und regnet. Das soll wohl auch morgen so bleiben. Worauf man sich in Japan - manches trifft wohl auch nur auf Honschu zu (vor allem die kritischen Dinge) - verlassen kann: wir laufen im strömenden Regen zu einem der „Road-Stations“, „Conveniontsstore“ heißen sie wohl richtig. Diese habe geöffnet und es gibt Fertigmahlzeiten. Sie haben Klos mit Toilettenpapier und fließendem Wasser. Nummer 1. Es schifft ohne Ende, wir sind mit Schirm bewehrt (und wollen übrigens nur noch durchsichtige Schirme haben, die sind super! Man kann sie sich über den Kopf ziehen und sieht immer noch die Straße) auf der Straße unterwegs und werden von großen vielen Autos mit maximal einer Person überholt. Es hält keiner an, um uns mitzunehmen. Nummer 2. Der Laden ist klimatisiert, es gibt keine Sitzgelegenheit im Trockenen, wir bauen uns eine mit Kisten und hoffen, dass der Wind nicht dreht, so sind wir ein wenig trocken. Nummer 3. Es halten Autos und der Motor bleibt an und gegessen wir bei laufendem Motor. Nummer 4. Die Häuser haben keine Vordächer und die Balkone dienen allein dem, die Klimaanlage abzustellen. Nummer 5. Hier steht vor jedem Haus das Minimum an zwei Autos und in der Regel sind es drei, von denen eines ein gelbes Nummernschild hat (fast keine Steuern). Nummer 6. Der Verkehr regelt sich ohne jedes Hupen. Nummer7 (im Übrigen sehr angenehm, nur wir werden manchmal angehupt, weil wir zu langsam sind oder warum auch immer). Es gibt so gut wie keine Kontaktaufnahme mit uns jenseits von geschäftlichen Situationen, es sei denn wir machen den ersten Schritt. Nummer 8. Die Wahrscheinlichkeit, einfach so in ein Privathaus hineingebeten zu werden, ist gleich Null. Nummer 9. Die Straßen sind in einem super Zustand. Nummer 10. Übernachten geht wild eh und selbst in Parkanlagen in Städten ohne großen Probleme oder Gefährdungen, es gibt auf jeden Fall Trinkwasser, meistens saubere Klos, die die ganze Nacht offen haben und sicher sind. Nummer 11. Gerade im Betrachten der Bilder wird uns deutlich (wird sind erst bis zum Iran vorgedrungen), durch was für unglaubliche Landschaften wir gefahren sind und wie viele Menschen wir getroffen haben. Da fällt das hier in Japan besonders auf. Im Grunde gehen 400 Tage schnell vorbei. 37,5 km jeden Tag, Krankheit (das waren zusammen nur acht), Pausen, Visabeschaffung (insgesamt drei Monate) und dreimal Urlaub (in Istanbul, Samarqand und Shanghai) mit eingerechnet. Pro Fahrtag (235) ergibt das schon 64 km am Tag. Dabei sind wir 100.000 Höhenmeter hochgeradelt, 426 Höhenmeter im Schnitt täglich. Wer die "Extreme" noch einmal nachlesen möchte: Unser weitester Fahrtag war mit 139,2 km der 299. Tag hinunter von den Höhen des Pamir in die Taklamakan-Wüste. Gleichzeitig war das der Tag mit der längsten Abfahrt von 2.064 Höhenmetern. Unser schnellster Tag mit 18 km/h war der 200. Tag in der iranischen Wüste, wo wir den Sturm genau von hinten hatten. Unser steilster Tag (294. Tag) war der Weg über den Kyzil-Art-Paß mit 6,5 % Steigung/Gefälle im Tagesmittel, gleichzeitig unsere langsamste Etappe mit 4,7 km/h. Wir haben sowohl hinauf, als auch hinunter fast alles geschoben. Unsere höchstgelegenste Tagesetappe war über den Ak-Baytal-Paß mit 4.655 m (288. Tag). Unser steigungsreichster (1.664 Höhenmeter) Tag der Weg "hinunter" nach Sarajevo (35. Tag), gleichzeitig der Tag mit der längsten Fahrzeit (9 Stunden 44 Minuten reine Fahrzeit). Die kältesten Tage hatten wir in Turkmenistan, dort ist es auch tagsüber nicht über 0 Grad Celsius gegangen, die wärmsten sicherlich in den letzten Wochen in Japan. TagesunterstützerInnen hatten wir für 124 Tage; aneinandergereiht wäre das die Strecke von Bonn bis über die iranische Grenze gewesen. Herzlichen Dank! Brav haben wir es auch geschafft, an jedem dieser Tage eine Postkarte an die Tagesunterstützenden zu schreiben; wer keine bekommen hat: Die Post hat sie gefressen...(wir haben vor allem die Post in Esfahan in Verdacht, denn es scheinen sämtliche dort eingeworfenen Karten (von vor Weihnachten bis Neujahr) nicht angekommen zu sein) Vier gravierende Änderungen unserer Reiseroute mußten wir vornehmen: Der Weg südlich vom Schwarzen Meer anstatt nördlich, wegen geschlossener Grenzen zwischen Rußland und Georgien. Der Weg in die usbekisch/afghanische Grenzstadt Termiz, weil der übliche Grenzübergang zwischen Usbekistan und Tadschikistan geschlossen ist. 5.665 km mit dem Zug durch China, weil die Visumverlängerung auf 90 Tage nicht gelang. (Mit der "geschenkten" Zeit konnten wir eine Urlaubswoche in Shanghai machen und zusätzlich die japanischen Inseln Shikoku und Kyushu beradeln.) Schließlich haben wir unser Ziel Tokyo in Fuji abgewandelt, da wir nicht so nahe an den Havariereaktor in Fukoshima heran wollen. Dies wirkt sich auch auf unsere Rückreise aus: Nicht zum Hafen Niigata und dann nach Wladivostock und mit dem Zug nach Berlin, sondern vom Fuji mit dem Fahrrad zurück nach Osaka und dann mit dem Flugzeug nach Frankfurt. In der "geschenkten" Zeit dank der kürzeren Rückreise können wir mit Alex zwei Wochen Bahn-Urlaub machen und neben Kyoto dann doch noch eine Kurzvisite mit dem Zug in Tokyo machen. Die Tage mit den schnellsten Anstiegen Höhenmeter/h – Tag –von NN – nach NN 257,87 347 Aso 603 Aso-san 1124 236,61 262 Kulyab 589 Shuroabad 1764 219,51 388 Takayama Herayu 1284 212,93 78 Kapikaya 179 Subasi 607 353 197,75 353 Kobayashi 495 Kirishimayama 197,53 42 Qyrsac 129 Rrape 973 193,80 344 Shonai 17 Kuju-san 808 186,06 126 Tizhtizh 1662 Sanandaj 1558 185,94 98 Osmanye 137 Nurdagi 945 185,90 345 Kuju-san 808 Aso 750 182,73 39 brod 465 Bajevo Polje 1092 182,43 393 Kofu Shiraito Falls 527 180,25 94 Pozanti 787 Gülek 984 179,46 46 Prizren 465 Blace 174,81 43 Rrape 973 Shemri 753 170,96 35 Milici 243 Sarajevo 567 170,60 294 Markansu 166,17 385 Izumi 165,74 357 Kaimon 3976 Kyzyl Art-Pass 385 4077 Shokava 1000 34 Kasasa 23 162,07 350 Ichifusayama 566 Nishimera 774 160,40 127 Sanandaj 1558 Kamyaran 1674 159,30 125 Sarvabad 1262 Tizhtizh 1662 159,06 297 Nura 2901 Karabel Daban 158,22 230 Samarkand 713 Amanqotan 1462 154,65 124 Marivan 1383 Sarvabad 1262 153,75 349 Takamori 559 Ichifusa-yama 566 153,45 279 Jelondi 3525 Bulunkul 4024 150,47 76 Bilecik 516 Milhangazi 240 149,59 233 Karashina 1164 Sayrab 875 147,69 276 Khorog 2128 Vuzh 2710 147,61 389 Herayu Suwa 779 147,51 115 Bijil 611 Harir 765 147,11 133 Asadabad 1528 Hamadan 1805 146,32 379 Hamasaka 152 Kinosaki 3 145,43 334 Gohoku 68 Higashitsuno 375 143,62 79 Subasi 607 Cayirhan 658 143,47 351 Nishimera 774 Kobayashi 495 142,78 63 Ipsala 10 Develiyenice 110 140,71 298 Karabel Daban 2683 Taktudulak Daban 2806 2683