nach: ankara m NN 1113 - silkroad

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Freitag, 22. Oktober 2010
15.-20. Oktober 2010 - 076, 077, 078, 079, 080, 081
20. Oktober Beypazari – Sincan 67,78 km, 4288 Gesamt km
Datum: 20.10.10
Tag: 81
TagesunterstützerIn:
von: Baypazari m NN 565
nach: Sincan m NN 801
km 67,78
Gesamt km 4235,6119
km/h: 10,65
Fahrzeit 06:21
gesamte Fahrzeit: 320:35:00
Anstieg in m pro h 135,91
Anstieg in m 863
Abfahrt in m: 627
höchster Punkt in m NN 1206
Steigung/Gefälle 2,20
Der Morgen ist grau und regnerisch. Wir bauen unser Schlafgemach in der Garage ab
und fahren im Regen los.
Es regnet und regnet, es schüttet und schüttet. Wir erahnen die Landschaft und
quälen uns über brutale Rollsplitt-Straßen. Inzwischen fahren wir von Tankstelle zu
Tankstelle, denn die haben ein breites Dach zum Unterstellen. Die nächste ist eher
unbelebt, hat aber ein Dach, eine Toilette und die Möglichkeit, einen Saft zu kaufen.
Wir fahren im strömenden Regen weiter den Berg hinauf und erahnen irgendwann
im Nebel, Wolken und Regen die Bergkette, über die wir müssen. Plötzlich taucht vor
uns eine funkelnagelneue Stadt auf, die nur aus Neubauten besteht. Nachdem wir
vorher eher an provisorischen Ernte-Hütten vorbeigefahren sind, sind wir ganz
beeindruckt. An der Straße mehren sich die Verkaufsstände, die zum Teil sogar das
Gemüse und das Obst zurückgelassen haben. Als jedoch immer wieder mal ein Stand
offen hat und wir sogar Vögel hören, hoffen wir, dass es vielleicht doch noch besser
wird. Es ist Mittagszeit und die Neubaustadt lässt auf einen kulinarischen Ort nicht
hoffen. Also fahren wir zur Moschee (arabisch ‫ مسجد‬masdschid, DMG masǧid ‚Ort
der Niederwerfung‘), denn dort gibt es auch immer ein Dach, eine Toilette und
Wasser. Wir finden ein Gebäudekomplex, das in unserem Sprachgebrauch aussieht
wie ein Jugendheim.
In einer Ecke sind wir Regen-und Windgeschützt und kochen Nudelsuppe. Der Wind
nimmt zu und entwickelt sich zu einem regelrechten Sturm.
Wie auch immer, wir nehmen den Pass in Angriff. Immerhin hat der Regen insofern
aufgehört, als dass es nur noch ab und an regnet. Die Fahrt zum Pass ist schön, ab
1.000 m ist aufgeforstet. Bald haben wir den Wind nur noch als Rücken- und
Seitenwind. Kurz vorm Pass adoptiert uns eine Hündin, die bis zum Pass mit uns
mitläuft und uns ein wenig fragend anschaut. Als wir am Pass weiterfahren, läuft sie
wieder zurück.
Nachdem wir nur kurz hinuntergeführt werden in ein fruchtbares Tal, kaufen wir kurz
ein und nehmen den zweiten Pass in Angriff. Die Straße ist wieder (nachdem sie
kurzfristig Rollsplitt mit einem Sommer hinter sich war) eine neue Rollsplittstraße
und so wird der Weg zum Pass anstrengend. Dennoch sind die Ausblicke so schön,
dass es Spaß macht und es regnet nun nicht mehr.
Wir fahren noch mühsam in die nächste Ebene hinunter und bald haben wir den
ersten echten Asphalt seit Tagen erreicht. Auf diese Weise sind wir sehr schnell ganz
nah an Ankara (früher Angora, antiker Name altgriechisch Ἄγκυρα Ankyra, lateinisch
Ancyra) und brauchen nun ein Hotel. Neben Industrie ist es vor allem die
Landwirtschaft, die die Gegend prägt. Auch hier gibt es viele und ausgeprägte
Neubaugegenden. Interessant ist, dass sie eigentlich alle gleich aussehen, aber
dennoch nicht trostlos wirken. Wir fragen uns von Tankstelle zu Tankstelle vor und
landen dann in Sincan, wo es ein Hotel geben soll. In Sincan geht das Zick-Zack und
Hin- und Her wieder los, dass wir schon aus Bilecek kennen: jeder zeigt uns einen
anderen Weg zum Hotel. Schließlich finden wir eines, von dem uns abgeraten wird
und ein anderes, das noch ein Zimmer frei hat. Auf der Straße entwickelt sich dann
ein spannendes Handeln um den Preis und die Konditionen, das ein junger Mann für
uns übernimmt, der Wolfgang angesprochen hatte. Schließlich haben wir ein Zimmer
ohne Dusche, dürfen aber die Dusche eines anderen Zimmers am Morgen benutzen
und bekommen Tee umsonst. Es ist ein Hotel mit einer ganz netten Atmosphäre.
Sonntag, 21. Oktober 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren werden wir wie in die Familie aufgenommen.
21. Oktober Sincan - Çankaya
Datum: 21.10.10
Tag: 82
TagesunterstützerIn:
von: Sincan m NN 801
nach: Cancaya m NN 1113
km 44,71
Gesamt km 4280,3219
km/h: 11,2
Fahrzeit 03:59
gesamte Fahrzeit: 324:34:00
Anstieg in m pro h 140,59
Anstieg in m 560
Abfahrt in m: 248
höchster Punkt in m NN 1155
Steigung/Gefälle 1,81
Am Morgen können wir unseren Augen kaum trauen: die Sonne scheint und der
Himmel ist blau! Wir organisieren noch ein wenig und fahren Mittags weiter gen
Ankara.
Die Straße ist breit und gut ausgebaut und so ist das Fahren kein Problem. Immer
wieder werden wir von LKWs überholt, die übervoll beladen sind und gerne auch auf
dem letzten Drittel ihrer Ladefläche lauter Esel stehen haben.
Ankara ist großzügig gebaut und bietet einen imposanten Eindruck, da es auf vielen
Hügeln erbaut ist.
Dank des guten Plans finden wir mit einigem Hin und Her, das aber an dem Hin und
Her der nummerierten Straßen liegt, Serap und Osman, wo wir zu Gast sein können.
Schließlich fährt ein Kleintransporter vor uns her, so dass wir das Haus finden. Wir
erfahren nun, wie der Kontakt zu Stande gekommen ist: als wir in Iznik unsere Rädern
beim Essen vor dem Café abgestellt haben, haben Einwohner den Cousin von Serap
gerufen, da sie wissen, dass er selber Rad fährt und Radfahrer anspricht. Als sie
unsere Räder sehen, haben sie ihn aus der Schule gerufen, damit er die Räder sieht.
So hat er uns gefunden und angesprochen. Radfahrenden sei eigentlich immer zu
trauen.
So sind wir schon die vierten Gäste hier, denn alle Asienfahrenden kommen durch
Ankara, um ein Visum für den Iran (Persien, persisch ‫ ايران‬Īrān
der Arier) zu beantragen.
Hier noch zwei Bilder der Passüberquerung:
[iːˈrɔːn] , dt. Land
Montag, 22. Oktober 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren beginnt das Warten auf das Visum.
22.-25. Oktober Çankaya
Die Tage in Ankara (früher Angora, antiker Name altgriechisch Ankyra
Ἄγκυρα, lateinisch Ancyra) sind durch das Warten auf eine Nummer, die
uns autorisiert, das Visum für den ‫ يران‬abzuholen, geprägt. Schon in Bilecik
haben wir den empfohlenen Weg versucht, das Visum über eine Agentur zu
beantragen. Der Geldtransfer per Western Union gestaltet sich als
unendlich schwierig, weil die Sicherheitsnummer aus irgendeinem Grund
bei uns nicht angekommen ist. (Später finden wir heraus, dass sie in der
Aufragsbestätigung vorkommt, die wir aber im Internetcafe nicht
abspeichern konnten.) So schreiben wir mit der Agentur Mails hin und her,
versuchen Western Union und die Postbank zu erreichen und kommen
nicht weiter. Auf diese Weise machen wir einen Sightseeing-Tag in Ankara
und weitere Organisationstage. Dennoch ist alles von der Unruhe
überschattet, dass wir mit dem Visum nicht weiterkommen. Schließlich
erreichen wir die Auslandsnummer der Postbank, die uns an Western
Union verweist und erreichen nach langen Suchen auch Western Union
über eine Festnetznummer in Belgien. Das englischsprachige Telefonat hat
nichts bewirkt, am nächsten Tag rufen wir dort wieder an und sie wissen
von nichts. Wir bekommen eine Nummer, die aber als nicht registriert
angezeigt wird. Wie auch immer, wir werden am Dienstag ins Konsulat
gehen und versuchen an das Visum zu kommen, denn langsam drängt die
Zeit.
In allem sind wir Gäste bei Serap und Osman und es ist so
selbstverständlich, dass wir hier sind, dass es kaum zu glauben ist.
Die Abende verbringen wir mit guten Gesprächen über sprichwörtlich Gott
und die Welt und genießen durchaus diese Seite der Alltäglichkeit und des
Austausches, der sonst ja nicht gegeben ist.
Ankara zeigt sich auch auf den zweiten Blick als eine moderne und sehr
überschaubare Stadt in ihrer Stadtplanung. Wir finden uns schnell zurecht
und einen guten Radladen, wo wir einen weiteren Reifen und Kleinteile
erstehen. Wir finden auch eine Näherei, die unsere Gamaschen flickt und
müssen keinen Waschsalon suchen, da wir alles direkt bei Serap und Osman
waschen können. Die Wohnung ist großzügig und hat einen großen Balkon,
auf dem Wolfgang die Räder wieder fit kriegt (ach ja, wir hatten mal wieder
einen Platten, diesmal an Wolfgangs Rad vorne). Die Suche nach
vernünftigem Kartenmaterial gestaltet sich schwieriger, dafür haben wir
endlich Postkarten gefunden, so dass wir für die Türkei einen Vorrat haben,
mit dem wir auskommen könnten.
Mit Sorge lesen wir die Enthüllungen über den Irakkrieg und die
Reaktionen im Irak. Dank des englischen ‫ الجزيرة‬Senders erfahren wir eine
zusätzliche Perspektive zur amerikanischen und deutschen, die wir im
Internet lesen können. Immer wieder beschäftigt uns, wie viel in den
Ländern, durch die wir gefahren sind oder in die wir fahren wollen, passiert
ist und passiert.
Dienstag, 23. Oktober 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren machen wir einen Ausflug auf die Zitadelle von Ankara (Ankara Kalesi).
Freitag, 22. Oktober 2010
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Freitag, 22. Oktober 2010
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Mittwoch, 24. Oktober 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren haben wir gute Gespräche über Gott und die Welt.
Heute schreibtdas Auswärtige Amt:
Im Norden Kosovos ist bei angespannter Lage seit den gewalttätigen Zusammenstößen Ende Juli 2011
eine Beruhigung der Situation zu verzeichnen. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass es
erneut zu isolierten, sicherheitsrelevanten Vorkommnissen kommt. Reisenden wird weiterhin geraten,
von nicht notwendigen Reisen in den Norden Kosovos abzusehen. Dies betrifft die Gebiete nördlich
des Flusses Ibar in den vier Gemeinden Zubin Potok, Leposavic, Zvecan und Nord-Mitrovica.
Insbesondere sollten bis auf weiteres die Grenzübergänge zu Serbien (bei Brnjak bzw. Jarinje) nicht
benutzt werden. Grundsätzlich wird geraten, größere Menschenansammlungen zu meiden und
besonders vorsichtig zu handeln
Trotz der grundsätzlich sehr gastfreundlichen Einstellung der Bevölkerung wird in einigen Teilgebieten
(v.a. der mehrheitlich von Kosovo-Serben bewohnten Region nördlich des Flusses Ibar) der Republik
Kosovo weiterhin empfohlen, sich bei individuell durchgeführten Reisen von Ortskundigen begleiten zu
lassen.
Innenpolitische Lage
Im restlichen Teil Kosovos ist die Lage grundsätzlich ruhig.
Am 22.10.2012 ist es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen bei einer Demonstration in der
Hauptstadt Pristina gekommen, bei denen es auch Verletzte gegeben hat. Isolierte Zwischenfälle
können auch in Zukunft nicht ausgeschlossen werden.
Es wird empfohlen, sich auch über die lokalen Medien über die Sicherheitslage vor Ort zu informieren.
Donnerstag, 25. Oktober 2012
Heute vor zwei JAhren
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Heute vor zwei JAhren finden wir einen Schneider für die Gamaschen.
Heute schreibt das Auswärtige Amt:
Einreisegenehmigungen für Tibet (TAR Permit) werden derzeit und bis auf weiteres nicht erteilt.
Das Abheben von Bargeld an Bankautomaten mit deutschen EC-Karten ist derzeit nur sehr
eingeschränkt möglich. Reisende nach China sollten daher in jedem Fall andere Zahlungsmittel
(Kreditkarte, Bargeld etc.) vorbehalten.
Freitag, 26. Oktober 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren ist der Visums-Code aus Teheran da!
Heute ist Opferfest (arabisch ‫األضحى‬
‫عيد‬, DMG ʿĪdu l-Aḍḥā)
Wikipedia:
Das Opferfest (arabisch ‫األضحى‬
‫عيد‬, DMG ʿĪdu l-Aḍḥā) ist das höchste islamische Fest. Es wird zum
Höhepunkt des Haddsch gefeiert, der Wallfahrt nach Mekka, welches jährlich am Zehnten des
islamischen Monats Dhu l-hiddscha beginnt und vier Tage andauert. Aufgrund des islamischen
Mondkalenders kann das Opferfest zu jeder Jahreszeit stattfinden, es verschiebt sich im
Sonnenkalender rückwärts um meist elf Tage pro Jahr.
Mit dem 'Īd al-fitr, dem Fest des Fastenbrechens am Ende des Fastenmonats Ramadan, gehört es zu
den bedeutendsten Festlichkeiten im Islamischen Jahreskreis.
Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der nach muslimischer Überlieferung
die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah zu opfern.
Als Allah (Gott) seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt und Ibrahim und
Ismail opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder.
Die Geschichte wird im Koran in Sure 37,99–113 erzählt. Ihr biblisches Pendant ist die Erzählung von
der Opferung Isaaks (Gen 22,1–19 EU).
Es ist für alle gläubigen Muslime weltweit Pflicht, zur Feier des Festes ein Tier zu opfern, wenn sie es
sich denn finanziell leisten können. Das Fleisch des Tieres sollen sie auch unter den Armen und
Hungrigen verteilen. Es ist ein guter Brauch, allen Freunden und Verwandten zum Opferfest die
besten Wünsche zu versichern und auch ihnen etwas von dem Fleisch zu geben. Manchmal wird auch
einfach geopfert, um Allah zu danken.
Nach regionaler Verfügbarkeit werden Schafe, aber auch andere domestizierte Tiere wie Ziegen,
Rinder, Kamele in Trockengebieten oder Wasserbüffel wie in Indonesien geschlachtet. Allgemein
werden nur Paarhufer – außer dem als unrein geltenden Schwein – rituell geschächtet.
Das Opferfest wird oft ausgelassen gefeiert. In Ägypten sind in diesen Tagen Kinderkarusselle in den
Straßen bis nachts in Betrieb.
Sowohl am ersten Morgen des Opferfests als auch am ersten Morgen des Fastenbrechenfests wird die
Moschee besucht, um dort das gemeinsame und besondere Gebet (Salat) dieses Festtages zu
verrichten, welches aus zwei ruk'at besteht und die Besonderheit hat, dass die Ansprache (khutba) –
meist durch den Imam – nach dem Gebet, und nicht wie beim Freitagsgebet vor dem Gebet, erfolgt.
[1]
Meist schließt sich an den Besuch der Moschee ein Besuch des Friedhofs an, um seiner verstorbenen
Verwandten und Bekannten zu gedenken und für sie Koranverse zu lesen und Bittgebete zu sprechen,
was aber nicht der Sunnah des Propheten entspricht, sondern sich als Tradition in den Ablauf der Feier
in verschiedenen Ländern eingeschlichen hat. Der restliche Tag wird genutzt, um die Verwandtschaft
und Bekanntschaft zu besuchen. Dabei werden meist in großer Runde diverse Gerichte und Getränke
angeboten. Man macht sich gegenseitig und oftmals auch den Bedürftigen Geschenke. Sowohl die
Männer als auch die Frauen ziehen sich besonders schöne oder neue Kleidung an. Auch das Haus ist
festgemäß vollkommen aufgeräumt und gesäubert.
Weil das Opferfest und das Fastenbrechenfest unter allen Musliminnen und Muslimen unumstritten
und in allen islamischen Rechtsschulen und des Islams verbindlich als die wichtigsten Feste des Islams
gelten, können Schüler islamischen Glaubens sich an diesem Tag bundesweit vom Unterricht befreien
lassen. Dies geschieht durch schriftliche Meldung der Eltern bzw. im Fall der Volljährigkeit durch
Eigenmeldung. Die Lehrer sind deshalb angewiesen, an beiden Festen keine Klassen- oder
Kursarbeiten oder sonstige Leistungsnachweise zu terminieren. Eine Abweichung um einen Tag durch
die jeweilige Gemeinde wird toleriert. Freigehalten von Leistungsnachweisen wird aber verbindlich
nur der im Amtsblatt veröffentlichte Haupttag.[2]
Ähnlich wie bei christlichen Feiertagen (z. B. dem Buß- und Bettag, der in den meisten Bundesländern
kein gesetzlicher Feiertag mehr ist), können Arbeitnehmer am Tag des Opferfestes einen Tag Urlaub
nehmen oder unbezahlten Urlaub beantragen.
Zu beachten ist auch, dass die beabsichtigte Schlachtung eines Opfertieres bei dem zuständigen
Amtstierarzt zur Schlachttier- und Fleischuntersuchung anzumelden ist. Eine Schlachtung ohne
Betäubung (Schächten) ist nach der deutschen Rechtslage grundsätzlich verboten, jedoch kann eine
Sondergenehmigung aus religiösen Gründen erteilt werden.
Das Opferfest beginnt mit dem 10. Dhu l-hiddscha, und endet vier Tage später am 14. Dhu l-hiddscha.
Bei den genannten Tagen handelt es sich um in Saudi-Arabien durch Mondsichtung anerkannte
Termine, an denen sich viele Länder orientieren. In Ländern wie Indonesien oder von Gruppen wie der
Islamic Society of North America wird der Termin aber auch teilweise abweichend durch eigene
Mondsichtung festgelegt. Zukünftige Termine können durch abweichende Mondsichtung mit Beginn
des Dhu l-hiddscha noch einer Änderung unterliegen. Die Zeit vor dem 10. Dhu l-hiddscha bis
mindestens zum Sonnenaufgang desselbigen verbringt der Pilger in Arafat
Der erste Tag des höchsten islamischen Festes fällt in diesem Jahr auf den 10. Dhu l-hiddscha 1433
n.H. bzw. auf den 26. Oktober 2012 nach Gregorianischer Zeitrechnung.[3]
Da der „Tag von Arafat“ (yaumu arafa) von den örtlichen Behörden in Mekka auf den Donnerstag, 25.
Oktober festgesetzt wurde, besteht für Moscheegemeinden die Möglichkeit, in Solidarität mit den
Pilgern (Hudschadsch) das Festgebet und die Opferung am Freitag, den 26. Oktober 2012 zu
vollziehen.
Trotz Kontroversen ist der erste Tag des Opferfestes der 26. Oktober 2012, wobei allerdings einzelne
türkische Organisationen ausscheren wollen.
Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland, die Organisation in der die vier größten
muslimischen Verbände in Deutschland vertreten sind, hat bereits am 18. Oktober 2012 offiziell über
eine Pressemitteilung erklärt, dass der erste Tag des Opferfestes am Donnerstag, den 25. Oktober
2012 sein soll. Wie man zu diesem Schluss gekommen ist, lässt sich leider nicht genau nachvollziehen.
Fakt ist, sowohl Saudi-Arabien als auch die Mehrheit der islamischen Länder werden erst am Freitag,
den 26. Oktober 2012 das Opferfest begehen. Gleichzeitig gibt es gute Gründe, in diesem Jahr an der
Terminierung des KRM zu zweifeln, und den Freitag als richtigeres Datum für das Opferfest
anzunehmen.
Muslime in Deutschland sollten sich daher nicht auf öffentliche Erklärungen verlassen. Vielfach wird
es so sein, dass wohl nur in türkischen Gemeinden am Donnerstag bereits das Festgebet verrichtet
wird, während in arabisch geprägten Moscheen zusammen mit der Mehrheit der Muslime auf der
gesamten Welt das Opferfest am Freitag begangen werden wird.[4][5][6][7][8]
26. Oktober Çankaya
Heute war der erste Versuch, an das Visum zu kommen. Wie sind früh an der Botschaft, viel zu früh,
wie wir merken, und haben daher noch Zeit einen Kaffee zu trinken. Pünktlich um 8:30 stehen wir vor
der Visa-Stelle auf der Matte, Gunda schön mit Kopftuch. Es wartet bereits ein älterer Herr dort.
Nachdem der Innenhof fertig gefegt ist, werden wir hinein gelassen und müssen unser Handy
abgeben und können direkt an den Schalter. Zunächst erscheint es als ein ganz normaler Vorgang,
wir füllen das Formular, das wir ja schon aus dem Internet kennen, aus. Danach entsteht erst die
Verwirrung und Diskussion. So ein Visum ist halt keine einfache Angelegenheit. Da wir ja parallel
immer noch auf die Nummer von der Agentur warten, wird ersteinmal ein großer Stapel mit
Visaanträgen aus Teheran durchgeschaut. Unserer ist nicht dabei. Dann werden wir gebeten, die
Agentur zu benachrichtigen. Also gehen wir wieder raus und versuchen anzurufen. Ohne Erfolg. Wir
haben den Computer dabei und können den E-Mail-Verkehr vorzeigen, aber auch das hilft nicht. Also
gehen wir ins Hilton nebenan um unsere Mails zu checken. Keine Mail von der Agentur, keiner geht
ans Telefon. Während wir gleichzeitig verschiedene Pläne durchdenken (fahren wir doch über
Erzurum, armenisch Arzen, kurdisch Erzîrom/Erzirom? Über Syrien (amtlich Arabische Republik
Syrien, arabisch ‫السورية‬
‫ الجمهورية العربية‬al-Dschumhūriyya al-ʿarabiyya as-sūriyya)? Bleiben wir
in der Türkei (amtlich Türkiye Cumhuriyeti (T.C.), deutsch Republik Türkei)? Bleiben wir noch zwei
Wochen in Ankara (früher Angora, antiker Name altgriechisch Ἄγκυρα Ankyra, lateinisch Ancyra)?)
gehen wir zurück zur Botschaft. Da nach wie vor nichts von der Agentur da ist, machen wir einen
normalen Visa-Antrag, auch wenn der bis zu zwei Wochen dauern kann. Wir bekommen den
Zahlschein und sausen zur Bank, um das Geld einzuzahlen und die Quittung wieder abzugeben.
Inzwischen sind wir mit den Abläufen des Handy-Abgebens und Abholens ganz routiniert und auch
mit all den anderen im Warteraum, die mehr oder weniger nervös mit verschiedenen Formularen
hantieren. Wir gehen ziemlich pünktlich um 12 aus der Botschaft und suchen eine Bank, um
herauszufinden, wo denn eigentlich das Geld für die Agentur geblieben ist, denn das konnte uns ja
am Telefon auch keiner so recht sagen. Wir erfahren, dass das Geld beim Empfänger angekommen
ist. Nun sind wir neugierig und erleichtert zugleich und gehen essen. Nach dem Essen suchen wir ein
Café mit Internet und finden eine Mail vor, dass unser Antrag erfolgreich ist und der Code da ist.
Etwas verärgert schreiben wir zurück (denn die Mail ist vom Vormittag und bis zum Mittag war nichts
bei der Botschaft bekannt gewesen) und werden morgen wieder hingehen. Vielleicht klappt es dann
ja doch in 1-3 Tagen?
Samstag, 27. Oktober 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren besuchen wir das Atatürk-Mausoleum - kurz vor dem Nationalfeiertag am
29.10..
Mittwoch, 27. Oktober 2010
21.-27. Oktober - 082, 083, 084, 085, 086, 087, 088
27. Oktober Çankaya
Datum: 27.10.10
Tag: 88
TagesunterstützerIn: Regina Schmitz-Kolwitz und Achim Kollwitz
von: Cancaya m NN 1113
nach: ankara m NN 1113
km 0,0001
Gesamt km 4280,3225
km/h:
Fahrzeit
gesamte Fahrzeit: 324:34:00
Anstieg in m pro h #DIV/0!
Anstieg in m
Abfahrt in m: 0
höchster Punkt in m NN 1113
Steigung/Gefälle 0,00
Heute Morgen gehen wir wieder zur Botschaft. Wir werden schon an der Tür begrüßt und die
unbekannten Anrufe gestern war die Botschaft. Unser Code ist da und innerhalb einer halben Stunde
sind die Unterlagen zusammen und wir können unser Visum morgen abholen. Dass wir mit dem
Fahrrad fahren hat Erstaunen, aber auch Begeisterung hervorgerufen und wir haben den Eindruck,
dass sie das Verfahren daher beschleunigt haben damit wir genug Zeit bis zur Grenze haben. Nun
haben wir vier Wochen, das ist eine gute Zeit für viele Berge und eine nicht so lange Strecke (ca.
1.600 km). Da unsere Passfotos nicht ausreichen werden, machen wir noch neue Passfotos
bevor es weiter geht:
Anschließend machen wir das zweite touristische Muss: wir fahren zum Atatürk-Mausoleum – leider
ohne Fotoapparat, denn es ist als solches ein beeindruckendes Gelände und heute war Tag der Schulund Kindergartenausflüge und es war ein nettes Bild.
Da im Augenblick der Haupteingang gesperrt ist, wandern wir recht lang um das Gelände herum, das
von einem wunderschönen Park umgeben ist, der für den Tag der Republik am Freitag schon
herausgeputzt ist. Wir genießen den warmen Mittag und die Herbstfarben, die jetzt immer mehr
einsetzen. Es ist innerhalb einer Woche auch hier Herbst geworden und das Licht ist deutlich fahler.
Die Bäume sind strahlend bunt und nur die Mittagssonne ist noch richtig kräftig. Dennoch ist es für
Ende Oktober auf einer Höhe von über 1.000 m noch warm. Wir hoffen, dass das uns noch ein wenig
erhalten bleibt.
Morgen geht es nach dem Abholen des Visums direkt los in Richtung Kayseri (früher Mazaka und
danach Caesarea) . Mal schauen, wann wir wieder Internet und genug Zeit haben, um den dann
entstandenen Block zu übertragen.
Sonntag, 28. Oktober 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren werden wir nachts von einer Überschwemmung überrascht.
28. Oktober Ankara (früher Angora, antiker Name altgriechisch Ἄγκυρα Ankyra, lateinisch Ancyra)
Nach Yağlıpınar 44,09km, 4379,8 Gesamt km
Datum: 28.10.10
Tag: 89
TagesunterstützerIn: Alexandra Dauscher
von: ankara m NN 1113
nach: Yaglipinar m NN 1081
km 44,09
Gesamt km 4324,4125
km/h: 11,13
Fahrzeit 03:57
gesamte Fahrzeit: 328:31:00
Anstieg in m pro h 87,34
Anstieg in m 345
Abfahrt in m: 377
höchster Punkt in m NN 1166
Steigung/Gefälle 1,64
Nachdem wir gestern Abend
durch einen schönen und milden Abend in ein Hotel in der Innenstadt gefahren sind, begrüßt uns
heute Morgen das bekannte Geräusch des Regens. Es schüttet wie aus Kübeln und das Barometer ist
dramatisch gefallen. Wir gehen im strömenden Regen zur Botschaft, bekommen direkt unser Visum,
gehen im strömenden Regen zurück. Wir fahren im Regen los und arbeiten uns durch den starken
Verkehr, denn heute haben alle mittags schon frei und viele verlassen die Stadt. Es muss in der Nacht
so geregnet haben, dass die Kanalisation das Wasser gar nicht aufnehmen kann. Es kommt uns in
Bächen über den Berg entgegen, die Gullis sprudeln. An manchen Stellen steht oder läuft so viel
Wasser an den Straßen, dass wir mit den Rädern wie durch knöcheltiefes Wasser fahren. Wir machen
nur eine Kuchen- und Chipspause als Mittagessen und bekommen an der Tankstelle von einem
Kunden zwei Schokoriegel geschenkt und fahren weiter. Am Abend suchen wir eine Tankstelle mit
einer trockenen Garage, aber wir finden keine. Die Tankstellen sind anders ausgestattet und haben
weniger überdachte Orte. Eine bietet uns einen Schlafplatz an, leider zu früh. Dort bekommen wir
einen Tee und werden ins Büro geholt und dort vor die Gasheizung gesetzt. Das Aufwärmen tut gut,
aber wir fahren weiter und es wird dunkel und wir brauchen einen Schlafplatz und es wird schnell
klar, dass wir open-air nicht aufbauen können, vor allem weil es keine Plätze mehr gibt, die nicht
unter Wasser stehen. Wir erreichen unsere Abzweigung, uns begrüßt direkt der Rollsplit. Darüber
können wir uns aber keine Gedanken machen – wir brauchen einen Schlafplatz. Also fahren wir zur
Moschee (arabisch ‫ مسجد‬masdschid, DMG masǧid ‚Ort der Niederwerfung‘).
Dort ist es – obwohl fünf Minuten vor dem Abendgebet – total dunkel. Es gibt ganz neue sanitäre
Anlagen, auch die Moschee wirkt ganz neu. Neben den sanitären Anlagen steht ein altes Haus, das
abgeschlossen und vergittert ist. Es hat vor der Tür eine Ahnung eines Daches, also bauen wir dort
unser Zelt im strömenden Regen auf. Unmittelbar zum Ruf des Muezzin (arabisch ‫ مؤذّن‬mu'adhdhin,
DMG muʾaḏḏin) geht das Licht in der Moschee an und nach dem Gebet entdecken uns drei Männer,
einer davon der Iman. Uns wird das Haus aufgeschlossen, das das Gästehaus ist und der Raum wird
eingeheizt. So können wir alles wieder abbauen und zum Trocknen aufhängen und im geheizten
Raum essen und schlafen.
Wir lernen daraus, dass es besser ist, wenn es schon einen möglichen Schlafplatz gibt, auf den Imam
(arabisch ‫إمام‬, DMG Imām ‚Vorsteher, Vorbild‘) zu warten und zu gucken, welche Ideen er hat.
Wir kochen Nudeln mit Thunfisch und setzen uns vor den Ofen zum Essen. Draußen steigert sich der
Regen zu einem Wolkenbruch und wir sind ganz versonnen und froh, drinnen im Trockenen zu sein.
Plötzlich sehen wir, dass das Wasser in Bächen in den Raum läuft. Als wir die Tür zum ersten Raum
öffnen, steht dort schon alles unter Wasser und unsere Ortlieb-Schüssel (natürlich wasserdicht)
schwimmt uns entgegen. Entsetzt werfen wir alles auf die vorhandenen Bänke und Tische und waten
durch das Wasser. Die vielen Teppiche können wir nicht mehr retten, nur ein paar der Kissen. Bald
haben wir alles hoch geräumt und bis auf die Postkarten hat nichts Wasser abbekommen. Wir
schließen die Tür zum zweiten Raum und essen auf den wenigen trockenen Inseln weiter. Mit den
Fluten ist ein Frosch hineingeschwommen und er schwimmt munter in unseren Raum, am Tisch
vorbei in die nächste Ecke. Er ist so schnell, dass wir ihn nicht hindern können, draußen wäre er
besser aufgehoben. Nun ist unser Nachtlager doch nicht nett auf dem Boden vor dem Ofen, sondern
auf den Bänken, die zum Glück so breit sind, dass die Isomatte fast passt.
Wir waten nach draußen und da wo wir meinten, unser Zelt sei ideal aufgebaut, ist ein neuer
Wasserlauf entstanden, der sich schnell und sprundelnd von der Straße gespeist ins Gebäude und an
ihm vorbei bewegt. Wir stehen knöcheltief im eiskalten Wasser und finden den Weg zum Klo, wo ein
zweiter Bach uns den Weg weist. Ein Teil läuft direkt ins Sanitärhaus, der andere daran vorbei. Wir
waten wieder zurück und das Wasser ist so kalt, dass es an den Füßen schmerzt. Wir schließen beide
Türen und können nichts weiter machen als uns in unsere Schlafsäcke setzen, das eingeschmuggelte
Bier trinken und hoffen, dass das Wasser nicht höher steigt und die Fenster halten. Bald kommt noch
stürmischer Wind und ein Gewitter dazu, dann wird es ruhiger und der Wasserpegel sinkt.
Montag, 29. Oktober 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren wird der Ofen für uns angeheizt.
29. Oktober Yağlıpınar Nach Kurutlutepe 101,47km, 4483,2 Gesamtkm
Datum: 29.10.10
Tag: 90
TagesunterstützerIn: Reiner Preuß-Wagner
von: Yaglipinar m NN 1081
nach: Kurutlutepe m NN 907
km 101,47
Gesamt km 4425,8825
km/h: 16,98
Fahrzeit 05:58
gesamte Fahrzeit: 334:29:00
Anstieg in m pro h 104,41
Anstieg in m 623
Abfahrt in m: 797
höchster Punkt in m NN 1203
Steigung/Gefälle 1,40
Heute morgen stapfen wir durch durchweichte Teppiche in den ersten Raum und sehen, dass das
Wasser abgelaufen ist und nur noch Schlamm übrig ist.
Auch vor der Tür steht kein Wasser mehr, überall ist Schlamm. Die Sonne geht gerade auf und wir
können unseren Augen nicht trauen, als wir sie tatsächlich sehen. Die Räder stehen noch da und
sehen ganz vernünftig aus. Alle Taschen im ersten Raum standen auf den Tischen und sind trocken.
Ebenso ist das Zelt, das wir über die vorhandenen Teppichrollen, Stühle und sonstige Gerätschaften
gehangen haben, ist einigermaßen getrocknet. Alles andere ist trocken. Es gibt in unserem Raum
sogar eine Ecke, die trocken geblieben ist und dort können wir das Zelt rollen und einpacken.
Wir versuchen, alles irgendwie gut zu verpacken und aufzuräumen. Es ist kalt draußen, aber trocken.
Kein Mensch ist auf der Straße zu sehen, so lassen wir eines unserer Mitbringsel da und fahren.
Schon am Abend haben wir beschlossen, doch die „große“ Straße zu fahren, nachdem unsere
Abbiegung uns am Abend mit Rollsplit begrüßt hat. So genießen wir den guten Asphalt und fahren
mutig ohne Regenklamotten in einen Morgen hinein,
der trocken ist aber von einem bedrohlichen Himmel geprägt.
Dennoch kommen wir ohne Regen gut voran, bis wir über eine Kuppe fahren und vor uns eine riesige
schwarze Wolkenfront sehen, in die wir genau hineinfahren. Diesmal beschließen wir, uns vor dem
Regenguss umzuziehen und fahren die nächste Tankstelle an. Dort bekommen wir einen Tee
angeboten und da das Restaurant zu hat, können wir uns in den Laden setzen. Der Ofen wird für uns
extra angemacht und eingeheizt.
Da es keine zehn Grad sind, genießen wir das und bekommen noch einen zweiten Tee. Da es immer
noch nicht regnet, fahren wir weiter und direkt in die Wolken hinein, aber ohne Regen. Es ist eine
schöne Landschaft, die auf über 1.000 m fruchtbar und landwirtschaftlich geprägt ist, dadurch aber
wieder kaum Bäume hat. Es gibt kaum Dörfer, wenn sind sie nicht an der Straße, und eine Unmenge
an Tankstellen. An einer essen wir zu Mittag in einem völlig verqualmten Restaurant. Wir haben den
Eindruck, dass die LKW-Fahrer ihr eigenes Essen dort kochen. Darüber hinaus sind 2-3 Männer damit
beschäftigt eine Unmenge an Knoblauch zu schälen. Es ist gut und schmackhaft. Wir fahren weiter
und es regnet immer noch nicht. Zudem haben wir Rückenwind, so dass wir um 15:00 schon 80 km
gefahren sind. Da es so früh ist, fahren wir weiter und finden gegen 17 Uhr einen so genannten
Campingplatz, der aber keiner ist. Immerhin dürfen wir vor dem Restaurant am Salzsee unser Zelt
aufschlagen.
Die Toilette ist kostenpflichtig und Duschen gibt es nicht. Dafür brauchen wir für die Übernachtung
nicht zu zahlen. Wir essen dort etwas, was eher abenteuerlich ist, da dauernd der Strom ausfällt. Das
stört aber auch kaum jemanden und es dauert eine Weile, bis der Generator läuft.
Wir hoffen auf eine trockene Nacht.
Dienstag, 30. Oktober 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren sind wir am Salzsee.
30. Oktober Kurutlutepe Nach Aksaray (türkisch für weisser Palast) 97,21km, 4582,2 Gesamtkm
Datum: 30.10.10
Tag: 91
TagesunterstützerIn: Klara Asako und Michael Sarholz
von: Kurutlutepe m NN 907
nach: Aksaray m NN 948
km 97,21
Gesamt km 4523,0925
km/h: 15,12
Fahrzeit 06:25
gesamte Fahrzeit: 340:54:00
Anstieg in m pro h 19,17
Anstieg in m 123
Abfahrt in m: 82
höchster Punkt in m NN 965
Steigung/Gefälle 0,21
Der Morgen begrüßt uns mit Sonnenschein und kalten Temperaturen.
Zur Abwechslung ist das Barometer gestiegen und wir fahren mit dem Rückenwind am See Tuz Gölü
(türkisch für „Salzsee“, in der Antike lat. als Lacus Tatta bekannt)) entlang. Es ist eine schöne Fahrt,
auf der einen Seite die Berge, auf der anderen Seite der See.
So fahren wir den ganzen Tag
und sehen irgendwann die 3.000er am Horizont. Die Straße ist in einem guten Zustand, nur die
letzten 30 km sind in einem schlechten Zustand.
Heute schaffen wir es, in einer Stadt umringt von Roma-Kindern und anderen Kindern unbeschadet
rauszukommen. Wir brauchten nur Briefmarken. Danach sind wir froh, dass es genug Tankstellen für
die Pausen gibt, dort ist es für uns ungefährlich. Zum Mittag finden wir ein Restaurant mit sehr
gutem Essen, wo wir wieder mit den LKW-Fahrern essen.
Nachdem die Gegend immer wieder nicht so sicher wirkt, entschließen wir uns für ein Hotel, das
sogar eine Sauna hat.
Mittwoch, 31. Oktober 2012
Heute vor zwei JAhren
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Heute vor zwei JAhren fahren wir erstmals an schneebedeckten Bergen vorbei.
31. Oktober Aksaray (türkisch für weisser Palast) Nach Numunegocmen 79,15km, 4662,8 Gesamt km
Datum: 31.10.10
Tag: 92
TagesunterstützerIn:
von: Aksaray m NN 948
nach: Numunegocmen m NN 1134
km 79,15
Gesamt km 4602,2425
km/h: 14,28
Fahrzeit 05:32
gesamte Fahrzeit: 346:26:00
Anstieg in m pro h 63,80
Anstieg in m 353
Abfahrt in m: 167
höchster Punkt in m NN 1281
Steigung/Gefälle 0,66
Gestern abend ist der Blog etwas kurz geraten: wir sind in einem Hotel in Aksaray (heth. Nenessa,
pers. Gausara, byzant. Archelaïs oder Taxara, seldsch. Aksera) gelandet, das eine Sauna hat und so
haben wir die Zeit dafür genutzt. Es ist insofern ein spannendes Hotel gewesen, als dass in der Stadt,
in der wir wieder einmal von Roma-Kindern umringt waren, fast jedes dritte Haus ein Laden war, der
Alkohol verkauft. Jetzt sind wir in einem Hotel, das als solches ein übliches Hotel ist, aber keinerlei
Alkohol ausgibt. Am Abend ist eine arabisch-türkische Hochzeit, die dadurch natürlich ganz anders
verläuft als sonst Hochzeiten verlaufen. Die Hochzeitsgesellschaft frühstückt munter mit uns um 7:00
Uhr.
Es ist Winterzeit. Das bedeutet, dass wir um 4:30 aufstehen und um 17:00 einen Zeltplatz gefunden
haben müssen. Heute nehmen wir das noch nicht so genau, zumal die Strecke keine nennenswerten
Steigungen haben wird. Es ist eine wunderschöne Strecke auf dem Hochplateau. Schon in der Stadt
sehen wir die ersten 3.000er-Berge schneebedeckt vor uns.
Wir errechnen, dass die Schneegrenze bei 2.500 m liegt, was uns wundert, da wir vorgestern Schnee
in der Böschung auf unter 1.000 m gesehen haben. Wir fahren den ganzen Tag über die Hochebene,
die sich langsam auf fast 1.300 m erhebt. Immer wieder gibt es neue Perspektiven auf Berge,
bald ist eine ganze Bergketten schneebedeckt vor uns. Dazu haben wir den ganzen Tag Sonne, so
dass die Temperaturen auf 14 Grad hochgehen. Es gibt viele ganz alte Häuser aus Lehm, die in einem
Viereck gebaut sind. Bald kommen die Steinhäuser,
die jeweils am Haus einen Kreis auf Steinen für das Vieh haben. Alles ist sehr gepflegt und
unglaublich sauber. An einer Tankstelle sind selbst die Öl-Kanister aufgereiht.
Jede Tankstelle ist geputzt und nur an den Parkplätzen liegt jede Menge Müll rum, es gibt allerdings
auch keinerlei Mülleimer. Immer wieder sehen wir große Schaafherden, die farblich fast mit den
Felsen verschmelzen. In der Regel sind ein oder zwei Esel als Lastentiere dabei. Die Straße ist eine
Baustelle, dafür aber in einem ganz guten Zustand. Bemerkenswert ist die große Anzahl an
Tankstellen. Es gibt zwar auch Strecken mit keiner Tankstelle – als wir über den Pass fahren – aber in
der Regel kommt alle 500 -1.000 m eine Tankstelle, wenngleich im Moment die meisten noch nicht in
Betrieb sind. Dafür, dass einen Bergkamm östlich die Autobahn Ankara-Adana gebaut wird, sind wir
über diese Dichte und auch den Ausbau der Straße erstaunt. Wir vermuten, dass der Lastverkehr in
Richtung ‫ الجمهورية العربية السورية‬und vielleicht dann auch wieder ‫عێراق‬
zugenommen hat und noch zunehmen wird.
‫ كۆماری‬enorm
Insgesamt erscheint uns die Gegend hier als viel stärker durch den Islam
(arabisch ‫ إسالم‬islām ‚Unterwerfung (unter Gott)/völlige Hingabe (an Gott)‘[1] ‫ اإلسالم‬al-islām, ‚der
Islam‘) geprägt. An den Tankstellen gibt es nicht nur den üblichen Gebetsraum, oft ist es eine
Moschee (arabisch ‫ مسجد‬masdschid, DMG masǧid ‚Ort der Niederwerfung‘) und / oder ein MiniaturMinarett (selten Minar[1] , richtiger arabisch ‫ منارة‬manāra ‚ursprünglich: Leuchtturm‘) und die
Gebetszeiten Fadschr (das Gebet vor dem Sonnenaufgang), Ẓuhr (Mittagsgebet), ʿAṣr
(Nachmittagsgebet), Maghrib (das Gebet nach dem Sonnenuntergang) und ʿIschāʾ (Einbruch der
Nacht, bis Mitternacht oder bis zum Morgengrauen) stehen über der Kasse. Letzteres ist für uns sehr
gut, denn wir orientieren uns in unseren Lebensrythmus ja ebenfalls an der Sonne.
Was uns ebenfalls auffällt ist, dass wir jetzt schon seit drei Tagen an einer Straße fahren, die mit der
Renovierung der Fahrbahn zugleich auch Bäume anpflanzt. Es ist sicherlich nicht leicht, in dieser
Höhe und dann lange neben einem Salzsee Bäume zum Anwachsen zu bekommen, aber es stehen an
beiden Seiten kleine Bäume. Ebenso gibt es überall wieder die gefassten Quellen. Heute haben wir
noch so gut wie keine gesehen, wir befinden uns aber auch auf einer Hochebene, auf der es keinen
Fluss oder Flussquelle gibt.
Die Temperaturen am Morgen und am Abend sind bereits kalt, gerade heute in der sternklaren Nacht
wird es sicherlich fast 0 Grad geben. Wir haben das Wasser schon ins Zelt genommen, so dass es
nicht friert bzw. am Morgen zum Kochen nicht viel zu kalt ist.
Donnerstag, 1. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren fahren wir neben der Bagdadbahn durch die Kilikische Pforte.
Montag, 1. November 2010
28. Oktober-1. November - 089, 090, 091, 092, 093
1. November Numunegocmen nach Pozantı 78,73km, 4743
Datum: 1 Nov.10
Tag: 93
TagesunterstützerIn:
von: Numunegocmen m NN 1134
nach: Pozanti m NN 787
km 78,73
Gesamt km 4680,9725
km/h: 15,71
Fahrzeit 05:00
gesamte Fahrzeit: 351:26:00
Anstieg in m pro h 98,80
Anstieg in m 494
Abfahrt in m: 841
höchster Punkt in m NN 1567
Steigung/Gefälle 1,70
Heute Morgen wachen wir mit 3 Grad im Zelt auf und unsre Lüftung war nicht ausreichend genug, so
dass es wieder getropft hat. Aber vielleicht müssen wir damit leben, denn draußen sind es -4 Grad
und irgendwann können wir ja auch nicht mehr auf Durchzug stellen!
Die erste Frostnacht haben wir ganz gut überstanden, Piris Wunderschuhe sind einfach einsame
spitze, selbst Wolfgang wird sich in der nächsten Nacht zu ihnen bekehren (er ist ja nicht so ein
Maximalfrierer wie ich (Gunda) es bin….). Dennoch gestaltet sich der Alltag im Frost um einiges
schwieriger. Wir hatten zwar am Abend einen großen Teil der Wasservorräte ins Zelt genommen,
dennoch ist Zähneputzen und Abwaschen eine Herausforderung. Auch der Abbau des Zeltes ist kaum
möglich, da das Überzelt gefroren ist und sämtliche Zeltschnüre ebenso. Von den Heringen im Boden
ganz zu schweigen. Ein wenig leiden wir also an unseren verschiedenen Baustellen – auch
Metallfahrradschlösser sind kein Vergnügen – bis die Sonne endlich wärmt und das Thermometer
steigt. Entschädigt werden wir durch die grandiosen Ausblicke auf die Berge die in der gleißenden
Sonne beinahe verschwinden. Wir fahren anschließend den ganzen Tag auf die Berge zu
und können immer mehr Einzelheiten entdecken.
Es ist ein wunderschöne Passstraße,
die ganz gemächlich nach oben auf den Pass führt.
Oben angekommen finden wir wieder ein Lokal, vor dem schon einige LKWs stehen. Anschließend
geht es 40 km bergab durch eine ganz breite und schöne Schlucht,
die am Ende so breit ist, dass die Autobahn, die Schnellstraße und die Eisenbahn dort Platz haben. Ab
jetzt geht´s immer entlang der Bagdadbahn! Die Fahrt ist vergnüglich und schön.
Uns ist wiedereinmal aufgefallen, dass die Hunde gut zu ertragen sind. Wir haben sie „WedelLumpis“ genannt, weil sie in der Regel begeistert, schwanzwedelnd auf uns zu stürmen, aber
meistens die Straße nicht betreten. Anstrengender sind die Kinder, die heute immer wieder mit
„money, money“ hinter uns herlaufen oder schreien. Ein wenig entwickeln wir gerade eine
Stadtphobie, denn dort ist es dann wirklich anstrengend. Daher und wegen der Kälte sind wir heute
(wieder) in einem Hotel am Rande der Stadt Pozantı. Von hier aus können wir morgen in Ruhe durch
die Stadt und zum Pass (Kilikische Pforte) starten. Das Mittelmeer ist nicht mehr weit.
Montag, 1. November 2010
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Montag, 1. November 2010
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Freitag, 2. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren erreichen wir den Paß vorm Mittelmeer.
2. November Pozantı nach Gülek, 37,91km,4781,6 Gesamt km
Datum: 2.11.10
Tag: 94
TagesunterstützerIn: Jim Fortney
von: Pozanti m NN 787
nach: Gülek m NN 984
km 37,91
Gesamt km 4718,8825
km/h: 9,44
Fahrzeit 04:00
gesamte Fahrzeit: 355:26:00
Anstieg in m pro h 180,25
Anstieg in m 721
Abfahrt in m: 524
höchster Punkt in m NN 1424
Steigung/Gefälle 3,28
Es ist wieder ein strahlender Morgen mit einem ziemlichen Sturm. Der Wind ist so stark, dass der
Hotelchef meint, es sei sinnvoller zu schlafen als zu fahren, als wir um kurz nach 7:00 Uhr unsere
Taschen runter tragen. Auch wenn das eine verlockende Idee ist, fahren wir los und der Sturm ist gar
nicht so stark. Die Autobahn ist doch weiter gebaut als wir erst dachten und so biegen wir auf die
kleine Straße ab, die lange Zeit parallel zur Autobahn geführt wird. Es ist eine tolle Strecke mit einem
blauen Himmel, der beinahe kitschig wirkt. Wir genießen die Fahrt, die uns über lange Strecken
sachte dem ersten Pass (Gülek Boğazı) näher bringt. Erst als wir das Passdorf erreichen, gehen die
Steigungen auf 12-15%. Auf diese Weise arbeiten wir uns 100 Höhenmeter um 100 Höhenmeter den
Berg hinauf und haben auf diese Weise die Möglichkeit, die Häuser zu bewundern, die hier stehen. Es
sind prachtvoll gebaute Villen oder Ferienwohnungen, allesamt mit einem großen Garten und vielen
Bäumen. Überall wird gebaut und renoviert. Erst der zweite Teil des Ortes ist der eigentliche Kern
und es herrschen Geschäfte mit Baummaterialien vor. Viele Geschäfte und Restaurants haben aber
auch geschlossen, es scheint auch ein Saisongeschäft zu sein. Hier sind die Häuser auch noch groß,
aber deutlich einfacher gebaut und nicht mehr mit riesigen Grundstücken drum herum. Am Ende des
Ortes ist die Autobahnauffahrt und eine Brücke auf die andere Seite des Ortes. Wir fahren weiter auf
der kleinen Straße und werden über ein Hochmoor, in dem auch lauter große und neue Häuser
stehen, zum zweiten Pass geführt. Dieser Weg ist beinahe noch schöner, gibt er doch immer wieder
den Weg frei auf die schneebedeckten 3000er des Toros Dağları, die wir schon von der anderen Seite
kennen. Wir finden kurz hinter dem Pass
ein Restaurant, wo wir die einzigen Gäste sind und die zuständigen jungen Männer beim Putzen
unterbrechen. Da wir ja versuchen, alle sechs Tage einen freien Tag zu machen und den aber nicht
wieder in der Stadt im Hotel machen möchten, entscheiden wir, im Berg zu bleiben und einfach vom
frühen Nachmittag bis zum nächsten Mittag irgendwo zu zelten. Wir suchen Wasser und finden nur
vertrocknete Quellen. Bald kommt ein Restaurant und dort können wir Wasser holen. Unser Platz ist
am Rande eines abgeernteten Stoppelfeldes bei Gülek (leitete sich von dem armenischen Dorf
Gogulak/Gugulak/Gulag (latein: Gogulat/Coqelaquus) und wir sehen dem Sonnenuntergang zu.
Gerade durch das Reisen mit der Sonne wundern wir uns vermehrt darüber, dass es als so
selbstverständlich und normal angesehen wird, mit künstlichem Licht zu arbeiten und die Zeit, die es
im Winter hell ist, drinnen zu verbringen. Mit der Sonne zu leben heißt im Augenblick, dass der Tag
früh beginnt und früh beendet ist und die Mittagspause entfällt, die es im Sommer gibt, wenn die
Sonne zu stark ist. So wie uns Städte immer stärker als etwas vorkommen, was eigenartig und
künstlich ist, so ist es das Leben, das von ganz anderen Faktoren bestimmt ist.
Samstag, 3. November 2012
Heute vor zwei JAhren
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Heute vor zwei JAhren kommen wir in mediterranes Klima.
3. November Gülek nach Beyrami, 34,70km, 4816,9 Gesamtkm
Datum: 3.11.10
Tag: 95
TagesunterstützerIn:
von: Gülek m NN 984
nach: Beyramil m NN 121
km 34,7
Gesamt km 4753,5825
km/h: 16,43
Fahrzeit 02:06
gesamte Fahrzeit: 357:32:00
Anstieg in m pro h 75,24
Anstieg in m 158
Abfahrt in m: 1021
höchster Punkt in m NN 986
Steigung/Gefälle 3,40
1. Panne: Der Gaskocher geht nicht mehr, wir steigen auf Benzin um
2. Panne: Platter an Gundas Hinterrad
Heute haben wir den zweiten Teil des freien Tages auf unserer wunderschönen Waldlichtung
verbracht. Das Wetter ist unglaublich schön und so genießen wir es, im strahlenden Sonnenschein zu
frühstücken und anschließend die Dinge zu tun, die notwendig sind: Wir stellen auf Benzin um, was
einiges an Übung braucht. Da wir schon weit über 2 Jahre nicht mehr mit Benzin gekocht haben, ist
die Schüssel nun pechschwarz verrußt. Außerdem müssen die Reißverschlüsse vom Zelt mit Vaseline
gepflegt werden, ebenso die Zeltstangen. Der ganze Regen setzt beidem sehr zu.
Zur Mittagszeit fahren wir wieder los und machen die erstaunliche Erfahrung, dass es auch eine
Gewöhnung an Sonne und Sonnenlicht gibt. Uns ist ganz schwindelig und wir haben regelrechte
Kreislaufprobleme, nachdem wir den ganzen Vormittag immer von Schatten ins Licht gegangen sind.
Wir haben 900 Höhenmeter Abstieg vor uns, es geht aber in einem stetigen Auf und Ab. Zum
Mittagessen sind wir wie immer an einer der vielen Restaurants, die an eine Tankstelle angegliedert
sind – es ist auch das einzige intakte in der Gegend. Wir fahren weiter hinunter, bald gibt es wieder
Feigen und die Kakteen, die essbare Früchte haben (wir haben den Namen vergessen) und Wein. Es
ist warm
und nur in den Mulden im Schatten steckt die Kälte. Da es immer wieder auf und ab geht, schaffen
wir bis zur Dunkelheit die Strecke bis Tarsus nicht und kaufen in einem kleinen Laden in einem der
Dörfer ein. Dort werden wir explizit vor der Roma-Siedlung auf der anderen Straßenseite gewarnt.
Wir nehmen die Warnung ernst und suchen lange nach einem guten Platz für die Nacht. Ein weiteres
Problem ist, dass es kein Wasser gibt. Zum Glück haben wir genug Trinkwasser und Quellwasser, dass
wir mit Katzenwäsche und kalter Küche am Abend durchkommen. Wir biegen auf die alte Straße ein
und finden eine Obstplantage. Dort erlaubt uns einer der beiden Männer, die dort arbeiten, dass wir
in der Plantage übernachten dürfen. Sie ist mit Stacheldraht gesichert, worum wir froh sind.
Innerhalb von wenigen Stunden haben wir die Berge (Toros Dağları) hinter uns gelassen und sind im
Tal nicht mehr weit vom Akdeniz in einer ganz anderen Gegend. Es ist ganz mild, auch am Abend, und
dennoch fehlen uns die Berge. Für uns ist es dort in der Regel leichter.
Sonntag, 4. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren ein Bekehrungsversuch.
4. November Beyrami nach Incirlik, 84,79 km, 4902,8 Gesamtkm
Datum: 4.11.10
Tag: 96
TagesunterstützerIn:
von: Beyramil m NN 121
nach: Incirlik m NN 32
km 84,79
Gesamt km 4838,3725
km/h: 15,21
Fahrzeit 05:34
gesamte Fahrzeit: 363:06:00
Anstieg in m pro h 10,96
Anstieg in m 61
Abfahrt in m: 150
höchster Punkt in m NN 137
Steigung/Gefälle 0,25
Panne: Platter an Gundas Vorderrad
Was für ein Tag!
Um kurz vor sechs Uhr morgens kommen die beiden Plantagenarbeiter, Wolfgang springt wie ihn der
liebe Gott geschaffen hat gerade zwischen den Bäumen rum…., und sind auch am Morgen dem Bild,
was wir bisher von freundlichen und hilfsbereiten türkischen Menschen haben, weit entfernt. Wir
sehen zu, dass wir uns buchstäblich vom Acker machen und können uns noch nicht einmal bedanken
für den Platz weil beide schon irgendwo in den Bäumen sind.
Anschließend fahren wir flott und gut gen Tarsus und von dort aus gen Adana, ohne dass es
irgendetwas besonderes gibt. Es ist eine ganz mediterrane Landschaft, die Orangen und Mandarinen
sind fast reif, in fast allen Feldern wird geerntet. Auffällig ist, dass manche Felder doppelt gesichert
sind: durch zwei stacheldrahtbestückte Zäune. Wir nähern uns Adana und haben gerade beschlossen,
an der nächsten Tankstelle etwas zu trinken und vielleicht einen Sütlaç zu essen, als wir von der
Verkehrspolizei herausgewunken werden. Es begrüßt uns ein freundlicher Herr Mitte 50 und lädt uns
zum Frühstück in seine Fabrik ein. Es folgt eine 15 km lange Fahrt in Richtung Adana, er fährt immer
geduldig mit 15 km/h vor uns her. Als wir ankommen, werden wir der gesamten Belegschaft
vorgestellt
und bekommen mit seinem Pressereferenten ein sehr gutes Frühstück serviert. Es gibt anschließend
noch einen Tee und einen Kaffee und er erzählt uns, dass sein Cousin noch kommt, der gut Englisch
könne und gerade aus Düsseldorf komme. Also sitzen wir, unterhalten uns und bekommen noch zwei
Bilder von ihm gemalt, als zwei weitere Besucher kommen: ein hoca und ein weiterer Mann, die ihm
einen großen Teller mit getrockneten Früchten schenken.
Dieser wird anschließend mir (Gunda) geschenkt, dann wird zum Sonnenhöchststand aus dem Koran
rezitiert. Anschließend kommt der Cousin und da wir einfach weitermüssen, ist seine zweite Frage,
ob wir schon einmal überlegt hätten, zum Islam zu konvertieren. Etwas erstaunt geben wir die
diplomatische Antwort, dass von unserer Perspektive die Frage sich nicht stellt, weil es ein Gott ist,
aus drei verschiedenen Perspektiven geglaubt. Danach dreht sich das Gespräch eher um unsere
Wahrnehmung des Islam in der Türkei, das ist deutlich leichter. Wir fahren wieder von dannen und
sind bald in Adana, wo wir auf eine Umleitung geschickt werden, die uns durch einen Stadtteil führt,
der vor allem von Roma bewohnt wird. Da wir fürs erste genügend Erfahrungen diesbezüglich haben,
sehen wir zu, dass wir weiter kommen auch wenn die Hauptverkehrsstraße durchaus sicher ist. Wir
finden den Campingplatz, der ein wenig seltsam wirkt und eher ein Etablissement zu sein scheint und
bekommen dort aber etwas zu essen. Wir fahren weiter und der Reifen ist platt. An einer Tankstelle
(was würden wir nur ohne Tankstellen machen) repariert Wolfgang ihn mit der kundigen Hilfe von
zwei Tankwarten. Anschließend fahren wir weiter und suchen bald nach einem möglichen
Schlafplatz. Wir holen Wasser an einer Tankstelle. Während Wolfgang das Wasser holt, versucht der
Tankstellen-Mann mich mit seinem Bruder zu verkuppeln, weil das doch so schöne Babys gäbe. Wir
fahren weiter und in einen Feldweg in der Hoffnung, die am Ende zu sehenden Bäume könnten uns
Schutz für die Nacht geben. Es ist eine Plantage, in die wir nicht reinkommen. Als wir wenden, sehen
wir, dass zu beiden Seiten des Weges Häuser sind. Wir wollen weiter Weg vom Weg und nahe an der
Straße unser Zelt aufbauen und haben gerade unsere Räder abgestellt, als wir eine Horde Kinder
über das Feld laufen sehen. Auch davon haben wir genug und sehen zu, dass wir Land gewinnen. So
fahren wir in die Nacht hinein und finden schließlich Obdach in einer Tankstelle einige Kilometer
weiter. Dort können wir am Rand unter Palmen unser Zelt aufschlagen. Es ist zwar irre laut mit einem
Industriegebiet auf der einen Seite und der Schnellstraße auf der anderen Seite und mindestens fünf
Hunden die sich gegenseitig wach halten, aber es scheint wenigstens sicher zu sein.
Montag, 5. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren werden wir erstmals mit Steinen beworfen.
5. November Incirlik nach Osmaniye, 67,73km, 4971,0 Gesamt km
Datum: 5.11.10
Tag: 97
TagesunterstützerIn:
von: Incirlik m NN 32
nach: Osmanye m NN 137
km 67,73
Gesamt km 4906,1025
km/h: 14,37
Fahrzeit 04:42
gesamte Fahrzeit: 367:48:00
Anstieg in m pro h 29,15
Anstieg in m 137 Abfahrt in m: 32
höchster Punkt in m NN 127
Steigung/Gefälle 0,25
Gestern Abend ging der Tag ja noch weiter: gerade wollten wir uns (es war 20:30) auf die Matten
legen, um am nächsten Tag um 4:30 wieder fit und schön zu sein, als der Chef der Tankstelle
ausrichten ließ (er war zwischenzeitlich gekommen), dass wir sofort abbauen müssten. Wir haben
das zunächst ignoriert und dann klopfte es auch schon an unser Zelt. Wolfgang hat dann versucht, die
Nacht bis zum Morgen rauszuschinden, aber keine Chance: wegen der Explosiosgefahr müssen wir
sofort räumen. Also bauen wir alles wieder ab und gehen direkt neben der Tankstelle in eine kleine
Ecke zwischen Zaun und Feige, es ist die Einfahrt zum Gewerbebetrieb. Die Hunde schlagen an wie
wild und es dauert keine zehn Minuten und die Nachtwächter kommen. Für sie ist es aber völlig ok,
dass wir dort zelten wolllen und so bauen wir ein zweites Mal unser Zelt auf. Es ist eine kurze Nacht,
aber immerhin in sicherer Umgebung. Fazit: wir streichen neben Äckern und Wegen, die aussehen
wir Äcker auch Tankstellen von unserem Nachtrepertoire und nehmen dafür Industriebetriebe in der
Nähe von Tankstellen mit Nachtwächter und Zaun auf.
Am Morgen fahren wir in einen wunderschönen Morgen los und sind nun doch sehr froh, dass wir zu
dieser Zeit durch die Türkei fahren. Denn auch im November sind es 30 Grad und das im August
wollen wir uns nicht vorstellen. Wir kommen immer wieder an Roma-Siedlungen vorbei und werden
zum ersten Mal mit Steinen beworfen. Zum Glück sind es eher kleine Jugendliche und kleine Steine
auf großer Entfernung. Es ist eine Kultur, die große Toleranz und Distanz fordert und unser Reisen
doch sehr prägt. Danach halten wir an einer der Bewässerungsanalgen direkt neben dem
Wasserspeicher und ein Krebs schaut interessiert auf uns herab.
Zum Mittag sind wir in ein Restaurant gefahren und konnten einer Gruppe Halbstarker gerade noch
entgehen. Es mag sich phobisch anhören, aber das ist eine der anstrengendsten Situationen, weil nie
klar ist, was jetzt passiert. Beim Essen hatten wir einen netten Herrn, der eigentlich in Deutschland
lebt, der immer wieder Jungs von unseren Rädern gepfiffen hat.
Da wir müde sind und die Gegend so dicht besiedelt ist, entscheiden wir uns für ein Hotel und sind
nun in Osmaniye, einer sympathischen Stadt am Rande der Berge, auf die wir jetzt zufahren.
Sahin Hotel
Alibeyli Mh.
Ahmet Alkan Cd No:27
80000 Osmaniye, Türkei
Dienstag, 6. November 2012
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Heute vor zwei Jahren um 12:28 h erreichen wir 5.000 km.
6. November Osmaniye nach Nurdağı, 48,53 km, 5019,8 Gesamt km
Datum: 6.11.10
Tag: 98
TagesunterstützerIn:
von: Osmanye m NN 137
nach: Nurdagi m NN 945
km 48,53
Gesamt km 4954,6325
km/h: 9,59
Fahrzeit 05:03
gesamte Fahrzeit: 372:51:00
Anstieg in m pro h 185,94
Anstieg in m 939
Abfahrt in m: 131
höchster Punkt in m NN 973
Steigung/Gefälle 2,20
Panne: Platter an Gundas Hinterrad
Das Frühstück ist wie schon in Bilecik (thrak. Agrilion, griech. Belikoma) im obersten Stockwerk mit
Fensterfronten zu allen Seiten. Mit diesem herrlichen Ausblick genießen wir unser Frühstück und die
Sonne, die den Raum erwärmt. Der Ort ist von Bergen umgeben und ein schöner Ort. Wir fahren
hinaus und finden sogar einen zweiten Radladen, der aber leider keine „Fisch-Leuchten“ hat, die wir
noch brauchen. An der Tankstelle wird Wolfgang von einem der Tankwarte zum ersten Mal etwas
Grünes aus einer kleinen Tüte angeboten, das sicherlich kein Pfefferminztee ist. Wir sind eben nicht
nur auf der Seidenstrasse, sondern auch der Drogenroute!) Wir lehnen dankend ab und wünschen
uns zugleich, wir wüssten mehr über Aussehen und Konsistenz von Stoffen, die es hier so gibt. Das
Erkennen wäre ja schon gut. Wir fahren ein wenig kopfschüttelnd los und genießen die Fahrt durch
die Sonne und die fruchtbare Gegend und erklimmen recht bald den ersten Pass. Inzwischen fahren
wir mit zwei Karten: einer Touristik-Karte mit dem Maßstab 1:1.000.000 und einer Autokarte.
Letztere hat immerhin Pässe eingezeichnet, erstere zeigt ansatzweise die Bergrücken. Dennoch fehlt
uns jegliche genaue Angabe der Strecke. Wir haben keine andere Karte gefunden, obwohl wir in
unzähligen Buchläden waren.
Eine Weile begleitet uns die Eisenbahn, die dann irgendwann im Tunnel verschwindet. Die Straße ist
schon in ihren Serpetinen zu sehen, als wir die Baustelle der Gaspipeline zu unserer Rechten sehen.
An den Serpetinen nach oben sind immer wieder große Gastanks mit hoher Bewachung. Die Präsenz
von Polizei und Militär ist verstärkt vorhanden, was uns auch schon in der Stadt aufgefallen war.
Es ist so schön, endlich Berge in einem guten Wetter zu fahren. Der erste Pass ist als solcher nicht
gekennzeichnet, führt aber in ein kleines Tal, in dem auch die Autobahn wieder da ist, in dem wir zu
Mittag essen. In dem Tal, direkt nach dem ersten Pass, erreichen wir die 5.000 km Marke.
Da die ganzen Gefahrguttransporte nicht auf die Autobahn dürfen – wegen der Tunnel – teilen wir
nicht nur die Straße, sondern auch das Mittagessen mit den LKW-Fahrern. Je weiter wir nach Osten
kommen, desto besser ist das Essen. Es ist jedesmal in sehr schönen und ganz sauberen Restaurants,
meistens wird hinter uns her geputzt, da unsere Schuhe oft verstaubt oder dreckig sind….
Wieder einmal hätten wir ein Tier adoptieren können. Abgesehen von den Schildkröten, die vier bis
sechsspurige Schnellsstraßen überqueren, ist es bisher eine ganz kleine graue Katze gewesen mit
ganz entzündeten Augen, die anscheinend keine Mutter mehr hatte und sicherlich nicht mehr lange
gelebt hat, da sie nichts sah. Dann einen Tag später ein Welpe, eine Handvoll Hund, der auf einem
Stück Papier ausgesetzt war. Und heute ein großer Rüde, der im Frauenklo auf dem Boden lag und
mir direkt ein Bein entgegengehalten hat: dort hat er eine Handtellergroße Wunde, in der schon
Maden sind. Um ihn kümmert sich wohl auch keiner. Ich kann es auch nicht tun. Wir versuchen auch
dazu – ebenso wie zu den vielen toten Katzen, Hunden und Vögeln auf den Straßen – irgendwie
einen Abstand zu gewinnen. Dennoch dauert es uns jedesmal.
Nach dem Essen geht es den nächsten Pass hinauf, diesmal mit weniger starken Steigungen.
Unmittelbar nach dem Essen ist zunächst das Hinterrad von Gunda platt. Zum ersten Mal hält ein
Auto und fragt, ob wir ein Problem haben. Zu der Wahrnehmung von Ländern haben wir zwei
Perspektiven hinzugefügt. Die eine, ob uns im Hotel selbstverständlich ein sicherer Platz für unsere
Räder angeboten wird und die andere, ob Autofahrer halten, wenn wir eine Panne haben. In beidem
ist die Türkei bisher unter den Ländern, die wir bereist haben, leider auf den letzten Plätzen. In den
Hotels ist es immer eine große Diskussion und völliges Unverständnis, dass wir die Räder nicht
einfach auf der Straße parken. Das passt aber zu der Wahrnehmung, dass es ganz schwer ist,
Ersatzteile für Räder zu bekommen. Räder werden neu gekauft und sind recht billig (Frankreich ist für
uns auf Platz eins). Bei den vielen Pannen, die wir hatten auf großen und kleinen Straßen, im Regen
und in der Sonne, mit Mantelwechsel und nur so Panne, hat heute der erste Wagen angehalten. Das
hat uns erstaunt, da hätten wir gedacht, dass jedes Mal jemand hält. (Da ist Albanien auf Platz eins:
da hielt ein Auto, auch wenn wir nur eine Trinkpause gemacht haben).
Danach geht es gut bergauf und recht bald sind wir oben. Dadurch, dass die ganzen LKW die Straße
befahren, ist sie in einem recht guten Zustand. Oben am Pass suchen wir einen Schlafplatz und finden
uns in einer Gegend, in der es auf der einen Seite steil ins Tal geht und auf der anderen Seite die
Pipeline verläuft. Also müssen wir in den Wald mit der Pipeline und suchen einen Platz mit einem
guten Sicherheitsabstand und hoffen, dass wir nicht vertrieben werden.
Mittwoch, 7. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren überqueren wir die Wasserscheide zwischen Mittelmeer und Persischem Golf.
Sonntag, 7. November 2010
2.-7. November - 094, 095, 096, 097, 098, 099
7. November Nurdağı nach Gaziantep, 80,01 km, 5100,4 Gesamt km
Datum: 7.11.10
Tag: 99
TagesunterstützerIn: Christoph Weyer
von: Nurdagi m NN 945
nach: Gaziantep m NN 862
km 80,01
Gesamt km 5034,6425
km/h: 11,89
Fahrzeit 06:43
gesamte Fahrzeit: 379:34:00
Anstieg in m pro h 130,12
Anstieg in m 874
Abfahrt in m: 957
höchster Punkt in m NN 1126
Steigung/Gefälle 2,29
Wasserscheide Kartaldagi (1.126 m NN.) zwischen Mittelmeer und Persischem Golf
Gerade sitzen wir mit eingekauftem Abendbrot (Brot und Wurst und Bier) im Hotelzimmer in
Gaziantep – das ist dann in der Regel der Kompromiss: Hotelzimmer und dann Picknick dort, da
beides zu teuer wäre – und phantasieren uns Senf und Biobrot herbei…. Bier. Das mit dem Bier ist
hier doch sehr lustig. Es gibt es inzwischen nur noch in extra Läden oder Bars. Die Läden werben
indem sie entweder ein Schild mit dem Efes-Bier haben oder aber direkt die leeren Kästen auf die
Straße stellen. Wenn beides nicht ist, lohnt sich der Blick um die Ecke auf die Ansammlung von leeren
Kästen: manchmal stehen ganz verstohlen zwei bis drei Efes-Kästen dabei und dann gibt es hinter der
Theke in der untersten Schublade des Kühlschranks (also nicht zu sehen) einen geheimen Vorrat. Wie
auch immer, spätestens nach dem Einkauf wird man für das ganze Dorf oder Stadt geoutet: Alkohol
wird stets in schwarzen Plastiktüten verpackt, alles andere in durchsichtigen…..
Der Morgen ist erstaunlich kalt und eher wolkig. Gestern abend konnten wir bei der
Passüberquerung bereits ins Tal schauen
und am Abend lag es glitzernd unter uns. Ein wenig haben wir die Sorge, dass wir zu tief hinunter
geführt werden, aber die Serpentinen enden in einer Stadt, die auf 500 Höhenmetern liegt. So
müssen wir nur 600 m wieder hinauf zum Pass. Es geht langsam bergauf durch viele kleine Orte. Hier
sehen wir zum ersten Mal Nomaden in ihren Zelten, die bei der Ernte helfen. Es sind große Zelte und
heute ist Waschtag, so fahren wir an vielen Zeltdörfern vorbei, in denen überall die Wäsche hängt.
Als wir das erste erblicken, werden wir zunächst nervös, entspannen uns aber gleich wieder. Heute
ist uns aufgefallen, dass auf der einen Seite die Vielfalt an Kleidung, Kopftüchern, Aussehen und
Lebensweise der Menschen zunimmt, auf der anderen immer wieder heute Männer darauf
bestanden haben, dass wir mit einer türkischen Fahne anstellen der Europa-und Japanfahne fahren
müssten. Überhaupt sind Unmengen an türkischen Fahnen zu sehen. Wir halten an einer Tankstelle
und einem Laden und Tee dabei.
Die Chefin redet wie am Fließband auf mich (Gunda) ein und ich verstehe kein Wort.
Wir haben uns inzwischen ins Türkische soweit reingehört, dass wir in solchen Situationen meist eine
Ahnung entwickeln, worum es geht und dann antworten. In diesem Fall ging das so gut wie gar nicht.
Aber sie war einfach unendlich nett. Wir fahren weiter den Pass hinauf, der jetzt ziemlich steil ist. Wir
kommen an Jugendlichen vorbei, die Pinienzapfen sammeln. Es sind überall Pinien und die Hänge
sind bewaldet. Es gibt überall neue Wälder. Nach dem Pass befahren wir eine langgezogene
Hochebene. Plötzlich wird die Straße vierspurig mit einem Mittelstreifen, was zur Folge hat, dass das
Dorf hinter dem Pass von unserer Seite aus nicht erreichbar ist und auch kein Ortsschild mehr hat.
Viele der Häuser haben keinen Strom. Nach dem Dorf endet der Straßenausbau (es waren vielleicht
sechs-sieben Kilometer) und geht über in eine normale Straße. So fahren wir durch die
anschließenden Dörfer durch. Die Felder sind fast alle abgeerntet, hier sehen wir den ersten
Pferdepflug seit dem Balkan. Es scheint, als seien die Arbeitsformen direkt nebeneinander: auf der
einen Seite wird mit Traktor gepflügt, dann wieder mit Pferd, dann mit der Hand. Dazu kommen
hochmoderne Marmor- und Betonfabriken. Insgesamt ist das Tal ganz gepflegt und mit vielen neuen
Baumpflanzungen. Immer stärker ist die Stadt zu spüren, die nur noch 30 km entfernt ist. Die ersten
Hochhaussiedlungen kommen und bald sind wir auf dem Stadtring. Dieser ist so nervig, dass wir am
liebsten nur schnell durch die Stadt fahren würden, dafür ist es aber zu spät. Auf der Einfahrtsstraße
werden wir von hinten von einem LKW von der Straße gehupt und weichen mal wieder auf den
Standstreifen aus, der hier in der Regel aus Sand, Schotter, Kies und / oder Schlaglöchern besteht. Im
Ausweichen werden wir von rechts auf dem Standstreifen von einem Auto überholt, das uns
ebenfalls weghupt. Bei aller Sympathie gegenüber der Freiheit türkischer Autofahrer ihren eigenen
Gesetzen gegenüber, das ist nun doch ein wenig viel. Also diskutieren wir mit und schneiden dem
Auto den Weg ab. Nachdem wir nicht aus der Stadt rausfahren, fahren wir hinein und suchen ein
Hotel. Wir sind von der Stadt selbst sofort positiv eingenommen, denn sie ist wirklich schön,
angenehm vom Verkehr und den Leuten, sogar mit Straßenbahn. An einer Tankstelle fragen wir nach
einem Hotel und werden von einem Kunden, der sein Mofa getankt hatte, zu einem guten Hotel
gelotst. Dort können wir nach einigen Diskussionen unsere Räder im Büro unterstellen und gehen
noch eine wenig spazieren und einkaufen. Der Nachteil: die Heizung scheint vor allem mit Kohle und
Braunkohle betrieben zu werden und die Luft ist völlig verraucht.
Donnerstag, 8. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren gelangen wir zum Eufrat.
8. November Gaziantep nach Birecik, das alte Birtha (syrisch-aramäisch für Palast), 64,39km,
5165,1 Gesamt km
Datum: 8.11.10
Tag: 100
TagesunterstützerIn: "Basisgeminde Frankfurt
c/o: Dr. Thomas Seiterich"
von: Gaziantep m NN 862
nach: Birecik m NN 381
km 64,39
Gesamt km 5099,0325 km/h: 15,7
Fahrzeit 04:06
gesamte Fahrzeit: 383:40:00
Anstieg in m pro h 64,63
Anstieg in m 265
Abfahrt in m: 746
höchster Punkt in m NN 876
Steigung/Gefälle 1,57
Der Weg aus Gaziantep ist leicht und angenehm. Doch zunächst frühstücken wir wieder im obersten
Stockwerk und haben daher einen Blick auf einen großen Teil von Gaziantep.
Das Frühstück ist insofern heiter, als dass die meisten Hotelgäste deutsche Männer auf Montage
sind. Vor uns sitzt ein Vierertisch, die sich lauthals über die schlampigen Türken unterhalten. In der
gesamten Türkei ist in Restaurants und allen Gebäuden (leider nicht in Hotelzimmern) Rauchverbot,
über dieses setzen sie sich aber einfach hinweg. Es ist eine eher unangenehme Nachbarschaft, die
zugleich uns aber auch immer wieder erheitert, weil sie so typisch deutsch ist. Etwas später kommen
weitere Männer dieser Firma, die aber eine andere Position besitzen und auch woanders
herkommen (die ersten aus Bayern und Sachsen, diese jetzt aus Nordrhein-Westfalen). Die
Hemdträger warten, bis die anderen weg sind, bevor sie ein eher dezentes Gespräch starten. In der
Nacht ist in der gesamten Straße der Strom ausgefallen, so dass überall Generatoren laufen. Auch
das löst bei den vieren völliges Unverständnis aus. Wir kennen das ja bereits und benutzen weiterhin
mutig den Aufzug. Das Hotel war insgesamt sehr angenehm.
Also fahren wir aus Gaziantep hinaus und immer an der neu in Betrieb genommenen
Eisenbahnstrecke Gaziantep-Mossul entlang in Richtung Fırat. Es ist wieder eine Gegend, die sehr
trocken ist und wo dennoch überall Bäume gepflanzt werden. Die Äcker sind alle gepflügt und fügen
sich meistens den Felsen und Steinen, die es in Massen gibt. Es gibt eher wenige Häuser, dafür aber
riesige Olivenplantagen. Es ist Olivenernte und am Straßenrand werden Säckeweise Oliven verkauft.
Wir bekommen immer die Ernten mit, weil sie am Straßenrand verkauft werden. Auch in den kleinen
Läden gibt es meistens nur, was gerade regional geerntet wird. Zum Mittag sind wir in einer
Luxusvariante eines Tankstellenrestaurants – mit Hamam. Viele Tankstellen und viele Häuser sind
verfallen und leer, in diesem Fall fordert die Autobahn parallel dann doch ihren Tribut. Je näher wir
dem Fluss kommen, desto mehr Städte und Dörfer gibt es. Wir fahren durch eine Stadt, die an der
Straße aus lauter unfertigen Häusern und vielen, vielen (Klein-)Kindern, die auf der Straße und an den
Tankstellen sind. Wir fühlen uns nicht so richtig wohl und fahren weiter. Bei der Ausfahrt erahnen
wir, dass die Stadt jenseits der Bahnlinie sehr schön sein muss. Auf den Eufrat zu zu fahren ist für uns
doch ein besonderes Gefühl da Eufrat und Tigris so viel Zeit im Lernen der Religion eingenommen
hat. Auch wenn wir gleichzeitig immer stärker den Eindruck gewinnen, dass eine symbolische oder
eher spirituelle Erzählung und Begründung von Religionen doch deutlich friedensstiftender wäre als
an konkreten geographischen Gegebenheiten festzuhalten, ist der Anblick des schnell fließenden
Stromes als Fluss sehr schön und eben auch von den vielen Geschichten. Auch das hat seine eigene
Ambivalenz.
Wir beschließen kurzfristig, dort zu bleiben da es ein ganz günstiges Hotelzimmer gibt und können so
noch zum Fluss gehen.
Freitag, 9. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren sehen wir die Euphrat-Staustufe Birecik.
Heute schreibt das Auswärtige Amt zum Iran:
Nach den Massenprotesten gegen die Präsidentschaftswahlen im Juni 2009, die vielfach unter
Anwendung von Gewalt aufgelöst wurden und auch Tote gefordert haben, und den schweren
Übergriffen auf die britische Botschaft in Teheran (29.11.2011) ist die Lage in der Hauptstadt
Teheran ruhig, aber weiterhin angespannt. Vor dem Hintergrund einer angespannten
wirtschaftspolitischen Lage kann nicht ausgeschlossen werden, dass Proteste und
Demonstrationen zu politisch sensiblen Themen immer wieder aufflammen können.
Reisenden wird zur Vorsicht geraten und dringend empfohlen, jegliche Kundgebungen,
Menschenansammlungen oder Demonstrationen weiträumig zu meiden. Insbesondere sollten Filmoder Tonaufnahmen von Demonstrationen, ihres Umfeldes oder von Polizisten/ Sicherheitskräften
und öffentlichen Gebäuden unter allen Umständen vermieden werden, da dies als
Spionagetätigkeit gewertet werden kann.
Reisende sollten während des Aufenthalts in Iran die aktuelle politische Lage aufmerksam
verfolgen und unter anderem an folgenden Daten besondere Vorsicht walten lassen: 11. Februar –
Revolutionstag; 14. Februar – Jahrestag von Anti-Regierungsdemonstrationen; 4. November Besetzung der US-Botschaft; 24. November 2012 – Ashura Fest; 29. November – Übergriffe auf die
britischen Botschaft; 7. Dezember - sog. Studententag
Fotografieren und Filmen (auch mit Mobiltelefon) sollte insgesamt restriktiv und mit der gebotenen
Sensibilität gehandhabt werden. Dem Auswärtigen Amt sind Fälle bekannt geworden, in denen
Touristen Kameras abgenommen und sie vorübergehend festgenommen wurden, da sie verdächtigt
wurden, öffentliche Gebäude oder Demonstrationen fotografiert zu haben. Ebenfalls abzusehen ist
vom Versenden von Fotos oder Reiseberichten, die in irgendeiner Weise Bezug zu aktuellen politischen
Entwicklungen haben. Gleiches gilt für SMS und Telefonate. Die entsprechende Kommunikation wird
überwacht und es sind Fälle bekannt, bei denen ausländische Staatsangehörige aufgrund derartiger
Kommunikation mit ihrem Heimatland angeklagt und verurteilt worden sind. Die Kommunikation im
Inland und mit dem Ausland ist phasenweise sehr schwierig und nicht immer möglich.
Iranischen Bürgern ist seit 4. Januar 2010 der Kontakt zu zahlreichen westlichen Organisationen und
Medien verboten ist. Iraner wurden zudem aufgefordert, keine Kontakte mit Ausländern,
ausländischen Botschaften und mit ihnen zusammenarbeitenden Organisationen „über das normale
Maß“ hinaus zu pflegen. In Einzelfällen wurden deutsche Staatsangehörige, die ihre Unterkunft in Iran
über soziale Netzwerke im Internet organisiert hatten, von den iranischen Behörden überprüft und um
sofortige Ausreise gebeten. Reisende sollten dies bei der Wahl einer Unterkunft insbesondere bei
ihnen persönlich unbekannten Gastgebern bedenken.
Alle Deutschen, die sich auch nur vorübergehend in Iran aufhalten, können in eine Krisenvorsorgeliste
aufgenommen werden. Die Botschaft rät dazu, auch für kurze Aufenthalte von dieser Möglichkeit
Gebrauch zu machen damit sie - falls erforderlich - in Krisen- und sonstigen Ausnahmesituationen mit
Deutschen schnell Verbindung aufnehmen kann. Die Deutschenlisten haben sich auch bei den
Unruhen der vergangenen Monate in anderen Ländern der Region als sehr hilfreich erwiesen. Die Liste
wird ausschließlich elektronisch geführt, eine Registrierung kann unter folgendem Link erfolgen:
Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttps://service.diplo.de/elefandextern/registration.do. Eine
gesonderte Übersendung der Personen- und Aufenthaltsdaten an die Botschaft ist nicht notwendig.
Terrorismus
Iran war in den letzten Jahren unregelmäßig Ziel terroristischer Anschläge, zuletzt zunehmend in
Minderheitenregionen. Die Anschläge richteten sich bisher nicht gegen Ausländer oder Touristen.
Reisende in Grenzregionen Irans zu Irak und zu Pakistan sollten grundsätzlich immer auch die jeweils
aktuelle Lage in den Nachbarländern in Betracht ziehen.
Seit Anfang 2009 haben iranische Sicherheitskräfte ihr Vorgehen gegen bewaffnete Gruppierungen in
der Provinz Sistan-Belutschistan (Südosten, Grenze zu Pakistan/Afghanistan) stark ausgeweitet.
Sicherheits- und Personenkontrollen wurden verstärkt, die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Die
iranische Regierung hat die Provinz im November 2007 für ausländische Staatsangehörige zur „no-goarea“ erklärt. Wiederholt wurden Ausländer in der Region festgehalten und längeren Verhören
unterzogen. Eine Weiterreise war in manchen Fällen nur noch mit iranischer Polizeieskorte möglich.
Dies geschieht vor dem Hintergrund einer zunehmenden Zahl bewaffneter Angriffe auf die
Sicherheitskräfte in den letzten Monaten. Die Situation in unmittelbarer Grenznähe und in der
Provinzhauptstadt Zahedan gilt als gefährlich. Zuletzt wurden am 15. Dezember 2010 bei einem
Anschlag in einer Moschee der Stadt Chabahar mindestens 38 Menschen getötet und me hr als 50
verletzt. Zuvor waren bei einem Doppelanschlag nahe einer schiitischen Moschee in Zahedan am 15.
Juli 2010 mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 300 Personen wurden verletzt.
Bei einem weiteren Selbstmordanschlag waren am 18. Oktober 2009 mindestens 42 Menschen
getötet und zahlreiche verletzt worden. Der Anschlag richtete sich gegen die Iranischen
Revolutionsgarden, es gab allerdings auch zivile Opfer. Im September 2010 wurden bei einer
Geiselnahme in dieser Region vier Menschen getötet.
In der Provinz Kurdistan und der ebenfalls von Kurden bewohnten Provinz West Azerbaijan gibt es
immer wieder Anschlagserien gegen lokale Repräsentanten aus Justiz, Sicherheitskräften und
sunnitischem Klerus. In diesem Zusammenhang haben Sicherheitskräfte ihr bereits seit Frühjahr 2009
intensiviertes Vorgehen gegen kurdische Separatistengruppen noch einmal verstärkt, bei
Auseinandersetzungen z.B. in der Stadt Sanandaj gibt es immer wieder Todesopfer. z.B. am 7.Oktober
2010 und 25. März 2011 als nach Medienberichten insgesamt sechs Polizisten und ein Passant ums
Leben gekommen sowie zwölf weitere Personen verletzt wurden. Am 1. April 2011 wurden vier
weitere Personen bei einem Bombenanschlag nahe der Stadt Marivan getötet. Seit Mitte Juli 2011
gibt es in der Region wieder verstärkt Kampfhandlungen zwischen Militär und der kurdischen
Separatistenorganisation PEJAK, mit mehreren Todesopfern auf beiden Seiten. Insbesondere die
Grenzreg ionen zum Irak und die Region um die Stadt Sardasht waren betroffen.
Terrorismus in anderen Landesteilen: Bei zwei Bombenanschlägen in Teheran, die sich offenbar
gegen zwei iranische Nuklearwissenschaftler richteten, wurden am 29. November 2010 eine Person
getötet und mehrere verletzt. Zu einer Bombenexplosion kam es am 12. April 2008 in einer Moschee
in der südiranischen Stadt Shiraz. Es wird empfohlen, bei Reisen in die Provinz Khuzestan die
Entwicklung der Sicherheitslage aufmerksam zu verfolgen. Am 15. April 2011 kam es anlässlich des
sechsten Jahrestages der Niederschlagung der Proteste der arabischstämmigen Bevölkerung gegen
eine Politik der Iranisierung in der Provinz im Jahre 2005 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen
zwischen Sicherheitskräften und der arabischen Minderheit in Ahwaz und mehreren anderen Städten
der Provinz (u.a. Hamidiyeh, Abadan, Khorramshahr). Dabei wurden mindestens 12 Menschen getötet
und 20 verletzt. Jegliche Menschenansammlungen sollten weiträumig gemieden werden.
Reisen über Land
Bei Individualreisen sollten Sie grundsätzlich vermeiden, allein nachts oder in einsamen Gebieten zu
reisen.
Von nicht notwendigen Individual- oder Trekkingreisen in die Kurdengebiete im Nordwesten Irans,
insbesondere entlang der türkischen und irakischen Grenze, wird grundsätzlich abgeraten.
Bei Reisen - insbesondere bei Individual- oder Trekkingreisen - in den Provinzen Kerman und SistanBelutschistan sowie in den Grenzgebieten Irans mit Pakistan und Afghanistan besteht ein
erhebliches Entführungsrisiko. Des Weiteren gibt es Berichte über sexuelle Belästigungen weiblicher
Individualreisender.
Auf der Strecke Zabul-Zahedan besteht ein Überfall- und Entführungsrisiko, auf der Strecke KermanBam wurden nach Errichtung einer Straßensperre Reisende von Mitgliedern einer terroristischen
Gruppierung erschossen. Es wird daher dringend davon abgeraten, auf dem Landweg, insbesondere
mit dem Fahrrad oder Motorrad, nach Pakistan oder Afghanistan zu reisen.
Für Afghanistan, Irak und die an Iran grenzende pakistanische Provinz Belutschistan bestehen
Reisewarnungen.
Die Deutsche Botschaft in Teheran kann bei der Beantragung von Visa für die Länder Afghanistan und
Irak sowie für Reisen nach Pakistan oder Indien auf dem Landweg durch die oben genannten
Regionen keine Unterstützung gewähren. Nach Auskunft der pakistanischen Botschaft in Teheran
können nur noch Visa an deutsche Staatsangehörige erteilt werden, die ihren Wohnsitz in Iran haben
und im Besitz einer iranischen Aufenthaltserlaubnis sind. Weitere Informationen können Sie auf der
Webseite der Botschaft unter: Externer Link, öffnet in neuem
Fensterhttp://www.teheran.diplo.de/Vertretung/teheran/de/04__rk/Bescheinigungen/__bescheinigu
ngen.html nachlesen
Bootsexkursionen
Besonderheiten in der „Straße von Hormuz
Bei Bootsexkursionen vor der Westküste der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und in die „Straße
von Hormuz“ wird dringend empfohlen, die Gewässer um die Inseln Abu Moussa, Greater Tumb und
Lesser Tumb zu meiden. Die drei Inseln werden sowohl von den VAE als auch von Iran beansprucht
und in Seekarten als zum jeweiligen Territorium gehörend ausgewiesen. Ausländische
Bootsbesatzungen, die sich den Inseln von VAE-Seite genähert haben, sind von iranischer Seite unter
dem Vorwurf der "Verletzung der iranischen Hoheitsgewässer und illegaler Einwanderung"
festgenommen und zu Haftstrafen verurteilt worden.
Kriminalität
In Teheran kommt es gelegentlich zu Personenkontrollen durch vermeintliche Sicherheitsbeamte. Die
Kontrolleure erweisen sich anschließend als Trickbetrüger, welche z.B. nach erfolgter "Kontrolle" die
Geldbörse oder deren Inhalt einbehalten. Es wird geraten, darauf zu bestehen, entsprechende
Kontrollen lediglich im Hotel oder der nächstgelegenen Polizeistation durchführen zu lassen. Die Zahl
der Diebstähle von Pässen, Geld und Taschen in Geschäften und auf der Straße (auch durch
Motorradfahrer) ist steigend. Besondere Umsicht ist hier geboten. Vorsicht ist auch bei von Fremden
angebotenen Süßigkeiten/Keksen und (offenen) Getränken geboten, da sich Diebe k.o.-Tropfen
bedienen, mit denen Touristen betäubt und komplett ausgeraubt werden. Im Sommer 2009 ist in
Nordteheran ein Entführungsfall bekannt geworden, bei dem ein Doppelstaater in seiner Wohnung
von einer Gruppe Männern abgeholt wurde, die sich als Polizisten ausgaben, Polizeiuniformen tr ugen
und gefälschte Dienstausweise vorzeigten. Die Entführer versuchten, eine Lösegeldsumme zu
erpressen. Er wurde über mehrere Wochen festgehalten, ehe der Polizei die Befreiung gelang.
Die in Iran geltenden Gesetze und moralischen Wertvorstellungen sind unbedingt zu respektieren
(siehe auch "Besondere strafrechtliche Vorschriften").
Naturkatastrophen
Mit Erdbeben unterschiedlichen Ausmaßes muss in allen Teilen des Landes gerechnet werden.
Militärische Sperrgebiete
Obwohl bestimmte Straßen auf Karten unter Umständen als befahrbar ausgewiesen sind, sollten
Hinweisschilder auf militärische Sperrgebiete unbedingt beachtet werden. Dies gilt insbesondere für
die Strecke SEMNAN - MO'ALLEMAN - JANDAQ durch die Wüste DASHT-E KAVIR. Auch in der
Grenzregion zum Irak und insbesondere in der Provinz Kurdestan gibt es zahlreiche Sperrgebiete, die
in jedem Falle gemieden werden sollten.
9. November Birecik nach Şanlıurfa ([ʃanˈlɯuɾfa], arabisch ‫الرها‬, DMG ar-Ruhā, kurdisch Riha,
syrisch-aramäisch
‫ ܐܘܪܗܝ‬Urhoy), 84,24 km, 5249,5 Gesamt km
Datum: 9.11.10
Tag: 101
TagesunterstützerIn: "Basisgeminde Frankfurt
c/o: Dr. Thomas Seiterich"
von: Birecik m NN 381
nach: Sanli Urfa m NN 535
km 84,24
Gesamt km 5183,2725 km/h: 11,25
Fahrzeit 07:29
gesamte Fahrzeit: 391:09:00
Anstieg in m pro h 139,91
Anstieg in m 1047 Abfahrt in m: 893
höchster Punkt in m NN 817
Steigung/Gefälle 2,30
Heute fahren wir in der Morgensonne über den Firat und dann direkt den Berg hinauf zum ersten
Pass. Die Gegend ist komplett für die Landwirtschaft genutzt, überall Felder und wieder riesige
Plantagen. In der Ferne sehen wir den Birecik-Staudamm,
der als letztes in dem Großprojekt fertig geworden ist. Nun stehen immer noch einige Staudämme
aus.
Selbst auf dem Pass sind Felder, wenngleich dort nur ein Stück Wald ist. Wenn Wald gepflanzt wird,
dann wächst er auch. Es ist extrem windig und so kämpfen wir uns gegen den Wind und bekommen –
obwohl es bergab geht – nur einen Schnitt von 10 km/h. Wir kommen durch ein Dorf und füllen
unsere Wasservorräte beim Laden auf. Seit Tagen haben wir schon keine Quelle mehr gesehen. Wir
bekommen einen Tee angeboten und haben so die Möglichkeit, ein wenig mit Ruhe das Dorf
anzuschauen. Der Laden ist auf der Seite der Moschee und zum ersten Mal ist der Kühlschrank davor
vergittert und abgeschlossen. Eine Gruppe von kleinen Schulkindern steht neugierig in einiger
Entfernung und schaut uns an. Gegenüber sind Kinder in demselben Alter, die keine Schuluniform
tragen und vor einem Haus sitzen, das am Eingang zur Straße ist, die auf einen Hügel führt. Männer,
die aus dem Bus aussteigen, wechseln die Straßenseite, um an dem Hügel nicht direkt
vorbeizugehen. Wir nehmen das wahr und fahren nach dem Tee weiter. Es ist eine Gegend, in der
wieder die Tankstellen alle verfallen sind. Nach einer Weile finden wir eine mit Restaurant und
kommen an der Schule vorbei die gerade zur Mittagszeit aus ist. Es rennen eine Schar von Schülern
schreiend hinter uns her und wieder fliegen die Steine. Wir fragen uns langsam, was das eigentlich
soll und merken, dass wir mit der Freundlichkeit der Erwachsenen immer weniger anfangen können,
wenn die Kinder Steine werfen. Gestern sind wir auch an drei Jungs vorbei gekommen, die die
Taschen voll Steine hatten, sich dann aber doch nicht getraut haben zu werfen.
Nach dem Mittagessen fahren wir durch eine kargere Gegend, in der es auch Schneekettenpflicht
gibt. Dennoch gibt es Felder und Plantagen, aber sie sind weniger groß oder immer wieder durch
Steine und Berge unterbrochen. Zum Teil ist es aber auch nur noch Steppe. Je weiter wir nach Osten
kommen, desto häufiger wird die Steppe - zugleich sehen wir, dass das Bewässerungssystem nicht
mehr mit den Viadukten funktioniert, sondern unterirdisch gelegt ist. Der Wind ist immer noch sehr
stark und wir werden über Tal und Hügel geführt. Wir entscheiden, bis Şanlıurfa (arabisch ‫الرها‬,
DMG ar-Ruhā, kurdisch Riha, syrisch-aramäisch
‫ ܐܘܪܗܝ‬Urhoy) zu fahren, auch wenn es dann
dunkel sein wird. Kurz vor Urfa ist die Landschaft nur noch Steppe und sehr hügelig. Es ist eine fast
unwirkliche Landschaft, nochmal verstärkt durch das Licht der untergehenden Sonne. Wir fahren
nach Urfa hinein und finden ein Hotel, wo wir die Räder im Hotel unterbringen können – wenngleich
der Manager darüber nicht froh aussieht.
Samstag, 10. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren besuchen wir die älteste Tempelanlage der Welt.
Donnerstag, 11. November 2010
8.-11. November - 100, 101, 102, 103
10. und 11. November Şanlıurfa ([ʃanˈlɯuɾfa], arabisch ‫الرها‬, DMG ar-Ruhā, kurdisch Riha, syrischaramäisch
‫ ܐܘܪܗܝ‬Urhoy)
Heute morgen beschließen wir, dass wir noch einen Tag länger in Şanlıurfa (arabisch ‫الرها‬, DMG arRuhā, kurdisch Riha, syrisch-aramäisch
‫ ܐܘܪܗܝ‬Urhoy) bleiben. Wolfgang hat sich aus dem Essen
irgendwas eingefangen und liegt daher mit leichtem Fieber und Durchfall im Bett. Außerdem wollen
wir uns unbedingt Göbekli Tepe, die älteste bekannte Tempelanlage der Welt, anschauen. So gehen
wir heute nur am Nachmittag für einen kurzen Spaziergang in die Stadt, die sehr schön ist.
Wir gehen durch das Gassengewirr vorbei an lauter kleinen Geschäften und noch kleineren Gassen,
aus denen einen immer Kinder und Katzen anschauen.
Die Stadt ist so alt, dass sich die verschiedenen Kulturen und Einflüsse noch wiederspiegeln.
In allem eine bunte Mischung an Kleidung und Kopftüchern, wobei die Männer beinahe öfters eines
tragen als die Frauen. Hier ist es üblich, auf kleinen Hockern sich sein Essen selbst zu „bauen“, man
entscheidet sich für einen Fleischspieß, das obligatorische Grünzeugs und das Brot liegt auf dem
Tisch, ebenso Messer und Brettchen. Zunächst dachten wir, dass das nur für die Touris gemacht ist,
aber es sitzen alle möglichen Menschen auf den Höckerchen.
Anstrengend bleiben die Kinder, die mit lautem „Hello, hello, money, money“ hinter uns her laufen.
Inzwischen, heute ist ja der 11.11., antworten wir ab und an mit „Alaaf“. Vielleicht nicht ganz nett,
aber nach dem 30. „Hello, hello, money, money“ geht uns ein wenig die Empathie ab. Dennoch ist die
Zahl der Straßenkinder überschaubar, es scheinen eingeteilte Reviere zu sein, die um das Hotel
herum kennen wir bereits und sie uns und wir werden in Ruhe gelassen. Bei allen anderen ist ein Teil
einfach auch das so andere Aussehen von uns, vor allem von Gunda.
Am Abend bereiten wir die weitere Reise vor, suchen gute Karten für den ‫عێراق‬
‫ كۆماری‬und den
‫ ايران‬und wollen mal eben die Tabelle verschicken. Das Mal eben wird eine abendfüllende Aktion,
weil das mit dem Adressen nicht klappt. Irgendwann haben wir es raus, und nun wird es in Zukunft
leichter. Wir genießen die freie Zeit, in der wie solche Dinge und auch die gesamte Wäsche waschen
in Ruhe tun können.
Heute wollen wir endlich Balıklıgöl aufsuchen, wo ‫هيم‬
ِ ‫إبرا‬
َ der Legende nach mitsamt den glühenden
Kohlen auf denen er wegen seines Glaubens verbrannt werden sollte, wieder gelandet ist. Die Kohlen
sind nun Karpfen. Überhaupt ist die Stadt so etwas wie ein Zentrum religiöser Pilger aller drei
abrahamitischer Religionen, wenngleich die christlichen Kirchen allesamt zerstört sind bzw. die
einzige existierende als Gefängnis genutzt wurde und nun auch noch kaum auffindbar ist. Heute sind
wir dann zur Tempelanlage gefahren,
die ungefähr 16 km außerhalb auf dem höchsten Teil des Gebirges nördlich von Şanlıurfa liegt,
Eine beeindruckende Anlage, die älteste bekannte, ungefähr 11.000 Jahre alt. Es sind Pfeiler mit
Reliefs zu erkennen.
Wir werden sehr dezent von einem Jungen geführt. Es ist eine Anlage, die als solche atemberaubend
ist und zudem noch in einer wunderschönen Landschaft.
Nett ist, dass dort extra Kamele für die Touristen liegen, die sich von uns aber nicht weiter stören
lassen.
Sonntag, 11. November 2012
Heute vor zwei JAhren
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Heute vor zwei JAhren besuchen wir Abrahams Teich.
Wikipedia:
Der Balıklıgöl (deutsch Fischteich) ist ein künstlicher Teich im Südosten der Türkei in der Provinz
Şanlıurfa. Der Teich liegt südwestlich des Stadtzentrums von Şanlıurfa. Er wird auch Teich des
Abraham genannt. Er ist etwa 150 × 25 m groß. Nach islamischer Vorstellung ist der Balıklıgöl
Richtstätte des Propheten Abrahams.
Laut dem Koran wollte König Nimrod den Propheten Abraham auf dem Scheiterhaufen verbrennen.
Doch Gott verwandelte das Feuer in Wasser und das brennende Holz in Karpfen. Deshalb gelten die
Karpfen im Teich als heilig und dürfen nicht gegessen werden.[1]
Zu dem Komplex gehören die Halil-Rahman-Moschee, Rizvaniye-Moschee, der Gölbaşı-Garten und die
Geburtshöhle Abrahams.[1][2][3] Den Besuchern ist es gestattet, die Fische zu füttern, sie dürfen sie aber
nicht fangen. Im Süden des Beckens liegt der Gölbaşı genannte Park, der von Kanälen durchzogen ist.
Über diese ist der Balıklıgöl mit einem weiteren Teich mit Namen Ayn-i Zeliha Gölü verbunden, der
eine Größe von 30 × 50 m hat. Dieser ist nach Zeliha, der Tochter Nimrods benannt, die an Abraham
glaubte und mit ihm ins Feuer gehen wollte[2]. Im Südwesten des Sees liegt die Rizvaniye-Moschee, die
in der Regierungszeit der Ayyubiden, einer muslimisch-kurdischen Dynastie, errichtet wurde.[1] Die
Geburtshöhle Abrahams liegt etwa 800 Meter vom Balıklıgöl entfernt. Jedes Jahr pilgern über eine
Million Muslime aus der ganzen Türkei und anderen Ländern nach Şanlıurfa, um diese heiligen Stätten
zu besuchen.[1]
Donnerstag, 11. November 2010
11. November Fortsetzung - 103
11. November Fortsetzung
Zum Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg zu Balıklıgöl. Wir finden eine wunderschöne
Parkanlage vor,
in der zwei Radfahrer umringt sind von Polizei.
Die beiden sind französisch sprechende und machen sich wieder auf den Weg. Wir folgen den
Bächen, die gerade geputzt werden
und kommen zum eigentlichen Teich als gerade der ‫ مؤذّن‬ruft.
Im Teich tummeln sich unendlich viele Karpfen, um den Teich herum sind religiöse Bauten, die in der
Dunkelheit schön beleuchtet sind.
Wieder fällt uns auf, dass Männer die Kinderwägen schieben.
Anschließend gehen wir durch die engen Gassen des Basars zurück und entdecken, dass dort schon
überall zusammengepackt wird. Hier arbeiten mindestens so viele Kinder wie Erwachsene und wir
haben nicht den Eindruck, als würden sie nach Schulschluss nur ein wenig mithelfen. Als wir den Weg
zurück suchen, biegen auf der Straße, in die der Basar an einer Seite mündet, nach rechts, um am
Ende nach links abzubiegen und zurückzugehen. Auch hier schließen die Geschäfte und es ist ein
hektisches Treiben. Ein Händler spricht uns an und macht pantomimisch uns etwas deutlich, was wir
nicht verstehen. Wir gehen weiter und ein zweiter Händler hält uns an und macht uns ganz deutlich,
dass wir in die Richtung nicht weiter gehen sollen. Als wir es zunächst doch überlegen, hält er uns
fest und macht seine Meinung noch deutlicher. Wir drehen um und auch der erste Händler nimmt
das wahr. Nach wenigen Metern sind wir wieder auf der Hauptstraße, dort geht das Geschäftsleben
munter weiter. Heute Abend heißt es dann packen, den Wagen ölen und früh schlafen gehen, denn
morgen geht es weiter.
Uebrigens: Vor 100 Tagen waren wir noch in Deutschland!
Mittwoch, 10. November 2010
Sponsored by StattReisen Bonnn
Mittwoch, 10. November 2010
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Piri´s Wunderschuhe
Mittwoch, 10. November 2010
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Mittwoch, 10. November 2010
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Mittwoch, 10. November 2010
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Mittwoch, 10. November 2010
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Mittwoch, 10. November 2010
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Mittwoch, 10. November 2010
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Mittwoch, 10. November 2010
Ägäis ^ Marmarameer ^ Ägäis ^ Schwarzes Meer ^ Mittelmeer
Mittwoch, 10. November 2010
5.000 km - 100 Tage
Ving Chun-Gruß nach 5.000 km und 100 Tagen aus der Türkei für Sigung Sifu-Meister Birol Özden und
alle Ving Chun-Leute!
Mittwoch, 10. November 2010
5.000 km
Donnerstag, 11. November 2010
Nach 100 Tagen - unsere Erfahrung mit den Produkten
1. Mäntel vom Rad und Wagen:
Continental Travel Contact und Rubena (20 für den Wagen) sind nach 3500 km kaputt.
2. ABUS-Schkösser
Bügelschloss:
Von der Sicherheit super, aber hoher Wartungsbedarf bei Regen. Ohne regelmäßiges und massives
Ölen geht gar nichts mehr
Zahlenschlösser für Gepäcksicherung: im Alltag sehr gut, da die Taschen nicht einfach vom Rad
genommen werden können. Aber auch hier hoher Wartungsbedarf. Und: die Zahlen sind anfällig
gegenüber Regen und dann kaum lesbar.
3. Magura
Die Bremsen sind super, auch unter massivem Regen. Der Schnellverschluss ist super für die
Reperaturen von Reifen. Blemsklötze noch nicht ausgewechselt nach 5000km
4. Ortlieb
Das Rollprinzip von Ortlieb ist anfällig bei starkem Regen: es läuft auch dann Wasser hinein wenn es
drei-viermal gerollt ist. Die Klassik ziehen das Wasser über die Schnüre. Bei schlechtem Wetter
braucht es innen extra Packsäcke (von Ortlieb.....)
Der Klickverschluss der Lenkertasche lässt nach so dass er manuel bedienst werden muss.
5. Tacho M 10.0
Der Tacho wird auf die Halterung gedreht, diese Konstruktion ist nach 5000 km bereits kaputt
gewesen, so dass der Tacho abfiel.
6. Robens Lemon Grey Zelt
Das Zelt selbst ist für unsere Zwecke ideal: Innen- und Außenzelt sperat auf- und abbaubar. Platz
vorne und hinten, gute Höhe. Aber: es ist so dicht, dass sich Kondenswasser bildet, so dass das
Innenzelt geöffnet sein muss wenn der Temperaturunterschied zu groß zwischen Innen- und
Außenzelt wird. Folge: es wird wirklich kalt. Das Außenzelt hat einen Konstruktionsfehler: es ist an
den Ecken zu kurz geschneidert, so dass das Wasser auf das Innenzelt läuft.
7. Schimano-Radschuhe
Sind super, auch bei extremsten Regen. Aber: an der Spitze löst sich das Material.
8. Kocher Trangia
Ist ein klasse Kocher, gerade auch das Multifuel. Aber: der Gaskocher hat nach einem Jahr seinen
Geist aufgegeben. Es kommt Gas, aber keine Flamme entzündet sich, bzw sie geht direkt wieder aus,
auch nach mehrfahcher Reinigung. Bisher Benzin ohne Probleme.
9. Trangia Multi-Disk
Was würden wir nur ohne machen! Super um die Nudeln abzugießen, das heiße Wasser kommt
inzwischen immer in die Thermoskanne.
10. UCO Candle Lanterns
Die Zeltkerze ist sehr gut konstruiert, sowohl Licht als auch Wärme. Aber: die Größe der Kerze ist nur
als Original zu bekommen, sonst nicht. Als Origina außerhalb von großen Outdoor-Läden nicht zu
kriegen. Dünne Kerzen machen mehr Arbeit als Wärme und Licht. Dicke Kerzen müssen zurecht
geschnitten werden und bei schlechter Qualität rußen sie. Dennoch: wir würden nichts anderes
nehmen, aber das Innenleben des Systems müsste auf variable Dicken verändert werden.
11. Zeltunterlage
Auch wenn die LKW-Plane groß ist, ohne ginge es kaum.
12. Geld
Montag, 12. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren erleben wir das Südostanatolienprojekt.
Wikipedia:
Das Südostanatolien-Projekt (GAP, türk. Güneydoğu Anadolu Projesi (GAP)) ist das größte regionale
Entwicklungsprojekt der Türkei. Es umfasst insgesamt 22 Staudämme, 19 Wasserkraftwerke und
Bewässerungsanlagen entlang der beiden Flüsse Euphrat und Tigris. Das ursprünglich angestrebte
Ziel, 2010 GAP zu beenden, hat die türkische Regierung um mehrere Jahre verschoben. Wenn das
Projekt abgeschlossen ist, wird die Türkei nach eigenen Angaben damit 28 Prozent ihres
Wasserpotenzials kontrollieren.
Komponenten des GAP
Das GAP wurde in den 1980er in Angriff genommen und soll das Wasser des Euphrat und Tigris zur
wirtschaftlichen Nutzung erschließen. Insgesamt sollen 22 Staudämme und 19 Wasserkraftwerke
gebaut werden.
Atatürk-Staudamm
Atatürk-Staudamm
Atatürk-Staudamm
Der Atatürk-Staudamm war der erste und ist der größte der 22 Staudämme. Er staut das Wasser des
Euphrats. Sein aufgestautes Wasser soll über die zwei Şanlıurfa-Tunnel auf landwirtschaftliche
Nutzflächen zur Bewässerung geleitet werden. Der Atatürk-Stausee hat die 1,5 fache Fläche des
Bodensees. Der Staudamm ist der drittgrößte der Welt. Mit einer Gesamtleistung von 2400 MW wird
hier fast ein Zehntel der Energie des Landes erzeugt (Stand 2003).
Der Atatürk-Staudamm wurde zu einem ökologischen und ökonomischen Desaster, das jedoch in der
westlichen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt blieb. Fünfzehn Jahre nach seiner Eröffnung im Jahre
1983 drohte er zu verschlammen. Das Erdreich der umliegenden Berge erodierte immer mehr und
rutschte in den Stausee. Nach Alarmrufen von Wissenschaftlern und der Presse beschloss die türkische
Regierung 1998 eine Wiederaufforstung der Hänge rund um den Atatürk-Stausee. Eine Fläche von der
Größe des Saarlandes sollte begrünt werden. Bei der größten ökologischen Rettungsaktion in der
Geschichte der Türkei bepflanzten Tausende von freiwilligen Studenten das See-Ufer mit Bäumchen.
Die Euphrat-Staustufe Birecik liegt bei Birecik unterhalb des Atatürk-Staudamms. Sie dient neben der
Stromerzeugung auch der landwirtschaftlichen Bewässerung und besteht aus einem 2,5 km langen
Staudamm. Die Turbinen erzeugen pro Jahr 2,5 Milliarden Kilowattstunden.
Weitere Staudämme
Der Ilisu-Staudamm soll den Tigris stauen und würde in der Nähe zur irakischen Grenze gebaut
werden. Der Damm soll 135 Meter hoch und 1820 Meter lang werden und ein Gebiet von 313
Quadratkilometer überfluten, darunter auch historische Kulturdenkmäler, wie etwa die
mittelalterliche Stadt Hasankeyf.
Die Şanlıurfa-Tunnel sind mit je 26,2 km Länge und 7,62 m Innendurchmesser die längsten
Bewässerungstunnel der Welt. Allein diese beiden Tunnel entziehen dem Euphrat eine Wassermenge
von 328 m³/s. Durch den Euphrat strömt ein Wasservolumen von ca. 700 m³/s. Die Flüsse Euphrat und
Tigris führen jährlich 50 Mrd. m³ Wasser.
Wasserturbinen zur Energiegewinnung
Neben der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und der Stromgewinnung umfasst das GAP auch
den Bau landwirtschaftlicher und städtischer Infrastruktur, Forstwirtschaft, Bildung und den
Gesundheitsbereich. Nach den staatlichen Planungen sollte das Projekt 2010 fertiggestellt werden
und 32 Milliarden Dollar kosten. Seit Beginn des Projektes wurden bis zum Jahr 2000 14 Mrd. Dollar in
das GAP investiert. Doch nach sorgfältiger Beobachtung des türkischen Finanzministers wurde die
Subvention für dieses Projekt aufgrund starker Staatsverschuldung eingeschränkt.
Das Projekt umfasst neun Provinzen, die im historischen Ober-Mesopotamien zwischen den beiden
Flüssen Euphrat und Tigris liegen:
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Adıyaman,
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Batman,
Diyarbakır,
Gaziantep,
Kilis,
Mardin,
Siirt,
Şanlıurfa,
Şırnak
Ziele des GAP
Mit der Fertigstellung des Projektes sind mehrere Ziele verbunden, besonders die wirtschaftliche und
soziale Entwicklung des lange Zeit vernachlässigten Südostens der Türkei. In diesem Gebiet lebt
größtenteils die kurdische Minderheit. Durch die wirtschaftliche Entwicklung erhofft sich die
Regierung auch eine Entschärfung der sozialen Lage der Kurden und damit auch einen Beitrag zur
Lösung der kurdischen Frage. Zudem soll durch das Entwicklungsprogramm die Binnen-Migration und
Landflucht von Ost nach West verringert werden.
Ziele
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Bewässerung und das Urbarmachen des unfruchtbaren Land in Syrien, der Türkei, des Irak
und des Irans
Entwicklung des unterentwickelten Osten der Türkei und Erhöhung des Lebensstandards und
Einkommensniveaus der Bevölkerung
Schaffung von 5 Millionen neuen Arbeitsplätzen[1] in allen Bereichen (Dienstleistung, Industrie
und Landwirtschaft)
Energiegewinnung und Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
zusätzliche staatliche Einnahmen durch den Wasserhandel mit den Nachbarländern und dem
ganzen Nahen Osten (z. B. Israel)
Bewässerung der Steppe zur Erschließung landwirtschaftlicher Nutzflächen
Diversifizierung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse
Bewässerung heute in der Region
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Erhöhung des Exports aus der Region durch eine exportorientierte Agrarproduktion
Ansiedlung von Industrien: In der ersten Stufe ist eine Ansiedlung der
Lebensmittelverarbeitung geplant, danach sollen weitere Industriezweige wie
Möbelherstellung, Textil und Chemie folgen.
Förderung des Tourismus: Erschließung vieler historischer und archäologischer Stätten durch
den Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Hotels usw.)
Gesellschaftliche Umwandlung: Frauenprojekte, Ausbildung, Erziehungstätigkeiten und
Gesundheitsleistungen
Landwirtschaft
Baumwoll-Anbaugebiete in der Türkei
Mit Hilfe riesiger Bewässerungsanlagen soll eine Fläche von 1,7 Millionen Hektar zwischen den beiden
Flüssen bewässert und so zur landwirtschaftlichen Nutzung erschlossen werden. Das entspricht fast
der Größe Thüringens. Mit dem Fertigstellen des GAP wird sich die bewässerte Fläche der Türkei
schätzungsweise verdoppeln.
Allein bei der Produktion von Baumwolle erwartet man eine Erhöhung von derzeit 150.000 Tonnen
auf 400.000 Tonnen. Damit wird die Region zu einer der vier wichtigsten Anbauflächen für
Baumwolle. Baumwolle ist für die Türkei insofern wichtig, da dessen Nachfrage nach dem Rohstoff
größer ist als die Kapazität zur Deckung des eigenen Bedarfs. Bereits jetzt zählt die Türkei neben
China und anderen Ländern zu den Haupttextil-Produzenten der Welt.
Neben Baumwollfeldern entstehen allerdings auch Pistazien- und Mandelbaumplantagen, Erdbeer-,
Sojabohnen- und Weizenfelder und Truthahnfarmen.
Die Erträge von Baumwolle, Gerste und Weizen verdreifachten sich auf den bewässerten Flächen, vor
allem in der Ebene um Harran. Wie aus den Erfahrungen mit anderen Staudammbauten bekannt
wurde, steigen nach der Inbetriebnahme mit dem Grundwasserspiegel auch die Bodensalze nach
oben und machen die Böden unfruchtbar. Auch die Harran-Ebene war einst eine der größten
Kornkammern der Türkei, doch schon heute sind mehr als 20 % des Bewässerungsgebietes zu
versalzen, um noch als Anbaugebiet von Nutzen sein zu können.
Bewässerungskanal in Harran
Fischerei
Zurzeit wird über die Errichtung von Fischzuchtfarmen auf den neu entstandenen Seen nachgedacht.
Auf den Stauseen um den Atatürk-Staudamm zeichnet sich derzeit bereits eine derartige Entwicklung
ab.
Elektrizität
Die bereits bestehenden 17 Wasserkraftwerke versorgen die Türkei mit 8,9 Milliarden
Kilowattstunden Energie. Der Verbund dieser 17 Wasserkraftwerke ist der größte der Welt. Nach der
Fertigstellung soll die Region jährlich eine Energiemenge von 27 Milliarden Kilowattstunden
produzieren. Dies entspricht 30 % des türkischen Jahresbedarfs.
Aktueller Stand
Projektstand Juni 2000
Fertig
Energie Kapazität (MW) 4,490
Energie Produktion (MWh/Jahr) 16704
im Bau
Geplant
Summe
898
1,947
7,335
3286
7119
27109
Bewässerte Fläche (ha) 212,197 159,147 1,428,656 1,800,000
Zahl der Staudämme 12
Zahl der Wasserkraftwerke 6
2
8
22
2
10
18
Das ursprüngliche Ziel, das Projekt bis 2010 fertigzustellen, wurde nicht erreicht. Die Fertigstellung
mancher Dämme ist überfällig, wie zum Beispiel die in der Nähe von Hatay. Die Ursachen für die
Verzögerung sind vielfältig. Hierzu gehören ökonomische Krisen, diplomatische Probleme und der
Kampf gegen die PKK während der langen Projektzeit. In den frühen 1990er kam das Projekt in der
Hochzeit zwischen den Kämpfen der PKK und der türkischen Armee fast vollständig zum Erliegen.
Eine Reihe von wirtschaftlichen Rückschlägen führte immer wieder dazu, dass die Regierungen den
Geldhahn für das Projekt zudrehten oder zumindest verringerten.
Zudem mussten immer wieder rechtliche Sachverhalte geklärt werden. Dies betraf vor allem
Enteignungen und Überflutung von historischen Orten.
Beteiligung deutscher Unternehmen / Hermesbürgschaften
Mehrere Unternehmen aus den Ländern Österreich, Deutschland und der Schweiz investieren in das
Projekt, vor allem Unternehmen aus dem Bau- und Elektrosektor. Nachdem die Weltbank und die
Schweizer Großbank UBS sich aus dem Projekt zurückgezogen haben, unterstützen die deutschen
Banken Sparkasse und die zur Sparkassengruppe gehörende Deka-Bank das Projekt. Die Regierungen
der genannten Länder sichern ihre Unternehmen durch sogenannte Hermesbürgschaften mit einer
Summe von 450 Millionen Euro ab. Der Gesamtwert der Investition beträgt 1.2 Milliarden Euro.[2]
Auswirkungen und Probleme auf nationaler Ebene
Sozial
Bis jetzt sind kaum Arbeitsplätze für Ansässige geschaffen worden. Die „guten“ Stellen gehen zumeist
an gut ausgebildete Arbeiter aus dem Westen der Türkei. Zudem profitieren von den neuen
landwirtschaftlich erschlossenen Gebieten vor allem die alten Großgrundbesitzer (Agas).
Ein weiteres Problem ist die Umsiedlung von Dörfern und deren Bewohnern aus Gebieten, die durch
die Stauung der Flüsse überschwemmt werden. Von den Umsiedlungen sind über 4000 Dörfer und
mehr als 5000 Siedlungen betroffen. Allein der Atatürk-, Karakaya- und Bireçik-Damm haben zu
Umsiedlungen von etwa 90.000 Bewohnern geführt. Viele Betroffene bekommen nur unzureichende
Entschädigungen für ihre verlassenen Ländereien und Besitztümer oder aber ihr Einkommen liegt
unterhalb des Niveaus, das sie früher erwirtschaftet haben. Daher ist die Mehrzahl der entschädigten
Personen mit ihren neuen Siedlungen unzufrieden.
70 % der bebaubaren GAP-Fläche ist Staatseigentum, 25 % verteilen sich auf die Großgrundbesitzer
und lediglich 5 % auf die Vielzahl der Kleinbauern. Um optimale landwirtschaftliche Erträge erzielen
zu können, müssen große Flächen mit Maschinen, Dünger und Pestiziden bearbeitet werden. Der
Großteil der Kleinbauern kann höchstwahrscheinlich nicht die finanziellen Mittel für diese
Investitionen aufbringen. Daher werden auch kaum Kleinbauern von diesem Projekt profitieren,
sondern nur die alten Großgrundbesitzer. Es ist deshalb zu bezweifeln, ob die angestrebte
Verbesserung des Lebensstandards und Erhöhung der Einkommen die Subsistenzfähigkeit der Bauern
erreichen wird.
Ökologisch und kulturell

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Versalzung des Bodens durch Überdüngung und Hebung des Grundwasserspiegels
Überschwemmung alter archäologischer Fundorte und Kulturstätten wie Zeugma, Allianoi,
Hasankeyf u. a.
drastische Verringerung des fruchtbaren Schwemmlands in den Flüssen nach den Staumauern
Hohe Verdunstungsverluste über großen Wasserflächen in ariden bzw. semi-ariden Räumen
Verdrängung von Kleinbauern durch industrielle Landwirtschaft
Auswirkungen und Probleme auf regionaler Ebene: Wasser als Konfliktstoff
Probleme mit den Anrainerstaaten
Das Projekt wird von den Regierungen der Nachbarstaaten Syrien und Irak mit Argwohn und Sorge
beobachtet. Die Staudämme und Bewässerungsanlagen reichen bis an ihre Grenzen heran. Führende
Politiker beider Länder befürchten, dass die Türkei eines Tages das Wasser als politisches
Machtinstrument einsetzen könnte. Die Türkei ist aufgrund der großen Speicherkapazitäten der
Staudämme in der Lage, jederzeit den beiden Nachbarn einfach das Wasser "abzudrehen". Die
Befürchtungen werden durch entsprechende Äußerungen türkischer Politiker nicht gerade besänftigt:
Der ehemalige Ministerpräsident und spätere Staatspräsident Turgut Özal wird zitiert mit den
Worten: „Die anderen Staaten der Region haben Öl, wir haben Wasser.“ Das Misstrauen der
Nachbarn stieg auch deshalb, weil die Türkei eng mit den USA und Israel verbündet war.
Durch den Einsatz von Pestiziden und anderer Mittel gelangt chemisch belastetes Wasser zu den
syrischen Bauern, welche zunehmend Ernteverluste beklagen. Zudem haben sowohl Syrien als auch
der Irak eine stark wachsende Bevölkerung, die zu einem großen Teil aus Kleinbauern bestehen. Daher
ist anzunehmen, dass ihr Wasserbedarf zukünftig steigen wird und die sozialen Spannungen
zunehmen.
Auch aufgrund dieser Probleme gehört der GAP-Komplex zu den am stärksten bewachten und
geschützten Objekten seiner Art. Unter anderem sind Flugabwehrraketen zum Schutz der Staudämme
in der Region stationiert.
Internationale Abkommen und das Völkerrecht
Gegenwärtig fließt über die Grenze eine Wassermenge von ca. 700 m³/s. In bilateralen
Verhandlungen von 1984 und 1987 hat die Türkei Syrien und Irak eine Wassermenge von 500 m³/s
zugesichert. Syrien und Irak teilen sich das Wasser im Verhältnis von 58 zu 42.
Syrien ist in einer denkbar schlechteren Position gegenüber der Türkei als der Irak. Aufgrund seiner
Ölvorkommen hat der Irak eine bessere Verhandlungsposition als Syrien, das über kein Öl verfügt. In
rechtlicher Hinsicht sind die Verhandlungen ohnehin festgefahren. Die Staaten verschanzen sich hinter
gegensätzlichen Positionen, die sich auf unterschiedliche völkerrechtliche Auffassungen berufen.
Syrien und Irak versuchen das Rechtskonzept der "geteilten Ressource" geltend zu machen, was ihnen
2/3 des Wassers zusprechen würde. Die Türkei favorisiert das Konzept der "equitable and reasonable
utilization", wie es von der UN-Völkerrechtskommission in ihren "Draft Articles on the Law of Nonnavigational Uses of International Watercourses" zugrunde gelegt wurde.
Zitat

„Staudämme sind ein typisches Phänomen für Länder der Dritten Welt. Dabei bedeuten
gigantische Staudammprojekte zur Gewinnung von Wasserkraft nichts anderes als
ökologischer Selbstmord. Bei kleineren Dämmen ist es nicht anders: Sie bringen
vorübergehend Reichtum, sind aber langfristig gesehen für die Landwirtschaft eine
Katastrophe. Das größte Problem der Türkei ist, dass man bei der Wahl der Standorte für die
Staudämme nicht nach wissenschaftlichen Kriterien handelt. Das ist sehr traurig. Die
langfristigen Interessen werden dem kurzfristigen Profit geopfert.“ Prof. Ismail Duman,
Universität Istanbul (aus: „Schätze im nassen Grab.“ [1])

12. November Şanlıurfa ([ʃanˈlɯuɾfa], arabisch ‫الرها‬, DMG ar-Ruhā, kurdisch Riha, syrischaramäisch
‫ ܐܘܪܗܝ‬Urhoy) nach Tanyeli, 84,96 km, 5335,3 Gesamt km
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Datum: 12.11.10
Tag: 104
TagesunterstützerIn: "Basisgeminde Frankfurt
c/o: Dr. Thomas Seiterich"
von: Sanli Urfa m NN 535
nach: Tanyeli m NN 596
km 84,96
Gesamt km 5268,2327
km/h: 13,79
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Fahrzeit 06:09
gesamte Fahrzeit: 397:18:00
Anstieg in m pro h 51,87
Anstieg in m 319
Abfahrt in m: 258
höchster Punkt in m NN 728
Steigung/Gefälle 0,68
Wir packen unsere Räder vor den erstaunten Blicken der anderen Gäste. Nach unserer
Erfahrung sind die eifrigen Mitarbeitenden, die zu Beginn, also bei Bezug des Zimmers, einem
in einem Tempo helfen, dass es einen schwindelig macht und für uns auch nicht möglich ist,
da das mit den Rädern halt etwas länger dauert als einen Rollkoffer zum Aufzug zu rollen,
zum Check-Out nicht mehr weiter interessiert an uns und so können wir in Ruhe bepacken
und auschecken, ohne dass uns die Taschen aus der Hand gerissen werden.
Durch das morgendlich Şanlıurfa kommen wir ohne Stau hindurch und befahren ein kurzes
Stück die neue Autobahn, die an der Universität schon fertig weit. Anschließend führt uns der
Weg vorbei an Baumwollfeldern, die maschinell schon geerntet sind und nun nach einer
zweiten Ernte per Hand durch Familien einer dritten Ernte unterlaufen: diesmal werden die
Baumwollpflanzen aus der Erde geholt, gestapelt und auf Wagen verladen. Auch hier sind
wieder Familien am Werke, Mütter mit Babies unterm Arm, Kinder, Alte. Alle sind dabei.
Nachdem die Straße eine ganze Weil durch die Ebene führt geht sie bald einen Pass hoch.
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Dort ist die Gegend wieder deutlich unwirtlicher, auf der einen Seite Steppe, auf der anderen
Seite der Steppe und den Steinen abgerungener Acker.
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Wir sind schon über mehrere Kanäle gefahren
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und sehen die moderne Bewässerung.
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Mit dem Pass hat uns unsere Tankstellenlogistik verlassen und so fahren wir und fahren wir
ohne an irgendeiner Logistik vorbeizukommen. Wir haben zwar genug Wasser, aber
irgendwann Hunger. Es kommt nach 14:00 Uhr, da sind wir schon über 70 km gefahren, ein
kleiner Laden, an dem wir halten. Wir entschließen uns, dort zu picknicken und kaufen Brot,
Cola und Wurst ein. Ein Teil davon wird uns geschenkt. Als wir sitzen, bekommen wir noch
Oliven, Käse, Honig und Suppe dazu geschenkt. Wir füllen unsere Wasser und Saftvorräte auf
und auch das wird uns geschenkt. Es ist ein kleiner Laden, der von vier Generationen an
Männern geführt wird. Wieder sehen wir viele der Männer, die Kopftücher tragen. Obwohl
Mitte November ist, sind viele der Felder neu eingesät, gerade auch nach dem Pass. Überall
wird bewässert und gleichzeitig treiben Hirten ihre Schaf- und Ziegenherden über die Felder.
Die Tiere erfreuen sich an dem frischen Grün, der Bauer bestimmt nicht an den Tieren. Wie
auch immer das Verhältnis der beiden Berufsgruppen zueinander sein wird, wir können es
uns nicht spannungsfrei vorstellen. Zwischen den Feldern sehen wir viele kleine Dorfer, die
meisten in der traditionellen Bauweise aus Lehm, aber auch ganz moderne und bunte
dazwischen. Auffallend dabei ist, dass viele der Dörfer keine Moschee haben, so haben wir
seit heute morgen keinen Muezzin mehr gehört. Dafür bestehen viele Tankstellen aus großen
Moscheen, ein wenig wirkt es wie Moschee mit Tankstellen, auch dort ist kein Muezzin zu
hören. Immer wieder gibt es große Häuser mit modernsten Gerätschaften, kurz danach
Pferdewagen. An einer Tankstelle holen wir Wasser und finden kurz dahinter ein
unbewohntes Haus mit Nebengebäude zwischen und hinter dem wir den Schutz für die
Nacht suchen.
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Diese fängt bei uns um 17:00 Uhr an, denn da ist es stockdunkel,
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geht dafür nur bis 4:00 Uhr morgens.
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Uebrigens: Vor 100 Tagen waren wir in Amorbach!
Dienstag, 13. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren übernachten wir unterhalb von Mardin (arabisch ‫ماردين‬, DMG Mārdīn,
aramäisch ‫ ܡܪܕܝ ܢ‬Merdin; kurdisch Mêrdîn).
13, November Tanyeli nach Kızıltepe (deutsch Roter Hügel; kurdisch: Qoser, arabisch: Tell-Ermen,
dt.: Hügel der Armenier), 88,66km 5424,5 Gesamtkm
Datum: 13.11.10
Tag: 105
TagesunterstützerIn: "Basisgeminde Frankfurt
c/o: Dr. Thomas Seiterich"
von: Tanyeli m NN 596
nach: Kiziltepe m NN 509
km 88,66
Gesamt km 5356,8927
km/h: 14,58
Fahrzeit 06:04
gesamte Fahrzeit: 403:22:00
Anstieg in m pro h 41,04
Anstieg in m 249
Abfahrt in m: 336
höchster Punkt in m NN 610
Steigung/Gefälle 0,66
Der Morgen ist kalt und begrüßt uns mit 1-2 Grad. Wolfgang bewältigt das Abwaschen und KaffeeKochen wacker bei diesen Temperaturen und wir frühstücken bei immerhin 12 Grad im Zelt. Das
Abbauen ist nicht vergnüglich, aber die Sonne kommt hervor und wärmt ab 7:00. Wir fahren weiter
den ganzen Tag durch die bewässerte Ebene. Immer wieder erahnen wir, dass es hier Wüste und
Steppe wäre, wenn nicht bewässert würde. Auf der einen Seite werden die Maisfelder geerntet und
anschließend abgebrannt. Dennoch sind unendlich viele Familien in den Feldern unterwegs und
suchen die liegen gebliebenen Maiskolben auf. Es ist Baumwollernte, die hier per Hand ebenso
geschieht wie die Paprika-Ernte. Auch heute sehen wir Kühe, die sich durch unabgeerntete
Baumwollfelder ebenso futtern wie Herden von Schafen und Ziegen auf frisch gesäten Feldern.
Zweimal werden wir auf unsere EU-Fahne angesprochen. Einmal mit einer erfreuten Reaktion, weil
ein alter Herr mit Tuch meinte, es sei die kurdische, dann von einem Jungen, der ebenfalls in ihr die
kurdische erkannte. Als EU-Fahne ist sie schon lange nicht mehr erkannt worden. Heute fahren wir
nach Kızıltepe (deutsch Roter Hügel, (kurdisch: Qoser, arabisch: Tell-Ermen, dt.: Hügel der Armenier)
hinein und wieder ist die Stadt so groß, dass wir nicht durch kommen werden. Wie sehen ein Hotel
und steuern es an und erreichen es, umringt von Kindern. Nach reichlichen Diskussionen können wir
die Räder in den Keller stellen. Bereits auf dem Weg in die Stadt haben wir viele junge und alte
Menschen gesehen, die alles, was irgendwie verwertbar ist, aufsammeln und in der Stadt ist es auch
so. Als wir einkaufen gehen, werden wir gefragt, ob wir türkisch sprechen, als wir das verneinen, ob
wir kurdisch reden. Als wir auch das verneinen ist der Verkäufer für einen Moment ratlos. Deutsch ist
aber auch ok. Wir würden gerne herausbekommen, wie die kurdische Situation ist und wo die
Flüchtlinge vor allem leben, aber wir haben leider kein Internet hier im Hotel. Aufallend ist, dass
Männer und Frauen hier in der Regel dieselben Tücher tragen und wir nicht wissen, ob das türkisch,
kurdisch oder arabisch ist. Die Art und Weise, wie hier Tücher getragen werden, ist sehr vielfältig, oft
einfach nur über den Kopf gebunden, so dass auch die Haare zu sehen sind. Leider wissen wir zu
wenig darüber, wo solche Tradition her kommt.
Heute fahren wir wieder an vielen Dörfer vorbei, die in traditioneller Bauweise an einen Hügel und in
den Hügel gebaut sind, viele ohne Moschee.
Mittwoch, 14. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren werden wir vor der Kinderhorde gerettet.
14. November Kızıltepe (deutsch Roter Hügel; kurdisch: Qoser, arabisch: Tell-Ermen, dt.: Hügel der
Armenier) nach Nusaybin (kurdisch Nisêbîn, aramäisch: ‫ܨܘܒ ܐ‬, Soba), 82,44 km 5507,4 Gesamt km
Datum: 14.11.10
Tag: 106
TagesunterstützerIn: "Basisgeminde Frankfurt
c/o: Dr. Thomas Seiterich"
von: Kiziltepe m NN 509
nach: Nusaybin m NN 456
km 82,44
Gesamt km 5439,3327
km/h: 13,71
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 409:22:00
Anstieg in m pro h 15,17
Anstieg in m 91
Abfahrt in m: 144
höchster Punkt in m NN 530
Steigung/Gefälle 0,29
Es gibt doch schon um 6:30 Frühstück und anschließend bepacken wir die Räder und fahren mit nur
sechs Kindern, die allesamt echt nett sind, im Schlepptau los. Zuvor haben wir im morgendlichen
durch die Kanäle zappen mit Erstaunen festgestellt, dass es schon oder erst früh morgens richtig
harte Pornos im Fernsehen gibt. Wir verlassen das teure Hotel, das so ziemlich gar keinen Service
hatte, fahren an der örtlichen Polizei vorbei, die einen Schützenpanzer vor der Tür stehen hat und
fahren weiter 30 km durch die künstliche Bewässerung. Bei einer Trinkpause werden wir von einem
Bauern angesprochen, der uns erzählt, dass vor dem Krieg auf dieser Straße viele Restaurants waren,
nun gibt es eigentlich nichts mehr. Diese Erfahrung machen wir auch, selbst die Tankstellen haben
nichts mehr. So halten wir bei einem kleinen Laden gegenüber der syrischen Grenze und bekommen
dort einen Tee und eine kurze Einführung in die Situation an der Grenze und der Kurden. Wir fahren
weiter an der syrischen Grenze entlang und sehen, dass der Zug von Gaziantep nach ‫موصل‬
(arabisch ‫ الموصل‬, DMG al-Mauṣil Mosul oder Mossul; türkisch Musul; kurdisch ‫موصل‬/Mûsil;
syrisch-aramäisch:‫ܐ݂ܒܢܐ‬
‫ ܝ‬/Nîněwâ) im Grenzbereich hochgesichert fährt. In der Grenzstadt finden wir
ein Fernfahrer-Restaurant, wo wir essen. Da wir zur Bank müssen, fahren wir in die Stadt hinein und
es wird ein Spießroutenlauf mit den Kindern. Wieder einmal sind es Massen an Kindern und wieder
einmal kümmert sich kein Erwachsener darum, was sie tun. Ein Junge stellt sich auf Wolfgangs
Wagen, ein andere will auf mein Rad steigen, als ich es abgestellt habe um beide Räder zu sichern. Es
ist eine Mischung aus anscheinend Straßenkindern und anderen Kindern. Wir fahren wieder raus und
werden von einer Horde verfolgt, einige mit dem Rad. Auch hier hat die Polizei Wasserwerfer und
Schützenpanzer auf ihrem Gelände, das Militär hatte schon richtige Panzer stehen. Nur mit Schreien
und einigen abrupten Stops, so dass die Radfahrenden aus dem Rhythmus kommen, kommen wir da
raus und sind erst mal ziemlich schlecht gelaunt. Wir trinken an einer Tankstelle etwas Wasser und
fahren weiter. Hier sehen wir, wie die Bewässerung funktioniert, wenn sie nicht technisiert ist: es
werden per Hand Furchen gegraben in die dann das Wasser hineingeleitet wird, Wir kommen an
einer Menge solcher Felder vorbei, gefolgt von vielen kleinen Dörfern. An einer Tankstelle holen wir
Wasser und überlegen, wo wir übernachten können. Die Gegend bietet keinerlei Schutz, es gibt
keinen Baum und nichts und die Gegend ist recht dicht besiedelt. Wir kommen an einem weiteren
Dorf vorbei, wo wir wieder von Kindern verfolgt und mal wieder mit Steinen beschmissen werden.
Wir können mit Geschwindigkeit entkommen und überholen einen Traktor, der uns daraufhin bittet
anzuhalten und uns für die Nacht einlädt. Wir nehmen das gerne an, denn wir hätten keinen Ort
gefunden. So finden wir eine große Familie und bekommen das große Zimmer zum Schlafen,
können uns duschen und bekommen köstliches Essen.
Wir erfahren, dass das ganze Dorf kurdisch ist, der Hausvater auch, er sich aber als Türke versteht.
Donnerstag, 15. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren ist klar: So geht es nicht mehr weiter!
Heute schreibt das Auswärtige Amt zu Albanien:
Albanien verfügt über einen internationalen Flughafen (Rinas) nahe Tirana. Der Fährschiffhafen (Pkw/Lkw-Fähren) Durres ist von Bari, Ancona bzw. Triest zu erreichen. Daneben gibt es Grenzübergänge
zu den Nachbarländern, von denen die wichtigsten Muriqan und Han i Hotit (von Montenegro), Qafe
Morine (vom Kosovo), Qafe Thane (von der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien),
Kapshtice und Kakavije (von Griechenland) sind.
Reisen über Land/ Straßenverkehr
Der Zustand eines Großteils der Straßen in Albanien ist unbefriedigend. Daher ist auch für relativ
kurze Strecken mit längerer Reisedauer zu rechnen; kleinere Straßen sind oft nur mit Geländewagen
passierbar. Werkstätten der gängigsten Pkw-Marken sind im Raum Tirana/Durres vorhanden;
problematisch sind notwendig werdende Reparaturen an der Fahrzeugelektronik. Beschilderung über
Land fehlt häufig und es besteht Gefahr, sich zu verfahren. Nach schweren Regenfällen können
Straßen für einige Tage unpassierbar sein (im Winter nach Schneefällen im Norden und Osten des
Landes auch wochenlang). Es wird angeraten, in ländlichen Gebieten möglichst in Begleitung eines
zweiten Fahrzeugs sowie eines sprach- und ortskundigen Führers zu reisen. Wegen der Gefahren
durch unbeleuchtete Fahrzeuge und Fuhrwerke sowie Schlaglöcher und unbefestigte Randstreifen
sollte man die Reise ferner so planen, dass man sein Fahrtziel vor Anbruch der Dunkelheit erreicht. Die
Benzinqualit ät ist oft problematisch. Bleifreier Kraftstoff ist inzwischen auch im Landesinnern
erhältlich, es sollte sicherheitshalber aber in großen Städten aufgetankt werden. Diesel ist überall
erhältlich; Dieselfahrzeuge überwiegen mit ca. 80%. Um eventuelle Schwierigkeiten bei
Verkehrskontrollen zu vermeiden, wird empfohlen, den Führerschein im Scheckkartenformat
mitzuführen.
Bei Einreise mit einem Fahrzeug wird eine Straßennutzungsgebühr erhoben, die für Pkw und Busse
mit bis zu 20 Sitzplätzen derzeit 1€ für die ersten 60 Tage und jeweils 1€ für jeden zusätzlichen Tag
beträgt. Bei Bussen mit über 20 Sitzplätzen und Lkw wird die Gebühr abweichend berechnet. Es
empfiehlt sich, die Gebühr bereits bei der Einreise für den gesamten Reisezeitraum zu entrichten.
Kriminalität
Kleinkriminalität in Albanien ist selten. Besucher des Landes werden in der Regel nicht Opfer von
Verbrechen, die von organisierter Kriminalität ausgehen. Sie sollten dennoch allfällige
Vorsichtsmaßnahmen, beispielsweise gegen Taschendiebstahl, einhalten.
Naturkatastrophen
In den Sommermonaten kommt es in Albanien aufgrund der herrschenden klimatischen Bedingungen
immer wieder zu Busch- und Waldbränden. Reisende sollten auf entsprechende Meldungen in den
Medien und ggf. Hinweise der lokalen Behörden achten.
Montag, 15. November 2010
12.-15. November 2010 - 104, 105, 106, 107
15. November Nusaybin (kurdisch Nisêbîn, aramäisch: ‫ܨܘܒ ܐ‬, Soba) nach Cizre (kurdisch Cizîr; auch
Cizîra Botan, aramäisch Gziro), 86,04 km 5594,0 Gesamt km
Datum: 15.11.10
Tag: 107
TagesunterstützerIn: "Basisgeminde Frankfurt
c/o: Dr. Thomas Seiterich"
von: Nusaybin m NN 456
nach: Cizre m NN 370
km 86,04
Gesamt km 5525,3727
km/h: 13,44
Fahrzeit 06:23
gesamte Fahrzeit: 415:45:00
Anstieg in m pro h 48,41
Anstieg in m 309
Abfahrt in m: 395
höchster Punkt in m NN 670
Steigung/Gefälle 0,82
Wir werden von einem übereifrigen Hahn noch vor dem Muezzin (arabisch ‫ مؤذّن‬mu'adhdhin, DMG
muʾaḏḏin) geweckt und stehen kurz darauf auf. Nachdem wir die Räder gepackt haben, bekommen
wir ein wunderbares Frühstück und nach einem Gruppenfoto fahren wir los. Zunächst geht es weiter
durch die Ebene, die in der Hauptsache per Hand bewässert werden.
Wieder gibt es als einzige Infrastruktur kleine Läden am Rande der Straße, wir kehren wieder in
einem ein. Es ist wieder ein von Kurden geführter Laden, die wiederum über die EU-Fahne ganz froh
sind.
Für sie ist es völlig normal, in den ‫عێراق‬
‫ كۆماری‬zu fahren, aber es ist zu spüren, dass sie den ‫ايران‬
nicht mögen. Nach einem Tee fahren wir weiter und werden bald auf eine Hochebene geführt. Dort
ist auf der einen Seite die syrische Grenze, die Dörfer sind allesamt im etwas tiefer gelegenen Tal auf
der anderen Seite und wir sehen Geisterdörfer dort oben oder leer stehende Häuser. Einige wenige
Dörfer sind an der Straße gelegen. Die Gegend ist steinig und trocken. Die Felder werden den Steinen
abgetrotzt und es gibt keine Bäume. Wir fahren immer wieder über trockene Flussläufe.
Oben auf dem Pass gibt es eine große Kaserne, da es weiter bergauf auf, fahren wir so langsam, dass
uns ein wachhabender Soldat anspricht und wir halten an. Bald ist die ganze Kompanie auf der Straße
und schaut uns an. Sofort kommt ein Offizier, der fließend deutsch spricht und wir (also Wolfgang)
unterhält sich kurz mit ihm, bevor die Kompanie wieder antreten muss. Wir bekommen eine Flasche
Wasser geschenkt und werden dann gebeten, von der Kaserne wegzufahren. Wir fahren weiter und
weiter und es ändert sich an der Landschaft unwesentlich etwas, bis wir im Dunst plötzlich
Bergketten vor uns sehen. Wir sind eigentlich auf der Suche nach etwas Essbarem, geben das aber
irgendwann auf. Es scheint nichts zu geben. So machen wir an einer aufgebenen Tankstelle eine
Pause. Kurz darauf hätte es sogar etwas gegeben, aber wir beschließen, in die Stadt weiter zu fahren.
Es geht steil bergab und die syrische Grenze ist direkt neben uns. Wir wissen, dass nur ein wenig
südlicher die irakische Grenze dazu stößt. Wir werden steil bergab in die Ausläufer der Stadt Cizîr
geführt, die uns mit den ersten Slums, die wir in der Türkiye Cumhuriyeti gesehen haben, und ihren
unvermeidlichen Kinderhorden begrüßt. Die Straße wird richtig schlecht und der Weg führt steil
bergauf. Wir haben mindestens vier Kinder auf Rädern und unzählige andere im Schlepptau, als wir in
die Stadt oder besser gesagt, in die fester gebauten Häuser gelangen. Zu den Kindern gesellen sich
zwei junge Erwachsene auf einem Motorrad, die so an Wolfgangs Fahne ziehen, dass er gestoppt
wird. Wir diskutieren, drohen und versuchen, die Kinder irgendwie zu beschäftigen bis wir jemanden
finden, den wir nach einem Hotel fragen können. Trotz des Kinderstresses fällt uns auf, dass die
Frauen hier wieder ganz andere Schleier tragen, ein wenig sehen sie aus wie Klarissen oder
Benediktinerinnen. Andere tragen auch keine Kopftücher. Fast alle tragen einen Mundschutz, denn
die Luftverschmutzung ist unvorstellbar. Auf dem Mittelstreifen leben drei Kühe, in den Seitengassen
gibt es sowohl ganz neue Häuser als auch Baracken. Es scheint, als sei die Stadt voll von Flüchtlingen
aus den Bergen in der Türkei, aus dem Irak und anderen Ländern. Unser Hotel ist an der Hauptstraße
und der Besitzer hat sofort verstanden, dass wir einen sicheren Platz für die Räder brauchen. Es ist
ein riesiges Hotel, das so vor sich hin renoviert wird. Es ist alles andere als sauber, aber es ist für uns
ok. Morgen werden wir versuchen, die Stadt früh zu verlassen und dann in Richtung ‫ العراق‬fahren.
Freitag, 16. November 2012
Heute vor zwei Jahren
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Heute vor zwei Jahren werden wir zum Opferfest-Frühstück eingeladen.
Nun, wir haben noch Zeit, etwas nachzulesen zu den Legenden, daß die Hl. Drei Könige hier in ‫كاشان‬
aufgebrochen sein sollen – als Zoroastrier-Priester (Magier). Eine andere Legende läßt sie in
Hamadan aufbrechen, wo wir am 133./134. Tag ja auch schon waren und das Grab von Esther liegt.
Überhaupt sind wir durch viele Orte geradelt, die wir aus Religionsunterricht und Theologiestudium
kennen: Philippi in Griechenland, Konstantinopel, Nicäa, Ancyra, Tarsus, Sanliurfa, wo Abraham und
Hiob gelebt haben sollen und Cizre, (108. Tag) wo die Arche Noah gestrandet sein soll, Euphrat und
Tigris (108. Tag) in der Türkei, Bisotun im Iran (135. Tag)…
16. November Cizre (kurdisch Cizîr; auch Cizîra Botan, aramäisch Gziro) nach Zaxo (arabisch ‫زاخو‬,
DMG Zāḫū; syrisch-aramäisch:
‫ܘܼܙ‬
‫( ) ܟ‬manchmal auch Zakho geschrieben), 61,89km, 5656,3
Gesamt km
Datum: 16.11.10
Tag: 108
TagesunterstützerIn: Natascha und Frank Kraus Bernd, Birgt, Johannes, Marion Ralph
von: Cizre m NN 370
nach: Zahu m NN 444
km 61,89
Gesamt km 5587,2627
km/h: 12,21
Fahrzeit 05:03
gesamte Fahrzeit: 420:48:00
Anstieg in m pro h 53,47
Anstieg in m 270
Abfahrt in m: 196
höchster Punkt in m NN 493
Steigung/Gefälle 0,75
Um 5:30 ist die Straße noch menscheleer, selbst die drei Kühe sind verschwunden. Wir wecken den
Hotel-Chef, der hinter der Rezeption und damit Tür an Tür mit unseren Rädern, die im Gang neben
der Rezeption stehen, schläft. Er ist nicht wirklich zu wecken, aber einer der jungen Männer, der vor
der Rezeption schläft, macht uns die Tür auf und wartet, bis wir gepackt haben. Um sechs Uhr ist
bereits Leben auf der Straße, der Muezzin hat zum zweiten Mal gerufen, es ist ‫األضحى‬
‫ عيد‬und die
Männer und einige Frauen strömen zur Moschee. Dennoch ist es ruhig. Wir fahren durch die Stadt,
die am Morgen nicht ganz so verraucht ist und kommen in der hinter den Bergen hervorkommenden
Sonne zum Dicle (türkisch/kurdisch; assyrisch Idiglat, Aramäisch: Deqlath, Didschla, altpersisch: Tigrā,
arabisch ‫ دجلة‬Didschla, DMG Diǧla, Hebräisch: ‫חידקל‬, Hiddekel oder Chidekel, armenisch Տիգրիս
Tigris) .
Er ist im Norden der Stadt gestaut, hier aber verläuft er als Grenzfluss ganz natürlich. An den Ufern
entlang sind wieder zahlreiche Slums, während auf den Hügeln über dem Tigris gut gesicherte schicke
Häuser und eine riesige Moschee gebaut werden.
In muslimischer Tradition ist Noah hier auf dem Cudi Dağı mit seiner Arche gelandet
und wir bekommen an der einzigen wirklich intakten Tankstelle den Ort gezeigt.
Doch zuvor werden wir an einer Kurve im Tal von zwei Herren angesprochen, die uns zum Frühstück
in ihr Dorf einladen. Es ist ein traditionell gebautes Dorf direkt am Tigris. Die Bevölkerung lebt unter
den Wachtürmen des türkischen Militärs und der Grenze nach ‫السورية‬
‫الجمهورية العربية‬. Wir
bekommen ein opulentes Frühstück serviert, das wir mit den Männern und dem Dorfältesten
einnehmen.
Hier sind die Frauen zwar immer noch in der zweiten Reihe, aber dabei und auch im Gespräch
beteiligt. Am Opferfest ziehen die Kinder von Haus zu Haus und bekommen Süßes geschenkt.
Nach dem Frühstück werden wir von zwei der jungen Männer aus dem Dorf geleitet und kommen
unter dem Geleitschutz gut aus dem Dorf. Dann fahren wir weiter und arbeiten uns über schlechte
Straßen weiter. Die Gegend ist gekennzeichnet durch Tankstellen, die verlassen oder nur noch
rudimentär im Betrieb sind, sehr viel Militär und manche kleine Orte. Ein Auto hält neben uns und
will uns mitnehmen, da das Militär keine Fahrräder durchlasse. Wir lehnen das (kommerzielle, es war
ein Taxi) Angebot dankend ab und fahren weiter. In der Tat werden wir an jeder Militärstation
angepfiffen, aber da uns keiner anhält, fahren wir weiter. Die letzte Stadt vor der Grenze hat am
Eingang der Stadt eine große Militärstation und sichert mit Panzern den Weg. Alle Autos aus der
Gegenrichtung werden angehalten und gecheckt. Wir können ungehindert passieren. Hier ist das
Militär eher auf Krieg eingestellt, die Panzer, die vor den Kasernen stehen, sind keine gepanzerten
Autos mehr. Ehe wir uns versehen, sind wir vor der Grenze. Schon länger fahren wir im Grenzstreifen.
Die Grenzstadt selbst machte einen ganz anderen Eindruck als Cizre, wenngleich auch hier zum Ende
der Stadt die provisorischen Behausungen zunehmen. Hier rennen uns die Kinder auch hinterher,
aber inzwischen haben wir Methoden damit umzugehen und werden jedes Mal von Erwachsenen
rausgehauen, die einschreiten und die Kinder in Schach halten. Das ist uns nur im kurdischen Gebiet
der Türkei passiert.
Die Grenze begrüßt uns zunächst mit einem riesigen Parkplatz für LKWs, bestimmt 1.000 und mehr.
Als nächstes sehen wir eine Schlange von 30-50 Kleinbussen und stellen uns auf langes Warten ein.
Aber wir werden direkt von den Fahrern nach vorne durchgewunken und sind direkt umringt von
vielen, vielen Männern. Auch hier merken wir den Unterschied zu den Türken: wir sind beide
gleichberechtigt ins Gespräch einbezogen, nicht nur Wolfgang. Die Passkontrollen gehen ohne
Probleme und wir haben unsere Ausreisestempel im Pass und fahren mit ein wenig Herzklopfen auf
die irakische Grenze zu. Wir sehen die irakische und die kurdische Fahne. Wir werden in die
Einreisebehörde gebeten und innerhalb von zehn Minuten haben wir unsere Einreiseerlaubnis mit
Stempel. Anschließend geht es zur nächsten Kontrolle. Da werden wir in das Büro des Chefs gebeten.
Wolfgang geht, so dass Gunda an den Rädern bleibt, aber eigentich sollten wir beide kommen.
Wolfgang bekommt einen Tee, wichtige Informationen zu Heremê Kurdistanê und zum arabischen
Teil des‫ العراق‬und kann dann wieder gehen. Zwischenzeitlich werde ich (Gunda) von allen Männern,
die an mir vorbei müssen, angesprochen. Das bin ich gar nicht mehr gewöhnt. Wir bekommen viele
Süßigkeiten geschenkt und noch Wasser und fahren in die Stadt. Die Straße führt über zehn
Kilometer an LKW-Schlangen und LKW-Parkplätzen vorbei, zwischendrin stehen kleine Häuser und
riesige Tankstellen. Wir werden von den Kindern mit offenen Mündern angeschaut und von den
Erwachsenen mit ebenensolchem Erstaunen. Ein Auto möchte und Süßigkeiten schenken, wir können
aber die Fahrbahn nicht wechseln. Als wir kurz darauf an einer Kreuzung halten und die
schwerstbewaffnete Polizei nach einem Hotel fragen, kommt der Junge aus dem Auto angelaufen
und schenkt uns Schokolade. Das Auto hatte extra gehalten und winkt uns zu. Die Stadt selbst liegt
im Tal neben uns. Wir finden ein gutes Hotel mit Restaurant und einem englisch sprechenden Chef
der während des Krieges in Schweden war und dessen Söhne in München leben. Als ich (Gunda) nach
dem Zimmer frage, bekomme ich einen Tee angeboten, werde ins Management-Zimmer gebeten
und so ziemlich als erstes mit seinem Sohn in München verbunden. Wir bekommen ein gutes Zimmer
und freuen uns auf den freien Tag. Immer wieder fällt der Strom aus, aber es gibt Generatoren.
Jenseits der Grenzanlagen weht nur noch die kurdische Fahne. Innerhalb weniger Kilometer wirkt die
Türkei ganz weit weg und Syrien ebenso, das uns nun mit den Grenzanlagen und den Ölfeldern in der
Ferne mehrere Tage begleitet hat. Wir haben ein Visum für zehn Tage, Verländerung ginge in ‫دهۆك‬,
aber erst am Montag, da wegen des Opferfestes Ferien sind. Wir denken, dass wir nicht länger als
acht Tage brauchen und werden nicht so lange warten.
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