ÜBUNGEN KLR Aufgabe 1 Die Kostenrechnung der Meyer Maschinenbau GmbH weist für das Jahr 2008 folgende Istzahlen aus: Rohstoffverbrauch 537.600 € Fertigungsbereich I: Fertigungslöhne Fertigungsgemeinkosten davon maschinenabhängig 157.500 € 254.770 € 193.900 € Fertigungsbereich II: Fertigungslöhne Fertigungsgemeinkosten davon maschinenabhängig 234.360 € 292.360 € 176.900 € Materialgemeinkosten 48.380 € Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten 297.300 € Maschinenstunden Fertigungsbereich I Maschinenstunden Fertigungsbereich II 5.670 h 9.072 h Bestandserhöhung UE/FE 28.400 € Führen Sie für eine Maschine eine Kalkulation der Selbstkosten durch, wenn gilt: Rohstoffverbrauch Fertigungsstunden Bereich I Fertigungsstunden Bereich II Maschinenstunden Bereich I Maschinenstunden Bereich II (20 Punkte) 6.400 €/Stück 78 h zu 25 €/h 68 h zu 31 €/h 46,8 h 43,2 h Hinweis: Runden Sie die für die Kalkulation nötigen Zuschlagsätze kaufmännisch auf eine Nachkommastelle. Der Zuschlagsatz für die Verwaltungs- und Vertriebs-Gemeinkosten ist aus den Herstellkosten des Umsatzes zu errechnen. Aufgabe 2 Die Herstellung von Zucker geschieht in mehreren Stufen. Die Zwischenprodukte sind marktfähig. Deshalb muß neben dem Endpreis auch der Preis für das Zwischenprodukt jeder Produktionsstufe je Tonne ermittelt werden. Folgende Werte liegen vor: Zuckerrohreinkauf 500 t mit Selbstkosten von 80.000 € Stufe A B C D E Pressen Filtern Eindicken Erzeugung Erzeugung --> —> —> --> --> Saft Saft, gefiltert Sirup Rohzucker Zuckerraffinade Selbstkosten € 15.000 5.000 5.000 10.000 5.000 Einsatzmenge 500 t 200 t 130 t 100 t 80 t Ausstoß 200 t 160 t 90 t 80 t 70 t Zugang/ Abgang 30 t gefilterter Saft gehen auf Lager 10 t Sirup je 900 € kommen vom Lager Berechnen Sie die kumulativen Selbstkosten je Tonne in jeder Stufe. (18 Punkte) Bilanzbuchhalter Unterwellenborn 26.08.2009 -1- Aufgabe 3 Im Zweigwerk Z der Neo-Technik GmbH, in dem für einen expandierenden Markt nur das Motorenelement M hergestellt wird, fallen monatliche Fixkosten in Höhe von 2.000.000 € an. Im Monat Mai wurde mit einer Produktions— und Absatzmenge von 2.800 Einheiten (entspricht 80 % der maximalen Kapazität) ein Betriebsergebnis von 128.000 € erzielt. Alle Kunden werden grundsätzlich zum Einheitspreis von 3.260 €/Einheit beliefert. a) Berechnen Sie die variablen Stückkosten bei linearem Gesamtkostenverlauf und die Gewinnschwellenmenge dieser Fertigung. (6 Punkte) b) Aufgrund der Expansion des Kunden Kuhne kann zukünftig mit einer Kapazitätsauslastung von 90 % gerechnet werden. Ermitteln Sie für diese Situation die langfristige und die kurzfristige Preisuntergrenze. (4 Punkte) Der Unternehmensberater Urig hält die Produktion des Zweigwerkes Z für veraltet. Er arbeitet ein Konzept aus, dessen Umsetzung folgende neue Kostenstruktur ergäbe (ohne Auswirkung auf die Qualität von M). PRODUKTION UND ABSATZ (in Einheiten) 0 250 500 1.000 2.000 4.000 GESAMTKOSTEN pro Monat (in T€) 4.500 4.800 5.100 5.700 6.900 9.300 c) Geben Sie die aus der Tabelle ableitbare Kostenfunktion an (K = Kf + kv x)und erläutern Sie diese. (5 Punkte) d) Berechnen Sie die monatliche Menge, die mindestens produziert werden muss, damit das Konzept des Unternehmensberaters zu einer Senkung der Gesamtkosten/Einh. führt (gegenüber der oben geschilderten Ausgangssituation). (8 Punkte) Beurteilen Sie das Ergebnis. Aufgabe 4 Die Kostenanalyse teilt die Kosten des Betriebes in fixe, variable und Mischkosten ein. a) Erklären Sie die drei Begriffe. (3 Punkte) b) Zählen Sie anhand von Beispielen die Kosten auf, die bei der betrieblichen Nutzung eines Kraftfahrzeuges entstehen. Ordnen Sie diese den obigen Begriffen so zu, dass Sie bei jedem Begriff mindestens ein Beispiel angeben. (3 Punkte) c) Beschreiben Sie drei Verfahren, mit denen Mischkosten aufgelöst werden können. (9 Punkte) d) Sind Einzelkosten immer variable Kosten und Gemeinkosten immer fixe Kosten? Beantworten Sie diese Frage und nennen Sie Beispiele. (3 Punkte) e) Erläutern Sie den Begriff der Kostenremanenz. (3 Punkte) Aufgabe 5 In einer kleinen Chemikalien AG werden neben dem Hauptprodukt A zwangsläufig die Nebenprodukte B und C hergestellt. Alle Produkte werden aus dem gleichen Ausgangsstoff gewonnen. Das Verhältnis der Ausbringungsmengen ist durch die Technologie des Produktionsprozesses fest bestimmt und kann nicht variiert werden. Es liegen folgende Angaben vor: Bilanzbuchhalter Unterwellenborn -2- 26.08.2009 Produkt Kosten d. Kuppelprozesses in € A B C Kosten der Weiterverarbeitung (direkt zurechenbar) in € 26.000 8.000 12.000 Produktionsmengen in t Marktpreis je t in € 300 40 160 630 240 180 79.969 a) Berechnen Sie die Herstellkosten von A je Tonne nach der Restwertmethode (Subtraktionsmethode). (7 Punkte) b) Berechnen Sie die Herstellkosten der drei Kuppelprodukte je Tonne nach der Verteilungsmethode (Marktwert-Äquivalenzziffernmethode). (7 Punkte) c) Entscheiden Sie begründet aufgrund des obigen Sachverhalts, welche Methode die Chemikalien AG anwenden wird. (4 Punkte) Bilanzbuchhalter Unterwellenborn 26.08.2009 -3-