a-MCI - Stadt Zürich

Werbung
Brigitte Rüegger-Frey
Fachpsychologin für Klinische Psychologie
und für Neuropsychologie FSP
Leiterin des Psychologischen Dienstes
Klinik für Akutgeriatrie,
Stadtspital Waid, Zürich
[email protected]
Rüegger-Frey, 08
Mild Cognitive Impairment. Eine
Vorstufe von Demenz?
Muss ich das als Hausarzt wissen?
Rüegger-Frey, 08
MCI ein nützliches Konzept
für die Praxis?
Das Beispiel von Frau E., die
im Alltag noch vollkommen
selbstständig ist
Rüegger-Frey, 08
Verbaler Lern- und
Merkfähigkeitstest (VLMT)
Rüegger-Frey, 08
Bei der Verlaufsuntersuchung
ist Frau E. gesund
• Absetzen des trizyklischen Antidepressivum
• Vitamin B12-Spritzen
• Aufgabe des stressigen Berufslebens /
Frühpensionierung
• Interessante Tätigkeit als freiwillige Helferin
• Lernen von Lernstrategien
• Anwenden von Kompensationsstrategien
(elektronische Agenda)
Rüegger-Frey, 08
Konsensus-Definition des MCI
• Not normal, not demented
• Cognitive decline
self or informant report and/or
Decline on objective cognitive tasks (sd -1, -1.5)
• Basic activities of daily living preserved / minimal
impairment in complex instrumental functions
(CDR: 0 / 0.5?)
Winblad, 2004
Rüegger-Frey, 08
Klagen
Nicht normal / nicht dement
Kogn. Verschlechterung
Im Alltag mehr oder weniger unauffällig
Gedächtnis beeinträchtigt
Nur Gedächtnis
ja
Amnestic MCI
single domain
ja -
nein
amnestic MCI
Multidomain
nein
> 1 Domaine
ja
nonamnestic
Multidomain
nein
nonamnestic
Single domain
Rüegger-Frey, 08
Mild Cognitive Impairment
Nur Gedächtnisstörung (a-MCI) Alzheimer
Depression
Gedächtnis + weiteren
Funktionsstörungen (mdMCI a+)
Alzheimer
Vaskuläre Demenz
Depression
Ohne Gedächtnisstörung (sd-/mdMCI a-)
Frontotemporale Demenz
Lewy Body Demenz
Vaskuläre Demenz
Primär Progressive Aphasie
Petersen, 2001
Parkinson
(Alzheimer)
Rüegger-Frey, 08
Konversionsrate
Je nach Studien: 7 - 15% der Pat.
konvertieren pro Jahr in eine AlzheimerKrankheit
Vorsicht!
Patienten mit MCI können
auch wieder gesund werden (~7%)
Rüegger-Frey, 08
Was ist ein MCI
• heterogenes Syndrom
• Keine Schweregradeinteilung
• Mögliche Prodromalphase für
Alzheimer, aber nicht zwingend
• Keine stabiles Konstrukt
• Eine Rückkehr zur Gesundheit
ist möglich
Rüegger-Frey, 08
Soll das MCI diagnostiziert werden?
• Pat. fühlt sich mit seinen Beschwerden ernst
genommen
• Verständnis der Angehörigen wird erhöht
• Behandelbare Ursachen können gesucht
werden
• Therapiemöglichkeiten abklären
• Frühzeitige Demenzdiagnose
Rüegger-Frey, 08
Frühzeitige Diagnose
•
•
•
•
•
•
Pat. können Bedürfnisse äussern
Besitzen Einsichtsfähigkeit
Krankheitsbewältigung möglich (mehr Zeit)
Lernfähigkeit teilweise erhalten
Pat. können sich an neue Situation anpassen
Benutzen von Kompensationsmöglichkeiten
(Agenda, Handy etc.)
Rüegger-Frey, 08
Reduziertes Risiko eine Demenz
zu entwickeln
• Je stärker kognitiv aktiv, desto weniger Risiko für
Alzheimer (Wilson, 2002)
• Lesen, Karten spielen, Musik spielen, tanzen
(Vergese, 2003)
• Je weniger depressive Symptome desto weniger
Demenz (Wilson, 2002)
• Wenig psychischer Stress (Wilson, 2005)
• Aktiver und sozialer Lebensstil (Fratiglioni et al. (2004).
• Neugierde und Bewegung (Kurz, 2008)
Rüegger-Frey, 08
Herzlichen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit
Rüegger-Frey, 08
Zuweisung des Hausarztes
Rüegger-Frey, 08
Patientin: 54 Jahre alt, verheiratet,
2 Kinder (Anamnese, Memory-Kl.)
•
•
•
•
•
Rückenschmerzen
Gedächtnisprobleme seit einigen Jahren
‚komische Gestalten‘ in der Nacht (seit 6 Jahren)
Angst / Panik, keine Traurigkeit
Verirrt sich in der Stadt/muss nach dem Weg
fragen
• Rechenprobleme
• Kann keine Muster mehr stricken
• Arbeitsstelle verloren 2006
Rüegger-Frey, 08
Patientin
MMS: 24, Mai 2006
Rechnen: -2
Gedächtnis: -2
Lesen: -1
MMS-Figur: -1
Rüegger-Frey, 08
Uhr: Mai 2006
Rüegger-Frey, 08
Rey-Figur: Mai 2006
Rüegger-Frey, 08
Rüegger-Frey, 08
Befunde Memory-Klinik
•
•
•
•
Neurostatus: Finger-Nasenversuch path.
Dysdiadochokinese rechtsbetont
Kein Tremor, möglicher leichter Rigor
Langsamer, unsicherer, kleinschrittiger
Gang
• Keine auffälligen Laborwerte
• CT altersentsprechend
Rüegger-Frey, 08
Befunde Memory-Klinik
• Neuropsychologie: visuell räumliche Störung,
Apraxie
• Kognitive Verlangsamung
• Störung exekutiver Funktionen
• Gedächtnisprobleme
• Halluzinationen
• Sekundär Angst- und Panikattacken Pat. leidet am
meisten unter den Schmerzen und ihrer
Angstsymptomatik
Rüegger-Frey, 08
Diagnose Memory-Klinik, 2007
• Leichte bis mittelschwere kognitive Störung
Mit ausgeprägter visuell räumlichen Störung und
Apraxie bei hohem Verdacht auf eine degenerative
Erkrankung
(DD Lewy-Body-Demenz, atypische
Alzheimererkrankung, andere degenerative
Erkrankung) mit rezidivierenden Halluzinationen
Angst und Panikstörung mit konsekutiver
chronischer Benzodiazepineinnahme
Rüegger-Frey, 08
Progressive posteriore corticale
Dysfunktion?
• Posteriores Ausfallsmuster
mit visuell räumlichen Störungen, Apraxie,
Balintsyndrom (Apraxie, optische Ataxie,
Simultanagnosie)
Gerstmannsyndrom (Fingeragnosie,
Akalkulie, Agraphie, rechts-links-Störung)
Visuelle Halluzinationen (zusammen mit
Parkinsonismus)
Rüegger-Frey, 08
Rüegger-Frey, 08
Rey-Figur: Nov. 2004
Rüegger-Frey, 08
Uhrentest: Nov. 2004
Rüegger-Frey, 08
Herunterladen