Neurobiologische Grundlagen Vorlesung „Psychische Störungen“ Prof. Dr. Ralph Viehhauser Das biologische Paradigma geht davon aus: dass psychische Störungen durch abnorme biologische (v.a. genetisch oder biochemisch bedingte) Prozesse verursacht werden. Oft wird in diesem Zusammenhang von einer Störung des „Gehirnstoffwechsels“ (bzw. einer Störung des Neurotransmitterhaushalts) gesprochen. Wichtige Neurotransmitter Noradrenalin: ist an der Erzeugung von Zuständen starker Erregung beteiligt. Serotonin: ist vermutlich für Depressionen bedeutsam. Dopamin: spielt eine Rolle bei Schizophrenie. Neurotransmitter u. psych. Störungen Annahme, dass eine bestimmte Störung durch eine zu große oder zu kleine Menge an Neurotransmittern verursacht wird. Eine Transmitterüber- oder -unterproduktion kann von einem Fehler in den Stoffwechselvorgängen herrühren, auf Fehlern bzgl. der Deaktivierung von Transmittern oder defekten Rezeptoren beruhen. Bsp. für d. Einsatz von Psychopharmaka Tranquilizer: angstlösend, beruhigend Antidepressiva: erhöhen die Erregungsweiterleitung in Neuronen, die Serotonin als Neurotransmitter verwenden, indem sie die Wiederaufnahme von Serotonin hemmen. Antipsychotika: verringern die Aktivität von Neuronen, die Dopamin als Neurotransmitter verwenden, indem sie deren Rezeptoren blockieren. Warnung vor einem eindimensionalen Reduktionismus Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile! Die Eigenschaften von Systemen können nicht allein aus den Eigenschaften ihrer Bestandteile abgeleitet werden. Selbst mit einem vollständigen Verständnis des Verhaltens einzelner Neuronen wird es nicht möglich sein, Symptome psychischer Störungen rein biologisch zu erklären.