Neurotransmitter und deren Wirkung Neurotransmitter sind biochemische Stoffe, welche die Information von einer Nervenzelle zur anderen über die Kontaktstelle der Nervenzellen, die Synapse, weitergeben. In die Endköpfe der Axone einlaufende elektrische Impulse (Aktionspotenziale) veranlassen die Ausschüttung der chemischen Botenstoffe aus ihren Speicherorten, den Vesikeln. Die Transmittermoleküle gelangen so durch den synaptischen Spalt zu den Rezeptoren der folgenden Nervenzelle und wirken auf diese hemmend oder erregend. Eine Synapse, bei der Acetylcholin als Transmitter fungiert (Microsoft ® Encarta ® Enzyklopädie Professional 2004) Der wichtigste erregende Transmitter im zentralen Nervensystem (ZNS) ist Glutamat. Die wichtigsten hemmenden Transmitter im ZNS sind Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und Glycin. Andere bekannte Transmitter sind Noradrenalin, Adrenalin, Acetylcholin, Dopamin, Serotonin. Speise und Neurotransmitter Der Neurotransmitter Glutamat kann u.a. aus bestimmten Algen gewonnen werden und wird als Geschmacksverstärker eingesetzt. Er gilt heutzutage neben bitter, süss, sauer und salzig als die fünfte Geschmacksrichtung (Wohlgeschmack). Gekennzeichnet wird der Zusatz auf Nahrungsmitteln mit den Euronormen E 620 bis E 625. Hormone und Neurotransmitter Neurotransmitter haben mit den Hormonen gemeinsam, dass sie schon in kleinen Mengen über Rezeptoren ganz bestimmte Wirkungen auf bestimmte Zellen haben. Adrenalin ist sogar gleichzeitig Hormon und Neurotransmitter. Als Hormon wird es in Stresssituationen von der Nebenniere abgesondert und führt zu einer Steigerung der Herzfrequenz und des Blutdrucks sowie zu einer Hemmung der Darmtätigkeit. Es wird aber auch als Neurotransmitter im Hirn gebildet. Welche Wirkung es dort hat, ist noch nicht restlos geklärt. Stress, Glücksgefühl, psychische Krankheiten und Neurotransmitter In Stresszuständen wird die Ausschüttung von Serotonin in verschiedenen Gehirnteilen verändert. In der Großhirnrinde ist sie dann erhöht, im Stamm- und Zwischenhirn dagegen vermindert. Es wird angenommen, dass diese Umverteilung schnellere, wenn auch weniger durchdachte, Reaktionen in der Gefahrsituation ermöglicht und damit die Überlebenschance erhöht. Ob Depressionen, bipolare Störungen und Angststörungen durch einen Mangel an Serotonin im Gehirn verursacht werden, ist umstritten. Gesichert ist jedoch, dass die Symptomatik dieser Störungen durch eine Steigerung des Serotoninspiegels deutlich gelindert werden kann. Ein ausgeglichener bzw. leicht erhöhter Serotonin-Spiegel soll Wohlbefinden bzw. ein Gefühl der Zufriedenheit bewirken, weshalb Serotonin populär als „Glückshormon“ bezeichnet wird. Dies entspricht der genannten antidepressiven Wirkung. Studien haben ergeben, dass ein erhöhter Serotonin-Spiegel im Gehirn von Menschen und Ratte zu einer Erhöhung der Schwelle zur Ejakulation führt. Schizophrenie ist mit einer besonders grossen Menge des Neurotransmitters Dopamin in bestimmten Hirnbereichen verbunden, die Parkinsonkrankheit umgekehrt mit besonders geringen Mengen davon, allerdings in einem andern Hirnbereich. Drogen und Neurotransmitter Viele Drogen aber auch Medikamente, welche das Nervensystem beeinflussen, wirken auf Nervenrezeptoren ähnlich wie Neurotransmitter. Nikotin wirkt beispielsweise ähnlich wie Acetylcholin auf die Acetylcholinrezeptoren. Andere Drogen und Medikamente blockieren bestimmte Rezeptoren. Die Suchtwirkung von Kokain beruht vermutlich darauf, dass Kokain nicht nur den Rezeptor des Neurotransmitters Dopamin, sondern auch den des Neurotransmitters Serotonin blockiert. Endorphine (körpereigenen Morphine) sind Neurotransmitter, die Empfindungen wie Schmerz und Hunger regeln. Sie stehen in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie. Das Schmerzmittel und die Droge Morphium wirken auf die Endorphinrezeptoren. THC, der Wirkstoff von Cannabis hat u.a. einen Einfluss auf Rezeptoren körpereigener Cannabinoide. Diese sind gehäuft in einem Teil des limbischen Systems, der mit dem Kurzzeitgedächtnis zusammenhängt, vorhanden. Alkohol wirkt auf verschiedene Rezeptoren. Er beeinflusst u.a. Nervenzellen mit Dopaminrezeptoren und hemmt die Glutamatrezeptoren im Bereich des limbischen Systems. Bei Dauertrinkern wird die Zahl der Glutamat-Rezeptoren im Sinne einer Anpassung erhöht. Abrupter Alkoholentzug führt demgemäss zu einem übererregten Zustand, der bis zum Delirium gehen kann. Im Unterschied zu den in kleinen Dosen ausgeschütteten Neurotransmittern führen die in grossen Mengen konsumierten Drogen je nach Dosis und Art der Droge zu nicht rückgängig machbaren Veränderungen des Nervensystems. Vollständig bis ins Letzte erforscht ist die Wirkung bei keiner Droge. Internetrecherche zu Gesundheitförderungsprojekten Zeitrahmen (Schule): 45’ Arbeitsform: Partnerarbeit Beurteilung: Maximal zwei (Plus)punkte, die der Projektarbeit Gesundheitsförderung angerechnet werden Arbeitsauftrag: Suchen Sie im Internet nach Gesundheitsförderungsprojekten, die sie ansprechen. Zwei Links dazu finden Sie auf der Seite www.gesundheitsfragen-fms.jimdo.com. Beurteilen Sie ein ausgewähltes Projekt schriftlich unter Zuhilfenahme der 10 Kriterien der Gesundheitsförderung Schweiz. Notieren Sie zusätzlich die Gründe, weswegen das Projekt Sie anspricht. Zusatzauftrag: Sind Sie auch auf ein Projekt gestossen, das ihrer Meinung nach fragwürdig ist beziehungsweise Etikettenschwindel darstellt? Dann notieren Sie den Link zum Projekt und – stichwortartig – was Sie daran fragwürdig finden.