Verbrennung - BRK Bereitschaft Nürnberg 1

Werbung
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Verbrennung
 Haut
 Verbrennung
 Maßnahmen
Die Haut
 Die Haut ist das flächenmäßig (nicht jedoch reale Oberfläche:
Darm bis 450 m²) größte (ca. 1,5 – 2 m²) und schwerste Organ
(ca. 10 kg) des Menschen.
 Die Haut dient der Abgrenzung von Innen nach Außen und
umgekehrt (Hüllorgan):
 Schutz vor Umwelteinflüssen
 Repräsentation und Kommunikation
 Wahrung des inneren Gleichgewichtes
 Aufgaben im Stoffwechsel und Immunologie
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 2
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Aufbau der Haut
Oberhaut (Epidermis):
Epithelgewebe, mehrschichtiges verhornendes Plattenepithel
(0,03 – 0,05 Millimeter; außer Hände und Füße: bis 2 mm, ggf. mehr)
Lederhaut (Dermis oder Corium)
Bindegewebe und feine kapillarisierte Blutgefäße. Dient der
Ernährung und Verankerung der Oberhaut. Sinneszellen.
Talg- und Schweißdrüsen sowie Muskulatur am unteren Rand.
Unterhaut (Subcutis)
Unterlage für die oberen Hautschichten, große Blutgefäße und
Nerven, Fett- und Bindegewebe, Sinneszellen für starken Druckreiz
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 3
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Aufbau der Haut
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 4
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Aufgaben und Funktionen der Haut














Hornschicht: Schutz vor Verletzungen und Austrocknung
Keimschicht: Nachbilden von Hautzellen
Melanozyten: Schutz der genetischen Information im Zellkern vor
UV-Strahlung
Schweißporen: Schutz vor Überhitzung durch Verdunstung von Schweiß
freie Nervenenden: Berührungsreize, Schmerzempfinden
Lamellenkörperchen: Aufnahme von Druckreizen
Ekkrine Schweißdrüse: Produktion von Schweiß
Kälterezeptor: Aufnahme Temperaturreiz ‚kalt‘
Wärmerezeptor: Aufnahme Temperaturreiz ‚warm‘
Haarbalgmuskel: Wärmespeicher durch Aufrichten der Haare
Talgdrüse: Produktion von Talg (Fett)
Tastkörperchen: Aufnahme von Berührungsreizen
Fetteinlagerung: Schutz vor Druck und Unterkühlung
Blutgefäße: Temperaturregulation und Versorgung der Hautzellen mit
Nährstoffen und Sauerstoff
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 5
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Verbrennung - Definition
Eine Verbrennung ist eine Schädigung durch übermäßige
Hitzeeinwirkung, verursacht durch:
 heiße Flüssigkeiten (Verbrühung)
 Dämpfe oder Gase
 Flammeneinwirkung
 starke Sonneneinstrahlung
 elektrischen Strom
 Reibung
 (extreme Kälteeinwirkung)
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 6
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Einteilung der Verbrennung
Grad 1
- betroffen: Epidermis
- Rötung und leichte Schwellung der Haut  Schmerzen
- Prognose: narbenlose Ausheilung
Grad 2
- betroffen: Epidermis (2a) und evtl. Dermis (2b)
- Blasenbildung durch Flüssigkeitsaustritt aus dem Gewebe
zwischen Epidermis und Corium  starke Schmerzen
- Prognose: 2a narbenlose Ausheilung
2b Ausheilung mit Narbenbildung
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 7
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Einteilung der Verbrennung
Grad 3
- betroffen: Epidermis, Dermis und Subkutis
- Verbrennungsnekrose aller Hautschichten, weiß-braune oder
weiß-schwarze Verfärbung, Nervenenden zerstört
 keine Schmerzen
- Prognose: keine oder sehr seltene Spontanheilung,
Narbenbildung
(Grad 4)
- Verkohlung aller Hautschichten, Muskelgewebe und Knochen
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 8
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Darstellung der Verbrennungsgrade
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 9
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Bilder Verbrennung (Verbrennung 2. Grades)
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 10
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Bilder Verbrennung (Verbrennung 3. Grades)
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 11
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Neuner-Regel
Körperteil
Kind
Säugling
Kopf/Hals
16 %
20 %
Rumpf
32 %
30 %
Arme
2x9%
2x9%
Beine
2 x 16 %
2 x 15 %
2%
2%
Genitalien
Faustregel:
die Handfläche einschl. Finger des Patienten
= ca. 1 % Körperoberfläche
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 12
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Schweregradeinschätzung
Entscheidend für den weiteren Verlauf der Verbrennungskrankheit
ist das Ausmaß der Haut- und Gewebeschädigung.
Dabei ist zum einen der Schweregrad (Grad 1 – 3), zum anderen
die Ausdehnung (siehe Neuner-Regel) maßgeblich.
Lebensbedrohung
Erwachsene:
15 % verbrannte Körperoberfläche
Kinder:
10 % verbrannte Körperoberfläche
zzgl. Inhalationstrauma:
Erwachsene:
10 % verbrannte Körperoberfläche
Kinder:
7,5 % verbrannte Körperoberfläche
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 13
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Erstmaßnahmen

Beendigung der Wärmeexposition

Kühlung der verbrannten Hautoberfläche
ABER:
nur kleinflächige Verbrennungen kühlen (bis max. 15%)
 Gefahr der Unterkühlung (Wirkung: Schmerzreduzierung)
lauwarme, keimfreie Flüssigkeit verwenden (Ringer, Leitungswasser)
 Gefahr der Infektion

eingebrannte Kleidung belassen!!!

offene Wunden keimfrei abdecken

ständige Kontrolle der Vitalfunktionen

Volumenersatz (Ringerlösung, keine kolloidale Lösung!!!)
nach Baxter-Formel (4 ml x kgKG x verbrannter KOF/24 h)
[80 kg, 40% = 12,8 l; davon 6,4 l in den ersten 8 Stunden]

bei Bewusstlosigkeit: Basismaßnahmen, ggf. Reanimation
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 14
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Verbrennung
Eine Verbrennungsverletzung, die ein bestimmtes Maß
überschreitet, hat nicht nur örtlich begrenzte Konsequenzen!!
In Abhängigkeit vom Ausmaß der unmittelbaren Schädigung kann
es sekundär zum Kreislaufschock und entzündlichen Reaktionen
des Körpers (SIRS = Systemisches inflammatorisches ResponseSyndrom; Sepsis) kommen.
Im schlimmsten Fall kommt es zu Funktionsverlust anfänglich nicht
beteiligter Organe (z. B. akutes Nierenversagen)
Die Gesamtheit dieser systemischen Störung bezeichnet man als
Verbrennungskrankheit.
Verbrennung, Juli 2008, Jörg Weik
Folie 15
Bereitschaft 1
Kreisverband Nürnberg-Stadt
Herunterladen