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Aggression
Aggression im Umfeld psychischer
Erkrankungen
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Ursachen,Folgen,Behandlungsansätze
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1848 durchbohrte bei einer Explosion eine Eisenstange den Schädel von
Phineas Gage, der zwar den Unfall überlebte, danach aber bei jeder
Gelegenheit Streit suchte. Der Grund für dieses Verhalten war vermutlich
der Schaden im Vorderhirn, den ihm die Eisenstange zugefügt hatte, denn
in diesem Hirngebiet liegen psychische Funktionen wie
Einfühlungsvermögen und Impulskontrolle. Kinder, die mit einem defekten
Vorderhirn auf die Welt kommen, sind weitgehend unfähig die einfachsten
Streitregeln zu erlernen. Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren
(Kernspintomographie, Positronenemissionstomographie) wurden
Soziopathen (Menschen, die im Umgang mit anderen immer wieder auffällig
werden) untersucht, und es zeigte sich, daß das Vorderhirn nicht so aktiv
war wie bei gesunden Kontrollpersonen. Außerdem fiel bei ihnen ein
anderer Hirnbereich, der so genannte Mandelkern, völlig aus. Man
vermutet, daß ein Soziopath wegen der Arbeitsweise seines Gehirns nicht
in der Lage ist, die Folgen seines Handelns abzuwägen
Persönlichkeitstörungen
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Die Einteilung von Persönlichkeitsstörungen kann nach unterschiedlichen Vorgaben geschehen, z.B. nach historischen Typologien oder medizinischen
Klassifikationssystemen wie ICD-10 und DSM-IV. Im Folgenden einige Einteilungen nach ICD-10. Paranoide Persönlichkeitsstörung
Die paranoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.0) ist gekennzeichnet von tiefem Misstrauen, Streitsucht, dauerndem Groll, starker Selbstbezogenheit, ständiger
Annahme von Verschwörungen, um Ereignisse zu erklären. Handlungen und Äußerungen anderer Personen werden häufig als feindlich oder verächtlich missgedeutet.
Schizoide Persönlichkeitsstörung
Die Schizoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.1) ist nicht mit Schizophrenie oder der schizotypischen Persönlichkeisstörung zu verwechseln. Zudem verwendet etwa
Fritz Riemann in seinem Buch "Grundformen der Angst" einen anderen Schizoid-Begriff. In vielen Wörterbüchern wird "schizoid" fälschlicher Weise als Eigenschaftswort
zu "Schizophrenie" erklärt. Im ICD-10 wird die Schizoide Persönlichkeitsstörung so beschrieben: "Eine Persönlichkeitsstörung, die durch einen Rückzug von affektiven,
sozialen und anderen Kontakten mit übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung gekennzeichnet ist. Es
besteht nur ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben." In der wissenschaftlichen Diskussion wird auch der "Secret Schizoid" (Heimlich
Schizoide) diskutiert. "Es gibt viele fundamental schizoide Personen, die (nach außen) einen verbindlichen, interaktiven Personlichkeitsstil zeigen. Diese Patienten
gehören zur Kategorie, die ich als "heimlich schizoid" bezeichne", schreibt Ralph Klein in "Disorders of the self". Im ICD-10 gibt es diese Kategorie nicht. Dissoziale
Persönlichkeitsstörung
Für die dissoziale Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.2) typisch sind eine niedrige Schwelle für aggressives und gewalttätiges Verhalten, sehr geringe
Frustrationstoleranz, Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen, ein fehlendes Schuldbewusstsein, mangelndes Lernen aus
Erfahrung oder Bestrafung, mangelndes Einfühlen in andere. Beziehungen werden eingegangen, jedoch nicht aufrechterhalten. Teilweise sind Dissoziale auch erhöht
reizbar. Aus diesen Gründen neigen Patienten mit dissozialer Persönlichkeitsstörung zu Gewalttaten, Kriminalität und Drogen- bzw. Alkoholmissbrauch. Der veraltete
Begriff "Psychopathie" für diese Störung wird in der aktuellen Literatur nicht mehr verwendet. Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
Die wesentlichen Merkmale der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.3) sind impulsives Handeln ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, ständig
wechselnde, oft unvorhersehbare und launenhafte Stimmungslagen, Unfähigkeit zur Vorausplanung, heftige Zornesausbrüche mit teilweise gewalttätigem Verhalten und
mangelnde Impulskontrolle. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen
durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale
Instabilität und mangelnde Impulskontrolle und ein Borderline-Typus, die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Borderline-Persönlichkeitsstörung
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.31) ist eine schwere Persönlichkeitsstörung, die sich durch sehr wechselhafte Stimmungen, gestörte zwischenmenschliche
Beziehungen, mangelndes Selbstvertrauen und autoaggressive Verhaltensweisen äußert. Diese Instabilitäten ziehen oft das persönliche Umfeld in Mitleidenschaft und
beeinträchtigen so Alltag, langfristige Lebensplanung und das Selbstbild. Während der Merkmalskatalog der American Psychiatric Association (DSM-IV) von einer
Borderline-Persönlichkeitsstörung (Diagnose-Nr. 301.83) spricht, benennt der Katalog der WHO (ICD-10) die "emotional instabile Persönlichkeitsstörung" (F60.3), von der
der Borderline-Typus (F60.31) eine Unterform darstellt. Histrionische Persönlichkeitsstörung
Kennzeichnend für die histrionische Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.4), früher als hysterische Persönlichkeitsstörung bezeichnet, sind Übertreibung, theatralisches
Verhalten, Tendenz zur Dramatisierung, Oberflächlichkeit, labile Stimmungslage, leichte Beeinflussbarkeit, dauerndes Verlangen nach Anerkennung und der Wunsch,
stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, erhöhte Kränkbarkeit, sowie ein übermäßiges Interesse an körperlicher Attraktivität. Anankastische
Persönlichkeitsstörung
Die anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung, wird durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus, übertriebener Gewissenhaftigkeit, ständigen Kontrollen,
Halsstarrigkeit sowie große Vorsicht und Starrheit gekennzeichnet ist. Es können beharrliche und unerwünschte Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die Schwere
einer Zwangsstörung erreichen. Typisch für Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung ist eine Starrheit im Denken und Handeln, die sich als Unflexibilität,
Pedanterie und Steifheit zeigt. Es besteht eine übermäßige Beschäftigung mit Details und Regeln, so dass die eigentliche Aktivität oftmals in den Hintergrund tritt. Die
Fähigkeit zum Ausdruck von Gefühlen ist häufig vermindert. In zwischenmenschlichen Beziehungen wirken Betroffene dementsprechend kühl und rational. Die
Anpassungsfähigkeit an die Gewohnheiten und Eigenheiten der Mitmenschen ist eingeschränkt. Vielmehr wird die eigene Prinzipien- und Normentreue auch von anderen
erwartet. Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung sind meist übermäßig leistungsorientiert und perfektionistisch. Daher erweisen sie sich im Arbeitsleben als
fleißig, übermäßig gewissenhaft und übergenau, wobei der überstrenge Perfektionismus die Aufgabenerfüllung mitunter verhindert. Ihre Angst vor Fehlern behindert die
Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen. Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung: ca. 1,0 % Ängstliche Persönlichkeitsstörung
Die ängstliche Persönlichkeitsstörung (auch: Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, ICD-10: F60.6) ist gekennzeichnet durch übermäßige Sorge bis hin zur
Überzeugung, abgelehnt zu werden, unattraktiv oder minderwertig zu sein. Folgen sind eine andauernde Angespanntheit und Besorgtsein, der Lebensstil ist wegen des
starken Bedürfnisses nach Sicherheit starken Einschränkungen unterworfen. Teilweise sind Ängstliche überempfindlich gegenüber Ablehnung oder Kritik. Abhängige
Persönlichkeitsstörung
Die abhängige Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.7) ist geprägt durch mangelnde Fähigkeit zu eigenen Entscheidungen, ständiges Appellieren an die Hilfe anderer,
Abhängigkeit von und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber anderen, Angst, nicht für sich selbst sorgen zu können und der Angst, von einer nahestehenden
Person verlassen zu werden und hilflos zu sein. Narzisstische Persönlichkeitsstörung
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung zeichnet sich aus durch mangelndes Selbstbewusstsein und Ablehnung der eigenen Person nach innen, wechselnd mit
übertriebenem und sehr ausgeprägtem Selbstbewusstsein nach außen. Daher sind diese Personen immer auf der Suche nach Bewunderung und Anerkennung, wobei
sie anderen Menschen wenig echte Aufmerksamkeit schenken. Sie haben ein übertriebenes Gefühl von Wichtigkeit, meinen eine Sonderstellung einzunehmen und auch
Persönlichkeitstörung
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Persönlichkeitsstörung
Personen mit Persönlichkeitsstörungen zeigen anhaltende und kaum veränderliche
Verhaltensmuster, die starre Reaktionen auf unterschiedliche Lebenslagen bewirken. Sie
unterscheiden sich von der Mehrheit der Bevölkerung durch deutliche Abweichungen im Bereich
Wahrnehmung, Denken, Fühlen und in Beziehungen zu anderen. Dabei ist die persönliche und
soziale Funktions- und Leistungsfähigkeit oft gestört. Eine Persönlichkeitsstörung liegt nur vor,
wenn ausreichend viele dieser Merkmale zutreffen und die Störung dauerhaft besteht. Eine
Persönlichkeitsstörung beginnt bereits im Kindesalter oder in der Pubertät und dauert bis ins
Erwachsenenalter an. Zu unterscheiden ist sie von einer Persönlichkeitsänderung, die erst im
Erwachsenenalter erworben wird, etwa nach einer extremen Belastungssituation.
Persönlichkeitsstörungen werden entsprechend ihrem auffallendsten Merkmal unterteilt. Dabei
können aber durchaus Überschneidungen vorkommen. Oft ist es selbst für den Fachmann
schwierig, eine Persönlichkeitsstörung sicher zu diagnostizieren. Das rührt auch daher, dass
Betroffene oft wegen Symptomen wie Depression Hilfe suchen, die dann nicht richtig eingeordnet
werden. Laien sollten daher allgemein sehr vorsichtig sein, bei anderen Menschen eine
Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren, auch weil bei der Lektüre diagnostischer Merkmale oft
schnell, fälschlicherweise das Gefühl entsteht, seine Mitmenschen oder sich selbst darin zu
erkennen. Des weiteren ist die richtige Zuordnung einer psychischen Störung ein intimer Einblick,
mit dem entsprechend vorsichtig umgegangen werden muss.
Ursachen
Über die Ursachen und die Entstehung von Persönlichkeitsstörungen herrscht derzeit keine
einheitliche Vorstellung. Es herrscht auch kein Konsens darüber, was als
Persönlichkeitseigenschaft zu klassifizieren ist und ab wann die Kriterien einer Störung erfüllt
sind. Sowohl der Begriff "Persönlichkeit" als auch deren Störungen werden als Ergebnis
komplizierter Wechselwirkungen aus Umwelt- und Anlagefaktoren gesehen.
Persönlichkeitstörung
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Einteilung nach ICD-10
Die Einteilung von Persönlichkeitsstörungen kann nach unterschiedlichen Vorgaben geschehen, z.B. nach
historischen Typologien oder medizinischen Klassifikationssystemen wie ICD-10 und DSM-IV. Im Folgenden
einige Einteilungen nach ICD-10.
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Paranoide Persönlichkeitsstörung
Die paranoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.0) ist gekennzeichnet von tiefem Misstrauen, Streitsucht,
dauerndem Groll, starker Selbstbezogenheit, ständiger Annahme von Verschwörungen, um Ereignisse zu
erklären. Handlungen und Äußerungen anderer Personen werden häufig als feindlich oder verächtlich
missgedeutet.
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Schizoide Persönlichkeitsstörung
Die Schizoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.1) ist nicht mit Schizophrenie oder der schizotypischen
Persönlichkeisstörung zu verwechseln. Zudem verwendet etwa Fritz Riemann in seinem Buch "Grundformen der
Angst" einen anderen Schizoid-Begriff. In vielen Wörterbüchern wird "schizoid" fälschlicher Weise als
Eigenschaftswort zu "Schizophrenie" erklärt. Im ICD-10 wird die Schizoide Persönlichkeitsstörung so beschrieben:
"Eine Persönlichkeitsstörung, die durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten mit
übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung
gekennzeichnet ist. Es besteht nur ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben." In
der wissenschaftlichen Diskussion wird auch der "Secret Schizoid" (Heimlich Schizoide) diskutiert. "Es gibt viele
fundamental schizoide Personen, die (nach außen) einen verbindlichen, interaktiven Personlichkeitsstil zeigen.
Diese Patienten gehören zur Kategorie, die ich als "heimlich schizoid" bezeichne", schreibt Ralph Klein in
"Disorders of the self". Im ICD-10 gibt es diese Kategorie nicht.
Persönlichkeitstörung
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Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Für die dissoziale Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.2) typisch sind eine niedrige Schwelle für aggressives und
gewalttätiges Verhalten, sehr geringe Frustrationstoleranz, Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer
Normen, Regeln und Verpflichtungen, ein fehlendes Schuldbewusstsein, mangelndes Lernen aus Erfahrung oder
Bestrafung, mangelndes Einfühlen in andere. Beziehungen werden eingegangen, jedoch nicht aufrechterhalten.
Teilweise sind Dissoziale auch erhöht reizbar. Aus diesen Gründen neigen Patienten mit dissozialer
Persönlichkeitsstörung zu Gewalttaten, Kriminalität Drogen- bzw. Alkoholmissbrauch. Der veraltete Begriff
"Psychopathie" für diese Störung wird in der aktuellen Literatur nicht mehr verwendet.
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Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
Die wesentlichen Merkmale der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.3) sind impulsives
Handeln ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, ständig wechselnde, oft unvorhersehbare und launenhafte
Stimmungslagen, Unfähigkeit zur Vorausplanung, heftige Zornesausbrüche mit teilweise gewalttätigem Verhalten
und mangelnde Impulskontrolle. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit
anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei
Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch
emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle und ein Borderline-Typus, die BorderlinePersönlichkeitsstörung.
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Borderline-Persönlichkeitsstörung
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.31) ist eine schwere Persönlichkeitsstörung, die sich durch sehr
wechselhafte Stimmungen, gestörte zwischenmenschliche Beziehungen, mangelndes Selbstvertrauen und
autoaggressive Verhaltensweisen äußert. Diese Instabilitäten ziehen oft das persönliche Umfeld in Mitleidenschaft
und beeinträchtigen so Alltag, langfristige Lebensplanung und das Selbstbild. Während der Merkmalskatalog der
American Psychiatric Association (DSM-IV) von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (Diagnose-Nr. 301.83)
spricht, benennt der Katalog der WHO (ICD-10) die "emotional instabile Persönlichkeitsstörung" (F60.3), von der
der Borderline-Typus (F60.31) eine Unterform darstellt.
Persönlichkeitstörung
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Histrionische Persönlichkeitsstörung
Kennzeichnend für die histrionische Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.4), früher als hysterische
Persönlichkeitsstörung bezeichnet, sind Übertreibung, theatralisches Verhalten, Tendenz zur Dramatisierung,
Oberflächlichkeit, labile Stimmungslage, leichte Beeinflussbarkeit, dauerndes Verlangen nach Anerkennung und
der Wunsch, stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, erhöhte Kränkbarkeit, sowie ein übermäßiges
Interesse an körperlicher Attraktivität.
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Anankastische Persönlichkeitsstörung
Die anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung, wird durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus,
übertriebener Gewissenhaftigkeit, ständigen Kontrollen, Halsstarrigkeit sowie große Vorsicht und Starrheit
gekennzeichnet ist. Es können beharrliche und unerwünschte Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die
Schwere einer Zwangsstörung erreichen. Typisch für Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung ist eine
Starrheit im Denken und Handeln, die sich als Unflexibilität, Pedanterie und Steifheit zeigt. Es besteht eine
übermäßige Beschäftigung mit Details und Regeln, so dass die eigentliche Aktivität oftmals in den Hintergrund
tritt. Die Fähigkeit zum Ausdruck von Gefühlen ist häufig vermindert. In zwischenmenschlichen Beziehungen
wirken Betroffene dementsprechend kühl und rational. Die Anpassungsfähigkeit an die Gewohnheiten und
Eigenheiten der Mitmenschen ist eingeschränkt. Vielmehr wird die eigene Prinzipien- und Normentreue auch von
anderen erwartet. Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung sind meist übermäßig leistungsorientiert und
perfektionistisch. Daher erweisen sie sich im Arbeitsleben als fleißig, übermäßig gewissenhaft und übergenau,
wobei der überstrenge Perfektionismus die Aufgabenerfüllung mitunter verhindert. Ihre Angst vor Fehlern
behindert die Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen. Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung: ca. 1,0 %
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Ängstliche Persönlichkeitsstörung
Die ängstliche Persönlichkeitsstörung (auch: Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, ICD-10: F60.6) ist
gekennzeichnet durch übermäßige Sorge bis hin zur Überzeugung, abgelehnt zu werden, unattraktiv oder
minderwertig zu sein. Folgen sind eine andauernde Angespanntheit und Besorgtsein, der Lebensstil ist wegen des
starken Bedürfnisses nach Sicherheit starken Einschränkungen unterworfen. Teilweise sind Ängstliche
überempfindlich gegenüber Ablehnung oder Kritik
Persönlichkeitstörung
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Die abhängige Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.7) ist geprägt durch mangelnde Fähigkeit zu
eigenen Entscheidungen, ständiges Appellieren an die Hilfe anderer, Abhängigkeit von und
unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber anderen, Angst, nicht für sich selbst sorgen zu
können und der Angst, von einer nahestehenden Person verlassen zu werden und hilflos zu sein.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung zeichnet sich aus durch mangelndes Selbstbewusstsein
und Ablehnung der eigenen Person nach innen, wechselnd mit übertriebenem und sehr
ausgeprägtem Selbstbewusstsein nach außen. Daher sind diese Personen immer auf der Suche
nach Bewunderung und Anerkennung, wobei sie anderen Menschen wenig echte Aufmerksamkeit
schenken. Sie haben ein übertriebenes Gefühl von Wichtigkeit, meinen eine Sonderstellung
einzunehmen und auch eine Sonderbehandlung zu verdienen. Sie zeigen ausbeutendes
Verhalten und ein Mangel an Empathie. Es können wahnhafte Störungen mit Größenideen
auftreten. Einige Tiefenpsychologen meinen, dass bei Leuten mit narzisstischer
Persönlichkeitsstörung, die ideale Vorstellung von sich selbst, mit dem realen Selbst in gewisser
Weise verschmolzen ist. Weiter ist das Selbst gespalten in Ideal-Selbst und Entwertetes-Selbst
Phineas P. Gage (1823 – 1860 )
Präfrontaler Cortex
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Der präfrontale Cortex empfängt die verarbeiteten sensorischen Signale, integriert sie
mit Gedächtnisinhalten und aus dem limbischen System stammenden emotionalen
Bewertungen und initiiert auf dieser Basis Handlungen. Er wird als oberstes
Kontrollzentrum für eine situationsangemessene Handlungssteuerung angesehen
und ist gleichzeitig intensiv an der Regulation emotionaler Prozesse beteiligt. Deshalb
wird er auch als "Supervisory Attentional System" (SAS) bezeichnet.
Soziopathie-----•
Soziopathie ist eine veraltete Bezeichnung für eine psychiatrische Störung, bei der
vor allem das Sozialverhalten der erkrankten Person gestört ist. Definitionen und
diagnostische Kriterien variierten stark zwischen den verschiedenen Schulen der
Psychiatrie. Um der Begriffsverwirrung entgegenzuwirken, wurde die Bezeichnung
nicht in die modernen Klassifikationssysteme von Krankheiten (ICD-10) und
psychischen Störungen (DSM 4) aufgenommen. Am ehesten ist Soziopathie mit dem
modernen Begriff der dissozialen Persönlichkeitsstörung (auch: amoralische-,
antisoziale-, asoziale-, psychopathische Persönlichkeitsstörung) gleichzusetzen. Die
gleiche begriffliche Problematik führte auch dazu, dass der verwandte Begriff der
Psychopathie heute in der Fachsprache nicht mehr verwendet wird. Die dissoziale
Persönlichkeitsstörung ist durch ausgeprägte Diskrepanz zwischen Verhalten und
geltenden sozialen Normen gekennzeichnet. Typische Merkmale sind
- Unfähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen
- Unfähigkeit zur Verantwortungsübernahme, gleichzeitig eine klare Ablehnung und
Missachtung sämtlicher sozialen Normen, Regeln und Verpflichtungen
- Unfähigkeit, längerfristige Beziehungen aufrechtzuerhalten, jedoch keine Probleme
mit der Aufnahme frischer Beziehungen
- Geringe Frustrationstoleranz, Neigung zu aggressivem und gewalttätigem Verhalten
- Fehlendes Schuldbewusstsein
- Unfähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen. Ein weiteres Merkmal für diese Erkrankung
kann eine anhaltende Reizbarkeit sein. Die Störung kann sich in oder nach der
Kindheit entwickeln.
Aspekte der Aggression
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Evolutionäre
Biologische
Entwicklungspsychologische
Biopsychosoziale
Biologische Aspekte:
• ohne primär eine
Absicht zu unterstellen
• zielgerichtetes Schädigen
• Verletzen
• Zerstören
• Vernichten
• Schmerz zufügen
• Stören
• Ärger erregen
• Beleidigen
• Neuroanatomisch sind
vorallem
• Präfrontaler Cortex(SAS)
• Mandelkern(Limbisches
System)
• Hypothalamus u.a
• hereditäre Komponente
• zusätzlichen YChromosom
• ein erniedrigter Gehalt
von Serotonin und 5HIAA
Eine Form der Autoaggression:
Selbstverletzung
• Selbstverletzung
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äußert sich in
sich ritzen
schneiden
verbrennen
verbrühen
verätzen
kratzen
sich beißen
Sich schlagen
Haare ausreißen
Mit dem Kopf gegen die Wand schlagen
Sich versuchen die Knochen zu brechen
Die Wundheilung durch Aufbeißen etc verhindern
Die häufigste Methode sind Schnitte in die Haut mit scharfen Gegenständen wie Rasierklingen, Skalpellen, Scherben oder Messern. Die beschädigten
Körperteile sind vor allem die Extremitäten, bei Rechtshändern ist der linke Arm bevorzugt und da wiederum der Unterarm, bei den Beinen die Oberschenkel.
Weitaus seltener ist der Rumpf betroffen, hier vor allem Bauch und Brust , wobei diese Verletzungen stärker verborgen und nicht selten heftiger sind als die an
den Armen und Beinen. Im weiteren, aber noch seltener betroffen sind das Gesicht und der Genitalbereich.
Die Neigung zur Aggression wird zumindest teilweise von Generation zu Generation weitergegeben, allerdings bleibt offen, ob durch Vorbild bzw. Erziehung
oder Vererbung. Martin Teicher (Harvard Medical School) hat im Scientific American (Heft 3, 2002) von Untersuchungen berichtet, in denen sich zeigte, daß
Hippocampus und Amygdala bei Personen kleiner sind, die in ihrer Kindheit mißhandelt oder mißbraucht wurden. Offenbar verändert schwerer Stress in der
Kindheit die molekulare Organisation dieser Hirnregionen, etwa die Struktur der Rezeptoren für den Neurotransmitter Gamma-Amino-Buttersäure.
Wie die meisten Charaktereigenschaften ist auch Aggressivität zu einem beträchtlichen Teil (zirka 50 %) erblich, wobei vor allem in der Presse auch von einem
"Gen für Aggressivität" die Rede war. Die erste einschlägige Arbeit beschrieb acht Männer einer niederländischen Großfamilie, die alle zu ungewöhnlichen
Aggressionsschüben neigten, die sich laut den Autoren unter anderem in Brandstiftung und Exhibitionismus äußerten. Bei allen diesen Männern ist ein Gen
völlig inaktiv, das für das Enzym Monoaminoxidase A (MAOA) kodiert. Solche Enzyme bauen Monoamine ab, unter diesen sind Neurotransmitter wie Dopamin
und Serotonin. Werden diese nicht abgebaut, nachdem sie ihre Botschaft von einer Nervenzelle zur nächsten übermittelt haben, beeinflußt dies die Reizleitung.
Aus anderen Arbeiten weiß man, daß die Serotonin-Konzentration im Gehirn Aggressivität und Impulsivität beeinflußt. Bei Mäusen wurden mindestens 15 Gene
identifiziert, die mit Aggressivität zu tun haben sollen, darunter ein Gen für NO-Synthase, also ein Enzym, das den vielseitigen Neurotransmitter NO produziert.
Schlüsse auf entsprechende Gene beim Menschen sind allerdings problematisch, denn die Gehirnstruktur von Mäusen und anderen Säugetieren unterscheidet
sich deutlich und auch unsere Gesellschaft und Kultur ist viel komplexer.
Doch nun vereint eine Arbeit (Science, 297, S. 851) die Einflüsse von Umwelt und Vererbung. Eine Gruppe um Terry Moffitt (King's College London) zeigte, daß
jene männlichen Probanden, die in ihrer Kindheit schlecht behandelt worden waren, im Durchschnitt eher antisoziales Verhalten zeigen als eine Kontrollgruppe.
Dabei wurde auch die Ausprägung des MAOA-Gens untersucht, wobei sich zeigte, daß die inaktive Ausprägung des Gens nicht nachzuweisen war, allerdings
fand man eine mehr und eine weniger aktive Variante. Es scheint die weniger aktive MAOA-Variante die Auswirkung der schlimmen Kindheitserlebnisse
wesentlich zuverstärken. Von den in ihrer Kindheit mißhandelten oder stark vernachlässigten Männern zeigten nämlich jene mit der weniger aktiven MAOAVariante in der Adoleszenz doppelt so oft Verhaltensstörungen wie jene mit der aktiveren Gen-Version. Noch deutlicher ist der Zusammenhang bei
Gewaltverbrechen wie Raub oder Vergewaltigung. Dagegen hat die Gen-Ausprägung allein - ohne Kindheitstraumata - keinen statistisch feststellbaren Einfluß.
Das heißt, daß erst iein Umweltfaktar ("Stressor") einen genetischen Faktor wirksam werden läßt. Daß die MAOA-Aktivität sich gerade,in der Kindheit
besonders auswirkt, könnte daran liegen, daß ein zweites, ähnliches Gen (MAOB) immer erst später im Leben aktiv wird.
Warum beschränkte sich die Analyse auf Männer? Erstens, weil das MAOA-Gen auf dem X-Chromosom liegt und daher bei Männern nur in einfacher
Ausfertigung vorliegt, was die Interpretation erleichtert. Bei Frauen, die ja zwei X-Chromosomen haben, wird die Auswirkung einer weniger aktiven MAOAVariante meist durch die zweite Ausgabe des Gens auf dem zweiten X-Chrornosom gemildert. Zweitens aber, weil man mehr Erfahrung mit der Beschreibung
und Definition von antisozialem aggressivem Verhalten bei Männern hat als bei Frauen. Schließlich ist, wie der US-Genetiker Greg Carey feststellte, der
"stärkste genetische Marker für Gewalttätigkeit noch immer die Anwesenheit eines Y-Chromosoms".
Bei der Kontrolle von Aggressionen spielt der Sertoninspiegel eine Rolle, wobei dieser bei aggressivem Verhalten vermindert ist. Nach Studien von Berend
Olivier (Universität Utrecht) gibt es im Gehirn von Menschen und Tieren Mechanismen, die Aggression steuern, wobei diese Steuerung von Aggression zwar auf
genetischen Voraussetzungen beruht, aber auch die Erziehung in der Aggressionsverarbeitung eine wesentliche Rolle spielt. Bei sehr aggressiven Menschen
ist das Serotonin-System weniger aktiv als bei normalen Menschen. Pharmakologen züchteten Mäuse, bei denen im Gehirn bestimmte Rezeptoren
ausgeschaltet wurden und ein Teil des Serotonin-Systems außer Kraft gesetzt ist. Diese Tiere waren in der Folge nicht mehr fähig, ihre Aggressionen zu
unterdrücken
Ist der Mensch sui generis
aggressiv??
Im zweiten Weltkrieg haben nur 15 bis 20% der amerikanischen Soldaten während des Gefechts ihre Waffen
benutzt. Ähnliche Hinweise gibt es über das Verhalten im amerikanischen Bürgerkrieg. F. A. Lord (1976) berichtete,
dass nach der Schlacht von Gettysburg (1863) 27574 Gewehre eingesammelt wurden, von denen 90% geladen
waren. 12000 hatte man mehr als einmal geladen, ohne zuvor einen Schuss abzugeben, 6000 davon waren mit 3-4
Kugelladungen verstopft. Warum, so fragte sich Lord, luden mindestens 12000 Soldaten ihre Flinten falsch?
Marshall schreibt: "Das normale und gesunde Individuum hat einen so großen inneren und meistens unerkannten
Widerstand, einen anderen Menschen zu töten, dass es einem anderen nicht aus eigenem Willen heraus das Leben
nehmen würde".
Das änderte sich jedoch, nachdem die US-Armee mit einem neuen Trainingsprogramm für ihre Soldaten begann. Im
Koreakrieg schossen noch 55% der Soldaten auf den Feind, im Vietnamkrieg waren es schon 90%.
In ihrem täglichen Drill wurden die Soldaten gezielt desensitiviert. Man ließ sie beim Marschieren und anderen
körperlichen Übungen blutrünstige Parolen schreien wie "Kill! Kill! Kill!". In so genanntem
"operative conditioning" wurde das Schießen im Reflex trainiert. Das Ziel glich einer menschlichen Gestalt.
Außerdem sorgte man dafür, dass sich der einzelne Soldat von seiner Gruppe für akkurates Schießen bestätigt
fühlte. So wurde das Schießen zum automatischen Akt, was sich in einem Anstieg der Schießbereitschaft von 20
auf 90% äußerte.
Durch operative Konditionierung von 10 auf 100%
Tatsächlicher Schußwaffengebrauch während der Kriege
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
3D-Säule 1
3D-Säule 2
3D-Säule 3
3D-Säule 4
3D-Säule 5
1870 1940 1955 1970 2000
1870 :Amerikanischer Bürgerkrieg
1940:2.Weltkrieg
1955:Koreakrieg
1970:Vietnamkrieg
2000:Legionäre,vorallem Afrika
Fremd-Selbstverletzung
• Häufige Begleiterkrankungen
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Depressionen
Traumatisierungen
Angststörungen
Essstörungen
Zwangsstörungen
Drogen- und Alkoholabhängigkeit
Persönlichkeitsstörungen vom Borderline-Typ (BPS )
Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS)
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Unspezifischer Erregungszustand
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Unlust
Lust
Soziales Lächeln..
Wut
Angst
Ekel
Zorn
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Bei der Erklärung der Entstehung bzw. Entwicklung von Emotionen lassen sich im
Wesentlichen zwei Ansätze unterscheiden:
Die einen nehmen an, daß sich die einzelnen Emotionen aus einem
undifferenzierten, unspezifischen Erregungszustand des Säuglings allmählich
entwickeln,
die anderen nehmen an, daß die "grundlegenden" Emotionen als angeborene
neurale Mechanismen von Geburt an als qualitativ unterschiedliche Erlebnisweisen
vorhanden sind.
Nach der zweiten Auffassung ist das Gefühlsleben in erster Linie durch die
angeborenen neuralen Mechanismen determiniert, und das bewußte subjektive
Erleben von Gefühlen kommt erst dadurch zustande, daß Veränderungen in der
Gesichtsmuskulatur vom Gehirn zurückgemeldet werden. Lernen und Erfahrung
seien erst in zweiter Linie wichtig für die Ontogenese der "grundlegenden"
Emotionen. Nach Ansicht des Psychologen Caroll E. Izard (1994) existieren zehn
unterschiedliche Gefühle, die auf der ganzen Welt, in jeder Kultur vorkommen:
Interesse, Leid, Widerwillen, Freude, Zorn, Überraschung, Scham, Furcht,
Verachtung und Schuldgefühl.
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Grundsätzlich läßt sich nicht eindeutig klären, welche Gefühle angeboren und
welche erworben oder später erlernt sind, aber es gibt grundlegende Gefühle, die
in jeder Kultur und zu allen Zeiten existieren, an bestimmte neurale Prozesse
gebunden sind, zum gleichen Zeitpunkt auftreten und die gleichen
biologischen Rückmeldungsmuster verwenden. Bei der Untersuchung von
fundamentalen Emotionen geht man davon aus, daß es zwischen einem
bestimmten Gefühl und dem dazugehörigen Gesichtsausdruck eine enge
Beziehung geben muß. So sei z. B. Zorn immer und überall gekoppelt mit einem
Senken und Zusammenziehen der Augenbrauen, schlitzförmigen Augen und einem
zusammengepreßten Mund. Die Untersuchung in unterschiedlichen Kulturen
erbrachte ähnliche Ergebnisse. Auf die Vorlage von Photographien, die bestimmte
Gesichtsaudrücke zeigten, reagierten, die Versuchspersonen in allen Kulturen
gleichartig.
Nach der Auffassung von Damasio (2000) sind Emotionen komplizierte
Kombinationen von chemischen und neuralen Reaktionen des Gehirns, die
eine regulatorische Rolle spielen mit dem ursprünglichen biologischen Zweck,
günstige Umstände für das Überleben des Organismus zu schaffen. Emotionen
benutzen den Körper (Eingeweide, Muskel-Sklett-System) als ihr Theater, haben
aber auch einen Einfluss auf diverse Gehirnfunktionen. Emotionen beruhen auf
angeborenen Gehirnfunktionen, die einer langen evolutionären Entwicklung
entstammen. Individuelle Lernprozesse und kulturelle Einflüsse verändern jedoch
die Emotionen hinsichtlich ihrer Auslöser und ihres Ausdrucks (Pohl 2001).
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Der eher lerntheoretisch orientierte Erklärungsversuch geht eher davon aus, daß sich aus einer
undifferenzierten Erregung im Laufe der Zeit spezifische Gefühlsregungen entwickeln. Ein
Säugling reagiert z.B. auf jede Art des Unwohlseins mit Weinen. Das acht Monate alte Kind
reagiert zwar immer noch häufig mit Weinen, die Mutter ist aber schon in der Lage zu
unterscheiden, ob es die Windeln voll hat oder Hunger oder Angst. So wird aus dem Weinen zu
jeder Gelegenheit eine gezielte Willensäußerung, die entsprechend eingesetzt wird. Die
amerikanische Psychologin Katherine M. Bridges hat diese Theorie in den dreißiger Jahren
entwickelt und kam mit Rene Spitz nach ihren Beobachtungen zu folgenden Erkenntnissen: Beim
Neugeborenen ist lediglich eine allgemeine Störbarkeit bzw. Erregbarkeit, die sehr diffus und
ungerichtet ist, zu beobachten. Aus diesem anfänglichen Erregungszustand entwickeln sich in
den ersten Wochen zwei Grundtendenzen emotionalen Verhaltens heraus: Lust und Unlust. Die
unlustbetonte Tendenz tritt etwas früher hervor und läßt auch zuerst eine Differenzierung in
spezifischere Gefühlsreaktionen erkennen, wie Angst, Ekel, Wut, Zorn.
Als ein deutliches Zeichen der Erkennbarkeit von positiven Gefühlsäußerungen benennen
Entwicklungspsychologen das soziale Lächeln, das durch bestimmte Reize wie Anschauen oder
Ansprechen des Säuglings hervorgerufen wird. Zwar kann das Kind vermutlich schon sehr früh
Angst und Furcht empfinden, doch am deutlichsten erkennbar treten sie auf, wenn das Kind
gelernt hat, zwischen vertrauten und fremden Personen zu unterscheiden. Im Laufe der
Entwicklung eröffnen sich dem Kind immer wieder neue Ereignisse und Situationen, die neue
Ängste entstehen lassen. In diesen Veränderungen spiegelt sich der Einfluß der Umwelt,
insbesondere seiner Bezugspersonen, auf das Erleben des Kindes wieder.
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Ärger und Wut lassen sich, ähnlich wie die Furcht, schon sehr früh erkennen, und zwar als
Reaktion auf Bedrohungen oder bei Versagung von Wünschen und Bedürfnissen. Liebe
und emotionale Zuwendung werden in den ersten Lebensjahren in der engen Beziehung zu festen
Bezugspersonen grundgelegt. Die meisten Entwicklungstheorien betonen die Wichtigkeit von
intensiven emotionalen Kommunikationsprozessen nicht nur für die Entwicklung von Liebe
und Zuwendung, sondern für die weitere Entwicklung alle psychischen Funktionen,
Fähigkeiten und Kräfte.
Bereits bis zum 2. Lebensjahr zeigt das Kleinkind alle Grundemotionen, wie Interesse, Leid,
Widerwillen, Freude, Zorn, Überraschung, Scham, Furcht, Verachtung und Schuldgefühl. In den
folgenden Jahren setzt sich die Differenzierung der Gefühle fort. Dabei ändert sich sowohl der
Bereich der die Emotionen auslösenden Reize und Situationen als auch die Form des Ausdrucks
dieser Emotionen und die Art des Reagierens auf diese Gefühle. Während zum Beispiel der
Säugling auf Angst auslösende Reize mit Schreien reagiert, sucht der Zweijährige Schutz bei der
Mutter oder er läuft davon. Das Kind lernt, welche Gefühle und Arten des Gefühlsausdrucks von
der Gesellschaft akzeptiert werden, und es lernt dadurch, welche Gefühle es zeigen darf und
welche nicht. Mit derartigen Verhaltensnormen, die dem Menschen sagen, welches Gefühl er wie
und mit welcher Intensität äußern darf, ist der Mensch auch als Jugendlicher, Erwachsener und
alter Mensch konfrontiert. Bridges Theorie zeigt die Entstehung von Gefühlen bis zum zweiten
Lebensjahr. Damit ist der Entwicklungsprozeß allerdings nicht beendet, selbst ein
Erwachsener kann noch neue Gefühle empfinden und erleben.
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Daraus kann man schließen, daß die Entwicklung der Gefühle in den ersten
Lebensjahren angelegt wird und sich im Laufe der Jahre eine Differenzierung sowohl
der Gefühle als auch der auslösenden Reize und Reaktionenvollzieht. Die
Entwicklung von Emotionen verläuft vermutlich in jeder Gesellschaft unterschiedlich,
wobei das Gefühl als solches nicht erlernt wird, sondern vielmehr die Art und Weise,
es zu äußern, und der Zeitpunkt, es zu zeigen. Trotz der Annahme fundamentaler
und angeborener Gefühlsregungen ist daher der Großteil der Gefühle
kulturspezifisch überformt, das heißt, daß jede Kultur andere Ausdrucksformen oder
Anlässe für Gefühle entwickelt hat.
Gefühlsregungen fundamentaler Art sind deshalb am besten bei Säuglingen zu
beobachten. Bereits im Kleinkindalter sind Kinder allerdings in der Lage, Gefühle zu
verbergen oder zu unterdrücken und damit einen Beobachter zu falschen
Ergebnissen zu führen. In den asiatischen Ländern gilt das Lächeln als eine Form
der Höflichkeit. In den Ländern der westlichen Welt gilt Lächeln als Form der Freude
und als Ausdruck von Glück.
Jede Kultur hat andere soziokulturelle Normen, die bei der Entstehung der Gefühle
eine bedeutende Rolle spielen. Dabei unterscheiden sich nicht so sehr die Gefühle
selbst voneinander, sondern vor allem die auslösenden Situationen, die "Darstellung"
und das auf die Gefühlsregung folgende Verhalten.
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Nach Caroll E. Izard können Menschen verschiedener sozialer Herkunft und aus
verschiedenen Kulturen ganz verschiedene Gesichtsbewegungen lernen, um
angeborene Äußerungen zu modifizieren. Soziokulturelle Einflüsse und individuelle
Erfahrungen spielen nicht nur eine bedeutende Rolle beim Erlernen von
Modifikationen der Gefühlsäußerungen, sondern auch bei der Entscheidung
darüber, was ein Gefühl auslöst und was ein Mensch infolge des Gefühls tun
wird.
Die wichtigsten Bezugspersonen haben einen Einfluß auf die Entwicklung der
Emotionen von Kindern und Jugendlichen. Die Mechanismen dieses
Sozialisierungsprozesses sind sehr unterschiedlich. Den Heranwachsenden werden
die Standards der Erwachsenen vermittelt.
Durch Verstärkung werden emotionale Reaktionen des Kindes durch
Belohnung oder Bestrafung geahndet. Wenn das Kind sagt und zeigt, daß es sich
über eine Geburtstagseinladung freut und die Mutter zeigt durch das eigene
Ausdrucksverhalten Anteilnahme, wird diese Reaktion auf den Emotionsausdruck des
Kindes als positiver Verstärker fungieren.
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Daneben lernen Kinder durch Nachahmung der Erwachsenen Emotionen auszudrücken. Erwachsene steuern
manchmal auch das Verhalten ihrer Kinder durch einen Emotionsausdruck. Ein entsetzter Ausdruck warnt das
Kind davor, etwas Gefährliches zu tun.
Ein dritter Mechanismus ist die Kommunikation von Erwartungen. Eltern reden mit ihren Kindern über die
Angemessenheit von Gefühlen und des Ausdruckverhaltens. Ein Beispiel hierfür wäre, ein Ratschlag eines
Elternteils an sein Kind, "man freut sich nicht über das Unglück anderer Menschen". Diese Kommentare können
auch auf der nonverbalen Ebene geschehen durch Kopfschütteln, Hochziehen der Augenbrauen oder ein
erhobener Zeigefinger sind aussagekräftig genug.
Durch die Sozialisationsprozesse lernen Kinder Strategien zu entwickeln mit bestimmten Situationen emotional
umzugehen. Erwachsene können dabei ein große Stütze sein. Ein Beispiel hierfür wäre: Kleine Kinder sind oft
traurig und wütend wenn sie ein Spiel verlieren, Eltern helfen durch Kommentare wie "andere verlieren doch auch
einmal, das ist doch nur ein Glücksspiel oder das nächste Mal hast du mehr Glück. Durch die Ratschläge der
Eltern lernen sie Bewältigungsstrategien aufzubauen.
Emotion und Kognition
Laut Spencer (1890) sind kognitive Prozesse nur sehr selten frei von Emotionen. Piaget (1954) vertrat die
Ansicht, daß Emotionen und Kognition sich unterscheiden doch funktionell eng zusammenhängen. Für das
Funktionieren kognitiver Prozesse stellen die emotionalen Prozesse die Energie bereit. Laut Izard können
emotionale Prozesse unabhängig von kognitiven ablaufen, aber umgekehrt sei dies nicht möglich.
Plutchik ist der Meinung das sich das kognitive und emotionale System des Gehirns parallel entwickelt hat,
Hinweise hierfür findet man auch in der neurophysiologischen Forschung.
"Die vielzitierte These der zerebralen Hemisphärenspezialisierung, wonach die rechte Hirnhälfte in der
Bearbeitung emotionaler und räumlicher Stimuli überlegen ist, während sich die linke Hirnhälfte verstärkt durch
sprachliche, logisch-assoziative Fähigkeiten auszeichnet, hat nur relative Gültigkeit. Nach neueren Erkenntnissen
erscheinen die positiven Emotionen beidseitig 'repräsentiert'."
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Emotionen dienen kognitiven Funktionen, indem sie beeinflussen, wem oder was wir
Aufmerksamkeit schenken, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen und wie wir
verschiedene Merkmale von Lebenssituationen interpretieren und erinnern.
Die Rolle der Emotionen in der Informationsverarbeitung wurde erstmals von Gordon
Bower (1981) und seinen Studenten untersucht. Wenn ein Mensch in einer
bestimmten Situation eine bestimmte Emotion erlebt, wird diese nach Bowers Modell
als Teil eines Zusammenhangs im Gedächtnis festgehalten. Dieses
Darstellungsmuster des Gedächtnisses führt zu einer stimmungsabhängigen
Verarbeitung bzw. zu einem stimmungsabhängigen Abruf.
Stimmungsabhängige Verarbeitung findet statt, wenn Menschen selektiv zur
Aufnahme von Informationen sensibilisiert werden, die mit ihrer momentanen
Stimmung übereinstimmen .
Stimmungsabhängigem Abrufen ist der Abruf eines vergangenen emotionalen
Ereignisses aus dem Langzeitgedächtnis gemeint, der auftritt, wenn die Person
wieder in der gleichen Stimmung ist wie beim früheren Ereignis.
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Zusammenhang von Emotion und Motivation
Eine wichtige Funktion von Emotionen ist also, Menschen in Schwung zu bringen, sie
dazu zu bringen, sich auf wichtige Ziele zu zu bewegen. Die durch emotionale
Situationen hervorgerufene physiologische Erregung kann erforderlich sein, um uns
zur optimalen Leistung zu bewegen.
Emotion und Motivation sind nicht verschiedene psychische Prozesse, sondern sind
sehr eng miteinander verbunden. Sie können eher als zwei Seiten eines Prozesses
betrachtet werden - ähnlich wie zwei Seiten einer Münze.
H.-P. Nolting und P. Paulus schreiben dazu im Jahre 1993, derselbe psychische
Vorgang hat sowohl eine Befindlichkeitsseite als auch eine Antriebsseite. Betont man
die momentane Erlebnislage, spricht man von Emotion oder Gefühl, betont man
hingegen die Ziellage, zu der die Kraft drängt, spricht man von Motivation.
Bedürfnisse verursachen also einerseits Gefühle. Die Befriedung von Bedürfnissen
wird als angenehm erlebt; werden Bedürfnisse nicht befriedigt, so wird dies als
unangenehm empfunden. Andererseits wirken Gefühle motivierend und setzen
Handlungen in Gang.
Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
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Brutale Aggression begleitet unsere Wirklichkeit allgegenwärtig.Dabei handelt es sich
nicht um direkte Triebprozesse,also Elementarvorgänge des Psychischen,sondern
um ein komplex- dynamisch historisch evolutionär entstandenes Phänomen.
Entwicklungspsychologische Aspekte:
1. fortdauernde persönliche Verletzung durch"Seelenblindheit"(also nicht
gesehen,nicht gehört.....kurzum nicht angenommen-geliebt zu werden) mit damit
verbundener Scham und dem ohnmächigen Gefühl,eine schmachvolle seelische
Situation wiedererleben zu müssen
2. der Zwiespalt von Masochismus(sexuelle Erregung vorallem durch seelische
Erniederung und Verletzung)und kontramasochistischer Abwehr in Form von
Machtwahn und sexuell gestörter Grausamkeit.
Die Aggression wird hiebei durch die komplexe Verküpfung von (seelischer)
Verletzung, inneren Konflikt(Persönlichkeit, Gewissen, Trieb-verhalten,
gesellschaftliche Zwänge)und Abwehrvorgängen ausgelöst.Hierbei wird Aggression
als Konfliktlösung,als Kompromißbildung und nicht als primäre Triebbefriedigung
betrachtet. Aggression als Ausdruck der Angst vor der eigenen Schwäche,die Lust
am Quälen und Vernichten als Folde vergangener Hilflosigkeit, Entpersönlichung,
Beschämung und Erniedrigung.
Entstehung von Gefühlen
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Interesse
Leid
Widerwillen
Freude
Zorn
Überraschung
Scham
Furcht
Verachtung
Schuldgefühl
Biopsychosoziale Interaktion (Aggression-Suizid)
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Psychische Erkrankungen in der Familie
broken home
geschieden
sexueller Mißbrauch
alleine
Gewalt
arbeitslos
Verlust
Sozialstatus
Impulsivität
Alter
verminderte soziale Fitness
Feinseligkeit
Alkoholismus
Abnorme Persönlichkeit
Selbstbestrafung
Hoffnungslosigkeit
erniedrigte 5-HIAA
erniedrigte Thrombozyten -MAO
Evolutionäre Aspekte
•Aggressionsauslösende Bedingungen
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Behinderung beim Hungerstillen
Behinderung des Sexualtriebs
jedliche unmittelbare Bedrohung(z.B.Gebärden)
Schreckreaktion,Angst,verhinderte Flucht(Angstbeißer)
Behinderung des Besitzstrebens(Nahrung,Territorium)
Behinderung von Gewohnheiten
Behinderung von gelernten Zielen
Behinderung des Bewegungsdranges
Behinderung der Selbständigkeit(z.B.eines Kindes)
Unterschreiten einer bestimmten Individualdistanz
Überforderung(Aufgaben)Behinderung beim Rangstreben
Verweigerung der Anerkennung des Ranges
männliche Imponierbalz
Raufspiele( Buben > Mädchen)
Behinderung von Neugier und Wißbegierde
Verlusterlebnis(erste Trauerphase:Protestphase)
Behinderung des Anschlußbedürfnisses an eine Gruppe
sozial ignoriert werden(z.B.nicht gegrüßt werden)
soziale Eifersucht
sexuelle Eifersucht
Demütigung(Spott)
Beschämung(das Gesicht wahren wollen)
verletzende Geringschätzung persönlicher materieller und ideeller Werte
mangelder Rückhalt des `Vorbild`-Individuums(Auflehnung der Gruppe)
mangelnde Nachgiebigkeit des Unterlegenens(Maßregelung desselben)
Bedrohung eines Kindes oder einer Frau(Einschreiten zugunsten des Bedrohten)
Bedrohung eines Verwandten oder eines Freundes
Aufforderung zu Aggression durch Ranghöheren oder Vorbild
Mangelnde Gegenseitigkeit/Ungerechtigkeit
Mangelnde Konformität(Erscheinung,Verhalten,Weltanschauung etc)
Mobbing/Hetzen,wenn die Gruppe z.B.bei den 3 letzten Punkten einbezogen ist
Nachahmen aggressiven Verhaltens(Vorbild)
Subjektive/objektive Bedrohung des eigenen Stammes
Explorative Aggression des Kleinkindes(Neugier.....)-ohne Fitnessverlust
Erzieherische Aggression durch Eltern-ohne Fitnessverlust
Pupertäre Aversion gegen die Eltern als Teil der Loslösung -ohne Fitnessverlust
Männliche Imponierbalz(um Frauen zu gefallen,Schutzvermittlung)-ohne Fitnessverlust
Aggressionsvermindernde Bedingungen
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Kinder(Kinderschema)
Frauen(wirken für Männer meist weniger aggressionsauslösend als Männer)
Formale Anerkennung des Ranges (nonverbal und verbal;um Kampf zu vermeiden)
Mitleid
Geben und Nehmen von Geschenken(auch verbal-gute Wünsche)
Versöhnung (so tun als wäre alles in Ordnung,oder formale Entschuldigung)
soziales Konfortverhalten(nonverbal,z.B.grooming und verbale Freundlichkeiten,small talk)
Grüßen und begrüßt werden
Emotionale Transparenz((Mimik und verbal;Vermittlung von Vertrauenswürdigkeit)
Abschied mit Bekräftigung des Bandes und verbalen Geschenken
Schmollen(angedrohter Kontaktabbruch,um Einlenken des Aggressors zu bewirken)
(nahe)Verwandtschaft
Persönliche Bekanntschaft,Freundschaft(gegenseitige Hilfe und Unterstützung)
Anwesenheit eines Ranghohen
Intervention eines Ranghöheren(z.B.zugunsten des schwächeren Streitpartners)
beschwichtingende Intervention Dritter(Vermittler)
Vermeiden von Aggression auslösenden Bedingungen(individuell oder kulturell)
Abwehrmechanismen(um Angst als Folge der eigenen Aggression zu vermeiden)
Sublimierung
Vielfältige kulturelle Spiele,z.B.gruppenbindende Spiele(Gesellschaftsspiele)
Katharsistechniken(z.B.Ventilsitten-Sportwettkämpfe)
Entspannungstechniken(z.B.klassische Musik,Yoga,christl.religiöse Techniken wie Litaneien,Stundengebete,Rosenkranzbeten)Gebote und Gesetze
Verbales Abreagieren
Abreagieren durch Hypochondrie,passive Resistenz,Überkorrektheit
Brachiales Abreagieren im weitesten Sinn(z.B.auch an Ersatzobjekten-Watschenmann...)
Sozial körperliche Zuwendungen
küssen
groomen
soziale Hautpflege
verbale Freundlichkeiten,
Ehrlichkeit=Transparenz
Aggressionsauslösende Bedingungen
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Behinderung beim Hungerstillen
Behinderung des Sexualtriebs
jedliche unmittelbare Bedrohung(z.B.Gebärden)
Schreckreaktion,Angst,verhinderte Flucht(Angstbeißer)
Behinderung des Besitzstrebens(Nahrung,Territorium)
Behinderung von Gewohnheiten
Behinderung von gelernten Zielen
Behinderung des Bewegungsdranges
Behinderung der Selbständigkeit(z.B.eines Kindes)
Aggressionsauslösende Bedingungen
• Unterschreiten einer bestimmten Individualdistanz
• Überforderung(Aufgaben)Behinderung beim
Rangstreben
• Verweigerung der Anerkennung des Ranges
• männliche Imponierbalz
• Raufspiele( Buben > Mädchen)
• Behinderung von Neugier und Wißbegierde
• Verlusterlebnis(erste Trauerphase:Protestphase)
• Behinderung des Anschlußbedürfnisses an eine Gruppe
• sozial ignoriert werden(z.B.nicht gegrüßt werden)
• soziale Eifersucht
Aggressionsauslösende Bedingungen
• Unterschreiten einer bestimmten Individualdistanz
• Überforderung(Aufgaben)Behinderung beim
Rangstreben
• Verweigerung der Anerkennung des Ranges
• männliche Imponierbalz
• Raufspiele( Buben > Mädchen)
• Behinderung von Neugier und Wißbegierde
• Verlusterlebnis(erste Trauerphase:Protestphase)
• Behinderung des Anschlußbedürfnisses an eine Gruppe
• sozial ignoriert werden(z.B.nicht gegrüßt werden)
• soziale Eifersucht
• sexuelle Eifersucht
Aggressionsauslösende Bedingungen
• Demütigung(Spott)
• Beschämung(das Gesicht wahren wollen)
• verletzende Geringschätzung persönlicher materieller und ideeller
Werte
• mangelder Rückhalt des `Vorbild`-Individuums(Auflehnung der
Gruppe)
• mangelnde Nachgiebigkeit des Unterlegenens(Maßregelung
desselben)
• Bedrohung eines Kindes oder einer Frau(Einschreiten zugunsten
des Bedrohten)
• Bedrohung eines Verwandten oder eines Freundes
• Aufforderung zu Aggression durch Ranghöheren oder Vorbild
• Mangelnde Gegenseitigkeit/Ungerechtigkeit
• Mangelnde Konformität(Erscheinung,Verhalten,Weltanschauung
etc)
Aggressionsauslösende Bedingungen
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Mobbing/Hetzen,wenn die Gruppe z.B.bei den 3 letzten Punkten
einbezogen ist
Nachahmen aggressiven Verhaltens(Vorbild)
Subjektive/objektive Bedrohung des eigenen Stammes
Explorative Aggression des Kleinkindes(Neugier.....)-ohne Fitnessverlust
Erzieherische Aggression durch Eltern-ohne Fitnessverlust
Pupertäre Aversion gegen die Eltern als Teil der Loslösung -ohne
Fitnessverlust
Männliche Imponierbalz(um Frauen zu gefallen,Schutzvermittlung)-ohne
Fitnessverlust
Umgang mit aggressiven Kindern
•
Achten Sie auf Ihr eigenes Verhalten. Sie sind Vorbild für Ihr Kind.
•
Zeigen Sie Ihrem Kind Wege der Konfliktlösung auf, die nicht mit
Aggression in Verbindung stehen.
•
Achten Sie darauf, mit wem Ihr Kind Kontakt hat
•
Üben Sie mit Ihrem Kind Beruhigungsrituale ein, die es im Falle von
Konflikten nutzen kann.
•
Schützen Sie Ihr Kind bei Regelverstößen nicht vor den selbst
eingebrockten Folgen. Das Kind soll die negativen Folgen seines Handelns
erfahren. Also regeln Sie nicht die Folgen.
Üben Sie mit Ihrem Kind, die Perspektive des Gegenübers einzunehmen
•
•
. Eine Stärkung der Fähigkeit des Mitfühlens und Mitleidens wirkt - natürlich!
- aggressionshemmend.
Aggressionsreduktion
Wenn…Eltern Grenzen setzen

Stellen Sie nur dann Anforderungen, wenn Sie bereit sind, sie auch
durchzustehen.

Überlegen Sie sich daher vor der Anweisung, was Sie zur Durchsetzung tun
können und wollen.

Achten Sie darauf, dasß Ihr Kind die Anweisung genau versteht.
•
Äußern Sie die Anweisungen eindeutig, klar und bestimmt. Nicht als Bitte!
•
Geben Sie überschaubare und ausführbare Anweisungen.
•
Kontrollieren Sie, ob Ihre Anweisung befolgt wurde.
•
Konzentrieren Sie sich zunächst auf nur einen Verhaltensbereich
Medikamentöser Ansatz
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Krankhafte Formen von Aggression findet sich bei
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manischen Patienten
akut und chronisch Schizophrenen
dementiellen Abbauprozessen
organisch begründeten Psychosen
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.Autoaggressives Verhalten
affektiven Störungen (Depressionen)
Schizophrenen
Suchtkranken
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Selbstdestruktive Verhaltensweisen
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bei schweren Persönlichkeitsstörungen.
Akuttherapie:
Neuroleptika: Cisordinol acutard,Truxal,Haldol
Antidepressiva: Saroten,Stangyl
Minor Tranquilizer: Valium,Rohypnol
Ebenso wichtig sind bauliche Gegebenheiten,Raumbeschaffenheit und Raumgröße, Farbgestaltung, Bewegungsfreiheit und nicht zuletzt der Umgang
mit dem Patienten!!Dies erfordert ein Sichbewußtmachen der eigenen Aggression und der Umgang damit, z.B.in der Supervision.
Langzeittherapie:
Beta-Blocker
Seronin-Reuptake-Hemmer
Carbamacepin
Lithium und a.z.B.sgn.Serenika(noch nicht im Handel)
Die medikamentöse Behandlung der Aggression gibt es nicht.Gerade in der Akuttherapie werden eigentlich die sedierenden Nebenwirkungen der
Medikamente ´ausgenützt`.Aufgrund der Komplexität des Phänomens Aggression sind Medikamente in der akuten Phase der Aggression oft
unabdingbar;auf Dauer werden sie bestenfalls der EIGENEN Aggresion den Weg ebnen der Aggression des ANDEREN zu begegnen und mit ihr
umzugehen.
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in Form von Suizidalität
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Behandlung der Aggression gibt es nicht.
• Akuttherapie:
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Neuroleptika: Cisordinol acutard,Truxal,Haldol
Antidepressiva: Saroten,Stangyl
Minor Tranquilizer: Valium,Rohypnol
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Langzeittherapie:
Beta-Blocker
Seronin-Reuptake-Hemmer:Citalopram,
Carbamacepin
Lithium und a.z.B.sgn.Serenika
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Ebenso wichtig
bauliche Gegebenheiten,Raumbeschaffenheit und Raumgröße,
Farbgestaltung, Bewegungsfreiheit und nicht zuletzt der Umgang mit dem
Patienten
Psychische Krankheit und Gefährlichkeit
•
Es gibt keinerlei Berechtigung für besondere Angst vor psychisch Kranken
•
Es gibt keine objektive Begründung,die Freiheitsrechte psychisch Kranker massiv zu
beschränken.
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Es gibt zwei Arten von Gefährlichkeit psychisch Kranker:
Schwere Gewaltdelikte bei bestimmten Psychosen
Die sgn.geistig abnormen Rechtsbrecher.
•
Bei Gewaltdelikten durch psychisch Kranke ist in der Regel die allernächste
Umgebung des Patienten betroffen,die Taten sind schlecht oder nicht geplant,die
Aufklärung gestaltet sich rasch und einfach.
•
Die Kriminalitätsrate psychisch Kranker unterscheidet sich nicht von der psychisch
Gesunder.
•
Die phantasierte Gefährlichkeit psychisch Kranker richtet sich in Wahrheit gegen
diese selbst!!!
Umgang mit Medikamenten
insbesondere Psychopharmaka
Umgang mit Medikamenten

Medikamente sind Arzneimittel in festem,flüssigem oder gasförmigem
Zustand zur Behandlung von Tier und Mensch.
•
Sie sind pflanzlichen,tierischen,mineralischen, menschlichen,
halbsynthetischen, synthetischen ,gentechnischen.etc.Ursprungs und
werden heute in der Regel von der pharmazeutischen Industrie produziert,
und nach einem aufwendigen Kontrollverfahren zur klinischen Anwendung
zugelassen.
•
Die meisten Arzneimittel bestehen aus mehreren Komponenten:
Füllmittel,Farbstoff,Geschmackskorrigens,Konservierungsmittel,Stabilisator.
.etc und dem eigentlichen Wirkstoff ,dem Medikament.
•
Ein Medikament hat zumindest drei 'Namen':Chemische Bezeichnung,
Internationaler Freiname und den 'R' registrierten Spezialitätennamen
•
Jedes Medikament,das wirkt, hat auch eine Nebenwirkung - und sei es auf
molekularer Ebene.
Medikamente
•
Pulver,Tabletten,Dragees,Kapsen,Sub
lingualtablette….
•
Tropfen,Sirup,Granulate…
Medikamente
•
Dosierärosol mit Spacer
Creme
Sauerstoffflasche
Rectiolen - und Tropfen…
• Gewußt wie…
Medikamente in Verpackung
belassen
Was ist wichtig
• Ausgabe der Medikamente nur nach Verordnung
des Arztes
• Herrichten nur durch befugtes und ausgebildetes
Pflegepersonal
• Medikamente gehören in absperrbaren
Medikamentenschrank
• Medikamente in Originalpackung belassen
• Lichtschutz - falls notwendig kühle Lagerung
• Ablaufdatum beachten
• Nebenwirkungen melden
• Bei Verwechslung Arzt kontaktieren
• Dokumentation
Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“
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1. Allgemeines
Der Entwurf der Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG zwischen dem Bund und den
Ländern über Sozialbetreuungsberufe enthält in Art. 3 Abs. 3 und Art. 7 eine
Verpflichtung des Bundes zur Schaffung von Regelungen eines Ausbildungsmoduls
“Unterstützung bei der Basisversorgung“. Dieses Ausbildungsmodul soll im Rahmen der
Ausbildung von Fach-Sozialbetreuer/innen und Diplom-Sozialbetreuer/innen der
Ausbildungsrichtung Behindertenbegleitung sowie von Heimhelfer/innen
absolviert werden. Die Regelungen fallen in den Kompetenzbereich des Bundes (Art. 10
Abs. 1 Z 12 B-VG – Gesundheitswesen).
Durch das Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“ soll Angehörigen
dieser Sozialbetreuungsberufe ein pflegerisches Grundwissen vermittelt werden,
welches die Einräumung von einzelnen Befugnissen rechtfertigt, die derzeit nach dem
Gesundheits- und Krankenpflegegesetz den Angehörigen der Gesundheits- und
Krankenpflegeberufe vorbehalten sind. Diese Befugnisse bedürfen einer Anpassung im
Gesundheits- und Krankenpflegegesetz.
Da die Verabreichung von Arzneimitteln eine ärztliche Tätigkeit ist, fällt die in diesem
Ausbildungsmodul vorgesehene „unterstützende Mitwirkung bei der Einnahme und
Anwendung von Arzneimitteln“ in den Bereich des Ärzterechts. Allfällige erforderliche
Anpassungen sind daher im Ärztegesetz 1998 zu treffen.
2. Ausbildung gemäß Artikel 3 Abs. 3
Die für das Modul relevanten Ausbildungsinhalte wurden dem Curriculum für Pflegehilfe
entnommen und unterscheiden sich bezüglich der Anzahl der Unterrichtseinheiten nur in
dem Fach Medikamentenlehre, das im Gegensatz zur Pflegehilfeausbildung nur 20 statt
30 Stunden umfasst. Begründet wird dies mit der Tatsache, dass für die angeführten
Berufsgruppen nur eine unterstützende Mitwirkung bei der oralen Verabreichung von
Arzneimitteln vorgesehen ist und keine Durchführung von Insulininjektionen.
779 der Beilagen XXII. GP - Vereinbarung Art. 15a B-VG - Anlage 2 (Normativer Teil) 1 von 4
Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“
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2
Die Ausbildung umfasst insgesamt 100 Unterrichtseinheiten (UE) Theorie, die sich
wie folgt zusammensetzen :
Sich pflegen 20 UE
• Körperpflege
• Unterstützung bei der Körperpflege
• Haarwäsche und –pflege
• Zahnpflege
• Pediküre und Maniküre
• Beobachtung der Haut
• Pflegeutensilien und Hilfsmittel
Essen und Trinken 15 UE
• Beobachtung – Ernährungszustand
• Beobachtung – Verdauungsstörungen
• Beobachtung – Schluckstörungen
• Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme
• Flüssigkeitsbilanz
• Verabreichung von Arzneimitteln
Ausscheiden 20 UE
• Bedeutung
• Beobachtung der Urinausscheidung
• Beobachtung der Stuhlausscheidung
• Obstipation
• Erbrechen
• Anwendung von Inkontinenzhilfsmitteln
Sich kleiden 5 UE
• Umgang mit der Kleidung
• Hilfestellung bei der Auswahl der Kleidung
• Hilfsmittel zum Ankleiden
• Methoden und Techniken zum An- und Auskleiden
Sich bewegen 20 UE
• Bedeutung der Bewegung
• Beobachtung – Körperhaltung etc.
• Risikofaktoren
• Prophylaxen – Dekubitus, Thrombose, Kontraktur
• Unterstützung bei der Bewegung
2 von 4 779 der Beilagen XXII. GP - Vereinbarung Art. 15a B-VG - Anlage 2 (Normativer Teil)
Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“
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3
Medikamentenlehre 20 UE
• Inhalte konform mit der Pflegehilfeausbildung
exklusive der Insulininjektionen
Das Praktikum umfasst 40 Stunden und muss in einer Behindertenbetreuungseinrichtung
oder einem Pflegeheim unter Anleitung und Aufsicht einer diplomierten
Gesundheits- und Krankenpflegeperson absolviert werden.
3. Tätigkeiten
Die erfolgreiche Absolvierung des Ausbildungsmoduls „Unterstützung bei der
Basisversorgung“ berechtigt zur Durchführung nachstehender Tätigkeiten :
1. Unterstützung bei der Körperpflege
• Assistenz beim Aufstehen aus dem Bett
• Assistenz beim Waschen
• Assistenz beim Duschen
• Assistenz beim Baden in der Badewanne
• Assistenz bei der Zahnpflege
• Assistenz bei der Haarpflege
• Assistenz beim Rasieren
• Erkennen von Veränderungen des Allgemeinzustandes oder der Haut und
sofortige Meldung an den zuständigen Arzt/die zuständige Ärztin oder an die/den
zuständige/n Angehörige/n des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und
Krankenpflege
2. Unterstützung beim An- und Auskleiden
• Assistenz bei der Auswahl der Kleidung
• Bereitlegen der Kleidung
• Assistenz beim Anziehen bzw. Ausziehen von
- Kleidungsstücken
- Strümpfen, Strumpfhosen, Socken etc.
- Stützstrümpfen
Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“
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3. Unterstützung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
• Zubereiten und Vorbereiten von Mahlzeiten wie
- Wärmen von Tiefkühlkost
- Portionieren und eventuell Zerkleinern der Speisen
- Herrichten von Zwischenmahlzeiten etc.
779 der Beilagen XXII. GP - Vereinbarung Art. 15a B-VG - Anlage 2 (Normativer Teil) 3 von 4
4
• Beachtung von Diätvorschriften
• Assistenz beim Essen
• Assistenz beim Trinken
• Achten auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr
• Erkennen von Essstörungen, Schluckstörungen, nicht ausreichender
Flüssigkeitsaufnahme und sofortige Meldung an den zuständigen Arzt/die
zuständige Ärztin oder an die/den zuständige/n Angehörige/n des gehobenen
Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege
4. Unterstützung im Zusammenhang mit Ausscheidungen
• Assistenz beim Toilettengang
• Assistenz bei der Intimpflege nach dem Toilettengang
• Versorgung mit Inkontinenzhilfsmitteln wie
- Wechseln von Schutzhosen
- Assistenz bei der Verwendung von Einlagen
• Erkennen einer Veränderung von Ausscheidungen und sofortige Meldung an den
zuständigen Arzt/die zuständige Ärztin oder an die/den zuständige/n
Angehörige/n des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege
5. Unterstützung und Förderung der Bewegungsfähigkeit
• Assistenz beim Aufstehen oder Niederlegen
• Assistenz beim Niedersetzen
• Assistenz beim Gehen
6. Unterstützung beim Lagern
• Anwendung von Hilfsmitteln zur Dekubitusprophylaxe bei Menschen im Rollstuhl
• Anwendung von Hilfsmitteln bei Menschen mit rheumatischen Veränderungen zur
Erleichterung täglicher Verrichtungen
7. Unterstützung bei der Einnahme und Anwendung von Arzneimitteln
• Assistenz bei der Einnahme von oral zu verabreichenden Arzneimitteln, dazu
zählt auch das Erinnern an die Einnahme von Arzneimitteln oder das
Herausnehmen der Arzneimittel aus dem Wochendispenser
• Assistenz bei der Applikation von ärztlich verordneten Salben, Cremen, Lotionen
etc. oder von Pflegeprodukten, die von Angehörigen des gehobenen Dienstes für
Gesundheits- und Krankenpflege angeordnet wurden.
4 von 4 779 der Beilagen XXII. GP - Vereinbarung Art. 15a B-VG - Anlage 2 (Normativer Teil)
Medikamtengruppen
• Antibiotika
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Penicilline(Ospen,Augmentin…)
Cephalosporine(Ceclor..)
Tetracycline(Doxycyclin…)
Gyrasehemmer(Avelox,Ciproxin..)
Makrolie(Zithromax,Klacid..)
Sulfonamide(Lidaprim…)
Atypische(Fucidin,…)
• Virostatika
•
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Gegen Herpes…
Aciclovir,Zovirax,Valtrex..
Gegen Influenza…
Tamiflu,Relenza
• FieberSchmerzmittel
•
•
•
Mexalen,Aspirin,Nureflex,
Voltaren,Parkemed,Naprobene
Paracetamol u.v.a
Häufige Nebenwirkungen
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Allergien
Durchfall(vorallem Antibiotika)
Pilzbefall(Mund-Darm-Scheide bei Antibiotika)
Magen-Darmblutung(vorallemSchmerz-Rheumamittel)
Erbrechen
Übelkeit
Verwechslung(gefährlich zuckersenkende Medikamente)
Patient nimmt Medikament nicht(z.B.Antiepileptica)
Psychopharmaka








Neuroleptika
Tranquilizer,Sedativa,Hypnotika
Antidepressiva
Antiepileptica
Nootropica
Antiparkinsonmittel
Analgetica,Opiate
Andere(Anti-Craving u.Substitutionmittel)
Schizophrenie
Neuroleptica-Wirkung-Indikation
•
1. Dämpfung psychomotorischer Unruhe mit initial schlafanbahnender Wirkung bei
•
•
•
Erregungszuständen
Angstzuständen
Psychomotorischer Unruhe
•
Präparate mit dieser Wirkung werden als Basisneuroleptika oder niederpotente Neuroleptika bezeichnet.
Vegetative Wirkungen, insbesondere auf den Kreislauf, sind bei dieser Gruppe oft sehr störend. Diese sedierende
Wirkung tritt bereits nach einer Einzeldosis ein.
•
2. Spezifisch antipsychotische Wirkung bei
•
•
•
Wahnsymptome
Halluzinationen
Denkstörungen (insbesondere im Denkzusammenhang)
•
Diese Gruppe wird als Langzeitneuroleptika oder hochpotente Neuroleptika bezeichnet und wird so gut wie
ausschließlich bei schizophrenen oder paranoiden Syndromen angewendet.
Neuroleptika
Wirkung und Nebenwirkung
Wirkung:
•
•
Antipsychotisch
sedierend
•
hypnotikafreie Beruhigungsmittel mit einer sogenannten
antipsychotischen Wirkung. Sie greifen in die synaptische
Erregungsübertragung an den dopaminergen Synapsen ein
und wirken dort im Sinne einer Blockade der
Dopaminrezeptoren.
Die Patienten geraten darunter in einen Zustand der relativen
Indifferenz gegenüber ihrer Umwelt. Ihre psychische Erregung
wird gehemmt, innere Spannung und Angst vermindert. Neben
dieser neuroleptischen Wirkung im engeren Sinn besitzen
Neuroleptika – unter- schiedlich stark ausgeprägt – eine
sedierende und vegetativ dämpfende Wirkung.
•
•
Nebenwirkung
Blutdrucksenkend:Schwindel,Müdigkeit
Sgn.Parkinsonsyndrom : Tremor,Rigor,Akinese,Dyskinesien v.a
der Wirbelsäule;
Speichelfluß.Gegenmittel(GM):Akineton Tbl
Sgn.Spätdyskinesien bei langdauernde Medikation:
Fußtrippeln,Grimassieren,athetotisch oder ballistische
Bewegungsanomalien von Armen und Händen.
Rabbit Syndrom:tickartig,wiederholtes Hochziehen der Oberlippe
Restless legs:kann nicht ruhig sitzen oder liegen,muß auf und
ab gehen.GM:Temesta
Vegetative Nw:Mundtrockenheit,Harnverhalten,Sehstörungen(NahWeit),Schwitzen
Gewichtszunahme
Depressive Verstimmung
neuroleptische Turbulenzen mit verwirrter Unruhe(Gegenmittel:
Tranqilizer und Neuroleticum absetzen)
gelegentlich Grand-Mal-Anfälle
Gallaktorrhoe(Milchfluß)bzw.Gynäkomastie
malinge Neuroleptica-Syndrom mit Fieber und Apathie.
Vorsicht bei ICP:Bes.Gefahr der EPMS -und Epileptif.Nw!!!!!
Neuroleptica-Nebenwirkungen
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Unerwünschte Wirkungen der Neuroleptika
1. Extrapyramidal – Motorische Nebenwirkungen
a) Extrapyramidale Frühsymptome(=hyperkinetische Dystonien)
sind früh auftretende spontane, unwillkürliche Muskelbewegungen von Gesicht, Augen, Zunge, Hals. Schlund, Nacken, Schulter, Rumpf und Extremitäten. Sie gelten als
beun-ruhigende, behindernde oder gar quälende bis schmerzhafte Neben- wirkungen, die meist innerhalb der ersten Behandlungswoche auftreten und sehr oft durch zu
hohe und zu schnelle Dosierung insbesondere hochpotenter Neuroleptika verursacht sind und mit Antiparkinsonmittel (Akineton und Kemadrin) behandelt werden
können. Da es jedoch nur in 30% aller Fällen zu dieser Form der Neben- wirkung kommt, sollten Antiparkin-sonika nicht prophylaktisch mit der ersten Neuroleptikadosis
verabreicht werden.
b) Parkinsonsyndrom (hyperkinetisches Syndrom)
zeigt eine ähnliche Symptomatik wie die Parkinson-Krankheit und tritt frühestens ein bis zwei Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Nach Absetzen des Medikamentes
ist es weitgehend reversibel. Die Symptome sind zunächst Parästhesien in den Extremitäten, begleitet mit Muskelschwäche und einer eingeschränkten Feinmotorik, die
vor allem beim Schreiben (Mikrographie) auffällt. Schließlich wird die motorische Beweglichkeit immer mehr reduziert, es kommt zu einer beginnenden Hypomimie und
später zum typischen Parkinson – Vollbild mit Rigor, Tremor und Akinese.
c) Akathisie und Tasikinese
sind eine äußerst quälende Unruhe mit der Unfähigkeit, ruhig stehen oder sitzen zu bleiben, sowie ein Drang zur ständigen Bewegung. Dies tritt meist nach längerer Gabe
hochpotenter Neuroleptika auf und kann mit einer Dosisreduktion oder einem Präparatwechsel gut behandelt werden. Antiparkinsonika sind hier allerdings unwirk- sam.
Weiters darf Akathisie und Tasikinese nicht mit psychomotorischer Unruhe verwechselt werden.
d) Extrapyramidale Spätsymptome (=Spätdyskinesien)
sind hyperkinetische Symptome in Form von unwillkürlichen stereotypen Beweg- ungen, meist klonische Kontraktionen kleiner Muskelgruppen, vor allem der Gesichtsmuskeln, des Schultergürtels sowie der oberen Extremität, es kommen aber auch Torsionsdys-tonien und ballistische Bewegungsabläufe vor. Begünstigend für das
Auftreten sind vor allem die Therapiedauer, Potenz und Höhe des Neuroleptikum, eventuell aber auch Vor-schädigungen des Gehirnes und das Alter des Patienten.
Spätdyskinesien müssen als ir-reversible Komplikationen einer Neuroleptika- behandlung angesehen werden. Unter Anti-parkinsonika verschlechtern sich mani- feste
Spätdyskinesien. Die therapeutischen Mög-lichkeiten sind unbefriedigend. Deshalb ist die Vermeidung besonders wichtig, am besten durch Neuroleptika, die keine
Spätdyskinesien hervorrufen können, wie Clozapin.
2. Vegetative
a) Hyoptone Dysregulationen
Die meist von einer kompensatorischen Tachykardie gefolgt sind stehen im Vorder- grund, wobei es zu bedrohlichen Blutdrucksenkungen kommen kann. Zur Stabilisierung des Kreislaufes können Mutterkornalkaloide wie DHE (= Dihydergot) gegeben werden. Sympathiko-mimetika (wie Effortil) wirken nur kurzfristig blutdrucksteigernd.
b) Anticholinerge Wirkungen
Peripher kann es zur Mundtrockenheit kommen, sowie zu Akkomodations- und Miktionsstörungen und Obstipation, zentral zu einem pharmakogenen Deliriums.
c) Störungen der Temperaturregulation
Meist handelt es sich um eine Hypothermie, seltener um eine Hyperthermie. Gerade diese ist aber besonders zu beachten, damit sie nicht mit einer fieberhaften Erkrankung behandelt wird. Eine zusätzliche Behandlung mit antipyretischen Substanzen könnte die Temperaturregulation zusätzlich aus dem Gleichgewicht bringen und so- gar
vital bedrohlich werden. Außerdem kommt es sehr häufig zu Schweißbildung und Hypersalvation.
3. Andere unerwünschte Nebenwirkungen
a) Blutbild
Mögliche Auswirkungen auf das hämopoetische System sind passagere Leuko- penien, Eosinophilien aber auch Leukozytosen. Im Vergleich zu diesen eher harm- losen
Begleiteffekten kann als bedrohlichste Komplikation eine Agranulozytose auf- treten. Diese Komplikation hat dazu geführt, daß das diesbezüglich besonders be- lastende
Neuroleptikum Clozapin (Leponex) nur noch unter kontrollierten Beding- ungen gegeben werden darf.
b) Endokrine Störungen
Es kann zur Gewichtszunahme sowie zur Störung von Libido und Potenz kommen, sowie durch Prolaktinanstieg zur Galaktorrhoe und Gynäkomastie.
c) Psychische Wirkungen
Die Sedierung und damit Störung der Bewusstseins – Wachheit kann, zumindest am Anfang auch ein erwünschter Effekt sein, sollte aber kein Dauerzustand werden. Im
Rahmen der Neuroleptikabehandlung kann es aber auch zu Depersonalisations- und Derealisationserlebnissen kommen, die nicht als Krankheitssymptome gewertet
werden.
Medikamente-Neuroleptika 1
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Abilify(Aripiprazol)
10mg, 15mg, 30mg
Schizophrenie
Akathisie,Tremor
schwindel
Leponex(Clozapin)
Atyp.Neurolepticum
25mg,100mg
Schizophrenie,
Psychosen
b.M.Parkinson
Blut!,Leber,Niere,Herz,
Knochenmark,Epilepsie,
Ileus
Buronil(Melperon)
25mg,50 mg
Schizophrenie,organisch
es Psychosyndrom,
psychomotorische
Unruhe,Schlafstörung bei
Älteren
Müdigkeit,Schwindel,Ver
wirrheit,Kopfschmerz,
Hypotonie,EPS
Meresa (Sulpirid)
Atyp.Antipsychoticum,
Antidepressivum
50mg,200mg
Psychosen,psychogene
Depression,Meniere
EPS,Gewichtszunahme,
Impotenz,Frigidität,
Hyperprolactinämie(Milch
fluß)
Cisordinol
l(Zuclopenthixol)
2mg,5mg,10mg,40mg
Schizophrenie,Manie
,Konfusion bei alten
Patienten
GI,Depression,Müdigkeit,
EPS,Epilepsie,Blut
Nipolept (Zotepin)
atyp.Antipsychoticum
25mg,50mg,100mg
Schizophrenie mit
Positiv-und
Negativsymtomatik
Müdigkeit,EPS,Miktions
beschwerden,Delirien
Epiletische Anfälle,
Dapotum(Fluphenazin)
5mg
Schizophrenie,manische
Zustände
EPS,Auge,Blut,GI
Mundtrochenheit
Nozinan
(Levomepromazin)
25mg,100mg,Tropfen 4%
Somnulenz,Sedation,Blut
,EPS,anticholinerge NW
Decentan (Perphenazin)
4mg,8mg
Schizophrenie,manische
Psychose,Chorea
EPS,AC,Blut,Leber,
Epilepsie
Agitierte Psychosen,
manische Erregung,
agitierte Depression,
Schlaflosigkeit
Delpral (Tiaprid)
100mg
DyskinesienBewegungsanomalien,
psychomot.Störungen,
Alkoholkrankheit
Sedierung,Hypotonie
Allergie
Risperdal(Risperdon)
Atyp.Neurolepticum
1mg,2mg,3mg,4mg,6mg
Lösung 1ml=1mg
Psychosen mit pos.und
neg. Symtomen
Verhaltensstörung bei
Demenz
Schlafstörung,
Gewichtszunahme,
Agitiertheit
Schizophrenie
Dogmatil (Sulpirid)
50mg,200mg
Psychose,psychogene
Depression,M.Meniere
EPS,Gewichtszunahme,I
mpotenz,Frigidität
Amenorrhoe
Serdolect (Sertinol)
Atyp.Neurolepticum
4mg,12mg,16mg,20mg
Verstopfte Nase,
Ejakulationsstörung,
Mundtrockenheit,
Gewichtszunahme
Dominal forte
(Prothipendyl)
80 mg
UnruheErregungszustände
Schlafmittel
Hypotonie
Seroquel (Quetiapin)
Atyp.Neurolepticum
25mg,100mg,200mg,
300mg
Schizophrenie
Mittel bis schwere
manische Episoden
Schläfrigkeit,Schwindel,
Kopfschmerzen
Haldol (Haloperidol)
1mg,10mg
Schizophrenie
Psychomotorische
sedierung,Manie,
Demenz,Erbrechen
EPS,Dyskinesie,
Herz(QT-Verlängerung)
Solian(Amisulprid)
Atyp.Neurolepticum
50mg,200mg,400mg,
Tropfen 100mg/ml
Produktive und
nichtprod.Psychosen bei
Schizophrenie
Schlaflosigkeit,Angst,
Agitiertheit,Krampfanfälle
,Frühdyskinesien
Medikamente-Neuroleptika 2
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Truxal (Chlorprothixen)
15mg,50mg
Angst Unruhe-ErregungSpannungszustände,
Psychogene und
neurovegetative
Reizbarkeit, AlkoholDrogenentzugssyndrom
Müdigkeit,Mundtrockenh
eit,Verstopfung,
Zeldox (Ziprasidon
20mg,40mg,60mg,80 mg
Schizophrenie
Mittelschwere manische
oder gemischte Episoden
bei biolaren Störungen
Sedierung,EPS,Akathisie
Zyprexa (Olanzapin)
2,5mg,5mg,10mg,15mg
Schizophrenie, bipolare
Störung
Schläfrigkeit,
Gewichtszunahme,
Spätdyskinesien
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Depression
Antideressiva-Wirkung
Wirkung je nach Medikament
• antidepressiv auf die Stimmung
• steigerd oder dämpfend auf den Antrieb
• stimmungsaufhellend
Antidepressiva-Nebenwirkungen
•
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•
Mögliche unerwünschte Wirkungen von Antidepressiva:
1. Anticholinerg/Vegetativ:
Trockenheit der Schleimhäute insbesondere in Nase, Mund und Augen
Vorübergehende Akkomodationsstörungen
Verstärkung der obligatorischen Obstipation
2. Kardiovaskulär:
Blutdruckabfall und Tachykardie insbesondere zu Beginn der Therapie und morgens
Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei älteren Patienten
3. Endokrin:
Gewichtszunahme
Störungen von Libido und Potenz
4. Neurologisch:
Tremor und Dysarthrie
Bei zu hohen Dosen cerebrale Krampfanfälle und Dyskinesien
5. Psychisch:
Pharmakogene Delirien, insbesondere bei Präparaten mit hohen anticholinergen
Effekten und nachts
Provokation schizophrenieartiger produktiver Symptome (z.B. Halluzinationen)
Antidepressiva
•
•
•
•
•
•
•
Antidepressiva sind chemisch verschiedene Substanzen, deren Haupteigenschaft eine
stimmungsaufhellende Wirkung ist, die aber ausschließlich im Kurgebrauch, also nach frühestens
drei Tagen eintritt und ihr volles Wirkungsspektrum erst nach zwei bis drei Wochen entfaltet. Das
heißt, dass eine Beurteilung der Wirksamkeit eines Antidepress- ivum sowie ein eventueller
Medikamentenwechsel erst nach diesem Zeitraum sinnvoll ist.
Bei der Behandlung von Depressionen ist die Wahl des richtigen Medikamentes von besonderer
Bedeutung, - um eine richtige Auswahl des Medikamentes zu treffen ist allerdings eine genaue
nosologische Abklärung der Depression durchzuführen.
Antidepressiva können nicht die Ursache einer Depression bekämpfen, sondern lediglich die
Erscheinungsform mit ihrer vielfältigen Symptomatik. Einer Behandlung mit Anti- depressiva, vor
allem in der Gerontopsychiatrie sollte immer auch gleichzeitig eine fundierte psychotherapeutische Begleitung beigestellt sein.
Auf keinen Fall sind Antidepressiva Stimulanzien! Nimmt ein Gesunder Anti- depressiva, wird er
müde und zeigt vegetative unerwünschte Wirkungen!
Vom Wirkungsprofil her unterscheiden wir Antidepressiva mit sedierender Wirkung (wie
Amytriptilin) die vor allem bei der agitierten Depression eingesetzt werden, von Antidepressiva
mit antriebssteigernder Wirkung, (bei gehemmten Depressionen)..
Die beiden gemeinsame Wirkung ist die Normalisierung von Antrieb Befindlichkeit.
Insbesondere beim der letzteren Gruppe ist jedoch höchste Vorsicht geboten, da der
antriebssteigernde Effekt meist vor dem antidepressiven Effekt einsetzt und sich somit die Gefahr
eines Suizidversuches erhöhen kann! Eine Anwendung antriebs- steigernder Antidepressiva ist
also nur in Verbindung mit einem klinischen Aufenthalt, bzw. bei einem dichten und gut
informierten sozialen Umfeld vertretbar.
Medikamente-Antidepressiva-Manie 1
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Anafranil(Clomipramin)
25mg u 75mg(ret)
Depression,Zwangstörun
g,Phobie,Panikattaken
Mundtrockenheit,
Schwindel
Ixel(Milnacipran)SNRI
25mg,50 mg
Depression
antriebsteigernd,
angstlösend
Schwitzen,Flush,Angst,
Dysurie,Schwindel,
ÜbelkeitErbrechen
,Hyponaträmie
Aurorix(Moclobemid)
150mg,300mg
Endogene Depression
Soziophobie
Mundtrockenheit,Schwind
el,Unruhe,Kopfschmerz
Jarsin(Hypericin)SNRI
300mg,450mg
Cipralex
(Citaloprm)SSRI
5mg,10mg,20mg
Depression,Panik-AngstZwangstörung,Soziopho
bie
Schlaflosigkeit,Sexualstör
ung,innere Unruhe,
Hyponaträmie
Mittelschwere
Depression,
Somatisierung
Nausea,Diorrhoe,
Somnolenz,Photo
sensibilisierung,Urticaria
Ängstlich gefärbte
Depression
Cymbalta (Duloxetin)
30mg,60mg
Depression , Diabetische
Polyneuropathie
SchwitzenSchlafstörung,
Hypertonie,Tremor,Hyper
tonie,Hpynaträmie
Limbitrol (Amitryptilin/
Chlordiazepoxid)
12,5/5mg
Müdigkeit,Amnesie,GI,
Herz-Kreilauf-AtemDepression,Leber,Ileus
Ludiomil (Maprotilin)
10md,25mg,50mg,75mg
Deanxit (Melitracen/Flu
pentixol)
0,5/10mg,1/20mg
Depression
Anicholinerg,EPS,Haut
GI,epilept.Anfälle
Depression,
Verstimmungszustände
aktivierend
Anticholinerg(Harn-SehHerzrhythmusStörung)
Delir,Psychsen,Leber,
erhöhte Krampfneigung
Edronax (Reboxetin)
NARI
4mg
Depression
Antriebsmotivationssteigernd
Schlafstörung,
Aufgeregtheit,
Hyponaträmie
Lyrica (Pregabalin)
Antiepilepticum,25mg,
50mg,75mg,100mg,150
mg,200mg,300mg
Epilepsie(Zusatz bei
part.Anfällen),
general..Anststörung
Periphere neuropatische
.Schmerzen
Schäfrigkeit, GI
Gewichtszunahme,
Sehstörung,Schwindel
Entzugssymtome
Efectin (Venlafaxin)SNRI
50mg,75mg,150mg
Depression
Sozialphobie
Angststörung
Schlafstörung,Tremor,
Hypertonie,sexuelle
Störungen,Hyponaträmie
Episoden einer
M.Depression
Floxyfral(Fluvoxamin)
SSRI
50mg,100mg
Depression,
Zwangstörung
Unruhe,Herzklopfen,
Schwitzen ,sexuelle
Störungen,Hyponaträmie
Mirtabene
(Mirtazapin)NaSSA,angst
lösend ,sedierend
30mg,45mg
AppetitGewichtszunahme
,Ödeme,Schläfrigkeit,
Hypotonie,Manie,Tremor,
Konvulsionen,KM,Haut,
Albträume
Neurolepsin (Lithium)
0,3g
ManiePhasenprophylakticum
Gladem(Sertalin)SSRI
50mg
Panik-Zwangstörung
General. Angststörung
Depression,Sozialphobie
Müdigkeit,Tremor,
Geschmacksstörung
Ödeme,Alopezie,LibidoPotenzstörung;
Gewichtszunahme
Noveril retrad
(Dibenzepin)
240 mg
Spannung,Angst und
innere Unruhe bei
Depression
Blut,Sedation,Hypotonie,
Somnulenz
Unruhe,Schlafstörung
,sexuelle Störung
Hyponaträmie
Medikamente-Antidepressiva-Manie 2
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Psychotonin(Hypericin)
SNRI-Phytopharmakon
100mg,Tropfen 0,2mg/ml
Leichte Depression
Übelkeit,Ausschlag,
Photosensibilisierung
Quilonorm (Lithium)
450 mg( ret)
Acute Phasen der Manie
und
Phasenprophylakticum
Müdigkeit,Tremor,
Geschmacksstörung
Ödeme,Alopezie,LibidoPotenzstörung;
Gewichtszunahme
Remeron(SolTab)
Mirtazepin)
30mg
Episoden einer
M.Depression
AppetitGewichtszunahme
,Ödeme,Schläfrigkeit,
Hypotonie,Manie,Tremor,
Konvulsionen,KM,Haut,
Albträume
Saroten /Amitryptilin)
10mg,25mg,25mg(ret),
50mg(ret)
Agitierte Depression,
Scherzsyndrome,
Enuresis nocturna
Stark anticholinergisch
Gewichtszunahme, Ödem
Sehstörungen,
Miktionsbeschweren
Seropram (Citalopram)
SSRI
10mg,20mg
Depressive-AngstZwangstörung,Phobie,
Panicattacken
Sexualstörung,
Schlafstörung,Unruhe,
Schwitzen,Hyponaträmie,
Hyperprolactinämie
Seroxat (Paroxetin)
SSRI, Antriebsteigernd,
Anst,-Paniklösend
20mg,Losung 2mg/ml
Depression,Panikstörung
,Zwangstörung,
Sozialphobie,general.
Angststörung, post
traum.Belastungsstörung
Übelkeit,Unruhe,
Schwitzen ,Hyponaträmie
Stablon (Tianeptin)SRE
Anxilytisch,aktivierend
12,5 mg
Depression
GI,Juckreiz
Mundtrockenheit,
Schlaflosigkeit
Tresleen (Sertalin)SSRI
Antriebssteigernd,AngstPanik lösend,50 mg
Panik-Zwangstörung
General. Angststörung
Depression,Sozialphobie
Unruhe,Schlafstörung
,sexuelle Störung
Hyponaträmie
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Trittico retard(Trazodon)
SARI
sedierend,angstlösend
75mg,150mg
Anhaltende
Schlafstörung bei
Depression
Erektile Dysfunktion
Müdigkeit,Sehstörung,
Tachycardie,
Kopfschmerz
Hyponaträmie
Tryptizol(Amitriptylin)
25mg,75 mg
Agitierte Depression,
Scherzsyndrome,
Enuresis nocturna
Stark anticholinergisch
Gewichtszunahme,
Ödem Sehstörungen,
Miktionsbeschweren
Wellbutrin XR
(Bupropion)NDRI
150mg,300mg
Episoden von
M.Depressio
Appetitlosigkeit,Gewichts
verlust,Schlaflosigkeit,
Mundtrockenheit,GI,
Juckreiz
Angst
Tranquilizer
• sind hypnotikafreie Beruhigungsmittel ohne
antipsychotischen Effekt.
• Sie wirken bereits in Einzeldosen:
• allgemein beruhigend durch Verhinderung einer
Reizüberflutung
• angstdämpfend (=anxyolytische Wirkung)
• schlafanstoßend (=Einschlaf – Medikament)
• muskelrelaxierend
• vegetativ dämpfend
• teilweise antikonvulsiv
Tranquilizer-Indikationen
• Angst- und Spannungszustände
• Schlafstörungen (insbesondere
Einschlafstörungen)
• Bei Entzugssymptomen (z.B. Alkohol)
• Als zeitliche begrenzte Zusatzmedikation bei
Depressionen
• Als Prämedikation in der Anästhesiologie
• Bei neurologischen Krankheiten (cerebrale
Krampfanfälle, spastische Zustände)
Tranquilizer-Wirkung
•
•
Schlafanstoßend:Rohypnol,Somnubene,Dormicum,Mogadon,Noctamid,Halcion....
Angstlösend,muskelentspannend,krampflösend:Valium,Gewacalm,Psycho
pax,Miltaun,Pertranquil,Stesolit-Rectiolen,Atarax
•
•
Angstlösend:Praxiten,Anxiolit,Adumbran,Temesta,Librium,Merlit
Wenig sedierend,angstlösend:Frisium,Lexotanil,Xanor
Tranquilizer-Nebenwirkung
• Die Hauptgefahr der Tranquilizer ist die relativ
rasche körperliche und seelische Abhängigkeit.
• Sturzgefahr durch die Muskelrelaxierung
(insbesondere bei älteren Patienten)
• Potenzierender Effekt bei gleichzeitigen
Alkoholgenuss
• Einschränkung des Reaktionsvermögens und
der Aufmerksamkeit
• Atemdepressiver Effekt bei zu rascher
Infundierung
• Entzugsymptomatik bei zu raschem Absetzen
Medikamente-Tranquilizer
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Adumbran
(Oxacepam)10mg
Erregung,Anst,vegetatve
Dystonie
Müdigkeit,Atemdepression
Merlit (Lorazepam)
2mg
Angst-Spannung
Schlafstörung
Anxiolit
(Oxacepam)
10mg,30u.50 mg
Angst,Spannung,Schlfstörung,
Alkoholentzug
Müdigkeit,Muskelschwäche
,Atemdepression
Müdigkeit,
Kollapsneigung
Muskelschwäche
anterograde Amnesie
Microbamat
(Meprobamat)
400mg
Angst-Spannug-Schlafstörung,
Muskelverspannung
GI,Verwirrung bei alten
Patienten,Ataxie,KM
Atarax(Hydroxicin
25mg
Angst,Spannung,Juckreiz
Müdigkeit,Verwirrtheit,GI,
Hypotonie
Miltaun (Mepropamat)
400mg
Angst-Spannug-Schlafstörung,
Muskelverspannung
GI,Verwirrung bei alten
Patienten,Ataxie,KM
Buspar(Buspiron)
10mg
Angst,Spannung,
Angstneurose
Tachycardie,Unruhe,Mundr
ockenheit,Sehstörung
Praxiten Oxazepam)
15mg,50 mg
Demetrin
(Prazepam)
Angstzustände
Muskelspasmen
GI,Sedierung,Ataxie,
Absetzdelir!,anterograde
Amnesie
Angst,Spannung,
Erregung,Unruhe,
vegetaive Störungen
Müdigkeit,
Muskelschwäche,
Sehstörung,Schwindel
Psychopax (Diazepam)
Topfen 10ml=125mg
Schlafstörung
Frisium
(Clobazam
10mg
Angstzustände
bei Epilepsien
Entzugssymtome bei
plötzl.Absetzen
DenkKonzentrationsstörung,
Atemdepression,
Muskelschwäche
Gewacalm(Diaze
pam)
2mg,5mg,10mg
Schlafstörung
DenkKonzentrationsstörung,
Atemdepression,
Muskelschwäche
Tranxillium (Clorazepat)
5mg,10mg,20mg
Schwach sedierend,
Angst-SpannungErregungszustände
Schlafstörung
Müdigkeit,Schindel,
Benommenheit,Asthenie,
Kopfschmerzen
Harmomed
(Dosulepin/
Diazepam)
14/2,5 mg,28/5mg
Depressive Syndrome
Starke Sedierung,SehSprechstörungen,Haut
Lexotanil
(Bromazepam)
3mg,6mg
Angst-Spannungszustände
Hypotonie,GI,Euphorie
Harninkontinenz,Haut,
rasche Sucht,
MeprobamatPetrasch
(Meprobamat)
400mg
Angst-Spannungszustand
Schlafstörung
Muskelverspannungen
Müdigkeit,Ataxie,paradoxe
Erregung,GI,Verwirrung bei
alten Patienten
Schlaflos…
Hypnotica-Schlafmittel
• Einschlafmittel
• Durchschlafmittel
• grundsätzlich nur dann , wenn es nicht gelingt die
Ursachen einer Schlafstörung (Schmerzen, Juckreiz,
Atemnot, psychische Belastungen, ungesunde
Lebensführung, Reizüberflutung) zu beheben
• andere Maßnahmen, (z.B.: Autogenes Training) nicht
zum Erfolg führen
• Alte Menschen (und ihre Betreuer) sind darauf aufmerksam zu machen, dass ihr Schlafbedürfnis
physiologischerweise herabgesetzt und damit auch die
Schlafdauer vermindert ist.
Hypnotica
•
•
•
•
Wirkung:
Ein-oder Durchlafmittel
Nebenwirkung:
rasche Abhängigkeit ,hohes Suchtpotential
•
Antideressiva mit schlafanstoßener Wirkung:
Saroten,Tryptizol,Tolvon,Sinequan, Insidon,Ludiomil, Trittico,Lendorm, Stangyl
•
Neuroloptiva mit schlafanstoßender Wirkung:
Nozinan,Dominal
•
Tranquilizer mit schlafanstoßener Wirkung:
Rohypnol,Somnubene,Dormicum,Mogadon,Noctamid,Halcion,Zolpidem
•
Andere:
HOVA,Distraneurin,Delpral
Medikamente-Hypnotika
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Dominal forte
(Prothipendyl)
80 mg
UnruheErregungszustände
Schlafmittel
Hypotonie
Valium (Diazepam)
5mg,10mg
Schlafstörung ,AngstSpannungsstörungen
DenkKonzentrationsstörung,
Atemdepression,
Muskelschwäche
Gerodorm(Cinolazepam)
40mg
Schwere Schlafstörung
GI, Albträume, Hangover,anterograde
Amnesie
Xanor (Alprazolam)
0,5mg,1 mg
Benommenheit,
Schwindel
Gewacalm(Diazepam)
2mg,5mg,10mg
Schlafstörung
DenkKonzentrationsstörung,
Atemdepression,
Muskelschwäche
Angst-Spannung,
Panikstörung mit/ohne
Vermeidungsverhalten
Zusatz bei
antidepressiver Therapie
Zoldem (Zolpidem)
Schlafstörung
Sedierung,Schwindel,
Albträume,Schlafwandel,
anterograde Amnesie
Halcion(Triazolam)
0,25 mg
Schlafstörung
Sedierung,Ataxie,
Rebound.Schlafstörung
Euphorie,Depression,
anterograde Amnesie
Ivadal(Zolidem)
10mg
Schlafstörung
Sedierung,Schwindel,
Albträume,Schlafwandel,
anterograde Amnesie
Lendorm(Brotizolam)
0,25 mg
Ein-Durchschlafstörung
Hang-over,GI,
Kopfschmerz,Depression
anterograde Amnesie
Mogadon (Nitrazepam)
5mg
Schlafstörung
Lennox-GastautSyndrom (Epilepsie)
Sedierung,
Muskelschwäche,
anterograde Amnesie
Noctamid
(Lormetazepam)
1mg
Ein-urchschlafstörung
Dämpfung,Verstärkung
endog.Depressionen
Rohypnol „Roche“
(Flunitrazepam)
1mg
Schlaflosigkeit
Hang over,
Müdigkeit,Verwirrung,
Abhängigkeit,Ataxie
Somnal(Zopiclon)
7,5 mg
Schlaflosigkeit
Verminderte
Wachsamkeit, affektive
Verflachung
Epilepsie
Antikonvulsiva-Antiepileptica
• Wirkung:
• Medikamente gegen
cerebrale Anfälle.
• Vorraussetzung bei Beginn
der Behandlung:
• Die Diagnose muß gesichert
• Ursache abgeklärt
• Behandlungsziel definiert
sein
• Das ausgewählte
Medikament muß optimal
dosiert und ausreichend
lange vollständig(!)
eingenommen werden
• Kontrollen
•
•
•
•
Regelmäßig Blutbild
EEG
Leber/Nierenfunktion
ev.MRT
Antiepileptika-Grundsätze
•
•
Beginn mit einer
Monotherapie(jeweiliges Mittel
der 1.Wahl) mit stufenweise
Dosisanpassung unter
regelmäßiger Blutspiegel-und
EEG-Kontrolle mit dem
Behandlungsziel einer
möglichsten Anfallsfreiheit bei
geringsten Nebenwirkungen.
Falls keine Anfallsfreiheit mit
Mittel der 1.Wahl,erfolgt
Monotherapie mit Mittel der
2.Wahl,falls wieder erfolglos
Beginn einer
Kombinationstherapie.(2 oder
mehrere verschiedene
Medikamente)
•
•
•
•
Beenden der medikamentösen
antikonvulsiven Therapie:
frühestens zwei Jahre nach
dem letzen Anfall unter
langsamen Absetzen mit EEGkontrollen.
AUFKLÄRUNG und
INFORMATION der
Angehörigen.
Begleitende Maßnahmen (kein
Schlafentzug, Alkohol,
Drogen....)
Medikamente-Antiepileptika 1
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Name
Wirkung bei
Convulex(Valproinsäure)
150mg,300mg,500mg
Epilepsie,bipolare
Störung,Migraine
Blut,leber,Ataxie,
Schwindel
Keppra(Levetiracetam )
500mg
Fokale und generalisierte
Epilepsie,Janz Syndrom
Deleptin (Carbamazepin)
200mg,400mg
Epilepsie,Manie,Phasen
prophylaxe,Trigeminus
neuralgie,diab.PNP
GI,Blut,Leber,LyellSyndrom,Reizleitungs
störung
Petinutin®(Mesuximid
Epilepsie
Depakine
(Valproinsäure)
50mg,250mg,300mg,500
mg
Generalisierte/partielle
Epilepsie,ac.Manie bei
bipol.Störungen
Blut,Ataxie,Leber,GI
Phenhydan® (
Phenytoin)
Foakle und komplex
fokale Epilepsie
Epanutin®( Phenytoin)
Foakle und komplex
fokale Epilepsie
Lamictal(Lamotrigin)
5mg,25mg,50mg,100mg,
200mg
Fokale u.gen.Epilepsie
Phasenprophylaxe bei
man-depress.Episoden
Haut,Blut,Doppelbilder,
Übelkeit
Zentropil®( Phenytoin)
Foakle und komplex
fokale Epilepsie
Lyrica (Pregabalin)
Antiepilepticum,25mg,
50mg,75mg,100mg,150
mg,200mg,300mg
Epilepsie(Zusatz bei
part.Anfällen),
general..Anststörung
Periphere neuropatische
.Schmerzen
Schäfrigkeit, GI
Gewichtszunahme,
Sehstörung,Schwindel
Entzugssymtome
Phenytoin-Gerot(
Phenytoin)
Foakle und komplex
fokale Epilepsie
Neurotop
(Carbamazepin)
200mg,400mg,
300(ret)mg,600(ret)mg
Epilepsie, Manie
(Phasenprophylaktikun)
Trigeminusneuralgie,
Alkoholentzugssyndrom,
diab.Neuropathie
GI,ZNS,Allergie,LyellSyndrom,Blut,Leber,
Reizleitungsstörunen
Luminal®
(Phenobarbital)
Lennox-Syndrom
Luminaletten®
(Phenobarbital
Lennox-Syndrom
Rivotril“Roche“
(Clonazepam)
0,5mg,2mg
Epilepsie
Acute Manie
Verwirrung,Sedierung,
Benommenheit,Abhängig
keit,Entzugssymptome
Primidon Holsten®
(Primidon )
Tegretol (Carbamazepin)
200mg,400mg,200mg(ret
,400mg(ret)orale
Suspension
Epilepsie, Manie
(Phasenprophylaktikun)
Trigeminusneuralgie,
Alkoholentzugssyndrom,
diab.Neuropathie
GI,ZNS,Allergie,LyellSyndrom,Blut,Leber,
Reizleitungsstörunen
Mylepsinum®
(Primidon )
Nebenwirkung
Medikamente-Antiepileptika 2
Name
Wirkung bei
Petinutin® (Mesuximid )
Absenzen
Trileptal®
(Oxcarbazepin )
Fokale und sekundär
generalisierte Form der
Epilepsie
Neurontin®
(Gabapentin )
Einfache und komplex
partielle Anfälle
Sabril® (Vigabatrin )
Westsyndrom
Topamax® (Topiramat )
Epilepsie,ClusterKopfschmerz
Taloxa® (Felbamat )
Lennox-GastautSyndrom,West-Syndrom
Nebenwirkung
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Antiepileptika
Anfallsyndrom
Medikament 1. Wahl
Medikament 2.Wahl
Grand Mal
Epilan D,Phenhydan
Maliasin,Prominal,Luminal
Große gen. Anfälle
Epanutin,Zentropil
(1.Wahl bei Aufwachepi)
(Phenytoinspiegel)
(Phenobarbitalspiegel)
Tegretol ,Neurotop
Mysoline,Cyral
(Carbamazepinspiegel)
(Primidonspiegel)
Kleine gen.Anfälle
Convulex,Mylproin
West-Syndrom(BNS-Krämpfe)
(Valproinsäurespiegel)
Ospolot
Leptilan,Ergenyl,Orfiril
(Sultiam)
(Na-Valproat-Spiegel)
Sabril
(Vigabatrinspiegel)
Frisium
(Clobazamspiegel)
ACTH und Hydrocortisone
Lennox-Syndrom
Convulex,Ergenyl,Leptilan
Maliasin,Prominal,Luminal
(Myoklonisch-astatische Anfälle /
gen.Anfälle, wie Absencen,ImpulsivPetit-Mal, Aufwach-Grand-Mal....)
(Valproat,Dipropylacetatsp.) Rivotril
(Clonazepam)
Suxinutin
(Ethosuximid)
(Phenobarbital)
Mysoline,Cyral
(Primidon)
Friedmann-Syndrom
(Pynolepsie) und nicht pyknoleptische
Absencen
Convulex,Ergenyl,Leptilan
(Valproat,Dipropylacetat)
Suxinutin
(Ethosuximid)
Rivotril
(Clonazepan)
Janz-Syndrom
(myoklonisch-pulsierende Anfälle)
Convulex,Ergenyl
Suxinutin
Antiepileptika
Anfallsyndrom
Medikament 1. Wahl
Medikament 2.Wahl
fokal eingeleitete GM
Tegretol,Epilan D,Phenhydan
Epanutin,Zentropil
Maliasin,Prominal,Luminal
partielle Anfälle mit komplexer
Symptomatologie
Tegretol,Epilan D,Phenhydan
Epanutin,Zentropil,Mysoline,Cyral
einfache Anfälle mit komplexer
Symptomatologie
Tegretol,Epilan D,Phenhydan,
Epanutin,Zentropil
Mysoline,Cyral,Maliasin,
Prominal,Luminal
Status epilepticus
Stesolid-Rectiolen (Angehörige)
Valium iv.,Epanutin iv, Rivotril
iv,
Thiopental
Fieberkämpfe
Stesolid-Rectiole
Rivotril iv
Dormicum iv
Fokale Anfälle:
iv
Parkinson
M.Parkinson
• Hauptsymptome
•
•
•
•
•
Akinese (verlangsamte und verminderte Bewegung) .
Tremor (Zittern) .
Rigor (Muskelsteifigkeit) .
Störung der Gang- und Standstabilität
Speichelfluß und Parkinson-Demenz
Medikamente
•
•
•
•
•
•
•
L-Dopa (Vorstufe von Dopamin)
plus Decarboxylasehemmer
plus COMT-HEMMER
Dopaminagonisten
MAO-B-Hemmer
Glutamatantagonisten
Anticholinergika
Antiparkinsonmittel
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Name
Wirkung bei
Madopar (Levodopa )
M.Parkinson
Übelkeit, Erbrechen,
Herzrhythmusstörungen,
Hypotonie
chronisch: „L-DopaLangzeitsyndrom“ mit Hyper/Dyskinesen, motorischen
Fluktuationen und psychischen
Störungen
Sifrol® (Pramipexol )
Dopaminantagonist
M.Parkinson
Requip® (Ropinirol )
Dopaminantagonist
M.Parkinson
Neupro/24h® (Rotigotin )
Dopaminrezeptorstimulan
s
M.Parkinson
Parkotil®(Pergolid)
Mutterkornalkaloid
M.Parkinson
Parkotil®(Bromocriptin)
M.Parkinson
Cabaseril® (Cabergolin )
DOPARezeptorantagonist
M.Parkinson
Dostinex®(Cabergolin )
M.Parkinson
Dopergin® (Lisurid )
M.Parkinson
Restex (Levodopa )
M.Parkinson
Cognitiv® (Selegilin )
MAO-Hemmer
M.Parkinson
Stalevo® (Carbidopa )
COMPT-Hemmer
M.Parkinson
Requip® (Ropinirol
Dopamin-Antagonist
M.Parkinson
Azilect® (Rasagilin )
MAO_Hemmer
M.Parkinson
„Wearing off“
vor der nächsten
Parkinsonmedikation, meist in der
OFF-Phase; z. B. Tremor,
Gleichgewichtsstörungen,
Ungeschicklichkeit, morgendliche
Steifigkeit, Müdigkeit,
Veränderungen in Antrieb oder
Stimmung, Ängstlichkeit sowie
Schmerzen oder Bradyphrenie
Nebenwirkung
Hofcomant®
(Amantadin)
Akineton (Biperiden)
2mg,4mg,4mg ret
Parkinson,medik.bed.EP
S, EPS,
Schwindel,Dyskinesien,
Tremor,Tachyarhythmien
Kemadrin (Procyclidin)
5mg
Parkinsonismus
Rigor bei ParkinsonSyndrom
Anticholinergisch: GI
Mundtrockenheit,
Sehstörungen
Halluzinationen,
psychotische Symptome
Demenz
Medikamente-Nootropika
Name
Wirkung bei
Nebenwirkung
Aricept (Donepezil)
AChE-Hemmer
5mg,10mg
Alzheimer Demenz
Muskelkrämpe,Vagotonie
Gastroenteraltrakt
Axura(Memantin)
10mg
Alzheimer Demenz
Halluzinationen,Verwirrt
heit,Krampfanfälle
Ebixa (Memantin)
10 mg
Alzheimer Demenz
Halluzinationen,
Verwirrtheit
Exelon(Rivastigmin)
AChE
1,5mg,3mg,4,5mg,6mg
Alzheimer Demenz
Parkinson-Demenz
Agitiertheit,Erbrechen,GI
Hydergin (Co-Dergocrin)
Mutterkornalkaloid
2mg,4,5mg,6mg
Demenz,CVI,Migraine
Hypotonie,Bradycardie
Modasomil (Modafinil)
Psychostimulans
100mg
ExzessiveTagesschläfrig
keit in Verbindung mit
Narkolepsie;
Schlafapnoe-Syndrom
Muskelzucken,
Kopfschmerz
Hyperkinesie,Blut,Leber,
Nootropil(Piracetam)
800mg,1200mg,
Psychoorganisches
Syndrom
Unspez.ZNS-Stimmulans
Hyperkinesie,Nervosität,
Asthenie
Reminyl(Galantamin)
AChE-Hemmer
4mg,8mg,12mg,16mg
Leichte bis mittelschwere
Alzheimer Demenz
Müdigkeit,Tremor,
Epilepsie,Bradycardie
Schmerz
A
Adekin
Adelphan-Esidrex
Adumbran
AH 3 N
Akineton
Alfentanil
Allenopar
Alprazolam
Alutan
Amanta
Amantadin
Amantagamma
Amineurin
Amioxid
Amisulprid
Amitriptylin
Amitriptylinoxid
Amixx
Anafranil
Antelepsin
Anxiolit
Anxut
Apertia
Aponal
Ardeydorm
Ardeytropin
Ariclaim
Aripiprazol
Arminol
Aroxetin
Artane
Asenapine
Atarax
Atomoxetin
Atosil
Aurobemid
Aurorix
B
Belivon
Bendigon
Benperidol
Benzatropin
Bespar
Betamed
Bikalm
Biperiden
Bornaprin
Brinerdin
Briserin
Bromalich
Bromazep
Bromazepam
bromperidol
Brotizolam
Buronil
Bromazanil
Bupropion
Busp
Buspar
Buspiron
C
Carba
Carbabeta
Carbadura
Carbaflux
Carbagamma
Carbamazepin
Carbidopa
Carsol
Cassadan
Chlorazin
Chlordiazepoxid
Chlorpromazin
Chlorprothixen
Ciatyl-Z
Cinolazepam
Cipralex
Cipram
Cipramil
Cisordinol
Citadura
CitaLich
Citalon
Citalo-Q
Citalopram
Citalostad
Citarcana
Citor
Claropram
Clobazam
Clomethiazol
Clomipramin
Clonazepam
Clopin
Clopixol
Clorazepat
Closin
Clotiapin
Clozapin
Cogentin
Concerta
Convulex
Convulsofin
Cymbalta
D
Dalcipran
Dalmadorm
Dapotum d 2,5
Deanxit
Decentan
Dehydrobenzperidol
Delpral
Demetrin
Depakine
Deprilept
Deroxat
Desipramin
Dexantol
Diazep
Diazepam
Dibenzepin
Dikaliumclorazepat
Dipiperon
Distraneurin
Dixeran
Dixyrazin
Dogmatil
Dominal Forte
Dominal Tropfen
Doneurin
Dopadura
Dopaflex
Dormalon
Dormicum
Dormo-Puren
Dosulepin
Doxe
Doxepia
Doxepin
Droperidol
DU 127090
Duloxetin
Durazanil
Durazepam
Dutonin
E
Eatan
Edronax
Efectin
Efexor
Elcrit
Elroquil
Ennos
Entact
Entumin
Eostar
Epikur
Equasym
Equilibrin
Ergenyl
Ergocalm
Escitalopram
Espadox
Espa-Lepsin
Espa-Valept
Esucos
Eunerpan
Euplix
F
Faustan
Felicium
Felixsan
Fevarin
Finlepsin
Floccin
Flox-ex
Floxyfral
Fluanxol
Fluctin
Fluctine
Fluesco
Fluneurin
Flunibeta
Fluninoc
Flunitrazepam
Fluocim
Fluox
Fluox-Basan
Fluoxelich
Fluoxemerck
Fluoxenorm
Fluoxe-Q
Fluoxetin
Fluoxetine
Fluoxgamma
Fluoxibene
Fluoxifar
FluoxiStad
Fluoxityrol
Fluox Puren
Flupentixol
Fluphenazin
Flurazepam
Fluspi
Fluspirilen
FluvoHexal
Fluvoxadura
Fluvoxamin
Flux
Fluxet
Fluxil
FluxoMed
Fokalepsin
Frisium
Froidir
Futuril
G
Gamonil
Gerodorm
Gewacalm
Gityl
Gladem
Glaxopar
Glianimon
Guttanotte
http://www.onlineberatung-therapie.de/psychopharmaka/psychopharmakon/liste.html
H
Halcion
Haldol
Haloper
Haloperidol
Harmomed
Harmosin
Herphonal
Hofcomant
Hydiphen
Hydroxyzin
Hygroton Reserpin
Hypnorex
I
Idom
Iloperidon
Imap
Imeson
Imipramin
Impromen
Insidon
isicom
Ixel
J
Jatrosom N
Jutagilin
K
Kalma
Kemadrin
Ketazolam
L
Lamotrigin
Lamra
Lanazapin
Lanolept
Laubeel
Lendorm
Lendormin
Leponex
Leptilan
Leukominerase
Levium
Levodopa
Levomepromazin
Lexostad
Lexotanil
Li 450
Librax
Librium
Limbitrol
Litarex
Lithiofor
Lithium
Lofepramin
Loprazolam
Loramet
Lorasifar
Lorazepam
Loretam
Lormetazepam
L-Tryptophan
Lu 02-754
Ludiomil
Lyogen
Lyorodin
Lysedil
M
Maotil
Maprolu
Maprotilin
Mareen
Medazepam
Medikinet
Melitracen
Melleretten
Melleril
Melneurin
Melperomerck
Melperon
Mel-Puren
Meprobamat
Meprodil
Meresa
Merlit
Methylpheni
Methylphenidat
Metixen
Miabene
Mianeurin
Mianserin
Microbamat
Midazolam
Milnacipran
Miltaun
Mirfudorm
Mirta
Mirtabene
MirtaLich
Mirtaron
Mirtazapin
Mirtazelon
Mirtazza
Mirtel
Mobiforton
Moclo A
Moclobemid
Moclobeta
Moclodura
Moclonorm
Mogadon
Mono Demetrin
Movergan
Multum
Musapam
Musaril
Mutan
Myolastan
Myospasmal
N
Nefazodone
Neo opt
Neogama
Neurocil
Neurolepsin
Neurolithium
Neurotop
Nipolept
Nitrazepam
Noctamid
Nordazepam
Norkotral
Normison
Normoc
Nortrilen
Nortriptylin
Novanox
Noveril
Novoprotect
Nozinan
NuFluo
O
Olansek
Olanzapin
Oligosol
Omca
Opipramol
Orap
Orap forte
Orfiril
Org 5222
Osnervan
Oxa
Oxazepam
Oxcarbazepin
P
Paceum
Paluxetil
Pantrop
Parexat
Parkopan
Parocetan
Paroglax
Parolich
Paroxat
Paroxedura
Paroxetin
Paroxetop
Pemolin
Penfluridol
Perazin
Perospiron
Perphenazin
Pertofran
Petytyl
Pimozid
Pipamperon
PK-Merz
Planum
Positivum
Pram
Praxiten
Prazepam
Prazine
Priadel
Prisma
Procyclidin
Promazin
Promethazin
Pronervon
Proneurin
Propaphenin
Protactyl
Prothazin
Prothipendyl
Prozac
Pryleugan
Psychopax
Psyquil
Q
Quetiapin
Quilonorm
Quilonum
R
Radedorm
Radepur
Rapifen
Reboxetin
Remergil
Remeron
Remestan
Rhinathiol
Reserpin
Rilex
Risperdal
Risperidon
Ritalin
Rivotril
Rohypnol
Rudopram
Rudotel
Rusedal
T
S
Tafil
Sarizotan
Tagonis
Saroten
Tavor
Sedazin
Taxilan
Sedovalin
Tegretal
Selegilin
Tegretol
Selgian
Temazep
Selgimed
Temazepam
Semap
Temesta
Sepram
Tesoprel
Serdolect
Tetramdura
Seresta
Tetra-saar
Serital
Tetrazep
Seropram
Tetrazepam
Seroquel
Thiethylperazin
Seroxat
Thioridazin
Sertindol
Thombran
Sertralin
Tianeptin
Sigaperidol
Tiaprid
Sinemet
Tiapridal
Sinequan
Tiapridex
Sinophenin
Timonil
Sinquan
Timox
Sirtal
Tofranil
Solatran
Tolid
Solian
Tolvin
Solvex
Tolvon
Somagerol
Topamax
Somnium
Somnubene
Sonin
Sormodren
Spasmo-Praxiten
Spasmorelax
Stablon
Stangyl
Staurodorm
Stesolid
Stilnox
Strattera
Sufenta
Sufentanil
Sulpirid
Sulpivert
Surmontil
Symmetrel
Syneudon
http://www.onlineberatung-therapie.de/psychopharmaka/psychopharmakon/liste.html
T
Topiramat
Torecan
Tradon
Tranxilium
Tranylcypromin
Trazodon
Tregor
Tremarit
Tresleen
Trevilor
Triazolam
Triflupromazin
Trihexyphenidyl
Trilafon
Trileptal
Trimidura
Trimin
Trimineurin
Trimipramin
Triniton
Tript OH
Trittico
Truxal
Truxaletten
Tryptizol
Tryptophan
Tymelyt
U
Umbrium
Urbanyl
Uskan
V
Valiquid
Valium
Valocordin
Valpro
Valproat
Valprodura
Valproinsäure
Venlafaxin
Vertigo-meresa
Vertigo-neogama
Vetaraxoid
Viloxazin
Vivalan
W
X
Xanax
Xanor
Xenistar
Xerenal
Xilopar
Y
Yentreve
Z
Zeldox
Ziprasidon
Zodormdura
Zoldem
Zoldorm
Zoloft
Zolpidem
Zolpi-Lich
Zolpinox
Zolpi-q
Zomaril
Zotepin
Zuclopenthixol
Zyban
Zyprexa
Neuroleptika-Antipsychotica
•
•
Psychosen, wie etwa die Schizophrenie, werden mit so genannten
„Neuroleptika“ behandelt. Diese Medikamente heilen die Krankheit
nicht, sondern ändern lediglich den Verlauf der Psychose.
Neuroleptika weisen erhebliche Nebenwirkungen wie z.B. das
Parkinson-Syndrom, Blutdrucksenkung, Bewegungsstörungen,
Thrombosegefahr, Gewichtszunahme, Störungen der Libido,
Potenzstörungen bei Männern, ausbleibende Regel bei Frauen,
Deliriumssyndrome und zerebrale Krampfanfälle
Intelligenz und Beeinträchtigung
Ca 40.000
Ca ????
Der Hippocampus ist Teil des Limbischen Systems
Der Hippocampus ist der Organisator des bewusstseinsfähigen, deklarativen Gedächtnisses
Der Hippocampus weist die Gedächtnisinhalte der entsprechenden Hirnrinde zu.
Sicher ist, dass er für das episodische und kontexuale Gedächtnis, die Entdeckung von Neuem, die sprachliche Informationsverarbeitung, und die
räumliche Erinnerung die wichtigste Hirnregion überhaupt ist.
Intelligenz
•
Intelligenz bezeichnet im weitesten Sinne die Fähigkeit zum Erkennen von
Zusammenhängen und zum Finden optimaler Problemlösungen. Intelligenz kann
auch als die Fähigkeit, den Verstand zu gebrauchen, angesehen werden. Sie zeigt
sich im vernünftigen Handeln (Wikipedia)
•
Intelligenz ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für die kognitiven Fähigkeiten
des Menschen, also die Fähigkeit, zu verstehen, zu abstrahieren und Probleme zu
lösen, Wissen anzuwenden und Sprache zu verwenden.(Wikipedia)
•
Intelligenz ist von zwei Möglichkeiten die dritte zu wählen.(Versuch einer
Eigendefinition)
Geistige Beeinträchtigung
• signifikant unterdurchschnittliche geistige
Leistungsfähigkeit mit entsprechendem Defizit
im Anpassungsverhalten
• In differenzierten Intelligenzuntersuchungen
werden anhand von Normentabellen für die
Rohwerte Punte vergeben und hieraus ein
Verbal-und Handlungs-IQ errechnet
• Signifikant unterdurchschnittlich ist ein IQ
(Intelligenzquotient )unter 69
IQ
•
•
•
•
•
>140
139-120
119-110
109-90
89-80
•
79-70
•
•
•
•
•
>70
69-50
49-35
34-20
>20
% d.Bevölkerung
Beurteilung
1,3
11,3
18,1
46,5
14,5
sehr hoch
hoch
hoher Durchschnitt
normaler Durchschnitt
unterer Durchschnitt
5,6
grenzwertig retardiert
2,6
mental retardiert
leicht retardiert /Debillität
mittelgrad.retardiert/ Imbezillität
schwer retardiert / Idiotie
schwerst retardiert
IQ-Bevölkerung
%
50
45
IQ
40
>140
139-120
119-110
109-90
89-80
79-70
<69
<20
35
30
25
20
15
10
5
0
Mentale Behinderung
• Mentale Retardation bedeutet also eingeschränkte Funktion höherer
Hirnleistungen.
• Geistige Behinderung sollte daher von rein körperlicher
Behinderung unterschieden werden!!
• Wenn auch bei mental retardierten Kindern die Grobmotorik oft
plump,die Sprache und Feinmotorik als diskreter Ausdruck mentaler
Störung oft auffallend sein können.
• Ebenso falsch ist es,mental retardierten Kindern eine Reihe von
Teilleistungsstörungen zuzuordnen.
• Mentale Retardation ist NICHT die Summe von
Teilleistungsstörungen.
• Therapeutisch würde man so die geistig behinderten Kinder
überfordern, psychosomatischen Störungen würden so noch
hinzukommen
Geist.Behinderung
•
•
•
•
•
leicht
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
mittelgradig
schwer
schwerst
Vorschulalter
oft nicht als retardiert eingestuft
Entwicklungsverzögerung im motor.
und vorallem im sprachl.Bereich
deutlich,Förderung erfolreich
deutl.motor.Entwicklungsverzögerung
wenig bis keine Kommunikation
schwerste Mängel in allen Bereichen
ständige Pflege notwendig
Schulalter/Adoleszenz
erlernt Lebenspraktiken;
kann selbst essen und sprechen
Lesen und einfaches Rechnen
freies Gehen verzögert
soziales Trainíng erfolgreich
Einfache KommunikationSicherheits-und HygieneVerhalten ,einfache Handgriffe
erlernbar, kein Lesen/Rechnen
Gehen(meist auffällig)möglich
gewisses Sprachverständnis
elementare Lebenspraktiken
mit Verhaltenstraining mäßig
erlernbar und förderbar
basale Emotionen vorhanden
Kauen erlernbar
Zeitlebens pflegebedürftig
Ursachen mentaler Retardation
•
•
•
•
•
•
•
A)Chromosomale Ursachen
1/3 aller schwerer geistiger Behinderungen ist auf Chromosomenanomalien
zurückzuführen.
a)Fragiles X-Syndrom:bei Knaben vorkommend,heterozygote Frauen als
Überträgerinnen etwa zu 1/3 leicht mental retardiert.Körperlich:große
Ohren,längl.Gesicht,vorstehende Kieferknochen,große Hoden.Jeder
16.geistig Behinderte.Mentale Retardation mit Hyperaktivität.
b)Prader Willi-Syndrom:
Deutlich statomotorische Entwichlungsverzögerung,Schlaffheit,diätetisch
kaum zu behandelde Fettsucht,Minderwuchs und mittelgradige
geist.Retardation.
c)Cri-du-chat-Syndrom(Katzenschreisyndrom)
Katzenartiges Schreien in der Säuglingszeit,Gedeihstörung,Mikrocephalie,
schwerste mentale Retardierung.
Ursachen mentaler Retardation
• B)Angeborene Stoffwechselerkrankungen:
• Erbkrankheiten des ZNS sind generell fortschreitend,nur 1%
behandelbar.
• Enzymdefekte:Häufigkeit:PKU:1:20000,Galktosämie
1:50000,Ahornsirupkrankheit 1:200000 und a.
• Speicherkrankheiten:Aufgrund von Enzymdefekten kommt es zu
Speicherung von verschiedenen Stoffwechselsubstraten
in(Hirn)zellen und so zu deren Untergang.Klinisch lassen
Entwicklungsrückstand,Kleinwuchs,grobe
Gesichtszüge,Hornhauttrübung,Knochenveränderungen und a.an
folgende Speicherkrankheiten denken:Gangliosidosen,Nieman-PickGruppe,Gaucher-Erkrankung, Wilson-Krankheit,etc.
• Erbkrankheiten mit Geschwulstbildungen an Haut,ZNS und anderen
Organen:
• Neurofibromatose v.Recklinghausen,Sturge-WeberKrankheit,Tuberöse Hirnsklerose(Burneville-Pringle-Krankheit)
Ursachen mentaler Retardation
• C)Angeborene Hypothyreose:
• Angeborene Schilddrüsenunterfunktion auffgrund von endemischen
Jodmangel ist heute in Österreich faktisch
Geschichte.Symtome:Minderwuchs und erhebliche geistige
Retardierung.
• D)Infektionen
• Vorgeburtlich:Toxoplasmose,Zytomegalie
• Nach der Geburt:virale und bakterielle Gehirnhautentzündungen
können das ZNS schwer schädigen und infolge Defektheilung zu
körperlichen Behinderungen, epileptischen Anfällen und geistiger
Retardation führen.Gefürchtet sind Herpes-,Hämophilus-Influenza,Masernencephalitis. Schutzimpfung bzw.verbesserte
Therapiemöglichkeiten heute möglich.
• E)pp-Asphyxie
• Sauerstoffmangel vor-während oder nach der Geburt.In der Folge
alle Formen der Infantilen Cerebralparese.
Demenz
• Eine Demenz ist ein Defizit in kognitiven, emotionalen und sozialen
Fähigkeiten, die zu einer Beeinträchtigung von sozialen und
beruflichen Funktionen führen und fast immer, aber nicht
ausschließlich mit einer diagnostizierbaren Erkrankung des Gehirns
einhergeht.
• Vor allem ist das Kurzzeitgedächtnis, ferner das Denkvermögen, die
Sprache und die Motorik, nur bei einigen Formen auch die
Persönlichkeitsstruktur betroffen.
• Maßgeblich ist der Verlust bereits erworbener Fähigkeiten im
Unterschied zur angeborenen Minderbegabung (Oligophrenie).
• Heute sind verschiedene, aber nicht alle Ursachen von Demenzen
geklärt, und einige Formen können in einem gewissen Umfang
behandelt werden
• Hauptrisikofaktor:Lebensalter
Kriterien der Demenz
•
Aphasie: Störung der Sprache
•
Apraxie: beeinträchtigte Fähigkeit, motorische Aktivitäten auszuführen
•
Agnosie: Unfähigkeit, Gegenstände zu identifizieren bzw. wieder zu
erkennen
•
Planen :Störung der Exekutivfunktionen, d.h.Vorausplanen, Organisieren,
Einhalten einer Reihenfolge
•
Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen,
Lernfähigkeit , Sprechen und Urteilsvermögen im Sinne der Fähigkeit zur
Entscheidung sind gestört.
•
Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder
der Motivation begleiten die kognitiven Beeinträchtigungen
Alzheimer Demenz-MRT-Hippocampus
Normal
Beginn
Mittel
Schwer
Kriterien der Demenz
• Das Bewusstsein ist nicht getrübt.
• Für die Diagnose einer Demenz müssen die
Symptome nach ICD über mindestens 6 Monate
bestanden haben.
• Die Sinne (Sinnesorgane, Wahrnehmung)
funktionieren im für die Person üblichen
Rahmen.
• Sie kommen bei Alzheimer-Krankheit,
Gefäßerkrankungen des Gehirns und anderen
Zustandsbildern vor, die primär oder sekundär
das Gehirn und die Neuronen betreffen
Häufigkeit
Altersgruppe
Anteil
Demenzerkrankter
65- bis 69-Jährige
1,2 %
70- bis 74-Jährige
2,8 %
75- bis 79-Jährige
6,0 %
80- bis 84-Jährige
13,3 %
85- bis 89-Jährige
23,9 %
über 90-Jährige
34,6 %
Häufigkeit
Alzheimer-Krankheit
ca. 50-60 %
Vaskuläre Demenz
ca. 15 %
Mischform beider o.g. ca. 15 %
ca. 10–20 %
Lewy-Körperchen-Erkrankung und Parkinson-Syndrom
Frontotemporale Demenz
ca. 5–10 %
Andere
<5%
Demenz
Primäre Demenzen
90%
Alzheimer Demenz
Parietotemporal-frontale
Degeneration
Hippocampusatrophie
53%
Sekundäre Demenzen
10%
Vasculäre Demenz
Großgefäße: dominante
Hemissphäre
(G.angularis,Lobus
temporalis,paramedianer
Thalamus,Wasserscheide
infarkt
Kleingefäße:Basalganglien u
frontale Lakunen
Frontale subcortikale
Bahnsysteme(Striatum,Glo
bus pallidus, S.nigra,
Thalamus---andere Seite
25%
Episodisches Gedächtnis
Exekutive Funktionen
Eingeschränkter
Konzeptwechsel,schlechte
Organisationsstruktur(Sorti
erverhalten,Wortlisten,)
stimmulus gebundenes
Nachahmeverhalten,verbal
manuelle Dissoziation
Konfabulieren
Arbeitsgedächtnis-Hippocampus
Liebevolle Verblödung
Sprachzerfall,Gedächtnisstörunglexikalisch-Allzeitgedächtnis
Levy Body D.
Frontotemp.Demenz
17%
Prominente Sprachstörung
Demenz-Ursachen sind
•
Alzheimer Demenz :es gibt eine genetische Komponente in der Verursachung der
Alzheimer-Krankheit. Etwa fünf bis zehn Prozent der Betroffenen zeigen eine
familiäre Häufung
•
Vasculäre Demenz: Vaskuläre Risikofaktoren wie Hypertonie,Dibetes mellitus
•
Levi-Body-Demenz : Genetische Faktoren bei M.Parkinson
•
Seltene Ursachen:Infektionskrankheiten wie HIV oder die Syphilis, die CreutzfeldtJakob-Krankheit, Normaldruckhydrocephalus, Stoffwechselstörungen wie der Vitamin
B12-Mangel, die Schilddrüsenunterfunktion oder der Morbus Wilson, oder auch
seltenere neurodegenerative Erkrankungen wie beispielsweise die Chorea
Huntington
Alzheimer Demenz
Vorwarnzeichen
• Der Proband erzählt immer wieder die gleiche kurze Geschichte.
• Der Proband weiß nicht mehr, wie bestimmte alltägliche
Verrichtungen wie Kochen, Kartenspiel, Handhabung der TVFernbedienung gehen.
• Der Proband hat den sicheren Umgang mit Geld, Überweisungen,
Rechnungen und ähnlichem verloren.
• Der Proband findet viele Gegenstände nicht mehr oder er legt sie an
sehr ungewöhnliche Plätze (unabsichtliches Verstecken) und
verdächtigt andere Personen, den vermissten Gegenstand
weggenommen zu haben.
• Der Proband vernachlässigt anhaltend sein Äußeres, bestreitet dies
aber.
• Der Proband antwortet auf Fragen, indem er die ihm gestellte Frage
wiederholt.
Alzheimer Demenz
•
Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis und damit in Verbindung stehende Probleme, neue
Information aufzufassen, sind dabei am leichtesten zu erkennen. Unter Umständen kommt es
bereits zu leichten Beeinträchtigungen beim Sprachverständnis und der persönlichen
Zieleverfolgung. Befindlichkeitsstörungen wie Depression und Teilnahmslosigkeit sind üblich
•
•
•
•
•
Während das Langzeitgedächtnis, gewohnte Tätigkeitsabläufe und emotionale Erlebnisse meist
noch gut gegenwärtig sind, ist das Lernen und das Kurzzeitgedächtnis am Stärksten
eingeschränkt
Die Feinmotorik zeigt bereits gewissen Unsicherheiten, die bei Tätigkeiten wie Schreiben, Malen
oder dem Anziehen erkennbar sind
Im fortgeschrittenen Stadium verlernen die Patienten altbekannte Fertigkeiten und erkennen nahe
stehende Personen und alltägliche Gegenstände nicht mehr wieder
Auch bei Patienten, die vor der Erkrankung ein sehr friedfertiges Wesen besessen haben, kann
es zu unbegründeten Wut- und Gewaltausbrüchen kommen.
Die Muskulatur baut kontinuierlich ab, was zu weiteren Sprachproblemen, Inkontinenz und einer
immer weiter abnehmenden Mobilität bis hin zur Bettlägerigkeit führt. Ohne Unterstützung
können die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr meistern und brauchen auch bei sehr einfachen
Tätigkeiten Unterstützung. Die Krankheit schreitet bis zum Tode voran, der bei derart
geschwächten Patienten oft durch eine Lungenentzündung oder Herzinfarkt ausgelöst wird.
Vasculäre Demenz
• Exekutive Funktionen: d.h.Vorausplanen, Organisieren, Einhalten
einer Reihenfolge
• Eingeschränkter Konzeptwechsel
• schlechte Organisationsstruktur(Sortierverhalten,Wortlisten,)
• stimmulus gebundenes Nachahmeverhalten
• verbal manuelle Dissoziation
Lewy-Body-Demenz
•
Die Lewy-Body-Demenz ist die zweithäufigste neurodegenerative Demenz im Alter
und kann sowohl als eigenständige Erkrankung auftreten als auch sekundär, im
Rahmen einer bereits bestehenden Parkinson-Krankheit
•
Lewy-Body-Demenz macht ca. 20% aller Demenzformen aus
•
•
•
•
•
•
fluktuierende kognitive Defizite (besonders Aufmerksamkeit)
wiederholte detaillierte visuelle Halluzinationen
extrapyramidalmotorische Störungen (unwillkürliche motorische Störungen)
Störungen des REM-Schlafes
visuelle Halluzinationen (welche die Patienten oft detailliert wiedergeben können)
Synkopen und Stürze
Frontotemporale Demenz
Picksche Krankheit
•
•
•
•
•
Zu Beginn der Krankheit kommt es zu emotionalem Abstumpfen. Auch
ein Hang zu schmutzigen Witzen kann ein erstes Anzeichen sein.
Von da an ändert sich die Persönlichkeit der Betroffenen. Es kommt zu
Verhaltensänderungen und Sprachstörungen und zunehmend geht
nach und nach die Sprache der Patienten verloren.
Aufgrund dieser doch eher unspezifischen Symptome wird die
frontotemporale Demenz häufig als psychologische Störung, wie
Schizophrenie oder Depression, oder Parkinson fehldiagnostiziert.
Für die richtige Diagnose sollten neuropsychologische
Untersuchungen durchgeführt werden, die die Fähigkeiten wie
Sprache, Verhalten, Gedächtnis und visuell-räumliche Funktionen
testen.
Die Größe der atrophierten Hirnregionen, lässt sich mithilfe moderner
bildgebender Verfahren wie Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)
und Positronen-Emissions-Tomographie (PET) feststellen
Mini-Mental Status Test (MMST)
Name ..............................................
A. Orientierung
Zeit
(z.B. Welchen Tag haben wir heute?)
Ort
(z.B. Wo sind wir?)
Datum .................................
1. Jahr
2. Jahreszeit
3. Datum
Score
_____
Score
¹
¹
¹
4. Wochentag
5. Monat
6. Land/Staat
7. Bundesland
8. Stadt/Ortschaft
9. Klinik/Praxis/Altersheim
10. Stockwerk
Summe (max. 10):
¹
¹
¹
¹
¹
¹
¹
__
B. Merkfähigkeit
Der Untersucher nennt folgende drei Gegenstände
und fordert den Patienten auf, die Begriffe zu
wiederholen (1 Punkt für jede richtige Antwort). Der
Untersucher wiederholt die Wörter solange, bis der
Patient alle drei gelernt hat (höchstens 6
Wiederholungen).
1. >Auto<
2. >Blume<
3. >Kerze<
¹
¹
¹
Summe (max. 3):
__
C Aufmerksamkeit und Rechenfähigkeit
Von 100 an sind jeweils 7 abzuziehen. Falls ein
Rechenfehler gemacht wird du die darauf folgenden
Ergebnisse „verschoben“ sind, so wird nur ein Fehler
gegeben.
ODER
Falls der Patient die Aufgabe nicht durchführen kann
oder will, „Radio“ rückwärts buchstabieren lassen:
O-I-D-A-R
D. Erinnerungsfähigkeit
Der Untersucher frag nach den drei zuvor genannten
Wörtern.
1. >93<
2. >86<
3. >79<
4. >72<
¹
¹
¹
¹
5. >65<
¹
1. O
2. I
3. D
4. A
5. R
Summe (max. 5):
¹
¹
¹
¹
¹
__
Summe (max. 3):
¹
¹
¹
__
1. >Auto<
2. >Blume<
3. >Kerze<
E. Sprache
Der Untersucher zeigt zwei Gegenstände und fordert
den Patienten auf, sie zu benennen.
1. Armbanduhr
2. Bleistift
¹¹
¹
Der Untersucher fordert den Patienten auf,
nachzusprechen.
3. „Sie leiht ihm kein Geld mehr“
¹
Der Untersucher lässt den Patienten folgendes
Kommando befolgen.
4. „Nehmen Sie dieses Blatt in die
rechte Hand“
5. „Falten Sie es in der Mitte“
6. „Legen Sie es auf den Boden“
¹
¹
¹
Der Untersucher bittet den Patienten,
7. Die Anweisung auf der Rückseite zu
befolgen
8. einen vollständigen Satz zu
schreiben (Rückseite).
Der Untersucher dreht das Blatt um und fordert den
Patienten auf,
Der Untersucher lässt den Patienten die auf der
Rückseite vorgegebene Figur malen (1 Punkt, wenn
alle Seiten und Winkel stimmen und die sich
überschneidenden Linien ein Viereck bilden).
9. Nachzeichnen (Rückseite)
¹
¹
¹
Summe (max. 9):
Gesamtsumme bitte oben eintragen
Uhren - Test
Sagen Sie dem Patienten: "Bitte zeichnen Sie eine Uhr mit allen Zahlen und Zeigern.
Die Zeiger sollen die Zeit 9:30 anzeigen. "
Auswertung Uhren-Test:
1. Ist die Zahl "12" oben ?
2 Punkte
2. Sind alle 12 Zahlen vorhanden ?
1 Punkt
3. Sind der Stunden- und Minutenzeiger vorhanden ?
2 Punkte
4. Entspricht die von Ihnen angegebene Uhrzeit der Zeigerstellung ? 2 Punkte
Maximum mögliche Punkte
7 Punkte
1) Mini Mental Status ( MMSE )
Testergebnis: 27 - 30 Punkte Kontrolle in 6 Monaten
Testergebnis: 26 Punkte oder weniger von insgesamt 30 Punkte
2) Uhrentest
Testergebnis: 6 - 7 Punkte Kontrolle in 6 Monate
Testergebnis: 5 Punkte oder weniger
Klassifikation nach ICD-10
F90. Hyperkinetische Störungen
F90. Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung
0
F90. Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
1
F90. Sonstige hyperkinetische Störungen
8
F90. Hyperkinetische Störung, nicht näher bezeichnet
9
F98. Sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit
8
Beginn in der Kindheit und Jugend, darunter Aufmerksamkeitsstörung ohne
Hyperaktivität
ADHS
• Primäre Verhaltensauffälligkeit aufgrund von
Einzelstörungen höherer Hirnfunktionen
• "Auffällig" wird das ADHS meist erst im Kindergarten
oder Schulalter, gelegentlich schon als "Schreibaby"
zurückverfolgbar
• Der Zappelphilipp im Kinderbuch `Struwelpeter` des
deutschen Kinderarztes Hoffmann erinnert an
Hyperaktivität und motorische Störung der ADHS
• Nicht jedes unangepaßte,lebhafte Schulkind sollte
deshalb als hyperaktiv eingestuft werden!!!!!
ADHS
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts Störung
Ältere, teilweise noch gebräuchliche Bezeichnungen sind
Zappelphilipp-Syndrom, psycho-organisches Syndrom (POS) und
minimale cerebrale Dysfunktion (MCD).
ADHS ist eine relativ häufige Entwicklungsstörung der
Selbstkontrollprozesse und des Sozialverhaltens (betroffen sind 2 6% der Kinder und ca. 4% der Erwachsenen).
ADHS ist gekennzeichnet durch erhebliche Beeinträchtigungen der
Konzentrations- und Daueraufmerksamkeitsfähigkeit, Störungen der
Impulskontrolle sowie Hyperaktivität oder innere Unruhe.
Wie entsteht ADHS ?
ADHS ist eine genetisch mitbedingte neurobiologische Störung.
Maßgebliche Ursache dafür ist eine Schwäche im Hirnstoffwechsel
(Dopamin Mangel) auf Grund eines nicht optimal funktionierenden
Neurotransmittersystems .
Betroffen sind die Stammganglien und das Frontalhirn. Diese
Gehirnabschnitte sind für Aufmerksamkeit, Ausführung und Planung,
Konzentration und Wahrnehmung verantwortlich.
Hinweise auf eine genetische Veranlagung liefert das häufig zu
beobachtende gleichzeitige Auftreten der Erkrankung bei Geschwistern
Von dieser Störung können hochbegabte genauso wie lernbehinderte
Kinder betroffen sein.
Zusätzliche Teilleistungsstörungen bzw. Wahrnehmungsdefizite sind häufig.
ADHS
Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne
Verminderte Kanalkapazität
Störung der Diskriminationsfähigkeit
Störung der Form-Hintergrundwahrnehmung
Störung der Reizschwelle
Intermoderale Störung
Seriale Störung
Motorische Störung
Hyperaktivität
Einzelstörungen des ADHS
•
Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne
Für ein und dieselbe Sache längere Zeit aufmerksam zu bleiben ist eine höhere Hirnfunktion,die bei manchen Kindern verzögert ausreift.Diese haben Schwierigkeiten
länger zuzuhören,hinzusehen ,sich mit ein und derselben Sache zu beschäftigen,müssen sich daher mehr anstrengen und ermüden so rascher und neigen deshalb dazu
ihre `Wissenslücken`mit eigenen Einfällen auszuschmücken.Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne bedeutet nicht schlechtes Gedächtnis.
•
Verminderte Kanalkapazität
Das Wahrnehmen der Außenwelt erfolgt über unsere Sinne.Beim Hören z.B.ist der Sinneskanal für das Hören entsprechend geöffnet,während die
`Kanäle`für die anderen Sinne veringert geöffnet (aufnahmefähig) sind;wir konzentrieren uns im Untericht also aufs Zuhören,nehmen aber dennoch
Gerüche bzw.visuelle Eindrücke wahr.Bei manchen Kindern veringert die extreme Konzentration auf einen Kanal die Aufnahmefähigkeit der anderen
Sinneskanäle derart,daß dem Kind so zusätzliche Informationen entgehen und so komplexere Aufgaben schwer zu lösen sind.Es gelingt nicht zwei
Dinge gleichzeitig im Kopf zu behalten,es wird einfach auf das andere vergessen.Ist das Kind auf nur eine Leistung konzentriert,kann es diese spielend
lösen,bei Desinteresse(mangelnde Konzentration) wird das Problem unlösbar!!Verminderte Kanalkapazität bedeutet nicht mangelnde Intelligenz
•
Störung der Diskriminationsfähigkeit
Die Fähigkeit des Menschen, in seinem Gegenüber nicht nur Sprache ,Gestik und Pantomimik wahrzunehmen,sondern darin auch feine Nuancen zu
unterscheiden, z.B.zwischen freundlichem oder bedrohlichem Ausdruck,entwickelt sich sehr früh.Diese Unterscheidungsfähigkeit ist für Geborgenheit
und Sicherheit eines Kindes von Beginn an wichtigst.Eine Störung der Diskriminationsfähigkeit führt daher zu Unsicherheit oder Distanzlosigkeit des
Kindes (es weiß nicht,wie es dran ist, bzw.bemerkt nicht,wenn es lästig wird).Die Umgebung registriert dies als gestörtes Verhalten
•
Störung der Form-Hintergrundwahrnehmung
Die Fähigkeit ,Wesentliches von Unwesentlichen zu unterscheiden, ist gestört. Normalerweise werden z.B.trotz Hintergrundgeräusche
gesprochene Worte verstanden, bzw z.B.trotz vieler Striche einer Zeichnung ein Kopf erkannt.Im akustischen Bereich führt diese
Unfähikeit unwichtige Reize auszufiltern leicht zu Reizüberflutung,im visuellen Bereich zu mangelder Gestaltserfassung.Dies kann beim
Kind dazu führen,daß es Dinge und Situationen gänzlich anders deutet,was wiederum als befremdend oder gar ärgerlich empfunden wird.
•
Störung der Reizschwelle
Äußere Sinnesreize werden normalerweise nicht ungebremst ,sondern nach vorheriger Auslese und Filterung, in sinnvollem Maß von der
(Groß)hirnrinde aufgenommen und verarbeitet.Fehlt nun dieser Filter, ist die Reizschelle erniedrigt.Das Kind wirkt schreckhaft ,weil es
äußere Reize als zu grell,zu laut und zu reichlich empfindet.Solche Kinder werden von der Umgebung als zu überschießend,
schreckhaft,unausgeglichen und unberechenbar bezeichnet.Sind diese Sinnesreize vorwiegend negativ besetzt,leiden diese Kinder mehr
als andere darunter;andererseits sind diese Kinder oft vermehrt begeisterungsfähig!!
Einzelstörungen des ADHS
•
Intermoderale Störung
Ein Kind macht zuerst Erfahrung in einzelnen Sinnesgebieten(Moderalitäten),um dann im Austausch der Sinnesgebiete wiederum eine neue! Qualität
der Erfahrung kennenzulernen.Für das heranreifende Kind ist der Austausch der Informationen zwischen den einzelnen Sinnesgebieten Voraussetzung
dafür,die Außenwelt als Ganzes zu erfassen.Der Säugling greift nach einem erblickten Gegenstand (Hand-Augenkoordination).Liegt nun eine solche
intermoderale Störung vor,fällt es z.B.schwer, Gesehenes oder Gehörtes-auch wenn es gut erfaßt wurde -motorisch zu reproderuzieren,z.B.zu
zeichnen.Analog haben viele Kinder auch später Mühe, Erfahrungen aus einem Lebensbereich auf einen anderen anzuwenden
•
Seriale Störung
Die Fähigkeit, zeitlich nacheinander eintreffende Sinnesreize zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufassen, bezeichnet man als
seriale Leistung.Sie befähigt z.B.schon den Säugling ,den Zusammenhang zwischen Erblicken des Fläschchens und dem Trinken zu
erkennen.Bei einer serialen Störung werden beim Ausführen eines Handlungsablaufs oft Teile vergessen oder in falscher Reihenfolge
eingesezt.Sie rufen den Eindruck von feinmotorischer Störung oder logischer Ungeschicklichkeit hervor. Sie führt beim Kind schnell zu
Ermüdung und Überdruß. Automatische Handlungsabläufe, die keine seriale Verknüpfung erfordern, gehen besonders leicht von der
Hand (Fahrrad fahren, Laufspiele). Im weiteren Sinne wird oft der logische Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung einer eigenen
Handlung schlecht erkannt und eingeschätzt.(Immer ich?)
•
Motorische Störung
Betroffen ist die Koordination komplexer feinmotorischer Abläufe. Das bedeutet:
Körperliche Ungeschicklichkeit,ausgeprägte assoziierte Bewegungen (d.h. bei angestrengter Willkürleistung ,unwillkürliche Mitbewegung
eines nicht beteiligten Körperteils, wie Grimassieren beim Schreiben),Veränderte Ausdrucksform der Bewegung (d.h. Kinder bewegen
sich eckig , fahrig und ungeschickt , stolpern häufig , ihre Bewegungen sind überschießend und ungebremst = Malheurkind ).
•
Hyperaktivität
Unter hyperaktivem und hyperkinetischen Syndrom im Kindesalter wird eine Störung verstanden ,- die durch unangemessenen
Überschuß an motorischer Bewegung, Aufmerksamkeitsstörung, mangelnde Impulskontrolle,störendes Sozialverhalten, Ablenkbarkeit,
sowie herabgesetzte Fähigkeit zu emotionaler Hemmung,- gekennzeichnet ist. Häufigkeit : 1% bis 13% ;
Beispiele:unmäßig Daumen lutschen,Nägel kauen,Stuhl schaukeln,Füße scharren; auffallend laut gröhlen, pfeifen,
kreischen,beleidigen,auslachen, grimmassieren, Zunge zeigen,schlagen, stoßen, treten,zereißen,laut klatschen,sich häufig umdrehen,
umsehen etc.
Hyperaktivität-Differentialdiagnose
• ADHS
"endogene" Hyperaktivitätssyndrom mit primär gestörter Reizschwelle, gestörter
Impulskontrolle und Aufmerksamkeitsstörung, Lernstörung , Verhaltensstörung.Es ist
genetisch mitbedingt und zumindest primär unabhängig von familiären/sozialen
Spannungsfeldern zu sehen.
• Die "exogene" einfache Hyperaktivität als Reaktionsmuster
•
•
•
•
auf chronische intellektueller Überforderung
im Rahmen von frühkindlichem Autismus
auf inadäquate chaotische Erziehungspraktiken / soziale Verwahrlosung
auf ständige Reizüberflutung (TV-Abusus)
Diese Kinder sind gemeint
•
Sie müssen Gedanken, die ihnen durch den
Kopf schießen, sofort mitteilen.
•
Sie beschäftigen sich nicht länger als 5 Minuten mit
einer Sache, die sie nicht interessant finden.
•
Sie schlagen das falsche Buch auf der
falschen Seite auf und finden das richtige dann,
wenn die anderen schon ins Heft schreiben.
•
Sie können wichtige Geräusche, z. B. die Stimme
des Lehrers, nicht von Nebengeräuschen trennen.
Sie kippeln mit ihrem Stuhl, wälzen sich auf dem
Schultisch, fallen vom Stuhl oder hocken unter dem
Tisch.
•
Beim Schreiben wenden sie starken Druck an
und halten sich nicht an Linien.
•
Sie sind bewegungsunruhig, aber trotzdem oft
bewegungsungeschickt.
•
Sie bewegen beim Schreiben den Mund, die
Zunge, die freie Hand oder die Füße.
•
Sie werfen mit dem Ellenbogen das Saftglas
um, wenn sie die Gabel aufnehmen.
•
Sie sind impulsiv und explosiv,liebeheischend und
distanzlos, sensibel und verschlossen.
•
Sie rennen Mitschüler und Telegrafenmasten
gleichermaßen um.
•
Sie benehmen sich wie Kleinkinder, sind nur
nicht mehr so liebenswert...!
•
Sie fahren so Fahrrad, dass man froh ist, auf der
anderen Straßenseite zu sein.
•
•
Sie schwimmen nicht, sondern paddeln wie ein
junger Hund.
Sie dosieren unpassend: die motorischen
Kräfte, die Stimme, die Argumente, die
Empfindungen, das Engagement.
•
Sie können mit acht Jahren noch keine Schleife
binden.
•
Sie machen beim Abschreiben mehr Fehler
als im Diktat.
•
Woran erkennt man die
Aufmerksamkeitsstörung?
•
Mühe mit Daueraufmerksamkeit z.B. bei uninteressanten Tätigkeiten oder Vorgängen: Abdriften, abgelenkt sein,
Tagträumen, Sorgfaltsfehler...
•
Vermeiden von Arbeiten, die ein geistiges Durchhaltevermögen erfordern wie z.B. Schularbeiten
•
Konzentrationsschwäche und rasche Ermüdbarkeit
•
Schwierigkeiten zuzuhören
•
Probleme in der Organisation von Aufgaben und Aktivitäten, Dinge zu beginnen und zu Ende zu führen
•
Übermäßige Vergesslichkeit
•
Häufiges Verlieren und Verlegen von Gegenständen
•
Scheinbar fehlende Reaktion bei Ermahnungen
•
Mangelnde Fähigkeit mit Stimmungsschwankungen zurecht zu kommen - kritikempfindlich, schnell genervt und
entmutigt
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Wie äußert sich Hyperaktivität?
Wie äußert sich Hyperaktivität?
• gesteigerter Bewegungsdrang z.B. zappeln
• innere Unruhe beim Erwachsenen
• Koordinationsschwäche beim Bewegen (grobmotorisch)
• Schwierigkeiten bei leisen Beschäftigungen übermäßige Lautstärke
• Probleme Gefahren einzuschätzen
Woran kann man vermehrte Impulsivität erkennen?
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sehr große Ungeduld beim Warten
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planloses unberechenbares Handeln
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plötzliche Antworten noch bevor die Frage fertig gestellt ist
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rücksichtsloses Stören und Unterbrechen, wenn andere sich unterhalten
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streitsüchtig, schlagen, raufen, Klassenclown
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übermäßig lautes Reden ungeachtet sozialer Beschränkung oder Angemessenheit
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Probleme bei der Übernahme von Verhaltens- und Alltagsregeln
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niedrige Frustrationstoleranz
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Probleme mit der Rücksichtsnahme - aber auch sehr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
Umgang
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Information
Unterstützung
Struktur
Konsequenz
Sicherheit und Geborgenheit
Nur eine verständnisvolle, gut informierte
Umgebung kann einem ADHS Kind das Gefühl
von Sicherheit und Geborgenheit zurückgeben,
das es für seine seelische Gesundheit braucht.
Sucht
Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten
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Die Existenz des Phänomens Alkoholismus,der Trunksucht ist in der Menschen-geschichte seit Jahrtausenden
bekannt.Die Auffassung über Ursache und Verlauf dieser Sucht allerdigs waren immer einem stark en
geschichtlichen Wandel unterworfen! Neuere Erkenntnisse in der Medizin,Soziologie und Psychologie führen zu
folgender Ansicht:
Alkoholismus als Krankheitsprozeß:
Der Alkoholismus ist ein komplexes Geschehen,das sich im organischem ,psychologischen,psychiatrischen und
sozialem Bereich manifestiert und auswirkt - und einmal in Gang gekommen - einen eigengesetzlichen Verlauf
nimmt.Sowohl Faktoren der Lebensgeschichte und der persönlichen Veranlagung,als auch Milieubedingungen und
körperliche Veränderungen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Dieser Verlauf,der fortschreitend einer gewissen
Gesetzmäßigkeit folgt,kann als Krankheitsprozeß angesehen werden,daher spricht man von Alkoholkrankheit oder
Alkoholabhängigkeit.
Entwicklung der Alkoholabhängigkeit:
Der Übergang vom gelegentlichen Erleichterungstrinken zum dauernden Erleichterungstrinken stellt ein Zeichen
des beginnenden Abhängigkeitsprozesses dar.Die Gefahr wird dann groß,wenn der Alkohol nicht mehr als
Genußmittel, sondern als Droge verwendet wird,d.h.unangenehme,angsterzeugende,belastende Situationen mit
Alkohol übertrunken werden.Es sind dabei keine großen Mengen erforderlich,wesentlich ist,warum getrunken wird.
Das andauernde Verwenden der Droge Alkohol verändert zudem die Reaktionsweise des Zentralnervensystems
auf Alkoholeinwirkung,bei Alkoholabhängigen ist schon im früheren Stadien der Suchtentwicklung eine
andersartige Reaktion auf Alkohol nachzuweisen.Ursache dafür ist
Veranlagung,Persönlichkeitsentwicklung,soziales Milieu,aber auch eine tatsächliche Funktionsänderung des
ZN.Andauernder Alkoholkonsum führt dazu,daß,um die gleiche Wirkung zu erzielen,immer größere Mengen
getrunken werden müssen(=Toleranzveränderung="er verträgt immer mehr"ist ein Kriterium der Sucht!).Größere
Mengen führen zu stärkerer Schädigung;das Trinken wird immer häufiger;während zu Beginn z.B.eine
zwischenmenschliche Kontaktstörung über trunken wird, kommt es später zur Notwendigkeit auch bei beruflichen
Kontakten oder in der Familie zu trinken,um die Situation bewältigen zu können. Nicht das Verlangen nach Alkohol
als solchem steht dabei im Vordergrund,sondern das Bedürfnis zu trinken,um mittels Alkohol mit einer Situation
besser zurecht zukommen!
Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten
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Abnormes Trinkverhalten:
Währen der Entwicklung der Abhängigkeit kommt es im Gegensatz zum „Normalkonsumenten" zu einer Änderung
des Trinkverhaltens. Sie trinken heimlich(weil sie um das Ungewöhliche ihres Tuns wissen); sie trinken gierig,um
rasch den notendigen Blutalkoholspiegel zu erreichen;im fortgeschrittenem Stadium,wenn also die nächtliche
Abstinenz bereits zu Entzugserscheinungen in Form von morgentlichen Zittern führt(die Kaffeetasse kann nicht
mehr ohne was zu verschütten zum Mund geführt werden),wird bereits morgens schon Alkohol getrunken.Diese
dauernde Notwendigkeit Alkohol zu trinken führt schließlich zum Sichern der Vorräte,oft in raffinierten Verstecken
zuhause oder am Arbeitsplatz!! All das sind Verhaltensweisen,die sich deutlich vom Nichtabhängigen
unterscheiden. Im Spätstadium wird Alkohol in großen Mengen,und auch nachts getrunken.
Kontrollverluste:
Viel häufiger als beim "Normalkonsumenten" kommt es beim Alkoholkranken zum Verlust der Kontrolle,d.h.ohne
vorher ein übermäßiges Trinken zu planen,nimmt er also bei Gelegenheit eine kleine Menge Alkohol zu sich,was
zur Folge hat,daß er "wie unter Zwang stehend" weitertrinken muß bis zur vollkommenen Betrunkenheit!
Stimmungsverschlechterung durch Alkohol:
Nicht nur das Trinkverhalten des Alkoholkranken verändert sich, sondern eigenartigerweise auch die
Alkoholwirkung.In späteren Stadien der Abhängigkeit bewirkt Alkoholzufuhr das Auftreten von
Angst,Depressionen,in diesem Stadium wird die Stimmung also nicht gebessert,im Gegenteil,Selbstmitleid und
Suizid gedanken(-gefahr) sind die Folge bei Alkoholkonsum.
Gedächtnisstörungen,Erinnerungslücken:
Besonders häufig kommt es bei Alkoholkranken zum Auftreten von sgn.
Erinnerungslücken.Unter exzessiven Alkoholeinfluß erfährt jeder Mensch eine Störung seiner
Gedächtnisfunktion.Bei Alkoholabhängig en genügt aber die sgn. "normale Dosis",damit Gedächtnislücken
auftreten,d.h. die Betroffenen können sich nicht mehr erinnern,was wo,wann,mit wem etc.geschah.Diese
schweren Gedächtnislücken finden sich vorwiegend bei Alkoholkranken und Jugendlichen.Bei vielen
Alkoholkranken sind unter Zufuhr von hochkonzentriertem Alkohol diese Erinnerungslücken wieder aufhellbar!
Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten
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Hirnleistungsstörungen durch Alkohol:
Nach einigen Jahren kommt es zur Beeinträchtigung der Urteils-und Kritik fähigkeit,des abstrakten Denkens,der
visuellen Merkfähigkeit,des Antriebs,der Entschlußfähigkeit sowie zur Unfähigkeit vorausplanend zu
denken.Sowohl die Umgebung als auch der Abhängige selbst bemerken diese Veränderung.Kann noch Jahre
nach Abstinenz andauern.
Wesensänderung:
Mit dieser Beeinträchtigung der Gehirnfunktion verliert der Alko holkranke die Fähigkeit den Abhängigkeitsprozeß
selbst zu steuern. Durch ständiges Übertrinken von Situationen wird das Selbstbeur= teilungsvermögen
vermindert.Die Wesens veränderung,die sgn. Uneinsichtigkeit der Alkoholiker beruht auf diesen Veränderungen.
Uneinsichtigkeit,Reaktion auf den Abhängigkeitsprozeß:
Auch die Persönlichkeit des Alkoholkranken verändert sich nach einer gewissen Gesetzmäßigkeit.Schuldgefühle
wegen des heimlichen Trinkens und die dumpfe Ahnung,etwas Unerlaubtes zu tun,werden durch großspuriges
Benehmen ,ev. aggressives Auftreten ausgeglich en.Hinterher soll wieder Selbstmitleid die negativen Reaktionen
der Umgebung abschwächen.Durch Alkoholikeralibis soll der Umwelt erklärt werden,warum man diese
eigenartigen Trinksitten angenommen hat(so z.B.gibt es keinen Beruf,keine Situation,die ihn nicht zum Trinken
Anlaß geben "muß".)Wie jeder Süchtige sucht er eine Erklärung für sein Verhalten zu finden und sich damit zu
rechtfertigen.Die Tendenz,sich als "Opfer" der Umgebung (Arbeitswelt,Ehepartner)darzustellen,soll das Mitleid der
Umwelt erregen,womit jeder Entschluß mit dem Trinken aufzuhören,hintangehalten wird.In Kombination mit den
alkoholbedingten tatsächlichen Hirnfunktionsstörungen kommt es so zu einer zunehmenden
Wesensveränderung.Im chronischen Stadium schließlich kommt es zu einer schweren Beeinträchtigung der
Denkvorgänge,einer starken Verminderung der Merkfähigkeit und zu einem so aufffälligen Benehmen,daß daraus
der Prototyp des chronischen Alkoholikers resultiert.
Reaktion der Familie(Umwelt):
Interessant ist,daß sich in den Familien des (Ehe)partners fast ebensoviele Alkoholkranke befinden ,wie in der
Familie des Alkoholkranken selbst (Partnerwahl!!).Der Beginn der Alkoholkrankheit ist schwer zu erkennen,weil
Alkohol bei uns als gängiger Konsumartikel toleriert ist,und zu Beginn weniger die konsumierte Menge als viel
mehr die Verwendung des Alkohols als Droge im Vordergrund steht.Am Beginn wird das Problem negiert,statt
einzugeifen wird es abgeschoben.Dann werden Vorwürfe wegen des Benehmens gemacht,schließlich wird
gedroht,moralisch minderbewertet, und letztlich aus der Familie ausgegliedert.
Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten
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Soziale Probleme:
Gesätzmäßig verliert der Alkoholkranke auch seinen
Freundes kreis,gesätzmäßig verkehrt er mehr und mehr mit Personen,die selbst im Übermaße trinken,
gesetzmäßig geht der Arbeitsplatz verloren.Seine soziale Stellung wird immer schwächer.War er schon anfangs
gewohnt,negative Situationen zu übertrinken,so kommt er jetzt immer mehr in diesen verhängnisvollen circulus
vitiosus.
Endstation:
Am Ende steht eine verkürzte Lebensdauer,ein Zerfall der Familie,ein Verlust der Arbeitsfähigkeit,der persönliche
und existentielle Ruin.Längst ist der Alkoholiker von allen Freunden verlassen,die in einst vor 10 oder 15 Jahren
zum Mittrinken aufgefordert und später dann in seinen Rauschzuständen ausgelacht haben!! In diesem
Endstadium kommt es manchmal zu einem dumpfen Gefühl der Hilfsbedürftigkeit und der Einsicht in die
Notwendigkeit einer Behandlung.Die Spontanheilungsrate beträgt ca 5%.
Neben diesem typischen und am häufigsten angetroffen Verlauf der
Alkoholkrankheit(wird auch als Gamma-Typus bezeichnet),gibt es für bestimmte Gegenden und Berufe noch eine
charakteristische Verlaufsform,,den sgn.Delta-Typus der Alkoholkrankheit.Bei diesen Menschen kommt es vor
allem zu einer körperlichen Gewöhnung an Alkohol,den sie oft seit der Jugend in größeren Mengen trinken.Im
Gegensatz zum Gamma-Typus haben sie nie oder nur selten einen Rauschzustand erlebt,werden in der Regel
auch psychisch nicht auffällig,sodaß die zunehmende Abhängigkeitsentwicklung lange unerkannt bleibt. Nicht
selten führt erst ein Unfall oder Infekt zu einem Delirium tremens ("Säuferwahn"),womit die chronische
Alkoholkrankheit erkennbar wird.Dieses "Spiegeltrinken" findet sich vorallen in Wein und Mostgebieten und bei
Alkoholberufen.
Alkoholismus zählt heute zu den gut behandelbaren Erkrankungen, Voraussetzung ist die Einsicht in den
Störungsfaktor,der Wille der Betroffenen aus der Abhängigkeit auszubrechen und geeignete Einrichtungen mit
entsprechender Nachbetreuung!
(Entnommen aus "Die Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten"von
Univ.Doz.Prim.Dr. Herwig Scholz,und a.ärztlicher Leiter des Sonder=
krankenhauses de La Tour/Treffen).
"HIGH SEIN, FREI SEIN" - von der Sehnsucht zur Sucht
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Zur Definition der Sucht:
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Die WHO unterscheidet zwei Formen der Abhängigkeit:
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Die psychische wird definiert als das schwer bezwingbare Verlangen nach
periodisch oder ständig wiederholter Einnahme der Droge, um
Unlustgefühle zu verscheuchen oder lustvolle Befriedigung zu
erlangen,wobei versucht wird,sich die Substanz mit allen zur Verfügung
stehenden Mitteln zu verschaffen.
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Die physiche Abhängigkeit definiert die WHO als einen
Anpassungszustand, der sich in ernsten Störungen somatischer Natur
äußert, wenn die Mitteldosis vermindert,die Droge abgesetzt oder ihre
Wirkung durch die Verabreichung eines spezifischen Antagonisten
modifiziert wird.
Drogen
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Als Drogen bezeichnet man jene psychotrope Substanzen bzw. Stoffe, die durch ihre
chemische Zusammensetzung auf das Gehirn bzw. das Zentralnervensystem einwirken und
dadurch auf das Denken, Fühlen, die Wahrnehmung und das Verhalten direkt Einfluß nehmen.
Aufputschmittel: wie Koffein, Kokain , Nikotin, Thein.
Hypnotika und Sedativa :wie Alkohol, Barbiturate, Benzodiazepine (wie z.B. Valium).
Halluzinogene :"bewußtseinserweiternde" Wirkung , optische, akustische oder emotionale
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Halluzinationen, die sich z.B. in besonders intensiver Farb- oder Musikwahrnehmung -bis hin zu
den viel beschriebenen "rosa Elephanten" allerdings auch sogenannte "Horror-Trips" , die durch
Angstzustände und Panikattacken gekennzeichnet sind. Die bekanntesten Halluzinogene sind
Cannabis (Marihuana, Haschisch), Psilocybin, Meskalin und LSD.
Opiate : Opiate sind das im Schlafmohn enthaltene Opium und seine Derivate,die Wohlbefinden
und Glückszustände auslösen .Deshalb werden sie auch oft als "Glückshormone" bezeichnet. Die
Zufuhr von Opiaten wird durch den Organismus als eine starke Steigerung des Endorphinspiegels
wahrgenommen. Das Absetzen von Opiaten führt zu starken Depressionen, Magenkrämpfen,
Schwitzen und Muskelzittern. Die bekanntesten Opiate sind Opium, Morphin, Codein und Heroin.
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Alkohol
Nikotin
Koffein : Kaffee, Tee, Cola, Energy-Drink getrunken oder als Tabletten geschluckt.
Wirkung:anregend, blutdrucksteigernd
Häufigste Drogen
• Natural Drugs, Smart Drugs
• Psychopharmaka
– Diazepam (Valium)
– Ritalin
• Opiate
• Heroin
• Halluzinogene
– Designerdrogen
– Amphetamin (Speed)
• MDMA (Ecstasy, XTC)
• Cannabis
• Kokain
Drogen aus der Natur
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Fliegenpilz
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Psilocybin
(Amanita muscaria)
Wurde seit Jahrtausenden in Sibirien konsumiert, bevor dort der Wodka Einzug hielt. Anwendung: essen oder als Auszug trinken.
Wirkung: ähnlich Alkohol (allerdings ohne "Kater"), Halluzinationen, gesteigertes Kontakt- und Redebedürfnis, oft Übelkeit, manchmal mit Erbrechen, in
Überdosen paranoide Wahnvorstellungen, Panik, selten Herzstechen. Fliegenpilze sind nicht tödlich. Der Fliegenpilz steht unter Naturschutz.
Alkaloid des Psilocybe-Pilzes (Spitzkegeliger Kahlköpfling, "Psilo", magic mushroom). Wurde 1954 von Albert Hofmann in den Labors von Sandoz
(Basel) erstmalig in Reinform aus dem Pilz extrahiert. Die Pilze werden gegessen oder als Tee getrunken.
Wirkung: starke Wahrnehmungsveränderungen, in der Intensität zwischen Hanf und LSD angesiedelt. Es gelten die gleichen Vorsichtsregeln wie beim
LSD: auf gute Umgebung und gutes eigenes Wohlbefinden achten, um schlechte Halluzinationen zu vermeiden. Zur Zahl der Konsumenten liegen keine
Statistiken vor.
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Meskalin
Alkaloid des mexikanischen Peyote-Kaktus. Wird dort seit mehreren tausend Jahren von Schamanen rituell verwendet. Gibt es auch in synthetischer
Form als Pulver oder Tablette.
Anwendung: essen bzw. schlucken.
Wirkung: starke Veränderung der Wahrnehmung, in der Intensität zwischen Hanf und LSD angesiedelt. Erstaunlicherweise sind Erfahrungsberichten
nach Vorstellungen von Schlangen, Kakteen und aztekischen Götzenbildern sehr häufig. Überdosierung führt zu besonders starken Halluzinationen mit
verstärkter Gefahr von Horror-Trips und Übelkeit mit Erbrechen.
Opiate
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Opium
Das gereinigte Opium enthält das Alkaloid Morphin in einer Konzentration von etwa 5-10 Prozent, daneben
Codein3 (0,5-3 %), Papaverin (0,1-0,5%) und Narcotin4 (1,5-12%) sowie Thebain (0,3%), Narcein (0,2%) und
andere Alkaloide. Opium ist ein schmerzdämpfendes, euphorisierendes, halluzinogenes, krampflösendes und
hustendämpfendes Substanz.Morphin ist nach Morpheus, dem Traumdämon, Sohn des Schlafgottes Hypnos,
benannt.
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Heroin (Diacetylmorphin)
Aus dem Schlafmohn gewonnenes Morphin wird chemisch zu Heroin veredelt. In Reinform weißes, auf den
Schwarzmärkten zumeist beige bis braunes, bitteres Pulver. 1874 von C.R.A. Wright erstmalig hergestellt. Ab
1898 von Bayer (Leverkusen) kommerziell vermarktet. Ist das in der Drogenszene am weitesten verbreitete
Opiumderivat. Es ist ein hochwirksames körperliches und seelisches Schmerzmittel. Kurz nach der Einnahme
werden sämtliche negativen Empfindungen zugedeckt; dazu kommt anfangs ein momentan spürbares
Hochgefühl. Schon ein kurzzeitiger, regelmäßiger Konsum kann genügen, um eine körperliche und seelische
Abhängigkeit und damit eine schwere Sucht zu erzeugen. Es überwindet schnell die Bluthirnschranke, sodass es
den berüchtigten "Kick" (Flash) ergibt, den der Süchtige sucht. Daher ist er mit der Ersatzdroge Methadon allein
meist nicht zufriedenzustellen.
Halluzinogene
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Unter Halluzinogene versteht man Stoffe natürlicher oder chemischer Herkunft, die geeignet sind, die Bewußtseinslage und die Sinnesempfindungen für
eine bestimmte Zeit zu verändern: LSD, Mescalin, Psilocybin.
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LSD
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Alkaloid des Mutterkornpilzes und der Trichterwinde. Erstmalig 1938 von Albert Hofmann in den Labors von Sandoz (Basel) extrahiert und 1943 in
seiner Wirkung von demselben entdeckt. Ist die Substanz mit der stärksten bekannten psychoaktiven Wirkung. Liegt zumeist als LSD-getränkte
Löschpapier-Blättchen ("Trips"), seltener als Pillen ("Micros") vor. LSD ist bereits in sehr geringer Dosierung wirksam Rausch: etwa 0,1 mg). Einnahme
: oral oder intravenös. Akute Wirkung
Körperlich: Helles Licht wird als störend empfunden. Brechreiz, Erbrechen oder Übelkeit kann auftreten. Störungen des Herz-Kreislaufsystems.
Psychisch: Zu Beginn des Rausches veränderte Farbwahrnehmung, v.a. vor dunklem Hintergrund werden unterschiedliche Muster gesehen, die sich
bewegen und verändern.
Es treten auf:
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(Lysergsäurediethylamid)
Denkstörungen
Wahnvorstellungen
Befremdungserscheinungen im Bezug auf den Körper
Wechselnde Stimmungslagen
Gefahren des LSD-Konsums
Horrortrip: Während der Drogeneinnahme kann es zu massiven akuten Angstanfällen kommen.
Flash-back-Phänomen: Dieser Zustand kann oft Monate nach der letzten LSD-Einnahme auftreten und wird von intensiver Angst und Desorientierung
begleitet.
Auslösung von Psychosen: Es kann schon bei einmaligem Gebrauch von Halluzinogenen bei Personen mit leicht brüchiger Persönlichkeit zur
Auslösung von Geisteskrankheiten kommen.
Für den Notfall 1 bis 2 Tabletten Diazepam bereithalten, die den Konsumenten recht schnell wieder beruhigen und das Schlimmste verhindern.
Halluzinationen unter LSD-Einfluss
Menschen unter dem Einfluss von LSD wissen, soferne die Droge nicht heimlich verabreicht wurde, dass ihre Halluzinationen durch eine psychotrope
Substanz verursacht wurden und verwechseln sie im Allgemeinen nicht mit der Wirklichkeit - in der Regel auch nicht auf dem Höhepunkt der
Drogenwirkung. Dies unterscheidet drogeninduzierte Halluzinationen von den Halluzinationen etwa der Schizophrenien. Aber auch den Betroffenen wird
nach Abklingen der akuten Phase häufig bewusst, dass sie halluziniert haben. Experimente haben gezeigt, dass Schizophrene die Wirkung von LSD
und anderen Halluzinogenen von der schizophrenen Symptomatik klar unterscheiden können.
Designerdrogen
Designerdrogen
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Morphintyp (opiatähnlich)
Amphetamintyp (aufputschmittelähnlich)
Halluzinogentyp (Sinneswahrnehmungsveränderung)
Designerdrogen werden als Flüssigkeit aus kleinen Fläschchen, in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen. Akute Wirkungen es genügen bereits sehr geringe
Mengen um einen Rausch auszulösen
antriebssteigernd und gedankenbeschleunigend, erzeugen Halluzinationen
stellt sich rascher als bei anderen Substanzen eine psychische Abhängigkeit ein
chronische Schäden: viele Substanzen haben durch chemische Verunreinigungen auch organische, z.T. irreversible Auswirkungen auf das Gehirn
auch Schlaf - und Appetitlosigkeit, innere Unruhe, gesteigerter Rededrang (Amphetaminanteil)
Gefühl des Kribbelns bis "Fliegen über die Tanzfläche" , sowie Illusionen (Halluzinogenanteil)
Bei Halluzinogenen wurde bislang keine körperliche Abhängigkeit festgestellt, aber es kann zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. Konsum ist wegen möglicher
Nebenwirkungen gefährlich.
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Amphetamin (Speed)
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Weißes bis leicht gelbliches Pulver oder Tablette. Rein chemisch hergestellte Droge, Anfang des 20. Jahrhunderts von der Firma Merck (Darmstadt) als Appetitzügler
auf den Markt gebracht. Anwendung: schlucken als Tablette oder sniefen als Pulver. Wirkungsweise
Denken wird beschleunigt
Schlafbedürfnis unterdrückt
Ideenvielfalt gesteigert
Logisches Denken erscheint erleichtert, ist aber oft etwas verquer ("Speed-Logik")
Redegeschwindigkeit erhöht
Stimmungslage ist angehoben
soziale Kontaktfähigkeit scheint gesteigert
beschleunigter Herzschlag
Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Kollaps)
Wirkt stark anregend, blutdrucksteigernd, pupillenerweiternd.
Chronischer Mißbrauch
Gefahr einer Suchtentwicklung ist dann besonders gegeben, wenn die Wirkung der Droge zur Überwindung von Hemmungen und Ängsten verwendet wird. Es kommt
zu einer notwendigen Dosissteigerung, um die gleiche, erwünschte Wirkung zu erreichen.
körperliche Abhängigkeit stellt sich in einem wesentlich schwächeren Ausmaß ein als bei Opiaten.
schwere Schlafstörungen
kann zu Paranoia und Schizophrenie führen
sowie Auszehrung des Körpers, da Hunger und Schlafbedürfnis unterdrückt werden
Neue Amphetaminvarianten
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Neue Amphetaminvarianten
Neue Amphetaminvarianten wie Ecstasy (XTC) oder Dom vereinen die aufputschende Wirkung der Amphetamine und halluzinogenen Eigenschaften in einer Droge.
Grundsubstanzen: Safrol und Myristin (kommen in Muskatnüssen vor, sind giftig). Akute Wirkung:
Kommunikationsfähigkeit wird gesteigert
Vermehrte Bereitschaft über die eigene Person und gesellschaftlichen Problemen, religiösen Fragen nachzudenken
Ein Grundgefühl: die Liebe zu sich, den anderen Menschen und der Welt wird vermittelt.
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MDMA (Ecstasy, XTC)
Chemisch hergestellter Abkömmling des Amphetamins. Wird in Form von Tabletten verschiedenster Form und Farbe gehandelt und in der Regel geschluckt.Vereint die
anregende Wirkung von Speed mit den halluzinogenen Effekten des LSD, wenn auch jeweils weniger stark. Wird deshalb der Gruppe der Entactogene zugeordnet, das
sind Drogen, die die Berührung mit dem Inneren ermöglichen. Wurde bis 1986 in der Psychoanalyse verwendet, um seelische Vorgänge sichtbar zu machen. Heute v.a.
als Partydroge beliebt, um länger und intensiver Tanzen zu können und zwischenmenschliche Barrieren einzureißen. Hauptgefahr ist das Austrocknen, wenn vergessen
wird, genug (alkoholfreies) zu trinken und Hitzeschock, der pro Jahr in der BRD 20 bis 40 Tote fordert. Bei intensivem Dauerkonsum können Schäden im Gehirn auftreten,
die die Gedächtnisleistung beeinträchtigen.Nach der Einnahme einer Tablette wird der Wirkstoff MDMA im Darm resorbiert. Über den Blutkreislauf erreicht MDMA das
Gehirn und wirkt dort vor allem auf den Neurotransmitter Serotonin. Die Serotoninspeicher werden rasch entleert. Es kommt zu einem massiven Anstieg der
Serotoninkonzentration im synaptischen Spalt und damit zu einer bewußtseinsverändernden Wirkung. Die Serotoninspeicher werden über einen Pumpmechanismus
wieder aufgefüllt. Dieser Prozeß dauert mehr als 20 Stunden. Aus diesem Grund erzeugt ein Nachdosieren keine bzw. nur eine geringe Wirkung. Die Wirkung von MDMA
beginnt etwa 20 bis 40 Minuten nach Einnahme und hält 2 bis 4 Stunden an. MDMA entfaltet seine zentral-nervöse Wirkung vor allem im Bereich des Limbischen
Systems, das als "Belohnungszentrum" die Emotionalität reguliert. Die KonsumentInnen erleben in der Regel positive Gefühle und Verhaltensänderungen. So gelingt es
vielen leichter, sich in andere hineinzufühlen, Kontakte zu knüpfen und Gespräche zu führen. MDMA vermittelt das Gefühl, mit sich selbst im Einklang zu befinden und
fähig zu sein, persönliche Probleme zu bewältigen. Die meisten fühlen sich fit und leistungsfähig und verspüren Gefühle von Zärtlichkeit und Glück. MDMA verändert die
Wahrnehmung der Umgebung, akustische und optische Eindrücke werden verstärkt. Halluzinationen treten nur selten auf. Der Anstieg von Puls und Körpertemperatur
wird oftmals nicht als Warnsignal wahrgenommen. Kurz nach der Einnahme von MDMA verspüren viele KonsumentInnen eine unangenehme Verspannung der
Kiefermuskulatur. Gleichzeitig kann Mundtrockenheit und Brechreiz auftreten. Auch gesteigerte Anspannung, Niedergeschlagenheit und Verwirrtheit wird in der ersten
Stunde nach Einnahme gelegentlich beklagt. Das Kurzzeitgedächtnis kann vorübergehend gestört sein. Nahezu alle KonsumentInnen sind nach Abklingen der
Drogenwirkung erschöpft und ausgelaugt - ein Zustand der als "Kater" bekannt ist. MDMA vermindert die Wahrnehmung von Warnsignalen des Körpers. Symptome wie
Durst, Schwindel, Kopfschmerz und Herzjagen werden unterdrückt, und es kann zu Kollapszuständen kommen. Dies insbesondere dann, wenn im Zusammenhang mit
körperlichen Anstrengungen (Tanzmarathon) Flüssigkeitsverluste nicht ausgeglichen werden und/oder keine Ruhepausen (chill out) eingelegt werden. Bei häufigem
Gebrauch entsteht eine Toleranzentwicklung, d.h. die Dosis muß gesteigert werden, um die gleiche Wirkung zu erreichen. Es kann zu schwerwiegenden psychischen
Störungen (Angstzustände, Depressionen, Psychosen) und körperlichen Gesundheitsschäden im Bereich von Herz, Kreislauf, Nieren und Leber kommen.
Blutbildveränderungen sind möglich (Anämie). Auch Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme können die Folge sein. MDMA erzeugt psychische Abhängigkeit.Am
Schwarzmarkt wird heute vieles als Ecstasy oder Speed angeboten. Häufig sind in den Tabletten und Kapseln nicht die erwarteten Substanzen enthalten, die
Dosierungen schwanken unvorhersehbar, und in wenigen Fällen finden sich gesundheitlich besonders bedenkliche Substanzen in den Proben. Eine Ecstasy-Tablette
enthält durchschnittlich 50 bis 100 mg MDMA. Die Konzentrationen schwanken jedoch stark. Die Tablettenprägungen sind keine Garantie für tatsächliche Inhaltsstoffe.
Jede Tablette kann zusätzlich Paracetamol, Coffein, Milchzucker, etc. enthalten. Nach neueren Untersuchungen sind toxische Beimengungen (Strychnin, LSD, etc.)
bisher nur extrem selten vorgekommen. Dieser Kategorie gesundheitlich besonders bedenkliche Substanz werden folgende Proben zugerechnet: Ungewöhnlich hoch
dosierte Ecstasy, Speed oder LSD-Proben. Also etwa alle Ecstasy-Proben, die mehr als 120mg MDMA, MDE oder mehr als 100mg MDA enthalten. Nachdem die Wirkung
einer Substanz und ihre gesundheitliche Gefährlichkeit zu großen Teilen vom Körpergewicht und dem Geschlecht der jeweiligen UserIn abhängt, sind die 120mg nur ein
ungefährer Richtwert. Dosierungen in dieser Höhe werden von UserInnen nicht erwartet und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu längerfristigen Veränderungen
im Gehirn kommt. Bei Dosierungen über 150 mg MDMA oder bei Kombination mit anderen Drogen kann es zu Vergiftungen (Intoxikationen) kommen. Kennzeichen sind:
Pulsbeschleunigung bis zu 150 Schlägen/min
Erregung
Panik
Fieber über 39°C
Kreislaufstörungen
Bewußtlosigkeit
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Kombinationen…….
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Alkohol
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Haschisch
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LSD gehört zur Gruppe der Halluzinogene und wird in Form von trips angeboten. Es wird häufig zusammen mit Ecstasy konsumiert, um eine
Steigerung der Vorstellungskraft zu erzielen. LSD wirkt im Gehirn auf einem anderen Stoffwechselweg (Dopamin) wie MDMA. Es erzeugt unter
Umständen "Horrortrips", die über Tage und Wochen anhalten können. LSD führt bei länger dauerndem Gebrauch nachweislich zu psychischen
Spätschäden im Sinne von Persönlichkeitsstörungen (Psychosen).
Speed
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Als "Einschlafhilfe" nach körperlicher Anstrengung im Zusammenhang mit Tanzveranstaltungen wird oft Cannabis in Form von Haschisch oder
Marihuana geraucht. Die Substanz wirkt beruhigend und verringert die gesteigerte Wahrnehmung von Außenreizen als Folge des MDMAKonsums. Gleichzeitig können aber andere Wirkungen (vor allem körperliche, z. B. Herzrasen) durch den Konsum von Cannabis wieder
angehoben werden.
LSD
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Häufig wird zusätzlich zu MDMA Alkohol konsumiert. Einigen KonsumentInnen dient Alkohol dazu, am Ende einer Party "abzutörnen" und den
"Kater" zu verschlafen. Alkohol spült jedoch Körperflüssigkeit ebenso verstärkt aus wie Ecstasy, wodurch sich, insbe-sondere in der Verbindung
mit exzessivem Tanzen, die Gefahr des "Austrocknens" und damit eines Kreislaufkollapses erhöht.
Speed ist ein Sammelbegriff für Amphetaminabkömmlinge unterschiedlicher Wirkungsstärke. Es potenziert und verlängert die euphorisierende
und leistungssteigernde Wirkung von MDMA. Es wirkt zudem stärker halluzinogen. Speed kann Schäden im Bereich der Hirnsubstanz und damit
bleibende psychische Defekte erzeugen. Die sogenannte Speed-Paranoia entsteht bei Amphetaminmißbrauch, wenn die AmphetaminKonsumenten über Wochen kaum noch schlafen, sich nicht mehr vernünftig ernähren, allgemein ein ungeregeltes Leben führen und häufig noch
andere Drogen konsumieren.
Kokain
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Auch Kokain wird mittlerweile mit MDMA kombiniert. Es wird in der Regel als weißes Pulver angeboten und geschnupft. Die Wirkung tritt nach
wenigen Sekunden ein und hält 15 bis 45 Minuten an. Die Konsumenten/-nnen verspüren eine hohe Leistungsbereitschaft, Handlungsdrang und
Erregung. Kokain führt zu starker psychischer Abhängigkeit und kann nach Absetzen massive Depressionen auslösen. Die Schleimhäute der
Nase werden gereizt und können Schaden nehmen.
Cannabis
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Cannabis (Cannabis sativa, Cannabis indica)
Aus Indien stammende Pflanze, die seit ca. 10.000 Jahren auch in Mitteleuropa genutzt wird zur Produktion von Seilen, Kleidung, als Viehfutter, als
Rauschmittel, später auch zur Papierherstellung (z.B. für die Gutenberg-Bibel und die US-Unabhängigkeitserklärung). Als Droge dienen die weiblichen
Blüten, die besonders viel des Wirkstoffes Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten. Marihuana besteht aus einem Gemisch von getrockneten Blättern
und Blüten, Haschisch wird aus dem stärker wirksamen Harz der Pflanze gewonnen. Einnahmeart: Rauchen mit Tabak, meist mit selbstgedrehten
Zigaretten ("Joints"); Haschisch wird auch in einer Pfeife, einer Wasserpfeife geraucht, oder mit Hilfe von Mundstücken inhaliert. Cannabis kann auch
mit Speise gegessen und als Tee getrunken werden.Akute Rauschwirkung
Die Wahrnehmungen werden unter Haschischeinwirkung verändert
Räumliche Bezüge wie Entfernung, Tiefen und Höhen werden oft nicht mehr richtig eingeschätzt
Gedankengänge werden verlangsamt, das Sprechen, sowie die Artikulationsfähigkeit kann gestört werden
Existierende Stimmungslage wird verstärkt. Die Augenbindehaut wird durch gesteigerte Blutzufuhr gerötet.
Chronischer Gebrauch kann zu
chronischen Entzündungen der Atemwege
chronischer Bindehautentzündung
erhöhtem Pulsschlag führen.
Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, wird erhöht.
Bei den Cannabisprodukten wurde keine wesentliche körperliche Abhängigkeit nachgewiesen, der regelmäßige Gebrauch kann aber zu einer
psychischen Abhängigkeit führen.Nach verschiedenen Studien haben etwa 25% aller 18- bis 59-Jährigen mindestens einmal in ihrem Leben
Cannabis konsumiert. Jeder vierte junge Erwachsene konsumiert aktuell Cannabis, darunter doppelt so viele Männer wie Frauen. Charakteristisch für
die Wirkung ist das breite Spektrum psychischer Effekte, die von der Dosis, der Konsumform (rauchen, essen) und der Persönlichkeit des Konsumenten
abhängt. Das Problem ist die somiit die auf Grund der zahlreichen Faktoren partielle Unvorhersehbarkeit der Wirkung: Statt Euphorie entstehen Angst
und Panikgefühle. Psychotische Symptome wie Verwirrtheit und Verfolgungsideen sind möglich ("Horrortrip"). Aus Gedankensprüngen wird ein
uferloses Durcheinander im Kopf. Konsumenten steigern sich in fixe Ideen. Durch das gestörte Kurzzeitgedächtnis kommt es zu Erinnerungslücken und
"Filmrissen". Statt gemeinsamen Erlebens nehmen Konsumenten ihre Umwelt nur eingeschränkt wahr. Sie erleben sich als ausgegrenzt, können sich
nicht mehr mitteilen. Es ist nicht auszuschließen, dass es bei Cannabiskonsum in der Pubertät zu einer verzögerten Entwicklung kommen kann,
wobei diese Folgen meist indirekt zu Stande kommen. Das Gefährdungspotential des Cannabis-Konsums:
Verbrennungsrückstände über das Rauchen von Marihuana zeigen deutliche Folgen - Karzinome im Mund- und Rachen-Bereich, Kurzatmigkeit,
Brustenge.
Insbesondere kurz nach der Cannabis-Aufnahme wird das Herz-Kreislauf-Sytem überlastet, u.U. mit einem Myokardinfarkt.
Orgasmusstörungen sind eine häufige Folge.
Nimmt eine Schwangere Cannabis, gefährdet sie ihr Kind physisch und psychisch.
Der Konsum erhöht das Risiko für die Entwicklung von psychotischen und depressiven Symptomen - bishin zur Suizidalität.
Ein vorzeitiger Schulabbruch ist häufig.
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Cocain
Kokain - Crack
Kokain (genauer: Kokain-Hydrochlorid) wird aus Kokablättern gewonnen. Getrocknete Kokablätter bestehen zu 0,2 - 1,3% ihres Gewichts aus Alkaloiden. Hauptwirkstoff
ist das Esteralkaloid Kokain, das ca. 80% der gesamten Alkaloidmenge dieser Blätter ausmacht. Dieses Alkaloid kann über einen chemischen Prozess aus der
pflanzlichen Basis herausgelöst und in mehreren Schritten in Kokain-Hydrochlorid umgewandelt werden: In "Rock-Kokain" (gelb-bräunlich, grobkörnig) oder in einem
weiteren Schritt in "Schnee" (weisse, geruchlose, flockige Kristalle), dessen Wirkstoffanteil bei bis zu 90% liegt.Auf dem hiesigen Schwarzmarkt ist das KokainHydrochlorid die übliche Handelsform des Kokains, das allerdings zur Steigerung der Gewinnmargen mit diversen Streckmitteln verschnitten ist. Der tatsächliche Anteil
des Wirkstoffes Kokain sinkt so auf einen Bruchteil von oft nur etwa 20% oder weniger.Im 19. Jahrhundert von Merck (Darmstadt) erstmalig in Reinform extrahiert. Das
weiße, zartbittere Pulver wird geschnupft, geraucht, geschluckt und in Kombination mit Opiaten auch gespritzt. Es greift in das Transmittersystem des Gehirns ein.Kokain
war im Gegensatz zu Heroin lange Zeit Teil der Standard in Kliniken und beim Zahnarzt zur Schmerzlinderung und zur Anästhesie von Haut und Schleimhaut. Der
Extrakt aus der Kokapflanze kann unter kontrollierten Bedingungen theoretisch ein Leben lang genommen werden, ohne wesentliche körperliche Schäden zu
verursachen.Freebase ist das Produkt einer chemischen Reaktion mit Ammoniak, bei der sich das Kokain-Hydrochlorid spaltet und eine rauchbare Substanz entsteht
(normalerweise wäscht man den Ammoniak zuletzt mit Wasser aus, aber immer noch ein grosser Prozentsatz des Ammoniaks bleibt enthalten und wird anschliessend mit
der Pfeife bzw. Wasserpfeife oder etwas ähnlichem zusammen mit dem kristallisierten Kokain, welches zu Pulver verarbeitet wird, geraucht.Crack ist eine chemische
Abwandlung von Kokain. Crack entsteht durch die Mischung und Erhitzung von Kristallen des Kokain-Hydrochlorids und Backpulver. Die so entstandenen weißen
Kügelchen machen beim Verbrennen ein knackendes Geräusch - daher der Name Crack. Crack ist deutlich verunreinigter als Freebase.Dosierung und Wirkung
Kokain kann geschnupft, gespritzt oder im Prinzip auch gegessen werden. Nach bestimmten chemischen Veränderungen ist es auch rauchbar (z.B. Crack oder
Freebase). Beim Konsum über die Nasenschleimhaut (Schnupfen) tritt die Wirkung nach ca. 3 Minuten, beim Rauchen und Injizieren nach wenigen Sekunden ein. Die
euphorische Phase dauert beim Schnupfen durchschnittlich 30 Min., beim Rauchen etwa 5 bis 10 Minuten und auch beim Spritzen nur kurze Zeit.Die geschnupfte mittlere
Dosis liegt bei 100 Milligramm, wobei DauergebraucherInnen Dosierungen bis zu 300 Milligramm benötigen. Die Dosierungen für das Rauchen von Crack oder Freebase
liegen bei 50 bis 350 Milligramm. Die mittlere Rauschdosis für gespritztes Kokain ist schwer festlegbar. Durchschnittlich liegt sie bei etwa 70 bis 150 Milligramm.Akute
Wirkung
Kokain wirkt auf das Lustzentrum des limbischen Systems im Großhirn und zwar (im Gegensatz zu Heroin) indirekt: Es gibt verschiedene Hinweise darauf, daß Kokain
den Dopamintransporter blockiert. Der Botenstoff Dopamin kann damit nicht wieder in die Nervenzelle aufgenommen werden, was zu einer Anreicherung von Dopamin im
synaptischen Spalt führt. Diese Dopaminkonzentration bewirkt auf molekularer Ebene eine Reihe von Vorgängen, von denen angenommen wird, dass diese Gefühle von
Leistungsfähigkeit und Erfolg bewirken. Wie andere Drogen auch "belohnt" Kokain also ohne Grund, das heißt, ohne wirkliche Anstrengungen. Personen, die häufig
Kokain konsumieren, laufen deswegen Gefahr, daß sie ihr Sozialverhalten quasi «verlernen». Sie wirken oberflächlich, unsensibel, asozial und unbeherrscht, gar
aggressiv. Im akuten Rauschzustand wird die Pulsfrequenz erhöht, Darmbewegung verstärkt und die Leistungsfähigkeit gesteigert. Mit Abklingen der Wirkung setzt eine
depressive Verstimmung bis hin zu Selbstmordgedanken ein.Entzugserscheinungen: Kokain erzeugt nach Ansicht mancher Fachleute keine körperliche Abhängigkeit,
daher treten wenige Entzugserscheinungen auf. Sehr wohl ist aber die psychische Abhängigkeit gegeben: Nach Abklingen der Drogeneinwirkung stellt sich eine starke
depressive Verstimmung ein, auch Ängste können entstehen. Daher entwickelt sich ein starker Drang zur Wiedereinnahme. Da es beim Entzug von Kokain nicht wie bei
Heroin zu schmerzhaften und körperlich strapazierenden Entzugserscheinungenkommt, wurde Kokain früher manchmal als Droge bezeichnet wurde, "die nicht abhängig
macht". Das Hauptproblem ist die Bewältigung der schweren psychischen Abhängigkeit von den Glücksgefühlen, welche sich im Gedächtnis eingenistet haben, sind sehr
sehr schwer zu vergessen oder auch loszuwerden, geschweige denn zu bewältigen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass das Rauchen und Spritzen von Kokain neben
den psychischen ebenfalls zu einer körperlichen Abhängigkeit führt.Therapie: Bisher sind beinahe alle therapeutischen Versuche, die Kokainabhängigkeit zu
beeinflussen, gescheitert. Die einzige gut belegte Ausnahme ist die Verschreibung von Heroin, denn Patienten mit legalem Heroinbezug reduzieren ihren KokainBeikonsum oder schränken ihn drastisch ein. Aber Kokain kann aggressiv machen, da der Wirkstoff den Rücktransport des Neurotransmitters Dopamin in die
Nervenzellen und damit seinen Abbau verhindert. Dies bewirkt eine Überreizung, die von den Konsumenten als "Flash" (als heftiger Höhepunkt) wahrgenommen wird, auf
dem sie sich für kurze Zeit allmächtig und grossartig vorkommen. Heroin hingegen beruhigt stark, unterdrückt Schmerz und macht eher "glücklich".Chronischer
Mißbrauch: Es kann zur Kokainhalluzinose kommen, welche sich in Mißempfindungen auf der Haut, Kribbelgefühl und starkem Juckreiz äußern. Oft kommt es zu
Angstzuständen, schweren Depressionen, Halluzinationen und einem Verfolgungswahn, der in aggressive und selbstschädigende Handlungen mündet. Neigung zu
epileptischen Anfällen steigt.Der Konsument erfährt einen plötzlichen und sehr starken Rausch mit einer ausgeprägten Euphorie, die wiederum ebenso plötzlich in einen
Zustand von Rastlosigkeitund Erregung umschlagen kann. Es sind keine körperlichen Entzugserscheinungen bekannt, doch es herrscht ein starker Drang zu
Wiedereinnahme der Droge. Crack wird erzeugt mit Kokain Base, welche mit Wasser und Backpulver aufgekocht wird. Crack wird geraucht und damit sehr rasch über die
Lungen ins Blut und damit ins Gehirn aufgenommen.Chronischer Konsum bewirkt
Bluthochdruck
Herz-Kreislaufprobleme
Neigung zur Lungenentzündung
chronischer Appetitmangel
Empfindungsstörungen im Bereich der Haut und der Extremitäten
Nebenwirkungen: Das Inhalieren durch die Nase beschädigt die Schleimhäute, und kann Bronchitis verursachen, beim intravenösen Spritzen holt man sich leicht
Infektionen. Die HIV-Infektion iund Hepatitis C sind nur einige von vielen Krankheiten, die sich über mehrfach verwendetes Spritzenbesteck ausbreiten. Es gehört zum
Ritual vieler Kokainkonsumenten, das Wasser für die Spritze aus einem gemeinsamen Behälter aufzuziehen. Fast die Hälfte der Kokainfixer teilt die Spritzen mit anderen
Süchtigen. Kokainkonsumenten haben deshalb ein deutlich höheres Hepatitis- und HIV-Infektionsrisiko als andere Süchtige (etwa Heroinabhängige).
Neuromuskuläre Erkrankungen
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Symptome für Muskelerkrankungen (allgemein)
Muskelschwäche : Muskelschwäche und/oder gesteigerte Ermüdbarkeit sind ein typisches Symptom
neuromuskulärer Erkrankungen. Die Muskelschwäche kann von Muskelschwund begleitet werden. Dieser
imponiert manchmal als Pseudohypertrophie (scheinbare Muskelvergrößerung) bei der es durch Bildung von
Binde- und Fettgewebe an Stellen zugrundegegangenen Muskelgewebes zu scheinbarer Zunahme der
Muskelmasse kommt. Obwohl seine Kraft vermindert ist, imponiert der Muskel kräftig.
Faszikulationen : sind unwillkürliche, kurze, blitzartig und regelos auftretende Kontraktionen einzelner
Muskelfasern, die am leichtesten an der Zunge zu beobachten und ein Zeichen neurogener Störung sind. Sie
sollten nicht mit zittrigen Zungenbewegungen verwechselt werden, wie sie manchmal im Säuglingsalter als
Ausdruck einer Muskelschwäche zu beobachten sind.
Mitbeteiligung der Atemmuskulatur : Die (fortschreitende) Schwäche der brustkorbhebenden Muskulatur ist mit
ein Grund für schwere Lungenentzündungen bzw. auch für den frühen Toder der Erkrankten.
Mitbeteiligung des Herzmuskels : verschlechtert zusätzlich die Herzkreislaufsituation
Muskelkrämpfe-Schmerzen : Bei bestimmten Muskelerkrankungen treten nach Anstrengung, seltener in Ruhe
Muskelschmerzen und/oder -Muskelkrämpfe auf
Tremor : Feinschlägiges, rhythmisches Muskelzittern in Ruhe (Ruhetremor), oder bei Anstrengung (Aktionstremor)
vor allem der Hände oder der Zunge kommt bei Myopathien (Muskelerkrankungen) und spinalen Muskelatrophien
vor.
Muskeleigenreflexe sind bei neuromuskulären Erkrankungen - nicht selten auch als Frühsymptom - herabgesetzt
oder erloschen.
Zehenspitzengang : Verkürzte Achillessehnen (Spitzfüße) können ein Frühzeichen einer Muskelerkrankung sein,
noch bevor die Muskelschwäche offensichtlich wird.Zusammen mit dem Zehenspitzengang kommt es beim Gehen
haüfig zu überstreckten Knien und einer Hyperlordose (=Hohlkreuz)
Skoliose/Kyphose
Kontraktur:oft schon sehr früh
Sensibilitätsstörungen
Neuromuskuläre Erkrankungen
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Die spinalen Muskelatrophien Symptome :
a)Bei der schweren Form (akuten, Typ I-Form) der spinalen Muskelatrophie Werding Hoffman kommt das Kind
meist bereits als floppy infant zur Welt, ist hypoton, hat Trink-, Schluck- und Atemschwierigkeiten, schreit kraftlosleise und atmet aufgrund der Schwäche der Zwischenrippenmuskulatur mit raschen Zwergfellbewegungen . Die
damit unzureichende Belüftung der Lungen führt zusammen mit der Schwäche der bulbären Muskulatur
(verantwortlich für Schluck-Husten-Nießreflex) zu häufigen Infektionen der Atemwege und schließlich zu
(tödlichen) Lungenentzündungen. Häufig fällt eine deutliche Diskrepanz auf zwischen generalisierter
Muskelschwäche und der geistigen Rege, schon früh erkennbar an den lebhaften, interessierten Augen und einer
eher frühen Sprachentwicklung.Nicht selten kommt es zur raschen Entwicklung von Kontrakturen, z.B der Finger.
b)Bei der intermediären Form (Typ II-Form) zeigen sich die ersten Symptome der (meist beinbetonten)
Muskelschwäche zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat.Die Behandlung der Skoliose (Mieder bzw.
neuroorthopädisch-chirurgische Korrektur) sollte im Vordergrund stehen und eine möglichst frühe Versorgung mit
Orthesen angestrebt werden.Die Langzeitprognose hängt von der Atmungsfunktion ab.
c) Bei der leichten Form vom Typ Kugelberg-Welander (Typ III- Form) treten erst im Vorschul- oder Schulalter
(oder später) Gangstörungen bzw. eine Muskelschwäche auf, die innerhalb von vielen Jahren vom Beckengürtel
bis zum Schultergürtel langsam aufsteigt. Häufiges Hinfallen, Probleme beim Treppensteigen bzw. beim
Aufrichten aus der Hocke sind die Folge. Die Muskeleigenreflexe fehlen oder sind abgeschwächt. Die
Lebenserwartung ist häufig nicht verkürzt.
Therapie : Exakte Behandlung von Atemwegsinfekten, regelmäßige Krankengymnastik und Versorgung mit
Orthesen. Eine kurative (=heilende) Therapie ist derzeit nicht bekannt.Krankengymnastik und orthopädische
Hilfsmittel ( z.B Korsett) können die Entwicklung von Skoliosen und Kontrakturen verzögern, die Gehfähigkeit
verlängern, bzw. eine konsequente Lungen-und Atemtherpie die Lebensprognose verbessern.Da die spinalen
Muskelatrophien erblich sind und der verantwortliche Gendefekt lokalisiert werden konnte, vermag die
Humangenetik Aussagen über Wiederholungsrisiko und auch eine pränatale Diagnose anzubieten.
Prognose : Für die schweren Formen liegt die statistische Lebenserwartung bei durchschnittlich 18
Lebensmonaten, bei der Intermediärform bei 10 bis 34 Lebensjahren, beim Typ III kann ein kaum oder sehr
langsam progrendienter Verlauf angenommen werden (z.B. Rollstuhlpflichtigkeit zwischen dem 10. und 40.
Lebenjahr).
Neuromuskuläre Erkrankungen
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Friedreich-Ataxie
Symptome : Meist innerhalb des ersten Lebensjahrzehntes beginnt eine Gang- und
Standunsicherheit, die bei Augenschluß deutlicher zutage tritt (zerebelläre Ataxie).
Typischerweise entwickeln sich ein Hohlfuß mit Hammerzehen (Friedreich-Fuß), häufig besteht
ein Nystagmus, ein Tremor, eine fortschreitende Sprachstörung (Dysartherie, skandierende
Sprache) sowie fortschreitende Kyphoskoliosen und Gelenkskontrakturen. Seltener treten
Demenz, Sehstörungen (Retinitis pigmentosa) und Hörstörungen hinzund Bei der Untersuchung
ist eine Kardiomyopathie zu finden, welche die statistische Lebenserwartung auf etwa das
30.Lebensjahr verkürzt.
Andere Neuropathien
Störungen sensibler oder motorischer Nervenleitbahnen können verursacht sein durch
Medikamente (Zytostatika,Antikonvulsiva,Psychopharmaka etc.), entzündliche Prozesse oder
metabolische Störungen (Vit. B1- oder Vit. B12-Hypovitaminosen im Rahmen von chronischem
Alkoholabusus ,Diabetes mellitus etc.).
Myasthenia Gravis
Hier ist die neuromuskuläre Übertragung an der motorischen Endplatte gestört.
Symptome : Es besteht eine abnorme Ermüdbarkeit der Skelettmuskulatur, wenn diese entweder
mehrmals rasch hintereinander oder längere Zeit hindurch aktiviert wurde. Nach einer gewissen
Erholungsphase (z.B. Schlaf) kehrt die Kraft wieder zurück.Vorwiegend betroffen sind die
Gesichtsmuskulatur (Hypomimie) einschließlich der Kau- und Sprechmuskulatur, die
Augenmuskeln und die Lidheber (Lidptose).
Prognose : Kinder mit der kongenitalen Form sterben manchmal noch im Säuglingsalter; bei der
juvenilen ist mit einem fluktuierenden oder langsam progredienten Verlauf zu rechnen.
Neuromuskuläre Erkrankungen
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Progressive Muskeldystrophie Typ Duchenne
Als Ursache dieser Erkrankungsform, die praktisch nur Knaben (mit einer Häufigkeit von 1 auf
3000 bis 8000) betrifft, wurde jüngst der X-chromosal rezessiv vererbbare Gendefekt
gefunden.Es kommt zu einem über Jahre fortschreitenden, unbehandelbaren Zerfall von
Muskelgewebe und teilweisen Ersatz desselben durch Fett-und Bindegewebe
(Pseudohypertrophie)
Symptome : Retrospektiv fällt manchmal ein verspäteter Gehbeginn auf (z.B. mit 18 Monaten).
Die eigentliche Erkrankung manifestiert sich jedoch in typischer Weise erst zwischen dem 2. und
5. Lebensjahr mit Schwierigkeiten beim Treppensteigen, Stolpern und Hinfallen beim Laufen,
auffälligem Gangmuster (Spitzfußneigung, Hyperlordose,retrahierte Schultern), sowie der
Pseudohypertrophie der Wadenmuskulatur (Gnomenwaden).Von Beginn an besteht die Neigung
zu Sehnenverkürzung (insbesondere der Achillessehne).Der resultierende Spitzfuß erschwert
zusätzlich das freie Gehen.Später wird auch eine Schwäche im Schultergürtelbereich
sichtbar.Meist gegen Ende der ersten oder zu Anfang der zweiten Dekade werden die Knaben
gehunfähig. Ab diesem Zeitpunkt (Rollstuhlphase) nimmt die Erkrankung gewöhnlich einen
rascheren Verlauf.
Prognose : Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 16 Jahre.
Progressive Muskeldystrophie Typ Becker-Kiener
Ebenfalls x-chromosomal recessive vererbte seltene gutartige Muskeldystrophie (1:20000).Im
späten Volksschulalter fallen die Knaben durch die Unfähigkeit auf rasch zu laufen,Treppe zu
steigen oder sich aus der Hocke zu erheben.Diagnose bioptisch und serologisch.Rollstuhlpflicht
um die 3.Dekade,Lebenserwartung statistisch um das 50.LJ.
Die Unterscheidung zwischen beiden progressiven Muskeldystrophien,-der schweren Duchenne
und der milden Becker Form ist für die Betroffenen wesentlich.
Neuromuskuläre Erkrankungen
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Andere seltene Muskelerkrankungen:
Mitochondriale Myopathien
Es handelt sich um angeborene Enzymdefekte(autosomal recessiv),wobei die Zellorganellen aller Zellen,die für
die Energiebereitstellung zuständig sind,betroffen sind.Betroffen sind Knaben und Mädchen.Im Vordergrund steht
wieder die rasche Ermüdung der Skelettmuskulatur;es gibt schwerste und sehr milde Verlaufsformen.Diagnose
erfolgt serologisch und bioptisch (Gewebsproben), eine genetische Beratung ist wegen des komplizierten
Erbgangs derzeit nicht verläßlich.
Myotonia Congenita(Thomsen)
Seltene autosomal dominand vererbte Erkrankung,wobei ein verlängerter und verstärkter Muskeltonus ,oft mit
Muskelhypertrophie,auffallend sind.Die Bewegung erntsprechend plump und ungeschickt.
Myotone Dystrophie(Curschmann-Steinert)
Autosomal dominant vererbte Erkrankung,wobei Muskelschwäche und Muskelschwund im Vordergrund
stehen.Diagnose :Biopsie,Serologie,Karyogramm,EMG
Myopathien im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen.
Therapiekonzept:
Bei allen neuromuskulären Muskelerkrankungen kommt der regelmäßigen Krankengymnastik ein entscheidender
Stellenwert zu,insbesondere zur Erhaltung der Muskelkraft und der Atemfunktion! Zudem werden regelmäßige
Dehnungsübungen Gelenkskontrakturen vermeiden.Orthetische und operative Methoderen können notwendig
sein.Jedenfalls bringen mehrmonatige Therapiepausen häufig eine Verschlechterung.Krankengymnastik 2-3x pro
Woche kann eine rasche Verschlechterung verzögern!!Umgekehrt kann sich (sportliche)Überanstrengung
nachteilig auswirken.
Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden,
medikamentöse Therapiekonzepte
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1.Orthopädische Schuhversorgung:
Angeborene und/oder erwobene Fußdeformitäten werden neben redressierender und physikotherapeutischer
Behandlung mit Modelleinlagen und orthopädisch zugerichtetem Schuhwerk versorgt.
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Auffällige Fußdeformitäten:
a)Kongenitaler(angeborener) Klumpfuß(Pes equinovarus);Häufigkeit :0,1-0,2%,
Mädchen :Knaben:2:1;häufig in Zusammenhang mit angeborener Hüftluxation.
Es besteht eine Adduktion und Suppination des Vorfußes
Varusstellung der Ferse
Spitzfußstellung bei verkürzter Achillessehne
Hohlfuß bei Vertiefung des Längsgewölbes.
Behandlung:redressierender Gipsverband,später Gipsschalen und Fußnachtschienen und intensive
krankengymnastische Behandlung,häufig auch operative Eingriffe.Ein lederner Innenschuh,ein echter hoher
Orthopädenschuh oder ein orthopädisch zugerichteter Schuh geben dem Fuß Halt.Jedenfalls sollte der Schuh aus
Leder und fest gebaut sein und eingebaute Schuhschaftversteifungen die Sprunggelenke stabilisieren.
b)Sichelfuß(Pes adductus):C-förmige Ausbiegung des Fußes
Es besteht eine Varus-Adduktions-und Suppination des Vorfuß
Rückfuß in Valgusposition(Knickfuß)
Behandlung:Redressierend manuell oder mit Gipsverband,danach Nachtschalen, Sichelfußfederschienen oder
Antivarus-Schuhe.
c)Angeborerner Plattfuß(Talus verticalis).
Wegen des Aussehens auch Walzen- oder Tintenlöscherfuß.Fußsohle ist konvex. Selten.
Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden,
medikamentöse Therapiekonzepte
d)Knickfuß-Knicksenkfuß-Knickplattfuß:
Es besteht eine Abflachung des Fußgewölbes(Senkfuß)
Valgusstellung der Ferse(Knickfuß)
Der reine Knickfuß im Kindesalter ist physiologisch.Knickfuß und Knick-senkfuß im Kindesalter ist in der Regel
nicht behandlungsbedürftig, Fußgymnastik ist anzuraten, Moderell-einlagen sollten zumindest vorbeugend nicht
getragen werden! Zwangsläufig geht der Knicksenkfuß nicht in einen Senkspreizfuß oder Plattfuß des
Erwachsenen über.Der Knickplattfuß mit totalen Absinken des Längsgewölbes, Abduktion des Vorfuß und
Valgusposition der Ferse benögt wegen der auftretenden Beschwerden eine Behandlung.Gute,weite Schuhe mit
Fußbettung zur Unterstützung des Fußlängs-und Quergewölbes sowie medialen Fersenkeil zur Aufrichtung der
Ferse und fersenumfassender Schale.(Entsprechende Moderelleinlagen mit Fußabdruck bzw.Schuhwerk mit
entsprechendem Fußbett). Kontrakte Knickplattfüße(erworben oder angeboren)benötigen meist operative
Korrektur.
e)Hohlfuß(Pes excavatus)
Es besteht eine vermehrte Längswölbung,wobei der Vorfuß
gegen den Rückfuß abduziert und proniert ist.
Zu finden bei angeborenen Mißbildungen(Myelomeningocele,Spina bifida)und Friedreich´scher Ataxie.Als
Hackenhohlfuß bei der Poliomyelitis.Behandlung erfolgt operativ,krankengymnastisch und orthopädisches
Schuhwerk.
f)Hackenfuß:(Pes Calcaneus)
Es besteht eine Dorsalflexion des Fußes und Pronation des Vorfußes.
Im Extremfall liegt der Fußrücken
dem Unterschenkel an.
Oft als Ursache Meningomyelocele,Spina bifida,ICP.Abzugrenzen ist die harmlose Hackenfußstellung des
Neugeborenen.Behandlung manuelle und Gipsredression, Gymnastik.
Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden,
medikamentöse Therapiekonzepte
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g)Spitzfuß(pes equinus)
Der Spitzfuß ist Zeichen verschiedener Erkrankungen.
Es besteht eine nicht ausgleichbare Plantarflexionskontraktur
des oberen Sprunggelenks.Der Fuß steht nur auf dem Fußballen
die Ferse berührt den Boderen nicht.
Ursachen:Poliomyelitis,Peroneuslähmung,ICP,Myelomeningocele,Beinverkürzung
(funktionelle Anpassung)Kontrakturen der
Wadenmuskulatur,Verletzungen,angeborene verkürzte Achillessehne.Bezeichnend
ist der Steppergang. Behandlung:redressierende Lagerung,Schienen,
Bandagen,Physikotherapie,operativ(Z-förmige Achillesssehnenverlängerung).
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h.)Beinlängendifferenz:
die Hälfte der gemessenen Differenz wird durch Schuhaufdoppelung
ausgeglichen.Eine Absatzverbreiterung stabilisiert das Auftreten(z.B.bei Ataxie).
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Prinzipiell ist zu beachten:
orthopädisch zugerichtets Schuhwerk verschleißt wegen der höheren Beanspruchung
füher; eventuelle Druckstellen;Kinder wachsen rasch aus den Schuhen !!!
Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden,
medikamentöse Therapiekonzepte
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2.Orthopädische Hilfsmittel
a)Hängematte:Entsprechend ihrer konkaven Form wirkt sie der Opisthotonushaltung
eines spastisch Beeinträchtigten entgegen.Vorsicht:Seit-Bauchlage.
b)Bauchliegekeil:Ausgezeichnet für Kleinkinder mit ICP,weil dadurch Arme und
Hände für Spontanaktivität frei werden.
c)Sitzschalen:die symmetrische Sitzhaltung stabilisiert die Wirbelsäule und wirkt
reflexhemmend.Schultergürtel und Arme werden so frei.Ein weicher Abduktionskeil
wird einer spastischen Hüftadduktion entgegenwirken.
d)Stehbrett:oft die einzige Möglichkeit einen tetraspastisch Beeinträchtigten in eine
aufrechte Position zu bringen-vorallem ohne die Aktivität der tonischen
(Steh)-reflexe zu verstärken.
Nicht zu früh,nicht zu lange,um ev.neurogene Skoliose zu verstärken.
e)Kunststofforthesen:
Ruhigstellung,Stützen,Entlasten,Halten (von operativen Korrekturergebnissen),
immer in Kombination mit Heilgymnastik.Rumpf-Hals-Arm-Beinorthesen.An den
Gliedmaßen als Schienenschellenapparate(mit Riemen versehende Stahlschienen),
bzw.Schienenhülsenapparate(die Gliedmaßen umfassende Walklederhülsen),am
Rumpf als Leib-Mieder-Binde-oder Korsett.
z.B.Nachtliegeschalen zur Spitzfußkorrektur,auch als Doppelschalentechnik in
Verwendung,
Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden,
medikamentöse Therapiekonzepte
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f)Stützapparate:ein(meist)-oder zweigelenkige (Scharniergelenks)Konstruktionen aus
Metallstäben und Lederringe,die die Weichteile proximal und distal des Gelenks umfassen,und so
zu einer wesentlichen Verbesserung der Haltungs-und Bewegungsfunktion beitragen können.
g)Spezialräder: z.B.mit seitlichen Stützrädern;nicht nur für Kinder
h)Gehhilfen:4-Fuß-Gehhilfen oder Rollatoren z.B.bei der spastischen Diplegie; Unterarm-und
Achselstützkrücken sind nicht geeignet.
i)Korsett(Mieder):zusätzlich zur Krankengymnastik wird z.B.bei progredienter Skoliose eine
korrigierende Miederbehandlung angezeigt sein.(Milwaukee-Korsett)
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j)Rollstuhl:als ultimo ratio,wobei diese Entscheidung doch endgültig ist, und besonders bei der
ICP und degenerativen Muskelerkrankungen auf die dabei sich verschlechternde Skoliose zu
achten ist.Skoliose und Atemfunktionseinschränkung (Muskelschwäche,CP)begrenzen wegen
ihrer fortschreitenden Herzkreislaufbelastung die Lebenserwartung!!!!
3.Gipsversorgung:
Redressierende(korrigierende)Gipse werden zur Behandlung der ICP in Allgemeinnarkose
angelegt,also in muskelentspanntem Zustand.
Daher Vorsicht:besondere Gefahr von Druckstellen
sorgfältige krankengymnastische Vor-Begleit-und
Nachbehandlung.
4)Prothesenversorgung:
Funktionelle Aspekte haben in der Regel Vorrang vor kosmetischen.Neue Kunststoffmaterialien in
Verbindung mit moderner Mikroelektronik zeigen hervorragende funktionelle und kosmetische
Ergebnisse.
Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden,
medikamentöse Therapiekonzepte
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Operative Methoden:
Die Schwierigkeit und `Kunst`liegt vorallem in der Beurteilung zu welchem Zeitpunkt ,was und wieviel operiert wird .
Die Risikofaktoren für einen operativen Eingriff sind:
Streß vor,während und nach der Operation
Mögliche Abnahme der Muskelkraft durch
Muskel(Sehnen)verlängerungen oder Verpflanzungen
Postoperative Gipsfixation(Funktionsverluste durch
Ruhigstellung)
Multimorbidität(häufig Begleiterkrankungen,vorallem
Herz-Lungenfunktionsbeeinträchtigung)
Orthopädisch geschulte Nachbetreung(Krankengymnastin)
darf nicht fehlen.
a)Umlagerungsosteotomie der Hüfte:
Dabei wird der Neigungswinkel des Oberschenkelhalses so verändert,daß eine möglichst optimale Übereinstimmung des Oberschenkelkopfes mit der
Hüftpfanne gewährleistet ist.Als unvermeidbarer Nebeneffekt tritt bei diesen sgn. varisierenden Osteotomien eine Beinverkürzung um 1-2cm auf.
b)Pfannendachplastik des Hüftgelenks:
Durch operative Verschiebung von Hüftknochenteilen wird eine neue Hüftpfanne konstruiert.Vorallem bei schwerer Hüftgelenksluxation angewandt.
c)Achillessehnenverlängerung:
Operation,wobei die Achillessehne durch einen Z-oder T-förmigen Schnitt verlängert wird.
d)Klumpfuß-Korrektur:
Technisch schwierig,wobei versucht wird die fehlgestellten Fußknochen wieder in eine adäquate räumliche Lage zu bringen;häufiger Recidive.
e)Skoliose-Operation:
Neuromuskuläre Erkrankungen und die ICP bedingen oft schwere Skoliosen und/oder Kyphosen.Operative Aufrichtung der Skoliose und Fixierung der
einzelnen Wirbelkörper an einem implantierten Metallstab.Führt zu Versteifung der betroffenen Wirbelgelenke.Der Eingriff ist aufwendig und schwierig.
Heilgymnstische Vor-und Nachbehandlung unumgänglich!!
f)Adduktoren-und M.Iliopsoas-Verlagerung:
Dabei wird durch operative Muskelansatzverlagerung aus Oberschenkeladduktoren und Hüftbeugern entsprechend funktionelle
Oberschenkelabduktoren und Hüftstrecker.Bei ICP und Myelomeningocele.Eine schwierige Operation für den erfahrenen Neuroorthopäden.
Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden,
medikamentöse Therapiekonzepte
• Medikamentöse Therapie
• Spielt in der Behandlung der cerebralen
Bewegungsstörung eine untergeordnete
Rolle.Als Begleitmedikation, z.B.bei
redressierenden Behandlungen,können
Medikamente (z.B.Lioresal, ev.Valium),die
Spastizität vermindern, behilflich sein.Als
Dauermedikation kaum bewährt!!
Was ist Altern? - Altern und Behinderung
"Jeder will alt werden-keiner will alt sein"?
Altern
Biologisches Phänomen oder
soziales Schicksal
Altern
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A )Biologisch-evulotionärer Aspekt:
B)Biochemischer Aspekt:
C)Soziologisch-statistischer Aspekt:
D) Psychologisch-medizinischer
Aspekt:
• E)Sozialer Aspekt:
• F)Altern und Behinderung:
Die Gesellschaft wird immer älter und fühlt
sich dabei immer jünger.
Logisch, weil gleichzeitig die
Lebenserwartung steigt, und die
Lebensmitte nach hinten rückt.
Die Demografen Warren Sanderson und
Sergei Scherbov schlagen
deshalb ein neues Alterskonzept vor, das
nicht die gelebten, sondern
die noch zu erwartenden Jahre berücksichtigt
(„prospektives Alter“).
Das so ermittelte „standardisierte
Durchschnittsalter“ der Gesellschaft
steigt nur leicht und ist ab 2020 sogar
rückläufig.
Das Marketing hat die jungen Alten
als Zielgruppe entdeckt. Aber die
will keinesfalls als solche
angesprochen werden. Oft sind
Produkte bei
Senioren erfolgreich, die
ursprünglich gar nicht für sie
gedacht waren.
Umgekehrt sickern Produkte für
Senioren in den Mainstream ein.
Generell gilt: Was Alte wollen, ist,
was alle wollen.
„Ich glaube, das Älterwerden spielt
in Zukunft keine Rolle mehr. Ich
sehe eine Gesellschaft im
Entstehen begriffen, die jung und
alt zugleich ist.“ (Li Edelkort,
Trendforscherin)
Prognose 2000-2030
Altern - ein soziales Schicksal oder ein biologisches Phänomen?
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A )Biologisch-evulotionärer Aspekt:
Die Natur liebt das Altern nicht..Altern bedeutet Nachlassen oder Verlust der
Reproduktionsfähigkeit.
Genetik lernt durch Erfolg(K.Lorenz).
Es gibt keine Chance für Evolution ohne Tod. Evolution heißt
(Spontan)mutation,bedeutet letztlich Altern und Tod
Der Tod ist der Platzhalter des Lebens (W.Goethe).
B)Biochemischer Aspekt:
"Alles fließt"(Heraklit).Leben heißt Bewegung.Der Tod kennt das Leben nicht
und das Leben weiß nichts vom Tod.
Altern und damit auch der Tod sind genetisch(Chromosom 18) determiniert.
Alterungsenzyme führen zu einem Abbau von Proteinen,die für Energiegewinnung
der Zellen notwendig sind ,was letztlich zum Altern und Absterben der Zelle führt.
Altern - ein soziales Schicksal oder ein biologisches Phänomen?
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C)Soziologisch-statistischer Aspekt:
Infolge steigender Lebenserwartung bei gleichbleibender Geburtenrate wird im
Jahr 2010 jeder 5.Österreicher über 65 Jahre alt sein.Die große Anzahl alter
Menschen über 80 und 90 wird zu einer relativen und absoluten Zunahme von
Pflegebedürftigen führen,insbesondere zu einer Zunahme von Gehirnerkrankungen, die mit kognitiven Leistungsabbau einhergehen(derzeit ca 80.000
M.Alzheimerpatienten in Österreich)
D) Psychologisch-medizinischer Aspekt:
Altern bedeutet eimal auch Verlust von Spannkraft (resilience), Bewältigungsfähigkeit(coping) und
Leistungsbereitschaft bei Einbußen.
Altern bedeutet Nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit, insbesondere der HerzLungenfunktion und der Muskelkraft.(individuell sehr verschieden!!). Altern heißt verminderter
Stoffwechsel und damit verminderte Entgiftungsfunktion(Leber,Niere), abnehmende
Elastizität(Stütz-und Bewegungsapparat) und damit verbundener erhöhter
Verletzungsgefahr.Altern bedeutet zunehmende Beeinträchtigung der 5 Sinne,wobei vorallem
Hör-und Sehverschlechterung wegen des damit verbundenen Defizits an Kommunikation und
Information sich sehr rasch negativ bemerkbar machen. Altern ist auch Nachlassen der
Hirnleistung mit Störung der Konzentration,Aufmerksamkeit,des Gedächtnisses,der
Orientierung,des inhaltlichen und formalen Denkens,der Kritik und
Urteilsfähigkeit.Häufiger im Alter sind auch depressive Verstimmtheit, neurotische Störungen und
psychoreaktiven Anpassungsstörungen an veränderte Lebenssituationen.
Altern - ein soziales Schicksal oder ein biologisches Phänomen?
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E)Sozialer Aspekt:
Altern ist nicht selten mit sozialem Aus(Ab)-stieg (OrtswechselAltenwohnheime, ökonomische Verhältnisse),eventuell mit Sinnverlust
(Pension) und zunehmender Vereinsamung verbunden. Insbesondere
Hirnleistungsstörungen führen zu sozialer Isolierung sowie zu
Schwierigkeiten persönliche,familiäre und öffentliche Aufgaben zu
bewältigen.Fortschreitende Einschränkung der Mobilität aufgrund
altersbedingt körperlicher Gebrechen können hinzukommen.
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F)Altern und Behinderung:
Mit Ausnahme von Einfachbehinderungen(Seh-Hör-einfache
Bewegungsbehinderungen) altern behinderte Menschen vorallem
aufgrund psychosozialer Faktoren rascher. Die Vorraussetzungen für
"Neues Lernen",sowie Kompensations-und Reparationsmechanismen sind
z.T.schwerst eingeschränkt .Zudem steht fest,daß z.B. M.Down - Patienten
insgesamt biologisch rascher altern, als Biomaker dient das Altersantigen.
Hutchinson-Gilford-Syndrom auch Progeria Infantilis
Ursache für Progerie ist überwiegend eine Punktmutation in einem Gen, welches für
das Protein Lamin A , ein Strukturprotein der inneren Zellkernmembran codiert.. Es
nimmt eine stabilisierende Funktion des Zellkerns sowie regulatorische Funktionen
wahr; unter anderem nimmt es an der Aktivierung von Genen teil.
Was ist das biologische Alter?
• Es gibt ein gezähltes und ein
gefühltes,und ein sichtbares Alter.
• Das gezählte Alter errechnet sich aus
unserem Geburtsdatum.
• Das gefühlte und sichtbare Alter ergibt
sich aufgrund von Befindlichkeit und
Aussehen und wird als biologisches Alter
bezeichnet.
Altern ist sicher ein biologisches Phänomen. Auch ein soziales
Schicksal ?
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Die jungen Leute bis 30 schätzen sich noch im Durchschnitt um acht Monate älter
ein, als sie sind.
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Die 30-bis 39-Jährigen fühlen sich mehr oder weniger um drei Jahre und einen
Monat jünger.
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Bei den 40-bis 49-Jährigen sind es schon fünfeinhalb Jahre.
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Bei den 50-bis 59-Jährigen liegt das gefühlte Alter durchschnittlich um sechs Jahre
und zwei Monate unter dem tatsächlichen.
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Den stärksten Anti-Aging-Effekt verspüren die 60-bis 69-Jährigen; sie kommen sich
im Schnitt um zehn Jahre und einen Monat jünger vor.
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Bei den über 70-Jährigen sind es noch neun Jahre und drei Monate.
Der 70-jährige Japaner Yuichiro
Miura erreichte 2003 als bislang
ältester Mensch den Gipfel des
Mount Everest.
Das Durchschnittsalter der
Everest-Bezwinger steigt
kontinuierlich. Bei Kosten von
80.000 $ pro Person erfüllen sich
immer mehr den Traum vom
höchsten Gipfel erst im
fortgeschrittenen Alter.
Apropos Bewegung….
• Der Alterungsprozess hält sich nicht unbedingt
an unser Geburtsdatum. Entscheidend für unser
"gefühltes" Alter ist nicht nur unser
Geburtsdatum, sondern auch unser biologisches
Alter.
• Wirksame Antiagingmittel :
• gesunde Ernährungsweise
• Bewegung
Und wie…..
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Organe: Durch Sport bleiben Herz, Kreislauf und
Stoffwechsel fit - die körperliche Leistungsfähigkeit
bleibt erhalten oder sinkt zumindest nicht so rapide.
Kräftiger Körper: Training macht Muskeln,
Knochen und Gelenke fit - dadurch werden Rückenund Gelenkbeschwerden sowie Knochenschwund
vermieden.
Risiko-Minimierung: Zu viel Körperfett ist einer der
größten Risikofaktoren für unsere Gesundheit - mit
Sport bleibt das Gewicht im Gleichgewicht.
Beste Medizin: Regelmäßiges Training beugt
effektiv Krankheiten vor, stärkt das Immunsystem,
hilft bei Erkrankungen und hält uns gesund.
Beruhigungspille: Sport baut Stress ab und
verhindert Depressionen - zwei der Gründe, die uns
auf Dauer ganz schön alt aussehen lassen.
Hirnfitness: Training hält auch unser Köpfchen fit Denkleistung und Konzentration bleiben bewahrt,
wir bleiben jung im Kopf.
Better-Aging: Die eigene Fitness kann man in
jedem Alter trainieren und sogar steigern. So
werden durch kontinuierliches Sporttreiben die
Alterungsprozesse deutlich verlangsamt. Allerdings:
Zurückdrehen können wir die biologische Uhr nicht.
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Locker bleiben: Schweißtreibende
Überanstrengung ist völlig passee - eine moderate
Trainingsintensität reicht völlig, um der Gesundheit
auf die Sprünge zu helfen.
Reden erwünscht: Die richtige Trainingsdosis
erwischen Sie immer noch mit dem guten alten
(aber nichtsdestotrotz bewährten) Laufen-ohneSchnaufen-Motto. Wer zu sehr aus der Puste gerät,
überschreitet die individuelle Leistungsfähigkeit.
Bewegungsoptimum: Dreimal 45 Minuten
Ausdauertraining pro Woche (20 bis 30 Minuten für
EinsteigerInnen) plus ein- bis zweimal wöchentlich
ein Kräftigungsprogramm sind ideal. Und:
Stretching nicht vergessen!
Weiterkommen: Fünf Minuten länger joggen oder
ein Zusatzgewicht bei der Gymnastik - dosierte
Steigerungen erhöhen den Benefit. Wichtiger ist
allerdings die Regelmäßigkeit des Trainings.
Dranbleiben: Oberstes Entscheidungskriterium für
die beste Sportart ist der eigene Spaßfaktor - nur
dann bleibt man dabei und muss sich nicht mit
einem "Pflichtprogramm" herumquälen.
Alter und Lernen
• Beim älteren ,insbesondere behinderten Menschen sind Spannkraft
und Bewältigungsfähikeit eingeschränkt.Die Lernfähigkeit ist zudem
abhängig von Aufgabenbereichen, Bejahungsgrad, Sinnhaftigkeit
und von der persönlichen Zielsetzung.
• Es gilt daher : vorhandene Reserven nützen,eventuelle Mängel
erkennen und beheben(Brille,Hörgerät),soziale Stellung zu
berücksichtigen,soziale Anerkennung des Lernerfolgs,Eigenaktivität
fördern,Aufgaben stellen,Fördern durch Auffordern, Motivation durch
sinnvolle Zielsetzung......
• Im Alter ist insbesondere die kognitive Mechanik(fluides
Gedächtnis)-Intelligenz als Basisprozeß der
Informationsverarbeitung-(Kurzzeitgedächtnis) und weniger bis
kaum die kognitive Pragmatik(kristalloides Gedächtnis)-Intelligenz
als kulturgebundenes Wissen (Langzeitgedächtnis) beeinträchtigt.
Crook-Memory-Test
• Lernen: Unmittelbare und zeitverzögerte Wiedergabe
visuell/verbal assoziierter Informationen(NamenGesichter-Assoziation)
• Visuelles Gedächtnis in Form des sgn.GesichterWiedererkennens
• Zahlengedächtnis: Es werden Telefonnummern unter
verschiedenen Verzögerungs-und
Ablenkungsbedingungen abgefragt.
• Räumliches Erinnerungsvermögen: Gebräuchliche
Haushaltsgegenstände werden innerhalb eines am
Bildschirm dargestellten Hauses plaziert und sollen
wiedergefunden werden.
• Orientierungsprüfung durch simulierte
Bildschirmaufgaben....
Bedingungen für die Steigerung von Lernleistungen im Alter für den
wichtigen Bereich des Kurzzeitgedächtnisses
• 1. Darbietung gut gegliederten Lernmaterials,teilweise auch zur
Angstreduktion.Gliederung entlastet.
• 2. Heraushebung zentraler Punkte durch akustische,visuelle und
emotionale Betonung
• 3. Integration der Daten ins Netzwerk des
Langzeitgedächtissses:Ankoppelung an Früheres:indirekter Apell an
den Selbstwert
• 4. Anpassung der Daten mit deren Gliederung an die individuellen
und sozialen Bedingungen und Situationen der
Lernenden:existentielle Reflexivität
• 5. Anpassung des Lehr-und Lerntempos an die verschiedenen
maßgeblichen Dimensionen der Leistungsfähigkeit der Lernenden
:Rücksicht als Entlastung aber auch Anerkennung der Lernenden
• 6. Den Suchprozeß beim Einprägen mitlernen,woderurch
Gedächtnisfunktionen enger mit dem Lernen rückgekoppelt werden
(nach.H.D.Schneider und L.Rosenmayr)
Altern in Würde
• 1. Mediznische Basisversorgung
• 2. Kognitives Training und Training von
Aktivitäten des täglichen Lebens.
• 3. Physiotherapeutische Aktivierung
• 4. Psychotherapeutische Führung und
Beratung von Patienten und Angehörigen
• 5. Vermittlung sozialer Hilfen und
Unterstützung der Pflege durch
Angehörige.
„Über das Sterben der anderen“
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Das Sterben ist, philosophisch gesehen, eine vertrackte Sache. Man kann darüber nur spekulieren. Die
Erfahrung, sonst der Lehrmeister aller Erkenntnis, läßt hier aus. Wer über das Sterben redet, redet also über
seine Meinung vom Sterben. Das gilt um so mehr, wenn man sich über das Sterben anderer Menschen den
Kopf zerbricht. »Anstelle eines qualvollen, sinnlosen Leidens, das den Sterbenden im Angesicht des Todes
sein menschliches Gesicht verlieren läßt, soll bewußtes, akzeptiertes Sterben treten«, dekretiert der
»Arbeitskreis Menschenwürdiges Sterben«.
Das qualvolle, sinnlose Leiden. Der Verlust des Gesichts, des menschlichen gar. Die Perhorreszierung des
Andersseins, der Bedrohung, ist eine gebräuchliche, nichtsdestoweniger aber ordinäre Form der
Gewaltanwendung an den Gezeichneten. Es genügt nicht, im Rollstuhl zu sitzen, nein, man muß an ihn
gefesselt sein.
" Selbstbestimmtes Sterben verträgt sich nicht mit einem erzwungenen Sterben nach der Zeit". Ein doppelter
Unsinn: Selbstbestimmtes Sterben in einer Gesellschaft, die Fremdbestimmung als Geschäftsgrundlage hat,
ist nicht nur eine Illusion, sondern eine Kapitulation vor dem Leben und seinen Widersprüchen Anstatt das
Leben alter, behinderter, kranker Menschen zu verteidigen, deren Los zu erleichtern und damit auch die Angst
der Gesunden vor beeinträchtigtem Leben zu mindern, anstatt die Menschen aufzurichten, wird die Würde, die
Selbstbestimmung, für den Tod aufgespart,. Was für traurige Existenzen, die meinen der Tod sei das
Entscheidende im Leben! Fest steht doch nur ,daß er dessen Ende ist.
In Österreichs Intensivstationen, in den Unfallspitälern, onkologischen, neurochirurgischen und anderen
Stationen findet sich kein Arzt, der diesen Unsinn unterschreibt. Jene, die den Tod und das Sterben als Teil
ihrer Arbeit respektieren, entwickeln dabei ein Ethos ,das auf der Höhe der Zeit, mit einem Wort: professionell
ist. Sie faseln weder von vorzeitiger Verkürzung noch davon, daß »eine künstliche Lebensverlängerung bei
jenen, deren Leben sich von sich aus dem Sterben zuneigt, keine sinnvolle Leistung sei. Die Profis teilen die
Meinung des Manifests nicht, und zu den Profis zählen auch die Patienten, jene, die nach Meinung des
Manifests in Sturzseen von Schmerzen und Qualen dahinsiechen.
Die medizinische Befindlichkeit kann die zu treffende Entscheidung zwar mitbestimmen, die Wertperspektive
des Patienten aber nicht ersetzen. Eine Befindlichkeit, die mitbestimmt, ohne eine Wertperspektive zu
verletzen. Nicht nur Sterben ist ein integraler Bestandteil des Lebens auch das Denken. Aber wer so sehr aufs
Sterben anderer Menschen versessen ist, der hat für ersteres offensichtlich keine Zeit.
„Über das Sterben der anderen“
"
Freiwilliger" Tod ????
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"Der Kranke hat den Wunsch nach Sterbehilfe freiwillig und schriftlich festzulegen
und ihn in Anwesenheit von zwei unabhängig arbeitenden Ärzten mündlich zu
wiederholen. Ist der Kranke nicht mehr verhandlungsfähig so darf Sterbehilfe
gewährt werden". Der Kranke hat freiwillig festzulegen. Punktum. Ist der Kretin
nicht verhandlungsfähig kann der Tod »gewährt werden. Der Tod ist ein
Geschenk der Obrigkeit, und es schickt sich nicht zu fragen, wessen Wille
dahintersteckt. Das niederländische Beispiel zeigt, was jeder, der sich mit der
Frage gesellschaftlicher sanktionierter Sterbehilfe befaßt hat, immer schon
wußte: Ist die Grenze einmal gezogen tendiert sie mit aller Macht dazu, sich zu
erweitern. Das ist ein Naturgesetz.
Alle bürokratischen Vorkehrungen konnten nicht verhindern, daß in den
Niederlanden ein enormer gesellschaftlicher Druck auf kranken und behinderten
Menschen lastet, den Angehörigen und der Allgemeinheit nicht langer zur Last zu
fallen. Das Fazit: 1997 starben 40 Prozent aller behinderten Menschen in Holland
durch »aktive Sterbehilfe. In der Gesamtbevölkerung sind es 15 Prozent.
Mittlerweile sind über tausend Fälle dokumentiert, in denen der Arzt ohne
ausdrücklichen Wunsch des Patienten tötete. Die Tötungsmaschinerie erfaßte
auch geistig behinderte Menschen, die völlig gesund waren. Zehntausende
Holländer tragen bereits eine "Credocard" mit sich, die sie vor »aktiver Sterbehilfe«
schützen soll.
„Über das Sterben der anderen“
Sterbeapostel !
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"Wer lebenserhaltende Maßnahmen abbricht oder unterläßt, handelt nicht rechtswidrig, wenn der Zustand des
Betroffenen auf einem Selbsttötungsversuch beruht." Wer seinem Leben ein Ende zu setzen versucht und
dabei scheitert,d.heißt überlebt,hat dennoch das Leben verwirkt.Die Sterbehelfer treten an sein Krankenbett.
Welche Sorgen und Angste den potentiellen Selbstmörder umtrieben, als der die Verzweiflungstat setzte,
interessiert nicht. Wer eimnal das Licht abdreht, dem soll es nie wieder leuchten. Die Selbstmordforschung weiß
seit langem, daß die überwiegende Zahl der versuchten Selbstmorde ein letzter Versuch der Kommunikation
sind, Hilfeschreie aus vermeintlich unlösbaren Zwängen. Deshalb auch werden viele Selbstmordversuche nicht
mit letzter Konsequenz ausgeführt, ist in ihnen die unbewußte Hoffnung, vielleicht doch noch gerettet zu
werden, nicht gänzlich unterdrückt. Hoffnung aber ist in der "Wertperspektive" der Sterbeapostel nicht
vorgesehen"
"Es ist Aufgabe der Gesellschaft, aller rechtlichen Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Sterben zu
treffen ..."
Im Namen ungefragter anderer die Stimme erheben, sich in deren Leben einmischen und das Ganze mit einer
Forderung an den Staat koppeln. So sieht sie aus, die Politik der "Selbstbestimmung".
Über Sterbebegleitung, die Hospizbewegung und andere Einrichtungen, die das Sterben als Teil des Lebens
auffassen und die Menschen in ihren letzten Stunden nicht auch noch damit quälen, ob ihr Leben noch einen
Sinn habe und für wen, verliert das Manifest, das vorgibt, den Sinn des Lebens - die Selbstbestimmung im Tod
- zu kennen, kein Wort. Das ist kein Zufall. Wer das Leben nach dem Sinn fragt, hat die Antwort schon in die
Kanüle geschoben: den Tod.
Auf die Frage nach dem Sinn verweigert das Leben die Antwort. In diesem Sinn ist es ohne Sinn. Es gibt keine
gesellschaftlich verallgemeinerbare Grenze für das Leben; die Sinnzumessung wäre eine. Fällt die
Gesellschaft der Natur in dieser Frage in den Rücken, zwingt sie der Natur einen Sinn auf, so rächt diese sich,
in dem sie die Natur der menschlichen Gesellschaft vergiftet
Erwin Riess, Schriftsteller und Publizist, aktiv in der Behindertenbewegung, Rollstuhlfahrer. "Standard"im
August 1998!!!
Hirntod
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Der irreversible Ausfall der Hirntätigkeit wird als Hirntod bezeichnet. Die Funktionen des
Großhirns sowie des Hirnstammes sind irreversibel ausgefallen. Meist ist der Hirntod Folge einer
intrazerebralen Hirndrucksteigerung mit intrazerebralem Kreislaufstillstand, sobald der
intrakranielle Druck den Systemblutdruck überschreitet. Die Feststellung des Hirntodes gründet
sich auf dem gemeinsamen Vorliegen folgender Symptome und Einzelbefunde:
Der Patient ist komatös mit weiten reaktionslosen Pupillen, die Hirnstammreflexe sind
ausgefallen. Der Muskeltonus ist schlaff. Auch pathologische Hirntätigkeiten, wie zerebrale Anfälle
treten nicht mehr auf.
Spinale Funktionen können weiter bestehen, d.h. die Beobachtung von Fluchtreflexen,
Muskeleigenreflexen, Beugesynergismen widersprechen dem Verdacht des Vorliegens eines
Hirntodes nicht.
Die Kreislaufregulation ist ausgefallen; der Patient zeigt keine Reaktion beim
Karotisdruckversuch. Die Herzaktion kann allerdings noch längere Zeit fortbestehen.
Es besteht eine irreversible Atemlähmung.
Nullinien-EEG: Das Vorliegen eines Nullinien-EEG über einen Zeitabschnitt von mindestens 30
Minuten bei weitgehend artefaktfreier Ableitung in uni- und bipolarer Ableitung bei zum Teil
doppelter Verstärkung und einer Zeitkonstante von 2 spricht zusammen mit den anderen
erhobenen Befunden für den erfolgten Eintritt des Hirntodes.
In der Angiographie fehlt die Kontrastmittelfüllung der zerebralen Gefäße. Die DurchEührung einer
Angiographie mit Darstellung der vier hirnversorgenden Gefäße und dem Kontrastmittelstop an
der Schädelbasis ist gegenwärtig kein obligates Verfahren zum Hirntodnachweis.
Vor der Diagnosestellung des Hirntodes muß das Vorliegen einer Vergiftung, insbesondere einer
Barbituratvergiftung sowie einer Hypothermie ausgeschlossen werden.
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