Auftreten als VSR - Zürcher Handball

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Zusammenarbeit / Kommunikation SR mit
Spielakteuren (Trainer, Spieler)
VSR Kurs 23.06.2013
Antonio Ciccarese / Bertin Joss
Einleitung
Ein Trainer des Gegners hat jeden 'Fehlentscheid' lauthals kommentiert und wurde praktisch nicht abgestellt.
Es war sicher kein Nachteil für ihn, dass er dauernd gemotzt hat.
Zum Teil etwas kleinlich bei 'Emotionen' bzw. reklamieren - vielleicht einmal weghören ;-)
Somit wurde nur nach 'Ich glaube das gesehen zu haben' entschieden. Danach eine absolut übertriebene
und unberechtigte Rote Karte gegen die Bank.
…. einige der Zuschauer befanden sich wenige Meter hinter der Spielerbank.
Anweisungen an Spieler und Schiedsrichterentscheidungen wurden natürlich von diesen immer wieder hörbar
kommentiert. Das ist prinzipiell ok, aber die Nähe macht dies doch etwas unangenehm.
Arrogantes Auftreten!! Liessen sich von der Auswechselbank beeinflussen.
TOP! Die beiden sind für mich bezüglich Auftreten das Beste in der 2. Liga. (und das sage
ich, obwohl ich letzte Saison einmal vom Platz geflogen bin – bei diesen beiden!)
Leitet das Spiel souverän ohne aufzufallen!
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Grobablauf
•
5 Minuten Einführung
•
10 Minuten Gruppenarbeit
•
15-20 Minuten Präsentationen / Diskussionen
•
5-10 Minuten Präsentation Lösungsansätze SRO
Talentförderung und Schlusswort
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Ziele
•
•
•
•
SR wird sich bewusst, dass eigenes Verhalten
die Zusammenarbeit erleichtern/erschweren
kann.
SR aufzeigen, wie durch verbale und
nonverbale Kommunikation die Basis einer
angenehmen Zusammenarbeit gelegt wird.
SR darauf sensibilisieren, Emotionen
zuzulassen, sich jedoch nicht auf überflüssigen
Diskussionen einzulassen.
Lösungsansätze zu Situationen aufzeigen, um
Entscheidungen / Verhalten zu
vereinheitlichen.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Wird es heute einfach werden?
Welche Kommunikationsstrategie?
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Regeln zur Kommunikation?
Was steht in den Spielregeln betreffend
Verhalten / Kommunikation mit Bank?
Alle Beteiligten achten und respektieren sich
gegenseitig und machen ihren Einfluss zum
Wohle des Handballs geltend. Die SR sind
sich ihrer Vorbildfunktion bewusst.
ZHV-Verhaltenskodex
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Persönlichkeit
•
•
•
•
Gelassenheit ist notwendig, aber stets
Entscheidungsfreude zeigen
Kritikfähig sein und es auch zeigen
Eigene Fehler auch mal zugeben und nicht
gleich Verteidigerrolle einnehmen
Stets bemüht sein, gegenüber anderen
Spielbeteiligten sich neutral zu verhalten.
=> Strafe sollte nicht als Rache erteilt werden
bzw. vom Trainer / Spieler als solches
interpretiert werden.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Verhalten der SR
Sich bewusst sein, dass es Widerspruch gegen Dich oder
deine Entscheidung geben kann (Wahrnehmung ist subjektiv)
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Nonverbale Kommunikation
Durch verbale und nonverbale Kommunikation Akzeptanz bei
Spielern / Trainern fördern
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Gruppenarbeit
A1
C1
SR entscheidet korrekt, Trainer ist unzufrieden, sucht Augenkontakt mit dem SR und schaut ihn
fragend an.
SR entscheidet falsch, Trainer ist unzufrieden, sucht Augenkontakt mit dem SR und schaut ihn
fragend an.
SR entscheidet korrekt, Trainer ist unzufrieden.
Er sucht den Augenkontakt mit dem SR und manifestiert seine Unzufriedenheit mit langem
provokativem Kopfschütteln.
SR entscheidet falsch, Trainer ist unzufrieden.
Er sucht den Augenkontakt mit dem SR und manifestiert seine Unzufriedenheit mit langem
provokativem Kopfschütteln.
SR entscheidet korrekt, Trainer ist unzufrieden.
C2
Er wendet sich vom SR ab und spricht provokativ laut zu seinem Offiziellen / zum Tisch: „ Hast
gesehen, wir werden schon wieder benachteiligt! Schon wieder gegen uns …“
SR entscheidet falsch, Trainer ist unzufrieden.
A2
B1
B2
Er wendet sich vom SR ab und spricht provokativ laut zu seinem Offiziellen / zum Tisch: „ Hast
gesehen, wir werden schon wieder benachteiligt! Schon wieder gegen uns …“
Aus Dokument von SRO Talentförderung Saison 2013-13
Gruppenarbeit Kommunikation, Konfrontation
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Lösungsansatz A1
SR entscheidet korrekt, Trainer ist unzufrieden, sucht Augenkontakt mit dem SR und schaut ihn fragend an.
Wahrnehmung
(Wer sieht die Aktion?)
Kommunikation erfolgt auschliesslich zwischen Trainer und SR.
Die Kommunikation ist für Dritte nicht sichtbar.
Reaktion SR
(Was wird erwartet?)
Der SR sollte oder kann den Coach ignorieren.
Entscheidungsgrundlage
(Wieso / warum)
Der SR hat aufgrund seines richtigen Entscheides keine zusätzlichen
Informationen für den Trainer.
Bei einer Kommunikation mit dem Trainer besteht die Gefahr, dass er im
Anschluss an jeden Entscheid (ob richtig/falsch) stets den Kontakt mit dem
SR sucht.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Lösungsansatz A2
SR entscheidet falsch, Trainer ist unzufrieden, sucht Augenkontakt mit dem SR und schaut ihn fragend an.
Wahrnehmung
(Wer sieht die Aktion?)
Kommunikation erfolgt auschliesslich zwischen Trainer und SR.
Die Kommunikation ist für Dritte nicht sichtbar.
Reaktion SR
(Was wird erwartet?)
Der SR sollte dem Coach ein Feedback in Form einer Entschuldigung geben.
Das Feedback muss zwingend für den Trainer wahrnehmbar sein.
Bsp. kurzes «Sorry» beim Vorbeilaufen oder nonverbal
Entscheidungsgrundlage
(Wieso / warum)
Der SR hat aufgrund seines falschen Entscheides eine Information an den
Trainer.
Die Bestätigung des Fehlers ist kein Zeichen von Schwäche
Die Kommunikation an den Trainer in einer solchen Situation (auf tiefem
emotionalen Level) schafft eine gute Basis für die Kommunikation im weiteren
Spielverlauf
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Lösungsansatz B1
SR entscheidet korrekt, Trainer ist unzufrieden.
Er sucht den Augenkontakt mit dem SR und manifestiert seine Unzufriedenheit mit langem provokativem
Kopfschütteln.
Wahrnehmung
(Wer sieht die Aktion?)
Kommunikation erfolgt (zwar) zwischen Trainer und SR, jedoch ist sie für
Dritte sichtbar.
Reaktion SR
(Was wird erwartet?)
Der SR sollte den Coach ermahnen.
a)Der SR könnte den Coach auch ignorieren.
Entscheidungsgrundlage
(Wieso / warum)
Der SR hat aufgrund seines richtigen Entscheides den Trainer auf sein
falsches Verhalten aufmerksam zu machen.
a)Wird der Trainer ignoriert, besteht die Gefahr, dass er im Anschluss jeden
Entscheid (ob richtig/falsch), für alle sichtbar mit Bewegungen kommentiert
und somit das Umfeld dazu animiert, SR-Entscheidungen auch zu
kommentieren.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Ermahnung erwünscht
Kommunikation für alle sichtbar => Trainer sollte
ermahnt werden.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Lösungsansatz B2
SR entscheidet falsch, Trainer ist unzufrieden.
Er sucht den Augenkontakt mit dem SR und manifestiert seine Unzufriedenheit mit langem provokativem
Kopfschütteln.
Wahrnehmung
(Wer sieht die Aktion?)
Reaktion SR
(Was wird erwartet?)
Kommunikation erfolgt (zwar) zwischen Trainer und SR, jedoch ist sie für Dritte
sichtbar.
Der SR sollte dem Trainer ein Feedback in Form einer Entschuldigung geben.
Das Feedback sollte für Trainer und Dritte wahrnehmbar sein.
Bsp. kurze Geste unterstützt mit «Sorry»
b)Sollte der Trainer die Entschuldigung nicht akzeptieren und weiterhin sichtbar
kommunizieren, ist er zu verwarnen (beim Paar wenn möglich durch SR-Partner).
Entscheidungsgrundlage
(Wieso / warum)
Der SR hat aufgrund seines falschen Entscheides eine Information an den
Trainer
Die Bestätigung des Fehlers ist kein Zeichen von Schwäche
Die Kommunikation an den Trainer kann Basis für die Kommunikation im
weiteren Spielverlauf sein
b)Der SR hat sich entschuldigt, aber trotzdem verhält sich der Trainer weiter
nicht korrekt. Wird der Trainer ignoriert, besteht die Gefahr, dass er im
Anschluss jeden Entscheid (ob richtig/falsch), für alle sichtbar mit Bewegungen
kommentiert und somit das Umfeld dazu animiert, SR-Entscheidungen auch
zu kommentieren.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Grenze definieren
SR könnte Trainer ignorieren => Ermahnung legt Grenze fest!
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Lösungsansatz C1
SR entscheidet korrekt, Trainer ist unzufrieden.
Er wendet sich vom SR ab und spricht provokativ laut zu seinem Offiziellen / zum Tisch: „ Hast gesehen, wir
werden schon wieder benachteiligt! Schon wieder gegen uns …“
Wahrnehmung
(Wer sieht die Aktion?)
Kommunikation erfolgt zwischen Trainer und Bank über einen SR-Entscheid.
Die Kommunikation ist für Dritte hör- und sichtbar.
Reaktion SR
(Was wird erwartet?)
Der SR sollte den Coach verwarnen.
Entscheidungsgrundlage
(Wieso / warum)
Der SR hat aufgrund seines richtigen Entscheides den Trainer für sein
falsches (und übertriebenes) Verhalten zu bestrafen.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Unzufriedenheit bestrafen
Kommunikation für alle sichtbar => Trainer wird ermahnt.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Übertriebenes Verhalten
Trainer zum Team, aber Kommunikation für alle sichtbar => Trainer / Spieler wird
bestraft!
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Lösungsansatz C2
SR entscheidet falsch, Trainer ist unzufrieden.
Er wendet sich vom SR ab und spricht provokativ laut zu seinem Offiziellen / zum Tisch: „ Hast gesehen, wir
werden schon wieder benachteiligt! Schon wieder gegen uns …“
Wahrnehmung
(Wer sieht die Aktion?)
Reaktion SR
(Was wird erwartet?)
Entscheidungsgrundlage
(Wieso / warum)
Kommunikation erfolgt direkt zwischen Trainer und Bank über einen SREntscheid.
=> Indirekt zwischen Trainer und SR
Die Kommunikation ist für Dritte hör- und sichtbar.
Der SR sollte dem Trainer ein Feedback in Form einer Entschuldigung geben
und müssen ihn gleichzeitig verwarnen.
Das Feedback als Zeichen, dass er Recht hat, sich jedoch so nicht aufzuführen hat =
Strafe.
c)Sollte der Trainer die Entschuldigung nicht akzeptieren und weiterhin sichtbar
kommunizieren, ist er mit 2 Minuten zu bestrafen (beim Paar wenn möglich durch SRPartner).
Der SR hat aufgrund seines falschen Entscheides eine Information an den Trainer
Die Bestätigung des Fehlers ist kein Zeichen von Schwäche
Trainer ist zu beruhigen, damit man im weiteren Spielverlauf einigermassen
normal kommunizieren kann
c)Der SR hat sich entschuldigt, aber trotzdem verhält sich der Trainer weiter nicht
korrekt. Wird der Trainer ignoriert, besteht die Gefahr, dass er im Anschluss jeden
Entscheid (ob richtig/falsch), für alle sichtbar mit Bewegungen kommentiert und
somit das Umfeld dazu animiert, SR-Entscheidungen auch zu kommentieren.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Akzeptanz herstellen
Trainer akzeptiert Erklärung nicht => Partner bestraft ihn!
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Zusammenfassung
1.
Grundsätzlich gibt es viele Lösungsansätze, wie Bankverhalten zu ahnden ist.

2.
Ist ein Delegierter vorhanden, soll er Bank übernehmen. SR schreitet erst ein, wenn
Bankverhalten eine direkte negative Auswirkung auf das Spielgeschehen hat.



3.
Vor dem Spiel sich eine Bankstrategie ausdenken / festlegen. Bei Paar-SR eine
mögliche Aufgabenverteilung überlegen und Rollen verteilen.
Wenn Spielgeschehen unmittelbar tangiert, zwingend reagieren. Jedoch
Fingerspitzengefühl zeigen!
SR entscheidet , wann mit Trainer/Spieler kommuniziert wird.
Bei abschätziger Gestik, welche das ganze Umfeld mitbekommt, wird nicht mehr
kommuniziert. Unanständige Wortwahl / abschätzige Gestik => Strafen
Nach Spielschluss Bereitschaft für ein konstruktives Gespräch zeigen.
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
Fragen
?
Zürcher Handball-Verband
23.06.2013
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