Ludwig Tieck (1773-1853) Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773-1798) Albrecht Dürer, Selbstbildnis im Pelzrock, 1500 Lukas van Leyden, Heilige Familie, Kupferstich, ca. 1508 Albrecht Dürer, Der heilige Hieronymus im Gehäus, 1514 Albrecht Dürer, Der heilige Eustachius, 1501 Raffael, Amor und Psyche, Fresko, Villa Farnesina, 1512 Quentin Massys (~1466-1530) Albrecht Dürer, Selbstbildnis im Pelzrock, 1500 Giorgio Vasari, Lebensbeschreibungen, 1550 Wenn du auf der Harfe musizierst und mit den Fingern die Töne suchst, die mit deinen Phantasien verbrüdert sind, so daß beide sich gegenseitig erkennen und nun Töne und Phantasie in der Umarmung gleichsam entzückt immer höher, immer mehr himmelwärts jauchzen, so hast du mir schon oft gesagt, daß die Musik die erste, die unmittelbarste, die kühnste von allen Künsten sei, daß sie einzig das Herz habe, das auszusprechen, was man ihr anvertraut, da die übrigen ihren Auftrag immer nur halb ausrichten und das beste verschweigen: ich habe dir so oft recht geben müssen, aber, mein Freund, ich glaube darum doch, daß sich Musik, Poesie und Malerei oft die Hand bieten, ja daß sie oft ein und dasselbe auf ihren Wegen ausrichten können. (281) Es ist etwas Köstliches, Unbezahlbares, Göttliches, daß ein Maler, was er in der Natur nur Reizendes findet, was seine Imagination nur veredeln und vollenden kann, uns nicht in Gleichnissen, in Tönen, in Erinnerungen oder Nachahmungen aufbewahrt, sondern es auf die kräftigste und fertigste Weise selber hinstellt und gibt. Darum ist auch in dieser Hinsicht die Malerei die erste und vollendeteste Kunst, das Geheimnis der Farben ist anbetungswürdig. (369) Himmelblau, Hellbegrünte Frühlingsau, Lerchenlieder, Zur Erde nieder. Frisches Blut, Zur Liebe Mut; Beim Gesang Hüpfende Schäfchen auf Bergeshang. „Schalmeiklang“, 163 Hörst! Wie spricht der Wald dir zu, Baumgesang, Wellenklang: Komm und finde hier die Ruh’. Ruhe aus in dem Gedanken, Daß sie dich ja wiederliebt, Sie, wie alle Zweige schwanken, Echo Töne wiedergibt. „Waldhornsmelodie“, 166 Nur das Niedrige versteht der Pöbel, nur das Verächtliche wird von ihm geachtet. […] was drückst du mit dem Wort Nutzen aus? Muß denn alles auf Essen, trinken und Kleidung hinauslaufen? […] Das wahrhaft Hohe darf und kann nicht nützen; dieses Nützlichsein ist seiner göttlichen Natur ganz fremd. […] So halte ich die Kunst für ein Unterpfand unserer Unsterblichkeit, für ein geheimes Zeichen, an dem die ewigen Geister sich wunderbarlich erkennen […]. (177) Der Anblick war schön; die Felsen standen schwarz umher, Schlacken lagen aufgehäuft, dazwischen einzelne grüne Gesträuche, fast unkenntlich in der Finsternis. Vom Feuer und dem funkenden Eisen war die offene Hütte erhellt, die hämmernden Arbeiter, ihre Bewegungen, alles glich bewegten Schatten, die von dem hellglühenden Erzklumpen angeschienen wurden. Hinten war der wildbewachsene Berg so eben sichtbar, auf dem alte Ruinen auf der Spitze vom aufgehenden Monde schon beschimmert waren: gegenüber waren noch einige leichte Streifen des Abendrots am Himmel. Bolz rief aus: „Seht den schönen, bezaubernden Anblick!“ (341) Adolph von Menzel (1815-1905), Eisenwalzwerk, 1875 ‚Alle Kunst ist allegorisch‘, sagte der Maler, ‚[…] Was kann der Mensch darstellen, einzig und für sich bestehend, abgesondert und ewig geschieden von der übrigen Welt, wie wir die Gegenstände vor uns sehn? Die Kunst soll es auch nicht: wir fügen zusammen, wir suchen dem einzelnen einen allgemeinen Sinn aufzuheften, und so entsteht die Allegorie. […]‘ (257f.) Michelangelo, Das Jüngste Gericht, Sixtinische Kapelle, 1541 Friedrich Overbeck, Triumph der Religion in den Künsten, 1840 Philipp Otto Runge, Der Morgen, 1808