Lebensqualität in der Palliativmedizin Univ. Doz. Dr. Rudolf Likar

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ZISOP - Zentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie,
Onkologie und Palliativmedizin, Center of excellence
Lebensqualität in der Palliativmedizin
Univ. Doz. Dr. Rudolf Likar
Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
LKH Klagenfurt
Interdisziplinäre Schmerzklinik und Palliativmedizin
ZISOP - Zentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie,
Onkologie und Palliativmedizin, Center of excellence
Definition 1 - WHO
 Palliativmedizin bedeutet aktive und
ganzheitliche Behandlung von Patienten, die an
einer fortschreitenden Erkrankung mit einer
begrenzten Lebenserwartung leiden. Hierbei
besitzt die Beherrschung von
Krankheitsbeschwerden und die
psychologische, soziale und auch
seelsorgerische Betreuung höchste Priorität.
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Definition 2 - WHO 2002
 Palliativmedizin ist auch ein Ansatz zur
Verbesserung der Lebensqualität vom Patienten
und ihren Angehörigen, die mit Problemen
konfrontiert sind, die mit einer
lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen,
und zwar durch Vorbeugen und Linderung von
Leiden, durch frühzeitiges Erkennen,
Einschätzung und Behandlung von Schmerzen
sowie anderen belastenden Beschwerden,
körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.
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Lebensqualität des Tumorpatienten
Definition der WHO
Gesundheit ist nicht nur das Fehlen von Krankheit,
sondern auch ein „Zustand von körperlichem,
seelischem und sozialem Wohlbefinden“.
Definition nach Calman (Calman*s gap)
„Lebensqualität wird bestimmt durch die Differenz
zwischen den Erwartungen eines Menschen und der
tatsächlich vorhandenen Realität“.
Calman KC (1984), J. Med. Ethics; 10:124-127
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Lebensqualität des Tumorpatienten
Systematik der Lebensqualitätsinstrumente
Karnofsky-Index
100 Normale Aktivität, keine Beschwer- 50 Ständige Unterstützung und
den, kein Hinweis für Tumorleiden
Pflege, häufige ärztliche Hilfe
notwendig
90 Geringfügig verminderte Aktivität 40 Überwiegend bettlägrig,
und Belastbarkeit
spezielle Hilfe notwendig
80 Normale Aktivität nur mit Anstren- 30 Dauernd bettlägrig, geschulte
gung, deutl. Verringerte Aktivität
Pflegekraft notwendig
70 Unfähigkeit zu normaler Aktivität, 20 Schwerkrank, Hospitalisierung,
versorgt sich aber selber
aktive supportive Therapie
60 Gelegentliche Hilfe erforderlich
10 Moribund
versorgt sich noch weitgehend
selbst
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Lebensqualität des Tumorpatienten
Bestandteile des EORTC QLQ-C30
Körperliche Funktionsfähigkeit
Rollenfunktion
Psychische und kognitive Funktionsfähigkeit
Soziale Funktionsfähigkeit
Generelle Gesundheits- und
Lebensqualitätsbeurteilung
 Finanzielle Situation
 Krankheits- und therapiebezogene Symptome





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Lebensqualität des Tumorpatienten
lebensqualitätsmindernde Faktoren bei Tumorpatienten
Physische Faktoren
 Verlust der körperlichen Integrität
 Belastende Begleitsymptome durch Erkrankung
und Therapie
 Körperliche Schwäche
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Lebensqualität des Tumorpatienten
lebensqualitätsmindernde Faktoren bei Tumorpatienten
Psychische Faktoren
 Angst (vor Schmerzen, Tod, Abhängigkeit)
 Depression
 Aversiv erlebte Therapieformen
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Lebensqualität des Tumorpatienten
Ich lernte, die Krankheit als einen Teil meiner
Person zu akzeptieren,
meine körperliche Reduziertheit nicht als
eine Minderung meiner
Person zu erleben. Mehr und mehr wurde
meine Krankheit zu einem
Stadium des persönlichen Lernens und Wachsens, zu
einer Reise zu
mir selbst, zu neuen Erfahrungen und Erkenntnissen.
Anne Marie Tausch (1981) in: Gespräche gegen die Angst. Rowohlt, Reinbeck
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Kärntner Tumorschmerzpatientenbefragung







3272 Fragebogen ausgewertet
674 ausgefüllt (35,5 %)
487 alle Details (25,7 %)
Lebensqualität EORTC
Globaler Gesundheitsstatus
Schmerzdauer, Schmerzstärke
Analgetikaverbrauch
- 51,2 % Angst vor Morphin
- 72,3 % glauben Morphin macht süchtig
H.Janig,R.Likar Der Schmerz 2003
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Tab. 1: Demographische Merkmale der Stichprobe
(n = 667)
Alter (Jahre)
Geschlecht (Prozent)
Erkrankungsdauer (Monate)
Schmerzdauer
(Monate)
Derzeitige Schmerzstärke
(VAS)
63,9 ± 14,3
35,5 m 64,5 w
67 ± 12,8
54,5 - 7,4
39,2 ± 21,1
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Quality of Life and Correlations
Age
Time since diagnosis
Pain intensity
Physical
functioning
Role
functioning
Emotional
functioning
Cognitive
functioning
Social
functioning
Global Health
Status
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Menschenwürdiges Sterben
Was bedeutet für Sie ein "menschenwürdiges Sterben"?
96,3%
100%
90%
89,1%
88,4%
84,7%
80%
Anteil in %
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Lebensbegleitung
bis zum Schluss
Schmerzfreiheit
Offenheit von
Ärzten/
Pflegepersonal/
Anghörigen
Sterben im Kreis
von Menschen,
die Sie kennen
n=458
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Umgang mit dem Tod (1)
Haben Sie Ängste, wenn Sie an
den Tod, an Ihr Sterben denken?
20%
Würden Sie gerne mit jemandem über Tod und Sterben
sprechen?
Mit wem würden Sie gerne
über Tod und Sterben Sprechen?
18,0%
Familie
78,9%
18%
16%
Anteil in %
14%
12%
ja
32,1%
nein
67,9%
9,8%
10%
Freunde
56,5%
Ärzte/
Pflegepersonen
57,8%
8%
6%
4%
Geistliche
55,1%
2%
0%
männlich
andere Personen
2,0%
weiblich
Antwort: ja
n=455
n=458
Basis = ja; n=147
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Umgang mit dem Tod
Inwieweit haben Sie sich auf Ihr Sterben vorbereitet?
100%
100%90%
95,4%
Wo würden Sie Ihren letzten Lebensabschnitt gerne verbringen?
80,8%
80%70%
70%60%
Anteil in %
Anteil in %
90%80%
60%50%
50%
40%
40%
30%
30%
20%
20%
10%10%
45,1%
53,5%
44,9%
27,0%
4,4%
4,2%
19,9%
9,3%
13,7%
9,7%
0% 0%
Testament
PatientenZu Hause
Nur im Kreis
Im Kreis der
gemacht
der Familieverfügung
Familie mit
hinterlegt
ambulanter
Palliativbetreuuung
Beerdigung
Keine dieser
ImSterbeKreis der
Im
Im Pflegeheim
Im Hospiz
begleitung
organisiert
Maßnahmen
Familie mit Krankenhaus
organisiert
Hospiz-
begleitung
n=452
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Klassifizierung
„Beim unheilbar Krebskranken, dessen
Dasein von chronischen Schmerzen
überschattet ist, geht es nicht mehr darum,
dem begrenzten Leben Zeit hinzuzugeben,
sondern alles daran zu setzen, der
begrenzten Zeit Leben zu geben.“
in Anlehnung an C. Saunders
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Lebensqualität und Schmerz
Eine adäquate Schmerztherapie verbessert die Lebensqualität!
Lebensqualität kann nicht von anderen, sondern nur vom
Kranken selbst, als eine für sein individuelles Leben
wichtige Qualität erlebt werden !
Zur Lebensqualität des Schmerzpatienten gehört neben
einer suffizienten Schmerztherapie (Messung,
Qualifizierung und Quantifizierung) auch die Kontrolle
der krankheits- und therapiebedingten
Behinderungen, Beschwerden und Nebenwirkungen.
PALLIATIVMEDIZIN IST EINE EINDEUTIGE ABSAGE AN DIE AKTIVE
STERBEHILFE !
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LEBENSQUALITÄT
Autonomie des Menschen
Würde des Menschen
Soziale Integration
INDIVIDUELLE VORSTELLUNGEN
UND WÜNSCHE AKZEPTIEREN !
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Belastende Begleitsymptome bei
Tumorpatienten
Übelkeit
Obstipation
Erbrechen
Schmerz
Dyspnoe
Tumorgeruch
Angst
Schwitzen
Magenbeschwerden
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Randomisierte kontrollierte Studien
(= goldene Standard )
Metanalysen – Evidence based
Kriterien ( NNT, NNH )
Guidelines
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EVIDENCE
Qualitätskriterien
I Starke Evidence von mindestens einen systematischen
Review von mehreren randomisierten, kontrollierten Studien
mit gutem Design
II Starke Evidence von mindestens einer randomisierten,
kontrollierten Studie mit gutem Design und einer
entsprechenden Anzahl von (Patienten)
III Evidence von Studien ohne Randomisierung mit gutem
Design, eine Therapieform, pre-post, Kohortenstudie, oder
Matched Fall-Studien
IV Evidence von nicht experimentellen Studien mit gutem
Design (mehr als 1 Zentrum oder Forschungsgruppe)
V Meinungen von anerkannten Autoritäten – zugrunde liegend
– klinische Evidence, beschreibende Studien oder Berichte
von Experten Komitees.
Field D et al, Researching palliative Care. Open University Press Buckingham– Philadelphia (2001)
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Einteilung nach Ablauf der Studie
Beobachtungsstudien (prospektiv oder retrospektiv)
Kohortenstudie
Case/Control, Matched Pair
Querschnittstudie
Anwendungs-Beobachtung
Experimentelle Studien (prospektive/longitudinal)
Randomisierte kontrollierte Studie (parallel/crossover)
(„Gold Standard“)
Kontrollierte Studie
Crossover-Studie
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Vorteile randomisierter kontrollierter
Studien
Die randomisierte kontrollierte Studie ist eine experimentelle Studie.
Ziel ist der Nachweis kausalen Zusammenhangs zwischen
Intervention
(Studientherapie) und gewählter Zielvariablen (Outcome measure).
•
•
•
•
Die Analyse verläuft kontrolliert, d.h. die Behandlungsgruppe wird
unmittelbar mit einer Kontrollgruppe verglichen.
Die Therapiegruppen weisen bezüglich relevanter
Begleitparameter keine systematischen Abweichungen
voneinander auf (Strukturgleichheit).
Die Erfassung der Studiendaten erfolgt unter vergleichbaren
Bedingungen und mit denselben Methoden
(Beobachtungsgleichheit).
Verblindung (bzw. Doppel-Verblindung) schließt den Einfluss von
Erwartungshaltungen von Patient (und Behandler) auf das
Therapieergebnis aus.
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Crossover Design
Vorteile
Nachteile
• Gesamtbeurteilung bezgl.
Zufriedenheit mit der
neuen Intervention von
Patienten und Untersucher
• Beste Beurteilung des
Gesamtkomplex und der
verschiedenen Effekte der
neuen Intervention (Verum
versus Placebo) – gleicher
Patient
• Information kurzzeitige
Effekte
• Statistische Power höher
• Risiko Patient/Untersucher
erkennt die
Medikamenten-phase
(sedierender Effekt – hohe
NW)
• Risiko – Status des
Patienten verändert – vor
Ende
• Vermissen von LangzeitWirkungen
• Carry-Over Effekt
Mazzocata et al. Clinical research in palliative care: choice of trial design. Palliative Medicine,
2001; 15: 261-264
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Parallel Design
Vorteile
Nachteile
• Untersuchung Agens mit
langer Latenz, maximalen
Effekt und langwirkenden
Effekt
• Risiko  Patient und Untersucher die Medikamentenphase (Sedierung/hoher
NW) erkennt
• Langzeiteffekte
• Einfaches Design
• Schwierigkeiten – identische
Parallel-Gruppen
• Statistische Power  als
Crossover Design
• Vermissen Kurzzeitwirkung
• Schwierigkeiten minimale
Verschlechterung kognitiver
Status/Sedierung zu
erkennen
• Verlust der
Gesamtbeurteilung bezgl.
Zufriedenheit der neuen
Intervention von Patient und
Untersucher
Mazzocata et al. Clinical research in palliative care:
choice of trial design. Palliative Medicine,2001; 15: 261-264
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Probleme bei Studien in der Palliativmedizin
Schwere der Krankheit
Coexistierende Symptome :
Schwäche
Schmerzen
Constipation
Dyspnoe
Appetitlosigkeit
Übelkeit
Sedation-Verwirrung
90%
76%
65%
12%
85%
68%
60%
Textbook of Palliative medicine (Oxford University Press 1998)
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Probleme bei Studien in der Palliativmedizin
Ethische Probleme – schwerkranke Patienten
Cognitive Beeinträchtigung – Komplikation – fortgeschrittenes
Carcinom (Auftreten mehrere Wochen vorm Tod)– Non Compliance
Bruera E. et al. Cognitive failure in patients with terminal cancer: a prospective
study. J Pain Symptom Management, 1992; 7: 192-95.
Patientenaufklärung – Einverständnis
Patienten wollen keine Reflexion (Erkrankung/Tod)
Mazzocata et al. Clinical research in palliative care: patient, populations,
symptoms, interventions and endpoints. Palliative Medicine, 2001; 15: 163-168.
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Probleme bei Studien in der Palliativmedizin
Unterschiedlicher Grad der Aufklärung (Multicenter Studie)
Soziokulturelle Einflüsse
In Spanien 32% informiert im fortgeschrittenen
Carcinomstadium über Krankheit.
Centeno-Cortes C. et al. Questioning diagnosis disclosure in terminal cancer
patients: a prospektive study evaluating patient‘s responses. Palliative
Medicine (1994); 8: 39-44.
In Ireland die meisten Patienten über die Krankheit informiert.
Coughlan MC. et al. Knowledge of diagnosis, treatment and its side-effects in
patients receiving chemotherapy for cancer. European Journal for Cancer Care
(1993); 2: 66-71
Problem Parallel-Gruppen – Patienten die Therapie nicht bekommt.
Warteliste.
Whinney I. et al. Evaluation of a palliative care service: problems and pitfalls. BMJ
(1994); 309: 340-2.
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Anforderungen an Studien mit Verum und
Kontrollgruppen
•
•
•
•
Sie müssen sich unterscheiden
Medizinisch und ethisch gerechtfertigt
Ethische Grundlage für die Behandlung
Behandlung muss mit den Anforderungen des
Therapiekonzept übereinstimmen
• Behandlung muss für die Studienpatienten und die
Ärzte (Untersucher) annehmbar sein
• Benefit das Risiko überwiegen
• Methode der Behandlung – kompatibel mit dem
Studiendesign – ähnlich zur realen Praxis
Abu-Saad H. Evidence based palliative care. Across the life Span. Blackwell Science
2001.
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Deathrattle – Einsetzen des Todes
Definition:
Eine geräuschvolle Respiration in den
letzten Stunden oder Tagen des Lebens.
Patienten im wachen oder tief
bewusstseinsgetrübten Zustand, die
unfähig sind Speichel reflektorisch zu
schlucken oder Schleim von der Trachea
abzuhusten.
Verursacht durch eine lockere Obstruktion
in den Luftwegen oder Glottisbereich.
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Deathrattle – Häufigkeit
56-92% der sterbenden Patienten
bekommen Todesrasseln.
Power Ir Med J 1992, 85: 92-95
Lichter J Palliat Care 1990, 6: 7-15
Ellershaw JPSM 1995, 10: 192
Kaye A to Z of hospice and pall med 1992, 38
Das häufigste Symptom.
Saunders, Textbook of Pain, 1994, 861-868
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Deathrattle – Therapie
Information der Angehörigen
Lagerung des Patienten
Absaugen?
Dehydrierung?
Opioide
Anticholinergika
Scopolamin (Hyoscin-Hydrobromid)
Buscopan (HyoscinButylbromid
Robinul
(Gylcopyrrolat)
Atropinsulfat
Morita t et al. Risk factors for death rattle in terminally ill cancer patients, a
prospective exploratory study. Palliative Medicine 2000 : 14: 19-23
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Klinische Wirkung von ScopolaminHydrobromicum bei terminalen Rasseln
(randomisierte, doppelblind,
placebokontrollierte Studie)
R.Likar, M.Molnar, E.Rupacher, W.Pipam, J.Deutsch, M.Mörtl,
J.Baumgartner, N.Grießinger, R.Sittl; Z Palliativmed 2002 3:15-19
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Einschlusskriterien:
- Bewusstseinseingetrübte terminale Tumorpatienten mit
einer absehbaren Lebenserwartung von Stunden bis
weniger als drei Tagen
- Mit vermehrter Schleimbildung des oberen
Respirationstraktes
- Verlust des Schluckreflexes bzw. Hustenreflexes
- Terminale Rasseln Typ I
Ausschlusskriterien:
- Patienten bei klarem Bewusstsein
- Lebenserwartung von über drei Tagen.
- Gaben von anderen Parasympatikolytika
Poweranalyse:
Verbesserung des Scores mehr als 1.5 Punkte bei einer
Signifikanz von 5% und einer Power von 90% n= 15
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Gruppe A:
Scopolamin-Hydrobromicum 0,5 mg i.v./s.c. alle 4
Stunden, innerhalb der ersten 12 Stunden.
Gruppe B:
Physiologische Kochsalzlösung i.v./s.c., alle 4
Stunden, innerhalb der ersten 12 Stunden.
Nach 12 Stunden erhält Gruppe A und B ScopolaminHydrobromicum 0,5 mg i.v./s.c. bis zum Eintreten des
Todes.
Die Gabe von Opioiden, Nicht-Opioid-Analgetika und
Sedativa wurde dokumentiert.
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Schlussfolgerung:
Scopolamin-Hydrobromicum in dieser
Dosierung führt nicht zur Verringerung des
Todesrasseln.
Vermehrtes Auftreten von Nebenwirkungen
wie Unruhe, Schmerzäußerung.
Scopolamin-Hydrobromicum in dieser
Dosierung kein ideales Therapeutikum für
Typ I des terminalen Rasselns.
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Kritikpunkte – eigene Studie von Reviewer
Palliative Medicine
• Interraterreliabilität
• Studie ist zu klein (quantitativ)
• Überlebenszeit zu kurz (nur 11 von 31 Pat.
lebten länger als 12 Stunden)
• Ethik-Diskussion – sterbende –
bewusstlose Patienten
• Scoring (warum Unterschied größer 1)
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Therapie terminalen Rasseln-Review
Effektivität antimuscarinerger Medikamente 48% - 92% in
Beobachtungsstudien.
Einzeldosis s.c. (Hyoscin-Hydrobromid, Hyoscin-Butylbromid,
Glycopyrronium)
Besserung 35-54% - kein statistischer Unterschied.
Hughes A. et al Audit of three anti-muscarinic drugs for managing retained secretions.
Palliat Med 2000; 14: 221-22.
Clinical guidelines: basierend auf Einzeldosisuntersuchungen
1)
2)
3)
4)
Hyoscin-Hydrobromid 400 µg s.c. (1,2-2 mg kontinuierlich s.c. über 24
h) Effekt zw. 5-8 h.
Glycopyrronium 200 µg s.c. (400 µg – schnellerer Effekt)
kontinuierlich s.c. (1,2-2 mg über 24 h) Effekt zw. 5-8 h.
Hyoscin-Butylbromid 20 mg s.c. (Effekt 1 h) 400 mg über 24 h.
Atropin nicht empfohlen
Bennett M. et al. Using anti-muscarinic drugs in the management of death rattle: evidence based
guidelines for palliative care. Palliative Medicine 2002; 16: 369-374.
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Forschungsempfehlungen:
Besseres Verständnis über Pathophysiology von
terminalen Rasseln.
Effektivitätsvergleich verschiedener
antimuscarinerger Medikamente.
Untersuchen der Rolle des Absaugens beim
terminalen Rasseln.
Bennett M. et al. Using anti-muscarinic drugs in the management of death
rattle: evidence based guidelines for palliative care. Palliative Medicine 2002;
16: 369-374.
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Zusammenfassung
Randomisierte kontrollierte Studien
(goldene Standard)
 Therapiestrategien (Effektivität, NW)
 Lebensqualität
 Systeme bewerten (Palliative care/ Hospice care)
 Ökonomische Aspekte des Gesundheitssystems
Evidence based Kriterien (Metanalysen)
Guidelines
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 Palliativmedizin ist auch ein Ansatz zur
Verbesserung der Lebensqualität vom Patienten
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konfrontiert sind, die mit einer
lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen,
und zwar durch Vorbeugen und Linderung von
Leiden, durch frühzeitiges Erkennen,
Einschätzung und Behandlung von Schmerzen
sowie anderen belastenden Beschwerden,
körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.
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Lebensqualität
Schmerz
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