PPT - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Medien des Mittelalters, Methoden der Moderne:
Aktuelle Kooperationen zur
Rekonstruktion, Erforschung,
Katalogisierung und Erhaltung
niedersächsischer Klosterbibliotheken in der Herzog
August Bibliothek Wolfenbüttel
Almuth Corbach, Britta-Juliane Kruse, Bertram Lesser
Teil 1:
Rekonstruktion und Erforschung niedersächsischer
Klosterbibliotheken des späten Mittelalters
• Buchkultur und Bildungsstand der Augustinerchorfrauen in den
Stiften Steterburg, Heiningen und Dorstadt
PD Dr. Britta-Juliane Kruse / Kerstin Schnabel, M.A.
• Niedersächsische Stifts- und Klosterbibliotheken in der
Reformzeit (15./16. Jh.) – Georgenberg
Jochen Krampe, M.A.
• Die Bibliothek(en) des Zisterzienserinnenklosters Wöltingerode
Jessica Kreutz, AdL
• Die Klosterpolitik der Fürsten in Niedersachsen (15.Jh.)
Ulrike Matzke, M.A.
http://www.hab.de/forschung/projekte/klosterbibliotheken.htm
Kooperationsprojekt der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
und des Zentrums für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung der
Georg-August-Universität Göttingen
Kooperationsprojekt ‚Klosterbibliotheken‘
Herzog August Bibliothek
Zentrum für Mittelalter- und
Frühneuzeitforschung der
Universität Göttingen
Lage der Klöster und Stifte
© Femke Prinsen
Entwicklung des Buchbestands
nach 2,5 Jahren Laufzeit des
Forschungsprojekts
‚Klosterbibliotheken‘
Steterburg, Heiningen, Dorstadt
120
100
80
Handschriften
Druckschriften
60
40
20
0
2008
2011
Bestandserschließung
Institutio sanctimonialium
Aquisgranensis,
Cod. Guelf. 877 Helmst., um 1140
Mediale Zusammensetzung der
Buchbestände aus den drei
untersuchten Klöstern
Kloster
Handschriften
2008
Handschriften 2011
Drucke
2011
Mischbände 2011
Steterburg
34
44
29
2
Heiningen
34
43
16
-
Dorstadt
19
20
5
1
Insgesamt
87
107
50
3
20
50
3
Gesamtzahl der
zusätzlich zu
erforschenden
Bücher
Wissensspeicher
Ausgewählte Steterburger Bücher
Mischbände
Gedrucktes Windesheimer Brevier mit handschriftlicher Ergänzung
Stiftungspraxis
Bücher aus dem
Vorbesitz des
Elerus Swarten
Erwähnung seiner
Stiftung in der
‚Heininger Chronik‘
Buchtransfer – Buchbesitz
Vorbesitzeintrag Tile von Sesens † 1551
Gemeinsamer Besitzeintrag
Steterburger Konventualinnen
Bildnis einer Stifterin,
Lucas Cranach d. Ä. um 1508
Inventar der
Steterburger
Bücher von 1572
Der Auftraggeber:
Herzog Julius von
BraunschweigLüneburg
Wissenszuwachs durch die Auswertung von Inventaren
Seit 2008 konnten drei zuvor unbekannte historische Inventare
gefunden werden:
• Das älteste Verzeichnis der Steterburger
Bücher, um 1316 (Edition K. Schnabel)
• Das Inventar der Steterburger Bücher von
1572 (Edition B.-J. Kruse)
• Das Inventar des Steterburger
Kirchenschatzes von 1572 (Edition B.-J.
Kruse)
• Das Inventar des Wöltingeroder
Kirchenschatzes von 1572 mit Hinweis auf
vorhandene Bücher (Edition J. Kreutz)
Historische
Schatzforschung
– Relikte der
materiellen Kultur
in den Klöstern
Bekleidetes Christkind aus
Rostock, Mechelen, um
1500
Querbezüge zwischen dem Inventar der Steterburger
Bücher und erhaltenen Exemplaren
Vordereinband des ‚Rosenkrantz Marie‘,
H: S 464 2° Helmst.
Nr. 32: Rosenkranz deudsch in braun
Ledder und bretter gebunden
‚Rosenkrantz Marie‘, Ulrich Pinder,
Hans Schäufelein, Nürnberg 1505
Rapiarien: Gemeinschaftswerke vieler Hände
Cod. Guelf. 1172 Helmst., fol. 16v, 69v, 71v
Materialität - Exklusivität
Einband des Heininger Evangeliars, Niedersachsen,
2. Hälfte 13. Jh., Pierpont Morgan Library, New York
Relikte aus dem klösterlichen Alltag
Hl. Veronika „Vera ikon“
Historische Lesezeichen
Interdisziplinäre wissenschaftliche Vernetzung
Cod. Guelf. 1299.2 Helmst., fol. 176v/177r
Cod. Guelf. 617 Helmst.
Teil 2:
Neukatalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter
Handschriften
Die Codices Helmstadienses – Übersicht
• Der Bestand umfasst derzeit 1431 Signaturnummern in
1569 kodikologischen Einheiten, davon sind 1017
mittelalterliche Handschriften Gegenstand des Projektes.
• 31 ehemalige Helmstedter Handschriften befinden sich in
den übrigen Fonds der HAB,
• 16 weitere werde heute in anderen Bibliotheken
aufbewahrt,
• 30 Handschriften gelten als verloren.
Neukatalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter
Handschriften
• 1. Projektphase 2002–2007: Tiefenerschließung der
mittelalterlichen Handschriften aus dem Signaturenbereich
Cod. Guelf. 1 Helmst. – 276 Helmst. (Dr. Helmar Härtel, Dr.
Christian Heitzmann und Dr. Dieter Merzbacher)
• 2. Projektphase seit 2008: Tiefenerschließung der
mittelalterlichen Handschriften aus dem Signaturenbereich
Cod. Guelf. 277 Helmst. – 450 Helmst. (Dr. Bertram Lesser)
• Projektseite
http://www.hab.de/forschung/projekte/helmstedterhss.htm
• Liste der bisher erstellten Katalogisate:
http://www.hab.de/bibliothek/wdb/helmstedterhss/index.htm
Katalogisierung
Institutio sanctimonialium Aquisgranensi
s,
Cod. Guelf. 877 Helmst., um 1140,
Einband, 1r
Katalogisierung – Rekonstruktion Mischbände
Theologische Sammelhandschrift, Benediktinerkloster Clus, 1448. Cod. Guelf. 373 Helmst.
Katalogisierung – Rekonstruktion Mischbände
Christoph Schrader:
Catalogus codicum Helmstadiensium, 1644
Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 6v
Katalogisierung – Rekonstruktion Mischbände
GW M22591: Meditationes passionis Christi, Lübeck, um 1475, HAB, E 392 2° Helmst.
Katalogisierung – Rekonstruktion Mischbände
Rekonstruktion: GW M22591, 18r, und Cod. Guelf. 373 Helmst., 1r = 19r
Katalogisat Cod. Guelf. 368 Helmst. – Screenshot xml-Datei
Katalogisierung
Robertus Holcot:
Postilla super librum Sapientiae
Cod. Guelf. 368 Helmst., 1443
Katalogisierung
Robertus Holcot:
Postilla super librum Sapientiae
Cod. Guelf. 368 Helmst., 1443
Katalogisierung
Johannes Contractus:
Sermones
Cod. Guelf. 410 Helmst., 14. Jh.
„Heininger Sermonesreihe“
„Heininger Sermonesreihe“
Robertus Holcot:
Postilla super librum Sapientiae
Cod. Guelf. 368 Helmst., 1443, 2r
Theologische Sammelhandschrift:
Cod. Guelf. 353 Helmst., 1475, 1r
Teil 3:
Konservatorische Projektbegleitung – Ein Modell
Bestandserhaltungsstrategie einer Bibliothek
• dauerhafte Erhaltung und Zugänglichkeit gewährleisten
• früher: Einzelrestaurierung
heute: ganze Sammlungen oder Teilbestände
• Selektionskriterien:
Benutzungshäufigkeit, Wert, Schadensausmaß,
Ausstellungsplanungen, wirtschaftliche Aspekte etc.
Konservatorische Projektbegleitung
Forschungsprojekt
„Rekonstruktion und Erforschung niedersächsischer
Klosterbibliotheken des späten Mittelalters„
PLUS
Konservierung und Restaurierung
Digitalisierung
http://www.hab.de/bibliothek/wdb/mssdigital.htm
Bestandsschonende Digitalisierung
• Prüfung auf Digitalisierbarkeit durch Restauratoren
• Erhaltung der Einheit von Text und Einband als historische
Zeugnisse hat oberste Priorität
• Reproduktionstechnik muss sich den Erfordernissen des
einzelnen Buches anpassen, nicht umgekehrt !
Berührungsfreie Aufnahmeverfahren
Grazer Kameratisch
Traveller‘s Conservation Copy Stand
Konservierung und Restaurierung
in drei Jahren
ca. 800 Bücher (272 Handschriften, 530 Drucke)
Ziel:
Benutzung ohne weitere Beschädigung der Originale ermöglichen
0
1
2
3
Konservierung
• Schutzbehältnisse
• Einlegeblätter
• Benutzungshinweise
• Sicherung loser Teile
Restaurierung
• lose Teile fixieren (Überzug, Rücken, Kapital, Schließen …)
• abgerissene Deckel befestigen
• gebrochene Deckel zusammenfügen
• Risse im Schriftträger schließen, Fehlstellen ergänzen
• Trockenreinigung bzw. Desinfektion bei Schimmelschäden
Wechselwirkung mit Forschung
DATENBANK als Recherche-Werkzeug:
• Besonderheiten der Einbände
Wechselwirkung mit Forschung
Beispiel: Cod. Guelf. 877 Helmst. (genannt Schwarty)
Wechselwirkung mit Forschung
© Femke Prinsen
Wechselwirkung mit Forschung
DATENBANK als Recherche-Werkzeug:
• Lesezeichen
Wechselwirkung mit Forschung
DATENBANK als Recherche-Werkzeug:
• eingefügte Grafiken oder Illuminationen
Wechselwirkung mit Forschung
DATENBANK als Recherche-Werkzeug:
• Marginalien, Notizen und Zeichnungen
Wechselwirkung mit Forschung
DATENBANK als Recherche-Werkzeug:
• eingefügte Zettel
Wechselwirkung mit Forschung
DATENBANK als Recherche-Werkzeug:
• gepresste Pflanzen
Wechselwirkung mit Forschung
DATENBANK als Recherche-Werkzeug:
• Stickmustervorlagen
Rosenkränze und Seelengärten –
Einblicke in
Büchersammlungen aus
niedersächsischen
Frauenklöstern
Ausstellung in der Herzog August Bibliothek 2013
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