2. Kärntner Ethik-Tag Im Spannungsfeld zwischen medizinischer Ethik und Ökonomie Ökonomisch-ethische Herausforderung Dr. Erich Laminger Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger Inhalt 1. Ausgangslage – Finanzsituation soziale KV 2. Versorgung chronischer Krankheiten am Beispiel Diabetes 3. Zukunftsperspektive aus Sicht der sozialen KV © Hauptverband /Front Folie 2 Inhalt 1. Ausgangslage – Finanzsituation soziale KV 2. Versorgung chronischer Krankheiten am Beispiel Diabetes 3. Zukunftsperspektive aus Sicht der sozialen KV © Hauptverband /Front Folie 3 Gebarungsergebnisse der Krankenversicherung 1992 - 2007 in Millionen Euro +132,0 +48,2 +16,4 +0,2 -6,8 -58,0 -72,8 -148,2 -139,4 -176,8 -230,7 -236,7 -257,2 -157,0 -251,2 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 -361,9 Quelle: 1992 - 2004 Erfolgsrechnungen der Träger, 2005 Aktualisierter Voranschlag 11/05, 2006 - 2007 Gebarungsvorschaurechnung 11/05 © Hauptverband /Front Folie 4 Krankenversicherung - Einnahmen 2004 Summe der Erträge 11,3 Mrd. Euro Rezeptgebühren 335 Mio. € Sonstige Einnahmen 567 Mio. € Ersätze für Leistungsaufwendungen 933 Mio. € Endgültige Erfolgsrechnung 2004 © Hauptverband /Front Beiträge 9.436 Mio. € Folie 5 Krankenversicherung - Ausgaben 2004 Summe der Aufwendungen 11,5 Mrd. € Sonstige Ausgaben 1.120 Mio. € Verwaltungsaufwand 349 Mio. € Anstaltspflege 3.246 Mio. € Krankengeld 369 Mio. € Mutterschaftsleistungen 453 Mio. € Zahnbehandlung/ersatz 705 Mio. € 74 % der gesamten Ausgaben Medikamente 2.423 Mio. € Endgültige Erfolgsrechnung 2004 © Hauptverband /Front Ärztliche Hilfe 2.841 Mio. € Folie 6 Krankenversicherung 1997 - 2003 Steigerung wichtiger Positionen in Prozent 61,6% 25,8% 18,9% Ärzte © Hauptverband /Front 17,8% Anstaltspflege Medikamente Aktualisiert am: 8. 9. 2004 Beiträge Folie 7 Ethik vor Ökonomie Auch bei Aufwendungen, die die Einnahmen übersteigen, bekommt jeder Patient die bestmögliche Behandlung! =>Die soziale Krankenversicherung stellt den einzelnen Menschen und seinen Behandlungsbedarf an erste Stelle! © Hauptverband /Front Folie 8 Inhalt 1. Ausgangslage – Finanzsituation soziale KV 2. Versorgung chronischer Krankheiten am Beispiel Diabetes 3. Zukunftsperspektive aus Sicht der sozialen KV © Hauptverband /Front Folie 9 Chronische Krankheiten © Hauptverband /Front Folie 10 Kosten der jährlichen Diabetikerversorgung in Europa 2500 2173 2000 1584 1541 1500 1116 1000 500 813 683 866 769 388 519 0 Deutschland Frankreich Schweden Ambulante Kosten pro Patient (Euro) Stationäre Kosten pro Patient (Euro) © Hauptverband /Front England Durchschnitt (von 8 europäischen Ländern) Code 2 ® Studie - Costs of Diabetes in Europe Folie 11 Diabetes in Österreich Über 400.000 Typ-2 DiabetikerInnen in Österreich 53 % aller DiabetikerInnen sind 65 Jahre und älter Im Zeitraum 2000 – 2025 werden um 37 % mehr Erkrankungen erwartet (WHO) Steigende Prävalenz durch demographische Entwicklung und diabetogenen Lebensstil © Hauptverband /Front Quelle: Österreichischer Diabetesbericht 2004 Folie 12 Diabetes in Österreich 2003 wurden 2.869.000 mal Antidiabetika verordnet Über 520.000 Spitalstage in Österreich 2.834 Euro durchschnittliche jährliche Kosten pro Patient Quellen: Österreichischer Diabetesbericht 2004, Hauptverband, Code 2-Studie © Hauptverband /Front Folie 13 Sozioökonomische Faktoren Diabetesprävalenz umso höher, je niedriger der Bildungsstand (13 % Grundschulabschluss, 6 % Universitätsabschluss). Studie unter 366.849 Personen: niedrigsten Einkommen ein um 60 % erhöhtes Risiko für Diabetes Mellitus. Stadtbewohner um 30 % erhöhtes Diabetesrisiko. Statusniedrige Diabetiker nehmen besonders selten an einer Diabetesschulung teil. © Hauptverband /Front [1] Mokddad et al, (2003), [2] Mielck, A./Reitmeir, P. Rathmann, W. (2001): [3] Evans JMM, Newton RW, Ruta DA, MacDonald TM, Morris AD, (2000) Folie 14 Diabetes in Österreich – Spätkomplikationen Schwangerschaftskomplikationen: 2 x häufiger Erblindung: häufigste Ursache bei Erwachsenen Terminales Nierenversagen: ein Drittel aller Dialysepatienten Amputationen: 20x häufiger Kardiovaskuläre Erkrankungen: 2-3x häufiger © Hauptverband /Front Folie 15 Inhalt 1. Ausgangslage – Finanzsituation soziale KV 2. Versorgung chronischer Krankheiten am Beispiel Diabetes 3. Zukunftsperspektive aus Sicht der sozialen KV - © Hauptverband /Front Arznei und Vernunft VU-NEU Diseasemanagement-Programm Diabetes Folie 16 Arznei und Vernunft Therapie-Leitlinie zur medikamentösen Therapie des Typ 2 Diabetes •Basistherapie •Orale Antidiabetika •Insulintherapie © Hauptverband /Front Folie 17 Vorsorgeziele Karzinome Zervixkarzinom Mammakarzinom Kolorektales Karzinom Prostatakrebs Hautkrebs PSA Bestimmung Anderes Parodontalerkrankungen Glaukom Risikogruppenidentifikation Medikamentenmissbrauch © Hauptverband /Front Kardiovaskuläre Erkrankungen Rauchen Alkohol Übergewicht/Adipositas Arterieller Blutdruck Hyperlipidämie Typ-2 Diabetes Höheres Alter Hörminderung/Hörverlust Altersbedingte Sehschwäche Glaukom Screening Folie 18 Diseasemanagement •Integratives, ganzheitliches Konzept •medizinische und ökonomischer Gesichtspunkte •sektorenübergreifendes Instrument •Steuerung der Behandlung und Betreuung von Patienten •gesamter Krankheitszyklus © Hauptverband /Front Folie 19 Diseasemanagement – Kriterien zur Auswahl von Krankheiten •Zahl der von der Krankheit betroffenen Versicherten •Möglichkeit zur Verbesserung der Qualität der Versorgung •Verfügbarkeit von evidenzbasierten Leitlinien •Sektorenübergreifender Behandlungsbedarf •Beeinflussbarkeit des Krankheitsverlaufs durch Eigeninitiative des Versicherten •Hoher finanzieller Aufwand der Behandlung © Hauptverband /Front Folie 20 Komponenten des DMP © Hauptverband /Front Folie 21 Investitionen, die sich lohnen © Hauptverband /Front Folie 22