• Frühe Prävention in der Kita – interdisziplinäre Intervention im Kindergarten zur Früherkennung und Frühförderung • PiAF (Prävention in Alfeld und Freden) Unser Anfang Vorgeschichte • man müsste mehr präventiv arbeiten • wenn man das vorher gewusst hätte • Schuleingangsuntersuchung als repräsentativer Querschnitt zeigt, dass.... • Jugendhilfekarrieren zeigen... • PiAF ist keine Konsequenz aus „Kevin“ Befunde in schulrelevanten Kernbereichen bei SEU 2004 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Sehtest Hörtest Sprache Motorik Wahrnehmung Arztbrief 7,5 9,6 5,6 4,3 6,5 in Behandlung 13,3 4,7 13,8 8,6 9,8 0 10,8 19,4 18,6 20 78,3 73,6 60,7 67,6 63,3 Abweichung altersentsprechend Mögliche Auswirkungen von Wahrnehmungsschwächen • Visuelle Schwäche: Ungeschicklichkeit beim Basteln, Desorientiertheit bei Spiel und Sport, in der Schule Probleme beim Abschreiben und auch sonst bei allen optisch vermittelten Abläufen • Auditive Schwäche: Spracherwerb, mündlich und schriftlich: Kontakt- und Sozialverhalten; Einschränkungen im abstrakten Denken; in der Schule sind alle Bereiche betroffen • Taktil-kinästhetische Schwäche: Folgen für die gesamte fein- und grobmotorische Bewegungsabstufung, imponiert in der Schule ähnlich wie visuelle Schwäche, oft frühe Sekundärproblematik (Selbstkonzept!) Eingliederungshilfen gemäß § 35a KJHG 350 300 250 200 150 100 amb. Eingliederungs hilfe (Legasthenie) (§ 35a) teilstationäre Eingliederungs hilfe (§ 35a) 50 19 95 19 97 19 99 20 01 20 03 20 05 0 stationäre Eingliederungs hilfe (§ 35a) stat. Eingliederungs hilfe Volljährige Mögliche Auswirkungen einer LeseRechtschreibschwäche • - Zeugnisse, Abschluss • - Schulunlust, - verweigerung • - Spannungen in Familie, Beziehung • - Geringes Selbstwertgefühl, • • • Versagensängste - Ausgrenzen, abweichendes Verhalten - psychosomatische/psychische Beeinträchtigungen - u.v.a.m Prävention ist aussichtsreich, wenn sie: • frühzeitig beginnt • systematisch einsetzt • interdisziplinär getragen wird Annahmen • die Nase von Hänschen zeigt den Johannes • > 90% aller 4-jährigen Hänschen sind in der Kita • Hänschens Nase hat verschiedene Farben • frühe Förderung ist aussichtsreicher • frühe Förderung verhindert Sekundäres • frühe Förderung braucht nicht immer Spezis • frühe Förderung rechnet sich Landkreis Hildesheim Warum Alfeld - Freden? • Alfeld-Freden war „SEU-Spitzenreiter“ • Alfeld hat frühzeitig Interesse und Bereitschaft signalisiert • Alfeld-Freden passt vom Umfang • Alfeld-Freden passt vom Inhalt • Alfeld-Freden passt vom Netzwerk • Alfeld-Freden ist überall Wer sieht was ??? Willi ist alles und noch mehr • • • • Großer Bruder Künstler Rechtshänder Willi „in echt“ Alles über Willi Freunde KiTa - Alltag Eltern Oma Kinderarzt „gesammelter“ Willi Untersuchungs -ergebnisse des KJGD* KiTa – standardisierte Beobachtung *Kinder-und Jugendgesundheitsdienst Untersuchung und Beratung in der KiTa • Vorabinfo durch Elternabend und Erzieherin • Wunsch zum Mitmachen und Einverständnis sind Voraussetzung • Untersuchung in Anwesenheit von mindestens einem Elternteil/Sorgeberechtigten und Erzieherin • Differenzierte Hör- und Sehtestung, Sichtung der Unterlagen und erste Besprechung der Vorgeschichte • Untersuchung der wichtigen Entwicklungsbereiche (gute und valide Verfahren) und Besprechung der USErgebnisse sowie der Beobachtungen zuhause und in der KiTa • Gemeinsame Planung der nötigen „Schritte“ • Gemeinsame Beobachtung der Entwicklung • Davon abhängig: alles Weitere Willi und sein Ist - Stand • Willi redet wie ein Buch • ist ein guter „Grosser • findet Fußball doof • baut Türme schiefer als in • • • • • Bruder“ hört und gehorcht kann beim Bäcker schon Brötchen kaufen kennt alle Hunde in Freden mit Namen darf bei KiTa-Ausflügen mit Karl als Letzter gehen • Pisa die rechte Hand weiß nicht immer was die linke tut muss manchmal weinen, weil die Schnürsenkel auch beim 3.Mal wieder aufgehen Willi und seine Motorik • • • • Elternerleben Alltagserleben in KiTa Beobachtungsbogen Untersuchung • • • • Eltern tun KiTa tut Verein tut Spezi tut • einstimmig? • wer/was kann wie helfen? • wie entwickelt`s sich • Rückmeldung an Eltern • mehr-reicht-anders? Viele Willis und ihre Motorik • • • • Elternerleben Alltagserleben in KiTa Beobachtungsbogen Untersuchung • einstimmig? • wer/was kann wie helfen? • Rückmeldung an Eltern • Ergänzende KiTa• • • • Angebote Spezi in die KiTa Themenabend in KiTa Elterngruppe ? Was wollen wir für Willi oder Walli(!) erreichen: • Stärken bei Willi, Walli und ihren Familien • • • • besser erkennen und nutzen In schwächeren Bereichen angemessen unterstützen Bei der Nutzung der vorhandenen Angebote helfen Verlauf sorgfältig beobachten Gegebenenfalls nochmal nachschauen und zusammen beraten Ziele PiAF I • Erkennung von schulrelevanten Entwicklungsschwierigkeiten und Einleiten von Fördermaßnahmen • Erkennung von und Unterstützung bei psychosozialen Risiken und Verhaltensproblemen • Minderung der Versorgungslücken und Zugangsproblematik durch besseren Vorsorge- und Impfstatus Ziele PiAF II • Verbesserung der zielgerichteten Kooperation • zwischen den medizinischen und pädagogischen Fachkräften Steigerung der Beobachtungskompetenz der KiTa-MA, Übernahme standardisierter Verfahren in KiTa-Alltag • Einbindung der Eltern in Präventions- und Fördermaßnahmen durch themenbezogene Elternabende, -gruppen, -kurse, u.ä. Personalressource • 0,5 Kinderärztin • 0,25 med. Assistentin • 0,5 Soz.Päd • alle Kita-Mitarbeiterinnen • alle Eltern KiTa - Daten • 18 Städte und Gemeinden • 108 KiTas in öffentlicher und freier Trägerschaft • 0,5 jetzt 0,75 KiTa - Fachberatung öffentlich + ? Freie • seit KICK anhaltende „Produktion“ qualifizierter Tagespflegepersonen Ergebnisse I • Wir erreichen 100% • • • • der Einrichtungen, 97% der Kinder Instrument „Desk“ passt in Alltag/motivierend Erzieherinnen erleben Ent-, nicht Belastung Eltern erleben „ErnstNehmen“ Aktueller Zeitgeist hilft • hausinterne • • Begehrlichkeiten halboffene Türen in der Jugendhilfe externe Evaluation beginnt verspätet Ergebnisse II: • 189 von 195 Kinder in 15 KiTas • 11 von 13 Hauskindern • 9 von 13 anschließend in Kita • 43 Kinder zusätzlich (13 Wiederholer + 30 Spezialanfragen aus KiTas) Ergebnisse III: • 15% o.B • 35 % Empfehlungen an Eltern und Kita • 45 % weitere Diagnostik/Therapie Kinderarzt (Sprache dominiert) • 20 % Heilpädagogik/Frühförderung durch KJGD • 16 % Jugendhilfe/Erziehungsberatung Ergebnisse IV: • Zusammenarbeit Gesundheit und Jugend scheint sensationell • KiTa schätzen Ärzte – Ärzte KiTas • Institutionen erhalten Gesichter • gemeinsame FoBi/Veranstaltungen = ++ • PiAF kriegt Ableger • Prävention im LK im Aufwind + beginnender Struktur Merksätze • Prävention ist nicht die Zeit und das Geld, die im • • • Alltag übrig bleiben Prävention kostet heute, spart morgen Entwicklungsauffälligkeiten und erst übermorgen Geld Prävention umfassend geht nicht mit Heimwerkerqualität Ziel der Prävention ist nicht der Kühlschrank Das Beste zum Schluss… es gibt ihn wirklich