Lloyd De Mause

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~ Kindheitsgeschichte ~
Verfallsgeschichte oder Fortschritt ?
Philippe
Ariés
Lloyd
De Mause
Philippe Ariés
Philippe Ariés
- 21. Juli 1914 bis 8. Feb. 1984
- französischer Mediävist und Historiker
- erforschte u. a die Geschichte der Kindheit und die
Geschichte des Todes
Zu seiner Theorie:
-Im Mittelalter hat es keine wirkliche Kindheit gegeben
-Kinder hat man so lange bei sich gehabt bis sie ca. 7
Jahre alt waren
-daraufhin führten sie das Leben eines Erwachsenen
(selbstverständlich)
-Funktion der Familie: sorgte für den Fortbestand des
Lebens, der Besitztümer und
des Namen
- keine Rolle im Gefühls- und
Geistesleben
-Kinder lebten wie Erwachsene (wohnten Zusammen
mit den Erwachsenen und wurden auch als diese angesehen
-heute:
-unsere Gesellschaft hängt vom Erfolg ihres Erziehungssystems ab
Der Kindheit wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt
-neue Wissenschaften sind entstehen: Psychoanalyse,
Pädiatrie, Psychologie etc.
-dieses Interesse gab es im Mittelalter nicht
-es gab für sie keine Probleme, denn das Kind wurde
unmittelbar nach der Entwöhnung ein Erwachsener
 Warum hat sich das geändert?
-Männer der Kirche, des Gesetzes und der Wissenschaft und Anhänger der Religionsreform haben gegen
die Anarchie der mittelalterlichen Gesellschaft gekämpft
Das Kind ist noch nicht reif für das Leben
Interesse an der Kindheit ist gewachsen, hat die Gesellschaft geprägt und verwandelt
-sie wollten Disziplin und Autorität
 Aufschwung der Schule im 17. Jhd.
Familie bekommt eine moralische und geistige
Funktion
 Verstärkte gesonderte Bemühung um die Kinder
Fazit:
-Familie und Schule haben das Kind mit vereinten Kräften aus der Gesellschaft der Erwachsenen gerissen
-die Schule hat das Kind in eine strenge Disziplin gepresst
-dem Kind wurde die Freiheit genommen, deren es sich
unter Erwachsenen erfreute
-die moderne Familie hat dem Gesellschaftsleben nicht
nur die Kinder, sondern auch einen großen Teil der Zeit
und des Interesses der Erwachsenen entzogen
Kritik:
1. Ariés beschreibt, erklärt allerdings nicht
2. Ariés bezieht sich bei dem Wandel der neuen Kindheit nur auf die wohlhabenderen Kreise
3. Ariés idealisiert die alten Zustände
4. Ariés´herangezogenen Dokumente wurden überinterpretiert
Lloyd De Mause
Lloyd De Mause:
- geb. 19. Sep. 1931 in Detroit, Michigan
-Absolvierte ein Studium in politischer Wissenschaft
und Psychoanalyse an der Columbia University
-Lehrte später Psychohistorie in New York und hielt
Vorlesungen in vielen europ. Staaten
-lieferte bedeutende Beiträge zur Psychohistorie
- Gründer des Institute of Psychohistory
Zu seiner Theorie
-Sieht die Kindheitsgeschichte als Fortschritt an
-Geschichte der Kindheit ist ein Alptraum
-Ursache der Änderung: Verhältnis zw. Eltern und Kinder hat sich verändert:
- Eltern können sich besser in die Kinder hineinversetzen,wenn sie selbst die kindlichen Probleme
noch einmal erleben und besser bewältigen
- Wandel tritt auch unabhängig von sozialen u.
technologischem Wandel auf
- Angst vor engen Kontakt muss gemindert werden
Reaktionsmöglichkeiten elterlichen Psyche im gegenüber von Kind und Eltern:
1.Projektion: Unbewusste Konflikte/ Wünsche werden
auf das Kind projiziert
2. Umkehr-Reaktion: Kinder sind für die elterlichen Wünsche da (Bsp: Mutter wollte immer
Eiskunstläuferin werden Kind
soll es werden)
3.Empathische Reaktion: Eltern können sich in das Kind
hineinversetzen
De Mause unterscheidet in der Geschichte 6 Phasen von
Kindererziehung:
1. Kindesmord (Antike – 4. Jhd.):
Eltern töteten einige Kinder, um sich von ihren Ängsten hinsichtlich der Fürsorge ihrer Kinder zu lösen
2. Weggabe (4 – 13. Jhd.):
Weil Kinder als unreine Wesen angesehen wurden,
gaben Eltern ihre Kinder an Klöster und Ammen weiter
3. Ambivalenz (14. – 17. Jhd.):
Das Kind war noch immer Projektionsfläche für innerliche Konflikte der Eltern, doch die körperliche Formung des unfertigen Wesens war oberste Priorität
4. Intrusion (18. jhd.):
Die Aufgabe der Eltern: Den Willen des Kindes in den
Griff bekommen und es mit allen nötige Mittel zu Gehorsam zu erziehen
5. Sozialisation (19. – Mitte 20. Jhd.):
Sozialisation des Kindes steht im Vordergrund. Die
Eltern waren dafür zuständig das Kind auszubilden
und in die Gesellschaft einzugliedern
 Väter zeigen zum ersten Mal Interesse an der
Kindeserziehung
6. Unterstützung (ab Mitte 20. Jhd.):
Jegliche Form körperlicher Züchtigung ist verboten
Kritik:
-De Mause geht ausschließlcih auf den psychoanalytischen Aspekt ein
Vergleich beider Theorien:
-De Mause geht ausschließlich auf den psychoanalytischen Aspekt und nicht wie Ariés auf die sozialen
Aspekt ein- wiederum behandelt Ariés nur den sozialen
Aspekt
-De Mause sieht den Verlauf der Kindheitsgeschichte
als immer weiter schreitenden Fortschritt zum möglichst
Positiven des Kindes, während Ariés die damalige Zeit
idealisiert und die heutige Erziehung kritisiert
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