Burnout im Management

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BURNOUT Überleben in
der Hektik
unserer Zeit
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Burnout - ein Beispiel
2006: Platzeck zieht den Schlussstrich
Es sei die "schwierigste Entscheidung" seines Lebens gewesen, sagte Matthias
Platzeck heute in Berlin. Wegen massiver gesundheitlicher Probleme habe er "einen
Strich" ziehen müssen. In einer ausführlichen Erklärung begründete Platzeck seinen
Rücktritt vom Amt des SPD-Parteivorsitzenden. Sein Rücktritt sei auf "dringenden
ärztlichen Rat" erfolgt.
Einen ersten Hörsturz habe er an Neujahr erlitten. Das habe er zunächst nicht ernst
genommen und sei den Ratschlägen seiner Ärzte nicht gefolgt. Im Februar habe er
einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch erlitten, dann folgte am 29. März der
zweite Hörsturz "mit erheblichem Verlust des Hörvermögens".
Es habe keine andere "verantwortbare Entscheidung" gegeben, als von seinem Amt
zurückzutreten, sagte der sichtlich angeschlagene Platzeck, er habe "einen Strich"
ziehen müssen, weil er seine Kräfte überschätzt habe. Es hätte keinen Sinn ergeben,
"weiter gegen die Wand zu laufen", sagte der scheidende SPD-Chef. Platzeck
bedankte sich für viele Genesungswünsche, die ihn in den vergangenen Wochen
erreicht hätten.
-
(Quelle: Der Spiegel ONLINE 10. April 2006)
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„Wie eine ausgebrannte Hülle“
Betroffene brauchen eindrückliche Bilder:
 „Wie eine Raketenstufe, die ausgeglüht und nutzlos
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ins Meer fällt“
„Wie ein Haus, das ausgebrannt ist, aber die Fassade
steht noch.“
„Wie ein Marathonläufer in der Wüste. Ich kann
weder vorwärts noch rückwärts.“
„Wie ein leerer Akku.“
„Energiebudget: auf Pump gelebt, permanent
überbucht, neues Budget machen und abbezahlen
Wolf in der Falle: Schmerzhafte Neuorientierung,
die nicht ohne Verluste geht.
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Wirtschaftliche Folgekosten
 Im Jahr 2000 fühlen sich 83% der Erwerbstätigen
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gestresst; 27% davon oft oder sehr oft. Das seco schätzt
den daraus entstehenden volkwirtschaftlichen Schaden
für ärztliche Behandlung, Medikamente und
Produktionsausfall auf jährlich 4.4 Milliarden SFr. oder
1.2% des Bruttoinlandproduktes (BIP).
Absenzen durch Stress – 2,4 Milliarden
Addiert man die stressbedingten Kosten für
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten dazu, ergibt sich
gemäss dem seco eine Summe von SFr. 7.8 Milliarden.
Medizinische Versorgung – 1,4 Milliarden
Darin nicht einberechnet wiederum sind die sozialen
Folgekosten (Scheidungen,Verhaltensauffälligkeiten der
Kinder etc.)
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Zwiespältige Zahlen
Untersuchung mit 1000 Managern:
 40% arbeiten 60 Std. und mehr
 57% haben Angst, die Stelle zu verlieren
 77% konsumieren täglich Alkohol zur
Entspannung
 28% nehmen regelmässig Beruhigungs-, Schlafoder Schmerzmittel
 66% weisen Belastungssymptome auf
 TROTZDEM:
77% sind mit ihrem Wohlbefinden zufrieden
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BURNOUT - Notbremse der Seele?
 Burnout ist eine körperliche und
emotionale Erschöpfung aufgrund
dauernder Anspannung, ständiger sozialer
Begegnungen, täglichen Stresses.
 Burnout ist besonders tiefgreifend, wenn
aufreibende Arbeit und dauernde
Belastung von wenig Anerkennung und
mitmenschlicher Unterstützung begleitet
sind.
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Vorstufe „Brown-out“
 Ein Brownout (brownout =
Reduzierung der Lichtstärke,
Abdunkelung) bezeichnet:
 ein Spannungsabfall der Stromversorgung um 10 bis 15
% über einen begrenzten Zeitraum hinweg. Ursache ist
meist der Ausfall eines Elektrizitätswerkes oder einer
Elektrizitätsgesellschaft. Oftmals führt das zu einer
Kettenreaktion, da die anderen Kraftwerke die
Stromversorgung aufrecht erhalten müssen. Unter
Umständen führt dies in weiterer Folge zu einem
Stromausfall.
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Vorstufe „Brown-out“
 der Ausfall eines Servers, dessen Lasten nun von

anderen Servern getragen werden müssen. Ähnlich der
Stromversorgung führt dies nicht selten zu einer
Kettenreaktion, wenn andere Server die
Netzkommunikation aufrechterhalten wollen.
das Absinken der Versorgungsspannung einer
Schaltungskomponente. Hier hauptsächlich im Bereich
der Microcontroller und Mikroprozessoren gebräuchlich.
Da dies leicht zum Absturz des Prozessors oder einer
unkontrollierten Ausführung von Programmcode führt,
gibt es elektronische Bausteine, die das Absinken der
Spannung feststellen (Brownout Detection, BOD) und
unter einer festgelegten Schwelle einen Reset des
Prozessors auslösen. (nach Wikipedia)
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Vier Bereiche
Faktoren am
Arbeitsplatz
Privatleben
Partnerschaft
Beziehungen
Persönlichkeit
Grundhaltung
Gesundheit
körperliche
Fitness
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Stressoren am Arbeitsplatz
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Zu große Arbeitsmenge
zu komplizierte Aufgaben
unklare Erwartungen Ihres Chefs
unklare Verantwortungsbereiche
wenig Handlungsspielraum
zu viele Projekte
Angst vor Arbeitsplatzverlust
Konkurrenzdruck
keine bzw. negative Rückmeldungen
Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten
zu viele Überstunden
keine Ferien
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Stressoren in Familie und Freizeit
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Konflikte mit Partner / Partnerin

Konflikte mit Kindern

Konflikte mit Freunden

Mehrfachbelastungen (Haushalt / Erziehung /
Beruf)

Mangel an Kontaktmöglichkeiten

Aufgeben von Hobbys oder sportlichen Aktivitäten

Vernachlässigung des Privatlebens
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Was merkt die betroffene Person?
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alles zuviel
körperliche Erschöpfung: konstante Übermüdung
und Lustlosigkeit, innerlich angetrieben,
psychosomatische Beschwerden (Schwitzen,
Herzklopfen, Kopfweh, Rückenschmerzen,
Impotenz)
emotionale Erschöpfung: keine Belastbarkeit,
reizbar, den Tränen nahe, keine Distanz
keine Fähigkeit mehr, Aufgaben zu planen.
Schlafstörungen
nicht abschalten können, auch in der Freizeit an
den Beruf denken
Entmutigung: „Ich schaffe es doch nicht“
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Anzeichen für Burnout am Arbeitsplatz
 Klagen über Arbeitsunlust und Überforderung
 keine neuen Ideen und Projekte, die die
Person früher auszeichneten
 Negative Grundeinstellung, Dienst nach
Vorschrift
 Widerstand gegen Veränderungen
 weniger Kontakt mit Kollegen
 vermehrt krankheitsbedingte Absenzen
 „innere Kündigung“
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Wer ist besonders gefährdet?
 Burnout trifft oft die besten Mitarbeiter
 Hohes persönliches Engagement im
täglichen Umgang mit anderen Menschen
 Hoher Anspruch an sich selbst: „Ich will gut
sein - Ich will erfolgreich sein - Ich will es
den andern zeigen!“
 Sensibilität für Mitarbeiter und Situationen
 ethisches Verantwortungsgefühl
 schlechte Abgrenzungsfähigkeit
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„Sei nicht allzu gerecht
und allzu weise, damit du
dich nicht zugrunde
richtest“
Prediger 7,16
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Der Burnout-Zyklus
Stadium 12
BURNOUT
Stadium 1
Sich beweisen
wollen
völlige Erschöpfung
Stadium 2
Verstärkter
Einsatz
Stadium 11
Stadium 3
Depression
Subtile Vernachlässsigung
eigener Bedürfnisse
Stadium 10
Innere Leere
Stadium 4
Stadium 9
Verdrängung von
Konflikten
Verlust des Gefühls für die
eigene Persönlichkeit
Stadium 8
Beobachtbare
Verhaltensänderungen
Stadium 7
Umdeutung von
Werten
Stadium 6
Verstärkte Verleugnung
der aufgetretenen
Probleme
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Rückzug
nach Freudenberger und North
Stadium 5
Überlastung im Gehirn?
4
Vernunft
Stirnhirn
3
Thalamus
2
1
1. Informations-Overload
2. Gefühlslabilisierung (Alarm!)
3. Speicherblockade
4. Kontroll-Versagen
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Limbisches
System
Hippocampus
Stress
Verstand und
Willenskraft können die
Stressreaktion nicht
mehr verhindern. Die
„Körpersprache der
Seele“ zeigt die Grenzen
auf!
Aktivierung des
vegetativen Systems
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Leistung
Mehr Anstrengung bringt nicht mehr
Normale
Anstrengung
BurnoutGefahr!
Anstrengung
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Was macht die Beziehung zu
Betroffenen schwierig?
fühlt sich isoliert
schämt sich
sieht sich als Versager
durch jede kleine Anstrengung und
Begegnung sehr erschöpft
 wagt sich nicht nach draußen, weil man
ihn/sie erkennen / sehen könnte
 Begegnung mit Bekannten läßt auslösende
Konflikte wieder aufleben
 Angst vor Wiedereinstieg

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
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Wie kommuniziert man Burnout?
Spannungsfeld zwischen Selbstschutz
und Informationsbedürfnis
 Eine offene Mitteilung ist besser als
Ausreden
 Selbstschutz: keine Details über
persönliche Angelegenheiten
 keine Schuldzuweisungen
 Ansprechsperson benennen, die den
Kontakt hält
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Wie kann man wieder einsteigen?
 Verständnisvolle Vorgesetzte
 Anpassung des Arbeitspensums
 Dazu stehen, dass man eine Krise hatte
 Veränderung der inneren Einstellung
 stufenweiser Aufbau der Leistung
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nach Cash / Suva
Überlebensstrategien

Kräfte gezielt einsetzen; jeder Mensch hat
nur begrenzte Energie

Verschnaufpausen in den Alltag einbauen

Wenn es zu hektisch wird: Halten Sie inne
und fragen Sie sich: „Was kann passieren,
wenn ich die Arbeit aufschiebe? Sind die
Folgen wirklich so schlimm?“

Lernen Sie NEIN zu sagen!

Nehmen Sie sich Zeit für Hobbys und für
Entspannung
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nach Cash / Suva
Überlebensstrategien - 2

Überprüfen Sie ihren Tagesrhythmus. Sind
Sie ein Morgen- oder ein Nachtmensch?
Passen Sie Ihren Arbeitsalltag an.

Verlagern Sie berufliche Probleme nicht ins
Privatleben.

Nehmen Sie sich Zeit, Wochenendarbeit,
Jetlags oder Übermüdung auszukurieren.
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nach Cash / Suva
Überlebensstrategien - 3

Haben Sie schon an ein Sabbathical
gedacht?

Überlegen Sie, ob es Sinn machen kann,
sich versetzen zu lassen, die Stelle zu
kündigen oder gar den Beruf zu wechseln.
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Burnout als Chance

Erkennen, dass wir auch wertvoll
sind, wenn wir an unsere Grenzen
geraten sind

Neue Weichenstellung für die
Gestaltung des Lebens

Mehr Verständnis für andere
Menschen
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Unmäßige Arbeit
 Stürze dich nicht unmäßig in Arbeit, denn gut und
nützlich ist es, alles mit Maß und Ordnung zu tun
(Ephrem von Syrien). Unmäßige Arbeit umnebelt den
Verstand und kühlt das Herz. Lerne alles so zu
verrichten, dass das Herz erwarmt. Halte es so beim
Lesen, Beten und Arbeiten und auch im Umgang mit
Menschen. Stelle als Vorbild das Handeln Christi vor
dich hin und bemühe dich, Gutes zu tun. So wirst du auf
dem Weg lebenserfüllter, eigner Erfahrung fortschreiten,
bis du zur Behausung Gottes geworden bist.
(aus einem Buch über das orthodoxe Herzensgebet)
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Gott der Müden und Entmutigten
gib mir Flügel des Adlers die mich tragen
über dem Abgrund der Zeiten
und über meinen eigenen inneren Tiefen.
Gib mir Flügel der Hoffnung
und lass meine Seele
den weiten Horizont sehen
und deine aufgehende Liebe
über den Schatten des Daseins.
Robert Seitz
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
Relax

Enjoy

Have a nice day!
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The End
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Unternehmensstrategien
• Vertrauensressourcen: informelle Netzwerke
• Identifikation mit der Arbeit, nicht nur mit dem
Unternehmen
• Vertrauen bilden durch Kommunikation langfristiger
Strategien
• Entwicklungsmöglichkeiten auch für „unbequeme“
(aber kooperationsbereite) Mitarbeiter
• positiv erlebte Arbeitsbelastung
• neue berufliche Herausforderungen
• Frühwarnzeichen ernst nehmen und besprechen
• Doppelbelastung bei Frauen beachten
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nach H. Kernen
• Familienfreundliche Arbeitsbedingungen
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