MutschmannKrankheiten (5,1 MiB)

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Amphibienkrankheiten
Frank Mutschmann, Exomed Berlin
WAZA-Amphibienkurs
in Zusammenarbeit mit den Zooverbänden im deutschsprachigen Raum (VDZ,
OZO, zooschweiz, DWV, DTG), der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und
Terrarienkunde (DGHT), dem Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ), dem
Verband deutschsprachiger Zoopädagogen (VZP) und der Stiftung Artenschutz
Lektion A5 - Krankheiten
© by Frank Mutschmann, Exomed Berlin. No part of this presentation
may be copied or otherwise used for purposes other than promoting amphibian
conservation without the written consent by the authors
Was ist eine Krankheit?
• Keine allgemeingültige Definition
• Wird von sozialen, emotionalen, kulturellen, religiösen und
historischen Aspekten geprägt
• Überschreitung der physiologischen Regulationsgrenzen
mit Beeinträchtigung der genetisch, morphologisch oder
physiologisch vorgegebenen Leistungsfähigkeit eines
Organismus (?), im Extremfall zum Siechtum und Tode
führend
• Verschiedene Ursachen mit verschiedener Wirkung auf
Einzelindividuum/Population
• Im Prinzip nur durch Betrachtung durch den Menschen
definiert und letztlich individueller Prozess mit gewissen
Grundregeln
Lektion A5 - Krankheiten
Krankheiten
• Durch Einfluss pessimaler Faktoren
(endogen oder exogen), abiotisch oder
biotisch hervorgerufen
• Selektionsfakor und somit evolutionär von
Bedeutung
• Problem Adaptationsfähigkeit des
Individuums/der Population
Lektion A5 - Krankheiten
Warum Beschäftigung mit
Amphibienkrankheiten?
•
•
•
•
„Amphibienkrise“/“Wildtiermedizin“
Zunehmende Bedeutung als Zoo- und Hobbytiere
Lebensmittelhygiene
Grundlagenforschung (Pharmakologie,
Regenerationsvermögen etc.)
• Vergleichende Pathologie
• Epizootiologische und epidemiologische Fragen
(Erregerreservoire, Zoonosen usw.)
• Parasitologie und Studium von
Entwicklungszyklen…
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Infektionskrankheiten als populationsbedrohende
Faktoren (Beispiele) – auch für Terrarienhaltung
bedeutsam!
• Mykosen (Batrachochytrium dendrobatidis)
• Virusinfektionen (Iridoviridae: Ranavirus, Herpes)
• Bakterielle Infektionen (Pseudomonas, Aeromonas,
Chlamydophila etc.)
• Parasitosen (Trematodenlarven: „Malformation“)
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Ursachen für erhöhte Anfälligkeit gegenüber
Pathogenen
• Auftreten „neuer“ Erreger („emerging diseases“) oder
besonders virulenter Stämme
• Hoher Infektionsdruck durch Habitatverlust und
crowding - Effekte oder Akkumulation von Vektoren
und Zwischenwirten
• Verminderte Resistenz /Immunität durch negative
Umwelteinflüsse (klimatisch, veränderte
Biotopstrukturen oder anthropogen)
• latente Infektionen/Erkrankungen und Interaktion
verschiedener Erreger
• Isolationseffekte, Neozoen-Problematik
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Einflussfaktoren auf die Infektion seitens des Wirtes
• Resistenz
(natürlich, „angeboren“, erworben)
• Immunität
• Kondition/Konstitution
• Alter
• Geschlecht
• Entwicklungsstadium
• Stressoren
• Genetische Faktoren (Hybriden, Inzuchteffekte…)
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Abwehrsystem der Amphibien
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•
Ausgeprägte Resistenz durch Haut
(Defensine) und Enzyme (Lysozyme,
Agglutinine, Peroxidasen)
Natürliche Killerzellen (NKC) und
unspezifische zytotoxische Zellen
(NCC) sowie Phagozytose sind
Hauptfaktoren der Abwehr
Fähigkeit zur Ausbildung von
Immunglobulinen ist eingeschränkt
(Ig M, IG Y, IG X)
Spezifische lymphatische Organe
sind ausgebildet (Thymus, Milz,
GALT, Inguinalbodies,
Lymphknoten)
Abwehrsystem ist energie- und
temperaturabhängig
Infektabwehr muss trainiert werden
Lektion A5 - Krankheiten
Anscheinend doch nur ein
Märchen...
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Erregereigenschaften mit Einfluss auf das
Infektionsgeschehen:
• Pathogenität
• Virulenz
• Infectivität
• Wirtsspezifität
• Tenazität
• Genetische Variabilität
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Batrachochytrium dendrobatidis Longcore et al.
(1998)
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Chytridiales (Phylum
Chytridiomycota)
Besitzt bewegliche Zoosporen
Keine Hyphenbildung
Asexuelle Vermehrung
Normalerweise Algen- und
Pflanzenparasiten, aber auch bei
Mollusken
„Ichthyochytrium vulgare“ als 2.
Vertebratenparasit aus dieser
Gruppe mit unsicherem Status
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Batrachochytrium dendrobatidis (Kulturform)
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Zoospore
Thalli
(kaum auf Amphibienhaut nachzuweisen!)
Zoosporangium
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´(nach Berger et al. 2005)
Erregereigenschaften am Beispiel von
B. dendrobatidis
Pathogenität:
• wird meist als hoch pathogen angesehen, allerdings gibt es bislang
nur wenige fundierte Studien über Pathomechanismen und
Pathogenese.
• Hyperkeratose und Zerstörung der Epidermiszellen sind
Hauptmerkmal der Erkrankung
• Obwohl an Keratin m.o.w. gebunden ist nicht bekannt, wovon sich
Sporangien in der Haut ernähren (produzieren extrazelluläre
Proteasen, die Kasein und Gelatine abbauen aber nicht Keratin!)
• Tierartliche Unterschiede sind bekannt, Ursachen hierfür sind
bislang hypothetisch
• Experimentell nachgewiesen ist hohe Mortalität (7. – 31. Tag nach
Exposition)
• Auftreten von Erjkrankungen und Verlusten korrelieren positiv
mit Erregermenge und Expositionzeitraum
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Erregereigenschaften am Beispiel von
B. dendrobatidis
Virulenz:
• Verschiedene Isolate (Stämme) mit unterschiedlicher Virulenz
wurden nachgewiesen, Subspezies oder taxonomisch relevante
Klassifikation fehlt noch (Berger et al. 2005). Genetische
Variabilität des Erregers scheint gering, bisher keine
befriedigenden Resultate für Differenzierung der Stämme
• Umwelteinflüsse wie Klimafaktoren, Wirtsspezies, Kultivierung
und Passagen sind ausschlaggebend.
• Virulenz nimmt in vitro mit der Anzahl der Passagen und der
Dauer der Kultivierung ab (Stämme sind aber auch 17 Monate
nach Isolierung und über 12 Passagen immer noch virulent und
pathogen!)
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Erregereigenschaften am Beispiel von
B. dendrobatidis
Infektiosität:
• Erreger scheint hochinfektiös zu sein, eigene Motilität unterstützt
diese Eigenschaft, ist aber eingeschränkt (experimentell 2 cm bis
zur Enzystierung! (Piotrowski et al. 2004))
• Zoospore ist infektiöses Agens, Infektionsmodus ist jedoch nicht
bekannt.
• Tier-Tier-Kontakt oder Infektion über infektiöses Material
(enthält Zoosporen oder Thalli) sind am wahrscheinlichsten
Wirtsspezifität:
• Kaum ausgeprägt, alle Amphibien scheinen als Wirt geeignet
• Offene Frage der Fremd-, Neben- , Stapel oder Transportwirte!
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Erregereigenschaften am Beispiel von
B. dendrobatidis
Tenazität:
• Bisher keine Dauerstadien bekannt, Zoosporen sind an
Feuchtigkeit gebunden und relativ kurzlebig (< =24h). Thalli oder
Sporangien könnten als Saprophyten in der Umwelt überleben
(Piatrowski et al. 2004): Bauen verschiedene Eiweiße als auch
Schlangenhaut (1 Isolat!) ab
• Erreger bleibt in Teichwasser über 7 Wochen nachweisbar, in
sterilen Wasser bis zu 4 Wochen, in sterilem Flusssand bis zu 3
Monaten
• Wachstum am besten zwischen 4 – 25 0 C, darüber deutlich
vermindert
• Temperatur > 480 C über > 30 Min. töten Erreger sicher ab
• pH-sensibel (Optimum pH 6 – 7)
• Sensibel gegenüber Austrocknung, doch an trockenen Vogelfedern
noch nach 3 h infektiös (Johnson & Speare 2003)
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Mögliche Transport- Stapel- oder
Reservoirwirte?
Gallenblase Baumkröte (P. hosei): Bdellebdoide Rotatoria
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Batrachochytrium dendrobatidis
•
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•
•
Befällt vornehmlich äußere Haut
(Stratum corneum bis zum
Stratum granulosum)
Gelegentlich auch im Darm und
inneren Organen (Aufnahme von
befallenen Hautfetzen)
Befällt neben adulten Tieren
auch Larven, hier mit weniger
deutlichen Erkrankungen
(Hornleisten am Maul!)
Dramatisch hohe Mortalität
während der Metamorphose
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Leber nativ (Agalychnis)
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Batrachochytrium dendrobatidis
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B. dendrobatidis - Infektion: Klinik
• Unspezifische Symptomatik
• Haut erscheint oft makroskopisch
unverändert oder „stumpf“ bzw.
depigmentiert
• Hyperkeratosen und massive
Häutungsschübe; Mischinfektionen
mit starken Erosionen der Haut sind
ebenso möglich
• Untypisches Verhalten (langer
Aufenthalt im Wasser)
• Ataxien und ZNS-Problematik
• Spontane Todesfälle ohne
vorangegangene klinisch manifeste
Krankheit
• „Kratzseuche“
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B. dendrobatidis - Infektion: Klinik
Lektion A5 - Krankheiten
B. dendrobatidis - Diagnostik
•
•
•
•
Nativ, mikroskopisch (unsicher, nur bei massivem Befall!)
Histologisch
Immunhistochemisch
PCR
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B. dendrobatidis - Diagnostik
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B. dendrobatidis – Diagnostik
(Differenzialdiagnose)
Lektion A5 - Krankheiten
Lektion A5 - Krankheiten
B. dendrobatidis - Nebenbefunde
•
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•
•
Fettige bzw. hyalintropfige
Leberdegeneration
Hyperämie/Ödembildung
Lunge
Vakuolige Degeneration des
ZNS
Nephrose/Nephritis
 Hinweis auf (immer noch
unklare) Pathogenese?
 Einfluss des Stoffwechsels
und der Exketion
„harnpflichtiger Stoffe“
scheint bedeutsam
Lektion A5 - Krankheiten
B. dendrobatidis – Therapie und Prophylaxe
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•
•
Itrakonazol –Bäder (0,01%ig, 5
Minuten täglich über 7 – 10 Tage)
Benzalkoniumchlorid –Bäder (0,2
mg/l)
Farbstoffbäder analog
Fischmedizin z.B.
Formalin/Malchitgrün- oder
Methylenblaulösungen für aquatile
Arten und Larven
Prognose abhängig von
Befallsstärke und Krankheitsdauer
Terrarien reinigen und desinfizieren
(mycofuge DM), Hitze oder
Austrocknung, UV-Strahlen
Behandlung aller Abfälle und des
Abwassers vor Entsorgung!
Lektion A5 - Krankheiten
B. dendrobatidis
•
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•
•
•
Mittlerweile weltweite
Verbreitung („Out of
Africa – Theorie“)
Auch bei autochthonen
Amphibien aufgetreten, in
europäischen Terrarien die
häufigste Todesursache
Problem Tiertransporte
und Verschleppung
(Handel mit lebenden
Tiere oder Produkten)
Wissenschaftliche
Unklarheiten über
Wirtsspezifität,
Vermehrung in Umwelt,
Verbreitungsmodi etc.
Kaum brauchbare
Sofortdiagnostik
Quarantäne !
Lektion A5 - Krankheiten
Weitere bedeutsame Pilzerkrankungen:
Saprolegnia (Algenpilze)
•
•
•
•
z.B. durch Befall mit S. parasitica und
weiteren Spezies
Bei Laich, Larven und aquatilen Arten
bzw. während der Paarungszeit
(Aufenthalt im Wasser)
Zuerst befall der äußeren Haut und der
Kiemen, später auch systemisch nach
Durchbrechend der Hautbarriere
Diese Pilze besitzen auch Sporen mit
Flagellum (motil), bilden Hyphen aus!
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Weitere bedeutsame Pilzerkrankungen:
•
„Chromomykose“ (Schwärzepilze = Dematiaceae)
(z.B. Cladosporidium, Hormiscium, Phialaphora
usw.)
• Basidobolus ranarum- Infektionen (Zoonose!)
• Mucor amphibiorum - Infektionen
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Lektion A5 - Krankheiten
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Viren
Lektion A5 - Krankheiten
RNA-Viren
Lektion A5 - Krankheiten
(aus Essbauer & Ahne, 2001)
RNA-Viren bei Amphibien
1.
Retroviren (Retroviridae): enthalten „reverse Transkriptase“, die der
Rückübertragung der viralen RNA in eine entsprechende DNA dient und
somit die Erbinformation der Wirtszelle ändert. Viele tumorinduzierende
Viren bei Mensch und Tieren sind Retroviren, hierzu gehören auch HIV
und ähnliche Erreger
Bei Amphibien sind Retroviren bislang lediglich bei Pfeilgiftfröschen
(D. ventrimaculatus) nachgewiesen. Als DeVI, DeVII und DeVIII bezeichnete
Fragmente konnten bislang nicht mit Erkrankungen in Verbindung
gebracht werden (Tristem, Miles & Hill, 1996)
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RNA-Viren bei Amphibien
2.
Calici-Viren (Caliciviridae): Icosaederform, non-enveloped, 27-40 nm,
besonders häufig bei marinen Vertebraten (Fische, Meeressäuger =
Flossenfüßer) als Pathogene nachgewiesen.
Aus Amphibien und Reptilien wurden bisher 16 Caliciviren (Zootiere)
isoliert, die sämtlich dem Serotyp 1 des Crotalus-Calicivirus (Cro-1)
entsprachen (Matson et al., 1996).
Als Amphibienwirt ist lediglich Ceratophrys ornata bekannt. Cro-1 ist
anscheinend für Amphibien, Reptilien und Schweine apathogen (Smith et
al., 1986)
Lektion A5 - Krankheiten
DNA-Viren bei Amphibien
Lektion A5 - Krankheiten
Aus Essbauer & Ahne, 2001
DNA-Viren bei Amphibien
1.
Adenovirus (Adenoviridae): non-enveloped, icosahedral, singlestranded linear DNA.
Als einziges bisher beschriebenes Adenovirus der Amphibien gilt das
Frog adenovirus (FrAdV-1; ATCC VR-896). Enge Verwandtschaft zu
„turkey adenovirus“ (TAdV-3). Das Virus induziert anscheinend
Nierengranulome bei Leopradfröschen (P. pipiens-Komplex).
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DNA-Viren bei Amphibien
2. Herpes-Viren (Herpesviridae): Virion besitzt Envelope, sphärisch, lineare DNA
• Ranid Herpesvirus 1 (RaHV-1) syn. Lucke´ tumour HV (LTHV) (1934 von Lucke´
beschrieben, ruft Adenokarzinome der Nieren bei Leopardfröschen hervor)
• RaHV-2 (frog virus 4)aus dem Urin von Rana pipiens (Twedell, 1989) mit
Nierenkarzinomen isoliert, „high mortality in developing frogs“
• HV bei Rana dalmatina mit Hautveränderungen (Italien) (Bennati et al., 1994)
• HV bei Rana temporalis, R. arvalis and Pelobates fuscus in Deutschland
(Brandenburg) mit Hautalterationen und nachfolgenden Adenokarzinombildungen
der Nieren
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Herpes-Virus – Infektion bei Froschlurchen (Berliner Umland, 2002-2003)
Lektion A5 - Krankheiten
Lektion A5 - Krankheiten
DNA-Viren bei Amphibien
3. Iridoviren (Iridoviridae): doppelsträngige DNA, Icosaederform, meistens
mit Envelop
• Genus Ranavirus
• verursachen schwere Ödeme, Hautentzündungen, „red-leg“-artige
Symptome, Hautblutungen, Nekrosene des hämopoetischen Gewebes, Ulzera, hohe
Mortalitätsrate
• Frog virus 3 (FV-3): Anura in Nordamerika (Larven, Adulti)
• Tadpole oedema virus (TEV): fast homolog FV-3 (Anura, USA)
• Rana esculenta Iridovirus (REIR: R. kl. esculenta (Osteuropa, eng verwandt mit
Iridoviren der Fische (EHNV= Epizootic hematopoietic necrosis virus)
• Bohle Iridovirus (BIV): Indoaustralischer Raum bei Fröschen (Larven, juvenile Tiere),
Virus überspringt Spezies- und Klassenbarrieren (pathogen für Fische und Amphibien),
ähnlich EHNV
• Salamander IV : „Red leg“ bei ambystomid Salamandern (A. tigrinum,USA)
• Rana regilla-IV (RRV): ähnliche Erkrankungen bei Urodelen in Kanada
• Erythrocytic necrosis viris (ENV) („Toddia“, „Pirhemocyton“): bei amerikanischen
Anuren
„.......and other non-identified iridoviruses from Asia, America and Europe“
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Iridovirus - Infektion:
• Massenmortalität bei R. arvalis (Brandenburg, März 2000)
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Iridovirusinfektionen in Deutschland:
• Seuchenhafte Erkrankung mit hoher Mortalität bei Feuersalamandern
(S. salamandra) (2000-2003)
Erster Berich über Ranavirus – Infektion bei Urodelen in Europa
(Essbauer, Mutschmann & Matiasek, 2003)
Lektion A5 - Krankheiten
Lektion A5 - Krankheiten
Beispiele für bakterielle Infektionen:
Mykobakterien
•
•
•
•
Mehrere Spezies (M. xenopi, M.
marinum, M. fortuitum (vormals ranae)
Meist chronisch verlaufende Infektionen
Befall innerer Organe als auch der Haut
(Granulombildung innerhalb weniger
Tage)
Zoonosegefahr („swimming pool
granuloma“)
Lektion A5 - Krankheiten
Beispiele für bakterielle Infektionen: Chlamydien
(Chlamydophila)
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•
Seit 1982 bei Amphibien (Xenopus aus
Südafrika) bekannt
Ursprünglich als Ch. psittaci eingestuft
Mehrfach Chlamydophila pneumoniae
sowie neuerdings Ch. abortus bei
Amphibien nachgewiesen
Unspezifischer Verlauf, „red-leg“ähnlich, Petechien der Haut, Ödeme,
Hautulzera, Hepatitiden,
Herzmuskeldegeneration,
Milzschwellung, Mischinfektionen!
Therapie (Doxycyclin, Enrofloxacin)
mit oft unbefriedigenden Resultaten
Lektion A5 - Krankheiten
Beispiel für Nematodeninfektionen: Rhabdias spp.
(Lungenwürmer)
Rhabdias bufonis aus B. bufo
• Häufig Bestandsproblem
• hohe Befallsextensität und –intensität
• klinisch inapparent bis letal verlaufende Infektionen
• Reproduktion ähnlich Strongyloides, Eier sind dünnschalig und enthalten
rhabdidiforme L1, gelangen über Trachea in Darmtrakt, nach Ausscheidung
Bodennematodenzyklus mit geschlechtlicher Vermehrung, Infektion der
Wirte oral oder percutan
• Können bestandsbedrohende Infektionen auslösen
• Diagnose durch Nachweis von Eiern, Larven in Rachenschleim,
Lungenspülproben, Kot.
• Therapie durch Injektion/Inhalation geeigneter Präparate
• Haltungshygiene beachten!
Lektion A5 - Krankheiten
Lektion A5 - Krankheiten
Hautwurmbefall (Pseudocapillarioides
xenopi)
• Hohe Morbiditäts- und Mortalitätsraten in Zuchten
• Hauptinfektionsort: Cutis, ausgedehnte Wanderungen
mit Bohrgängen und Sekundärinfektionen
• Beeinträchtigung der Hautfunktionen
• Homoxener Zyklus, starke Anreicherung in Anlagen
• Klinik: vermehrte Schleimbildung,
Häutungsstörungen, Petechien, Ulzera,
Pigmentstörungen, Ödeme, starke Erregung,
Somnolenz, Apathie usw.
Lektion A5 - Krankheiten
Ps. xenopi
• Diagnose: Hautabstriche, Bioptate, Histologie
• Therapie: Ivomec (0,2 mg/kg KM); Thiabendazol
o.a. (0,1 g/l Wasser); regelmäßiger Wasserwechsel,
Filterung!
Lektion A5 - Krankheiten
Fräskopfwurmbefall (Camallanus sp.)
•
•
•
•
Meist Tiere aus Afrika – Importen
Darmparasiten, direkter Infektionszyklus
Eier mit hoher Tenazität
Schädigung durch Blutentzug, Verletzungen der
Darmschleimhaut, Ulzerationen
• Diagnose: Adspektion, Kotuntersuchung, Sektionen
• Therapie: Ivomec (0,2 mg/kg KM); Levamisol 1 mg/1 Wasser
für 24 – 48 h, Wiederholung nach 14 Tagen,
gründliche Reinigung und Desinfektion der Anlage
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Silurana tropicalis
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„Malformation“
• Großes Problem in USA (44 Staaten betroffen, insgesamt
38 Anurenarten)
• In Europa bisher nur gelegentlich
• Ursachen mitunter unklar (genetisch, Intoxikationen, UVStrahlung, Störungen in Emryo- oder Larvalphase oder
parasitär)
Lektion A5 - Krankheiten
Beispiele für parasitäre Infektionen: Trematoden
- Metazerkarienbefall
•
•
Im Gegensatz zu Befall mir
adulten Trematoden zum Teil
dramatische Erkrankungen
(malformations durch Befall mit
Riboreia bzw. Manodistomum
sp.)
Infektion der Kaulquappen vor
Knospung der Gliedmaßen ist
ausschlaggebend
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Beispiel für Zyklus der Digenea (Riboreia spp.)
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Larve von Thylodelphys sp. im Wirbelkanal vom Teichfrosch (Rana kl. esculenta)
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Rana temporaria aus Süddeutschland
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Ursache: ????????????????????????????????????????
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Beispiele für Myxosporidieninfektionen bei
Amphibien
Hoferellus anurae (Mutschmann 2004)
Vorkommen: Riedfrösche (Hyperolidae) aus
Zentral- und Ostafrika
Lokalisation: Nieren, Harnblase, Uretheren, Darm
Pathologie: FPKD (Frog Polycystic Kidney Disease),
Nephritis/Nephrose
?
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Beispiele für Myxosporidieninfektionen bei Amphibien
Chloromyxum carenae (Mutschmann, 1999)
Vorkommen: Megophrys nasuta (Indonesien)
Lokalisation: Niere, harnableitendes System
Pathologie: Nephritis, Nephrose, Nierendegenerartinon
durch Ausbildung massiver parasitärer Zysten,
Störung des Flüssigkeitshaushaltes und der Nierenfunktion 
Hauptursache für hohe Letalitätsrate in menschlicher Obhut!
2 weitere Arten sind bekannt (C. protei Joseph 1905, C. salamandrae Upton et al.
1995), beide in Gallenblase von Urodelen)
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Beispiele für Myxosporidieninfektionen bei
Amphibien
Myxobolus Buetschli, 1882 ( 5 Arten bei A bekannt)
Vorkommen: Froschlurche (Afrika, Australien, Indonesien),
Salamander (Nordamerika)
Lokalisation: Gonaden (Leber, Gallenblase, Niere,
Harnblase, Darm)
Pathologie: Bildung parasitärer Zysten,
Zerstörung funktioneller Strukturen,
Sterilität
Befallsextensität bis zu 100% (Bufo maculatum
aus Kamerun = eigene Unters.; bei Bufo regularis
aus Ägyten = Mubarak & Abed, 2001)
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Myxobolus sp. bei Amphibien (nach Eiras et al., 2005):
• Myxobolus bufonis UPTON et al., 1992 (Bufo maculatus,
Kamerun)
• M. chimbuensis EWERS, 1973 (Litoria darlingtoni, Neu Guinea)
• M. fallax BROWNE et al., 2002 (Litoria fallax, Australien)
• Myxobolus hylae JOHNSON & BANCROFT, 1918 (Hyla (Litoria)
aurea, Australien)
• Myxobolus ranae GUYÉNOT & NAVILLE, 1922 (Rana
temporaria, Schweiz) Haut!

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Bufo regularis
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Myxobolus (bufonis?) bei Bufo regularis
aus Ägypten
•
•
•
•
Bei Importtieren Erkrankungen (Apathie, Abmagerung, hohe Letalität)
Betroffene Tiere sämtlich männlich
Hoden massiv geschwollen
Befall der Hoden mit Myxobolus sp., bei 8 (von 15) Tieren auch weitere
Organe betroffen
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Pathologische Veränderungen an den Gonaden:
• Befall der Gonaden durch praesporogene Stadien
• Hoden: Vasa efferentia (Sertolizellen), Interstitium
• Ovar: Follikel (Dotterkern), Interstitium
• Bildung von Plasmodien und Sporoblasten
 Xenome bis zu mehreren mm Durchmesser
• Xenome sind von bindegewebiger Kapsel umgeben, kaum
Entzündungsreaktionen
• Vergrößerung der der Gonaden und Zerstörung der
physiologischen Struktur
• Zerstörung der Follikelreifung und Beeinträchtigung der Ovulation
• Beeinträchtigung der Spermienproduktion, der Reifung bis zur Sterilität
Lektion A5 - Krankheiten
...für heute sei meinerseits genug
gequakt
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Herzlichen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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