Marcus Tullius Cicero Leben • • • • • 106-43 v.Chr. Studium der Rede- und Dichtkunst, Philosophie und des Rechts Politische Laufbahn : cursus honorum suo anno als homo novus Konsulat 63: Aufdeckung der Catilinarischen Verschwörung Lebensaufgabe: Erneuerung des altrömischen Gemeinwesens Dynamik der Geschichte + Statik einer invariablen Ordnung • • • Politiker mit statischem Denken ohne Blick für die reale politische Situation Seit dem Erfolg im Prozess gegen Verres berühmtester Anwalt Roms Wort als Waffe Machte die griechische Philosophie in Rom heimisch, schuf für sie eine lateinische Terminologie Der historische Hintergrund: Das Zeitalter der Bürgerkriege ( 133-27v.Chr.) Bildquelle: H.Krefeld(Hrsg.), Res Romanae, Berlin 1997, S.89 Die römische Expansion: Aufstieg zur Weltmacht Bildquelle: Microsoft Encarta 2002, Die Römischen Provinzen Folgen • Soziale Veränderungen: • • • Durch Eroberungen gelangt die Nobilität in Besitz von Geld und Sklaven Senatoren kaufen Land der Kleinbauern auf, errichten Latifundien, lassen diese von Sklaven bewirtschaften Dadurch: • • Ruin des Kleinbauerntums, das nach Rom zieht und dort ein Proletariat bildet Finanzieller und politischer Aufstieg reicher Senatoren Polarisierung in Arm und Reich Zusammenhalt der Bevölkerung und Bereitschaft sich dem Staat zu opfern schwinden Ende der Gleichheit innerhalb der Nobilität Radikalisierung der politischen Auseinandersetzung Politische Veränderungen • • Machtverlust des Senates Spaltung der Nobilität: OPTIMATEN: konservative Anschauungen; wollten an alten Vorrechten festhalten • • • • POPULAREN: Traten vorgeblich für das Volk ein, nutzten das Volkstribunat aber im eigenen Machtinteresse beim Kampf gegen den Senat Nach dem Bundesgenossenkrieg(91-89) ist Italien einheitliches Gebiet römischer Bürger, doch der Senat widersetzt sich der nötigen Verwaltungsreform Unfähigkeit des Senates, sozialpolitische Probleme zu lösen Aufstieg einzelner Persönlichkeiten Diktatur Caesars weiterer Machtverlust des Senates Ermordung Caesars In den Nachfolgekämpfen wird Cicero nochmals politisch aktiv (philippikae: Reden gegen Triumvirn Antonius), wechselt dann die Fronten und verliert jeden politischen Einfluss Bildquelle: www.yale.edu/yale300/democracy/may1text/images/Spqr.jpg Folgen der Bürgerkriege: - Aushöhlung der alten res publica durch den Kampf einzelner um die Alleinherrschaft - Anarchie und offene Gewalt - Unendliches Leid unter der Bevölkerung (vgl. Vergil,Horaz) Ciceros philosophisches Schaffen Cicero wendet sich von der aktiven Politik ab und widmet sich der philosophischen Schriftstellerei( otium) Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln in einer Zeit, in der für das freie Wort und freies politisches Handeln kein Raum mehr ist • • Zwei Schaffensperioden: • bis 51 • 48-44 • De oratore, de re publica, de legibus De re publica • • • Dokument der ursprünglichen Einheit von Philosophie und politischem Handeln mit Vorrang der Erfahrung vor der ratio Durch die zentrale Frage nach der besten Staatsform verschmilzt Cicero Elemente der platonischen, aristotelischen und römischen Staatslehre zu einem eigenständigen Werk Er illustriert philosophische Sätze durch Beispiele aus der Geschichte und bedient sich dabei des aristotelischen Dialoges Zeitpunkt: Die drei Tage der feriae Latinae 129 v.Chr. Strategie: Cicero legt das Gespräch in den Mund Scipios Teilnehmer: • • • • Scipio( Zerstörer Karthagos 146 v.Chr., Musterbild eines Staatsmannes) Laelius Philus 5 weitere, die nicht alle zu Wort kommen Kreis der bedeutendsten Männer Roms, die: • • die innen- und außenpolitischen Folgen der Weltherrschaft Roms das Verhältnis von Macht und Gewalt zum Recht erörtern Aufbau der De re publica 1. Tag Persönliches Prooimium Ciceros Buch II 2.Tag Buch III Persönliches Prooimium Ciceros Buch I Buch IV 3.Tag Persönliches Prooimium Ciceros Buch V Buch VI Frage nach der besten Verfassung Die beste Verfassung in der Geschichte Roms (Anwendung der Begriffe aus Buch I) Gerechtigkeit als Basis des Staates(Kernfrage der Politik) Sittlicher Zustand der Gemeinschaft: Ausrichtung auf die res publica Wesen des führenden Mannes( princeps) Somnium Scipionis Die Philosophie Die vier großen hellenistischen Philosophenschulen Peripatos Aristoteles Akademie Stoa Epikureismus Platon Zenon Epikur „Bunte Säulenhalle“ „Garten“ „Wandelhallen“ des Lykeion Hain des Akademos Naturwissenschaft/Forschung Kein geschlossenes System Theophrast Karneades Cicero Physik Ethik Glück durch virtus Panaitios Poseidonios Seneca Glück durch voluptas Epikur Lukrez Logik Fazit Staatstheorie Ciceros persönliche Philosophie Lebenserfahrung Gerechtigkeit Exempla großer Römer De re publica Erziehung Zeitgeschichte (RepublikPrinzipat) (Verfassungs-)Geschichte Roms Metaphysische Begründung politischer Betätigung Aufgabe des: - Staates -Politikers -Bürgers