Titel - Theologie und Geschichte des christlichen Ostens

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„Ökumenische Theologie aus
orthodoxer Perspektive“
(VO, SoSe 2012)
Kath.-Theol. Fakultät
Univ.-Ass. MMag. Andrea Riedl
Institut für Historische Theologie
Theologie und Geschichte des Christlichen Ostens
Schenkenstraße 8–10
A – 1010 Wien
http://ktf.univie.ac.at/site/ok/home
Europäische
Ökumenische
Versammlungen (EÖV)
EÖV 1: Basel/Schweiz 1989
EÖV 2: Graz/Österreich 1997
EÖV 3: Sibiu/Rumänien 2007
Veranstaltende Organisationen bzw.
Trägerschaft der EÖV 1+2+3:
KEK: Konferenz Europäischer Kirchen
CCEE: Consilium Conferentiarum Episcoporum
Europae - Rat der Europäischen Bischofskonferenzen
Konferenz Europäischer Kirchen - KEK
• Ökumenische Organisation christlicher Kirchen mit Sitz in
Genf – 123 Mitgliedskirchen und assoziierte Mitglieder
• Ziel: Kirchen Europas miteinander ins Gespräch zu bringen und
sie in Vermittlerrolle für Frieden und Verständigung zu
bestärken
• Erste Vollversammlung 1959 in Dänemark; 1964 Annahme der
Satzung
• ca. 30 hauptamtliche MitarbeiterInnen
• 3 Kommissionen: „Kirchen in Dialog“, „Kirche und
Gesellschaft“, „Kirchen für Migranten in Europa“
• Homepage: http://www.ceceurope.org/
Rat der Europäischen Bischofskonferenzen - CCEE
• Zusammenschluss der Bischofskonferenzen Europas; Sitz in St.
Gallen
• Ziel: Förderung der kollegialen Zusammenarbeit der Bischöfe
in Europa unter Berücksichtigung der betreffenden pastoralen
Felder
• Ausgangsimpuls: Zweites Vatikanisches Konzil; erstes
Sondierungstreffen 1965; Konstituierende Sitzung 1971 in Rom
• Breit gefächerte Tätigkeitsfelder (Ökumene, Jugendpastoral,
Tourismus, soziale Kommunikationsmittel, Sendung der Laien,
ethnische und sprachliche Minderheiten in Diözesen,
Menschenrechte, Priesterbildung, Bibelpastoral etc.)
• Homepage: http://www.ccee.ch/
BASEL (EÖV 1): Pfingsten 1989
EÖV 1: Basel 1989
• 15. bis 21. Mai 1989 in Basel
• ca. 700 Delegierte und tausende BesucherInnen
• Konzeptuelle Vereinigung von „Kirchenkonferenz“ und
„Kirchentag“
• Kooperation von KEK und CCEE: Trägerschaft, Einladung und
Organisation
• Thema: „Frieden in Gerechtigkeit“ und Bewahrung der
Schöpfung
• Welche Kirchen wurden in die Organisation miteinbezogen
bzw. eingeladen?  KSZE- (seit 1995: OSZE-) Schlussakte
von Helsinki 1975
EÖV 1: Basel 1989
Bedingungen der Kooperation von KEK und CCEE (gilt für alle 3 EÖV):
• Vermeidung der „Gefahren des politischen und ideologischen
Missbrauchs“ der EÖV. Spezifische Frage: Was haben die Kirchen
„von ihrer eigenen Sendung her gesehen für Frieden und
Gerechtigkeit beizutragen“?
• Charakter des Schlussdokumentes: Delegierten unterzeichnen das
Dokument in ihrem eigenen Namen und nicht im Namen der Kirchen
oder Bischofskonferenzen. Adressaten des Dokumentes sind die
einzelnen Kirchen
• KEK und CCEE sind sowohl in der Durchführung der Konferenz, als
auch in bereits in der Vorbereitung gleichberechtigte Partner
EÖV 1: Basel 1989
Konkrete Ziele der EÖV 1:
• Die EÖV „soll die Verpflichtung der Christen in Europa für
Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ zum
Ausdruck bringen. Sie „stellt sich den schwerwiegendsten
Herausforderungen unserer Zeit, wenn sie auf die nukleare
Bedrohung, den Tod vieler Millionen Menschen durch Hunger und
Elend, Kriege und Flucht und die Zerstörung der guten Schöpfung
Gottes eine Antwort des Glaubens gemeinsam suchen und öffentlich
geben wird, die der Welt wirklich helfen kann.“
• Ökumenischer Dialog der Kirchen: Benennung der
diesbezüglichen Divergenzen benannt und Suche nach einer
gemeinsamen Ebene der Übereinstimmung
EÖV 1: Basel 1989
Presseaussendung 1987: Ankündigung der EÖV
„Europa ist ein gespaltener Kontinent. […] Die Welt ist gespalten und zerrissen. Durch
Kriege und die Vorbereitungen darauf, durch Ungerechtigkeit, Missachtung der
Menschenrechte, Handelsbedingungen und Währungssysteme, durch die
Naturzerstörung bei uns und in der ganzen Welt. Deshalb wollen wir von neuem hören,
was es heißt: Du aber mein Volk, wähle das Leben. Wir hören es, wenn wir über ein
Europa nachdenken, das eine Zone des Friedens, ein Anwalt der Gerechtigkeit und ein
Befreier der Schöpfung ist. Wir nehmen das Gehörte ernst, wenn wir uns von neuem vor
Gott und gegenseitig untereinander verpflichten, das Verstandene praktisch zu leben.
‚Wir wollen reden zu dieser Welt, kein halbes, sondern ein ganzes Wort, ein mutiges
Wort, ein christliches Wort. Wir wollen beten, dass uns dieses Wort gegeben werde‘
(Dietrich Bonhoeffer 1934). Diese Ansätze und Überlegungen müssen in der vor uns
liegenden Zeit der Vorbereitung weiter überlegt, vertieft und konkretisiert werden.“
EÖV 1: Basel 1989
Programm der EÖV 1:
• viele symbolische Elemente (Seiltanz, Friedenstaube,
Pfingstflamme, „grenzenloser Gang“, Regenbogentuch etc.)
• Workshops, Vorträge, Diskussionsrunden,
„Zukunftswerkstätten“, Orte der Begegnungen etc.
• Gottesdienste, Gebet und spirituelle Angebote
• Schlussdokument
EÖV 1: Basel 1989
Genese und Endgestalt des Schlussdokumentes:
• Erste Version wurde 1988 von der KEK und dem CCEE als
Arbeitsgrundlage veröffentlicht mit der Bitte um Reaktion an
die Kirchen der einzelnen Länder
• Zweite Version aufgrund der ca. 600 Reaktionen:
Diskussionsgrundlage auf der EÖV 1
• Abstimmung der Endversion: Annahme mit 95,4% der
Stimmen
EÖV 1: Basel 1989
Verpflichtungen des Schlussdokumentes, die „den Kirchen
Europas für ihr Studium und Handeln“ als Empfehlungen
vorgelegt wurden:
-
Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen
Schutz der menschlichen Würde, besonders an Lebensanfang und -ende
Kampf gegen unterschiedlich motivierte Diskriminierung
Klares Votum gegen Folter und Todesstrafe
Klares Votum gegen Krieg und Massenvernichtungswaffen
Nachhaltigkeit und bewusster Lebensstil
Hilfestellung für Arme und Unterdrückte, Dienste der Caritas
Gleichberechtigung von Männern und Frauen
Verantwortungsvolle Forschung und Anwendung der Ergebnisse
…
GRAZ (EÖV 2): 1997
EÖV 2: Graz 1997
• 23. bis 29. Juni 1997 in Graz
• ca. 700 Delegierte, insgesamt ca. 10.000 BesucherInnen, 40%
der registrierten TeilnehmerInnen aus Ost- und Mitteleuropa
• Neuer thematischer Impuls im Anschluss an Basel:
„Versöhnung – Gabe Gottes und Quelle neuen Lebens“
• Die große Chance der EÖV 2: Zum ersten Mal trafen sich
„Vertreterinnen und Vertreter aus allen christlichen Kirchen
Europas frei von staatlichem Druck, von Spitzelei oder
Behinderung.“
• Auf Empfehlung der EÖV 2: Charta Oecumenica
(Unterzeichnung 2001)
SIBIU (EÖV 3): 2007
EÖV 3: Sibiu 2007
• 4. bis 9. September 2007 in Sibiu/Hermannstadt
• Thema: „Das Licht Christi scheint auf alle. Hoffnung für
Erneuerung und Einheit in Europa.“
• Unterschiede zu Graz und Basel:
- Delegierten-Versammlung (ca. 2100 Personen)
- Versammlung in 4 Etappen: „Pilgerweg“-Konzept
• Charta Oecumenica als „Gerüst“ des Prozesses der EÖV 3:
„Auf der europäischen Ebene ist es nötig, die Zusammenarbeit
zwischen der KEK und dem CCEE zu stärken und weitere
Europäische Ökumenische Versammlungen durchzuführen.“
(Art. 4)
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