Die Geschichte der europäischen klassischen Musik wird über weite Strecken von deutschen Komponisten geprägt. Aufgrund der zentralen Lage Deutschlands konnten hier unterschiedliche Musiktraditionen aus ganz Europa zusammenfließen. In der Barockzeit erlebten die Kirchenmusik und der Orgelbau eine große Blüte. Wichtige Barockkomponisten waren u. a. Heinrich Schütz, Dietrich Buxtehude, Georg Friedrich Händel, Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach. Johann Sebastian Bach (21. März / 31. März 1685 in Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig) war ein deutscher Komponist, Orgel- und Klaviervirtuose des Barock. Er gilt heute als einer der bekanntesten und bedeutendsten Tonschöpfer, dessen Musik spätere Komponisten wesentlich beeinflusst hat und dessen Werke auch in zahllosen Bearbeitungen präsent sind. Das alte Bachdenkmal in Leipzig aus dem Jahr 1843 Georg Philipp Telemann ( 14. März / 24. März 1681 in Magdeburg; † 25. Juni 1767 in Hamburg) war ein deutscher Komponist des Barocks. Er prägte durch neue Impulse, sowohl in der Komposition als auch in der Musikanschauung, maßgeblich die Musikwelt der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Georg Friedrich Händel ( 23. Februar/ 5. März 1685 in Halle a. d. Saale, Herzogtum Magdeburg; † 14. April 1759 in London) war ein deutsch-britischer Komponist in der Epoche des Barocks. Sein Hauptwerk umfasst 46 Opern und 25 Oratorien – darunter den Messias mit dem bekannten Chorwerk „Halleluja“ – sowie zahlreiche Werke für Orchester und Kammermusik. Händel, dessen künstlerisches Schaffen sich auf alle musikalischen Genres seiner Zeit erstreckte, war gleichzeitig als Opernunternehmer tätig. Er gilt als einer der fruchtbarsten und einflussreichsten Musiker überhaupt. Händels Werke gehören seit mehr als 250 Jahren ununterbrochen zum Aufführungsrepertoire, länger als die jedes anderen Komponisten. Georg Friedrich Händel Heinrich Schütz( 8. Oktober / 18. Oktober 1585 in Köstritz; † 6. November 1672 in Dresden) war ein deutscher Komponist des Frühbarock. Stilbildend für die Wiener Klassik waren aus Deutschland die Komponisten der Mannheimer Schule, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart, der auch als österreichischerer Komponist gilt. Die Mannheimer Schule war ein um 1750 von Johann Anton Wenzel Stamitz in Mannheim aus der Hofkapelle Karl Theodors begründeter Musikerkreis. Darunter wurde erst eine Violin- und Orchesterschule, dann aber auch zunehmend eine Kompositionsschule verstanden, ähnlich jener fast gleichzeitig in Österreich entstandenen Wiener Schule der Vorklassik. Die Mannheimer Schule leistete im Ausgang des Barock wesentliche Vorarbeiten zur Entwicklung der Wiener Klassik und für die spätere Romantik. Sie wandte sich vom bis dahin die europäische Tradition prägenden Generalbass-dominierten Orchestersatz und dem spätbarocken Pathos ab und entwickelte einen neuen, anmutigeren Stil, dessen Harmonik dem Melodieverlauf folgte. Ludwig van Beethoven (17. Dezember 1770 in Bonn; † 26. März 1827 in Wien) war ein deutscher Komponist der Wiener Klassik. Er gilt als der Komponist, der die Musik dieser Stilepoche zu ihrer höchsten Entwicklung geführt und der Romantik den Weg bereitet hat. Beethoven-Denkmal in Bonn Beethoven-Denkmal in Nürnberg Beethoven-Denkmal in Frankfurt am Main Beethovens Grab, Zentralfriedhof Wien Wolfgang Amadeus Mozart ( 27. Januar 1756 in Salzburg; † 5. Dezember 1791 in Wien), war ein Komponist zur Zeit der Wiener Klassik. Sein umfangreiches Werk genießt weltweite Popularität und gehört zu den bedeutendsten im Repertoire der klassischen Musik. Mozartdenkmal in Wien, um 1900 Mozartdenkmal am Mozartplatz in Salzburg Das Grabmal Mozarts auf dem St. Marxer Friedhof in Wien Beginnend zur Zeit des Vormärz wurde der begleitete Liedgesang durch Komponisten wie Franz Schubert, Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy zu einer eigenen Kunstgattung entwickelt. Weitere wichtige deutsche romantische Komponisten waren Carl Maria von Weber, Hans Pfitzner, Max Reger und Richard Strauss. An die Musik von Richard Wagner, Johannes Brahms, Anton Bruckner, Gustav Mahler konnte die österreichische atonale Zweite Wiener Schule anknüpfen. Franz Peter Schubert ( 31. Januar 1797 am Himmelpfortgrund in Wien, heute Teil des 9. Wiener Gemeindebezirks Alsergrund; † 19. November 1828 in Wien) war ein österreichischer Komponist. Robert Schumann ( 8. Juni 1810 in Zwickau; † 29. Juli 1856 in Endenich, heute ein Ortsteil von Bonn) war ein deutscher Komponist und Pianist der Romantik. Max Reger (19. März 1873 in Brand/Opf.; † 11. Mai 1916 in Leipzig) war ein deutscher Komponist, Pianist und Dirigent. Richard Georg Strauss (11. Juni 1864 in München; † 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Komponist des späten 19. und des 20. Jahrhunderts, der vor allem für seine orchestrale Programmmusik (Tondichtungen) und seine Opern bekannt wurde. Strauss war außerdem ein bedeutender Dirigent und Theaterleiter. Wilhelm Richard Wagner (22. Mai 1813 in Leipzig; † 13. Februar 1883 in Venedig im Palazzo Vendramin-Calergi) war ein deutscher Komponist, Dramatiker, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent. Mit seinen Musikdramen gilt er als einer der bedeutendsten Erneuerer der europäischen Musik im 19. Jahrhundert. Er veränderte die Ausdrucksfähigkeit romantischer Musik und die theoretischen und praktischen Grundlagen der Oper, indem er dramatische Handlungen als Gesamtkunstwerk gestaltete und dazu Text, Musik und Regieanweisungen schrieb. Als erster Komponist gründete er Festspiele in dem von ihm geplanten Bayreuther Festspielhaus. Seine Neuerungen in der Harmonik beeinflussten die Entwicklung der Musik bis in die Moderne. Johannes Brahms ( 7. Mai 1833 in Hamburg; † 3. April 1897 in Wien) war ein deutscher Komponist, Pianist und Dirigent, dessen Kompositionen man der Romantik zuordnet. Er gilt als einer der bedeutendsten europäischen Komponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hanns Eislers Musik steht im Spannungsfeld von sozialistischem Realismus und der Anknüpfung an die Vorkriegsmoderne. Nach 1950, mitgeprägt durch die Darmstädter Ferienkurse war in Westdeutschland die Entwicklung der seriellen und elektronischen Musik durch Komponisten wie Karl-Heinz Stockhausen bedeutend. Wichtige zeitgenössische deutsche Komponisten sind z. B. Nikolaus A. Huber und Wolfgang Rihm. Die Entwicklung des Chorgesanges in Deutschland wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen und auch in der Folgezeit stark gebremst. Erst seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts findet in dieser Richtung wieder ein Aufschwung von internationaler Bedeutung statt. Hanns Eisler, laut Taufregister in Leipzig Johannes Eisler(6. Juli 1898 in Leipzig; † 6. September 1962 in OstBerlin), war ein österreichischer Komponist, der neben seinen musikalischen Werken eine Reihe einflussreicher musiktheoretischer und politischer Schriften, aber auch ein bedeutendes Libretto hinterlassen hat. Wolfgang Michael Rihm (13. März 1952 in Karlsruhe) ist ein deutscher Komponist und Essayist. Er gilt als einer der bekanntesten und vielseitigsten deutschen Komponisten der Gegenwart. Deutschland ist heute aus ökonomischer Sicht der viertgrößte Musikmarkt der Welt. Seit 1990 hat sich eine vielfältige Musik- und Kunstszene ausgeprägt, die vermehrt von der Hauptstadt Berlin ausgeht. Im Bereich der Pop- und Rockmusik wurden Künstler wie Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Sarah Connor, Nena, Dieter Bohlen und Xavier Naidoo über die Landesgrenzen hinaus im gesamten deutschsprachigen Raum populär. Seit der Entstehung in den 1980er-Jahren ist deutschsprachiger Punkrock verbreitet. Zu den erfolgreichsten Punkbands gehören Die Toten Hosen und Die Ärzte. Daneben kommt auch eine ansehnliche Zahl an international bedeutenden Jazzmusikern aus Deutschland. Stilprägend im Bereich Swingmusik war der vor allem in Deutschland und Frankreich gepflegte Sinti-Jazz. In der Entwicklung der elektronischen Musik haben Musiker aus Deutschland, insbesondere die Band Kraftwerk sowie Klaus Schulze, Pionierarbeit geleistet. Weitere deutsche Exportschlager sind und waren Modern Talking, Scorpions und Rammstein, die derzeit einzige Band, die mit deutschen Texten auch immer wieder in anderssprachigen Ländern in den Charts ist. Bekannte Vertreter der deutschsprachigen Popmusik im vergangenen Jahrzehnt sind unter anderem Bands wie Wir sind Helden, Rosenstolz und Silbermond. Ein weiteres aktuelles Phänomen der deutschen Musikkultur ist auch die Band Tokio Hotel, welche vor allem bei weiblichen Teenagern beliebt ist. Seit Ende der 1990er-Jahre gibt es auch immer mehr kommerziell erfolgreiche deutschsprachige Hip-Hop-Künstler wie zum Beispiel Kool Savas, Bushido oder Sido. .